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gedachten Gesetzes durch den Unterzeichneten von Landes⸗
vpolizeiwegen verboten worden ist. . Berlin, den 20. April 1889. “
Der Königliche Polizei⸗Präsident. Freiherr von Richthofen.
Das im Jahre 1874 in St. John (Neu⸗Braunschweig)
erbaute, bisher unter britischer Flagge gefahrene Vollschiff „Grampion“ von 1492,72 britischen Registertons Netto⸗Raum⸗ gehalt hat 88 den Uebergang in das ausschließliche Eigen⸗ zum des im Königreich Preußen staatsangehörigen oe ann allenstein in Geestemünde unter dem Namen „Rudolf von Benningsen“ das Recht zur Füßrun der deutschen lagge erlangt. Dem bezeichneten Schiffe, fr welches der Eigenthümer Geestemünde zum Heimathshafen gewählt hat, ist unter dem 2. d. M. vom Kaiserlichen Konsulat zu Hull ein Flaggenattest ertheilt worden.
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Landgerichts⸗Rath Beitzkte in Köln zum Ober⸗ Landesgerichts⸗Rath daselbst zu ernennen;
dem bisherigen Rechtsanwalt Otto Gérard zu Elberfeld den Charakter als Justiz⸗Rath zu verleihen; seibfn Gerichts⸗Assessor Pelz in Meseritz zum Staatsanwalt aselbst,
den Gerichts⸗Assessor Paul Meyer in Bojanowo zum Amtsrichter daselbst, „dden Gerichts⸗Assessor Dubiel in Ohlau zum Amtsrichter in Groß⸗Strehlitz,
den Gerichts⸗Assessor Skutsch in Niederwüstegiersdorf zum Amtsrichter daselbst, den Gerichts⸗Assessor Westrum in Gelnhausen zum Amts⸗ richter in Felsberg, und den Gerichts⸗Assessor Fackel richter in Ruhrort zu ernennen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
ddie Meliorations⸗Bauinspektoren, Bauräthe Karl Runde in „Schleswig, Adalbert Schulemann in Bromberg, Friedrich Wilhelm Schmidt in Kassel und Otto Wille in Magdeburg zu Regierungs⸗ und Bauräthen, sowie
den Oberlehrer am Gymnasium zu Ostrowo, Professor i7. Heinrich Schroeer zum Gymnasial⸗Direktor zu ernennen; erner
in Folge der von der Stadtverordneten⸗Versammlung zu Eupen W Wahlen die Stadtverordneten, Färberei⸗ besitzer Rudolf Fettweiß und Eduard Massion daselbst als unbesoldete Beigeordnete der Stadt Eupen für die gesetz⸗ liche Amtsdauer von sechs Jahren zu bestätigen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den in die Oberpfarrstelle zu Frhedeet N.⸗M. berufenen Oberpfarrer Hennig, bisher in Sommek. um Super⸗ intendenten der Dibzese Friedeberg N.⸗M., Rep. eungsbezirk Frankfurt a. O., zu ernennen.
Auf den Bericht vom 13. März d. J. will Ich hier⸗ durch genehmigen, daß der Finsfuß ; Anleihen, im Betrage von 900 000, 1 800 und 2 000 ℳ, zu deren Aufnahme die Stadt Krefeld, im Regierungsbezirk Düssel⸗ dorf, durch die Privilegien vom 9. Dezember 1862, 12. Mai 1876 und 20. Februar 1882 ermächtigt worden ist, auf drei ein halb vrpen⸗ veaboe t werde, mit der Maßgabe, daß die in den Privilegien festgesetzte Tilgungsfrist innegehalten werde, sowie daß die noch nicht getilgten Anleihescheine den Inhabern derselben rechtzeitig für den Fall zu kündigen sind, daß die Anleihescheine dem Bürgermeisteramt zu Krefeld nicht bis liu ö“ hheü. Termine zur
empelung auf 3 ½ Proz. eingereicht werden.
Berlin, den 21. März 1889.
M Wilhelm R. von Scholz. Herrfurth. An die Minister des Innern und der Finanzen.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Dem Gymnasial⸗Direktor Dr. Heinrich Schroeer ist die des Gymnasiums zu Wongrowitz übertragen worden.
Der Sekretär bei der Fensa Bibliothek zu Berlin, Kanzlei⸗Rath Jochens, ist zum Ober⸗Sekretär bei verselb ernannt worden. 1“
Justiz⸗Ministerium.
Der Rechtsanwalt Fließ in Fraustadt ist zum Notar für den Bezirk des Ober⸗Landesgerichts zu Posen, mit An⸗ weisung seines E in Fraustadt, und
der Rechtsanwalt Adler in Strehlen zum Notar für den Bezirk des Ober⸗Landesgerichts zu Breslau, mit An⸗ weisung säune⸗ Wohnsitzes in Strehlen, ernannt worden.
Versetzt sind: der Amtsgerichts⸗Rath Muhl in Segeberg als Landgerichts⸗Rath an das Landgericht in Kiel, der Amts⸗ richter Zurhorst in Rahden an das Amtsgericht in Arnsberg, der Amtsrichter Schmid in Meinertshagen an das Amts⸗ gericht in Witten und der Amtsrichter Dr. Steckel in Gold⸗
erg an das Amtsgericht in Kattowitz.
Der Fabrikbesitzer Siegmund Lissner in Posen ist zum stellvertretenden Handelsrichter in Posen ernannt.
der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: der Rechts⸗ anwalt Aronson bei dem Ober⸗Landesgericht in Marien⸗ der Rechtsanwalt Dr. Zander bei dem Landgericht in Stettin. in die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Geridm⸗Affefser Gröning bei dem Amts ericht 8 Hohen⸗ Umburg, der Gerichts⸗Assessor Dr. Hirschfeld bei dem Land⸗ ericht in Stettin und der Gerichts⸗Assessor Marcuse bei Amtsgericht in Staßfurt.
