1889 / 86 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Apr 1889 18:00:01 GMT) scan diff

8

Sanitäts⸗, Beterinär⸗ und Quarantänewe Portugal. 8

en.

Zufolge einer im „Diario do Governo“ vom 28. März 1889 (Nr. 70) veröffentlichten Verfügung des Königlich e’e o Su

Ministeriums des Innern ist der Hafen von Rio Grande in Brasilien seit dem 1. Februar d. J. für verseucht erklärt worden.

Gewerbe und Handel.

London, 6. April. (W. T. B.) An der Küste 6 Weizen⸗

ladungen angeboten. 8. April. (W. T. B.). Die Getreidezufuhren b trugen in der Woche vom 30. März bis 5. April: 4570, fremder 19 242, englische Gerste 1859, englische Malzgerste 19 877, fremde —, en Orts. Englisches Mehl 17 806, (W. T. B.)

aß. anchester, 5. April.

30r Water Taylor 8 ⅞, 20r Water Leigh 7 ⅛, 32r Mock Brooke 8 ¾, 40r Mayoll 9, 40r 32r Warpcops Lees 8 ½, 36r Warpcops Rowland 9, Weston 9 ⅜, 60r Double courante Qualität 12 ⅞, 32“ 116 yds 16 8 1 grey Printers aus 321/46 169. Fest.

Glasgow, 6. April. (W. T. 8 Die Vorräthe vo Roheisen in den Stores belaufen sich auf 1 031 732 Ton Die Zahl der im Betrie

fremde 13 27

gegen 969 050 Tons im vorigen Jahre. befindlichen Hochöfen 82 gegen 87 im vorigen Jahre.

Submissionen im Auslande.

Oesterreich. Wien. Magistrat.

1“

vein-. April. 19 Ubr. ei

Lieferung von Pflaster

Näheres an Ort und Stelle.

Türkei.

25. April. Konstantinopel.

de lEmpire Ottoman. Lieferung des Bedarfs an Lastenheft und Proben zur Einsicht beim

Rumänien. 6. Juni, 3 Uhr.

Packpapier „Deutschen Reichs⸗Anzeiger“

Kaution 25 000 Fr. Ort und Stelle.

Verkehrs⸗Anstalten.

Danzig, 6. April. (W. T. B.) Das hiesige Eisenbahn⸗ Betriebsamt macht bekannt: Die Strecke Marienau bis Tiegenhof ist wieder in Betrieb genommen.

Ssgren. 6. April. (W. T. B.) Der Postdampfer „Gellert“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New⸗York eingetroffen.

Triest, 7. April. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Venus“ ist Nachmittags, von Konstantinopel kommend, hier eingetroffrn.

London, 6. April. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Pretoria“ ist auf der Ausreise gestern in Capetown angekommen. Der Union⸗Dampfer „Athenian“ ist heute auf der Aus⸗ reise von Lissabon abgegangen.

London, 7. April. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Nubian“ ist gestern auf der Heimreise von Capetown ab⸗ gegangen.

9

trischem Lichte. Näheres

8*

Theater und Musik.

Kroll’'s Theater. Das Revpertoire der italienischen Oper gestaltet sich jetzt abwechselungsreicher. Nachdem „Barbier

Wetterbericht vom 7. April 1889, 8 Uhr Morgens.

vom gelben Fieber

englischer Weizen

lischer Hafer 716, fremder remdes 54 029 Sack und

12r Water Taylor 6 ¾¼, 30r Water Clayton 8 ½,

Medio Wilkinson 10, 40r Double

nen, darunter 30 000 Stück 5“—7—7“ Vilshofener Pflastersteine

Régie Co. intêéressée des tabacs

Primarie (Bürgermeisteramt) von Galatz. Konzession für die Beleuchtung der Stadt mit Luftgas oder elek⸗

stellung des

„Lucia“ und „Troubadour“ geht am Mittwoch Verdi's „Rigoletto“ in Scene. Man wird an diesem bend Gelegenheit haben, den vortrefflichen Tenoristen Sg Ravelli als „Herzog“ und den Baritonisten i Sgra. Rolla, deren

eeliner am Sonnabend im „Troubadour“ durch stürmischen Beifall bestätigten, singt die „Gilda“. interessante Aufführung zu erwarten. Iliance⸗Theater. Repertoirestücks zündenden Couplets noch durch neue Strophen vermehrt werden. Sonnabend gab der Concertsänger Hr. Raimund von e⸗ Zur⸗Mühlen im Saale der Sing⸗Akademie einen Lieder⸗ Abend, zu dem sich ein sehr zahlreiches und gewähltes Publikum

ören.

Belle⸗A

Am

i, eingefunden hatte.

n Liedern bra

8

erschien uns a

Sonnabend, wie folgt: I. Eröffnungs⸗Rennen. 500 dem zweiten, 300 dem dritten Der Sieger ist event. für 3000 käuflich. 800 m. Rittm. v. Schmidt⸗Pauli's F⸗H. „Raufbold“ v. Mon⸗ seigneur a. d. Rosalie 4 jähr. g Lt. Gr. Montgelas; dbr. W. „Bergrath“ 6 jähr. (Bes.) 2., Rittm. v. Tresckow’s F.⸗St. „Karin“ 4 jähr. (Bes.) F.⸗W. „Mephistopheles“ 5 jähr. (Lt. Schlüter) 4. Nach Gefallen mit zwei Längen gewonnen; eine Länge zwischen dem Zweiten und der Dritten und mehrere Längen weiter zurück „Mephistopheles“ Vierter 1190 dem Sieger, 480 dem Zweiten, „Raufbold“ wurde nicht gefordert.

Rennen.

vor 280 der Dritten. II. April⸗Flach⸗Rennen. für 4000 käuflich ꝛc. mann’'s br.

Theilnahme erregten

Rennen zu

„Langridge“.

