1889 / 116 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 May 1889 18:00:01 GMT) scan diff

½ 98 000 kg gußeiserne Röhren. e

Fabri., 29. Mai, Vormittags 11 Uhr.

Handel en Nyverbeid im

dingungen für 0.25 Fl. käuflich im Comptoir der genannten

erenn. ee. Waterstaat ag im Ministerialgebäude:

Loos Nr. 1004: blae das üe 100 Zungenbewegungsstücken und 25 Bewegungsvorrichtungen für Weichen zu Staatseisenbahnzwecken.

Seene. 14 100 Fl

1 äuflich bei den Buchhändlern Gebr. van Cleef im daag⸗ Nagmaaft 4. W im Bureau des Direktors der Eisen⸗

ahnen. Fluweelen Burgwaal im Haag. IV. 29. Mat, en

ding Uitrusting enz. zu Amsterdam:

i 900 wollenen Decken für den Lazarathdienst. ve. im genannten Magazin.

in den Nieder landen wohnhafte Personen

Bedingungen käuflich für 0,50 Fl. Einschreibung muß durch

erfolgen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Durch wolkenbruchartige Gewitterregen 8 E; in der Nacht von Näüttwoch zu

M., sind mehrere Bahnstrecken ist der Verkehr auf denselben zeitweise Soweit bis jetzt bekannt, sind davon

Mittwoch, den 15. d. M., Donnerstag, den 16. d. beschädigt und unterbrochen worden. unter anderen folgende Strecken betroffen: alberstadt Heudeber,

elzen —Langwedel zwischen den Stationen Emmingen

und Münster,

Eilsleben —Schöningen bei Station Völpke, Nordstemmen Hannover zwischen den Stationen

Rethen und Hannover, Kölbe Laasphe zwischen den und Wilhelmshütte,

Berlin Wittenberg zwischen den Stationen Grüna und Jüterbog, sowie zwischen Jüterbog und Blönsdorf, Jüterbo den Falkenberg zwischen den Stationen ehn

Jüterbog und a.

Soweit angängig wird der Personenverkehr durch Um⸗

mleitung der Züge aufrecht erhalten.

da größere Bauwerke

dabei nicht zerstört worden, voraussichtlich nicht von längerer Auf der Strecke Berlin —Wittenberg ist in

Folge der Untenspükung des Geleises zwischen Grüna und

Jüterbog ein Personenzug entgleist, glücklicher Weise ohne

steigen oder durch Die Betriebsstörungen werden,

Dauer sein.

Verletzung von Personen.

(Telegramm von Kaldenkirchen.) Die englische Post vom 14. Mai über Vlissingen ist ausgeblieben. Grund:

Kaldenkirchen.) Die englische vom 15. Mai, 8 Uhr 25 Minuten N., über Vlissingen, ist ausgeblieben. Grund: Starker Nebel auf See.

(W. T. B.) Der Union⸗Dampfer ist heute auf der Heimreise in Southampton an⸗

Der dher bezarshan Castle“ ist t f der Heimreise in ymouth eingetroffen.

gestern anf de (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Moor“

Nebel auf See. (Telegramm von

Post

London, 14. Mai. „Roman“ gekommen.

15. Mai.

ist heute auf der Ausreise von Madeira eghe⸗ eute

imreise in London angekommen. Der Castle⸗Dampfer Hömreise gn hat beute auf der Ausreise Madeira passirt. Der Castle⸗Dampfer „Faymouth Castle' ist heute von

Der Castle⸗Dampfer „Mexican“ ist gestern auf der Ausreise von Capetown ab⸗

Castle⸗Dampfer „Hawarden⸗Castle“ i „Garth Castle

London abgegangen. 16. Mai.

(W. T. B.)

gegangen. 8

8 Ryks Magazyn van Militaire Klee-

Stationen Biedenkopf

am

Der

auf der

Mannigfaltiges.

Deutsche Allgemeine Ausstellung für Unfallper, hütung, 18 erlin 1889, unter dem Allerhöchsten Protektorat Sr. Majestät des Haisers und Königs. Unter den zur Verhütung von Unglüdsällen im Maschinenbetrieb bestimmten Vor⸗ kehrungsmitteln, welche sich in dem an der Stadtbahn gelegenen aroßen Längssaal des Haupt⸗Ausstellungsgebäudes vereinigt finden,

ud von besonderem Inkeresse diejenigen, welche hei eingetretenen Un⸗ ällen die Thätigkeit der im Gange befindlichen Maschinen hemmen und somit Hülfeleistung ermöglichen, Unter den neue sen Konstruk⸗ tionen dieser Schutzvorrichtungen erwähnen wir die lösbaren Lam ellen⸗ Reibungskuppelungen, welche die Gebrüder Gawron (Inhaber: Sehlmacher und Gawron), Stettin, hier ausstellten. Diese für Wellen, Riemscheiben, Stirnräder, konische Zahnräder, Hanf⸗ und Drahtseilscheiben bestimmte Kuppelung beruht auf dem Prinzip, einen stets gleichgestellten, gleichförmigen und regulirbaren Reibungswider⸗ stand mittelst Zahnklinken zwischen die zu verbindenden Maschinent heile ein⸗ und auszuschalten. Sie ist die Verbindung der als Sicherheits⸗ kuppelung gegen Brüche sehr häufig angewandten und beliebten Lamellenreibungs⸗ mit einer Zahnklinkenkuppelung und vereinigt die Vorzüge beider in sich. Die zwischen den Lamellen mittelst Schrauben dauernd bergestellte Reibung dient als treibende Kraft für das ge⸗ triebene Stüͤck, welch' letzteres bei der Einrückung allmählich mit⸗ geführt wird, bis die Gleitung zwischen den ebenen Reib⸗ flächen aufhört und die Geschwindigkeit des treibenden Theiles erreicht ist. Die Fuhweluns bietet den sichersten Schutz gegen Unfälle, da sie auch von beliebig entfernten Punkten mittelst eines leichten Zuges ohne Kraftanstrengung rasch ausgerückt werden kann und sollte dieselbe bei allen maschinellen Anlagen schon aus humanen Rücksichten nicht fehlen. Ein Vorzug gegenüber den bisher bekannten ö besteht u. a. darin, daß man den Kraft⸗ verbrauch der getriebenen Anlagemessen und maschinelle Anlagen vor Ueberanspruchung schützen kann. Die Kuppelung kann auch vortheil⸗ haft als Brems⸗ und Kraftmaschinenkuppelung verwendet werden; in letzterer Eigenschaft besitzt sie den wesentlichen Vortheil, daß sie bei der Verbindung von zwei verschiedenen Kräften nicht hindernd wirkt, wenn die Geschwindigkeit der beiden Kräfte eine un⸗ gleiche wird. Durch Anordnung der Lamellen sind die zwischen denselben vorhandenen Reibflächen außerordentlich groß und auf den kleinsten Raum vertheilt, wodurch ein sicheres Mitnehmen selbst bei größten Kräften allein ermöglicht ist. Die ebenen Reibflächen sind bei gleichen Dimensionen theilweise bis 8 mal gröfer als bei jeder jetzt existirenden lösbaren Kuppelung, daher der ndruck pro qem is 8 mal geringer; sie ermöglichen Gewichts⸗, Raum⸗ und Preis⸗ ermäßigung und Wegfall der unnöthigen Belastung der Transmis⸗ sionen sowie Schonung der Lager und Kraftersparniß. Wie uns der eine hier befindliche Geschäftsinhaber mittheilte, sind diese Kuppelungen, für welche das D. R.⸗P. Nr. 41 757 sowie die Patente anderer Industrieländer erworben wurden, bereits in der Königlichen Gewehrfabrik Spandau und der Königlichen Haupt⸗Eisenbahnwerkstatt Stargard i P. sowie in zahlreichen anderen industriellen Etablissements bereits mit gutem Erfolge eingeführt. 8s

