1889 / 123 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 May 1889 18:00:01 GMT) scan diff

nittpunkts der Britzer Straße mit der Verbin⸗ dungsbahn, hinter der Kavallerie. Beginn der Bewegungen 8 Uhr 30 Minuten. ,

Als Schiedsrichter fungirten Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen und Se. Durchlaucht der Prinz Albert von Sachsen⸗Altenburg.

Um 8 Uhr trafen Se. Majestät der Kaiser und König, in der Uniform des 2. Garde⸗Regiments z. F., Se. Majestät der König von Italien, Se. Königliche Hoheit der Kronprinz Victor Emanuel, Se. Königliche Hoheit der

rinz Albrecht von Preußen und Se. Hoheit der Erbprinz von achsen⸗Meinin een zu Wagen, unter dem gleichen be⸗ geisterten Jubel der Kopf an Kopf gedrängten Menschen⸗ massen, wie während des am Steuerhäuschen der Tempelhofer Chaussee ein und stiegen hier zu Pferde. Es folgten bald darauf Ihre Königliche Hoheit die Frau Erbprinzessin von Sachsen⸗Meiningen und Ihre Durchlaucht die Frau Prin⸗ zessin Penah von Hohenzollern zu Pferde, Letztere in Begleitung Sr. Durchlaucht des Prinzen Friedrich von Hohenzollern. 1 . Die Majestäten begaben Sich zunächst zur Nordpartei (unter dem Kommando des Obersten Freiherrn von Wilczeck), welche aufklärend ihre Avantgarde, das 2. Garde⸗Ulanen⸗ Regiment, eine Garde⸗Batterie und das 1. Bataillon des 2. Garde⸗Regiments z. F. bis zur Tempelhofer Chaussee vorgeschoben hatte. Die Spitzen des von Rudow abmar⸗ schierenden Südcorps wurden mit ihrer Avantgarde, 1. Garde⸗ Dragoner⸗Regiment und 1 Bataillon des Kaiser⸗Franz⸗Garde⸗ Grenadier⸗Regiments, auf der Höhe der Britzer Straße gegen 8 ½ Uhr sichtbar. Fünf Minuten vor 81 ½ Uhr schoß die Avant⸗ garde⸗Batterie des Nordcorps den ersten Schuß, und gleich darauf versuchten die Kavallerie⸗Brigaden beider Parteien den Vor⸗ marsch der Infanterie zu verschleiern. Es kam südöstlich der Hasenhaide zu einem mächtigen Anprall der beiden feindlichen valleriemassen, deren Resultat das Zurückweichen der Kavallerie der Nordpartei auf das Dorf Tempelhof war. Starke Schützenschwärme gingen jetzt von der Südpartei gegen die Chaussee nördlich Tempelhof vor, welche von den Schützen des 2. Garde⸗Regiments z. F. besetzt worden war. Es entwickelte sich zunächst ein hinhaltendes Infanterie⸗ Gefecht und ein mäßiger Artilleriekampf der beiden Avantgarden⸗ Batterien. Die Südpartei war im stetigen Vorgehen be⸗ riffen. Der Commandeur der Nordpartei, Oberst von 3 Wilczeg, in dessen Auftrag es lag, den Feind über die Spree zu werfen, beschloß jetzt eine Umfassung des linken feindlichen Flügels über die Verbindungsbahn hinaus. Er befahl hierzu das Garde⸗Füsilier Regiment. In dichten Schützen⸗ schwärmen und deployirten Linien gingen die Füsiliere an der Eisenbahn, und durch das Dorf Tempelhof gedeckt, in der Rich⸗ tung auf Rixdorf vor. Nach dem Ueberschreiten der Chaussee kamen die Schützen aber in das heftige Feuer der feindlichen Schützenlinien und Soutiens, sodaß das Terrain nunmehr nur sprungweise genommen werden konnte. Mit großem Geschick tte sich die Kavallerie⸗Brigade der Nordpartei, trotz des flachen weit ausholend, an den Brauereien vorbei, das Gehölz der Hasenhaide benutzend zum Schutz der linken Flanke, gedeckt auf den linken Flügel begeben. Brillant ge⸗ rittene Attacken suchten hier den feindlichen rechten Flügel aufzurollen; an dem Magazinfeuer der schußbereiten Soutiens und an dem rechtzeitigen Eingreifen der plötzlich hervor⸗ brechenden Dragoner⸗Brigade scheiterten aber die An⸗ griffe der Lanzenreiter. Den Garde⸗Füsilieren gelang jedoch die Umfassung des linken Flügels, und als nun auch das 3. Garde⸗Regiment z. F. die Front des 2. Garde⸗ Regiments verstärkte und minutenlang das ganze Vorterrain mit Magazinfeuer überschüttete, mußte die Südpartei weichend auf Britz zurückgehen. Wohl versuchten die Dra⸗ goner in kühnen Attacken den linken Flügel der Nord⸗ partei zu vernichten, das rechtzeitige Eingreifen der Ulanen und Kürassiere setzte aber auch hier dem Vorgehen eine Grenze. In musterhafter Ordnung, gedeckt durch das Geschützfeuer ihrer Batterien, zog die Südpartei auf Britz ab, während die Infanterie des Nordcorps soeben zum Sturm an⸗ etzte. In diesem Augenblick wurde das Ganze „Halt“ ge⸗ lasen. Dem hohen Königlichen Gast zeigte das Gefecht und der Kampf um die Verbindungsbahn vortreffliche Gefechtsbilder, wenn auch durch den herrschenden starken Wind das ganze Tempelhofer Feld minutenlang in dichten Staub gehüllt war, durch welchen sich die Sonne nur mit Mühe wieder Bahn rach. Mit größtem Seus verfolgten sowohl der König als uch die italienischen Offiziere das interessante Gefechtsbild, in dem die Formen, wie sie das neue Exerzier Reglement vor⸗ chreibt Vorgehen in breiten Linien und Vermeiden von dichten Kolonnen glänzend zur Geltung kamen. 1 Nach der Kritik fand zweimaliger Vorbeimarsch der Truppen statt: das erste Mal die Infanterie in Compagnie⸗ Kolonne im Laufschritt, die Kavallerie undArtillerie in Esca⸗ dron⸗ resp. Batteriefront im Trabe; das zweite Mal die Infanterie in Regiments⸗Kolonne, die Kavallerie und Artillerie in Escadronsfront resp. Batteriefront im Galopp. Prinz Albrecht führte beide Male das 1. Garde⸗Dragoner⸗Regiment vorbei, der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen cotoyirte das Kaiser Franz⸗Garde⸗Grenadier⸗Regiment. 1 Unter brausendem Jubel begaben Sich die Monarchen als⸗ dann an der Spitze des 2. Garde⸗Regiments z. F. vom Tempel⸗ hofer Felde aus nach der Stadt.

