Laut Meldung des Eisenbahn⸗Betriebsamts zu Allenstein ist der Verkehr auf der Strecke Mehlfack—Zinten, und laut Meldung des Eisenbahn⸗Betriebsamts zu Königsberg i. Pr. der Bettieb auf der Strecke Insterburg — Lyck wiederbergestellt.
Triest, 18. März. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Helios“ ist gestein Abend aus Konstantinopel hier eingetroffen.
London, 18. März. (W. T. B.) Der Union⸗Dompfer „Roman“ ist heute auf der Heimreise in Southampton an⸗ ekommen. — Der Castle⸗Dampfer „Hawarden Castle“ bar heute auf der Ausreise Lissabon passirt.
St. Petersburg, 18. März. (W. T. B.) Der Eisenbahn⸗ verkehr auf der Strecke Wilna — Wirballen ist heute wiederhergestellt
Theater und Musik.
Berliner Theater. In der morgen, Mittwoch, stattfindenden Aufführung des Laube'schen Schauspiels „Graf Essex“ spielt Arthur Kraußneck die Titelrolle und Clara Ziegler wieder die Rolle der
Königin Elisabeth.
Lessing⸗Theater. Victorien Sardou's neuestes Lustspiel „Belle maman“, das am vergangenen Freitag am Gymnase⸗Theater in Paris einen stürmischen Erfolg gehabt hat und durch die decente Heiterkeit des Stoffs sich vor den jüngsten Bühnenwerken des Autors vortheilhaft aus eichnet, ist von Direktor Oscar Blumenthal erworben worden und soll in der nächsten Saison mit Lilli Petri und Jenny Groß in den beiden Hauptrollen zur Darstellung gelangen.
Wallner⸗Theater. Den Winken der Kritik folgend, hat Hr. Kommissions⸗Rath Hasemann, im Einverständniß mit den Autoren von „Hugo'’s Verhältnisse“, sofort einige praktische Striche angebracht, wodurch die heitere Wirkung; des Stücks noch wesentlich erhöht worden ist. Die Sonntagsaufführung war von Lach⸗ und Beifalls⸗ stürmen des Publikums begleitet, das nach allen Akten die Namen der Autoren rief.
Kroll's Theater. Italienische Oper. Die Oper „Lakmé“ von Leon Delibes, dem durch seine graziöse komische Oper „Der König hat's gesagt“ (Le roi !'a dit) bestens bekannten Komponisten, ist für Berlin Novität. In Deutschland ist das Werk, welches für die Besetzung der Hauptpartien mancherlei Schwierigkeiten bietet, bisher nur in Frankfurt a. M. und Köln gegeben worden. Die Titelrolle, in welcher morgen, Mittwoch, Sgra. Maria van Zandt hier zum ersten Mal auftritt, wurde in jenen Städten von Frau Schröder⸗ Hanfstängl und Frau Peschka⸗Leutner gesungen. Außer Sgra. Maria van Zandt und dem Tenoristen Sgr. Luigi Ravelli wirken von den italienischen Sängern des Gardini'schen Ensembles in Lalmé“ noch mit: der Baßbuffo Sgr. Pini⸗Corfi, der Bassist seanceco Vecchion und Sgra. Clorinda Pini⸗Corsi (Mezzosopran). uigi Arditi führt den Dirigentenstab. Des genauen Verständnisses vehen sind die italienischen Textbücher mit einer deutschen Uebersetzung
versehen.
Belle⸗Alliance⸗Theater. Am Donnerstag geht das neue Volksstück „Vaterfreuden“ zum ersten Mal in Scene. Adolf⸗Ernst⸗Theater. Direktor Adolph Ernst, dessen be⸗ währtes Ensemble nicht wenig zu den glänzenden Erfolgen in seinem neuen Heim beigetragen, hat mit den beliebtesten Mitgliedern seines Theaters, den Damen Grünfeld, Bender, Reichardt, Richter, Roger, Lid, sowie den Herren Weiß, Haßkerl, Tielscher und Gebrüder Schmasow, langjährige Kontrakte abgeschlossen. „Die junge Garde“
erzielt nach wie vor ausverkaufte Häuser.
— Der Verwaltungsrath der unter dem Allerhöchsten Protektorat Sr. Königlichen Hoheit des Prinz⸗Regenten Luitpold von Bayern
kannt: Vom 21. Juli bis 18. August inkl. werden an allen Sonn⸗ tagen und Donnerstagen Aufführungen des Bühnenweihfestspieles Parsifal' — an allen Montagen Aufführungen von „Tristan und Ffolde. — an allen Mittwochen und am Sonnabend, den 17. August, Aufführungen der „Meistersinger von Nürnberg“ stattfinden. Ginnrstib⸗ reis 20 ℳ. Ausgabe der Karten vom Mai ab. Vormerkungen werden chon jetzt entgegengenommen und ausführliche 8 auf Ver⸗ langen versendet. „Tristan und Isolde“ und „Die Meistersinger von Nürnberg“ werden auf absehbare Zeit hinaus nicht mehr zur Auf⸗ führung gelangen. Im Jahre 1890 werden keine Aufführungen statt⸗
finden.
St. Petersburg, 17. März. (W. T. B.) Der Abschluß des ersten Cyklus des „Ringes der Nibelungen“ von Richard Wagner mit der gestrigen Aufführung der „Götterdämmerung“ war ein überaus glänzender und bedeutet einen mächtigen Sieg deut⸗ scher Kunst. Sämmtliche Künstler, Direktor 1 Neumann, Ka⸗
pellmeister Muck, sowie Maschinenmeister Lautenschläger mußten wieder⸗
feierte Triumphe, wie sie einer deutschen Künstlerin hier bisher kaum gegönnt gewesen; immer und immer wieder wurde sie hervor⸗ gerufen. Die Gesammt⸗Aufführung übte eine große und tiefe Wir⸗ kung aus. Vogl gls Siegfried, Elmblad als Hagen und Frl. Rochelle als Waltraute bofen prächtige Leistungen. Die Maschinerie funktionirte tadellos und die Kaiserliche Kapelle unter Muck's Leitung war be⸗ wunderungswürdig. Die anwesenden Mitglieder des Kaiser⸗ lichen Hofes folgten der Aufführung bis zum Schluß mit gespanntester Aufmerksamkeit. Heute beginnt der zweite Cyelus.