Rennen zu Hoppegarten. Dienstag, 14. Mai.

I. Preis von Köpenick. Klubpreis 2000 Für 3jähr. und ältere inländische 1“ Distanz 1600 m. 20 Pferde waren angemeldet, 5 liefen. Des Grafen Sierstorpff⸗Franzdorf 5 jähr. F.⸗H. „Blücher“ 1., des Hrn. Ehrich 3 jähr. br. H. „Vagabund“ 2. †, des Hrn. O. Oehlschläger 3 jähr. F.⸗H. „Delftware“ 2. f, des Königlichen Hauptgestüts Graditz 4 jähr. F.⸗H. „Winterkönig“ 4. Nach scharfem Kampf mit einer Halslaͤnge herausgeritten, „Delftware“ und „Vaga⸗ bund“ liefen todres Rennen um den zweiten Platz, eine Länge hinter ihnen landete „Winterkönig“ als Vierter. 28 erth des Rennens: 2000 dem Sieger, je 460 den beiden Zweiten..

II. Staatspreis II. Klasse 4500 Für 4 jähr. und ältere inländische Hengste und Stuten, welche keinen Staatspreis I. Kl.

ewonnen haben. Distanz 2800 m. 5 Pferde waren angemeldet, des

Köntal⸗ Hauptgestüts Graditz 4 jähr. dbr. H. „Inselberg“ ging über die Bahn und brachte den Preis von 4900 in den Stall. b III. Logirhaus⸗Handicap. Klubpreis 3000 Für drei⸗

IV. dreijährige inländische Pferde.

8 1“ u. 8 1 ährige und ältere Pferde aller Länder. stanz 12 m 6 Pferde waren angemeldet, 16 von ihnen hatten die zwwice genommen, I1 liefen. Des Hrn. O. Spiekermann 4jähr. br. „T chin⸗Tfchin⸗ 1., des Major von Mollard b5jähr. br. H. „F geist“ 2., des Hru. Fhr Bothe 4jähr. Sch. 5. „Springinsfeld“ 3. einer halben Länge sicher gewonnen. 2 Längen trennten den vom Dritten. Werih des Rennens: 3680 dem Sieger, 680 dem Zweiten, 100 dem Dritten. 8 Preis von Müncheberg. Klubpreis 3000 Für Distanz 2000 m. 13 Pferde waren angemeldet, 3 liefen. Des Hrn. O. Febeiclahes F 8. „Goldmann“ 1., des Frhen. Knigge F.⸗H. Uran⸗ 2., des Mator Graf Schlippen⸗ bach br. St. Cestegneme⸗ 3. Sicher mit einer Länge gewonnen. 20 Längen trennten die Dritte von dem Zweiten. 18 11 V. Speramo⸗Rennen. Klubpreis 2000 Für dreijährige und ältere Pferde aller Länder. Distanz 1200 m. 7 Pferde waren angemeldet, 6 liefen. Hrn. F. Bothe’'s 3 jähr. F.⸗H. „Weltkind“ 1., des Major von Mollzrd 5 jähr. br. H. „Gubat? 2., des Mr. G. Sopp a. dbr. St. „Little Bella“ 3. Nach Gefallen mit 4 Längen gelandet. Zwei Längen trennten den Zweiten von der Dritten. Werth des Rennens 2570 ℳ, welche dem Sieger zufielen, der in der Versteigerung für 2150 vom Rittmeister von Schmidt⸗Pauly gefordert wurde. 1 4 6 VI. Straußberger Handicap. Klubpreis 2000 Inter⸗ nationales Herrenreiten. Für 3jährige und ältere inländische Pferde. Distanz 1400 m. 11 Pferde waren angemeldet, 6 liefen. Des Hrn. CEhrich's 3jähr. F.⸗H. „Wilddieb“ (Mr. Hill) 1, des Hrn. C. Kitzitaff Zjähr. br. H. „Nero⸗ (Hr. Feigel) 2., des Frhrn. Ed. von Oppenheim 3jähr. F.⸗St. „Ceres“ rhr. S. von Oppenheim) 3. Mit 1 ½ Längen Vorsprung sicher gelandet. dem Zweiten und der Dritten. Werth des Rennens: 2210 de Sieger, 270 dem Zweiten, 180 der Dritten.

