Bedingungen käuflich für 2,50 Fl. beim Buchhändler Mart.
yhoff im Haag.
g Einschreibung muß durch in den Niederlanden wohnhafte Per⸗
sonen erfolgen. Verkehrs⸗Anstalten.
Auf den
bahn⸗Aktien⸗Gesellschaft sind im Monat
9 687 304 Personen befördert und dafür 1 129 255 ℳ oder durch⸗ Die Einnahme
m Monat April 1888 betrug 995 314 ℳ oder durchschnittlich auf
1 en auf den Tag 37 641,86 ℳ eingenommen.
den Tag 33 177,15 ℳ amburg, „Celia“
Mai. (W. T. B.) auf der Elbe eingetroffen. —
passirt.
— 7. Mai. (W. T. B.)
Abend nach erfolgreicher P Elbe eingetroffen und tritt die erste Reise am 10. d.
von Kuxhaven aus an.
FTyheater und Musik.
Berliner Theater. norgi t
„Othello“ spielt Hr. Arthur Kraußneck die Titelrolle. Kroll's Theater.
(Donna Anna), der
Antonia Mielke 1 Frl. Hedwig
Elvira) und des
Kölner Gast wie die der Kroll'schen Oper erfreuen sich lerischen Rufes. Baritonisten Hrn. Fricke. „Czar und Zimmermann“ Bett“. Die Titelpartie ist Bürgermeisters, „Marie“,
angesetzt durch Hrn. Dr. Basch,
„Rosine“ im „Barbier von evilla“.
Central⸗Theater. welchem die Posse „Leute von heute“ Zugkraft ausübt, hat alle Anstalten des Hauses getroffen, sodaß die Besucher, sommerlichen Temperatur, Vergnügen gestört werden, spendeten reichen Beifall zu urtheilen, Werkes bereitet.
— Auch
und Weber die große Symphonie (op. 1) r ponisten Svendsen zur „Ausführung, bedeutendsten Tondichter seiner Nation schon früher gehörten Symphonie wiederum Theilnahme des zahlreich erschienenen Ein besonderes Interesse bot an
von dem
klangvolle und wohlgeschulte Altstimme in der Arie
nach lautem Beifall und Hervorruf
das letzte Lied „Wiederfinden“ Philharmonie nahe dem Hrn.
und
fühlte, das Schlußconcert der möchten wir nicht unterlassen, Hermann Wolff, sowie den noch ganz besondere Anerkennung
Thätigkeit. Nicht nur die die anerkannt ausgezeichneten Leistungen der
Linien der Großen Berliner Pferde⸗Eisen⸗
8 Der Postdampfer der Hamburg⸗Amerikani xchen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New⸗York ommend, heute Mittag Der Postdampfer der Hamburg⸗Amerjfanischen Packetfahft⸗Artiengesell. schaft hat, von New⸗York kommend, heute Nachmittag
8 Der beim „Vulkan“ Doppelschrauben⸗Schnelldampfer „Aug usta Bictoria“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist gestern robefahrt von Southampton auf der M., Morgens,
In der morgigen Wiederh
Die „Don Juan“⸗Aufführung am nächsten reitag bringt in den Damen⸗Partien das gemeinsame Auftreten der . Marie Hedinger
beiden letztgenannten eines ausgezeichneten künst⸗ Die Titelpartie liegt in den Händen des trefflichen Für morgen (Donnerstag) mit Hrn. Friedrichs als „van
durch Frl. Hadinger vertreten. — Fr. Marcella Sembrich singt am Sonntag als dritte Rolle die
Die Direktion des Central⸗Theaters, in noch immer ihre ungeschwächte für eine treffliche i trotz der gegenwärtigen absolut nicht durch die Wärme in dem welches ihnen, nach dem allabendlich ge⸗ die Aufführung des
die Concerte der Philharmonie werden in den nächsten Tagen für diese Saison ihren Abschluß erreichen. Das gestrige
Symphonie⸗Concert brachte außer Werken von R. Wagner, T 8 den ganzen dritten Theil des Concertés ausfüllende
norwegischen der, für geltend, die anerkennendste Publikums diesem Abend die Mitwirkung der beliebten Concertsängerin Frl. Marie Schmidtlein, welche ihre „Ach, ich habe
8 verloren“ aus Gluck’'s „Orpheus“, sowie in dem Liedereyklus von Rheinberger „Aus verborgenem Thal“ vorzüglich zur Geltung brachte
zu wiederholen. bevorsteht, so
Hrrn. Sacerdoti und Landeker auszusprechen für
unermüdliche, die Förderung der Kunst stets im Auge behaltende Alassischen Meisterwerke sind hier durch Philharmonischen Kapelle
und ihres Dirigenten Hrn. Kogel dem Publikum vorgeführt worden,
französischen, und anderer
Da sich
deutschen, belgischen traut gemacht.
Feee daß oft
de Ahna und
April 1889 am Freitag, den 10. Mai, statt.
„Rhaetia“ cilly der Nachmittags⸗Ziehung:
erbaute 1 Gewinn von?
97 008. 12 Gewinne von 300 ℳ
50 283. 178 440. Bei
180. Königlich preußischer mittags⸗Ziehung:
2 Gewinne von 10 000 ℳ
So⸗
Mitglieder 178 833.
ist Lortzing's 7 Gewinne von 300
die Nichte des
Deutsche Allgemeine hütung, Berlin 1889, Sr. Majestät des entilation im Ausstellungspark. Unfallverhütung nach dienenden Ausstellungsgegenstände
lustigen müdeten eine Stelle der Erholung
palast für ihre Werke
vorak Auge und Zunge gleich Stadtbahnbogens hat gestaltung erfahren,
Kom⸗ eine einen der mit dieser Schiffe getheilt wird.
erweckte.
anderen hier befindlichen
sich Le n — Da
man eine plastische Darstellung
Concertdirektor
ihre
gegenüberliegenden
Wetterbericht vom 8. Mai, 8 r Morgens.
8 828
V Wind. Wetter. 8
in 0 Celsius 50 C. = 40 R.
