was wir Beide in den 41 Kommissions⸗Sitzungen gegen einander geredet haben, und wenn er weiter berücksichtigen will, daß ich hier im Plenum des Hauses zu seinen Ausführungen keineswegs immer still gewesen bin, so wird er wirklich seinen Vorwurf nicht aufrecht erhalten können. Wenn er nun dabei sagt, ich bin nicht widerlegt, so ist das eine eigene Sache mit dem Widerlegtwerden. Wenn man nämlich nicht widerlegt sein will, so kann man nicht widerlegt werden. Fur Liebe kann man Sie nicht Pne wenn Sie unseren Gründen ein Gehör schenken und sie nicht auf sich wirken lassen, so ist mein Latein zu Ende. Ich kann weiter nichts thun, ich bitte aber, nicht ar⸗ zunehmen, daß aus Unhöflichkeit oder, weil ich von den Ausführungen des Hrn. Abg. Schmidt überzeugt worden wäre, jemals eine Antwort ausgeblieben ist; das bat mir fern gelegen.
Abg. Rickert: Wollte man nach dem Interesse der Volks⸗ vertretung für dieses Gesetz die Bedeutung und Güte desselben beurtheilen, so käme ein sehr schlechtes Resultat heraus. Es solle zwar durchberathen werden, obwohl die Sonne jetzt heiß auf den Nacken brenne, der Herr Minister quäle sich sogar die Nächte mit Berechnungen ab. Man wolle die Quittung haben, man werde sie auch bekommen, aber sie werde auch danach sein. Bedenken der allerschwersten Art seien vorhanden, wie könne man trotz derselben es über sich gewinnen, das Gesetz anzunehmen! Für den jetzigen Augen⸗ blick möchten die Berechnungen des Herrn Ministers, mit denen er sich in der Nacht abgequält habe, in Bezug auf den Grafen Mirbach richtig sein, er könne aber nicht garantiren, daß die vHaehran immer so blleben. Im Beharrungsfalle würden die⸗ selben um 50 Prozent höher sein. Der Minister habe den Grafen Mirbach nicht widerlegt. Er (Redner) müsse hierin dem Grafen Mirbach sekundiren, mann auch zwischen ihnen noch immer eine starke Differenz sein Er (Redner) bedauere, daß der Minister nicht offen gesagt habe, wo die erwähnte ge⸗ wohnheitsrechtliche Behandlung von Arbeitern vorgekommen sei. Die Volksvertretung sei dazu da, daß solche Dinge ans Tages⸗ licht gebracht würden, sonst machten sie noch einen viel schaurigeren Eindruck und ließen übertriebene Schlüsse zu. Er bitte den Minister, daß er mit der Sprache ruhig herauskomme. Und sei denn dieses Gesetz das Mittel, um abzuhelfen? Die Kaiser⸗ liche Botschaft könne man ihrem Inhalt nach vertreten und doch dieses Gesetz ablehnen. Bezüglich des Tabackmonopols und der Organisation der Berufe seien die Konservativen zwar auch von der Botschaft abgewichen. Die Armenpflege be⸗ seitigten sie durch dieses Gesetz nicht, auch nicht in irgend welchem erheblichen Umfange. Der Herr Staatssekretär wolle keine Steuer, weil das sozial⸗ demokratisch wäre. Thatsächlich handele es sich doch um eine Steuer von 70 Millionen im Beharrungszustande. In seiner Provinz seien alle Parteien und alle Berufskreise gegen das Gesetz, mit Ausnahme der Beamten und einiger Männer, die auf den ersten Blick von dem großartigen Gedanken erfüllt seien, aber abgekühlt würden, wenn sie in die Details ein⸗ drängen. Ein solches Gesetz mache man nicht gegen den Willen des Volks; das sei eine Diskreditirung der Sozial⸗ politik. Aber schnell müsse man es machen, sonst kehrten, wenn das Gesetz die Feuerprobe der Wahlen bestehen solle, von den jetzigen Abgeordneten wohl nur Wenige wieder. Selbst Hr. Graf Mirbach, dessen Partei sonst stets mit der Regierung
ehe, mache jetzt Opposition. Vor Ostern sagte Hr. von
vetticher, die Zahl der Anhänger des Gesetzes wachse von Tag zu Tag. (Staatssekretär von Boetticher: Ja!) Man ollte doch davon stillschweigen. (Rufe rechts: Nein! Nein!) Wo seien denn die Anhänger? (Staatssekretär von Boetticher: Hier im Hause!) Er werde dem Herrn Minister privatim er⸗ zählen, wie man in Westpreußen in den Versammlungen Stim⸗ mung für das Gesetz machen wollte. Je länger man warte, desto mehr werde das Land einsehen, daß das Gesetz den Stempel der Humanität nicht trage. Die finanziellen Grund⸗ lagen fehlten, und er werde in aller Geduld und Ehrerbietung warten, bis der Vertreter der Regierung nachweise, wie hoch die Beiträge im Beharrungszustande würden. Die Industriellen und die Landwirthe hätten beide Recht. Die Industrie habe in der ersten, der Uebergangszeit, ein unbedingtes Recht, bittere Klage zu führen; denn die industriellen Arbeiter würden eine Rente bekommen, die sie erbittere, während die ländliche Be⸗ völkerung in der ersten Zeit allerdings besser wegkomme. Er begreife nicht, wie die Landwirthe sich dadurch hätten blenden lassen können. Im Beharrungszustande habe die Landwirth⸗ schaft im Osten die ganze Last für die Indust ie zu bezahlen. Der Herr Minister werde das ja nicht zugeben. Ein hervorragendes Mitglied der nationalliberalen Partei habe in der Kommission gesagt, er hätte Alles eher erwartet, als daß man mit den neuen Vorschlägen sich der Einheits⸗ rente nähere. Das sei ein vollkommen willkürliches Zurück⸗ gehen auf die Einheitsrente. Weshalb sage man da nicht statt 60, 80 oder 100 ℳ Grundrente? Es sei komisch, daß Jemand, der in der Kommission so gesprochen habe, das Gesetz in einer Wähler⸗ versammlung trotzdem enthusiastisch befürworte. Er ver⸗ stehe nicht, wie man so vom schlimmsten Nein zum freudigsten Ja kommen könne. Die neuen Kommissionsvorschläge seien eine versicherungstechnische Ungeheuerlichkeit. Hr. von Boetticher nenne die Rente eine auskömmliche! Die Maximal⸗ rente betrage in der höchsten Lohnrente 415 ℳ, in der untersten 157 ℳ Es könne ja darüber gestritten werden, was eine ortsarme Familic brauche, er wolle aber eine Autorität anführen, vor der Alle verstummen würden; er sei damals allerdings nicht verstummt. Diese Autorität sagte einmal, selbst in der ärmsten Provinz könne eine Familie von 4 