Peterswaldau, 15. Mai. (W. T. B.), Von heute Nach⸗ mittag 2 Uhr ab wurde die Gegend des Eulengebirges von einem furchtbaren Unwetter heimgesucht. Die Felder und Saaten 88 durch wiederholte Hagelschauer und durch wolkenbruch⸗ artigen Regen verwüstet; die Dörfer Kaschbach, Schmiede⸗ grund und Steinseifersdorf sind überschwemmt, Scheunen, Ställe und Brücken weggerissen und die Chaussee von Kaschbach bis Ulbrichshöhe mehrfach durchbrochen.

Dresden, 16. Mai. (W. T. B.) In der vergangenen Nacht um 1 Uhr schlug der Blitz in das Pulvermagazin der Festung Königstein; dasselbe flog mit angeblich mehreren Hundert Granaten in die Luft. Die Wachtposten sind unverletzt geblieben; in den um⸗ liegenden Dörfern sind sämmtliche Fensterscheiben zersprungen.

Hamburg, 15. Mai. (W. T. B.), Heute Mittag fand die feierliche Eröffnung der Gewerbe⸗ und Industrie⸗ Ausstellung statt. Nach dem von den vereinigten Männergesang⸗ vereinen gesungenen einleitenden Liede „Brüder, reicht die Hand zum Bunde“ hielt der Vorsitzende des Ausstellungs⸗Comités Flebe Albertus von Ohlendorff die Eröffnungsrede, legte Entstehung und Zweck der Ausstellung dar und sprach den herzlichsten Dank allen Mithelfern an der Ausstellung aus, namentlich dem Senat und der Bürgerschaft Hamburgs, den Magistraten der Nachbarstädte und den Spendern von Ehrenpreisen. Hierauf spielte das Orchester „Stadt Hamburg an der Elbe Auen“ und richtete Freiherr von Ohlendorff an den Bürgermeister Petersen die Aufforderung, die Ausstellun zu eröffnen. Bürgermeister Petersen gab nuamehr einen Rückbli auf Hamburgs Vergangenheit: In früheren Zeiten wäre es rein un⸗ möglich gewesen, ein Unternehmen wie diese Ausstellung in so kurzer Zeit ins Leben zu rufen; erst die Fortschritte der Industrie auf dem Gebiete der Elektricität und des Dampfes hätten solche großartigen Leistungen er⸗ möglicht. Der Redner schloß mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser Wilhelm, den Schirmherrn des deutschen Fleißes. Die Versammlung sang im Anschluß hieran die Nationalhymne. Bürger⸗ meister Petersen erklärte darauf die Ausstellung für eröffnet. Unter den Klängen des Orchesters unternahmen sodann die geladenen Gäste einen Rundgang durch die Ausstellung.

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icht vom 15. Mai, r Morgens.

1 Wetter.

Wette

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim.

Stationen.

in ° Celsius

Temperatur 5⁰0C= 40 R.

4 wolkig

1 bedeckt

6 Dunst

2 halb bed. 2 wolkenlos 1 Nebel

1 bedeckt

A —2

Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. St Petersburg Moskau Cork, Queens⸗ town.. 1 elder.. 1“ mburg.. winemünde Neufahrwasser Memel.. aris... Münster.. Karlsruhe.. Wiesbaden. München.. Chemnitz.. Berlin.. Wien.. Breslau..

Ile d'Aix..

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2 Regen

2 wolkig

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ONO I bedeckt

NO 2 bedeckt NNO 2 wolkig

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756

still bedeckt 756 N 1 bedeckt ¹) 756 SW 5 bedeckt 756 still halb bed. 757 W 5 bedeckt 754 1 bedeckt ²) 756 3 225 756 1 halb bed. 756 1 bedeckt 757 SW 3 Regen 12 Nizza 756 still wolkig 17 Triest 757 still bedeckt 23 1) Gestern Nachmittag Gewitter. ²) Gestern Nach⸗ mittag Gewitter. Uebersicht der Witterung. Die Luftdruckvertheilung über Europa ist außer⸗ ordentlich gleichmäßig. Eine flache Devpression, unter 755 mm. liegt mitten über Deutschland um⸗ geben von meist schwacher Lufthewegung und trüber Witterung, auf ihrer Nordwestfeite Regenfälle her⸗ vorrufend. Die Temperatur liegt in Deutschland erheblich über der normalen, in Berlin um 6, in Breslau um 7 Grad. Im nordwestlichen und füd⸗ östlichen Deutschland fanden vielfach Gewitter statt. Deutsche Seewarte.

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800

Theater⸗Anzeigen.

KFhdnigliche Fchauspiele. Freitag: Opern⸗ haus. 127,. Vorstellung. Die Walküre von Rich. Wagner, in 3 Akten. Dirigent: Hr. Sucher Regisseur: Hr. Salomon. Anfang 7 Uhr.

8

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Schauspielhaus. vom Meere. Norwegischen des etzung.

nfang 7 Uh

Sonnabend: Opernhaus. 128. Vorst. Belmonte und Constanze, oder: Die Entführun

dem Serail.

Dichtung von Bretzner. gisseur: Hr. Salomon.

Schauspielbaus. vorstellung. N. Lady Tartuffe. Schauspiel in 5 Akten, nach dem Französischen der Madame de Girardin, von Eduard Jerrmann.

studirt:

Direktor Anno.

Besetzung: Marschall d'Estigny, Hr. Grube. Hector enneville, Hr. Kahle.

von

bieères, Hr. Reicher. Hr. j dent eines Wohlthätigkeits⸗Vereins. Hr.; mann. Léonard, Gärtner der Gräfin Clairmont, Virginie von Blossac, Frl. Meyer.

räfin von Clairmont, Nichte des Marschalls, Fr. Seebach. Jeanne, deren Tochter, Frl. Kramm, Madame Berthollet, r Virginie's, Fr. Anders. Madame Duvernois, Frl. Golmick. Madame Courtin, Frl. Heuser. diente des Marschals, Herren Beringer, Herr⸗ Ein Diener des Hrn. von Renneville, Hr.

85 Krause.

als Debüt.

mann.

Berthold. Anfang 7 Uhr.