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp Temperatur
2 red. in Millim.
5 bedeckt 1 bedeckt 4 heiter
— 2
Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund h Kopenhagen. 2 heiter Stockholm. 2 bedeckt Haparanda. . 2 wolkig St Petersburg still wolkig Moskau. 1 heiter
Cork, Queens⸗ town... 3 Cherbourg. 4 elder... 1 EII1“ 3 wolkig¹) Hamburg.. 3 wolkig)) Swinemünde —2 V 3 1 4
wolkig wolkig wolkig
Neufahrwasser
Memel.. wolkenlos
Münster.. bedeckt¹)
Karlsruhe .. wolkig 16 1 heiterb) 15
4 heiter 14 761 S 1 wolkige) 17 762 3 heiter 14 762 1 wolkenlos 13 763 SO 1 wolkenlos 13
762 sti wolkenlos 18
— ——
eenz Abend Wetterleuchten. ²) Thau. ³) Thau. ⁴) Gestern Nachm. Gewitter und Regen. ⁵³) Gestern Nachm. Gewitter. ⁶) Gestern Nachm. Gewitter mit
Hagel. 8 Uebersicht der Witterung.
Der Luftdruck hat über Nordwest⸗Europa abge⸗ nommen, sonst hat sich die Luftdruckvertheilung wenig verändert. Bei jccfranchen im Norden meist bstlichen im Süden variablen Winden ist das Wetter über Central⸗Europa vorwiegend heiter und ziemlich warm. — deutschen Binnenlande fanden zahlreiche Gewitter tatt, in Kaiserslautern und Fer mit Hagelfall.
An letzterer Station fielen 21 mm Niederschlag. 1 “ Deutsche Seewarte.
sondern auch mit den hervorragendsten Kompositionen der neueren italienischen, Tondichter außerdem bei de 8 die ersten Koryphäen unserer Virtuosen betheiligten, so ist es nicht . die Spitzen der Gesellschaft, itglieder des Königlichen Hauses als Zuhörer erschienen. — Der letzte Beethoven⸗Abend, zu welchem die Hrrn. Professoren Hausmann ihre Mitwirkung zugesagt haben, findet Außerdem ist noch ein besonderes
Abschieds⸗Concert auf Dienstag, den 14., angesezt.
Mannigfaltiges.
Preußische Klassenlotterie
(Ohne Gewähr.) Bei der gestern fortgesetzten 180. Königlich preußischer Kla
3000 ℳ auf Nr. 70 254. uf Nr. 11 661. 19 782. f Nr. 40 344. 74 087. 92 146.
auf Nr. 1637. 3154. 9447. 22 672. 80 139. 86 999. 121 274. 121 784. 129 513. 144 274.
2 Gewinne von 1500 ℳ a 4 Gewinne von 500 ℳ au
der heute fortgesetzten Ziehung Kla enlotterie fielen in der Vor⸗
F Gewinn von 30 000 ℳ auf Nr. 157 165. 3 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 91 184. 108 416.
2 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 40 267. 83 114. ein
3 77 Engel vor dem „ 3 Gewinne von 500 % auf Nr. 89 074. 72 848. 177 568. entbeckten wir eine mittelalterliche Grabtafel mit Inschrift und darüber 8
in Hautrelief einen Knaben, welcher einen Drachen nicht mit der Lanze, sondern mit Wein bändigt. — 1 drei renommirte Berliner Firmen uͤbernommen und bieten den Lieb⸗ habern guter Marken eine reiche Auswahl auf dem alterthümlich aus
gestatteten Verzeichniß, das, auf Pergament gedruckt und stilvoll ein⸗
ℳ auf 105 598. 118 272. 125 133. 168 118. 185 897.
Ausstellung für Unfallver⸗ unter Kaisers und Königs. Um den Besuchern der dem Anblick auch ein Plätzchen zu bereiten, wo für dem Scherz sein Recht wird, und um den durch die esen Er⸗
einige der Berliner Künstler, welche dies Jahr in dem Ausstellungs⸗ kein Heim finden, vergötzlich Proben ihres Humors gegeben. Einer der Stadtbahnbögen ist nämlich zu einer höchst originellen Weinkneipe umgeschaffen worden, in welcher angenehm ergötzt werden. durchgreifende er ist in eine im Rundbogenstil gehaltene Halle verwandelt worden, welche durch starke romanische Säulen in zwei Die Mitte der einen Wand wird durch einen mächtigen Kamin eingenommen, dessen Mantel fast bis zur Decke hinaufreicht und auf hellgehaltenem Grunde den hl. Florian zeigt, welcher ein brennendes Haus löscht. mit der Darstellung eines mittelalterlichen Turniers, wie überhaupt die Nachahmung des Alterthümlichen Stücken Neben diesem Kamin öffnet sich eine bemerkt, und zwar ist es die Ver⸗ suchung des hl. Antonius, freilich . die Delikatessen, welche dem an strenge Klausnerkost gewöhnten Hei⸗ ligen hier von höllischen Geistern angeboten werden, bestehen aus Kaviar⸗ brödchen und Sekt, welch letzteren eine verführerische Schöne in schlankem 1 Kelch kredenzt. Diese Andeutungen genügen, um zu zeigen, welch ein W“ Sprachen und Systeme, lustiger Uebermuth den Schöpfer dieses Werks, den Berliner Bild⸗
hauer Kaffsack zum Entwurf der Komposition veranlaßte. Nische sehen wir ein anderes humoristisch aus⸗
“
norwegischen, ungarischen, wurde dasselbe ver⸗ den Solo⸗Leistungen
Die Nische, w
sessel. Ein in
ja zuweilen
Schalen u. s. w.