Köpfen nicht existiren, wenn sie nicht wenigstens 420 ℳ Einnahme habe, d. h. also mehr als die Maximalrente der höchsten Lohnklasse. Diese Autorität war der Reichskanzler. Er sagte das in derselben Rede, in welcher er mit grauenhaften Farben die Thaten des Exekutors ausmalte. Da handelte es sich um die Frage, ob Exekutor oder Fürst Bismarck. Den Exekutor habe er durch seinen Klassen⸗ steuererlaß erschlagen. Die Millionen von Frauen, die man in dieses Gesetz zwinge, hätten nur Nachtheile, da sich zwei Millionen davon verhetratheten und dann nur die Hälfte ihrer gezahlten Beiträge ohne Zinsen zurückerhielten. Wer das Gesetz an⸗ nehme, habe auch die Verantwortung, daß geleistet werde, was versprochen worden sei. Sage man durch dieses Gesetz erst A, müsse man auch B sagen. Die ganze Rente werde dadurch ausgeglichen, daß man seit zehn Jahren durch 300 Millionen Zölle und Steuern die smittel der ärmsten Familien ver⸗ theuert habe. Die Arbeiterfamilien würden auf Heller und Pfennig berechnen, wieviel die sozialpolitischen Thaten gegen die Steuern ausmachten und mit Recht mehr fordern. Im Be⸗ barrungszustande komme die Landwirthschaft ganz entschieden zu kurz. Die Landwirthschaft im Osten habe sehr wenige In⸗ validen, da die Arbeitskraft so lange wie möglich ausgenütz:
schaft gegeben habe, zerfließe nachher wie Butter vor der Sonne. Der industrielle Arbeiter bekomme nach 50 Jahren für 141 ℳ Beiträge eine Rente von 171 ℳ, der landwirthschaft⸗ liche Arbeiter dagegen nach 50 Jahren für 329 ℳ Beiträge eine Rente von 157 ℳ Das liege daran, daß in der niedrigen Klasse, der die Landwirthschaft angehöre, auch die Frauen sich befänden. Die Landwirthschaft namentlich auch zu kurz, weil die Gefahrenklassen nicht berücksichtigt seien. Er verweise betreffs dieser Punkte auf die ausgezeichnete Broschüre: „Bedenken gegen die versicherungstechnischen Grundlagen der
eplanten Alters⸗ und Invalidenversicherung.“ (Rufe: Ver⸗ asser?) Der Verfasser sei nicht genannt. Die Opposition der ““ sei berechtigt und auch die der Landwirthschaft.
as Gesetz könne eben Niemanden besriedigen. Er habe nicht begriffen, warum Graf Mirbach gestern und heute so eifrig die agitatorische Wirksamkeit abgelehnt habe. Die agita⸗ torische Thätigkeit eines Mannes, der im öffentlichen Leben stehe, sei sein Schmuck und seine Ehre. Er bitte die Herren, die heute leichten Herzens dem Gesetz ihre Zustimmung zu geben geneigt seien, sich die Folgen noch zu überlegen. Was den Reichszuschuß betreffe, so sei eigenthümlich, daß die Vertreter der Industrie mit dem Satz von 50 ℳ absolut nicht zufrieden seien; bei der Maximalrente in der ersten Lohnklasse betrage er 33 Proz., bei der höchsten Klasse etwa nur 12 Proz., das müsse die industriellen Arbeiter erbittern. Er sei der Meinung, daß die Klage der Industrie nicht ganz berechtigt sei. Wenn der Reichszuschuß einen Sinn habe, dann müsse er kopfweise vertheilt werden; warum solle der, der mehr Beitrag bezahle, auch mehr Reichszuschuß be⸗ kommen? Nun sage Hr. von Boetticher: Rührt mir an dem Reichszuschuß nicht, denn sonst kommen wir in das staats⸗sozialistische Fahrwasser! Ueber den Antrag Mirbach, den Arbeiterbeitrag dem Arbeitgeber aufzu⸗ erlegen, meinte der Staatssekretär gleichwohl, ließe sich reden. Inkonsequenz über Inkonsequenz! Der Unterschied zwischen Bebel, der 90 ℳ, und Hrn. von Boetticher, der 50 ℳ wolle, solle ihm erst noch klar gemacht werden. Der Abg. Bebel werde schon die Konsequenzen ziehen. Warum auch nicht! Es sei ja sehr viel bequemer, wenn der Versicherte denke, er bekomme es von den Anderen. Wie man es verantworten wolle, die Millionen, denn um Millionen handele es sich, den kleinen Leuten, die selbst nichts zu essen hätten, aufzuerlegen, sei ihm unbegreiflich, hier höre die Gerechtigkeit auf. Bei der Militärvorlage lehnte der Abg. Miquel die Einführung der Reichs⸗Einkommensteuer ab, weil die Reform der Ein⸗ kommensteuer in Preußen dringend sei. Vor acht Tagen aber sei der preußische Landtag auseinandergegangen, ohne die Einkommensteuerresorm in Angriff genommen zu haben. Er verweise auf den pommerschen landwirthschaftlichen Central⸗ verein, wo die Herren die Lasten dieses Gefetzes zu übernehmen sich bereit erklärten, aber dafür die Ueberweisung der Grund⸗ und Gebäudesteuer verlangten. Er sehe bereits die lex Huene Nr. II. Die Verschiedenartigkeit der Steuersysteme sei kein Grund gegen die Reichs Einkommensteuer. Durch das bekannte Wehrsteuergesetz von 1881 sei die Durchführbarkeit einer solchen Gesetzgebung bereits erwiesen. Wenn es den Konservativen Ernst sei, daß nicht die Masse des armen Volks auch die Lasten dieses Gesetzes tragen solle, so sollten sie einen Paragraphen in dieses Gesetz bringen, daß es erst zur Ausführung kommen solle mit Ein⸗ führung der Reichs⸗Einkommensteuer. Er glaube, daß Die⸗ jenigen der Botschaft des unvergeßlichen Kaisers Wilhelm keinen guten Dienst leisteten, welche gegen den Willen eines großen Theils des Volks ein Gesetz machten, das an seinen Mängeln scheitern müsse. Ein Fehlgriff in dieser Richtung sei noch viel schlimmer, als wenn das Haus sich noch die Sache ein Jahr überlege. Wenn es Sitte werden solle im öffentlichen Leben, daß man, ohne die Bevölkerung Theil nehmen zu lassen an solchen hochwichtigen Fragen, derartige Gesetze mache, dann bestehe die Gefahr, daß der Parlamentarismus dadurch diskreditirt und der Monarchie dadurch eine Stütze entzogen werde. Werde das Gesetz in Uebereinstimmung mit dem Volk durchgeführt, dann werde es dem Vaterlande zum Segen gereichen, andern⸗ falls werde es eine Gefahr für unser Vaterland werden, und die Verantwortung dafür werde Diejenigen treffen, die das Gesetz zu Stande brächten. Er und seine Freunde würden sich von dieser Verantwortung frei machen.