Der Rechtsanwalt und Notar Vollert in Gelnhausen ist
gestorben
Nicht ertrunken sind unsere Kameraden in Samoa, oder auf der
Wilhelms
„Die Nummer 10 der Gesetz⸗Sammlung, welche von heute ab zur 82 gelangt, enthält unter . 8 b
Nr. den Allerhöchsten Erlaß, betreffend die Kirchen⸗ gemeinde⸗Ordnung für die evangelischelut erischen Kirchen⸗ gemeinden Bornheim, Oberrad, Niederrad, Bonames, Nieder⸗ ursel und Hausen. Vom 11. März 1889.
Berlin, den 20. April 1889.
Königliches Ilnnas. ihn Didden.
Abgereist: Se. Excellenz der kommandirende General des III. Armee⸗Corps, General⸗Lieutenant Bronsart von Schellendorff, nach Marienhof in Mecklenburg.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußzen. Berlin, 20. April. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen vorgestern, am Gründonnerstag, Vormittags an der Feier des heiligen Abendmahls bei Ihrer Majestät der Kaiserin Augusta und Nachmittags mit Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin an dem liturgischen Gottesdienst im Dom Theil.
Am gestrigen Charfreitage Vormittags wohnten Se. Majestät 5 ö und Ihre Majestät die Kaiserin dem Gottesdienst i om bei.
Nach einer Ausfahrt verbrachten Ihre Majestäten den Spät⸗Nachmittag und Abend in gachte Zurückgezogenheit.
— Die Rede, mit welcher Se. Majestät der Kaiser auf die Worte des Dankes und der Versicherung der Treue und Hingebung Seitens des kommandirenden Admirals Freiherrn von der Goltz bei dem Diner im Marine⸗Kasino zu Wil⸗ E1A“ am 15. d. M., erwiderte, hatte folgenden
ortlaut:
Die Worte, welche der kommandirende Admiral gesprochen, haben Mich tief gerührt, und danke Ich Ihnen Allen für die Gefühle, deren Ausdruck diese Worte waren, auf das Wärmste. Zwei Gründe ver⸗ anlaßten Mich zu Ihnen zu eilen. Erstens, um der Korvette, die Ich einst noch im Allerhöchsten Auftrag Meines Hochseligen Herrn Groß⸗ vaters taufte, das Abschiedsgeleit zu geben. Sie trägt den Namen der Lieblingsschwester ugseres unvergeßlichen Dahingeschiedenen, des ein⸗ zigen noch lebenden Gliedes aus Kaiser Wilhelm's Generation! Möge die Korvette dem hohen Namen, den sie tragen darf, Ehre einlegen, und Gott seine schützende Hand stets über ihr halten. Zweitens aber drängte es Mich, mit Ihnen gemeinschaftlich der tapferen Männer zu gedenken, die ein so jäher Tod in Samoa uns entriß. Getheiltes Leid ist halbes Leid! Wackere Männer waren es, und gewiß Manchem von Ihnen gute Freunde und Kameraden; daß sie tapfer waren, hatten wenige Monde eher sie bewiesen! Doch nicht in eitle Klagen wollen wir uns um sie ergehn. Nein! Als Vorbild sollen sie uns dienen! Nach⸗ dem sie siegreich gegen Menschenhand gefochten, fanden sie im muthigen Kampf gegen die entfesselten Elemente ihren rühmlichen Tod, Gott hat es also gewollt! und Reich! Hier muß Ich an ein schönes Dichterwort denken, das Manchem unter Ihnen bekannt sein wird. Als der Admiral Medina Sidonia gebeugten Hauptes dem König von Spanien meldet, daß seine gewaltige Armada vernichtet sei, beruhigt ihn der König und sagt: „Gott ist über mir! Gegen Menschen sandte ich Euch aus, nicht gegen Wellen und Klippen!“ So ist es auch hier! Möge einem Jeden von Ihnen, der Kommandant ist, oder es noch werden wird, das stets gegenwärtig sein: der Kommandant, welcher rühmlich im Kampf mit den Elementen durch Gottes Fügung sein Schiff verliert oder mit ihm untergeht, stirbt in Meinen Augen gerade eben solchen Heldentod für das Vaterland, als der Commandeur, der seinem Regiment voran im Sturm auf die feindliche Stellung, den Degen in der Faust, fällt.
„Augusta“, sondern gefallen, ihre Pflicht bis zum letzten Augenblick erfüllend.
Nun, meine Herren Kameraden, möge dieses schöne Beispiel, welches jene braven Maͤnner uns gegeben, uns allen jederzeit voranleuchten und zum Nacheifern anspornen, und möge der Geist der Hingebung, Disziplin und des todesmuthigen Ausharrens, der Meine Marine von jeher ausgezeichnet, sich stets in ihr auch ferner so erhalten, und in diesem Sinne ergreife Ich Mein Glas und rufe: Die deutsche Marine, vor Allem ihr braves Offiziercorps „Hurrah!“
— Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Augusta wohnte gestern mit carc gsthesr Umgebung dem 9 eb im Königlichen Passss Fgastgebabten Gockes⸗
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am großterteglich adischen Ullerhöchst be⸗
— Der Königliche Gesand Hofe, von Eisendecher, ist von dem ihm willigten kurzen Urlaub nach Karlsruhe zurückgekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Gesandtschaft wieder über⸗ nommen.
w— Der Königlich bayerische Gesandte am hiesigen Aller⸗ höchsten Hofs⸗ Graf von Lerchenfeld⸗Köfexing, 1 at einen
ihm von seiner Regierung bewilligten kurzen Ürlaub an⸗
eetreten. Für die Dauer der Abwesenheit desselben fungirt er Legations⸗Sekretär Freiherr von der Tann⸗Rathsam⸗ hausen als Geschäftsträger.
— Der General⸗Lieutenant von Blume, Commandeur der 8. Division, ist mit Urlaub von Erfurt hier angekommen.