6. April,

Werth:

Die an dem Sänger stets gerühmten Vorzüge: seine in hohem Grade entwickelte Kunst tonation, die vorzügliche Ausgleichung der Falsetttöne mit denen der Bruststimme, die Deutlichkeit der Aussprache und vor allen Dingen die edle, tief empfindende Ausdrucksweise waren es wiederum, welche die Zuhörer zu stürmischen Beifallsbezeugungen hinrissen. Die Stimme n diesem Abend ganz besonders kräftig und wohlklingend; a8 ist die Leichtigkeit im Gebrauch der bis an das Ende der ein⸗ 6 gestrichenen Oktave hinaufreichenden Töne lobend hervorzuheben. In einer reichen, mit besonderem Geschmack ausgewählten Anzahl von chte Hr. von Zur⸗Mühlen die erwähnten Vorzüge trefflich zur Geltung. Nächst den deutschen Liedern von Schubert, Beethoven, b. Schumann, E. E. Taubert, H. Schmidt von Koß, die sämmtlich mit großem Beifall aufgenommen wurden, waren es noch zwei Gesänge von Massenet und Fauré, schem Text, sowie zwei schottische Volkslieder, vorgetragen, die durch ihren interessanten musikalischen Gehalt große Außer der von dem Sänger bereitwilligst ge⸗ währten Wiederholung des Liedes „Geisternähe“ des „Winterliedes“ von Henning von Koß, durch eini von Ermü⸗ Die Begle

ge andere Lieder, die er, ohne die geringsten Spuren dung zu zeigen, dem reichhaltigen Programm hinzufügte. itung sämmtlicher Piecen hatte der durch die Herausgabe mehrerer Lieder wohlbekannte übernommen. Seine korrekte und eingehende Art verdient hier be⸗ sonders lobend erwähnt zu werden.

Moskau, 8. April. Theater“ bat seinen Nibelungen⸗Cyklus mit einer einmaligen Aufführung im großen Kaiserlichen Erfolg begonnen. Die Hof⸗Opernsängerin Schläger sang die Brün⸗ hilde in der Walküre“.

Mannigfaltiges.

Berlin⸗Charlottenburg. Nachmittags 1 ½ Uhr.

(20

vom 8. April 1889,

2

sp. illim.

Wind. Wetter.

9%

0 Celsius

Temperatur 50 C. ä 409

in

Bar. auf 0 Sr.

u. d. Meeres red. in M

u. d. Meeressp.

red. in Millim.

Morgen s

V

Wetter.

2 2

1 1 = 45 .

sius

Tempera in 8 5E

0,65 ECe

82

Mullaghmore Aberdeen.

Cbristtansund Kopenhagen. Stockholm. ——

St Petersburg Moskau..

750 755 760 755 758 764 762 764

O

O OSO NO NO

8L

ONO 4 wolkig OSO L2 wolkig²) 2 Regen)

4 mäßig 3 bedech ⁴)

2 Nebel 3 bedeckl)

Abedeckt 1 wolkenlos

still bedeckt 5 bedeckt?)

Mullaghmore Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. paranda. t. Petersbrg. Moskau. Cork, Queens town .. Cherbourg helder.. mburg . . winemünde Neufahrwasser Memel ... Münster .. Karlsruhe .. 749 Wiesbaden. 748 München .. 749 Chemnitz .. 751 wolkig Berlin 752 4 bedeckt Wien . . .. 748 2 wolkig Breslau.. Triest 759 still bedeckt

¹) See leicht. ²) See ruhig. ³) See leicht bewegt. ⁴) Starker Dunst. ³⁵) See ruhig. ⁶⁸) See schlicht 7) Regnerisch.

Uebersicht der Witterung.

Der Luftdruck hat fast allenthalben abgenommen; doch ist im Norden und Osten Europas der Baro⸗ Püterstand noch e als Kein tiefes

nimum unter 742 mm im Nordwesten 8 Frankreichs. Die östliche Luftströmung ist daher veeedraca. 8 8 über Europa vorherrschend. Ueber Deutschland ist 1 aas bei geringer Temperaturveränderung das Wetter meist v trübe, nur im Süden stellenweise heiter; Nieder⸗ schläge fa daselbst gestern nur sehr vereinzelt statt.

Deutsche Seewarte.

5 halb bed.

6 bedeckt

1 wolkenl. ¹)

2 bedeckt

2 Regen still halb bed.

1 bedeckt

1 bedeckt

SOrore —8ASrneeo

747 744 748 753 752 754 753 754 748

boemn.... Cherbourg. delder. Sylt... Hamburg .. Swinemünde Neufahrwasser Memel ... Muͤnster.. Karlsruhe .. Wiesbaden. V München

TT—“

Chemnitz ..

Berlin ..

8 81 88

.„

FTheater⸗Anzeigen. Nönigliche Fchauspiele. Dienstag:

haus. 93. Vorstellung. Zum 1. Male: Große romantische Oper in 4 Akten von mann. Dichtung von O. Roquette. Graeb. Dirigent: Hr. Sucher. Regisseur: Hr. Salomon. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 96. Vorstellung. Die Frau vom Meere. Schauspiel in 5 Akten aus dem

88

sehnng), n Opern⸗ nfang 7 Uhr. Loreley. E. Nau⸗ Tanz von E.

Afrikanerin.

Trauersp 7 Uhr.

748 753 758 755 756 760 757 763

Cork, Qucens⸗

748 746 750 753 752 752 753 755

749 774 748 748 750 751 748 750 750

mal. nicht

Mittwoch: Opernhaus.

SNoO

5 Regen 6 bedeckt still bedeckt 3 bedeckt 2bedeckt stil bedeckt 1 bedeckt

1 bedeckt 8

2beiter 3 bedeckt 2 wolkig 3 wolkig 2 bedeckt 3 bedeckt 1 bedeckt 2 bedeckt 3 wolkig 3 heiter 3 bedeckt 3 Nebel 2 Nebel 4 bedeckt still Nebel still bedeckt SO 1 bedeckt

Uebersicht der Witterung.

Die Luftdruckvertheilung hat sich seit gestern wenig verändert, daher dauert die schwache, meist östliche Luftströmung über Westeuropa fort. ist über Centraleuropa vorwie neblig und ziemlich kühl.

Deutsche See

Norwegischen des Henrik Ibsen. (Autorisirte Ueber⸗ In Scene gesetzt vom Direktor Anno.

94. Vorstellung. Oper in 5 Akten von Dichtung von Seribe, deutsch von Gumbert. Ballet von Paul Taglioni.

eenn Ine 97. Vorstellung. Maria Stuart. el in 5 Akten

Anfang 7 Uhr.

von Schiller.