Barth, der Kunsttischlerei
schönen Sprüchen
Opferstock zu brüchiger ein;
Ziehung der 2. Klasse
senlotterie fielen in geschmückt. Wo
Schöpfungen serechen möchte.
der Maulbronner Traubenträger in
der 2. Klasse Von anderen
auf Nr. 84 910. 155 922. e schmückt
Nr. 84 195. 100 416.
dem Allerhöchsten Protektorat gebunden, an und — Die Klause Ausstellung für
ernsten Zwecken
tigt ist.
all der Um
bequem zu
und Erfrischung zu bieten, haben
wenigstens ergötzliche
Sonder⸗Ausgabe Berufsgenossensch Das Innere des Um⸗
architektonische stellungszeitung“ räumen enthalten Geschmückt ist der Sims in diesem wie in fast allen eine wohl gelungene ist. tiefe Nische, in welcher
etwas sehr modern aufgefaßt; werkszeug.
Passage 12,
In einer
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Fchauspiele. Donnerstag: Opern⸗ haus. 120. Vorstellung. Die Quitzows. Vater⸗ ländisches Drama in 4 Akten von Ernst v. Wilden⸗ bruch. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 123. Vorstellung. Der Waffen⸗ schmied. Komische Oper in 3 Akten von Albert Lortzing. Anfang 7 Uhr. Freitag: Opernhaus. 121. Vorstellung. Mar⸗ garethe. Oper in 5 Akten von Gounod. Dichtung von Jules Barbier und M. Carré nach Goethe's auft. Ballet von Paul Taglioni. (Margarethe: rI. Saak, vom Königl. Hoftheater in Dresden, als Gast.) Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 124. Vorstellung Johannis⸗ trieb. Schauspiel in 4 Akten von P. Lindau. Anfang 7 Uhr.
Heutsches Theater. Donnerstag: Zopf und Schwert.
Freitag: Der Compagnon.
Sonnabend: Die Stützen der Gesellschaft.
Verliner Theater. Donnerstag: Othello.
Freitag: 34. Abonnements⸗Vorstellung. Die Waise von Lowood.
Sonnabend: Demetrins.
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Tessing-Theater. Donnerstag: Der Fall Clé⸗ menceau. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d'Artois. Anfang 7 ½ Uhr.
Der Fall Clémenceau. 8
Sonnabend: Der Fall Clémenceau.
18 8
Wallner-Theater. Donnerstag: Zum 8. Male: Füß. Schwank in 4 Akten von H. Meilhac und Halévy. Deutsch von H. Osten und G. Davis. Anfang 7 ½ Uhr. 1
Freitag und die folgenden Tage: Fifi. S
Victoria-Theater. Donnerstag: Neu einstudirt: um 360. Male mit glänzender neuer Ausstattung: Feelfigr. Großes Ausstattungs⸗Ballet in 5 Akten
14 Bildern von Luigi Manzotti. Balletmusik
von Marpo Textdichtung von Oscar Blumen⸗ thal mit Musik von C. A. Raida. Anfang 7 ½ Uhr.
reita olgende Tage: Freitag . gende Tage:
Priedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Donnerstag: Gasparone. Operette in 3 Akten von Zell und Gense. Musik von Carl Millöcker. Anfang 7 Uhr. e Der Mikado. oncert⸗Park. Eröffnung: Große Militär⸗Doppel⸗Concerte. — abend: Parkfest.
18. Mai. Täglich: Jeden Sonn⸗
Residenz-Theater. Donnerstag: Zum 40. Male:
Firma Rondinot. (La Securité des familles.)
Schwank in 3 Akten von Albin Valabrègue. Vor⸗
her: Grundsätze. Anfang 7 ¼ Uhr. 8 Freitag: Firma Nondinot. 8 Sonnabend: Firma Nondinot.
Donnerstag: Zar und
Rroll's Theater. Zimmermann.
Bei günstigem Wetter vor und nach der Vor⸗ —2 großes Concert. Anfang 5 ½, der Vorstellung
r. reitag: Don Inau. (Donna Anna: Fr. Miet a. G.) Gastspiel von Marcella Sembrich.
Sonntag: Der Barbier von Sevilla.
Belle-Alliance-Theater. Donnerstag: Zum 46. M.: Vaterfrenden. Volksstück mit Gesang in 4 Akten (5 Bildern) von Paul Born und Bern⸗ hard Willers. Musik von Franz Roth. Im 3. Akt: Bonivard⸗Parodie. Clemenceau⸗Parodie.
Im prachtvollen, Ena renovirten Sommer⸗ aarten: Großes oppel⸗Concert. Auftreten ämmtlicher Spezialitäten. Anfang des Concerts 6 Uhr, des Theaters 8 Uhr.
Freitag: Dieselbe Vorstellung. Im prachtvollen, 12282 renovirten Sommergarten: Großes Elite⸗
oncert. Auftreten sämmtlicher Spezialitäten.
Central-Theater. Donnerstag: Zum 42. Male: Leute von hente. Gesangsposse in 4 Akten von F. Kren und F. Brentano. Couplets von Alfred Bender. Musik von G. Steffens. Anfang 7 ½ Uhr.
Freitag: Dieselbe Vorstellung.
1111““
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 73. Donnerstag: Zum 105. Male: Die junge
Garde. Gesangsposse in 4 Akten von Ed. Jacobson
eführtes Heiligenbild, Feniglichen Porzellanmanufaktur e
en Königlichen Fngt, birgt Fernen ein Ptbisches Pult mit davor stehendem ot em an einer der Wände hin; auf dem Gesims stehen die üblichen Krüge,
auberen Tische und Stühle sind gothisch gehalten. san⸗ die in see,unceße von Herter aucgeführt⸗ Statue Till Eulen⸗
spiegel's hervor und
mit dem Nützlichen mildthaͤtigen
ein daneben angebrachtes Bild. 1— lustige Klause mit Gemälden aus der Hand namhafter Berliner Maler irgend eine Wandfläche, ein Zwickel sich bot, da hat der Pinsel des Künstlers ein willkommenes seines humoristischen Talents gefunden, und zum Theil sind hier entstanden, denen man einen
züsch komponirten,
den Besuchern der Deutj Unfallverhütung die Möglichkeit orientiren, beabsichtigt der Ausstellungsvorstand dem⸗ nächst einen „Führer“ dem Publikum einen kurzen Tagen erscheint au
aften, Schlesinger, redigirt von Dr. Lortzing in Berlin. täglich erscheinende Nummer beträgt 10 ₰, der Abonnementspreis für die ganze Dauer 8 ist die Fortsetzung eines von Dr. med. M. Mendels⸗ sohn geschriebenen Aufsatzes über Ventilation in Wohn⸗ und Arbeits
Stolze'scher Stenographen⸗ Verein. lung: Donnerstag, den 9. Mai, Abends 8 Uhr, im gro Frankenbräu (Kaiserhallen), L 1) Vortrag des Hrn. Regierungs⸗Sekretärs Adelberg: Eine System frage 2) Parlaments⸗Stenograph Bäckler: Des Stenographen Hand⸗ 3) Vereinsangelegenheiten. anderweitige Vertheilung von Vorstandsämtern; 1 Jeden andern Abends 8 Uhr, in den Passage⸗Bierhallen,
eseabend.