— S. M. Kreuzer⸗Fregatte „Moltke“, Kommandant Kapitän 2 See Schulze, welche am 17. April cr. von ’ aven nac el in See gegangen war, ist telegra⸗ phischer Nachricht zufolge am 19. April cr. in Kiel eingetro en. S. M. Kreuzer⸗Fregatte „Gneisenau“, Kommandant Kapitän zur See Schwarzlose, ist telegraphischer Nachricht zu⸗ folge am 19. April cr. in Kiel eingetroffen. S. M. Schiffsjungen⸗Schulschiff „Nixe“, Kommandant Kapitän zur See Büchsel, ist telegraphischer Nachricht zufolge am 18. April cr. in Havanna eingetroffen und beabsichtigt
Auch so starben sie den Tod für Kaiser
weilens rings um das erste
Bayern. München, 18. April. der Fußwaschung am Königlichen Hofe ging heute pro⸗ grammgemäß vor sich. Die „Allg. Ztg.“ berichtet darüber:
Um halb 11 Uhr celebrirte Herr Stiftsdekan von Türk in der Allerheiligenhofkirche das feierliche Hochamt, welchem Se. König⸗ liche Hoheit der Prinz⸗Regent mit dem großen Cortège in Hobede vntfonm anwohnte. Nach demselben begab sich Se. Königliche
oheit der Prinz⸗Regent mit den Prinzen und dem Cortège in das Schiff der Kirche, um sich an der feierlichen Prozession zu betheiligen. Dieselbe eröffnete ein Hoffourier, dem ein Kreu träger mit verhülltem Kruzifixe folgte. Unmittelbar vor dem Trag himmel s chritt Oberst⸗Ceremonienmeister Freiherr Pergler von Pergla
inter dem in verhülltem Kelche vom Stiftsdekan von Türk getragene
Uerheiligsten schritt noch unter dem Traghimmel Se. Königlich Hoheit der Prinz⸗Regent, dem sich die Prinzen Rupprecht, Leopold, Arnulph, Ludwig Ferdinand, Alphons, die Herzöge Ludwig und Max Emanuel, die obersten Hofbeamten, die inister Freiherr von Crailsheim, Freiherr von Feilitzsch und Freiherr von Leonrod die General⸗Adjutanten, die Generalität und die Herren vom Dienst anschlossen. Der Sug bewegte sich durch den Brunnen⸗ un Kapellenhof zur alten Residenzkapelle und war von der Leibgarde der Hartschiere begleitet. In der Residenz⸗Hofkapelle wohnte Se. König iche Hoheit der Prinz⸗Regent der Vesper an und begab sich dann i den Herkulessaal, um an 12 alten Männern die Ceremonie de Fußwaschung vorzunehmen. Im Saale war zu diesem Zweck ein Alta errichtet, vor welchem zunächst das Evangelium verlesen wurde; dan reichte der Archipresbyter das Evangelienbuch Sr. Königlichen Hohei dem Prinz⸗Regenten und den übrigen Prinzen zum Kusse. Se. König liche Hoheit der Prinz⸗Regent übergab dann Hut und Degen dem Oberst⸗Ceremonienmeister und trat in Begleitung des Leviten sowi des Oberst⸗Hofmeisters Freiherrn von Castell und des General⸗Inten danten Freiherrn von Perfall (der die Stelle des nach Reichenhall be urlaubten Oberst⸗Hofmarschalls Freiherrn von Malsen vertrat) zu dem ältesten der 12 Männer, schüttete aus einer vom Oberst⸗Ho Freiherrn von Castell ihm überreichten goldenen Kanne W den entblößten Fuß desselben und legte ein vom Freiherrn von Perfa übergebenes Leinentuch über denselben, mit welchem dann Stiftsdekan von Türk den Fuß abtrocknete und nach dem Fußkuß den Mann be schenkte. Nachdem Se. Königliche Hoheit diese Ceremonie an sämmtlichen 12 Männern vollzogen, legte er jedem derselben das übliche Geldgeschenk i einem weißblauen Beutel mit ebensolcher Schnur um den Hals Dabei unterhielt sich Se. Königliche Hoheit aufs Leutseligste mit den Greisen und stellte namentlich an den ältesten viele Fragen, die dieser in längeren Ausführungen und mit lebhaften Geberden beantwortete Nach den vorgeschriebenen kirchlichen Gebeten verließ zuerst das
Prinzen den Saal. Der Ceremonie wohnten auch Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessinnen Leopold und Ludwig Ferdinand, sowi die nicht majorennen Kinder der Familien des Herrscherhauses an. Dem Hochamte hatten außerdem noch angewohnt die Prin⸗
zugegen waren. In der Allerheiligenhofkirche sowohl als in den Höfen der Residenz hatten sich viele Menschen eingefunden, um die Prozession zu sehen und eventuell noch in den Herkulessaal zu ge⸗ langen, was bei den beschränkten Räumlichkeiten freilich nur Wenigen möglich war. — Die Oster⸗Kommunion ließ sich Se. Königliche Hobeit der Prinz⸗Regent heute Morgen 7 Uhr durch den Hof⸗Kaplan Professor Schneider reichen.
Württemberg. Stuttgart, 17. April. Heute Vor⸗ mittag wurde in der Gewerbehalle die zu Ehren des Jubi⸗ läums Sr. Majestät des Königs von dem Württem⸗ bergischen Gartenbauverein vedas eee Frühj Garten⸗Ausstellung eröffnet. Der „St.⸗A. f.
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„Um 11 Uhr erschienen Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm mit Seiner hohen Gemahlin und der Pr ecfsch 189 Hohenlohe⸗Langenburg, Durchlaucht, Se. Königliche Hoheit der Herzog Albrecht, Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Auguste von Sachsen⸗ Weimar, Se. Hoheit der Prinz von Sachsen⸗Weimar und die Prin⸗ zessin Olga. Sämmtliche hohen Herrschaften waren von Ihren Hof⸗ staaten begleitet und wurden von den Mitgliedern des Ausschusses am Eingange empfangen. Unter den zur Eröffnung geladenen Ehrengästen erwähnen wir ferner die Herren Staats⸗Minister des Innern von Schmid und Kriegs⸗Minister von Steinheil. Mit den hohen Besuchern fand sich ein gewähltes Publikum ein, welches nach einigen Momenten des ersten Ver⸗
„ Blumenparterre Aufstellung nahm.