Heutsches Theater. Freitag: Die Stützen der

Gesellschaft. Sonnabend: Sonntag:

Montag, den 20.

Verliner Theater. Freitag: 35. Abonnements⸗ Die Nibelungen. Cornelins Voß. Die Nibelungen. Anfang 7 ½ Uhr.

Vorstellung. Sonnabend: Sonntag:

Tessing-Theater. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas

menceau. und A. dArtois Sonnabend:

Wallner-Theater. Freitag: Zum 15. Male: isi. Schwank in 4 Akten von H. Meilhac und L. Deutsch von H. Osten und G. Davis.

alévy.

Anfang 7 ½ Uhr.

Sonnabend und die folgenden Tage: Fifi.

Schauspiel in 5 Akten aus dem In Scene gesetzt vom Direktor Anno. r

Die nächste Aufführung von Fauft

Der Fall Anfang 7 ½ Uhr.

130. Vorstellung. Die Frau Victoria-Theater. Freitag:

Henrik Ibsen. (Autorisirte Ueber⸗

und Jules Verne. Anfang 7 Uhr.

aus Sonnabend:

Oper in 3 Akten von Mozart. Dirigent: Hr. Kahl. Re⸗ Anfang 7 Uhr. 1 131. Vorstellung. Neu ein⸗ Freitag:

glänzender

Zum 156. Ausstattung (in

In Scene vom

gesetzt

von A. Sullivan. Anfang 7 Uhr.

Baron von Tour⸗ Hr. von St. Iriez, .

orne⸗

Concert⸗Park⸗Eröffnung: abend: Parkfest.

Kammerfrau

Be⸗ fang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Sonntag: Firma RNondinot. Anfang 7 ½ Uhr.

8. Kroll’s Theater. Freitag: Königl. preuß. Kammersängerin Brandt. Euryauthe.

Der Compagnon. Adolar: Hr. Marx Pichler, a. G.) Bei günstigem

findet am Mai, statt. 11“

5 ½, der Vorstellung 7 Uhr

Dienstag: Gastspiel Die Nachtwandlerin.

den bekannten Verkaufsstellen.

Velle-Alliance-Theater. 52. und letzten Male: VBat

Freitag: Der Fall Clé⸗

Anfang 7

lémenceau. menceau⸗Parodie.

9 zialitäten.

7 ½ Uhr.

Zum 702. Male: Die Reise um die Welt in 80 Tagen, nebst einem Vorspiel: Die Wette um eine Million. Großes Ausstattungsstück mit Ballet in 5 Akten und 15 Bildern von D'Ennery

Die Reise um die Welt.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Male: deutscher Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipu. Burleske Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Musik

Sonnabend: Der Großmogul. Sonnabend. Große Militär⸗Doppel⸗Concerte. Jeden Sonn⸗

Residenz-Theater. Freitag: Zum 43. Male: Firma Nondinot. (Ia Securité des familles.) Schwank in 3 Akten von Albin Valabrègue.

Firma Rondinot.

(Eglantine: Frl. Brandt,

etter vor und nach der Vor⸗ stellung, Abends bei brillanter elektr. Beleuchtung des . großes Doppel⸗Concert.

Sonnabend: Die Ho zeit des Figaro. 6—9 Marcella Sembrich.

Billets sind vorher zu haben an der Kasse und

erfrenden. stück mit Gesang in 4 Akten (5 Bildern) von

aul Born und Bernhard Willlers. Ubr. Paul. Roth. Im 8. Akt: Bonivard⸗Parodie. Cle⸗

8 Im herrlichen Sommergarten: 2. Großes Elite⸗ und Monstre⸗Concert. Auftreten sämmtlicher Spe⸗ Anfang des Concerts 6 Uhr, des Theaters

Sonnabend: Zum 1. Male: Kabinet Piperlin. 6 (einschließlich Börsen⸗Beilage), Schwank in 3 Akten von Hippolyte Raymond und

Central-Theater. Freitag: Zum 49. Male: Leute von heute. Gesangsposse in 4 Akten von J. Kren und F. Brentano. Couplets von Alfred Bender. Musik von G. Steffens. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonnabend: Benefiz für Hrn. Kapellmeister Steffens. Zum 50. Male: Leute von heute.

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 78.

Freitag: Zum 112. Male: Die junge Garde. Gesangsposse in 4 Akten von Ed. Ja⸗ cobson und Leop. Ely. Gesangstexte theilweise von Gust. Görß. Musik von Fr. Roth. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonnabend: Benesiz für Elly Bender.

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Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: rl. Helene Lüders mit Hrn. Egon Baron von Theodori (Berlin—- Bukarest). Frl. Margarethe Wilimzig mit Hrn. Cand. theol. Otto Neumann (Schippenbeil). Frl. Frieda

enker mit Hrn. Dr. med. Lantzius Beninga Bergquell Frauendorf b. Stettin).

Verehelicht: Hr. August Osterwald mit Frl. Sophie Peters (Schude —Hildesheim). Hr. Albert Graff mit Frl. Leonie Ihde (Leipzig) Hr. Hauptmann Schuch mit Frl. Alwine Bur⸗ chardt (Oranienstein). . b

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Bürgermeister Steinfatt (Warin). Hrn. Prediger P. Oster⸗ meyer (Königsberg i. Pr.) Hrn. Prem.⸗Lieut. Beck (Schesswig). Hrn. Oskar Frhrn. von Kirchbach (Spiekersdor). Eine Tochter: Hrn. Robert Held (Berlin). 1 Lehrer H. Roloff (Nienburg a. W.). Hrn. Realschul⸗ Oberlehrer F. Scheibner (Leipzig). Hrn. Dr. med. J. Köster (Syke). 1

Gestorben: Hr. Prof. Dr. August Gause Pernihh Frau Geh. Rath Wilhelmine Gude, geb. Böse (Berlin). Hr. Majoratsbesitzer Heinrich von Salisch (Koschnöwe). Hr. Hauptmann a. D. Emil von Diemar (Glatz). Hr. Oberst z. D. Maximilian Richter (Hirschberg). Hr. Anton von Mach (Stolp). Hr. Kreisgerichts⸗Rath a. D. Hermann Müller (Dresden). Hr. Rentier Ludw. Thieme (Fschortau) Frau Marie Nestle, geb. Steudel (Tübingen).