in farbiger Fayence ausgeführt in der dur Hrn. irektor Kips. Licht dur ein farbiges, in der Glasmalerei hergestelltes FensteFchen
olz⸗ eschmack ausgeführtes Gestuͤhl zieht
jche ihr
Hölzerne Schreine und andere gefällige Erzeugnisse
finden hier geschmackvolle Verwendung; die überaus us einer Ecke
dicht am Kredenztisch steht eine kolossale, mit ezierte, alterthümliche Bowle. Um das Angenehme zu verbinden, ladet an einer Stelle ein Gaben für die Rettung Schiff⸗ des Seesturms geleäeveseft
die Schrecken Fast überreichlich ist diese
Feld zur Bethätigung
bleibenden Werth zu⸗ Woldemar Friedrich versah die eine Wand mit einer im Kolorit äußerst wirksamen Illustration: Fuge. Röchling zeichnete die beiden biblischen den Gestalten moderner Bauern;
vertreten Wilberg, Skarbina
2
dienst, den Aufenthalt in diesem enial ausgestatteten Raum zu einem so genußreichen gemacht zu 2 e Klaufe ist mit bemerkenswerthen Kunstschöpfungen geschmückt. Am Eingang, der durch eine altmodische Thür geschlossen ist, sieht man eine große Sonnenuhr von Hoffacker; ein trunkener Feßer auf einem
haben, theilen. Auch das Aeußere der
die Wand Im Durchgang des Nachbarbogens ist
elief angebracht: Noah in angeheitertem Zustande wird von einem Umfall“ geschützt.
An der Seite nach dem Teich
Die Weinwirthschaft haben
für sich schon ein hübsches Probestück der modernen
unstdruckerei und in der Anstalt von O. v. Holten, Berlin, angefer⸗
Deutschen Angenetnen Ausstellun zu geben, sich rasch un
herauszugeben, welcher in gedrängter Forn Wegweiser bieten soll. Seit einigen ch eine „Offizielle Ausstellungs⸗Zeitung“ der Berufsgenossenschaft, Organ für die deutsche herausgegeben von Otto Wenzel und „Max Der Preis für die
der Ausstellung 20 ℳ In Nr. 8 der „Aus⸗
agesordnung:
Unter den Linden 27 I.
(Neuwahl des Ausschusses; Fertigkeitszeugnisse.)
Etwa 100 stenographische Zeitungen ver⸗ sowie die neuesten stenographischen
iteraturerzeugnisse liegen aus. Gäste sind willkommen
und Leop. Ely. Die Gesangstexte theilweise von Gust. Görß. Musik von Fr. Roth. Anfang 7 ½ Uhr. — Dieselbe Vorstellung.
onnabend: Benefiz für Guido Tielscher.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Else von Lüttichau mit Hrn. Prem.⸗Lieutn. Hans Gustav von Levetzow (Olden⸗ burg i. Gr.). — Frl. Helene Mauve mit Hrn. Landrath Ernst Holtz (Breslau—Kattowitz). — Frl. Anna Hornbostel mit Hrn. Ritterqutsbesitzer Wilhelm von Hornbostel (Celle — Hornbostel). — Frl. Martha Kattwinkel mit Hrn. Ger.⸗Assessor Hans Heindrichs (Köln). — Frl. Emilie Knoll mit Hrn. Karl Happold (Oehringen —Stuttgart).
mit Frl. Maria Strick (Honnef—Köln). — Hr. Apotheker J. H. Bünting mit Frl. Lina Struve (Oldenburg). — Hr. Assessor Dr. jur. Arthur Groß mit Frl. Laura Trebst (Leipzig). — Hr. Staatsanwalt Hugo Trautvetter mit Frl. Marie Kessel (Köln). — Hr. Dr. Karl Lodemann mit Frl. Lilli Meyer (Hannover). Geboren: Ein ohn: Hrn. Kammerherrn Erich von Itzenplitz⸗Grieben (Neustrelitz). — Hrn. rem.⸗Lieut. Frhrn. von Houwald (Ulm) — Hrn. lbert Neuberg (Hannover). — Hrn. Dr. med. A. Seidel (Berlin). — Eine Tochter: Prn. Rechtsanwalt Dr. 7 Berlin). — Hrn. Dr. med. Herm. Engel (Berlin) — Hrn. Provinzial⸗ Schulrath Dr. Deiters (Koblenz). — Hrn. Dr. von Griesheim (Wiesbaden). — Hrn. Regierungs⸗Rath Georg von Ellerts (Lüneburg). — Hrn. Bi liothek⸗ Kustus Dr. Johannes Müller (Berlin). Gestorben: Hr. Kammergerichts⸗Assessor a. D. Friedr. Heinr. Lange (Polajavo). — Hr. Geb. exp. Sekretär Max Witthauer (Berlin). — Hr. berst a. D. Franz Anton Albert von Hake Dresden). — Hr. Lieut. a. D. Graf Caspar riedrich von Korff, gen. Schmising⸗Kerssenbrock Schwarach, — Hr. Lieut. a. D. Hugo von Koscielski (Berlin). — 112 Therese von Förster (Oldenburg i. Gr.). — Hr. Superintendent a. D. Pfarrer Caesar (Förderstedt.)
Redacteur: J. V.: Siemenroth.