Im Marmor⸗Palais fand heute bei dem Großfürsten Konstantin eine musikalische Matinée statt, bei welcher die Kaiserin, sämmtliche bier anwesenden Großfürsten und Groß⸗ fürstinnen sowie die Botschafter mit ihren Gemahlinnen erschienen waren. Auch der Direktor des Richard Wagner⸗Theaters, Angelo Neumann, und die Kammersängerin Frl. Therese Malten waren durch Einladungen beehrt worden. Die Kaiserin sprach ihre vollste Be⸗ wunderung über das Wagner'sche Werk und über die hiesige Auf⸗ führung aus.
Mannigfaltiges.
8 DOie „Urania“ im Landesausstellungs⸗Park wird, sicherem Vernehmen nach, nur kurze Zeit nach der Ausstellung für Unfallverhütung eröffnet werden. Das eigenartige Unternehmen steht im Uebrigen mit jener interessanten Ausstellung in keinerlei Beziehung und wird demgemäß neben dem Eingange von der Parkseite einen vollständig unabhängigen Zugang von der Inralidenstraße besitzen. Die „Urania“ soll ein dauerndes Museum aller wunderbaren Naturerscheinungen werden, welche sich im weiten Reich des Himmels und auf der Erde ereignen. Dem Beschauer werden die Wunder des Sternen⸗ Firmaments erschlossen sein durch ein imposantes Fernrohr, das in jeder Beziehung ein Kunstwerk der modernen Präcisions⸗ Mechanik zu nennen und dessen Einrichtung der des gegen⸗ wärtig größten Fernrohrs der Welt selbst bis in viele Details hinein gleich ist. Viele kleinere, doch noch immer sehr ansehnliche Fernrohre sind diesem Hauptinstrument beigesellt, um allabendlich die Blicke vieler Hundert Wißbegieriger durch die Tiefen des Weltalls schweifen zu lassen Diese Sternwarte mit ihren drei ansehnlichen Kuppeln krönt den Bau, nimmt aber nur den kleineren Raum in demselbe.. ein, ebenso wie in dem Programm der Gesellschaft, welche die Ver⸗ breitung der Freude an der gesammten Natur auf ihr Schild ge⸗
stehenden Bühnenfestspiele in Bavreuth macht Folgendes be⸗
holt dem jubelnden Zuruf des Publikums Folge leisten. Therese Malten
— 11 . 1“
schrjeben hat, die astronomische nur eine der fünf Heepeehs Hungen
des Unternehmens bildet, zu denen sich noch die Redaktions⸗Abiheilung der von der Gesellschaft „Urania“ feit dem ersten Oktober vorigen Jahres herausgegebenen illüstrirten populär⸗naturwissenschaftlichen Monatsschrift „Himmel und Erde’ gesellt.
Zwei weitere Abtheilungen umfassen zunächst die Gebiete der Phyvsik und Mikroskopie. In dem auch äußerlich reizvoll ausgestatteten „wissenschaftlichen Theater’ soll dann die Kunst der raffinirtesten modernen Theatertechnik seltene Naturerscheinungen mit der ganzen landschaftlichen Scenerie, welche sie umrahmt, plastisch, nicht in matten Lichtbildern, vor die Sinne zaubern. Der Astronom will hier die 8 chauer durch das Universum führen und alle die merkwürdigsten
nsichten des Weltgebäudes sowie die Bewegungen der Himmels⸗ körper darstellen. wie sie erst nach oft Jahrhunderte langer Geduld der Natur in glücklichen Momenten abgelauscht werden konnten. Der Geologe beschwört die dunklen Zeiten der Erdgeschichte wieder herauf und läßt die vorsintfluthlichen Zeitalter mit ihren urgewal⸗ tigen Revolutionen und ihren seltsamen Thier⸗ und Pflanzengestalten an uns vorüberziehen. Der Meteorologe geleitet uns durch alle Zonen der Erde und läßt uns die wechselnden Erscheinungen im Reiche der Luft bewundern, von denen unser Wohlbefinden so viel⸗ fach abhängt und deren Ursachen er uns dann in einem dar⸗ auf folgenden Experimental⸗Vortrage erklärt. In diesen Räumen werden auch Männer der deutschen Wissenschaft für Alle ver⸗ ständlich einem größeren Publikum von den Errungenschaften ihrer Forschung erzählen. ⸗
„Eine fünfte Abtheilung endlich umschließt die Ausstellung für Präzisionsmechanik. Hier wird man das Handwerkszeug vereinigt sehen, dessen der menschliche Geist bedarf, um in die geheimen Tiefen der mehg zu dringen und ihre intimsten Regungen scharfsinnig zu be⸗ auschen.
So soll die „Urania“ ein Bild der Welt, einen Mikrokosmus umfassen, so weit die menschliche Wissenschaft in ihn einzudringen ver⸗ mochte: ein kühnes Vorhaben, zu dessen Gelingen der reich dotirten neuen Gesellschaft von Naturfreunden Glück zu wünschen ist.
Aus Athen, vom Anfang März, wird der „Köln Ztg.“ gemeldet: Dr. Schliemann ist von Kreta zurückgekehrt. Er hatte dort an der Stelle, wo Knossos, die alte Hauptstadt der Insel, gestanden haben soll, Ausgrabungen veranstaltet, außer den Resten eines alten Gebäudes jedoch nichts gefunden. Der Gouverneur der Insel wird aber der kretischen Kammer eine Vorlage unterbreiten, die Dr. Schliemann Ausgrabungen auf der ganzen Insel gestattet.