Abg. von Frege: Die richtige Ausführung der Kaiser⸗ lichen Botschaft sollte der Abg. Rickert denjenigen überlassen, die beim Erlaß derselben maßgebend gewesen seien. Auch ob das Volk hinter den Konservativen steht, brauchte er nicht zu erörtern, und doch sei der gegenwärtige Reichstag auf die sozialpolitische Gesetzgebung gewählt. Er könne bezeugen, daß die landwirthschaftliche und industrielle Bevölkerung dem Gesetz durchaus nicht ablehnend gegenüberstehe. Daß man die Armenpflege durch dieses Gesetz be⸗ seitige, könne er nicht glauben, die Konservativen wollten nur den hohen ethischen Gedanken der freiwilligen Armenpflege befestigen und die Mittel zu seiner Ausführung herbeischaffen. Der Gegensatz zwischen Landwirthschaft und Industrie, den der Abg. Rickert zu konstruiren versuchte, existire nicht, was schon die im Jahre 1879 gemeinsam angebahnten wirthschaft⸗ lichen Reformen bewiesen. Wenn der Abg. Rickert die zu große Belastung der Landwirthschaft heute hervorhebe, so könnte man vielleicht auch für die Zukunft hoffen, daß er die Forderungen der Landwirthschaft thatkräftig unterstütze. Es verstehe Niemand im Lande, wie eine Diskreditirung der Sozialpolitik gerade von der Landwirthschaft ausgehen solle. Die Lieblingswendung des Abg. Rickert von der Vertheuerung der Lebensmittel widerlege schon die Thatsache, daß man nach dem Dezember⸗ brief des Reichskanzlers von 1878 selbst im Nordosten schutz⸗ zollnerisch geworden sei. Man verfolge durch dieses Gesetz eine höhere Art der Unfallverhütung, und der Zusammenhang mit der gegenwärtigen Ausstellung sei evident. Der Gegensatz gewisser Kreise gegen dieses Gesetz liege in anderen Uebel⸗ ständen, in der falschen Richtung der Jugenderziehung und in der Genußsucht besonders der jugendlichen Arbeiter. Es sei ein Irrthum, daß landwirthschaftliche Arbeiter überall niedriger gelohnt würden als industrielle. In Thüringen und Sachsen gebe es Gegenden, in denen die Regierung dem un⸗ gesunden Industrialismus entgegentreten müßte, um wieder die Bevölkerung der Landmwirthschaft zuzuführen. Man könne schon jetzt oft kein weibliches Gesinde mehr finden, das für die Viehhaltung, in der man die einzige Rettung der Landwirthschaft erblickt habe, unbedingt erforderlich sei. Der Zug der Zeit gehe auf die Fabrik und in die Ungebundenheit des Stadtlebens. Die in vieler Beziehung so dankenswerthe Wirksamkeit unserer Volksschule befördere leider oft diese
werde. Was also die Industrie im A fang der Landwirth⸗
eigung. Der Zug nach dem Höheren, der in jedem Menschen
sein solle, werde mißleitet und führe zur gemeinsten Genuß⸗ sucht. Man sehe mit Hohn und Spott auf die ländlichen Arbeiter herab, wenn es auch noch weite Kreise gebe, die am Alten festhalten. Er hoffe, wenn das Gesetz im Sinne der letzten Kommissionsvorschläge verabschiedet werde, daß die Regie⸗ rungen mit Nachdruck auf die Hebung des ländlichen Arbeiter⸗ standes hinwirken würden. In einem Organ, das er nicht „Sozial⸗Correspondenz“, sondern sozialdemokratische Correspo⸗ denz nennen möchte, selen eradezu unverantwortliche Urthei über landwirthschaftliche Arbeiterverhältnisse ausgesprochen. Der Arbeitermangel sei so groß, daß die Ernte oft inur mit Hülfe von beurlaubten Soldaten eingebracht werden könne. Die Fabrikarbeit werde sittlich und körperlich so schäd⸗ lich, daß, wie die Aushebungen zeigten, eine Generation heranwachse, in der ein großer Theil militäruntaug⸗ ich sei. Die patriarchalischen Verhältnisse, die Graf Mirbach erwähnte, würden durch dieses Gesetz nicht gestört und auch der Anlaß zum Verlassen der Heimath nicht befördert. Man würde vielleicht leichter über diese Diskussion hinweg⸗ gekommen sein, wenn man die Ortsklassen beibehalten hätte. Die gegenwärtigen Lohnklassen aber kämen auch in mancher Beziehung den Ortsklassen ziemlich nahe. Durch eine zweck⸗ mäßige Reform des Unterstützungswohnsitzgesetzes würden vielleicht auch unsere Arbeiter von der altgermanischen Wanderlust kurirt werden. Der Zug nach den Städten, der in der „Sozial⸗Correspondenz“ in unverant⸗ wortlicher Weise dargestellt fer sei das eigentliche Unglück der Landwirthschaft, hänge aber mit diesem Gesetz nicht en Nach einem Worte des Reichskanzlers sei es die Aufgabe einer ausgleichenden Gerechtigkeit, die Industrie in die Distrikte zu leiten, wo sie fehle, und da abzuleiten, wo sie eine unge⸗ sunde Entwickelung genommen habe. Es werde dem großen Staatsmanne auch noch gelingen, in den nordöst⸗ lichen Distrikten Wandel zu schaffen. Die Rente sei nicht eine vollständige Fürsorge, aber eine wesent⸗ liche Beihülfe zum Lebensunterhalt. In den meisten Fällen werde auf dem Lande ein Rentenempfänger in jedem Hause ein gern gesehener Gast sein. Er bitte den Abg. Rickert, die außerordentlich sachgemäßen Ausführungen des Hrn. von Saldern im deutschen Landwirthschaftsrathe durchzulesen und zu erwägen, ob diese Versammlung nicht mindestens ebenso viel Gewicht wie jene anderen sporadischen Versammlungen besitze. Er billige ganz und gar die Wendung aus dem „Reichsboten“, einem Blatt, das so recht den gebildeten Mittelstand auf dem Lande wie in den Städten vertrete, daß man sich den großen Gedanken des Gesetzes nicht durch kleinliche Bedenken verkümmern lassen solle. Er hoffe, Graf Mirbach werde auch noch einen großen Theil seiner Bedenken fallen lassen und bei der dritten Lesung für das Gesetz stimmen. Er habe sich in einem gewissen Widerspruch be⸗ funden, wenn er die zu große Belastung der armen Gegenden hervorhebe und sich gleichzeitig gegen den Reichszuschuß wende. Er (Redner) gebe ihm zu, daß ein großer Theil der Arbeiter⸗ beiträge von den Arbeitgebern getragen werde, das werde aber auch bei Industriellen der Fall sein, besonders bei der gegenwärtigen günstigen Lage der Industrie. Man thue am besten, wenn man das Gesetz annehme, zugleich aber der Jugend diejenige Achtung vor dem Alter und diejenige Zucht beibringe, die den deutschen Namen zu Ehren gebracht habe. Die Landwirthschaft werde getreu dem Wort „noblesse oblige“ das Ihrige thun, dürfe aber dann auch in Zutunft auf die Unterstützung der Regierung hoffen.