Berlin: — Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
8 Sechs Beilagen 8 (einschließlich Börsen⸗Beilage)) 8
Karl Breitbach und Julius Ehrentraut sind gleichfalls durch gefällige Kompositionen
vertreten. Ein „Urtheil des Paris“ frappirt durch die derbe Auffassung, welche der Maler, Poppe, von dem trojanischen Königssohn hier bietet. Malern sehen wir — Hochhaus, Saltzmann, Wendling und Clementz, die sich in das Ver⸗
Verehelicht: Hr. Bürgermeister Theodor Waechter
8⸗Anzeiger und Königlich P
Erste Beilage
28
Berlin, Mittwoch, den 8. Mai
reußischen Staats⸗Anzeiger.
1889.
8
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere,. Berlin, 1. Mai. v. Schmieden, Sec. Tt. vom Jäger⸗Bat. Graf Yorck von Wartenburg (Ostpreuß.) Nr. 1, in das Inf. Regt. Prinz Friedrich Carl von Preußen (8. Branden⸗ burg.) Nr. 64 versegh⸗
Berlin, 4. Mai. Plaue, Hauptm. a. D., zuletzt beim FEtas gef ggn in Spandau, zum Bezirksoffizier bei dem Landw.
ezirk II. Berlin ernannt.
Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 28. April. Schröder, Zeug⸗Pr. Lt., von der bisher. Munitionsfabrik in Erfurt zur Gewehrfabrik daselbst, Becker, Zeug⸗Pr. Lt., von der bisher. Munitionsfabrik in Danzig zur Gewehrfabrik daselbst, Dockhorn,
eug⸗Pr. Lt, vom Art. Depot in Pillau zur Gewehrfabrik in pandau, Ebermann, Zeug⸗Pr. Lt., vom Art. Depot in Schwerin, unter Entbindung von dem Kommando nach Stade, zum Art. Depot in Pillau, Loeb, Zeug⸗Pr. Lt., vom Art. Depot in Stettin, unter Entbindung von dem Kommando nach Kolberg, zum Art. Depot in Schwerin, unter Kommandirung nach Stade zur Verwaltung d. Fnn. Art. Depots daselbst, Dingel, Zeug⸗Pr. Lt. von der Geschoßfabrik in Siegburg zur Munitionsfabrik in Spandau, Borkowsky, Zeug⸗Lt., von der Art. Werkstatt in Straßburg zur Geschoßfabrik in Siegburg, Wolff, Zeug⸗Lt., vom Art. Depot in Ulm zur Art. Schießschule, Schumacher, Nheng.Lt. von der Art. Werkstatt in Deutz zum Art. Depot in Ulm, Köppen, Zeug⸗Lt., von der Gewehrfabrik in Danzig she sütt Depot in Köln, Scharmacher, Zeug⸗Lt., vom Art. Depot in Köln zum Art. Depot in Münster, Schiffner, Zeug⸗Lt., vom euerwerks⸗Laboratorium zum Art. Depot in Köln, Geitmann, eug⸗Lt., vom Art Depot in Wesel zum Art. Depot in Hannover, Zinke, Zeug⸗Lt., von der 3. Art. Depot⸗Inspektion zum Art. Depot in Wesel, Reier, Zeug⸗Lt., von der Art. Werkstatt in Spandau zum Art. Depot in Breslau, Zeiger, Zeug⸗Lt., vom Art. Depot in Königsberg zum Art. Depot in Spandau, Müller, Zeug⸗Lt., vom Art. Depot in Königsberg zum Art. Depot in Danzig, Kaßner, Zeug⸗Lt., von der 1. Art. Depot⸗Inspektion zum Art. Depot in Stettin, Hoffmann, Zeug⸗Lt., vom Art. Depot in Breslau zum Art. Depot in Posen, Pfliegner, Zeug⸗Pr. Lt., vom Art. Depot in Hannover, unter Entbindung von dem Kommando nach Oldenburg, zur Pulverfabrik in Spandau, Raffegerst, Zeug⸗Pr. Lt., vom Art. Depot in Posen zum Art. Depot in Hannover, unter Komman⸗ dirung nach Oldenburg zur Verwaltung des Filial⸗Art. Depots da⸗ selbst, versetzt, die beiden letzteren jedoch erst zum 1. Juli d. J. Abschledsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, b Mhtije Flügge, 1g. 92 52 von 11 Kommando zur enstleistung in einer Bezirks⸗Offizierstelle bei dem Landw. x. “ Sih m Sanitäts⸗Corps. Berlin, 25. April. Dr. Marten, Assist. Arzt 1. Kl. der Res. des Landw. Bezirks Meschede, der Ab⸗ schied ertheilt.
Preußen. Berlin, 8. Mai. Im weiteren Verlauf der gestrigen (61.) Sitzung des Reichstages setzte das Haus die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Alters⸗ und Invaliditätsversicherung, fort, welche in der Debatte über die §§. 18 ff. vor den Ferien ab⸗ Set set war.
„Nach der Regierungsvorlage sollen die Invalidenrenten mit 24 Hundertsteln des nach den fünf Ortsklassen bemessenen beginnen und nach Ablauf der fünfjährigen
artezeit in den ersten 15 Jahren um 4, in den nächsten 20 Jahren um 6, dann um 8 Tausendstel jährlich steigen, bis zur Hälfte des Lohnes. Von der Rente hätte dann das Reich ein Drittel übernommen.
Die Altersrente sollte dem Mindestbetrage der Invaliden⸗ rente gleich sein.
Die Kommission hat in ihrem ersten Beschluß einen festen Zuschuß des Reichs von 50 ℳ für jede Rente angenommen; dazu kommt als Mindestbetrag der Invalidenrente ein Betrag von 16 Hundertsteln des nach den vier Lohnklassen ermittelten Jahresarbeitsverdienstes; die Steigerung sollte in den ersten 25 Jahren zwei, dann je drei Hundertstel betragen bis zu einem Drittel des Lohnsatzes. Auch hier sollte die Altersrente dem Mindestbetrage der Javalidenrente gleich sein.