Prag, 19. März. (W. T. B.) Von dem gestern Abend hier ahgepeggagen Personenzuge der Franz Joseph⸗Bahn ent⸗ gleisten bei Cercau⸗Pischely in Folge eines 7 Personenwagen. Von den Peffanitten sind 4 todt und 7 verwundet; von dem Personal des Zuges ist Niemand verletzt, Es wurde sofort ein Hülfszug an die Unglücksstelle abgesandt. Die Passagiere des Wiener Courierzuges mußten an der Unfallsstelle umsteigen.
— 19. März. (W. T. B.) Der bei Circan⸗Pischely ver⸗ unglückte Zug bestand aus 11 Personenwagen. „In Folge Rad⸗ reifenbruchs wurden die Maschine und der Gepäckwagen von dem übrigen Zug abgerissen, und während jene stehen blieben, kippten sieben Personenwagen auf der Böschung um. Die Insassen des am Meisten zertrümmerten Waggons dritter Klasse sind meistentheils verwundet. Die vier Todten wurden in ein Coupé gelegt; drei von ihnen sind Oesterreicher. Die gerichtliche Untersuchung ist sofort ein⸗ geleitet worden.
Wetterbe
richt vom 18. März 1889, .“ 8 Uhr
Wetterb Morgens. 8
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—2 SSB ———
Clémenceau.
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Stationen.
red. in Millim. S in 0 Celsus
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp
auf 0 Gr.
u. d. Meeressp.
5 Bar.
cDumas und A. d'Artois. Donnerstag: Freitag: Anfang 7 Uhr.
red. in Millim. Temperatur 50 C. = 40 R.
754 SSO H wolkig 758 SO. A bedeckt Cbristiansund 756 9S9 2 halb bed. Kopenhagen. 756 WNW Z beiter Stockholm. NW 2 balb bed. randa. still halb bed. oskau.. 2bedeckt
Cork, Queens⸗
Mullagbmore Aberdeen.
—2 ;=roUg
11“
Mullaghmore 7 Aberdeen 747 Christiansund 750 Kopenhagen. 757 Stockholm. 754 Haparanda. 7745 St. Petersbrg. 754 Moskau. 753
5 bedeckt Abedeckt 6 Schnee 2 heiter still wolkenlos — 9 still bedeckt —14 WSW 1 wolkenlos — 18 NW 1 wolkenlos — 15 1
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o’s Verhältnisse.
von Fr. Krause. Anfang 7 ½ Uhr.
4, L. in Celsius
Cork, Queens⸗ town ..
zwolkig Zhalb bed. 1 Nebel I heiter 2 bedeckt¹) 4 heiter Schnee hetter
bedecr
Hamburg.. Sylt .. Swinemünde
Neufahrwasser
H gU
. 739 Regen Cherbourg. 750 . 750 wolkig L1L1L11“ bedeckt Hamburg. 754 Swinemünde 758 759 wolkenlos Memel. 760
Zum 136. Male:
Grant. Franec Musik von C. A. Raida.
Donnerstag u. folgende Tage: Kapitän Grant.
3 zedeckt Sonnabend: Frau Venus.
2halb bed. ¹) Nebel
Nebel
wolkig bedeckt vwolkig Schnee wolkig wolkig 3 bedeckt
566 St
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Münster 752 Karlsruhe.. 755 Wiesbaden. 754 München 757 SS8. heiter Chemnitz. 756 Berlin N757 Wien 759 Breslau. 759
bedeckt bedeckt bedeckt
Mittwoch: Zum 104. glänzender Ausstattung (in
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wolkig²) 2bedeck¹³) bedeckt Schnee
von A. Sullivan. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Der Mikado.
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Schnee. Uebersicht der Witterung.
Ein barometrisches Maxrimum über 765 mm liegt über der Alpengegend, eine Depression 755 mm ist westlich von Irland erschienen, während das gestern erwähnte Minimum nach Rußland fortgeschritten ist. Bei meist schwachen füdwestlichen bis nordwestlichen Winden ist das Wetter über Deutschland vorwiegend trübe, theilweise mit geringen Niederschlägen. Im deutschen Ostseegebiete liegt die Temperatur wieder unter dem Gefrierpunkte.
Deutsche Seewarte.
ist etwas Regen
Kiel nach Pest.
Triest 762
¹) Reif. ) Nebel. ) Reiiikt. Uebersicht der Witterung.
Die Depression im Westen hat ihren Wirkungs⸗ kreis ostwärts nach Central⸗Europa ausgebreitet, wo bei starker Abnahme des Luftdrucks schwache süd⸗
östliche Winde eingetreten sind. In Deutschland ist das Wetter trübe und theilweise neblig, stellenweise
fast überall unter der normalen, in Memel um 12 Grad. Die westliche Frostgrenze verläuft von
——OO—OgSSrSe de
bedeckt
Nervöse Franen. Blum und Raoul Toché, 8 Wallner.
8
Donnerstag:
gefallen. Die Temperatur liegt italien. Opern⸗Saison.
Oper in müerth * Zandt. Deutsche Seewarte. fang ür.
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ 2. haus. 74. Vorstellung. Die Qnitzows. Vater⸗ ländisches Drama in 4 Akten von Ernst v. Wilden⸗ bruch. In Scene gesetzt vom Direktor Anno. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaug. 77. Vorstellung. Der Trom⸗ peter von Säkkingen. Oper in 4 Akten nebst einem Vorspiel von Victor E. Neßler. Dichtung mit amorisirter theilweiser Benutzung der Idee und
niger Original⸗Lieder aus J. Victor von Scheffel's Dichtung, von R. Bunge. Ballet von Charles
Guillemin. Dirigent: Hr. Wegener. Regisseur: Hr. Salomon. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 75. Vorstellung. Die
8 vn von R. Wagner, in 3 Akten. Anfang
Anfang 7 Uhr.