Abg. von Kardorff beantragt den Schluß der Diskussion. Der Antrag wird genügend unterstützt.
Vor der Abstimmung über denselben bezweifelt Abg. von Kardorff die Beschlußfähigkeit des Hauses.
Da das Bureau diesen Zweifel theilt und die namentliche Abstimmung die Anwesenheit von nur 176 Mitgliedern ergiebt, muß die Verhandlung abgebrochen werden.
Schluß 3 ½ Uhr. Nächste Sitzung Donnerstag 1 Uhr.
Gewerbe und Handel.
Von der Leipziger Tuchmesse berichtet die „B. Börs.⸗Ztg.“: Die Zufuhren gingen nicht über das gewöhnliche Maß hinaus. Sächsische und Lausitzer Plätze hatten in den schweren Strich⸗ und Zwirnsachen ziemlich viel hier, trotz höherer Garn⸗ und Wollpreise mußten Nachlässe bewilligt werden. Die Hauptkäufer dieser Artikel, große Konfektionäre aus Ost⸗ und Süddeutschland, waren, wenigstens an den beiden ersten Meßtagen, zahl⸗ reich anwesend und entnahmen große Posten. Geklagt wurde über das spärliche Erscheinen der Abnehmer aus kleinen Plätzen, die des späten Meßtermins wegen ihren Bedarf früher decken mußten. Hellere, gemusterte Stoffe in Velours und Cheviot⸗Appret. waren stark begehrt; die Kottbuser, Peitzer und sächsischen Fabrikanten räumten das wenig Vorhandene schlank. Paletotstoffe gingen, der vorgerückten Saison wegen, weniger lebhaft — In schwarzen Quali⸗ täten ruhte das Geschäft fast ganz. Die immer noch steigende Nachfrage in einfarbigen und dunkelgemusterten Kammgarnen läßt auch für die nächste Zukunft für den regeren Absatz in schwarzen Tuchstoffen wenig Hoffnung. Selbst an kleinen Plätzen und auf dem Lande verdrängt der modische Kammgarn⸗Anzug den ehrwürdigen Tuchrock. So hat sich die Fabrikation von Kammgarnen auf immer weitere Plätze ausgedehnt. Lausitzer und Sächsische Fabri⸗ kanten haben in kurzer Zeit schöne und lohnende Erfolge damit erzielt, und die Spinnereien dieses Materials sind vollauf und darüber beschäftigt. Im Allgemeinen bot die Messe ein lebhaftes Bild, aller⸗ dings nur für wenige Tage.
Wien, 8. Mai. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Oester⸗ reichischen Nordwestbahn beschloß, bei der Generalversammlung zu beantragen, den am 1. Juli fälligen Coupon der Stammaktien mit 3 ½ Fl. einzulösen und 72 455 Fl. der außerördentlichen Reserve des garantirten Netzes gutzubringen, ferner den am 1. Juli fälligen Coupon der Aktien Litt. B. mit 10 Fl. einzulösen, 18 205 Fl. dem Reservefonds des Ergänzungsnetzes zuzuweisen und 143 800 Fl. auf neue Rechnung vorzutragen.
Prag, 8. Mai. (W. T. B.) Die strikenden Kutscher der Prag⸗Schmichower Pferdebahn sind sofort entlassen und durch Pferdewärter ersetzt worden. — Eine Abordnung der Tramway⸗ Bediensteten wird der Direktion morgen ihr Anliegen vortragen. Die Direktion giebt bekannt, daß sie den Wünschen ihrer Bediensteten nach Möglichkeit entgegenkommen und Alles aufbieten werde, um den Ver⸗ kehr ungestört aufrecht zu erhalten.
Graz, 8. Mai. (W. T. B.) Die Bediensteten der Grazer Pferdebahn haben an den Verwaltungsrath, an die Statthalterei und an den Gemeinderath Eingaben wegen Lohnerhöhung ge⸗
richtet. London, 8. Mai. (W. T. B.) An der Küste 9 Weizen⸗ (W. T. B.) Die Vorräthe von
ladungen angeboten.
Glasgow, 8. Mai. Roheisen in den Stores belaufen sich auf 1 029 949, Tons gegen 977 112 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betrieh
befindlichen Hochöfen 76 gegen 87 im vorigen Jahre.
86 tretenden 8
28
Verkehrs⸗Anstalten.
9
Sommer⸗ Winter⸗F
I. Strecke Berlin— 1
1) Neue Züge.
lich wie im vorjährigen Sommerfahrplan): Beförderung und Leipzig auf der Str 31 ab Leipzig 4,22 32 ab Berlin 8,10 Nachm., b. Besondere Beförderung Berlin und Leipzig,
a. Besondere wischen Berlin Berlin, Zug Nr. Zug Nr.
zwischen an Berlin 8,25 und Zug Nr. c. Wiedereinlegung erwähnten Zuge Nr. 34 von Schnellzuges für den schnellzug Nr. 4, eudietendorf, rung mit dem ab Berlin 8,5 Erfurt 1,51. Der
unter 4 a,
wo sodann
nachfolgenden Vorm., Halle nachfolgende
Zusammenstellung
der wesentlichsten Aenderungen des am 1. Juni in Kraft Fahrplans für
ahrplan 1888/‚89.