Das Wetter gend trübe, stellenweise g— Nur im südlichen Deutsch⸗ land ist bei theilweise heiterem Wetter die Tempe⸗ Meßbare Niederschläge werden gemeldet.

N₰.

10

warte.

Die Keyerbeer.

Anfang

wiederholt zur Aufführun

(W. T. B.) Das

Distanz ca. 800 m. W. „Consul“ (1000 ℳ) 65 kg 1., Mr. G. Long' „Balbeck“, 5jähr., 2., Mr. H. Sollorn

gelangten, rancesco d'Andrade als „Rigoletto“ zu uf als ausgezeichnete Primadonna die

Es steht also jedenfalls eine sehr

Zu der bevorstehenden 25. Vor⸗ „Vaterfreuden“ werden die vielen

des Gesanges, die reine In⸗

M. Stange und Henning

; „mit französi⸗ in englischer Sprache

von Schumann und erfreute derselbe noch

Komponist Hr. Hans Schmidt

Richard Wagner⸗

Theater unter glänzendem

Erster Tag. Dieselben verliefen

1000

Preis Pferde

dem ersten, Offizier Flach·

Dist ca. 9000 ℳ) 70 kg (Lt. Gr. H. Dohna) 1,

3., Lt. Suffert's II.

Preis 1500 Der Sieger ist Hrn. O. Spieker⸗ F.⸗H.

Siegte sicher mit anderthalb Längen; „Freya“ einen Kopf hinter „Balbeck“. Werth: 1640 dem Sieger, 375 dem Zweiten. „Consul“ wurde für 1850 zurüchgekauft.

III. Preis von Tegel. 1500 dem ersten, 500 dem zweiten, 200 dem dritten Pferde. Herren⸗Reiten. Jagd⸗Rennen IV. Kl. Dist. ca. 2500 m. Rittm. v. Schmidt⸗Pauli's br. W. „Kingsdene“, 76 kg (Hr. v. Ravenstein) 1., Lt. Frhrn. v. Reitzen⸗ stein's br. H. „Isotherme“ (Bes.) 2, Lt. Wittichs br. W. „Vici⸗ 885 3, Lt. v. Sydow's br. W. „Anderton“ (Bes.) 4. Ganz leicht mit fünfviertel Längen gelandet; „Vici“ drittehalb Längen hinter „Isotherme“ Dritter vor „Anderton“ und „Casual“. Der Rest an⸗ gehalten. Werth: 1610 dem Sieger, 480 dem Zweiten, 180 dem Dritten, 80 dem Vierten.

IV. Spreewald⸗Hürden⸗Rennen. Preis 1800 Der Sieger ist für 5000 käuflich ꝛc. Dist. ca 2000 m. Hrn. O Spiekermann’'s dbr. H. „Jceberg II.“ 6jähr. (4000 ℳ) 70 ½⅜ kg 1I. Lt. Frhrn. v. Erlanger's br. H. „Jacobiner“ 2.; Kapt. Jos's Fc† „Admiral“ 3. Siegte wie er wollte mit fünf Längen. „Admir zehn Längen hinter „Jacobiner“ Dritter. Der Rest abgeschlagen. Werth: 1760 dem Sieger, 200 dem Zweiten.

V. Preis der Flora 2000 dem ersten, 800 dem zweiten, 400 dem dritten Pferde. Herren⸗Reiten. Handicap⸗Jagd⸗Rennen. Dist. ca. 2500 m. Lt. Frhrn. v. Erlanger’s br. St. „Sternblume“ bjähr. 68 kg (Bes.) 1., Lt. Gr. Hallwpls's br. W. „Nero“ (Bes) 2, Hrn. Adrian’'s br. St. „Carquois“ (Hr. v. Ravenstein) 3., Lt. von Sydow’'s dbr. H. „Valjean“ (Bes) 4. Sicher mit einer Länge ge⸗ wonnen; anderthalb Längen zwischen dem Zweiten und der Dritten und „Valjean“ eine Länge hinter „Carquots“ Vierter vor „New⸗ bridge“ und „Orange Girl“. Die Uebrigen angehalten. Werth: 2320 der Siegerin, 750 dem Zweiten, 350 der Dritten, 150 dem Vierten.

VI. Frühjahrs⸗Handicap⸗Hürden⸗Rennen. Preig 2000 20 Eins., 30 Reug. Dist. ca. 2000 m. Kapt. Jos’s F.⸗H. „Burnmoor“ 1. Hrn. Adrian’s F.⸗H. „Ruppsippos“ . Lt. Rolle's schwbr. St. „Economy“ f, Lt. Gr. Groke’s br. W. ⸗Hegenpeas. 4. Nach Kampf mit einer halben Länge gewonnen; „Ruppsippos“ und „Economy“ liefen todtes Rennen für den zweiten Platz. „Zietenbusar“ zwanzig Längen hinter dem Paar. Vierter war „Queensgrove“. Werth 1940 dem Sieger, 225 Jedem der beiden Andern.

Ueber Expeditionen in Kamerun meldet die „Deutsche Kolonial⸗Zeitung“: Dr. Zintgraff hat am 17. Dezember seine lange geplante Reise von der Barombi⸗Station am Elephantensee nach Adamaua mit einer Karawane von 180 Mann angetreten; auch der zu seiner Expedition gehörige Premier⸗Lieutenant Zeuner war mit den Vorbereitungen für eine größere Rundreise in dem Hinterlande des Kamerungebirges beschäftigt. Während seiner Abwesenheit sollte der Botaniker Dr. Preuß, dem die Er⸗ laubniß ertheilt worden ist, für Sammlungszwecke sich auf der Barombi⸗Station aufzuhalten, einstweilig die Leitung der Geschäfte dort führen. Hauptmann Kund hat mit den übrigen, zu seiner Expedition gehörigen europäischen Mitgliedern und 240 Ein⸗ geborenen Ende Dezember einen neuen Zug in das Hinterland der Batanga⸗Küste nach dem oberen Sannaga und vem Niong angetreten; vorher hatte er eine Station am Kribifluß errichtet.