Aus Potsd am meldet „W. T. B.“ vom gestrigen Tage noch Folgendes: 1 Potsdam, 23. Mai. Ihre Majestäten der Kaiser und der König von Italien, Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Italien und Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht begaben Sich um 2 ½ Uhr vom Stadtschloß nach der Ehczatrhe woselbst der König von Italien am Sarge des ochseligen Kaisers Friedrich einen prachtvollen Kranz niederlegte. on der Friedenskirche aus . die Majestäten nach Schloß Friedrichs⸗Kron, Charlottenhof und dem neuen Orangerie⸗ gebäude, dann durch den Neuen Garten am Marmorpalais vorüber nach dem ne Hevech⸗ des Garde⸗Husaren⸗Regiments, wo Allerhöchstdieselben etwa eine Viertelstunde verweilten. Sodann begaben Sich die Allerhöchsten Herrschaften nach der Matrosenstation und traten von dort aus mit Ihrer Majestät der Kaiserin an Bord des Dampfers „Alexandria“, welcher die italienische Königsflagge gehißt hatte, um 4 Uhr inuten die Rückfahrt über die Havelseen nach Shar⸗ lottenburg an.

unter dem Vorsitz des Vize Präsidenten des Staats⸗Ministeriums,

Der Bunde‚grath ertheilte in de M Staatssekretärs des Innern von Boetticher abgehaltenen Plenarsitzung dem Entwurf einer Deklaration zu Artikel 3 der internationalen Reblaus⸗Konvention vom 3. No⸗ vember 1881 und dem Entwurf eines Gesetzes wegen

ststellung eines en Nachtrags zum Reichs⸗ aushalts⸗Etat für 1889/90 die Zustimmung. Schreiben des Präsidenten des Reichstages, betreffend die Beschlüsse des letzteren zu dem Antrage wegen Errichtung eines Reichs⸗Zoll⸗ tarifamts, zu der Petition mehrerer früherer Mitglieder einer Ortskrankenkasse wegen Wiederaufnahme in dieselbe, zu den Petitionen wegen Untersagung des Kaffee⸗Terminhandels, sowie zu dem diesjährigen Bericht der Reichs⸗Schuldenkommission, wurden den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Der vom Reichstage angenommene Gesetzentwurf, betreffend die Geschäftssprache der gerichtlichen Behörden in Elsaß⸗Lothringen, wird zur Aller⸗ höchsten Vollziehung vorgelegt werden. Mit der Ueberweisung des Gesetzentwurfs für Elsaß⸗Lothringen, betreffend die Erb⸗ schaftssteuer, wie er sich nach den Beschlüssen des Landes⸗ ausschusses von Elsaß⸗Lothringen gestaltet hat, an die Ausschüsse für Justizwesen, für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Elsaß⸗Lothringen erklärte sich die Versammlung ein⸗ verstanden. Die bereits ertheilte Ermächtigung des Groß⸗ herzoglich mecklenburg⸗schwerinschen Haupt⸗Steueramts zu Güstrow zur unbeschränkten Abfertigung des mit Anspruch auf Steuervergütung ausgehenden oder niedergelegten Zuckers aller Art wurde nachträglich genehmigt. Endlich wurde über S. Eingaben in Zoll⸗ und Steuerangelegenheiten Beschluß gefaßt.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichstages befindet sich in der Zweiten Beilage.

In der heutigen (75.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär, Staats⸗Minister von Boetticher, sowie andere Bevollmächtigte zum Bundesrath nebst Kom⸗ missarien desselben beiwohnten, theilte der Präsident den Eingang eines Nachtrags⸗Etats für 1889/90 (Verwaltung von Neu⸗Guinea) mit. t

Eine Reihe von Petitionen wurde für nicht geeignet zur Erörterung im Plenum erachtet.

Es folgte die erste und zweite Berathung der zu Bern am 15. April 1889 unterzeichneten Dek laration zum Art. 3 der internationalen Reblaus⸗Konvention.

In der Generaldiskussion legte der Staatssekretär von Boetticher kurz den Inhalt und Zweck der Vorlage dar.

In der zweiten Berathung wurden die einzelnen Para⸗ graphen des Gesetzentwurfs ohne Debatte angenommen.