(Zeitangaben nach Ortszeit.) — Corbetha —Bebra-Kassel. Es erfolgt mit dem 1. Juni (zum Theil ähn⸗
Nachtschnellzüge ecke Bitterfeld — Berlin 7,52 und an Leipzig 11,09. 1 Tagesschnellzüge 5,10 Nachm.,
der Vorm., an
der
Vereinigung Hauptzuge
11,9,
Hauptzug
Abfahrt Berlin 8,50 Vorm., welcher bis
auf den wichtigeren heringen, Weimar, Erfurt angsverkehr über rankfurt bezw. Gri Alle nur bis einschließlich auf die bis da deshalb schon Zog 4a zu halten wird. d Getrennte bezw Berliner Abendsch
liner Thell unter Nr. 75 schon
gefahren wird: ab Bebra Weißenfels 8,30, Halle 9,19,
0. Getrennie Beförderung d
Berlin — Leipzig bezw.
Berlin— Bitterfeld dergestalt, Berlin— Bitterf v- Leipliger Zug 38 um 2,38
München — Probst⸗ Nr. 175 von Weißen⸗ uft sodann wieder schon 11,45 (jetzt 12,38)
ringen wie jetzt 2,30, der Berlin abfährt.
f. Besondere Durchführung des zella — Weißenfels' er Schnellzuges
fels bis Berlin, wo Anku
erfolgt.
g. Einlegung eines neu
Weißenfels — Probstzell Berlin 7,55 Vorm., Ha Funft München 11,35 Na sowie eines solchen in München 3,40 Nachm.,
Strecke.
h. Besondere Du Nr. 92 Leipzig⸗Corbet Eisenach als Vorzug Abfahrt Leipzig 9,36 11,18, Weimar 12,42, Eisenach 2,58 Nachm, sowie sondere
Eisenach aus als Vorzug
5 * 8 tha 8,37, Erfurt 9,29, 7,45 Vorm., Goth e
11,23, Weißenfels 11,50, an namentlich im
Betriebsstationen anhält, dient sodann nu Neudietendorf in Grimmenthal binaus (Kissingen und weiter). Neudietendorf Bahnen übergehbenden Berlin 8,05 Vorm. vorausfahrenden
in Stadtsulza an
hin abzweigenden den mit Abfahrt benutzen, welcher auch wieder
zum Vorm.,
Durchführung des n.
— ig (jetzt ab Corbetha 12,37 “ uge 15 und zwar: Weimar 10,09, Es wird empfohlen,
Lokalverkehr diese Vorzüge statt der nachfolgenden
Beförderung des Frank Nr. 5 derart, Bebra aus besonders voraus⸗ 4,20 Nachm., Eisenach 5,33, Erfurt 6,53,
Ilzuges Nr. 8/38
nellzugs von
an Berlin 12,38.
a —- München
Ile 10,47, Weißenfels 11,26, mit 1.— 3. Klasse bis Probstzella, mit Abfahrt
chm.
umgekehrter Richtung Ankunft Weißenfels 3,35, Berlin 7,20 Vorm. ebenfalls mit 1.— 3. Klasse auf
rchführung des
ha (jetzt ab Weißenfels Erfurt 1,17, in umgekehrter
zum 3
Leipzig
Hauptzüge 22 bezw. 15 zu benutzen.
i. Durchfübrung der jetzt nur zwischen Eisenach und Apolda
bestehenden Lokalzüge Iö“ r.
bezw. von Halle aus;
12,56, Weimar 1,39, Apolda erseburg 3,57, an Halle 4,21 Nachm.; Fesfebung Weißenfels 1,32,
Merseburg 12,56,
Nachm., esen
2,57, Weimar 3,26,
k. Einlegung eines neuen Kassel Nr. 28 mit Abfahrt Eise Ankunft Kassel 12,56 Vorm., sowie
Kassel — Eisenach Nr. b 3,45, Ankunft Eisen 4. Klasse. Es vermitteln
lüsse: in Eisenach von und nach Thüringen, “ in Kassel nach bezw. von
von bezw. nach Fulda ꝛc. Deutz ꝛc.
1. iedssase bs n,ce vne 1 bis einschließli „Septem 189 C — chen Halle bezw.
vorigen Sommer, zwis Stadtsulza, zwis
Erfurt.
s beförderung (2., 3. Klasse) mit Güterzug 517 öG Anschluß von Saalbahn)
8
chen Erfurt un sowie Eisenach — Erfurt (Abends),
von Großheringen (zum
Nr. 17 ab
4.2, Eisenach
29 mit
ach
Zug Nr. 33 ab Leipzig 34 ab Berlin 8,05 Vorm. an Leipzig 11,20. eines besonderen, mit dem vor⸗ Berlin bis Bitterfeld vereinigten Vor⸗ Berlin — Frankf auf der Strecke von
Wittenberg,
es Schne Halle — Eisenach reck daß der Zug 8 nach Halle und Thü⸗
Zuge Nr. 22, Gotha
ersonenzug
Nr. 18:
4,52 Vorm., beide
1889 gegen de
urter Berlin bis und Weiterbeförde⸗ b Nr. Weißenfels 12,0,
Nr.
Neudietendorf nur Halle, C. Der r dem Durch⸗
der
bezw. Grimmenthal, Reisenden haben
auf
en Tagesschnellzugs Berlin— Nr. 174 mit Abfahrt
Per
Leipzig 9,55 Vorm.) bis 2, wobei 10,52 2,14, Richtung: 8 Nr. 85 Cor⸗ Nachm.)