Dresden, 7. April. (W. T. B.) Anläßlich des 50 jährigen Bestehens der Leipzig⸗Dresdner Eisenbahn fand heute Mittag im Polvtechnikum eine Feier statt, welcher der König, die Königlichen Prinzen und die Minister heiwohnten. Der Finanz⸗ Rath Strick begrüßte die Festtheilnehmer. Nach einem von dem Hof⸗ schauspieler Porth gesprochenen Prolog hielt der Betriebs⸗Telegraphen⸗ Ober⸗Inspektor Ulbricht die Festrede. Heute Nachmittag findet im Harmonie⸗Saal ein Festdiner statt, an welchem gegen 360 Personen

vay’s br. St. „Freya“, zjähr., 3.

der man sich langweilt. Mittwoch: Zum 1. Male: heisgen Lustspiel in 5 Aufzü

Rheinisch Donnerstag: Fanst.

Verliner Theater. Dienstag: Jagd. Mittwoch: Demetrius. Donnerstag: Uriel Acosta.

Tessing-Thrater. Dienstag

Cléemenceau. Schauspiel in 5

Dumas und A. dArtois. Mittwoch: Der Fall Clémene

Freitag: Anfang 7 Uhr.

Madame Bonivard.

Sonnabend: Zum 1. Male: König Candaule. und Halévy.

344. Male: Frau

menthal. Musik von C. A. 7 Uhr.

Mittwoch: Zum letzten Male:

124. (in

„Dienstag: Zum glänzender Ausstattung Der Mikado, oder: E

von A. Sullivan. Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Der Mikado.

Residenz-Theater. dinot. Schwank in 3 Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Firma Rondinot. Donnerstag: Firma Rondinot.

Kroll's Theater.

(Herzog: Luigi Rarvelli. D'Andrade. 6. fang 7 Uhr.

Dienstag:

Mittwoch:

Velle-Alliance-Theater. 18. Male: Vaterfrenden.

in 4 Akten (5 Bildern) von

Beutsches Theuter. Dienstag:

Die

Donnerstag: Zum 1. Male: Der Meineidbauer. Volksstück in 4 Akten von Ludwig Anzengruber. Der Fall Cléemenceanu.

Wallner-Theuter. Dienstag: Der dritte Kopf.

Flitterwochen. Schwank in 3 Akten von L. Gandillot. Lustspiel in 1 Akt

Dictorig-Theater. Kleine Preise. Hemn Venus. Märchen mit Gesang und großem Ballet in 5 Akten und 15 Bildern von E. Pasqué und Dr. O. Blu⸗ Raida.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Male: deutscher in Tag in Titipu. Burleste Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert.

Akten von Albin Valabrègue. 8

e Rigoletto: Gilda: Sgra. Kattarina Rolla.) An⸗

Dienstag; Volksstück mit Gesang Paul Born und Bern⸗

theilnehmen.

hard Willers. Musik von Franz Roth. Im 3. Akt: Bonivard⸗Parodie. Clemenceau⸗Parodie. Parquet 2 ℳ, Sperrsitz 2,50 Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Vaterfreuden. Am 1. Mai: Cröffnung der Sommer⸗Saison.

Die Welt, in

Vasallin. gen von Albin Central-Theater. Dienstag: Zum 13. Male: Leute von heute. Gesangsposse in 4 Akten von

Die wilde J. Kren und F. Brentano. Couplets von Alfred Anfang 7 ½ Uhr.

1 Bender. Musik von G. Steffens Mittwoch: Zum 14. Maler Leute von heute.

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 78. Dienstag: Zum 76. Male: Die junge Garde. Gesangsposse in 4 Akten von Ed. Jacobson und Leop. Elv. Die Gesangstexte theilweise von Gust. Görß. Musik von Fr. Roth. Anfang 7 ½ Uhr. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

———

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Anna Ortlepp mit Hrn. Fortifi⸗ lations⸗Sckrctär Wilhelm Zachariae (Magdeburg Straßburg). Frl. Jenny Robitzsch mit Hrn. Paul Puscher (Leipzig —Leisnig). Frl. Alice Ostwalt mit Hrn. Fabrikbesitzer Jean Guttsmann (Berlin-— Breslau). Frl. Olga Oestreicher mit Hrn. Mühlenvesitzer Gustav Pick (Prag). Verehelicht: Hr. Maxr Urban mit Fr Alma Hossenfelder (Görlitz). Hr. Lieut. Pritsch mit Frl. Flory von Wissell (Wiesbaden). Hr. Apo⸗ theker Georg Fischer mit Frl. Mathilde Rühm⸗ korff (Nienburg a. W.). Hr. Robert Merckens mit Frl. Klara Turk (Köln Iserlohn). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Wilhelm Trucken⸗ brodt (Magdeburg). Hrn. Georg Cortumm (Hannover). Hrn. Dr. Louis Wolffberg (Breslau). Hrn. Reg.⸗Baumeister Max Semler (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Walther van Haas (Mülbeim a. Rh.) Hrn., Ger.⸗ Assessor Wolff (Einbeck). Hrn. Architekten Heinr. Kayser (Berlin). Gestorben: Hr. Graf Eugen von Kevserling Ernsdorf bei Reichenbach i. Schl.). Frau verw. eneral Rosalie von Schlegell, geb. Benack von Gröditzberg (Breslau) Frl. Emilie Donath (Görlitz). Hr. Wilhelm Domke (Berlin). Frau Minna Lax, geb. Werthner (Waldenburg i. Schl.). Hr. Hermann Hallensleben (Ober⸗ schönweide b. Köpenick). Hr. Dr. phil. Karl Schwarz (Königsberg i. Pr.). Frau Maria Mößner, geb. Hayer (Ludwigsburg) Hr. Kauf⸗ mann Julius Hiller (Calbe a. S.).

Redacteur: J. V.: Siemenroth. Berlin: Verlag der Expedition (Scholzz).

: Der Akten vo

cau.

8“

Vorher: Meilhac

Dienstag: Modernes

Anfang Fran Venus.

Mit neuer Sprache):

Musik

Firma Ron⸗

RNigoletto. Francesco

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Acht Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage). (553 ⅛)

8L1A11X“

Zum

G

V Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗

8 1“

ts⸗Anzeiger. 1889.