Um die dritte Berathung noch heute z ermöglichen, schlug der Präsident vor, die Sitzung zu schließen und nach einer halben Stunde eine neue Sitzung zu beginnen, in welcher die dritte Berathung mit auf die Tagesordnung gesetzt werden solle.

Das Haus nahm diesen Vorschlag an. Schluß 11 Uhr

30 Minuten.

In der folgenden (76.) Sitzung wurde die zu Bern am 15. April 1889 unterzeichnete Dek laration zum Art. 3 der internationalen Reblaus⸗Konvention in der dritten Berathung ohne Debatte definitiv angenommen.

Es erfolgte sodann die Berathung der von dem Abg. Herzog von Ratibor und Genossen eingebrachten Resolution:

Die verbündeten Regierungen zu ersuchen: 1

im Falle der Annahme des Gesetzes, betreffend die Invaliditäts⸗

vnd Arbeitsversicherung, mit möglichster Beschleunigung das Gesetz v0hs 6. Juni 1870 über den Unterstützungswohnsitz in der Weise einer Revision zu unterziehen, daß die, besonders die ländlichen und kleineren Gemeinden schwer belastenden Bestimmungen des⸗ selben geändert werden. 8 2

Nach einer Erklärung des Staatssetretärs von Boetticher wurde die Resolution sowohl von dem Abg. Grafen Behr⸗ Behrenhoff wie von dem Abg. Rickert, der sie wieder auf⸗ genommen hatte, zuruͤckgezogen. 1 1

Nachdem sodann eine Reihe von Petitionen für erledigt erklärt war, erfolgte die Ges ammtabstimmung über den Gesetzentwurf, betreffend die Invaliditäts⸗ und Al⸗ tersversicherung. 1 8

Das Resultat der Abstimmung, an welcher im Ganzen 354 Mitglieder theilnahmen, ergab 185 Stimmen für, 165 Stimmen gegen das Gesetz; 4 Mitglieder haben sich der Abstimmung ent⸗ halten. Das Gesetz ist also definitiv angenommen.

Das Präsidium erbat und erhielt die Ermächtigung, Sr. Majestät dem König von Sachsen und dem sächsischen Volk zum 800 jährigen Jubiläum des Hauses Wettin die herzliche Theilnahme des Reichstages auszusprechen.

Hierauf gab der Präsident in gewohnter Weise die Ueber⸗ Ueriüber die Geschäfte des Hauses während der abgelaufenen

ession.

Abg. Graf Moltke sprach dem Präsidenten für die mahe⸗ volle, gerechte und umsichtige Leitung der schwierigen Geschäfte unter lebhaftem allgemeinen Beifall den Dank des Hauses aus.

Präsident von Levetzow dankte seinerseits für die wohl⸗ wollende Unterstützung, die er bei den Mitgliedern gefunden, und für die Beihülfe der Vize⸗Präsidenten, Schriftführer und Quästoren.

Der Staatssekretär von Boetticher verlas alsdann eine Aller⸗ höchste Botschaft vom 23. d. M., durch welche er ermächtigt wird, am 24. d. M. die Sitzungen des Reichstages zu schließen, und knüpfte daran den Dank und die volle Anerkennung Sr. Majestät des Kaisers und der verbündeten Regie⸗ rungen für die treue und mühevolle Mitwirkung, namentlich bei dem Invaliditäts⸗ und Altersversorgungsgesetz. 8

Der Staatssekretär von Boetticher erklärte darauf auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers im Namen der ver⸗ e n seg scaloen die Sitzungen des Reichstages für ge ossen.

Mit einem von dem Präsidenten von Levetzow auf Se. Majestät den Deutschen Kaiser Wilhelm II. aus⸗ pebransten dreimaligen Hoch, welches von der Versammlung

egeistert aufgenommen wurbe, trennte sich die Versammlung.

Dem Reichstage ist der Entwurf eines Ge⸗ setzes, betreffend die Feststellung eines zweiten Nachtrags zum Reichshaushalts⸗Etat für das Etatejagr 1889,90, ugegangen. Derselbe beziffert sich in Aus⸗ gabe und Einnahme 8 26 250 Die Einbringung dieses Nach⸗ trags⸗Etats ist durch den Wunsch der Neu⸗Guinea⸗Compagnie veranlaßt worden, daß die mit der Landeshoheit verbundene Verwaltung ihres Schutzgebiets, einschließlich der Rechtspfle e, durch Kaiserliche Beamte übernommen werde, wogegen sie sic bereit erklärt hat, die Kosten der Verwaltung dem Reich zu erstatten. Die für diese Beamten nothwendigen Gehälter im

5* 8

8 8 8 jährlichen Gesammtbetrage von 52 500 sollen in den at eingestellt werden; für das laufende Jahr ist nur die Hälfte der Summe angesetzt, weil man wenn man auch wünscht, daß die Verwaltung dur die Kaiserlichen Beamten baldmöglichst übernommen werden solle, doch glaubt, daß dies nicht lange vor dem 1. Oktober 1889 geschehen könne. In künftigen Etatsjahren würde der volle Betrag von 52 500 in Ausgabe und Einnahme erscheinen. Die ganze Summe erstattet die Neu⸗Guinea⸗Compagnie dem Reich, sodaß eine Neuforderung im Nachtrags⸗Etat nicht erhoben wird. Im Uebrigen soll die lokale Verwaltung für Rechnung der Neu⸗Guinea⸗Compagnie auf Grund eines zwischen dem Auswärtigen Amt und der Gesellschaft jährlich zu vereinbaren⸗ den Etats in der Weise erfolgen, daß die Ausgaben der ört⸗ lichen Verwaltung aus den Einnahmen gedeckt werden und etwa erforderliche Ausfälle bezw. Ueberschreitungen von der Gesellschaft zu tragen sind, Ersparnisse und Ueberschüsse ihr dagegen zu Gute kommen.