Magdalena.
Donnerstag
Luther.
Schauspielhaus: 78. Vorstellung. Ein Sommer⸗ nachtstraum von Shakespeare, übersetzt von A. W. von Schlegel, delssohn⸗Bartholdy. Tanz von E. Graeb. Tieck'’s dekorativer
Deutsches Theater. Mittwoch: Maria und
Donnerstag: Der Widerspänstigen Zähmung. Freitag: Maria und Magdalena.
Verliner Theater. Mittwoch: Graf Essex. Cornelins Voß. Freitag: 27. Abonnements⸗Vorstellung.
Musik von F. Men⸗ Nach und kostümlicher Einrichtung.
in 3 Akten. Sara.
7 ½ Uhr. Donnerstag:
Central-Theater.
Donnerstag: Leuchtkugelu. Hambrock.
Martin In Vorbereitung: V
Tessing-Theater. Mittwoch: Der Fall Schauspiel in 5 Akten von A.
Der Fall Clémenceau. Der Fall Clémenceau.
Wallner-Theater. Mittwoch: vng Posse mit Gesang in 5 Bildern von J. Keller und L. Herrmann.
Donnerstag u. folgende Tage: Dieselbe Vorstellung.
Bictoria-Theater. Halbe Preise. Die Kinder des Kapitän Ausstattungsstück mit großem Ballet in 12 Bildern von D’'Ennery und Jules Anfang 7 Uhr. — — n Die Kinder des
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Male:
deutscher Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipu. Burleske Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert.
Residenz-Theater. Mittwoch: Zum 77. Male: Lustspiel in 3 Akten von Ernest bearbeitet von Franz 1 Vorher: Der Haupttreffer. in 1 Akt nach dem Französischen des George Svarez, bearbeitet von Sigmund Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr. Dieselbe Vorstellung.
Aroll's Theater. Mittwoch: Zum 1. Male: 3 Akten von Léo Delibes. Geraldo: Luigi Ravelli.) An⸗
Freitag: Zweites Auftreten der Maria van Zandt. Zum 1. Male wiederholt: Lakmé.
Belle-Alliance-Theater. Mittwoch: Zu halben Kassenpreisen, zum 23. Male: Posse mit Gesang in 4 Aufzügen von Georg Zimmermann und Matthias Täncer. von Clemens Schreiber und Richard Thiele.
Die Raupe. (Le bain des dames) In Vorbereitung: Vaterfreuden.
Letzte Woche.
Leuchtkugeln. Gesangsposse in, 4 Akten von W. Mannstädt. Musik von G. Steffens. Anfang 7 ⅛ Uhr, Benefiz für Paul
Leute von heut A
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72. Mittwoch: Zum 56. Male: Die junge Garde. Gesangsvosse in 4 Akten von Ed. Jacobson und Leop. Elv. Die Gesangstexte theilweise von Guft. Görß. Musik von Fr. Roth. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Concert-Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilse). Mittwoch, Abends 7 Uhr: Gesellschafts⸗Abend des Kapellmeisters Hrn. Karl Meyder mit seinem aus hervorragenden Künstlern bestehenden Orchester. Donnerstag: Gesellschafts⸗Abend. Anfang 7 Uhr. Freitag: Gedächtniß⸗Feier für Se. Majestät Kaiser Wilhelm I. Mittwoch, den 27. März: VII. Concert der Preisausschreibung der Direktion des Concerthauses unter Direktion des Componisten Hrn. Professor Edler von Wöß. ———
Zum 5. Male:
Musik
Mittwoch:
Verne.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl Josephine von Michelmann mit Hrn. Pr⸗Lieutenant Freiherrn von Buddenbrock (Pots⸗ dam). — Frl. Eva von Busse mit Hrn. Hugo von Oppen (Dresden). — Freiin Elisabeth von Fritsch mit Hrn. Dr. phil. Adolf Cluß (Halle a. S.). — Freiin Clara von Fritsch mit Hrn. Domänen⸗ pächter Werner Pessina von Branconi (Halle a. S. — Günzerode). — Frl. Johanna Dieckhoff mit Hrn. Ger⸗Assessor Albert Liesmann (Hannover — Geeste⸗ münde). — Frl. Marie Behm mit Hrn. August Bonneß (Helmstadt — Dessau) — Frl. Klara Bagehorn mit Hrn. Hugo Thieme (Leipzig — “
Verehelicht: Hr. Paul Kahle mit Frl. Emma Köhler (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pistorius (Hildes⸗ heim). — Hrn. Fabrikdirektor Hoffmann (Zeitz). — Hrn. Freiherrn von Maltzan (Gauschendorf). — Hrn. Landrath Günther von Blanckenburg (Samter). — Eine Tochter: Hrn. Premier⸗ Lieutenant Robert Freiherrn von Kap⸗herr I. (Ra⸗ thenow). — Hrn. Georg Sorge (Berlin). — Hrn. Gustav Nißle (Hannover). — Hrn. Eugen Steudel (Stuttgart). — Hrn. Albert Müller (Magdeburg).
Gestorben: Hr. Kaufmann Leopold Trinks (Berlin). — Hr Zimmermeister Karl Naß (Berlin). — Hr. Rechnungs⸗Rath Hermann Hintze (Ebers⸗ walde). — Hr. Professor Dr. Hahn (Breslau). — Hr. a; Heinrich Schmitt (Mainhardt). — Hr. W. v. Passow (Schwerin). — Frl. Ange⸗ liea Peschel (Breslau). — Fr. Dr. Auguste Keßler, geb. Böhme (Stuttgart).
Mit neuer Sprache):
Musik
Schwank
Er öffnung der Lakmé. (Lakmé:
Die schöne Redacteur: J. V.: Siemenroth. Berlin: — Verlag der Expedition (Scholz).