Halbe Preise.

8

Mit neuer Sprache):

Täglich:

An⸗

Gastspiel der Frl. Marianne

Anfang

Zum Volks⸗

Freitag:

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen

Musik von

und ver Sommer⸗Fahrplan für den Be der Königlichen Eisenbahn⸗Direkti Hannover.

6

Dieselbe Distanz zwischen

Berlin, Donnerstag, den 16. Mai

1889.

8 Königlich Preußische Armee. Ernennungen, Beförderungen Im aktiven Heere. Berlin, 9. Mai. v. Baumbach, Sec. Lt. vom 2. Garde⸗Regt. zu Fuß, dessen Kommando zur Gesandtschaft in Teheran um fünf Monate verlängert. Crüger, Sec. Lt. vom Feld⸗Art. Regt. von Holtzendorff (1. Rhein.) Nr. 8, als Assistent zur Artillerie⸗Prüfungskommission kommandirt. Rückert, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Freiherr von Sparr (3. Westfäl.) Nr. 16, dem Regt. aggregirt. v. Dam mann, Hauptm., agareg. dem Niederrhein. Füs. Regt. Nr. 39, als Comp. Chef in das Inf. Regt. Freiherr von Sparr (3, Westfäl.) Nr. 16, v. Förster, Pr. Lt. vom 4. Thüring. Inf. Regt. Nr. 72, in das Inf. Regt. Freiherr von Sparr (3. Westfäl.) Nr. 16 versetzt. Stenglein, Sec. Lt. vom 4. Thüring. Inf. Regt Nr. 72, zum Pr. Lt. befördert. „Berlin, 11. Mai. v. Kleist, Gen. der Inf. und komman⸗ dirender General des I. Armee⸗Corps, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, unter Belassung in seinem Verhältniß als Chef des Inf. Regts. Graf Dönhoff (7. Ostpreuß.) Nr. 44, mit Pension zur Disp. gestellt. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 9. Mai. Burich, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Graf Kirchbach (1. Niederschles.) Nr. 46, Himpe, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Freiherr von Sparr (3. Westfäl.) Nr. 16, Friedrich, Pr. Lt. vom 5. Westfäl. Inf. Regt. Nr. 53, mit Pension zur Disp.

gestellt. Königlich Bayerische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 7. Mai. Krackhardt, Sec. Lt. vom 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, zum 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, mit einem Patent vom 7. April 1887, versetzt. Weyse, Hauptm. à la suite des 7. Inf. Regts. Prinz Leopold und komman⸗ dirt zur Dienstleistung dortselbst, zum Comp. Chef im 5. Inf. Regt. Großherzog von Hessen, Rosenberger, Wolfrum, Uebersezig, außeretatsmäßige Sec. Lts. im 1. Fuß⸗Art. Regt. vakant Bothmer,

uch, Kemmer, Sturm, außeretatsmäßige Sec. Lts. im 2. Fuß „Artillerie⸗Regiment, zu Artillerie⸗Offizieren ernannt. Freiherr v. Brück, Second⸗Lieutenant à la suite des 1. Schweren Reiter⸗Regiments Prinz Karl von Bayern und persön⸗ licher Adjut. Sr. Königlichen Hoheit des Herzogs Ludwig in Bayern, Wölfel, Sec. Lt. im 2. Chevaulegers⸗Regt. Taxis, zu Pr. Lts., Frhr. v. Speidl, Sec Lt. im 4. Chevaulegers⸗Regt. König, zum überzähligen Pr. Lt., Knorr, Sec. Lt. im 1. Inf. Regt. König, Mägelen, Sec. Lt. im 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, Frhr. v. Wolfskeel, Sec. Lt. im 1. Ulan. Regt. Kaiser Wil⸗ helm II. König von Preußen, Konitzky, Sec. Lt. im 2. Ulan. Regt. König, Graf v. Hirschberg, Sec. Lt. im 2. Chevaulegers⸗ Regt. Taxis, zu Pr. Lts. ohne Patent befördert.

Im Beurlaubtenstande. 7. Mai. Schöpping, Sec. Lt. im Res. Verhältniß vom 2. Feld⸗Art. Regt. Horn, zum 1. Feld⸗ Art. Regt. Prinz⸗Regent Luitpold versetzt. Braun, Pr. Lt. in der Res. des 4. Feld⸗Art. Regts. König, zum Hauptm. befördert. Sell, Pr. Lt. a. D, in der Landw. Inf. 1. Aufgebots wiederangestellt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 7. Mai.

leischmann, Hauptm. und Comp. Chef im 5. Inf. Regt. Groß⸗

erzog von Hessen⸗ unter Charakteris. als Major, v. Zw ehi, Sec.

Lt. des 2. Inf. Regts. Kronprinz, unter Charakteris. als Pr. Lt., beiden unter Verleihung der Aussicht auf Anstellung im Civildienste mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, der Abschied bewilligt. 1

Im Beurlaubtenstande. 8. Mai. Funk, Pr. Lt. z. D., unter Verleihung der Aussicht auf Anstellung im Civildienste, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 13. Inf. Regts. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, der Abschied bewilligt.

10. Mai. Von der Landwehr 2. Aufgebots: Haas, Pr. Lt. von der Inf. (Augsburg), Spieß, Pr. Lt. von den Jägern (Dillingen), Kaub, Pr.⸗Lt. von der Fuß⸗Art. (Aschaffenburg), Streber, Ritter v. Oberkamp, Strähuber (I. München), Frhr. v. Schaccky II. München), Abel, Fischer, Mair (Passau), Urban,

ischoff (Kempten), Tischer, Wilhelm (Augsburg), Frhr.