Der große Zapfenstreich vor dem hiesigen König⸗ lichen Schlosse (Lustgartenseite) findet morgen Abend, 9 Uhr, statt.

Derjenige, welcher einem Versicherten vorsätzlich bei der Uebervortheilung der Versicherungsgesellschaft durch übermäßige Schadenliquidation geholfen hat, haftet im Geltungsbereich des Preuß. A. L.⸗R., nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Civilsenats, vom 1ü1. März d. J., gleichwie der Versicherte für die Rückerstattung der an den Versicherten irrthümlich ausgezahlten Entschädigungssumme.

Dem Kreise Schweidnitz im Regierungsbezirk Breslau, welcher beschlossen hat, den von der Breslau⸗ Schweidnitzer Chaussee in Groß⸗Märzdorf ab⸗ weigeneen Weg über Domanze nach Bahnhof

ngramsdorf chausseemäßig auszubauen und diese Chaussee, sofern der Kreis Striegau eine Chaussee von Ossig über Bockau bis zur Grenze des Kreises Schweidnitz bei Ingrams⸗ dorf zur Ausführung bringen sollte, bis zum Anschluß an diese Straße in der Richtung auf Bockau fortzuführen, ist durch Allerhöchste Kabinets⸗Ordre vom 8. Mai d. J. das Enteignungsrecht für die zu dieser Chaussee erforderlichen Grundstücke, sowie gegen Uebernahme der künftigen chaussee⸗ mäßigen Unterhaltung der Straße das Recht zur Erhebung des Chausseegeldes auf derselben nach den Bestimmungen des Chausseegeld⸗Tarifs vom 29. Februar 1840 (Gesetz⸗Samml. S. 94 ff.) einschließlich der in demselben enthaltenen Be⸗ stimmungen über die Befreiungen sowie der sonstigen, die Erhebung betreffenden zusätzlichen Vorschriften vorbehaltlich der Abänderung der sämmtlichen voraufgeführten Bestim⸗ mungen verliehen worden. Auch sollen die dem Chaussee⸗ geld⸗Tarif vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee⸗Polizeivergehen auf die gedachte Straße zur Anwendung kommen.

Kiel, 23. Mai. (W. T. B.) Se. Königliche Hoheit der Prinz Heinrich ist heute Vormittag 9 Uhr 46 Minuten von Berlin hierher zurückgekehrt.

Baden. Karlsruhe, 21. Mai. Die „Karlsruher Ztg.“ berichtet: Se. Majestät der König von Italien und Se. Königliche Hoheit der Prinz von Neapel sammt Ge⸗ folge trafen gestern Abend kurz nach 7 Uhr in Freiburg ein. Auf dem Bahnhofe waren zur Begrüßung der italienischen Herrschaften anwesend Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog und Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Wilhelm von Baden, sowie or⸗ König⸗ lichen Hoheiten die Prinzen Max und Johann von Sachsen, ferner die von Sr. Majestät dem Kaiser und König zum Ehrendienst bei Sr. Majestät dem König von Italien be⸗ fohlenen Personen: der kommandirende General, General der Kavallerie von Heuduck, der General⸗Lieutenant und General⸗ Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs, von Versen, der Major und Flügel⸗Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs, von Bülow, und der Major und Regiments⸗Commandeur Freiherr von sodann als Ehrendienst bei Sr. König⸗ lichen Hoheit dem Kronprinzen von Italien: der General⸗ Lieutenant und Ober⸗Quartiermeister Graf von Schlieffen und Rittmeister von J Eine Compagnie des 5. Badi⸗ schen Infanterie⸗Regiments Nr. 113 mit Fahne und Musik bildete die Ehrenwache, an deren rechten Flügel sich der kom⸗ mandirende General des XIV. Armee⸗Corps, General⸗ Lieutenant von Schlichting, mit sämmtlichen der Compagnie vorgesetzten Offizieren ausgestell hatte; außerdem waren die übrigen Offiziere der Garnison, die Spitzen der Gerichts⸗ und Verwaltungsbehörden, Vertreter der Universität und des Stadtraths, Studenten mit ihren Fahnen, das Feuerwehr⸗ corps und eine außerordentlich große Zahl von Personen der verschiedenen Gesellschaftsklassen erschienen.

Bei dem Einfahren des Königlichen Zuges in den Frei⸗ burger Bahnhof wurde Se. Majestät mit lebhaftesten Zurufen der dicht gedrängten Menge empfangen.