17 und 18 bis Halle Eisenach 10,55 Vorm., Erfurt 2,7, Naumburg 2,56, Weißenfels 3,23, 1 ab Halle 12,30 Naumburg 1,58, Apolda an 5,52 Nachm. ab Abendzugs Eisenach— senach 10,15 Nachm., Bebra eines neuen Morgenzuges Abfahrt Kassel 2,32 Vorm, Züge
zugleich diese Züge mehr
7
verschiedenen ber) in ähnlicher Leipzig un d Suhl be
zwischen
furt — Leipzig daß der Ber⸗
der preußischen
d Kösen bezw. zw. Ilmenau, Weimar und
„Der Abendzug Nr. 125/115, jetzt ab Leipzig 7,30, ab Halle 7,20, wird anläßlich der Einlegung des neuen Schnellzuges Nr. 129/119 (siehe oben) erheblich spöter gelegt und verkehrt nur noch bis insterwalde: ab Leipzig 10,00, Halle 9,33, ab Eilenburg 1,12, Torgau 12,03, an Finsterwalde 1,50 Vorm. c. Der gemischte Abendzug Nr. 116 Guben — Falkenberg, jetzt ab Guben 8,20, verkehrt durchweg um etwa 35 Minuten später: Guben 8,55, ab Kottbus 10,01. d. Der Abendzug Nr. 145 Kottbus — Sorau — Sagan jetzt ab Kottbus 10,03, verkehrt zum Anschluß in Kottbus an den neuen Schnellzug von Halle um etwa 45 Minuten später: ab Kottbus 10,47, an Sorau 12,19. VII. Strecke Merseburg —Müöcheln. 1) Neue Züge. Die Abendzüge Nr. 249 und 250, bisher nur Sonntags, Mittwochs und Sonnabends, verkehren an allen
Tagen. 9
2) Zug Nr. 244, jetzt ab Merseburg 11,00 Vorm., sährt erst 32 b, i Anschluß an den Schnellzug 4a von EI Iöö. ab 2 5,35 Nachm., wird früher
alle, der Zug Nr. 247, jetzt G vine⸗ auf: Abfahrt Mücheln, 3,50, Ankunft Merseburg 4,40, zum
Anschluß auf Zug Nr. 21 nach Halle. VIII. Strecke Leipzig — Gera — Probstzella vnd Weißen
fels — Zei 1) Neue Züge.
fels: ab Großheringen 10,50 Nachm. Desgl. mit Güterzug 560 von Leipzig bis Leutzsch: ab Leipzig 3,21 Nachm.
n. Regelmäßige Beförderung des bisher nur Sonntags gefahrenen Zuges Nr. 912 Corbetha-— Leipzi auch Wochen⸗ Corbetba (zum Anschluß an Zug 621 von Thüringen) — Martag ia. E. an Leiphig 2g. 8
ichtige Veränderungen von 8 2 Bich5 ne Nr. 46 Berlin — Jüterbog — Dresden, a jetzt ab Berlin 7,30 Vorm, verkehrt bis Falkenberg bis zu 10 Min. fruͤher; ab Berlin schon 7,20. Desgl. verkehrt der Mittagszug Nr. 48 derselben Ste⸗ 1.” Berlin 12,00, bis zu 15 Min.
üher; ab Berlin on 11,45. 21. 1 b. Der Nirdsh; „Schnellzug Nr. 74 Leipzig — Corbetha, jetzt ab Leipzig 11,20 Vorm., verkehrt (zum Anschluß an den neuen en bann 2h hs 4 a) um 20 Min. früher: Ab⸗
rt Leipzi on 11,00 Vorm. 8 1 c. HACö Nr. 15 Kassel —Halle bezw. Leipzig, ab Kassel 5,10 Vorm., an Halle 1,09 Nachm. verkehrt von Guntershausen ab bis zu 9 Min. früher. Desgl. der Personenzug Nr. 22 von Bebra bis Kassel um 10 Min. früher: ab Bebra 4,50 Nachm., an Kassel 6,25.
II. Strecke Berlin — Elsterwerda (— Dresden).
a. Der Schnellzug Nr. 302, ab Berlin 8,00 Vorm., wird
in Uckro⸗Luckau anhalten: 9,15 Vorm. “ Der Frübzug Nr. 304, ab Berlin 7,00 Vorm, verkehrt
n tags: ab
8 7,28 Nachm.,
Tages⸗ Es erfolgt mit I. Juni:
a. Einlegung J e HI 2 üher: Berlin 6,00, 3 6,53, beiden Richtungen zwischen (Berlin eißenfe ezw. 25 Uckro⸗Lu gs ,97, . oh. 8,38, ,00, Vorm., ab Leipzig 11,10, Zeitz 12,11, Gera 12,45, Saalfeld 2½ 05, eeg-gs „Frah⸗Lokalzug (Omnibuszug), Nr. 309, Zossen — 8 2„Fiuen Hrobsgsele, 359, Nacmm, 198 ,nng 14 2n 1 2 7 , 0)7 £½ 7 . † . 2à: 0 U 0,32090 4ᷓ 2 SHsg —8h I“ 6,20, verkehrt 1 Stunde früher: an Berlin schon Söalfelb 12 81, Gera 2,20, an Zeiß 250, Weißenfels 3,35, Leipzig 1,8 3 — 1v11 3,7 Berlin 7,20). 8 ecke —) Zerbst — Bitterfeld — Leipzig. ,57 (an 2 — 1 2 1 4 6 Behufs, Herstellung des Anschlusses ,—e 1 te788 192 32 360 5,128 Lnhfh 940, an Tipig 951, somie eines solchen Gera— — Halle durchweg etwas früher verkehren: Zerbst an 11,39, in 9,14, Le 9,40, Eehe n 144 Herne ugchnasghan 12,21, Bitterfeld an 1,02, ab 1,12, Zein, Rr JZEE“ Leipzig an 2,07 Nachm. . „ Der Frühzug Nr. 151 Gera — Leipzig, jetzt ab Gera 4,10, IV. gnr ““ 1“ an Leipzig GZlümitrde um denselben für die Arbeiterbeförderung nach 2 E 1n⸗. g 8g je eines neuen Lokalzuges 2.—4. Klasse in Plagwitz und Lipzig besser vr 3 2 g beiden Richtungen zwischen Dessau und Wittenberg; Nr⸗ 53 ab schnixmch, Stunde früher gelegt, ab Gera 3,45, 3 35, Dessau 4,40 Vorm., an Wittenberg 5,49 (asshig nach Berlin), Leiprig 5,227., Züge Nr. 551 (krüh) Probstzella Saalfeld 9nd Rr. 58 a8 Mtfiterg , ahahrnng de Uhenpzuges Nr. 101 ꝑnr. 2242, gbehhe, Ssaalfeire Prabsgeha zerhcic —n ena 2 Stae 8 9 Aqvet. „† 3 üher: bstzella 3,7 ezw. ab S ,27. au nach Cöthen, ab Dessau 8,25, sowie dergl. Beför⸗ früher: ab Pro stzer &o 8, 9. 2 2 Zö 18.es dets Nr. 641 von Cöthen nach Dessau, 5 I eEs.Ee, Fee 13 Heldrun 8 chn 98 1015, Ndacg, z verungen ꝛc. en— Erfurt, ab Heldrungen 4,51, wird, Besss Ceese bg Zug Nr. 54 Wittenberg — Cöthen verkehrt zum Anschluß Anschlusses in Erfurt noch an den Zug Nr. 20 b . , -2 792 in Wittenberg an den Schnellzug 42 von Berlin etwas früher; ab gFlet & Abfahrt Hedrun gen 4993 8 nrn 191 Grforr— Lit its 10,05 Vorm. (jetzt 10,18), Desgleichen wird de zug Nr. 19 rfu Witkenbesg bereits 10707 Voeme (ietg lzenberg—Koblfurt. Sangerhausen, ab Erfurt 4,46, Behufs Herstellung 2 ens 1) Neue Züge. Der Frühzug Nr. 102 Koblfurt —Falken⸗ KAa Eag ge nach Kölleda, künftig bereits 4,21 von rfurt abgelassen.