Königreich Preußen.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Nachdem durch den Staatshaushalts⸗Etat für 1889/90 bei Kapitel 101 Titel 2, 7 und 9 der Ausgabe für die Anstellung von Staatsbeamten im Büreaudienste der Spezialkommissionen die erforderlichen Mittel zur Ver⸗ fügung gestellt sind, habe ich unterm heutigen Tage die in ... Exemplaren beifolgenden „Vorschriften über die dienstlichen Verhältnisse der Spezialkommissions⸗ Büreaubeamten“ erlassen. Die Königliche General⸗ kommission ersuche ich, nach diesen Vorschriften zu verfahren und das zur Ausführung derselben etwa weiter Erforderliche zu veranlassen, auch einem jeden Spezialkommissar zwei Exemplare und der Regierungs⸗Hauptkasse ein Exemplar der Vorschriften zur Kenntnißnahme und Nachachtung zuzustellen.

Berlin, den 29. März 1889. Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Freiherr Lucius von Ballhausen.

An sämmtliche Königliche Generalkommissionen.

Vorschriften dienstlichen Verbhältnisse der Spezial⸗ kommissions⸗Büreaubeamten.

Abschnitt I. Annahme, Vereidigung und Amtsbezeichnung.

1) In den Spezialkommissions⸗Büreaudienst sind sowohl civil⸗ versorgungsberechtigte Militäranwärter, als auch Civilanwärter einzu⸗ stellen, setztere jedoch bis dahin, daß die Hälfte sämmtlicher Stellen mit Militäranwärtern besetzt ist, nur nach zuvor ertheilter diesseitiger Genehmigung. Ist dieses Verhältniß erreicht, dann ist zunächst wieder ein Militäranwärter und sodann abwechselnd ein Civil⸗ und ein Militäranwärter einzuberufen. Handelt ecs sich jedoch um den Ersatz eines im Spezialkommissions⸗Buürcaudienste nur probeweise beschäftigt gewesenen Beamten, so ist, je nachdem letzterer der Klasse der Militär⸗ oder der Civilanwärter angehörte, ein dieser oder jener Klasse zuge⸗ höriger Beamter anzunehmen

Die Annahme liegt der Generalkommission ob, und hat dieselbe demgemäß auch etwaige Anwaͤrterlisten zu führen

2) Wer als Civilanwaͤrter in den Spezialkommissions⸗Büreau⸗ dienst einberufen werden will, muß

a. die Berechtigung zum einfaͤhrigen Militärdienste hesitzen,

b. sich über die Erfüllung der allgemeinen Militärverbindlichkeiten ausweisen und

c. den Nachweis erbringen, daß er sich 3 Monate lang aus eigenen Mitteln oder durch Unterstützung Anderer unterhalten kann.

Die Generalkommission ist ermächtigt, von der zu a gedachten Vorbedingung ausnahmsweise abzusehen, wenn der Betreffende schon mehrere Jahre im Buüreandienste beschäftigt gewesen ist und sich als besonders brauchbar und zuverlässig erwiesen hat.

Civilanwärtern, welche vor ihrem Eintritte in den Spezial⸗ kommissions⸗Bürcaudienst der aktiven Militärdienstpflicht noch nicht genüͤgt haben, auch von Ableistung derselben nicht befreit worden sind, ist spätestens bei dem Dienstantritte ausdrücklich zu eröffnen:

a. daß sie bei späterer Heranziehung zum aktiven Militärdienste aus ihrer Stellung im Spezialkommisstons⸗Buürcaudienste auszuscheiden haben und nach Entlassung vom Militär erst dann wieder angenommen werden können, wenn nach den geltenden Bestimmungen Civilanwärter in den vorgedachten Bürcaudienst eingestellt werden dürfen, sowie

b. daß die Dauer ihrer im aktiven Militärdienst zugebrachten Zeit bei der Festsetzung des Dienstalters als Spezialkommissions⸗ Büreaubeamter außter Ansatz zu hleiben hat.

3) Zur Annahme neu einzustellender Personen ist die General⸗ kommission abgesehen von dem zu IV2 gedachten Falle selbst⸗ ständig befugt:

a. wenn durch Abgang (Ableben, Pensionirung, Entlassung, frei⸗ williges Ausscheiden, Zurückberufung oder Uebernahme zur General⸗ kommission) eines Beamten eine Stelle frei geworden und ein Ersatz für denselben im dienstlichen Interesse geboten ist, oder

b. wenn es sich um die Einberufung zur informatorischen Be⸗ schäftigung handelt.

Die Annahme zu b kann jederzeit, diejenige zu a aber erst zu dem Tage erfolgen, von welchem ab die Dienstbezüge der frei gewor⸗ denen Stelle endgültig verfügbar werden.

In allen anderen Fällen ist die Ermächtigung zur Annahme eines weiteren Beamten unter eingehender Darlegung des obwaltenden Be⸗ dürfnisses bei mir nachzusuchen.

Nach erfolgtem Dienstantritte eines jeden nicht bloß zur infor⸗ matorischen Beschäftigung Einberufenen ist mir alsbald Anzeige zu erstatten und dabei zu bemerken, ob zutreffenden Falls dem ange⸗ nommenen Civilanwärter die zu 2 vorstehend gedachte Eröffnung ge⸗ macht worden ist. 2

4) Die Einberufung hat, sofern sie nicht nach dem Ermessen der Generalkommission zur informatorischen Beschäftigung stattfindet, stets zunächst nur zur probeweisen Beschäftigung zu erfolgen, bei Wiederannahme eines wegen Ableistung seiner aktiven Militärdienst⸗ pflicht zeitweise ausgeschiedenen Beamten jedoch in die ihm bereits früher verliehene Stelle und unter Zubilligung der zuletzt empfangenen Dienstbezüge.