Dieses zeigt auf einem aus Pflanzen dargestellten Riesenfächer die
Inschrift Grüß Gott“. Hier hielt der Vereinsvorstand Prof. Dr.
von Ahles eine Ansprache an die Hoheiten und die Festversammlung,
worin er betonte, daß diese Ausstellung der Erstling unter den zu
Ehren des Königlichen Jubiläums veranstalteten Festlichkeiten sei,
und daß der Hohe Protektor des Vereins, obwohl am persönlichen
Erscheinen leider verhindert, doch sicherlich sein dieser Veranstaltung zuwende, Anblick dieser Halle zeige, die hiesigen Gärtner, an der Spitze die Gärtnereien des Königlichen Protektors selbst, ihr Schönstes und Bestes zu widmen gerne bereit gewesen seien. „Wir freuen uns“, schloß der Redner, „Se. Königliche Hoheit in unserer Mitte zu sehen, und bitten Höchstdenselben, die Ausstellung gnädigst eröffnen zu wollen“. Hierauf erklärte Prinz Wilhelm, indem er zusagte, dem Königlichen Protektor über die Eröffnung dieser schönen Ausstellung berichten zu wollen, die Ausstellung für eröffnet. Ein dreimaliges begeistertes Hoc auf Se. Majestät den König schloß den Eröffnungsakt. Die bohen Herrschaften machten sodann unter Begleitung der sachver⸗ ständigen Herren vom Comits einen Rundgang durch die prachtvolle Ausstellung und äußerten sich bewundernd über das viele Schöne, was hier zu sehen ist. In der That ist die Ausstellung durch die Schönheit der Pflanzen und durch den Geschmack des eö einzig schön. Ein Pflanzenaufbau, wie der am Abschluß der Ausstellung oder der in der Mitte derselben, ist hier
zeigt die Ausstellung eine erstaunliche Fülle der seltensten Pflanzen und der prachtvollsten Blüthen. Während des Rundgangs wurden den hohen Herrschaften Prachtbouquets überreicht.
fand hier in der Schloßkirche, in Gegenwart Ihrer Königlichen Hoheiten der Großherzogin Mutter und der Großherzogin Marie, sowie Ihrer Hoheit der Herzogin Elisabeth, Sr. Durch⸗ laucht des Prinzen Reuß und Gemahlin, Hoheit, die Ein⸗ segnung Sr. Hoheit des Herzogs Adolf Friedrich statt. Die Einsegnu wurde nach kurzer Prüfung des Pefsog⸗ von „ Ober⸗Hofprediger D. Jahn unter Assistenz der hiesigen Geistlichkeit vollzogen. Se. Hoheit hatte in der Uniform der Großherzoglichen Ab⸗ theilung des Schleswig⸗Holsteinischen Artillerie⸗Regiments 1 8 24 Gere hendrltar⸗ 7n. gegomrnen. Eine vedeeice ge⸗ adene Gesellschaft wohnte der Feierlichkeit theils im i
der Kirche, theils auf den Emporen bei. S
Sachsen⸗Meiningen. Meiningen, 18. April. Auf wiederholtes Nachsuchen und unter ehrender Anerkennung seiner langjährigen, von hoher Selbstverleugnung Fhnben ausgezeichneten Dienste hat Se. Hoheit der Herzog den Wirklichen Geheimen Rath und Vorstand der Ministerial⸗Abtheilungen der Justiz und für Kirchen⸗ und Schulensachen, Kammerherrn Dr. jur. Friedrich von Uttenhoven, Exvcellenz, wegen vorgerückten Alters und leidender Gesundheit vom 1. Mai
am 25. April die Reise fortzusetzen.
d. J. ab in den Ruhestand versetzt. Der Landrath und Land⸗ tags⸗Präsident Ziller in einingen ist gleichzeitig zum
Die Ceremonie Staatsrath un
Cortège, dann Se. Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent mit den
zessinnen Arnulph und Therese, welche bei der Fußwaschung nicht
Italien.
7 Kardinäle ernennen werde
ohlgefallen zu welcher denn auch, wie der
unseres Gedenkens so großartig noch nie gesehen worden. Mit feintwmn Geschmack ist die Ueberfüllung der Beete vermieden, aber neh 8
Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 17. April. Gestern
verantwortlichen Mitglied des Staats⸗ Ministeriums ernannt worden. Derselbe übernimmt die Ab⸗ theilung der Finanzen, welcher der Staats⸗Minister Frei⸗ herr von Giseke seither vorstand. Der Letztere über⸗ nimmt neben der S eenden Leitung der Geschäfte im Allgemeinen und der Abtheilung für die Angelegenheiten des Moglichen Hauses und des Aeußern die Abiheilung der ustiz, während dem Geheimen Staatsrath Heim unter Bei⸗ ehaltung der Geschäfte der Abtheilung des Innern die der Abtheilung für Kirchen⸗ und Schulensachen und des Ober⸗ Kirchenraths übertragen worden sind.
Anhalt. Dessau, 20. April. Ueber die Reisedispositionen Ihrer Hoheiten des Herzogs und der 85 ogin meldet der „Anhaltische Staats⸗Anzeiger“, daß Höchstdieselben am 28. April Meran zu verlassen und in der Zeit vom 8. bis 10. Mai in Dessau einzutreffen gedenken. 8
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Ungarn. Wien, 19. April. (W. T. B.) Das Programm für den hier abzuhaltenden Katholiken⸗ tag ist nunmehr festgestellt. Die konstituirende Versammlung findet danach am 29. April statt, am 30. d. halten die Sektionen Berathungen über die soziale Frage, über die Schulfrage, über wissenschaftliche Gegenstände, über Vereine und über die Presse. Am 1. und 2. Mai finden Beschluß fassende Plenar⸗ versammlungen statt; an die Versammlung vom 2. Mai schließt sich das Abschiedsbanket.