Der König und der Kronprinz wurden vom Erbgroßherzog als Stellvertreter Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs, au das Herzlichste im badischen Lande willkommen geheißen; nach der Begrüßung der übrigen anwesenden Fürstlichkeiten schritt Se. Majestät mit dem Erbgroßherzog die Front der Ehren⸗ wache ab, während die Musik die italienische National⸗ hymne spielte. Es erfolgte hierauf die Vorstellung der zum Empfange befohlenen beziehungsweise eingeladenen Personen und e die Abfahrt nach dem Großherzoglichen Palais. In dem ersten Wagen befanden sich der König und der Prinz von Neapel, der Erbgroßherzog und der Prinz Wilhelm von Baden, im zweiten Wagen die beiden sächsischen Prinzen, im dritten Wagen der italienische Minister⸗Präsident Crispi, der kommandirende General von Heuduck und der Oberst⸗Kammerherr Seni von Gemmingen; in den folgenden Wagen hatten die üͤbrigen Personen Platz genommen, welche Einladung zu dem Diner erhalten hatten, das Se. Königliche 818 der Erb⸗ großherzog zu 829 seiner hohen Gäste veranstaltet hatte. Während der Fahrt vom Bahnhof nach dem Erbgroßherzog⸗ lichen Palais begrüßte die auf den Straßen di t gedrängt aufgestellte Bevölkerung den König mit freudigen Hochrufen; auch sympathische Kundgebungen fur den Minister⸗Präsidenten Crlag wegden geharte, Palaj Sr htn hlich

m Großherzoglichen Palais empfing Ihre Königliche Hoheit die Erbgroßherzogin Se. WMcan und den Prinzen von Neapel, sowie die übrigen Gäste. An dem hier⸗ auf folgenden Diner nahmen außer dem König, dem Kron⸗ prinzen und den übrigen, zum Empfang ers ienenen Fürstlichkeiten Theil: der italienische inister⸗Präsident

rispi, der General⸗Adjutant Sr. Majestät, General⸗ Lieutenant Graf Pasi, der Ceremonienmeister Graf Gianotti,

Königlichen die Generale von Heuduck, , der Oberst⸗Kammerherr gel⸗Adjutantern

der Oberst Osio, Vize ⸗Gouverneur Hoheit des Prinzen von Neapel, von Schlichting und von S von Gemmingen und die beiden Flü lichen Hoheit des Großherzogs, Major von auptmann von Gagern. undzwanzig Personen an dem Festmahle; gen Gesangvereine, sich aufgestellt hatten, verschiedene Ton

kurze Zeit,

Empfangnahme die Gerichtskommission niemals als ei angenommen. selben seien, mit Rück Kenntniß der Verhält Ueberzeugun

n gerechtes Tribunal v r ihre geringe e politischen erechte Entscheidung ie ihnen unterbreitet zeugt, daß das Urtheil der Geschichte en werde.

sicht auf ihre Erziehung

n Sr. König⸗ nisse in Irland und

n Schönau und heiligten sich zwei⸗ während desselben ofe des Palais

den Aufenthalt burg bestimmt war, nahezu verstrichen war, mußte die abgebrochen werden. der Erbgroßherzogin unter der huldvollsten D astlichen Empfang verabschiedet hatte, fuhr e mit dem Kronprinzen, und den übrigen Personen, welche hatten, nach dem Bahnhof. Nachdem Se. Majestät den Erb⸗

holten Kundgebungen des Dankes für n bereiteten Empfan

Im Ganzen bet . gen, außer Stande, eine über die politischen Probleme zu treffen, worden seien. Er sei über

zu Gunsten Irlands laut

Frankreich. Paris, 21. Mai. Deputirtenkammer nahm heute den Antre wonach die Untersuchung von importirtem fri künftig an der Grenze, stattfinden soll, mit 328 g

(W. T. B.) Die ag Delisse's, schem Fleisch zu⸗ anstatt im Zollbureau von Paris egen 287 Stimmen an. Die Kammer sodann zur Berathung des Handelsbudgets über. hme der ersten 30 Artikel wurde die Sitzung

Nachdem Sich Majestät bei Allerhöchst⸗ begleitet vom Erbgroßherzog an dem Diner theilgenommen

geschlossen. Rußland und Polen.

(W. T. B.) Der Schah vo mittag 2 Uhr

roßherzog unter wieder sroß Allerhöchstdemselben herzlich begrüßt und von den übrigen abschiedet hatte, bestiegen die italieni ihrem Gefolge und dem Ehrendienst welcher unter langandauernden Hochrufen der au ge alsbald den Blicken der Zurückb e Flügel⸗Adjutanten Major Freiherr von ann Freiherr von Gagern be Königlichen Hoheit des Gro schaften bis über die Landesgre durch das Großherzogthum fand Empfang statt, da Se. Majestät solchen a Noch von Freiburg aus hat König freundliches Telegramm an Stockholm gesendet, worin Se. Majestä Dankesausdrücken für die Allerhöchstdems thum gewordene Aufnahme Seine beso ausspricht, daß Er bei dem Erbgroßhe verweilen können, aber auch bedauert, die Großherzogin im Lande er Kundgebung de enheit der Großherz Wünsche für die baldige G der Kronprinzessin. Ueber das Be Kronprinzessin vo heute abermals günstig Tag ist befriedigend v Untersuchung stellte ein fest; die hohe Rekonv bett vertauschen, und das All schreitenden Genesung. der Großhe reise von Sto sicht genommen.

St. Petersburg, 23. Mai. n Persien traf heute Nach⸗ hier ein und wurde am Bahnhof, auf . eine Ehren⸗Compagnie aufgestellt war Kaiser, dem Großfürsten⸗Thronfolger anderen Großfürsten fuhr der Kaiser mit dem Schah gefolgt von den Großfürsten und dem Gef durch den prachtvoll geschmückten Newski⸗Pro Palais; auf dem Wege dorthin hatte die Die zahlreich anwesen Kaiser und den Schah mit enth

24. Mai. Großfürstinnen empfingen den der Eremitage des Winterpalais. Mitgliedern des Kaiserlichen hatte, fand im Winterpala an welchem der Kaiser und die des Kaiserlichen Hauses, Fürst von Montenegr Prinzessinnen⸗Töch die Mitglieder der persischen Ges Würdenträger, im Ganzen 180 Personen, Tafel saß der Schah zur Rechten der K Montenegro zur Linken derselben. des Schahs ausbrachte, wurden 21 Kanonenschüsse abgegeben. auf die Kaiserin aus.