5) Die in den Spezialkommissions⸗Büreaudienst einzustellenden

Militär⸗ und Civilanwärter können von der Generalkommission auch aus der Zahl ihrer Büreau⸗ und Kanzleidiätare, sowie der unentgeltlich beschäftigten Civilsupernumerare entnommen werden. Diesen Beamten bleibt bei ihrer Verwendung im Spezialkommissions⸗ Büreaudienste ibre Anwartschaft auf etatsmäßige Anstellung im Generalkommissions⸗Büreau⸗ bezw. Kanzleidienste bis auf Weiteres ewahrt. Für die zum Antritt der Beschäftigung im Spezial⸗ Lommiffions⸗Büreaudienfte etwa auszuführende Reise stehen ihnen die gesetzlichen Tagegelder und Reisekosten zu. Sie haben dieselben bei der Generalkommission zu liquidiren, und ist ermächtigt, solche festzusetzen und selbständig zur Zahlung anzuweisen, auch bei Etats⸗ titel 13 unter dem besonderen Abschnitt „Zahlungen für Rechnung des Centralfonds“ verausgaben zu lassen. Sobald jedoch die ent⸗ sprechenden Ausgaben unter Zurechnung der bei der Position 2 des Titels 13 verrechneten Ausgaben das bei der letztbezeichneten Etats⸗ stelle der Generalkommission zur Verfügung stehende Etatssoll er⸗ schöpfen, ist wegen der etwa in Aussicht zu nehmenden Etatsüberschrei⸗ tung die diesseitige Genehmigung einzuholen

6) Außer den im Spezialkommissions⸗Büreaudienste Verwendung findenden und ohne Weiteres die Eigenschaft als Protokollführer be⸗

itzenden Staatsbeamten dürfen von den Spezialkommissaren auch noch ernerhin Rechengehülfen und Schreiber angenommen und beschäftigt werden. Diese Personen sind Privatbeamte des Kommissars und aus dessen Mitteln bezw. aus der ihm gewährten Büreankostenentschädigung

über die r

7) Den Rechengebhülfen kann im Falle des Bedürfnisses von der Generalkommission die Eigenschaft als Protokollführer beigelent wer⸗ den Diese Rechengehülfen und die zur informatorischen Beschäftigung zugelassenen Personen sind mittelst Handschlags an Erdesstatt auf die richtige Fübrung der Protokolle zu verpflichten. Durch die Verpflich⸗ tung erlangen die Rechengehülfen keinerlei Ansprüche auf Verwendung im Staatsdienste.

Die zur probeweisen Beschäftigung angenommenen Personen haben, sofern der allgemeine Staatsdiensteid nicht bereits von ihnen abgelegt weorden ist, diesen Eid an dem Tage abzuleisten, an welchem sie in jene Beschäftigung eintreten. Die über die Verpflichtung bezw kommissar aufzunehmende Verhandlung kommission einzureichen.

8) Die Spezialkommissions⸗Büreaubeamten haben sich iu nennen! a. die etatsmäßig angestellten: „Spezialkommissions⸗Sekretär’, b. die zur dauernden Verwendung angenommenen! „Speztal⸗ kommissions⸗Büreaudtätar“,

oc. die probeweise beschäftigten! auwärter“,

d. die zur informatorischen Beschäftigung zugelassenen: „Militär⸗ und bezw. Civilanmwärter“.

Allen von ihnen in amtlicher Eigenschaft zu leistenden Namens⸗ unterschriften haben sie die vorgedachte Amtsbezeichnung hinzuzufügen und, sofern sie bei Aufnahme von Verbandlungen als Protokollführern mitwirken, noch zuzusetzen: „als Protokollführer“.

Auf die richtige Führung der Profokolle verpflichtete Rechen⸗ gehülfen haben bei ihrer Namensunterschrift unter den Verhandlungen die Bezeichnungt „verpflichteter Protokollführer“ anzugeben, sich sonst aber Rechengehuͤlfe zu nennen. 68

Vereidigung von dem Spezial⸗ ist alsbald der General⸗

„Spezialkommissions⸗Büreau⸗

Abschnitt 11 Ueberweisung und Beschaftigung.

1) Die für den Spezialkommissions⸗Büreaudienst angenommenen Personen sind von der Generalkommission je nach Bedarf den Spezial⸗ kommissaren zu überweisen, die zur informatorischen Beschaͤftigung einberufenen aber nur solchen Kommissaren zuzutheilen, bei benen Speztalkommissions⸗Sekretäre oder Spezialkommissions⸗Uhüreaubtätare thaͤtig sind.

Bei einem und demselben Kommissar dürfen dem nachstehend zu IV 2 gedachten Falle ohne seitige Genehmigung nicht mehr als 2 Staatsbeamte dienste probeweise oder dauernd beschäftigt werden.

Zur informatorischen Beschäftinung koͤnnen jedoch einem Kom⸗ missar so viel Personen zugewiesen werden, als es die Generalkom⸗ mission für gut befindet.

2) Den informatorisch beschäftigten Personen hat der Spezial⸗ kommlssar Gelegenheit zu geben, sich mit den vorkommenden Büreau⸗ arbeiten und den einschlägigen gesetzlichen, ministeriellen und ꝛe. Bestimmungen vertraut zu machen. Sie sind einem der vorhandenen Spezialkommissions⸗Büreaubeamten zuzutheilen, welcher sie bei Er⸗ langung der nöthigen Kenntnisse und bet Anfertigung ihrer Arbeiten zu unterstützen und die Verantwortung für die richtige Ausführung der lehteren mit Ausnahme der von ihnen geführten Protokolle zu übernehmen hat.

Die Dauer der informatorischen Beschäftigung darf 3 Monate nicht übersteigen.

Macht ein Büreaubeamter sich um die Ausbildung insorma totisch beschäftigter Personen besonders verdient, so bin ich nicht abgeneigt, ihm, falls Mittel verfügbar sind, auf den Antrag der General⸗ kommission am Schlusse des Etatsjahres eine außerorbentliche Re⸗ muneration zu bewilligen

3) Der zur informatorischen Beschäftigung zugelassene Militär⸗ oder Civilanwärter muß, sobald sich herausstellt, daß er zur Ver⸗ wendung im Spezialkommissions⸗Büreausienste nicht geeignet ist, wieder entlassen werden. Erweist er sich dagegen als geeignet, so ist er, falls die Einstellung eines Beamten seiner Klasse zulässig und kein anderer Stellenanmärter notirt ist, als Spezialkommissions⸗ Büreauanwärter keinem Kommissar zur probeweisen Beschäftigung zu überweisen, andernfalls aber unter S2 Le aus der informa⸗ torischen Beschäftigung zur künftigen Einberufung als Büreau⸗ anwärter zu notiren. Die Enktlassung muß in jedem Falle spätestens mit Ablauf des zu 2 gedachten Zeitraums zur Ausführung kommen.