Frankreich. Paris, 17. April. Das „Journal Officiel“ veröffentlicht heute das Gesetz über die Erhöhung des Eingangszolles auf Roggen und Roggenmehl. Der Zoll auf Roggen und Roggenmehl, die geradeswegs aus außereuropäischen Ländern eingeführt werden oder europäischen Ursprungs sind, beträgt darnach 3 bezw. 5 Fr., der auf Roggen und⸗- Roggenmehl außereuropäischen Ursprungs, die aus arogegschen Speichern eingeführt werden, 6,60 bezw. 8,60 Fr. au g.
— 18. April. (W. T. B.) Präsident Carnot ist von seinem Unwohlsein vollständig wiederhergestellt und wird heute Nachmittag der Eröffnung des historischen Museums zur Erinnerung an die Revolution beiwohnen.
Heute Vormittag wurden bei dem Deputirten Turquet und 5 anderen hervorragenden Anhängern Bou⸗ langer's auf Anordnung Merlin's, des Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses des Senats, Haussuchungen vorgenommen.
— 19. April. (W. T. B.) Der Untersuchungs⸗ ausschuß des Staatsgerichtshofs vernahm heute den motschafter Cambon aus Madrid über die Beziehungen, die derselbe mit Boulanger während dessen Kommandos in Tunis unterhielt. Morgen wird der Nachfolger Boulanger'’s auf dem Kriegs⸗Ministerposten, General Ferron, über den Prozeß gegen General Caffarel und über die geheimen Fonds
Oesterreich
ddes Kriegs⸗Ministeriums vernommen werden.
Der Assisengerichtshof der Gironde verurtheilte Numa
illy zu 6 Monaten Gefängniß und 1000 Frs. Geldbuße, Savine zu 3 Monaten Gefängniß und 1000 Frs., Chirac zu 2 Monaten Gefängniß und 200 Frs. und Peyron zu 14 Tagen Gefängniß und 100 Frs. Geldbuße; alle wurden soli⸗ darisch zu einer Entschädigung von 8000 Frs. an Raynal und einer solchen in der Höhe von 4000 Frs. an Vilette verurtheilt. Das Urtheil soll in 15 Zeitungen veröffentlicht und die noch ülgen Exemplare der Schrift „Mes dossiers“ vernichtet werden.
Rom, 18. April. (W. T. B.) Der Papst hat dem Staatssekretär, Kardinal Rampolla, offiziell be⸗ kannt gegeben, daß er anläßlich des nächsten Konsisto⸗ riums, welches wahrscheinlich Ende Mai stattfinden dürfte, ) und zwar 2 italienische, sowie die Erzbischöfe von Paris, Lyon, Bordeaux, Prag und Mecheln.
Belgien. Brüssel, 19. April. (W. T. B.) Be⸗ treffs der Meldung Pariser Blätter, wonach die demnächstige Ausweisung Boulanger's aus Belgien zu erwarten stände, verlautet von unterrichteter Seite, daß ein formelles Verlangen dieser Art Seitens der französischen Regierung bis jetzt nicht gestellt worden sei. Der französische Gesandte Bourée habe zwar in einer gestern mit dem Minister des Auswärtigen, Fürsten Chimay, gehabten Unterredun auf das Mißvergnuͤgen hingewiesen, das in Frankreich dur die Umtriebe der Boulangisten in Brüssel hervorgerufen werde; die fragliche Unterredung habe aber keinerlei 1 en Charatter getragen und sei auch nicht durch dem Gesandten Seen aus Paris zugegangene Instruktionen veranlaßt ge⸗ wesen.
Rumänien. Bukarest, 18. April. (W. T. B.) Die „Agence Roumaine“ 1S von kompetenter Seite, daß hin⸗ sichtlich der Bestimmung des von dem früheren Kabinet bean⸗ tragten und von der Kammer gestern bewilligten Kredits durchaus keine Aenderung eintrete. Die bewilligten 15 Millionen wurden ausschließlich zur und Be⸗ schleunigung der Befestigungsarbeiten um Bukarest und an der Linie Foksani — Galatz dienen. Von anderen Arbeiten sei absolut keine Rede. Das bewilligte Gesetz laute bestimmt, und die Regierung sei entschlossen, sich genau an dasselbe zu halten.
Serbien. Belgrad, 18. April. (W. T. B.) Der französische Gesandte, Patrimonio, überreichte heute den Regenten sein Beglaubigungsschreiben sowie die Antwort des Präsidenten Carnot auf die Notifi⸗ zirung der Thronbesteigung des Königs Alexander. Der Gesandte gab bei der Ueterreicgung den Wünschen der fran⸗ zösischen hegierun für das Glück des Königs und das Wohl⸗ ergehen Serbiens Ausdruck. Ristic 85 eine Befriedigung über die kundgegebenen freundschaftlichen Gesinnungen aus.
Schweden und Norwegen. Stockholm. 20. April, früh. (W. T. B.) Die Kronprinzessin ist von einem Sohne glücklich entbunden worden.
Zeitungsstimmen.