Musik Anfang
Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage). sowie das Verzeichnißz der Sere ten 3 ½ % Preußischen Staatsschuldscheine,
und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent⸗
ser Anzeigers (Kommanditgesellschaften auß ien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 11. bis 16. März 1889.
3
Mittwoch:
Radbruches
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagk⸗
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeig
Berlin, Dienstag, den 19. Müärz
—
88 8 “ 8881““
85
1889.
—
——
No. 69.
Königreich Preuße
Bedingungen, bei der Vergebung von Arbeiten und Lieferungen nlS,eie der llgemeinen Bau⸗Verwaltung, der Staats⸗Eisenbahn und Berg⸗Verwaltung zur An⸗ wendung kommen.
§. 1. Persönliche Tüchtigkeit und Leistungsfähigkeit der Bewerber.
Bei der Vergebung von Arbeiten oder Lieferungen hat Niemand Aussicht, als Unternehmer angenommen zu werden, der nicht für die tüchtige, pünktliche und vollständige Ausführung derselben — auch in rechn ischer Hinsicht — die erforderliche Sicherheit bietet.
§. 2. 8 insicht und Bezug der Verdingungsanschläge ꝛc. eg am zzmnschlage Veichnannen, Bedingungen ꝛc. sind an den in der Ausschreibung bezeichneten Stellen einzusehen und werden auf suchen gegen Erstattung der Selbstkosten verabfolgt.
§ 3. Form und Inhalt der Angebote. Sie Angebote sind unter Benutzung der etwa vorgeschriebenen Formulare, von den Bewerbern unterschrieben, mit der in der Aus⸗ schreibung geforderten Ueberschrift versehen, versiegelt und frankirt bis zu dem angegebenen Termine einzureichen.
Die Angebote müssen enthalten:
a. die ausdrückliche Erklärung, daß der Bewerber sich den Be⸗ dingungen, welche der Ausschreibung zu Grunde gelegt sind, unter⸗ wirft; 3 — ¹ ft die Angabe der geforderten Preise nach Reichswährung, und zwar sowohl die Angabe der reise für die Einheiten als auch der Gesammtforderung; stimmt die Gesammtforderung mit den Einheits⸗ preisen nicht überein, so die letzteren maßgebend sein;
c. die genaue Bezeichnung und Adresse des Bewerbers;
d. Seitens gemeinschaftlich bietender Personen die Erklärung, daß sie sich für das Angebot solidarisch verbindlich machen,
8
Aen⸗ WG 8n eichnung eines zur Geschäftsführung und zur Empfangnahme der hinace Bevollmächtigten; letzteres Erforderniß gilt auch für die Angebote von Gesellschaften;, “
e. nähere Angaben über die Bezeichnung der etwa mit einge⸗ reichten Proben. Die Proben selbst müssen ebenfalls vor dem Bietungstermin eingesandt und derartig bezeichnet sein, daß sich ohne Weiteres erkennen läßt, zu welchem Angebot sie gehören;
f. die etwa vorgeschriebenen Angaben über die Bezugsquellen von 1 1 1
ngebote, welche diesen Vorschriften nicht entsprechen, insbesondere solche, welche bis zu der festgesezten Terminsstunde bei der Behörde nicht eingegangen sind, welche bezüglich des Gegenstandes von der Ausschreibung selbst abweichen, oder das Gebot an Sonder⸗ bedingungen knüpfen, haben keine Aussicht auf Berücksichtigung.
s sollen indessen solche Angebote nicht ausgeschlossen sein, in welchen der Bewerber erklärt, sich nur während einer kürzeren als der in der Ausschreibung angegebenen Zuschlagsfrist an sein Angebot ge⸗ bun den halten zu wollen. 8
§. 4.
Wirkung des Angebots. Die Bewerber bleiben von dem Eintreffen des Angebots bei der ausschreibenden Behörde bis zum Ablauf der feügene ten Fuschlagefeig, bezw. der von ihnen bezeichneten kürzeren Frist (§. 3 etzter Absatz) an ihre Angebote gebunden. Die Bewerber unterwerfen sich mit Abgabe des Angebots in Bezug auf alle für sie daraus entstehenden Verbindlichkeiten der Gerichtsbarkeit des Ortes, an welchem die ausschreibende Behörde Uhren Sitz hat und woselbst auch sie auf Erfordern Domizil nehmen
müssen.
Zulassung zum Eröffnungstermin. G Den Bewerbern und deren Bevollmächtigten steht der Zutritt zu dem Eröffnungstermin frei. Eine Veröffentlichung der abgegebenen
Gebote ist nicht gestattet.
§. 6. Ertheilung des Zuschlages.
Der Zuschlag wird von dem ausschreibenden Beamten oder von der ausschreibenden Behörde oder von einer dieser übergeordneten Behörde entweder im Eröffnungstermin zu dem von dem gewählten Unternehmer mit zu vollziehenden Protokoll oder durch besondere schriftliche Mittheilung ertheilt. .
Letzterenfalls ist derselbe mit bindender Kraft erfolgt, wenn die Benachrichtigung hiervon innerhalb der Zuschlagsfrist als Depesche oder Brief dem Telegraphen⸗ oder Postamt zur Beförderung an die in dem Angebot bezeichnete Adresse übergeben worden ist.
Trifft die Benachrichtigung trotz rechtzeitiger Absendung erst nach demjenigen Zeitpunkt bei dem Empfänger ein, für welchen dieser bei ordnungsmäßiger Beförderung den Eingang eines rechtzeitig abgesen⸗ deten Briefes erwarten darf, so ist der Empfänger an sein Angebot nicht mehr gebunden, falls er ohne Verzug nach dem verspäteten Ein⸗ iii Zuschlags⸗Erklärung von seinem Rücktritt Nachricht ge⸗ geben hat.