4) Die Spezialkommissians⸗Büreauanwärter haben die in dem Spezialkommissions ⸗Büreaudienste vorkommenden Arbeiten zwar selbständig nach Anleitung des Kommissars oder eines bei demselben beschäftigten Spezialkom missions⸗Sekretärs oder Büreaudiätarz zu erledigen, ihre Arbeiten sind aber von dem Kommissar oder dem ebenbezeichneten Büreaubeamten einer eingehenden Prufung zu unter⸗ werfen. Ergiebt die fortgesetzte Prüfung, daß der Büreauanwärter brauchbare Arbeiten zu liefern im Stande ist, so hat der Kommissar der Generalkommission gegenüber zu bescheinigen: 1

„daß der Betreffende die Befähigung zur selbständigen Erledi⸗ ung der im Spezialkommissions⸗Büreaudienste vorkom menden rbeiten erlangt und sich für solche Geschäfte als zuverläfsig

bewährt hat“.

Mit dem diesbezüglichen Berichte hat der Spezialkommissar der Generalkommission eine Uebersicht der perfönlichen und dienstlichen Verhältnisse des betreffenden Beamten, welche nach der Anlage auf⸗ zustellen ist, in 2 Exemplaren einzureichen. e““

Die Aufstellung kann dem betreffenden Beamten selbst überlassen werden, jedoch sind die gemachten Angaben sowohl Seitens des Spezial⸗ kommissars, als auch Seitens der Generalkommission einer genauen Prüfung zu unterziehen und erforderlichenfalls zu berichtigen. Ist ein Beamter bereits von anderen Behörden beschäftigt worden, so muß zweifelsfrei festgestellt und in der Uebersicht zum Ausdruck ge⸗ bracht werden, ob derselbe während dieser Thätigkeit die Eigenschaft eines unmittelbaren Staatsbeamten gehabt und die ihm für seine Arbeiten etwa gewährten Vergütigungen unmittelbar aus der Staatskasse erhalten, oder ob er lediglich in einem Privat⸗Dienst⸗ verhältnisse gestanden hat. Ebenso ist die Dauer einer etwaigen Dienstzeit beim Militär oder bei der Kaiserlichen Marine genau zu ermitteln und insbesondere festzustellen und in der Uebersicht an⸗ zugeben, ob und in welchem Umfange dem Beamten ein Aufpruch auf Anrechnnug von Kriegsjahren oder auf Doppelrechnung zurück- gelegter Dienstzeit nach den ergangenen Bestimmungen (Min. Bl. f. d. ges. innere Verw. 1883 S. 58, Reichs⸗Sefetzbl. 1887 S. zusteht. b

In der Uebersicht der Verhältniffe selcher Beamten, welche aus der Klasse der Civilanwärter hervorgegangen sind, ist auch anzugeben. ob diese Beamten die Berechtigung einjährigen Militärdienst

abgesehen von besondere dies⸗ im Büreau⸗

letzteren festzusetzen, auch unter Beachtung der zu 15 vorstehend ge⸗ troffenen Bestimmung von ihr selbständig zur Zahlung anzuweisen und, wie dort angegeben, zu verausgaben.

9 Auf Grund der zu 4 gedachten Bescheinigung hat die General⸗ kommission sofern sie ibrerseits kein Bedenken dagegen trägt, den bisberigen Spezialkommissions⸗Büreauanwärter unter Vorbehalt gegen⸗ seitiger vierwöchentlicher Kündigung und unter Belassung der ihm etwa zustehenden Anwartschaft auf Anstellung im Generalkommissions⸗ Bureau⸗ oder Kanzleidienste zur dauernden Verwendung im Speztal⸗ kommissions⸗Büreaudienste anzunehmen und ihm eine Spezlal⸗ kommissions⸗Bürcaudsaͤtarstelle zu verlethen. Daß solches geschehen, ist mir anzuzeigen und dieser Anzeige, falls der Beamte nicht bereits bei der Generalkommission beschäftigt war oder nicht zu den mit dem 1 April 1889 in den Staatsdienst übernommenen bisherigen Protokollführern gehört, ein Exemplar der zu 4 gedachten Uebersicht beizufügen.

7) Die Spezialkommissions⸗Sekretäre und Büreaudlätare haben alle Bürcauarbeiten (Expeditions⸗, Rechen⸗, Registratur⸗, Schreib⸗ arbeiten ꝛc.), welche ihnen von dem Spezialkommissar übertragen wer⸗ den, seibständig anzufertigen und die Veraontworkung für die richtige Ausführung derselben zu tragen. Alle Schriftstücke, welche Rechen⸗ werk enthalten und sowohl von ibsnen, als auch von den Spezialkom⸗ missions⸗Büregauanwärtern, den informatorisch beschäftigten Militär⸗ und Civilanmwärtern und den Rechengehülfen gefertigt worden, sind mit Ausnahme der Kostenliquirationen von ihnen am Schlusse mit der Bescheinigung: „Kür rechnerische Richtigkeit“ unter Beiftgung ihres Namens, ihrer Amtsbezeichnung und des Patums zu versehen⸗

8) Ueber jede von einem Büreaubeamten gefertigte schriftliche Arbeit, welche nicht in einer einfachen Schreibarbeit besteht, ist, wenn sie nicht selbst zu den Akten genommen wird, nach ihrer Peendigung ein Vermerk zu den Akten zu bringen aus welchem sich ergiebt, worin die Arbeit bestanden und welchen Zeitaufwand dieselbe erfordert hat. Zu den Akten gehende Schriftstücke sind ebenfalls mit einem Vermerke über die Zelt, welche ihre Auferttgung verursacht hat, zu versehen. Hie Zeitansätze hat der Spezialkommissar zu prüfen und, wenn die Arbeit von einem geübten Beamten in kürzerer Zeit gefertigt werden konnte, entsprechend zu ermäßigen. Die Arbeiten sind nach dem fest⸗ gesetzten Zeitverbrauchsansatze und nach einem Tagegeldersatze von 4 50 „Vier Mark 50 Pf.“ in Rechnung zu ssellen, sobald es sich um die Ermittelung der wirklich erwachsenen Kosten handelt.