In der „Kölnischen Zeitung“ lesen wir: Die Behauptung, daß in der Gewährung eines Reichszuschusse zum Arbeiter⸗Invaliditätsgesetz ein vollständiger Bruch mit unserer bisherigen Staats⸗ und E“ enthalten sei, ist eine maßlose Uebertreibung, in welcher sich die ultramontanen Redner und
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Blätter Fgezwartg mit besonderer Vorliebe ergehen. Von de 0
Standpunkt der absoluten Fernhaltung des Staats von allen wirth⸗ schaftlichen Vorgängen, wie er z. B. zum Programm der deutsch⸗ freisinnigen Partei gehört, mag man einen solchen Zuschuß als ver⸗ derblich und verwerflich ablehnen; das ist wenigstens folgerichtig, wenn auch einseitig. Das Centrum aber, welches den Kampf gegen den Nachtwächterstaat des Manchesterthums sich sonst zum besonderen Ruhm anrechnet, welches die Frei⸗ heit der wirthschaftlichen Bewegung sonst auf alle Weise fesseln hilft, welches zu den eifrigsten Verfechtern der Schutzzölle gehört, hat, so meint mit Recht die „Nationalliberale Correspondenz“, nicht das Recht, plötzlich in diesem einen Punkt eine ganz unerträgliche Einmischung des Staats und eine grundstürzende Neuerung in unserer gesammten Gesellschaftsordnung zu erblicken. Die Grenzen der Aufwendungen des Staats für Zwecke der Kultur, der Sicher⸗ heit, der wirthschaftlichen Wohlfahrt, sei es im Interesse der Allge⸗ meinheit, sei es in demjenigen großer Bevölkerungsschichten oder auch nur einzelner Stände und Landschaften, sind sehr flüssig und schwankend; sie werden zu verschiedenen Zeiten und unter ver⸗ schiedenen Verhältnissen auch sehr verschieden gezogen werden. Daß aber der Staat etwas ganz Unerhörtes und allen bisherigen Grund⸗ anschauungen Widersprechendes thut, wenn er aus Mitteln der Allgemeinheit eine Aufwendung macht, die der großen Mehrzahl aller deutschen Reichsangehörigen zu Gute kommt, das müssen wir bestreiten. Er hält sich damit nur innerhalb der Grenzen, die er auf zahlreichen andern Gebieten von größerem oder Umfang längst als Recht und Pflicht seiner Thätigkeit erkannt hat. Mit leeren Schlag⸗ worten, als ob solche Grundsätze auf sozialistischem Boden wurzelten, ist nichts gethan; damit kann man jede staatliche Thätigkeit, die über die einfachste Aufrechterhaltung der Sicherheit der Person und des Eigenthums hinausgeht, für verwerflich und verhängnißvoll erklären; die Aufgaben eines modernen Kulturstaats sind viel zu um⸗ fangreich und vielseitig geworden, als daß sich so leicht eine Grenze ziehen ließe, wo die Berechtigung und veeetphe aufhört. Auch wir hätten, besonders mit Rücksicht auf die Reichsfinanzen der Zukunft, gewünscht, die Kosten der Versicherung hätten sich lediglich durch Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufbringen lassen. Allein ein Reichefuschu ist schlechterdings nicht zu vermeiden, wenn nicht den Betheiligten Lasten auferlegt werden sollen, die sie nicht zu tragen im Stande sind und unter welchen ihre Kon⸗ kurrenz und Leistungsfähigkeit aufs Tiefste geschädigt würde. Ohne Reichszuschuß müßte überhaupt auf die Reform, wenigstens in diesem Umfang, verzichtet werden. Der soztale Frieden und die Wohlfahrt der arbeitenden Klassen, deren Förderung wir von diesem Gesetz er⸗ hoffen, ist uns aber durch einen angemessenen Zuschuß des Reichs nicht zu hoch erkauft. Es sind zu wichtige und bedeutsame Interessen der ganzen bestehenden Staats⸗ und Gesellschaftsordnung, welche hier im Spiel sind, als daß wir zugeben könnten, der Staat überschreite mit einer solchen Leistung die seiner heilsamen und berechtigten Thä⸗ tigkeit gesteckten Grenzen.
— Die „Konservative Corresponden;“ schreibt:
Es ist bezeichnend, daß der deutschfreisinnige Antrag, der aus An⸗ laß des Verfahrens gegen die „Volks⸗Zeitung“ die Einführung einer Schadenersatzpflicht des Staats, bezw. der betheiligten Beamten für den Fall fordert, daß sich die Beschlagnahme einer Druckschrift oder das Verbot des ferneren Erscheinens einer Zeitung als gesetzlich nicht be⸗ gründet herausstellt, in der freisinnigen Presse so gut wie gar nicht besprochen wird. Das Schweigen der leitenden Blätter der Partei ist uns vollkommen begreiflich; denn der Gedanke, mit einem derartigen Antrage gerade an das Schicksal der „Volks⸗Zeitung“ anzuknüpfen, ist allerdings ein ungewöhnlich starkes Stück. Einmal wird Niemand verstehen, woraus sich der Anspruch auf das öffentliche Mitleid bei einem Blatt ergeben soll, welches durch Anziehung des Scozialistengesetzes gegen seine Artikel und alle daraus sich ergebenden Folgerungen nicht etwa Unrecht er⸗ litten, sondern im Gegentheil das besondere Glück gehabt hat, daß bei dieser sachlich durchaus begründeten Anwendurg des genannten Gesetzes ein Formfehler unterlaufen ist, sodaß es mit einem blauen Auge davon kommen konnte. Auch das Bedauern über den Ein⸗ nahmeausfall des Druckerpersonals und der sonstigen Angestellten der Aktiengesellschaft „Volks⸗Zeitung“ kann die Spitze des Vorwurfs doch nur gegen diejenigen wenden, die, trotzdem ihnen das Schicksal, welches sie diesen Unschuldigen bereiten, vor Augen stehen mußte und trotz ihrer nach eigener Angabe eingegangenen Verpflichtung, das Blatt nach den Grundsätzen der alten Fortschrittspartei zu leiten, von ihrer Eitelkeit, die sich an der „Bewunderung“ der Führer der sozialdemo⸗ kratischen Partei berauschte, verführt, in die Bahnen der spezifisch sozialistischen Hetzweise überzulenken oder aber, zur Aufsicht berufen, diesen Umschlag ohne Widerspruch vor sich gehen ließen. Endlich aber sehen wir überhaupt nicht ein, warum derjenige, der aus der Konstruirung von Hetzphrasen gegen die Regierung und die oberen Gesfellschaftsschichten seine Nahrung findet und, da er sich an Alles, was roh in seiner Gesinnung, neidgeschwollen und giftig ist, wendet, auch einen großen Zulauf der Masse und damit einen flotten Gang seines Geschäfts zu erwarten hat, nicht auch das mit seinem Handwerk naturgemäß verbundene Risiko tragen soll. Es ist an⸗ zunehmen, daß diese sachlichen Schwächen ihrer Forderung den frei⸗ sinnigen Antragstellern selbst nicht bewußt waren. Wir haben in diesem Vorgehen somit ein neues Symptom des Eifers vor uns, den der Freisinn in seinen Dienstleistungen nach links hin an den Tag legen muß, wenn er nicht eine werthvolle 1132 die letzte Planke, die ihn noch über Wasser hält, sich entzogen sehen will.
Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 17. — Inhalt: Post⸗ und Telegraphenwesen: Erscheinen einer neuen Auflage der Uebersichtskarte der überseeischen Postdampfschiffslinien im Weltpost⸗ verkehr. — Finanzwesen: Nachweisung der bis Ende März 1889 stattgehabten Ausführung des Gesetzes, betreffend die Ausgabe von Reichskassenscheinen. — Militärwesen: Bekanntmachung, betreffend die von den höheren Lehranstalten in Bavern, Württemberg und Baden, sowie von den Kadetten⸗Corps auszustellenden Zeugnisse über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig⸗freiwilligen Militär⸗ dienst. — Konsulatwesen: Ermächtigungen zur Vornahme von Civil⸗ stans gten. — Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem
eichsgebiet.
Amtsblatt des E Nr. 15. — Inhalt Verfügungen: vom 9. April 1889: Weitergabe von Postaufträgen mit dem Vermerke „Sofort zum Protest“ an die Gerichtsvollzieher, Notare ꝛc. — Zulässigkeit von Postpacketen nach der Insel Mauritius.
Amtliche Nachrichten des Reichs⸗Versicherungs⸗ amts. Nr. 8. — Inhalt: I. Amtlicher Theil. Unfallverhütungs⸗ vorschriften der Rheinisch Westfälischen Textil⸗Berufsgenossenschaft. — Rekurgentscheidungen. — Bescheide und Beschlüsse. — II. Nicht⸗ amtlicher Theil.
Centralblatt der Abgaben⸗Gesetzgebung und Ver⸗ waltung in den Königlich preußischen Staaten. Nr. 8. — Inhalt: Anzeige der in der Gesetz⸗Sammlung und im Reichs⸗Gesetzblatte erschienenen Gesetze und Verordnungen. — All⸗ gemeine Verwaltungsgegenstände: Veränderungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen. — Feststellung des Begriffs einer Restausgabe. — Indirekte Steuern: Ausführungs⸗ 2e. zu dem Zucker⸗ und Branntweinstenergesetz. — Per⸗ sonalnachrichten.
Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 16. — Inhalt: Amtliches: Personalnachrichten. — Nichtamtliches: Rosterscheinungen am Eisen und Stahl des Oberbaues in Tunnelstrecken. — Neubau des 8. und Gefängnisses in Neurode. — Ueber venetianische und römische Mosaiken für Monumentalzwecke. — Seestrand⸗ Befestigung in Columbia (Süd⸗Amerika). — Vermischtes: Preis⸗ ausschreiben, betreffend das Nationaldenkmal für den Hochseligen Kaiser Wilhelm. — Vorstand des Ostpreußischen Architekten⸗ und
Ingenieur⸗Vereins in Königsberg. — Verband Deutscher Architekten⸗
und Ingenieur⸗Vereine.
Niederlegung eines Fabrikschornsteins. Inhalt der Zeitschrift für Bauwesen. — Bücherschau.
Statistische Nachrichten.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 7. April bis inkl. 13. April cr. zur Anmeldung gekommen: 88 hlchlüetzangen, 924 Lebendgeborene, 29 Todtgeborene, 654 erbefälle. 1
18 Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die Praxis des Reichsgerichts in Civilsachen Bearbeitet von A. Bolze, Reichsgerichts⸗Rath. Sechster Band Leipzig, F. A. Brockhaus, 1889. (Preis geh. 6 ℳ, geb. 7 ℳ) — In dem vorliegenden sechsten Bande des Werkes ist aus den von den sechs Civilsenaten während des vergangenen Jahres gefällten Urtheilen und den Entscheidungen über Beschwerden, soweit solche vervielfältigt sind, der bemerkenswerthe Inhalt der Entscheidungen und der Ele⸗ mente ihrer Begründung in kurzen Sätzen ausgezogen. Die so ge⸗ wonnenen Sätze sins nach Materien zusammengestellt, wie es auch in den früheren fünf Bänden der 12 ist. Wenn das einzelne Urtheil in dem Zusammenbang seiner Entscheidungsgründe nicht buchstäblich wiedergegeben ist, so ist doch die kurze und übersichtliche Vorfüh⸗ rung der Resultate ermöglicht: ein Vortheil, welchen die Praktiker und die Geschäftsleute nicht verkennen werden. Diejenigen Entschei⸗ dungen, welche dieselben oder verwandte Fragen betreffen, sind dicht neben einander gestellt, sodaß sich ihre Tragweite von selbst abgrenzt — H. Reuther's Verlagsbuchhandlung hierselbst kündigtdas in
Kürze bevorstehende Erscheinen eines illustrirten Lieferungswerks an, welches den Titel „Der Schwarzwald“ führt. Dasselbe wird von dem wohlbekannten Romandichter Wilhelm Jensen heraus⸗ gegeben und mit zahlreichen Holzschnittzeichnungen von Wilhelm Hasemann, Emil Lugo, Max Roman, Wilhelm Volz und Karl Eyth geschmückt sein. — Der Schwarzwald bildet alljährlich da Ziel unzähliger deutscher Wanderer. Wohl haben wir noch andere schöne und herrliche Gegenden im deutschen Vaterlande, aber so traulich und großartig zugleich ist keine von ihnen. Mächtige Tannenwälder und malerisch reizende Thäler im nördlichen wechseln mit Landschaften voll kommen alpinen Charakters im südlichen Theil des Gebirges, letzter mit dem großen Vorzuge, daß sie ebenso wie die weniger hoch gelegenen Punkte wohlgepflegte Straßen und Waldwege haben. Und so suchen und finden denn auch dort in jedem Sommer viele Tausende Erholung und Erfrischung des Körpers und Geistes. Das Buch will keineswegs wie der Verfasser selbst hervorhebt, die vorhandenen Schwarzwald führer ersetzen; sein Zweck ist vielmehr, etwas bis jetzt nicht Vorhandenes, nämlich ein Bild des Schwarzwaldes in seiner Gesammtheit wie in seinen bedeutsamen Einzelheiten zu bieten und zwar, soweit der Um⸗ fang es erlaubte, ein erschöpfendes für alle seinem Gegenstand irgend wie entgegenkommenden geistigen Interessen. Es soll deshalb ein allgemeiner Theil dem der Einzelheiten vorangehen und in gedrängter Darstellung die geologische Entwicklung, die Orographie und Geo graphie, die Zoologie und Botanik des Schwarzwaldes zusammen⸗ fassen, denen sich die Geschichte seiner Bewohner von ältester Zeit her sowie ihre und ihres Landes Art und Wesenheit in der Gegenwart anfügen werden. Ein besonderes Ge⸗ wicht ist auf die geschichtliche Vergangenheit der Städte, Dörfer, Burgen und Klöster gelegt; bei ihrer außerordentlich großen Anzahl konnte jedoch den meisten nur geringer Raum zubemessen werden; den breitesten werden naturgemäß die beiden Haupt⸗Schwarz⸗ waldstädte Baden und Freiburg mit ihrer nahen Umgebung ein⸗ nehmen. Der Einzelbetrachtung der Abtheilungen des Schwarz⸗ waldes angeschlossen sind die im strengeren Sinne nicht zu ihm gehörigen Gebiete des Hegaus und des Kaiserstuhls, sowohl wegen ihrer unmittelbaren Nachbarschaft als auch ihrer besonderen Eigenart.