Nachricht an diejenigen Bewerber, welche den Zuschlag nicht erhalten, wird nur dann ertheilt, wenn dieselben bei Einreichung des Angebots unter Beifügung des erforderlichen Frankaturbetrages einen desfallsigen Wunsch zu erkennen gegeben haben. Proben werden nur dann zurückgegeben, wenn dies in dem An⸗ gebotsschreiben ausdrücklich verlangt wird, und erfolgt alsdann die Rücksendung auf Kosten des betreffenden Bewerbers. Eine Rückgabe findet im Falle der Annahme des Angebots nicht statt; ebenso kann im Falle der Ablehnung desselben die Rückgabe insoweit nicht ver⸗ langt werden, als die Proben bei den Prüfungen verbraucht sind.
Eingereichte Entwürfe werden auf Verlangen zurückgegeben.
Den Empfang des Zuschlagsschreibens hat der Unternehmer umgehend schriftlich zu bestätigen. 8
Vertragsabschluß.
Der Bewerber, welcher den Zuschlag erhält, ist verpflichtet, auf Erfordern über den durch die Ert gekommenen Vertrag eine schriftliche Urkunde zu vollziehen.
Sofern die Unterschrift des Bewerbers der Behörde nicht bekannt
ist, bleibt vorbehalten, eine Beglaubigung derselben zu verlangen.
Die der Ausschreibung zu Grunde liegenden öö vlaae annt sind, ha
Zeichnungen ꝛc., welche bereits durch das Angebot anerkan der Bewerber bei Abschluß des Vertrages mit zu unterzeichnen. §. 8. Kautionsstellung.
Innerhalb 14 Tagen nach der Ertheilung des Zuschlags hat der Unternehmer die vorgeschriebene Kaution zu bestellen, widrigenfalls 1 von dem Vertrag zurückzutreten und Scha den⸗
die Behörde befugt i zersatz zu beanspruchen.
Kosten der
. 9. usschreibung.
Ausführung der im Vertrage bezeichneten Bauwerke resp. der Arbeiten
und Lieferungen. , dem Unternebmer obliegenden Leistungen nach den Verdingungs⸗
anschlägen, den zugehörigen trage gehörig bezeichneten anschlägen angenommenen 1 näheren Feststellungen, welche — ohne wesentliche Aenderung der dem Vertrage zu Grunde gelegten Bau⸗Entwürfe — bei der Ausführung der betreffenden Bauwerke sich ergeben.
leitenden Behörde vorbehalten. au⸗C würfen nicht vorgesehen sind, können dem Unternehmer nur mit seiner
Zustimmung übertragen werden.
wirklichen Leistungen bezw. Lieferungen unter Zugrundelegung der ver⸗ tragsmäßigen Einheitspreise berechnet.
mäßig vereinbarten Lohnsätzen. Ausschluß einer besonderen Vergütung für Neben⸗ leistungen,
wie für das Vorhalten von Werkzeug und Geräthen, Rüstungen und für Herstellung und Unterhaltung von Zufuhrwegen nicht besondere Prris vaggsg vorgesehen sind, umfassen die vereinbarten
eilung des Zuschlags zu Stande
die Ausführung der
§. 1. Gegenstand des Vertrages.
“
Den Gegenstand des Unternehmens bildet die Herstellung resp. Im Einzelnen bestimmt sich Art und Umfang der
Zeichnungen und sonstigen als zum Ver⸗ Unterlagen. Die in den Verdingungs⸗ Vordersätze unterliegen jedoch denjen igen
Abänderungen der Bau⸗Entwürfe anzuordnen, bleibt der bau⸗ — Leistungen, welche in den Bau⸗Ent⸗
85
§. 2. 1 Berechnung der Vergütung. Die dem Unternehmer zukommende Vergütung wird nach den
Die Vergütung für Tagelohnsarbeiten erfolgt nach den vert rags⸗
Vorhalten von Werkzeug und Geräthen, Rüstungen ꝛc. Insoweit in den Verdingungsanschlägen für Nebenleistungen, so⸗
sdte 3 Preise 55 agelohnsätze zugleich die Vergütung für die zur planmätigen Her⸗ stellung Bauwerks resp. 88 die Erfüllung des Vertrages ge⸗ hörenden Nebenleistungen aller Art, insbesondere auch für die Heran⸗ schaffung der zu den Bauarbeiten erforderlichen Materialien aus den auf der Baustelle befindlichen Lagerplätzen nach der Verwendungsstelle am Bau, sowie die Entschädigung für Vorhaltung von Werkzeug, Geräthen ꝛc. 8 B
Auch die Gestellung der zu den Absteckungen Höhemessungen und Abnahmevermessungen erforderlichen Arbeitskräfte und Geräthe liegt dem Unternehmer ob, ohne daß demselben eine besondere Ent⸗ schädigung hierfür gewährt wird, jedoch wird diese Gestellung für die Höhenmessungen bei den Wasserbauten nicht verlangt.
§. 3. Mehrleistungen gegen den Vertrag. Ohne ausdrückliche schriftliche Anordnung oder Genehmigung des bauleitenden Beamten darf der Unternehmer keinerlei vom Vertr age abweichende oder im Verbindungsanschlage nicht vorgesehene Arbeiten oder Lieferungen ausführen. Diesem Verbot zuwider einfeitig von dem Unternehmer bewirkte Leistungen ist der bauleitende Beamte ebenso wie die bauleitende Behörde befugt, auf dessen Gefahr und Kosten wieder beseitigen zu lassen; auch hat der Unternehmer nicht nur keinerlei Vergütung für derartige Arbeiten und Lieferungen zu beanspruchen, sondern muß auch für allen Schaden aufkommen, welcher etwa durch diese Abweichungen vom Vertrage für die Staatskasse entstanden ist. §. 4. Minderleistung gegen den Vertrag.
Bleiben die ausgeführten Arbeiten oder Lieferungen zufolge der von der bauleitenden Behörde oder den bauleitenden Beamten ge⸗ troffenen Anordnungen unter der im Vertrage festverdungenen Menge zurück, so hat der Unternehmer Anspruch auf den Ersatz des ihm nachweislich hieraus entstandenen wirklichen Schadens.