Rom, 23. Mai. forma“ erklärt: die von König Humbert in Berl klar den Gedanken aus, daß be ihrer Völker

zum Abschied ürstlichkeiten Sich ver⸗ chen Herrschaften mit lichen Zug,

Vom Bahnhof aus

g9

olge des Schahs, spekt zum Winter⸗ Garnison Spalier de Bevölkerung begrüßte den usiastischen Kundgebungen. Die Kaiserin und die von Persien in Nachdem der Schah den Hauses Besuche is ein Galadiner statt, Kaiserin, die Mitglieder der Schah von Persien, der o mit dem Erbprinzen und den ‚ferner das Gefolge des Schahs, andtschaft, die Minister und andere Theil nahmen. Bei der aiserin, der Fürst von

Als der Kaiser das Wohl von der Peter Paulsfestung Der Schah brachte einen Toast

of versammelten Men vnagegengen enden 1Ie;. Di Schönau und Hauptm Fühnnen Befehl Sr.

italienischen Herr

leiteten auf herzogs die

elehnt hatte. umbert ein sehr Großherzog t mit den wärmsten elben im Großherzog⸗ ndere Freude darüber rzoglichen Hause habe den Großherzog und nicht getroffen zu haben, unter r Theilnahme über die Ursache oglichen Herrschaften und warmer enesung Ihrer Königlichen Hoheit

finden Ihrer Königlichen Hoheit der n Schweden und Norwegen sind e Nachrichten eingetroffen: Der gestrige erlaufen; die heute stattgehabte ärztliche nen wesentlichen Fortschritt der Resorption alescentin darf das Bett mit dem Ruhe⸗ gemeinbefinden entspricht der fort⸗ Ihre Königlichen Hoheiten og und die Großherzogin haben die Ab⸗ olm für Donnerstag, den 23. d. M., in Aus⸗

(W. T. B.)

abgestattet

(W. T. B.) dem Kaiser Wilhelm und dem usgebrachten Toaste drückten ide Dynastien ihre Sache mit Der Beruf beider

Die „Ri⸗

er identifizirten. Vorsehung vorgezeichnet.

(W. T. B.)

derjenigen Dynastien sei von der

Spanien. Zwischenfall in der bereits mitgetheilt, die Veranl

Madrid, 23. Mai. Deputirtenkammer, welcher, wie assung zur Demission des Präsidenten Martos gegeben, war folgender: Villa⸗ verde machte der Regierung Vorwürfe, nicht rechtzeitig vorgelegt habe, Minister erwiderte. erklärte Martos: dieser Frage sei vorüber. protestirten aufs Heftigste. herstellen wollte, zerbrach seine G Tumult zwang ihn, die Sitzung aufzuheb Sitzung spra Canovas über nothwendige man jedoch zur Abstimmung übergehen woll seinen Präsidentenstuhl. war die Folge. hin und her. beantragt, und die Folge 23. Mai.

Darmstadt, 23. Mai. Königliche Hoheit der Großherzog so lichen Hoheiten die Prinzen Heinrich ind gestern von Ib hierh

Großherzog und J zessin Alix haben Königin Victoria und des nach Schloß Heiligenberg auch Ihre Majestät die Kai burg aus eingetroffen ist.

Sachsen⸗Weimar⸗Ei Das Steuergesetz für veröffentlicht worden. steuer bei den 9 Klass⸗ 2,0, 2,4, 2,5, 2,6, 2,8 und 3

DOldenburg. Oldenbu liche Verordnung vom rung der Strandun (Reichs⸗Gesetzblatt Seite früheren Verordnung al Bezirk des Amts und de Bezirk des Amts Jever den Bezirk des Amts Butjadin den Bezirk des Amts Brake für den Bezirk des Amts Elsfleth das Amt Els⸗ irk des Amts Delmenhorst das Amt .22 der Strandungs⸗ .20 und 21 der schtum bis zum

(Darmst. Ztg.) Se. wie Ihre Großherzog⸗ und Wilhelm von er zurückgekehrt.

Se. Königliche Hoheit der rzogliche Hoheit ch zur Feier des Geburt Prinzen Ludwig von Battenberg r Bergstraße begeben, wo serin Friedrich von Hom⸗

daß sie das Budget

der Arbeits⸗ ochmals repliziren die Zeit für die Erörterung Die Konservativen und die Majorität Martos die Ordnung wieder d der nun folgende Bei der Wieder⸗ sowohl Sagasta wie parsamkeitsmaßregeln; te, verließ Ein ganz unbeschreiblicher Tumult ngen flogen unter den Deputirten wurde gegen Martos die Censur war, daß er sein Amt niederlegte. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer lehnte heute mit 227 gegen 64 Stimmen einen Antrag der Opposition auf eine Zusatzsteuer für Getreide und Mehl, das aus dem Auslande eingeführt wird, ab. Der Hof wird heute Abend nach Aranjuez übersiedeln.

Bukarest, 23. Mai.

der Deputirtenkammer begründete h ine Interpellation, betreffend die Unverträglichkeit Deputirtenmandats mit der Interpellant im Auge Catargi

re Großhe die Prin⸗

stages der Als Villaverde n

senach. Weimar, 23. N aufnahme Finanzperiode 1890/92 Nach demselben beträgt die Ein

en von 490 9000

Mai. (Th. C.)