.Tröltsch, Schneider (Ingolstadt), Baßler, Hübschmann'’,

Glaß (Hof), Engelhardt. Ebersberger (Nürnberg), Hartig (Würzburg), Sickenberger (Aschaffenburg), Doll,

eiper (Landau), Sec. Lts. von der Inf., Scherer, Sec. Lt. von den Jägern (Mindelheim), Bermühler (Weilheim), Selmayr (II. München), Floritz (Kempten), Wagner (Aschaffenburg), Roth (Landau), Sec. Lts. von der Kavallerie, Neeser (I. München), Krauß (Hof), Birkner, Engelhardt (Nürnberg), Schwaab Würzburg), Sec. Lts. von der Feld⸗Art., Heng, Sec. Lt. von der Fuß⸗Art. (Landau), Arnold (Aschaffenburg), Grobhoffer (Kaisers⸗ lautern), Sec. Lts. vom Train, der Abschied bewilligt.

Im Sanitäts⸗Corps. 10. Mai. Dr. Leineweber, Stabsarzt von der Landw. 1. Aufgebots (Kissingen), Dr. Loch⸗ brunner (Mindelheim), Dr. Vanselow (Ingolstadt), Stabsärzte von der Landw. 2 Aufgebots, Dr. Wille, Dr. Huttner (Mindel⸗ heim), Bundschu (Dillingen), Dr. Rode (Kissingen), Assist. Aerzte 1. Kl. von der Landw. 2. Aufgebots, Dr. Prunhuber, Assist. Arzt 2. Kl. von der Landw. 2. Aufgebots (I. München), der Abschied bewilligt.

8

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 16. Mai. Im weiteren Verlauf der vorgestrigen (67.) Sitzung des Reichstages bemerkte bei fortgesetzter Debatte über das Vereins⸗Zollgesetz und das amtliche Waarenverzeichniß der Staatssekretär Freiherr von Maltzahn:

Der Grund, meine Herren, weswegen ich besonderes Gewicht darauf lege, jetzt bereits in Erwiderung auf die Ausführungen des Hrn. Abg. Broemel zum Wort zu kommen, liegt wesentlich in ein⸗ zelnen Sätzen seiner Rede. Der Herr Abgeordnete hat gesagt, daß der Bundesrath und die Reichsämter mit einer anerkennenswerthen Genauigkeit bestrebt seien, eine jede Tarifänderung im Ausland, in Nicaragua, in der Negerrepublik Liberia und in ähnlichen Ländern, durch die Presse in Deutschland zu veröffentlichen, daß er sich aber bei der Behandlung des amtlichen Waarenverzeichnisses zum deutschen Zolltarif einer nicht zu rechtfertigenden Nachlässigkeit schuldig mache. Diesen Vorwurf zurückzuweisen, bin ich durch meine Stellung ver⸗ pflichtet und ich bin dazu sachlich berechtigt.

Daß dieser Vorwurf nicht begründet ist, haben die folgenden Ausführungen des Hrn. Abg. Broemel selbst gezeigt denn der Herr Abgeordnete hat auegeführt, daß der Regel nach Uebelstände, welche

ch bei der Anwendung des Zolltarifs ergeben, nicht sofort zu einer

Rscülusabme der verbündeten Regierungen oder der Centralinstanzen des Deutschen Reichs benutzt würden, sondern daß man sie oft Jahre lang erst ansammele, sie dann sorgfältig prüfe und auf Grund dieser Krchagt en Prͤfung demnächst die Entscheidung treffe. Das ist keine

a gkeit. 1 9” möchte überhaupt bei dieser Gelegenheit daß die Herren aus dem Reichstage, wenn sie in Zollsachen das Ver⸗

. 3 und Versetzungen.

fahren der verbündeten Regierungen und der Behörden des Reichs kritisiren und angreifen, sich doch gegenwärtig halten mögen, daß in diesem Kampf vor der Oeffentlichkeit Licht und Sonne nicht ganz gleich vertheilt sind. Meine Herren, ich habe 17 Jahre dem Reichstage angehört: es ist mir nicht erinnerlich, daß jemals eine Beschwerde aus dem Reichstage zur Erörterung gebracht war darüber, daß irgend ein ollsatz nicht scharf genug angewandt werde; ich habe hier immer nur die Beschwerde darüber gehört, daß man bei Anwendung des bestehenden Rechts gegenü ber den Zollpflichtigen zu scharf vorgehe; es sind die Anträge immer auf Ermäßigung gerichtet worden. Es liegt das ja in der Natur der Dinge; nur Derjenige beschwert sich, nur Derjenige bringt seine Be⸗ schwerde an den Reichstag in letzter Instanz, welcher glaubt, zu hoch gegenüber den Bestimmungen der Gesetze belastet zu sein.

Eine solche Position zu vertreten, ist nun sehr viel angenehmer und bequemer, als die entgegengesetzte Position zu vertreten, d. h. dafür zu sorgen, daß das bestehende Recht auch in Bezug auf die Er⸗ hebung der Zölle voll und ganz zur Anwendung kommt, und das letztere liegt dem Bundesrath ebensowohl ob als das erstere. Diese Seite der Thätigkeit des Bundesraths gehört durchaus nicht zu seinen

angenehmsten Aufgaben; es ist aber eine Aufgabe, der er sich nicht;

entziehen kann und darf, weil ein jeder von uns sich gegenwärtig halten muß, daß ein jeder Groschen, der gesetzlich aus den Grenz⸗ zöllen genommen werden muß und nicht daraus genommen wird, schließlich auf andere Weise aus der Tasche der Steuerzahler ge⸗ nommen werden muß.

Wenn der Bundesrath also seinerseits auf eine so genaue und zutreffende Anwendung der Zollgesetze hält, wie dies nach seiner Mei⸗ nung dem Wortlaut dieser Gesetze entspricht, so erfüllt er damit nur seine Pflicht: er schützt die übrigen Kreise der Bevölkerung gegenüber demjenigen Publikum, welches Waaren über die Grenze einbringt und dort in nicht ganz seltenen Fällen nicht ganz abgeneigt ist, der Douane ein Schnippchen zu schlagen.