Im Anschluß an den von allen Parteien mit Ausnahme der Freisinnigen und Sozialdemokraten unterstützten Antrag der Abgg. Graf Adelmann und Genossen hat die Kommission nunmehr beschlossen, für die Altersrente ohne Reichszuschuß in den vier Lohnklassen festzusetzen 65, 80, 115 und 150 ℳ
„Für die Invalidenrente ist dagegen vorgeschlagen, dem Reichszuschuß von 50 ℳ einen festen Zuschuß der Versicherungs⸗ anstalt von 60 ℳ hinzutreten zu lassen und diese Summe von 110 ℳ als Mindestbetrag für alle vier Lohnklassen festzuhalten. Die Steigerung der Rente soll aber nicht erst nach Ablauf der fünfjährigen Wartezeit, sondern sofort beginnen und sie soll nicht für das Beitragsjahr, sondern für die Beitragswoche in den vier Lohnklassen 2 bezw. 6, 9 und 13 ₰ betragen.
Die Kommission hat ferner dem Antrage zugestimmt, daß die Zeiten bescheinigter Krankheit und militärischer Dienst⸗ leistungen allgemein nach der zweiten Lohnklasse behandelt werden, daß also die Steigerung der Rente pro Beitragswoche immer 6 ₰ beträgt.
Die Sozialdemokraten — und Genossen) beantragen, die Altersrente und den Mindestbetrag der Invalidenrente auf 30 Hundertstel des wirklichen Jahresarbeitsverdienstes zu bemessen und nach je drei Beitragsjahren um 10 Hundertstel bis zum Höchstbetrage von 60 Hundertsteln steigen zu lassen. Der Reichszuschuß soll 90 ℳ betragen; außerdem soll das Reich die Beiträge der Versicherten, deren Jahresarbeits⸗ verdienst 550 ℳ nicht übersteigt, zahlen. Der Reichszuschuß soll durch eine progressive Reichseinkommensteuer aufgebracht werden, welche alle Einkommen von mehr als 8000 ℳ umfaßt.
Die Aögg. Hitze und Stötzel beantragen, den Reichs⸗ zuschuß in folgender Form zu beschließen: „Hierzu — nämlich zu den Perstaghängän der Landesversicherungsanstalten — tritt bei jeder Rente ein jährlicher Reichszuschuß im dreißig⸗ fachen Betrage des ortsüblichen Tagelohnes (§. 8 des Kranken⸗ versicherungsgesetzes) desjenigen Ortes, an welchem der Ver⸗
lediglich vorübergehend beschäftigt war.“
1e. zuletzt dsch Die Beiträge (§. 84) stellten sich nach den früheren Kom⸗
nüffionate clogen auf 12, 20, 28 und 38 ₰ für die Woche (für weibliche ersonen nur zwei Drittel) für die Beitrags⸗ periode von 10 Jahren. Nach dem neueren Beschluß sollen s auf 14 bezw. 20, 24 und 30 ₰ in den vier Lohnklassen festgestellt werden.
Abg. Lohren beantragt, die Altersrente gr dem Reichs⸗ zuschuß von 50 ℳ so zu bemessen, daß auf 30 Beitragsjahre (1410 Beitragswochen) für jede Beitragswoche entfallen in der Lohnklasse I 4 ₰, II 6 J, III 8 ₰ und IV 10 ₰. Sind für mehr als 1410 Wochen Beiträge geleistet, so wer⸗ den die Wochen mit den höchsten Beiträgen in Anrechnung gebracht.
Die Invalidenrente soll nach dem Antrage Lohren steigen während der fünfjährigen Wartezeit (235 Beitragswochen) für Personen vor vollendetem 40. Lebensjahre um 18, 30, 42 bezw. 54 ₰ in den vier Lohnklassen für jede Beitragswoche; für Personen nach vollendetem 40. Lebensjahre und für Per⸗ sonen, die freiwillig Beiträge entrichten, um 6, 10, 14 bezw. 18 ₰ für die Beitragswoche. Nach vollendeter Wartezeit soll die Steigerung für alle Versicherten 3, 5, 7 bezw. 9 ₰ für die Beitragswoche betragen.
Der Reichszuschuß zur Invalidenrente soll kein fester sein, sondern in allen Lohnklassen 22 ₰ für jede Beitragswoche in jeder Lohnklasse während der Wartezeit betragen für Ver⸗ sicherte vor dem vollendeten 40. Lebensjahre; für Personen, die erst nach dem 40. Lebensjahre in die Versicherung ein⸗ treten und für freiwillig Beitragende dagegen nur 10 ₰ für jede Beitragswoche.
Abg. Graf Stolberg⸗Wernigerode: Er werde für den Antrag Adelmann stimmen. Für die Betheiligten sei materiell am wichtigsten die Frage, wie hoch die Beiträge und wie hoch die Renten in den einzelnen Klassen seien. Die Bei⸗ träge seien nach einer Wahrscheinlichkeitsrechnung festgestellt, die natürlich nicht absolut genau sei. Auch durch eine vor⸗ herige Statistik ließen sich die Beiträge der einzelnen Klassen nicht mit Sicherheit auf den Pfennig berechnen. Lediglich die Erfahrung könne, wenn eine spezielle Berechnung für die ein⸗ zelnen Lohnklassen stattfinde, nach einer Reihe von Jahren 8 zeigen, wie die Beiträge richtig zu bemessen seien. Er
itte die Regierung, eine solche genaue Berechnung anzustellen, damit man vielleicht nach zehn Jahren eventuell die Beiträge ändern könne.