0,8, 1,2, 1,6, Prozent vom Einkommen.

(H.) Durch landesherr⸗ sind zur Aus⸗ gsordnung vom 17. Mai 1874 73) unter Aufhebung der bezüglichen 8 Strandämter eingesetzt: für den Varel das Amt Varel, für das Amt Jever, gen das Amt

Mai d. J.

(W. T. B.) In Saulesco

Rumänien. das Amt

den richterlichen

für den Be 1 Deputirten

Delmenhorst. In ordnung sind für die Anwendung Strandungsordnung die Weser und die öschplatz bei Ochtum der See gleichgestellt.)

Elsaß⸗Lothringen. .Els.⸗Lothr.) Der 1u“ ist gest

unktionen, Blaremberg und Severeanu Minister⸗Präsident berg befriedigende Antworten gegeben hatten, ging die Kammer zur Tagesordnung über. Interpellation über die Grundsätze an, bei den administrativen Reformen

emäßheit des §

Carp kündigte sodann eine Straßburg, 23. Mai. von denen sich

(Lds.⸗Ztg. aiserliche Statthalter, 8

ürst zu Hohen⸗ erlin wieder hier

das Kabinet leiten lasse. Der „Polit. Corresp.“ wird gemeldet: Die Kammer betreffend die Kreditforderung von 700 000 Frcs., zur Durchführung der Konvention der Lemberg⸗Czernowitzer Eisenbahn, dringlichen Behandlung an eine Kommission.

ern aus 8

verwies die Vorlage,

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 23. Mai. (W. T. B) Abendblätter geben in warmen Worten der Bevölkerung Ausdruck über die glückliche Erre der Kaiserin und der Erzherzogin Valerie a er die hohen Herrschaften gestern geschwebt remdenblatt“ zufolge gingen im La Kaiser und der Kaiserin aus diesem Höfen Glückwunsch⸗Telegramme Der Kaiser hat mit

dem in der

Gefahr, in welch

Ueber den Besuch des Königs

von Italien am hiesigen Hofe schreibt das Pariser

„Mémorial Diplomatiquern:

Der Besuch des Königs von Italien in Berlin hat die Gabe. die Galle mehrerer unserer Pariser Kollegen zu erregen. zu unserem tiefen Bedauern wiederum

Vormittags dem von fremden 21. Mai. schster Entschließung vom 8 ssion des kroatischen Landtages beschlossenen mnmunionsgesetz die Sanktion ertheilt.

britannien und Irland. London, 23. Mai. at in seiner heutigen anchester⸗Sheffield⸗ t zur Er⸗ rimsby und Riga, Gefle

(Prag. Ztg.)

8 Mai d. J gezwungen, diesen Zeitungen zu r wir ihren Anschauungen durchaus nicht beistimmen. Gs ist doch nothwendig, daß wir endlich einmal dahin gelangen, die aus⸗ wärtigen Ereignisse nicht vom Standpunkt der man angehört, zu beurtheilen, sondern dieselben in idrer Wirklichkeit u betrachten und die Tragweite zu ermessen, welche sie thatsächlich aben können, und nicht diejenige, welche man ihnen im Interesse Sache, oder aus Voreingenommenheit oder aus Leidenschaft zu geben beliebt.

Unter dem Druck dieser bedauerlichen Irrthümer hat der größte Theil unserer französischen Zeitungen wir deklagzen, dies dier offen u müͤssen in Betreff d Landes seit achtzehn Jahren nicht aufgehört, dem päisches Phantasiegebilde und rein er Die älteren Maͤnner duͤrften schränkte Geister Alles, was der Cbolera, später auf diesenige der iser Nikolaus den

erklären, da

.g Frs Partei aus, welcher die Bill incolns

Das Unterhaus durch welche die ire⸗Eisenbahr richtung einer Dampferlinie zwis msterdam, Bremerhaven, Stettin, Danzig, änemark ermächtigt wird, mit 175

irgend einer

chweden, Norwegen und gegen 85 Stimmen angenon 1 Bürgermeister rößeren Städten Irlands rnell eine Adresse, in Zurückweisung ungen zum

der auswärtigen Politik unseres ublikum ein euro⸗ dachte Staatsmänner zu zeigen. sich erinnern, daß vor 80 Jahren de⸗ sie unangenehm derüdrte, auf Rechnung Jesuiten setzten. C

überreichten hierselbst heute welcher Glückwünsche

nahm der Ke

ein, und heute ist es Hr. von Bismarck. Es geht nichts in dem entlegensten Winkel der Erde vor, ohne daß die fruchtbare Ein bildungskraft der Zeitungen darin den bösen Geist Bismarck entdeckt. Weder die Dummbheit der Einen, noch die Unwissenheit der Anderen kann sich dazu entschließen, sich selbst die ihnen zustoßenden Wider⸗ wärtigkeiten zuzuschreiben; der Macchiavellismus des Hrn. von Bis⸗ marck muß ihnen zu Hülfe kommen, damit ihnen ihre Fehltritte ver⸗ ziehen werden oder ihre Blindheit gerechtfertigt erscheint. Will man einen Beweis des Mißkredits haben, in den die französische Presst. mit einigen seltenen Ausnahmen, in Folge ihrer eurtheilungen der auswärtigen Angelegenheiten ei dem europäischen Publikum gerathen ist? Nun hier ist der Be weis! Nur selten wird im Auslande bei Besprechung dieser Fragen die Anschauung einer französischen Zeitung angeführt! Und da die Presse, was man auch dagegen einwenden mag, die siebent Großmacht ist, so muß man seinem Bedauern Ausdruck geben darüber, daß sich die französische Presse durch ihre eigene Schuld in der internationalen Politik in den Zustand einer vollständigen Ohn⸗ 8 macht versetzt hat. Lärm machen, die Gemüther beunruhigen, Leiden schaften anfachen, oder die Leser belustigen: das Alles ist für ein ins Werk zu setzen, aber man schädigt die Sache Frankreichs