Der Herr Abgeordnete hat ferner gesagt, daß der Reichstag durch einen entsprechenden Beschluß heute der willkürlichen und Handhabung der Zollgesetze, wie sie von Seiten des Bundesraths erfolge, einen Riegel vorschieben müsse. Auch diese Aeußerung des Herrn Abgeordneten kann ich nicht unwidersprochen lassen. Ich gebe ja dem Herrn Abgeordneten vollständig zu, daß über die Auslegung einzelner Positionen unseres Zolltarifs sehr erhebliche Meinungsverschiedenheiten bestehen können, und ich nehme keineswegs das Vorrecht vollständiger Unfehlbarkeit bei der Auslegung dieser Bestimmungen für den Bundesrath in Anspruch; ich erkenne also die Kritik völlig als berechtigt an. Das aber muß ich ganz entschieden bestreiten, daß von Seiten der verbündeten Regierungen und der Reichsbehörde eine wissentliche Gesetzwidrigkeit oder eine wissentlich willkürliche Auslegung des Tarifs vorgenommen wäre.

Nun zu dem Antrage des Herrn Abgeordneten selber. Der Herr Abgeordnete hat seinen ursprünglichen Antrag in der Form ver⸗ ändert; er hat, während er ursprünglich einen Gesetzesvorschlag ein⸗ brachte, jetzt nur die verbündeten Regierungen zur Erwägung einer entsprechenden Aenderung des Zollgesetzes aufgefordert. Wenn der Reichstag seinerseits einen derartigen Beschluß fassen sollte, so werden die verbündeten Regierungen ihrer verfassungsmäßigen Pflicht gemäß diesen Beschluß des Reichstages in verfassungsmäßige Erwägung ziehen.

Soll ich aber heute meine persönliche Ansicht und mehr kann ich ja nicht thun über diesen Antrag äußern, und es ist das vielleicht doch nicht ganz unzweckmäßig, so geht diese persönliche Meinung dahin, daß der Antrag so, wie er gedruckt vorliegt, und wie er seinem materiellen Inhalte nach in dem abgeänderten Antrag, wenn ich mich recht entsinne, auch aufrecht erhalten ist, etwas fordert, was in der That nicht zweckmäßig ist.

Ich möchte zunächst, wie ich das schon bei einer früheren Ge⸗ legenheit hier im Reichstage gethan habe, nochmals hervorheben, welches die gesetzliche Bedeutung des amtlichen Waarenverzeichnisses ist. Das amtliche Waarenverzeichniß als solches hat für die Rechts⸗ ansprüche einerseits des Reichs, andererseits des Publikums auf richtige Anwendung des Tarifs eigentlich eine bestimmte gesetzliche Geltung gar nicht. Der §. 12 des Zollgesetzes vom 1. Juli 1879 lautet folgendermaßen:

Zur richtigen Anwendung des Vereinszolltarifs dient das amtliche Waarenverzeichniß, welches die einzelnen Waarenartikel nach ihren im Handel und sonst üblichen Benennungen in alphabetischer Ord⸗ nung aufzählt und die auf jede derselben anzuwendende Tarifnummer bezeichnet.

Es soll also danach das amtliche Waarenrerzeichniß herausgegeben werden zunächst als Instruktion für die Behörden, welche den Tarif anzuwenden haben, demnächst auch, wie ich anerkennen will, um dem Publikum das Verständniß des Tarifs selber zu erleichtern. Der zweite 88 aber heißt nicht etwa: Beschwerden über die An⸗ wendung dieses Waarenverzeichnisses —, sondern er lautet in demselben Paragraphen:

Beschwerden über die Anwendung des Tarifs im einzelnen Falle werden im Verwaltungswege entschieden.

Derjenige Zollpflichtige, der zu Unrecht mit einem Zoll belegt zu sein glaubt, hat, auch wenn diese Zollerhebung dem Waarenverzeichniß entsprechend erfolgt ist, völlig das Recht, zu sagen: dem Zolltarife nach glaube ich falsch belastet zu sein, und wenn ich nachweisen kann, vF falsch belastet bin, so muß mir der Zoll wieder herausgegeben werden.

Von diesem Gesichtspunkte aus kann ich der frühzeitigen Publi⸗ kation des Waarenverzeichnisses und seiner Aenderungen durch die Presse nicht das gleiche Gewicht beimessen, welches mit Recht in un⸗ serem Gesetz auf die rechtzeitige Publikation der Veränderungen des Zolltarifs gelegt wird, und es entspricht dem, was §. 11 des Vereins⸗ zollgesetzes bestimmt: 8

Abänderungen des Vereinszolltarifs sollen der Regel nach wenigstens 8 Wochen vor dem Zeitpunkt, mit welchem sie in Kraft treten, zur öffentlichen Kunde gebracht werden.

Diese Bestimmung des §. 11 wünscht der Hr. Abg. Broemel mit seinem Antrage nun auch auf das amtliche Waarenverzeichniß auszudehnen, und zwar derart, daß die in Bezug auf den Zolltarif für nothwendig erkannte Einschaltung der Worte „in der Regel“ hier fortgelassen ist. Nun erkenne ich willig und gern an, daß im vorigen Jahre die Herausgabe der neuen Fassung des amtlichen Waarenverzeichnisses, welche am 1. Juli in Kraft treten sollte, unerwünscht spät erfolgte. Die Verhandlungen haben sich so lange hingezogen, daß der für die Inkraftsetzung als zweckmäßig erkannte Termin etwas zu nahe an den Abschluß der Verhandlungen, die ganze dicke Aktenstücke füllen, herangerückt ist. Also das erkenne ich völlig an. Aber ich würde vom Standpunkt der Zollverwaltung aus entschieden dagegen votiren müssen, daß durch Gesetz bestimmt werden könnte, daß jede Aenderung des amtlichen Waarenverzeichnisses acht Wochen vorher publizirt werden soll. Acht Wochen sind in der be. der Eisenbahnen und Telegraphen ein Zeit⸗ raum, in dem jeder Interessent in der Lage ist, ganz kolossale Massen irgend eines Artikels ins Land hineinzubringen.