Abg. Struckmann: Nach nochmaliger genauer Prüfung habe er mehr und mehr die Ueberzeugung erlangt, daß die letzten Beschlüsse der Kommission auf richtigen Grundlagen beruhten, und daß, wenn man überhaupt im Großen und Ganzen auf dem Boden des Gesetzes stehe, man diese Beschlüsse zum Maßstab bei der Abstimmung nehmen müsse. Das Eine oder das Andere könne ja redaktionell oder auch in dieser oder jener Zahl geändert werden, aber nicht mehr in der zweiten Lesung, in welcher zunächst eine sichere Grundlage gewonnen werden müsse, nach welchem Prinzip man verfahren wolle. Und das Prinzip der letzten Kommissionsbeschlüsse sei durchaus richtig Allerdings ließen sich die früheren Kom⸗ missionsbeschlüsse ebenfalls an sich rechtfertigen. Es träten aber bei näherer Betrachtung eine große Anzahl von Bedenken her⸗ vor, die damit zusammenhingen, daß man es hier nicht mit einem lediglich versicherungstechnischen Gesetze zu thun habe, sondern mit einem solchen, durch das sozialpolitische Zwecke erreicht werden sollten. Eine Reihe von Korrekturen an der ursprünglichen Regierungsvorlage machte die Auf⸗ stellung eines anderen Prinzips für die Bemessung der Bei⸗ träge und der Renten nothwendig, besonders weil wir in größerem Umfange als die Regierungsvorlage der freien Fort⸗ versicherung Raum geben wollten und weil die Lohnklassen an die Stelle der Ortsklassen getreten seien. Bei den früheren Kommissionsbeschlüssen, nach welchen der Versicherte, je nach⸗ dem er in der ersten oder vierten Lohnklasse 5 Jahre hindurch gearbeitet habe, eine Minimalrente von 98 oder 203 ℳ er⸗ warb, habe die ungeheure Versuchung vorgelegen, daß der Versicherte alles that, um während der ersten 5 Jahre in die höchste Lohnklasse zu kommen, während sich, wenn er später in eine niedrigere Lohnklasse trat, seine Rente successive wieder mehr und mehr verminderte. Da man nun die Wartezeit von fünf Jahren beibehalten wollte, mußte man, um jene üblen Folgen zu vermeiden, eine gewisse Grundrente und zwar von 60 ℳ annehmen und die Rente sofort vom Beginn der Arbeit an in den verschiedenen Lohnklassen wachsen lassen. Das sei ein logisch durchaus richtiger Grundsatz. Es erwerbe danach Jeder an Rente so viel, wie er in seiner Lohnklasse erarbeitet habe; allerdings trete danach in den höheren Lohn⸗ klassen für die ersten Jahre eine niedrigere Minimalrente ein als für die unteren. Aber auch das sei richtig, denn man könne nach dem Umstande, daß Jemand zufällig gerade in den ersten 5 Jahren in der höheren Lohnklasse gearbeitet habe, nicht die Rente überhaupt bemessen. Nun wende man dagegen ein, daß die Beiträge nicht in demselben prozentualen Verhältniß zwischen den verschiedenen Lohnklassen stehen, wie die Renten, wenn die Betreffenden gleichzeitig invalide werden. Das lasse sich allerdings nicht ändern. Es sei rechnerisch unmöglich, eine vollständige Gleichheit für alle Verhältnisse und für jede Zeit aufzustellen. Wir be⸗ schließen jetzt die Festsetzung der Beiträge für die ersten 10 Jahre, also die Uebergangszeit, während später im Be⸗ harrungszustand die Beiträge und die Renten anders festgesetzt werden sollten. Im Beharrungszustand würden sich die Bei⸗ träge in der ersten Lohnklasse voraussichtlich auf 22 ₰, in der zweiten auf 30, in der dritten auf 52 und in der vierten auf 68 ₰ belaufen. Unter Zugrundelegung dieser Beiträge stehen, wenn Jemand in der ersten bezw. vierten Lohnklasse 10 Jahre lang Beiträge geleistet hat, die Summen der ge⸗ leisteten Beiträge im Verhältniß von 154: 476, die Renten dagegen, wenn beide Versicherte gleichzeitig nach 10 Jahren invalide werden, im Verhältniß von 154:275. Also für die erste Zeit steht der Mann in der ersten Lohnklasse günstiger, als der in der vierten, weil die Grundrente für alle Klassen gleich ist. Nach 30 Jahren stehen die Beiträge im Verhä tniß von 66:204, die Renten von 66:187. Nach 40 Jahren hat schon eine Ueberholung stattgefunden: die Beiträge verhalten sich wie 55:170, die Renten wie 55:176. In späteren Jahren
würde also das Verhältniß nicht nur ausgeglichen sondern sogar umgekehrt. Die jetzigen Kommissions beschlüsse seien also rechnerisch richtia⸗ nur könne man nicht verlangen, daß jeder Versicherte in genau demselben Verhältniß Renten erhalte, wie ein anderer. Wenn auch fü den Einzelnen nicht ein voller Ausgleich gefunden sei, so lieg doch im Großen und Ganzen eine gewisse Solidarität de Interessen in den neuen Kommissionsbeschlüssen, zumal wir e nicht mit fest in sich abgeschlossenen Lohnklassen zu thun haben, sondern wohl jeder Versicherte in verschiedenen Lohnklasse arbeiten wird. Alle Bedenken gegen die jetzigen Kommissions beschlüsse sind geschwunden; diese Beschlüsse bilden eine be deutende Verbesserung gegen die früheren und auch gegen di Regierungsvorlage und er empfehle deshalb deren Annahme Abg. Lohren: Die Kommission habe das Prinzip, daß jedem Arbeiter für einen bestimmten Wochenbeitrag eine be⸗ stimmte Invalidenrente zugesichert werde, nicht konsequent
durchgeführt, sondern daneben das alte System von voraus
bestimmten Schlußrenten beibehalten. In Folge dessen sei die