Hält die Generalkommission es für nöthig, von des Spezial⸗ fommissions⸗Büreaubeamten außerbem noch Tagebücher führen zu lassen, so hat dieselbe entsprechende Anordnungen zu treffen.

9) Die Bestimmung darüber, ob ein Büreaubeamter und, wemn mehrere Büreaubeamte beschäftigt werden, welcher derselben zu den von dem Spezialkommissar zu erledigenden auswärtigen Geschäften mit heranzuziehen ist, steht dem Speztalkommissar zu. Eine solche Heranziehun, darf aber immer nur erfolgen, wenn sie im dienstlichen Interesse nothwendig ist, auch dürfen, wenn neben den Staatsbeamten noch auf die richtige Führung der Protokolle verpflichtete Rechen⸗ gehülfen beschaͤftigt werden, letztere nur ausnahmsweise zur Mitwir⸗ kung bei den in Rede stehenden Geschäften verwandt werden.

10) Sämmtliche einem Speztalkommissar zugetheilte Büreau⸗ beamte sind bei Verwendung u häuslichen Geschäften verpflichtet, werktäglich mindestens 38 Stunden während der von dem Spezial⸗ kommissar mit Genehmigung der Generalkommission zu bestimmenden Tageszeit, sowie in dringlichen Fällen auf besondere Aufforderung des Kommissars auch an Sonn⸗ und Feiertagen im Büreau des Kom⸗ missars zu arbeiten.

11) Ob in den Fällen, in denen ein Spezialkommissar an Aus⸗ sibung seines Dienstes behindert sder von seinem ständigen Wohnsitze abwesend ist, die Vertretung desselben und in welchem Umfange einem der ihm überwiesenen Büreaubeamten zu üßertragen ist, bleibt Ermessen der Generalkommisston anheim gegeben. 8

Abschnitt III. Diensteinkommen und etatsmäßige An

1) Die Militär⸗ und Civilanwärter haßen für die Dauer ihrer

informatorischen Beschäftigung aus diesseirigen Fonds nichts zu be⸗

ziehen,

2) Die Spezialkommissions⸗Büreauanwärter haben eine monat⸗ liche Remuneration zu erhalten, und zwar:

a. diejenigen, welche bereits im Büreau⸗ oder Kanzleidienste der Generalkommissionen beschäftigt waren und eine diätarische Remune⸗ ration bezogen haben, in Höhe des Monatsbetrages der letzteren und daneben wenn der Amtssitz der Spezialkommission, welcher sie zugewiesen, ein anderer, als derfenige der Generalkommission ist eine Zuschuß⸗Remuneration von täglich zwei Mark,

b. alle übrigen 75 ℳ, „fünfundsiebenzig Mark“.

Die Generalkommisston kann jedoch solchen Büreauamvpärtern aus der Klasse der Civilanwärter, welche zu den zu b bezeichneten Beamten gehören, zuerst eine geringere als die dort angegebene Re⸗ muneration bewilligen. Von dieser Bewilligung ist mir alsdanm ebenso, wie von jeder eintretenden Erhöhung folcher Remunerationen, Anzeige zu erstatten. 1

Die Remunerationen zu a sind im Voraus, die zu b dagegen nebst den Zuschuß Remunerationen nach Ablauf eines jeden Monats zu zahlen und die gezahlten Beträge bei Etatstitel 9 Position 1 Abschnitt B: „Remunerationen der Büreau⸗Hülfsarbeiter der Spezial⸗ kommiffare“ zu verausgaben.

3) Den Spezialkommifsions⸗Büreandiätaren sind diätarische Remunerationen zu bewilligen, welche von der Generalkommission für den Anfang: 8 b

a. bezüglich der zu 2a vorstebend bezeichneten Perfonen unter Fortfall der Zuschuß⸗Remuneration auf den Betrag ihrer früher bezogenen diätarischen Remuneration. bezüglich der Bürraudiatäre aus Klasse der Militär⸗ anwärter, welche nicht zu den zu a gedachten Perfonen gebören. auf 1200 ℳ, eintansend zweihundert Mark“ jährtich, und bezüglich der Bürraudiätare aus der Klasse der Civilanmärter welche ebenfalls nicht zu den a gedachten Personen gehören, auf jährlich 900 ℳ, „neunhundert Mark“,

festzufetzen ist. 8 1 1

Diese Remunerationen sind in monatlichen Theilbeträgen im Voraus zu zahlen und die gezahlten Beträge bei der zu 2 angegebenen Etatsstelle zu verrechnen.

4) Behufs Aufrückens in böbere Diensteinkommensstufen und Einrückens in die durch den Etat bewilligten, mit Gehalt und Wohnungsgeldzuschuß ausgestatteten Spezialkommissions ⸗Sekrrtär⸗ stellen rangiren die Spezialkommissions⸗Büreaubeamten durch die ganze Monarchie. Das hierbei in Betracht kommende Menstalter

Nor

besitzen, und wenn sie idrer aktiven Militärdienstpflicht noch nicht genügt haben ob sie von Ableistung derselben befreit worden find.

5) Büreauanwärter, mu. dachte Bescheir nicht ee 6 Monaten nach Eintritt in die probeweise Beschäftigung ertheitt werden kann, sind zu entlassen; wurden sie jedoch früher imn Generalkommissions⸗Büreau⸗ oder Kanzleidienste beschäftigt. so sind

s 1 8 ½, à 1So , ½ ½ Pop fkry . Reise stehen ihnen die gesetzlichen Tagegelder und Risebosten zu.

zu besolden.

Dieselben sind bei der Generalkommission zu liguddiren und von der

velchen die zu 4 gedachte Bescheinigung

sie in diesen zurückzuberufen. Für die dieserhalb etwa auszu ührende

richtet sich: 8 8 8 a. für die Büreandiütare sofern sie nicht behnis Ableistumg ihrer aktiven Militürdienstpflicht zeitweise wieder ausscherden, nach dem Lage, an welchem sie seiner rit zur prodemweisen Beichäktigung in den Spezialkommissions⸗Büreaudienst eingetreten sind, und 8

b. für die Spesialkammissions⸗Sekretäre nach dem Dage. zu welchem ihnen eine Speziaikommissioens⸗Sekretärstette verlien a

.