Auch die Sagen sind, wo sie kulturhistorischen oder poetischen Werth
beanspruchen konnten, kurz eingeflochten. Wilhelm Jensen, welcher
seit Jahren in Freiburg lebt, die Geschichte des Landes gründlich
kennt und alljährlich das Gebirge nach allen Richtungen durchstreift
hat, Fenahet⸗ wie kaum ein Anderer die Bürgschaft für eine dem Zweck entsprechende Lösung der ihm gewordenen Aufgabe. Aber auch für den bildlichen Schmuck hat die Verlagsbuchhandlung um fassende Fürsorge getroffen, sodaß ein gediegenes Prachtwerk zu er warten steht. Dasselbe soll im Ganzen 12 bis 14 Lieferungen zum Fe von je 1 ℳ% 50 ₰ umfassen und zum Herbst d. J. vollständig vorliegen. 8
— Forschungen zur deutschen Landes⸗ und Volks⸗
kunde, im Auftrage der Centralkommission für wissenschaftliche Landeskunde von Deutschland herausgegeben von Dr. A. Kirch⸗ hoff, Professor der Erdkunde an der Universität Halle. Dritter Band. Stuttgart, Verlag von J. Engelhorn. — Nach der soeben erfolgten Ausgabe des 5. Hefts liegt nunmehr der III. Band dieses Sammelwerks abgeschlossen vor. Der Band enthält folgende 5 Arbeiten: 1. Heft: Die Verbreitung und wirthschaftliche Bedeutung der wichtigeren Waldbaumarten innerhalb Deutschlands, von Dr. Bernard Borggreye, Königl. preuß. Ober⸗Forstmeister und
rofessor, Direktor der Forstakademie zu Hannöv. Münden. (31 Seiten,
r. 1 ℳ) — 2. Heft: Das Meißnerland, von Dr. Max ZJäschke mit 1 Figurentafel (47 Seiten, Pr. 1 ℳ 90 ₰). — 3. Heft: Das Erzgebirge, eine orometrisch⸗anthropogeographische Studie von Dr. Johannes Burgkhardt, Ober⸗Lehrer an der Realschule in Reudnitz Leipzig, mit einer Karte. (79 Seiten, Pr. 56 ℳ 60 ₰.) — 4. Heft Die Kurische Nehrung und ihre Bewohner, von Dr. Adalbert Bezzen berger, Professor an der Universität Königsberg i. Pr., mit eine Karte und acht Textillustrationen. (140 Seiten, Pr. 7 ℳ 50 ₰.) — 5. Heft: Die deutsche Besiedlung der östlichen Alpenländer, ins besondere Steiermarks, Kärntens und Krains, nach ihren geschichtlichen und örtlichen Verhältnissen, von Dr. Franz von Krones, o. 5. Professo an der Universität Graz. (176 Seiten, Pr. 5 ℳ 60 I.)
Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Quarantänewesen.
ortugal.
Zufolge einer im Diario do Governo vom 9. April 1889 (Nr. 80) veröffentlichten Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern sind die Häfen der brasilianischen Provinz Ceara seit dem 1. April für vom gelben Fieber verseucht erklärt worden. 3 8
Gewerbe und Handel.
New⸗York, 20. April. (W. T. B.) Gestern Abend brach in der Wilcox'schen Schmalzfabrik, die von Fairbank und Rossiter gepachtet ist, Feuer aus, welches sich, bevor man dessen
err werden konnte, eine halbe Meile an der Flußseite entlang aus⸗ reitete. Mehrere Lagerhäuser, 2 Elevatoren und ein großer Theil der Dockanlagen wurden vernichtet. Der gesammte Schaden wird auf 3 Millionen Dollars geschätzt; 2 Personen sind ums Leben ge⸗ kommen, mehrere wurden verletzt.
Wien, 20. April. (W. T. B.) Ausweis der Oesterreich⸗ ungarischen Staatsbahn in der Woche vom 9. bis 15. April: 661 769 Fl., Mehreinnahme 87 108 Fl.
Verkehrs⸗Anstalten.
Am 1. Mai d. J. tritt der der heutigen Nummer des „R.⸗ u St.⸗A.“ beigefügte Febtpsan der Berliner Stadt⸗ und Ringbahn in Kraft. Derselbe ist bei allen Stationskassen zum beg von 25 ₰ (für den Plakatfahrplan) und von 5 ₰ (für die
eitungsbeilage) zu haben. 1 amburg, 18. April. (W. T. B.), Der Pahdaßblzt „Holsatia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute in Colon
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eingetro en.