Nöthigenfalls entscheidet hierüber das Schiedsgericht. (§. 19.)
§. 5. Beginn, Fortführung und Vollendung der Arbeiten ꝛc., Konventionalstrafe. 1 Der Beginn der Fortführung und Vollendung der Arbeiten und Lieferungen 181 nach den in den besonderen Bedingungen festgesetzten risten zu erfolgen.
5 stenr über 88 Beginn der Arbeiten ꝛc. in den besonderen Bedin⸗ gungen eine Vereinbarung nicht enthalten, so hat der Unternehmer spätestens 14 Tage nach schriftlicher Aufforderung Seitens des bau⸗ leitenden Beamten mit den Arbeiten oder Lieferungen zu beginnen. Die Arbeit oder Lieferung muß im Verhältniß zu den bedungenen Vollendungsfristen fortgesetzt angemessen gefördert werden. Die Zahl der zu verwendenden Arbeitskräfte und Geräthe, sowie die eS 85 Materialien müssen allezeit den übernommenn
Leistungen entsprechen. 8 fähh⸗ im Vertrage bedungene Konventionalstrafe gilt nicht für er⸗ lassen, wenn die verspätete Vertragserfüllung ganz oder theilweise ohne Vorbehalt angenommen worden ist. 8 1 Eine tageweise zu berechnende Konventionalstrafe für verspätete Ausführung von Bauarbeiten bleibt für die in die Zeit einer Verzögerung fallenden Sonntage und allgemeinen Feiertage außer
Ansatz.
§. 6. Hinderungen der Bauausführung.
Glaubt der Unternehmer sich in der ordnungsmäßigen Fort⸗ führung der übernommenen Arbeiten durch Anordnungen der bau⸗ leitenden Behörde oder des bauleitenden Beamten oder durch das nicht ehörige Fortschreiten der Arbeiten anderer Unternehmer behindert, so bat er bei dem bauleitenden Beamten oder der bauleitenden Behörde iervon Anzeige zu erstatten. Andernfalls eee schon wegen der unterlassenen Anzeige keinerlei auf die betreffenden, angeblich hindernden, Umstände begründete An⸗ sprüche oder Einwendungen zugelassen. 1 . Nach Beseitigung derartiger Hinderungen sind die Arbeiten ohne weitere Aufforderung ungesäumt wieder aufzunehmwen. Der bauleitenden Behörde bleibt vorbehalten, falls die bezüglichen Beschwerden des Unternehmers für begründet zu erachten sind, eine angemessene Verlängerung der im Vertrage festgesetzten Vollendungs⸗ fristen — längstens bis zur Dauer der betreffenden Arbeitshinderung — zu bewilligen. 8 Für die bei Eintritt einer Unterbrechung der Bauausführung bereits ausgeführten Leistungen erhält der Unternehmer die den vertragsmäßig bedungenen Preisen entsprechende Verguüͤtung. Ist für verschiedenwerthige Leistungen ein nach dem Durchschnitt bemessener Einheitspreis vereinbart, so ist unter Berücksichtigung des höheren oder geringeren Werthes der ausgeführten Leistungen egenüber den noch ruͤckständigen ein von dem verabredeten Durch⸗ schnittspreise entsprechend abweichender neuer Einheitspreis für das Geleistete Vüensec zu ermitteln und darnach die zu gewährende Ver⸗ ütung zu berechnen. 1 Aa berdemt kann der Unternehmer im Fall einer Unterbrechung oder gänzlichen Abstandnahme von der Bauausführung den Ersatz
6 Monate, so steht jeder der beiden Vertragsparteien der vom Vertrage frei. spätestens 14 Tage nach Ablauf jener 6 zugestellt werden; etwa erwachsenen Ansprüche auf Schadensersatz oder Konventional⸗ strafe — der Vertrag mit der Maßgabe in Kraft, daß die in dem⸗ selben ausbedungene Vollendungsfrist um die unterbrechung verlängert wird.
schäftigt werden.
8 II. . von der beulestenden Behsede und decen Hesgnen berschage⸗ sanr. em ertragsbedingunger oder — insoweit zufällige, von dem Willen der Behörde unabhängige, neihf Frtsan ngengeen Umstände in Frage stehen, — sich auf Seiten der bauleitenden Be⸗
hörde zugetragen haben.
Eine Entschädigung für entgangenen Gewinn kann in keinem
Falle beansprucht werden.
In gleicher Weise ist der Untemnehaäe zum Schadensersatz ver⸗
pflichtet, wenn die betreffenden, die Fortführung des Baues hindernden Umstände von ihm verschuldet sind oder auf seiner Seite sich zu⸗ getragen haben.
st die Unterbrechung durch Naturereignisse herbeigeführt worden,
so kann der Unternehmer einen Schadensersatz nicht beanspruchen,
Auf die gegen den Unternehmer geltend zu machenden Schadens⸗
ersatzforderungen kommen die etwa eingezogenen oder verwirkten Kon⸗
ventionalstrafen niedriger als die Konventionalstrafe, so kommt nur die letztere zur
Einziehung.
in Anrechnung. Ist die Schadensersatzsorderung
In Ermangelung gütlicher Einigung entscheidet über die bezüg⸗
lichen Ansprüche das Schiedsgericht. (§. 19.)
Bauausführung länger als Rücktritt Die Rücktrittserklärung muß schriftlich und Monate dem anderen Theil andernfalls bleibt — unbeschadet der inzwischen
Dauert die Unterbrechung der Dauer der Bau⸗
§. 7. Güte der Arbeitsleistungen und der Materialien. Die Arbeitsleistungen müssen den besten Regeln der Technik und
den besonderen Bestimmungen des Verdingungsanschlages und des Vertrages entsprechen.