4 erfolgt: 4, mit Groß⸗ Richtung
sowie
der Strecke
Nachm. von
jetz berg 9,09 Vorm, wird von Mücka aus derart 8 3 ;6
. Falcentenn; Falkenberg bereits 8,37 erfolgt X. Strecke Nendietendorf —Ritschenhausen, taselbst 8,53 als neuer Zug diret bis u wree, ʒs eaeess
Wi durchgeführt. Ankunft Wittenberg 10,00 zum direkten Fs erfolg iedereinlegung W“ Süie
der umgekehrten Richtung erfolgt Durchführung es jetzt in zwischen Neuzre Srb une, e 16, und Nr. 211 ab Ritschen⸗
81¼ — 5 Neudietendorf 2,15, an Ritschenhausen 5,16, un 211 ab R
Wittenberg endenden Abendzuges Nr. 57 als 92 8 Zug von Düeedae bs Anschluß in Neu⸗
† 8 enb 2 42, an Neudietendorf 1,25, beide zum Anschluß in
Wittenberg nach Falkenberg: ab “ V W“ die Berlin⸗Frankfurter Nacht⸗Courierzüge, in Ritschen⸗
39 dietendorf an 1 . Faltagberg z1. ere Veränderungen. haufen nach und von Schweinfurt, Kissingen ꝛc.
f F riaes Neudietendorf — IJlmenau ug Nr. 106 Kohlfurt — Falkenberg wird b. eines besonderen Zuges 1 1 Ilmenan 8r“ ab v Kcas (noch vn Bec.. 28 b. e F“ Taschlaft in Nendictntsnef sn, dee, 996 spã 8 von Breslau), Hoyerswerda an 8,32, ab 3, ahnzüge 24, zw. 21, 22; 2 ab Nens or] 9, Ha⸗ spagereg Fhland an 9,39 ab 9,52, Elsterwerda 10,40, Falken⸗ Vorm., Arnstadt 10,08, an Ilmenau 11,18, *., ab Ilmenau aer rb - 15 1 11,43 Vorm, Arnstadt 12,52, Neudietendorf an 1,08; 8 85 Die zwischen Falkenberg c. eines besonderen Zuges Neudietend orf — Aunstadt ni 1 Nr. 107 und und zurück des Abends; Nr. 208a, ab Neudietendorf 6,48., an Arn⸗ ““ stadt 7,05, Nr. 207 a ab Arnstadt 7,40, an Neudietendorf 7,56. “ Halle d. Der Sonntagszug. früh Erfurt — Suhl bezw. P. VI. Strecke geipzig menau und Abends zurück, ähnlich wie im vorigen Sommer 8 1) Neue Züge. Es erfolgt mit 1. Juni:
1 September). M
a. Einlegung ie eines neuen Schnellzuges (1. bis 1 XI. Strecke 811“ 3. Kl. in beiden Richtungen zwischen Guben und Halle, sowie Es werden wieder 8 gt: Gesha. r. 220 c5 nas. ab Guben 5,35 Vorm., Kottbus an 6,26, ab 7,03, Torgau 3,11, n “ nn sche dchfern Ie. 28 g 2 ipzig 10,23, Nr. 129/119: ab Leipzig 6,45 Nachm., b. ein Abendzug C 2 1— sen; . . Hele 1ggg e een 8,17, Kottbus g 10,39, ab 10,52, an Guben Gotha 9,20 zum Anschluß von Erfurt und Eifenach, an Mübhl
0. Durch gleichzeitige Einlegung entsprechender Züge auf der Strecke hausen F 11““ 1 1“ 8 HEE“ mittelst obiger neuen Züge in beiden K Seeeeen deeng. ö“ vhhstungenas dücchgehenge achnegazösend halle e D er Fahrplan gleicht im Allgemeinen dem
vis u 5 orn, en, Guben und — Stun 2 — Fah 2 ee n Z In Halle entstehen bestmöglichste Anschlüsse nach vg Sämmtliche Züge führen nunmen uch di bezw. aus allen Richtungen, ebenso in Kottbus, Dobrilugk und Falken⸗ 4. Klas 8 u Feöttstäbt — Friedrichroda berg, in Falkenberg u. A. beim Frühzug direkte Verbindung mit Strecke F. “ ““ Magdeburg (an 12,55 Nachm.). „Der Fahrplan gleicht im Allge — —
CE“ von Sonntagszügen (bis 1 September) bestandenen ““ . —2 — 1) ab Leipzig 7,47 Vorm., an Torgau 9,09, 2) ab Torgau 9,45 Vorm., jedoch noch ein neuer ug: 2 Frie rnee en.
Leipzig 11,06, 3) ab Leipzig 1,20, Nachm. an Eilenburg 2,04, städt 5,03 und ab Fröttstädt 5,20, an Fraek EI“ an 898500 Rhm 82 Leipzig 10,20. in Fröttstädt an Zug 18). Sämmtlich⸗ Züge. mit 8—
4) a6) esnher. Veränderungen an Zügen. an die Schnellzüge anschließenden, führen e — fe. x a. Der Fruͤhzug Nr. 114, jetzt ab Guben 7,14, verkehrt Wegen der sonstigen em veaa üee ean —— Abuünde bis Kottbus um 15 Minuten früher, desgl. der Frühzug gen namentlich auch Späterlegunge brpian selbst Nr. 115 Kottbus — Guben, jetzt ab Kottbus 7,19, um verwiesen werden.
berg, beschleunigt, daß A. und sodann mit Abfahrt
An⸗ Halle 4,14,
sonenzuges
erfolgt: „ Naumburg Ankunft Be⸗
schon von ab Eisenach Naumburg
bestehenden etwas
und Hoyerswerda be⸗ 108 verkehren theilweise
[Guben
1Sorau.