Berechnung der Altersrente so komplizirt geworden, daß di Kommission die Lösung dieser Aufgabe einfach dem Bundes rath überlassen habe. Die Berechnung der Rente ist nach diesem Vorschlage aber auch eine ungerechte, denn je mehr Beiträge der Arbeiter zahlt, um so mehr vermindert sich seine Rente. Um diesen Uebelstand zu beseitigen, habe er eine be⸗ stimmte Rentensteigerung vorgeschlagen und hinzugefügt, daß bei der Schlußberechnung nur diejenigen 1410 Beitragswochen in Anrechnung gesetzt werden sollen, in denen die höchsten Beiträge geliefert worden seien. So kann ein Heruntersinken von der hohen Staffel nicht stattfinden. Was die Berechnung de Invalidenrente betrifft, so soll nach den Kommissionsbeschlüsse ein Arbeiter in Lohnklasse IV für 30 ₰ Beitrag eine fest Invalidenrente von 13 ₰ wöchentlicher Steigerung erhalten während ein Arbeiter in Lohnklasse I bei 14 ₰ Beitrag nu
2 ₰ Rentensteigerung erhalten kann. Der hochgelohnte In⸗ dustriearbeiter würde also für jeden Pfennig dreimal soviel Rente bekommen wie der landwirthschaftliche Arbeiter. An⸗ genommen, zwei Arbeiter treten gleichzeitig in die Versicherungs⸗ pflicht ein und werden nach 35 Jahren invalide. Der erste Arbeiter, ein Knecht, bleibt 35 Jahre in Lohnklasse I, der zweite bleibt nur ein Jahr in Lohnklasse I und zahlt dann 34 Jahre als Saisonarbeiter Beiträge in Klasse IV. Die Beiträge für den ersten Arbeiter betragen 230 ℳ 30 ₰, für den Saisonarbeiter 230 ℳ 98 ₰. Der Knecht er⸗ hält nur 142 ℳ 90 ₰ Rente, der Saisonarbeiter trotz weniger Arbeitswochen 208 ℳ 18 ₰ Invaliden⸗ rente. Er halte es für undenkbar, daß der Reichs⸗ tag eine so ungleiche Behandlung den Arbeitern ansinnen könne. Auch in dieser Beziehung habe er einen Antrag gestellt. Wenn man die Beträge auf 12, 20, 28 und 36 ₰ normire, wie er wolle, so gebe man dem Arbeiter ein sehr einfaches Bild von Beitrag und Rente. Er gebe zu, daß diese einfachen Verhält⸗ nisse zwischen Beitrag und Rente sich nicht für alle Zeiten bei⸗ behalten lassen. Er habe sich daher wohl gehütet, die Bestim⸗ mung im Gesetzentwurf zu streichen, daß man später in einzelnen Lohnklassen die Beiträge ändern darf. Er sei nur dagegen, daß man das heute macht, wo absolut kein Grund zu solchen Abnormitäten vorliege. Die Berechnungen, welche den Kommissionsbeschlüssen zu Grunde liegen, halte er für absolut ungenügend. Namentlich sei das Haus vollständig im Unklaren über die Wirkung dieser Beschlüsse. Bei der ersten Vorlage waren diese Berechnungen so schwierig, daß nur gewiegte Mathematiker sie ausführen konnten. Anders sei es bei seinen Zahlen. Er habe dabei aber sehr fatale Verschiebungen in der Wirksamkeit des Ge⸗ setzes herausgefunden, und das habe ihm den Anlaß geboten, einen neuen Antrag zu formuliren, welcher auf eine Vermin⸗ derung der Renten hinauslaufe. Im Jahre 1882 waren rund 7 Millionen Arbeiter von über 50 Jahren im Deutschen Reiche, darunter 2 845 000 selbständige Arbeitgeber, Handwerker und kleine Rentiers und über 2 560 000 Personen Haushaltungs⸗ angehörige, welche entweder gar nicht oder nur nebensächlich im Erwerb thätig waren. Die erste Kategorie befindet sich kaum in einer besseren Lage als der Lohnarbeiter. Alle diese Leute würden mit Freuden jede Gelegenheit ergreifen, um eine Invalidenrente zu erlangen. Nun ist zwar, um den Andrang dieser Leute zu den Kassen zu hemmen, im Gesetz bestimmt, daß die selbständigen Arbeiter nur vor dem voll⸗ endeten 40. Lebensjahre sich zu versichern haben. Den meisten Leuten wird es aber ein Leichtes sein, in eine nicht vorüber⸗ gehende Lohnarbeit zu gelangen; sind sie einmal darin, dann können sie sich durch freiwillige Versicherung die Rente er⸗ werben. Nehmen wir im günstigsten Falle an, daß nur eine halbe Million dieser Leute nach 5 bis 10 Jahren in⸗ valide wird, so bekommen wir eine jährliche Belastung von 75 Millionen, von denen 25 Millionen das Reich und 50 Mil⸗ lionen die Anstalten zu tragen haben. Wir werden es erleben, daß die wirklich bedürftigen Lohnarbeiter, für welche die Wohl⸗ thaten dieses Gesetzes in erster Linie bestimmt sind, ihr Leben⸗ lang Beiträge zahlen, wobei sie nur zum Theil die Aussicht haben, Rente zu bekommen, während die alten verwöhnten Unternehmer und kleinen Rentiers bloß die Hand auszustrecken brauchen, um für ein Trinkgeld eine schöne Rente zu be⸗ kommen. Will man dies verhindern, so muß man dem festen Wochenbeitrag eine feste wöchentliche Steigerung des Reichs⸗ zuschusses gegenüberstellen. Er habe für die freiwilligen Bei⸗ träge und für die Arbeiter über 40 Jahre nur eine wöchent⸗ liche Steigerung des Reichszuschusses von 10 J, für die wirklichen Lohnarbeiter von. 22 ₰X festgesetzt. Die Rente be⸗ trägt dabei für einen Beitrag von 103,40 ℳ nach 5 Jahren immer noch 65,80 ℳ jährlich und nach 15 Jahren 129,25 ℳ, also dreimal soviel als irgend eine Privatrentenbank giebt. Auch die Haushaltungsangehörigen müssen mit demselben Maßstabe ge⸗ messen werden. Alle Leute, welche für irgend welche Handreichungen sich einen bestimmten Lohn ausbedingen, konnen sehr leicht in die Versicherungspflicht hineinkommen. Will das Gesetz diese Leute nicht hartherzig und grausam behandeln, dann muß es ihre Ansprüche auch berücksichtigen. Es wird ein wahres Wunder sein, wenn von den 2 Millionen Haushaltungs⸗ angehöriger nach 5 bis 10 Jahren nicht mindestens die Hüsste