Bei den Arbeiten dürfen nur tüchtige und geübte Arbeiter be
Arbeitsleistungen, welche der bauleitende Beamte den gedachten
Bedingungen nicht entsprechend findet, sind sofort und unter Aus schluß der Anrufung eines Schiedsgerichts zu beseitigen und durch
untadelhafte zu ersetzen. Für hierbei entstehende Verluste an Mate rialien hat der Unternehmer die Staatskasse schadlos zu halten. Arbeiter, welche nach dem Urtheile des bauleitenden Beamte untüchtig sind, müssen auf Verlangen entlassen und durch tüchtig ersetzt werden. Materialien, welche dem Anschlage, bezw. den besonderen Be dingungen oder den dem Vertrage zu Grunde gelegten Proben nich entsprechen, sind auf Anordnung des bauleitenden Beamten innerhal einer von ihm zu bestimmenden Frist von der Baustelle zu entfernen Behufs Ueberwachung der Ausführung der Arbeiten steht dem bauleitenden Beamten oder den von demselben zu beauftragenden Perlehen jederzeit während der Arbeitsstunden der Zutritt zu den rbeitsplätzen und Werkstätten frei, in welchen zu dem Unternehmen gehörige Arbeiten angefertigt werden.
§. 8. Erfüllung der dem Unternehmer Handwerkern und Arbeitern gegenüber obliegenden Verbindlichkeiten. Der Unternehmer hat der bauleitenden Behörde und dem bau⸗ leitenden Beamten über die mit Handwerkern und Arbeitern in Betreff der Ausführung der Arbeit geschlossenen Verträge jederzeit auf Er⸗
fordern Auskunft zu ertheilen. x Fortschreiten der Arbeiten dadurch in
Sollte das angemessene gestellt werden, daß der Unternehmer Handwerkern oder
rage Fegt,⸗ gegenüber die Verpflichtungen aus dem Arbeitsvertrage nicht oder nicht pünktlich erfüllt, so bleibt der bauleitenden Behörde das Recht vorbehalten, die von dem Unternehmer geschuldeten Beträge für dessen Rechnung unmittelbar an die Berechtigten zu zahlen Der Unternehmer hat die hierzu erfoederlichen Unterloͤgen, Lohnlisten ꝛc. der bauleitenden Behörd bezw. dem bauleitenden seamten zur V
fügung zu stellen.
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Entziehung der Arbeit:
Die bauleitende Behörde ist befugt, dem Unternehmer die Ar⸗ beiten und Lieferungen ganz oder theilweise zu entziehen und den noch nicht vollendeten Theil auf seine Kosten ausführen zu lassen oder selbst für seine Rechnung auszuführen, wenn
a. seine Leistungen untüchtig sind, oder .“
b. die Arbeiten nach Maßgabe der verlaufenen Zeit nicht ge⸗
nügend gefördert sind, oder 1 1 88 lät nezaed den von der bauleitenden Behörde gemäß
„I8 getroffenen Anordnungen nicht nachkommt. Vor — Entziehung der Arbeiten ꝛc. ist der Unternehmer zur Beseitigung der vorliegenden Mängel, bezw. zur Befolgung der ge⸗ troffenen Anordnungen unter Bewilligung einer angemessenen Fri
aufzufordern. 1 ügen der verfügten Arbeitsentziehung wird dem Unternehmer
iebenen Brief Eröffnung gemacht. 8 0egg 1F 8 für die ausgeführten Leistungen dem Unternehmer zustehenden Vergütung und den Umfang der Verpflichtung desselben zum Schadensersatz finden die Bestimmungen im §. 6 gleich⸗ äßige 2 dung. 1 Roßlge it n ghse. Arbeit oder Lieferung wird dem Unternehmer eine Abrechnung über die für ihn sich ergebende Forderung und
iigetheilt.
Seee tgttt cen können im Falle der Arbeitsentziehung dem
Unternehmer nur innerhalb desjenigen Betrages gewährt werden,
welcher als sicheres ee. S unter Berücksichtigung der enansprüche ermittelt ist.
üe 8”8 oipri der Arbeitsentziehung etwa zu erhebenden
vermögensrechtlichen Ansprüche entscheidet in rmangelung gütlicher
Einigung das Schiedsgericht. (§. 19.)
§. 10. Ordnungsvorschriften. ö“
er Unternehmer oder dessen Vertreter muß zufolge Auffor⸗ des 1 Beamten auf der Baustelle einfinden, so oft nach dem Ermessen des Letzteren die zutreffenden baulichen Anord⸗ nungen ein mündliches Benehmen auf der Baustelle erforderlich machen. Die sämmtlichen auf dem Bau beschäftigten Bevollmäch⸗ tigten, Gehülfen und Arbeiter des Unternehmers sind bezüglich der Bauausführung und der Aufrechterhaltung der Ordnung auf dem Bauplatze den Anordnungen des bauleitenden Beamten bezw. dessen Stellvertreters unterworfen. Im Falle des Ungehorsams kann ihre sofortige Entfernung von der Baustelle verlangt werden.
Der Unternehmer hat, wenn nicht ein Anderes ausdrücklich per⸗ einbart worden ist, für das Unterkommen seiner Arbeiter, insoweit dies von dem bauleitenden Beamten für erforderlich erachtet wird, selbst zu sorgen. Er muß füͤr seine Arbeiter auf eigene Kosten an den ihm angewiesenen Orten die nüthigen Abtritte herstellen, sowie 8 deren regelmäßige Reinigung, Desin ektion und demnächstige Be⸗
tragen. 1 eiticang g Bewachung seiner Gerüste, Werkzeuge, Geräthe ꝛc., sowie
Zu den durch die Ausschreib
Unternehmer beizutragen.
9 ung selbst entstehenden Kosten hat der 1“
des ihm nachweislich entstandenen wirklichen Schadens beanspruchen, 5 die die Fortsetzung des Baues hindernden Umstände ntweder
seiner auf der Baustelle lagernden Materialien Sorge zu tragen, ist lediglich Sache des Unternehmers. ö