Nun soll das amtliche Waarenverzeichniß ja die des Tarifs nicht ändern. Es ist aber das erkennt doch der Hr. Abg. Broemel selber an unvermeidlich, daß einzelne im praktischen Leben vorkommende Artikel im amtlichen Waarenverzeichniß aus ciner Tarifnummer in eine andere versetzt werden können. man überzeugt hat, daß die bisherige Klassisikation dieses Artikels

unrichtige war. Erfolgt dies, und hat in einem solchen Fall die Versetzung den Erfolg, daß in Zukunft der betreffende Artikel mit einem höheren Zollkat belegt wird, so glaube ich, würden die Interessenten in den acht Wochen jedenfalls ganz erhebliche Massen von diesem Artikel noch zu dem alten Zollsatz in das Land hinein⸗ werfen und damit bewirken, daß an den Zolleinnahmen uns so und so viel ausbleibt und diese ausfallende Summe auf andere Weise den inländischen Steuerzahlern entzogen werden muß.

Daß das nicht unbedenklich ist, dafür kann ich als Beispiel einen Vorfall anführen, der mir heute gemeldet ist. Es ist mir nämlich heute gemeldet von einem der Reichsbevollmächtigten, daß bei einem Grenzzollamt zur Kenntniß gekommen sei, daß gewisse Waaren, welche einen hohen Seest. ich glaube von 250 oder so, tragen müssen, in Briefform eingehen, und zwar in solcher Briefform, wo die De⸗ klarationspflicht nur dann vorgeschrieben ist, wenn der betreffende Artikel mit mehr als 100 Zoll im Tarif belastet ist. Ein ein⸗ zelnes Amt hat das bemerkt.

Bei dieser Gelegenheit aber hat sich weiter herausgestellt, daß die betreffende ausländische Firma, von der diese Briefe kommen, täglich etwa 100 derartige Briefe in das Inland bringt.

Also ich führe dies Beispiel an, um zu zeigen, daß acht Wochen Publikationsfrist doch eine so lange Zeit sind, daß ich Bedenken tragen möchte, sie zu befürworten.

Der Herr Abgeordnete selber hat ja in dem zweiten Satz seines Antrages auch in Anerkenntniß dieser Bedenken den Inhalt des ersten Satzes wenigstens für einen Fall wieder zurückgenommen; er hat für Aenderungen des Tarifs ausdrücklich von dieser Frist abgesehen. Ich erinnere die Herren in dieser Beziehung an das, was wir vor 8 oder 14 Tagen in Frankreich erlebt haben, wo eine sehr erhebliche Tarif⸗ änderung von heute zu morgen beschlossen und durchgeführt ist.

Also ich möchte dem Reichstage, ohne seinen Beschluß anzugreifen, anheimgeben, den Antrag des Hrn. Abg. Broemel nicht anzunehmen. Wird der Reichstag die Ueberweisung zur Erwägung beschließen, so werden die verbündeten Regierungen die Erwägung eintreten lassen. Ich kann aber nach dem, was ich ausgeführt habe, meinerseits nicht erklären, daß ich diese Erwägung in dem Sinne des Herrn Antrag⸗ stellers befürworten werde.

Abg. Woermann: Die Petitionen, betreffend die Reifenstäbe, bitte er dem Kommissionsantrage gemäß der Re⸗ gierung zur Berücksichtigung zu überweisen. Im Jahre 1885, als der erhöhte Zolltarif für Holzwaaren eingeführt wurde, wurde in dem amtlichen Waarenverzeichniß, welches damals noch die Aenderungen separat publizirte, in der bis dahin gültigen Tarifirung keine Aenderung gemacht, sondern nur der Zollsatz von 25 auf 40 erhöht. In dem vorigen Jahre ist ohne Weiteres das Wort „rundgebogen“ dem amtlichen Waarenverzeichniß zugefügt, und deshalb sind in der alten Position nur die ungeschälten Korbweiden und Reifenstäbe geblieben, während für die rundgebogenen ein Zoll von 3 per 100 kg zu entrichten ist. Diese Aenderung ist also lediglich durch das amtliche Waarenverzeichniß eingeführt, in dem Gesetz ist nichts

eändert. Wenn der Herr Staatssekretär sage, das amtliche erzeichniß sei nur für Beamte bestimmt und die Beschwerten könnten protestiren, so scheine ihm (dem Redner), da der Bundesrath selbst das Verzeichniß publizirt habe, dieses unter allen Umständen aussichtslos. Die Vertreter der Alsenschen Portland⸗Cementfabrik sind mit ihrer Reklamation an den Provinzial⸗Steuerdirektor vollständig unberücksichtigt geblieben und so wird es auch Anderen gehen. Wenn aber das Ges⸗e keine Erhöhung auf Reifenstäbe bestimme und eine solche do anderweitig eingeführt werde, müsse sich der Reichstag der Sache annehmen. Auch sachlich ist diese Erhöhung in keiner Weise be⸗ eg. Eher wäre es angebracht, diese durch das Gesetz zu ewirken, als durch das amtliche Waarenverzeichniß gewisser⸗ maßen gegen das Gesetz. Die Weidenpflanzungen an der unteren Elbe liefern keineswegs hinreichende Quantitäten; die Küfer müssen das Material von auswärts holen. Die Expor⸗ teure gebrauchen gleichfalls die Reifen für eine große Anzahl von Fässern, besonders für die Cementfässer. Ein solches Faß wird jetzt um 7 theurer, was einen Werth von 1 Prozent auf ein Faß Cement repräsentirt. Für unseren Export, der an England, Frankreich und Belgien erhebliche Konkurrenz hat, bedeutet das eine erhebliche Schädigung. Auch die Peti⸗ tionen aus Rheinland und Westfalen sind vollständig gerecht⸗ fertigt, denn auch hier fabrizirte Eisenwaaren bedürfen für ihre ässer jener Reifen. Wenn 1 sachlich die Erhöhung des Zolles eineswegs begründet sei und diese au v. Fitehalit schã⸗ digend wirke, so könnten die Nationalliberalen sich der Petition auf Aufhebung der Flerhhung nur anschließen, ebenso wie sie die von der Alsenschen Portland⸗Cementfabrik, die von der Aenderung nichts gewußt habe, zu viel erhobene Summe von 3421 dieser zurückgezahlt wissen wollen; ebenso aber auch die von Anderen mit Unrecht erhobenen Zollbeträge.

Staatssekretär Freiherr von Maltzahn:

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