— Eilenburg —Kottbus —
11,40,
mit 1. bis oder w in Bebra
Westfalen,
Sonntags⸗ Lage wie im
bis Weißen⸗
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
2. Zwangsvollstreckungen,
3. Verkäufe, Verpachtungen, 4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc.
Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
Verdingungen ꝛc.
von öffentlichen Papieren.
9 . 9 5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gefellich⸗
2 6. Berufs⸗Genossenschaften.
An; 1 4 .Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 8 Verschiedene Bekanntmachmagen.
Deffentlicher
—--—
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗
Steckbrief. — Tischlerfrau Caroline Völker, welche R. I. 146. 89
die Untersuchungshaft wegen Verbrechens wider das
Es wird ersucht, verhaften und in das Untersuchungs⸗
(8336.
Gegen die unten beschriebene Louise Mispel,
riederike . üchtig ist, ist in den A
eben verhängt. ggeb. Völker, zu
geb. kten U
gefängniß zu Alt⸗Moabit 11/12 abzuliefern.
den 4.
Berlin, Der Untersu
Mai 1889.
chungsrichter
bei dem Koa eltncg Landgerichte I.
0
ei : Alter 59 Jahre, geboren 26. Juli Beschreübung 51 m, Statur korpulent,
Augenbrauen schwarz, Rucken eingebogen,
1830 in Berlin, Größe: 1, Stirn niedrig,
— schwarz, 8
ugen brauu, klein, Nase
Mund groß, dünne Lippen, Za Froß, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gelb,
eutsch.
89834 CSteckbriefs⸗
Mer gegen: b s 1) den Arbeiter Jos
zu Paretz,
klein, Zähne defekt, Kinn
Erledigung. eph Rogosinsky⸗
die ꝛc. Mispel,
Sprache
Sachen. V
gelisch, unbestraft, im Inlande zuletzt in Jauer 1920 Gast. Kard eaes dche Ler, Büde eim t, jetzt in Amerika, 18. November 1862 zu Liebenasc. Lübdenn. 3) ö— Karl Gustav Menzel, 3) der Artist Jobn Sandmann, gebaren am geboren am 14. Juli * 3. IöI “ Kreis Jauer, evangelisch, unbef raft, im In- der B Hermang Albert Pantd zmeas n zuletzi in Ober⸗Poischwitz wohnhalt, 1e.. 9 ,e 5 — Sredda. . a jetzt unbekannten Aufenthalts 5 Sürtte Ferdina — 8 sind * rechtskräftiges I ersten 1.28 * — . kammer des Königlichen Landgerichts zu Liegnetz d Kansmann J 1 Klose, G öriefs⸗Erledi 3. April 1889 wegen Verletzung der Wehrpflicht zu deren am 20. Jannar 1864 zu Poisdam. Steckbriefs⸗Erledigung. 3. April 188 gen Verletzung der Wehrpft. n Bn ehn Haul! Ortd Hswa⸗ . S sellen Otto s ie (160) Einhundertsechszig Mark, im Unver⸗ 7) Wilhel ul Otto Hönner. g Schlossergesellen Otto Sauer, ge⸗ je (168 Mereleas dark. im mmveln 15. Septemehen 1865 z a Neu⸗Ruppin, zuletzt in mögensfalle zu je 32 Tagen Gefängniß verurtheitt, EX““ Sen “ a. Betruges und wieder⸗ worden. es 8 dond. bonen en . c Ver SuR. April 1889 er⸗ Die Verurtheilten haben ihren bisherigen Aufend⸗ 9) der — —ö
Arbeiter Peter Parkowsky aus Kem⸗
I zuletzt in
nitz b. Bentschen, Kreis Bomst, Paretz
ene Lh etz em 19./23. Fe⸗ weßen schwerer Körperverletzung unter dem B Fe. bruar 1889 erlassene und unter dem 27. März 1889 erneuerte Steckbrief wird zurückgenommen. Potsdam, den 3. Mai 1880. Der Untersuchungsrichter bei dem Königl. Landgericht.
[8335] Der gegen den Sch boren 27. Juni 1868 zu Brandenburg wohnhaft, wegen
1“
oval,
früher
llassene Steckbrief wird zurückgenommen.
Fotten Hlegesern ne zurgchäenor haltsort verlassen und der gegenwärtige Aufenthalt geboren am 14. E „ A
. 5 19 8 K 1 . derselben ist unbekannt. . 1“ 10) .A —B— Es wird ersucht, von denfelben die Geldstrafs * er 1 z diese nicht beizutreiden, die Voll⸗ barnim. 89 üees treckung der dafür erkannten Gefängnißstrafe berbeis I11) der — ——, zuführen, von dem Geschehenen — den Akten — rauiendurg. 2/89 gefälligst Mittheilung zu machen. reis Niederda ’ Iäe vüde 1889. 12) der Instrumentenmacher b e. L Der Königliche Erste Staatsanpealt. 8 ——2₰ . 1.A agust 1864 Eebenwald Niederdarnim. 13) Paul Julius Berihold Ravdan, geboten am Genossen — 20. Januar 1866 zu Köalin Kre8 Köslin. 1. V. D. 124 9, 88 — werden nach tehende Personen: 19) der Fomermang 88. 2 D) der Schlächter Mar Cohn, geboren am Teßmann. geboren ar RNär⸗
Potsdam, den 4. Mai 18809. “
er ers Landgericht.
Der Untersuchungsrichter beim Königl andgerich Fase ensec
[83371 1 9
Offene Strafvollstreckungs⸗Requisition.
Nachbenannte Militärpflichtige: —
1) der Former Heinrich Herrmann Klingner,
geboren am 17. April 1865 zu Nieder⸗
Hertwigswaldau, Kreis Jauer, evangelisch, unbestraft, im Inlande zuletzt in Nieder⸗ Hertwigswaldau wohnhaft, ietzt Auüstralien, ““
2) m88 Commis Gustav Adolf Friedrich Haake,
[8104] Oeseutliche Ladung. In der Straftache gegen Cohn u ad
zu Lochiel in V v
18. August 1866 zu Berlin. dors, Kreid Köslin.
am 10. Juni 1865 zu Jauer geboren, evan⸗
asvee ere
1211““