Augenblicklich sind die Spalten unserer Ueitungen mit der Reis des Königs von Italien nach Berlin angefüllt und es sind in diesen Spalten Zornausbrüche X. u denen nach unserer Ansicht dieses Ereigniß in keiner Weise Anlaß giebt. Erwiderte der König Humbert nicht den ihm voriges Jahr vom Kaiser Wilhelm ab gestatteten Besuch, so würden alle 587 Feuerköpfe den Kaiser aus⸗ lachen, dessen Artigkeit mit einer Grobheit vergolten wird. Ist abe der König Humbert artig, flugs verkünden dieselben Censoren, er hab sich vor dem Teutonen flach auf den Bauch gelegt. Nun sagen einige, man könne sich wohl den Besuch erklären, es sei aber eine Beleidigung für Frankreich, daß man zu diesem Besuch gerade die Zeit, wo auf dem Marsfelde die Ausstellung stattfindet, gewählt hat. Es liegen sogar mehrere Zeitungsartikel vor uns, in denen es wörtlich heißt, der König von Italien habe, vom Fürsten Bismarck dazu gedrängt, durch seine Reise unsere Ausstellung in den Schatten zu stellen und den Glanz unserer Pariser Feste durch die in der preußischen Hauptstadt ihm zu Ehren veranstalteten Festlichkeiten abzuschwächen beabsichtigt Derlei Urtheile sind uns unbegreiflich.

Besuche unter Souveränen werden nach Brauch in der Regel innerhalb eines Jahres erwidert. Im Oktober ist ein Jahr ver⸗ flossen, seitdem der Kaiser Wilhelm II. sich nach Rom begeben hat: 8 giebt es da etwas Natürlicheres, als daß der König Humbert sich noch vor Ablauf der gebräuchlichen Frist seiner Pflicht entledigt? Etiketten⸗Angelegenheiten werden überdies zwischen Souveränen nicht anders als zwischen Privatleuten geregelt. Wenn ein auswärtiger Freund uns besuchen will, so wird er zumeist seine Reise nicht cher antreten, als bis er bei uns angefragt und von uns die Zusicherung erhalten hat, daß uns sein Besuch zu der und der Zeit angenehm sein wird.

Unter gekrönten Häuptern ist dieses Verfahren noch viel noth⸗ wendiger, denn sie haben zahlreiche Pflichten zu erfüllen, haben im Sommer bald ihre Truppen zu besichtigen, bald Provinzen des Landes zu bereisen und andere Besuche abzustatten. Da ist es wohl begreiflich, daß es für diese hohen Persönlichkeiten keine kleine Sache ist, das Datum einer Reise und einer Heerschau festzustellen. Wenn der König Humbert für seine Abreise nach Ber⸗ lin den vorletzten Sonntag des Monats Mai gewählt hat, so möchten wir annehmen, daß dieser Termin persönlichen Vereinbarungen entspricht, welche der hohen Politik ganz fremd sind. Es wird uns wirklich nicht leicht, bei dem anderen Vorwurf wegen des Zusammenfallens des Königlichen Besuchs mit unserer Aus⸗ stellung auch nur einen Augenblick zu verweilen. Letztere dauert sechs Monate, der Besuch des Königs Humbert nur einige Tage. Bei dieser Lage hätte der Besuch bis zum Monat November verschoben 8 werden müssen, um unserer Ausstellung nur ja keine Konkurrenz m machen, er pätte wohl gar erst mitten im Winter statthaben können, e. es 8 ist, daß die Ausstellung noch länger geöffnet

eiben soll.

Es ist wahrhaftig Zeit, mit solchen einer großen Nation, wie die unserige, unwürdigen Kleinigkeiten erdlich zu brechen. Man muß Anderen gestatten, was wir für uns selbst in Anspruch nehmen, d. h. die Freiheit, seine persönlichen Handlungen nach seinem eigenen Er⸗ messen einzurichten. Man sage uns nicht etwa, daß es sich bier um einen Akt hoher Politik handelt, den wir kritisiren dürfen. Wir stellen die politische Tragweite, die man der Reise des Königs Humbert unterschiebt, energisch in Abrede. Hat der Besuch Wilhelm’s II. in Rom eine Aenderung in der auswärtigen herbeigeführt? Warum soll denn jetzt der Besu des Königs

umbert in Berlin eine solche Aenderung zur Folge 2 Wenn sich beide Souveräne über Politik unterhalten, was ja wahrschemlich ist, so werden sie wohl einander sagen, daß die Lage der Dinge die⸗ selbe ist, wie im Jahre 1888, das ibr Vertrag noch immer bestebt, daß sie Freunde wie bisher bleiben.

Der „Kölnischen Zeitung“ Lothringen geschrieben:

Der Erlaß der bekannten, seit Jahresfrist in Kraft beündli Maßregeln erweist sich immer mehr als ein glücklicher Grif. Durch dieselben ist es nämlich nicht bloß ermöglicht worden, cinen grr Theil der von Frankreich ausgehenden politischen Verbetzung labm⸗ zulegen und damit zur Beruhigung der Gemüther beizutragen ein Erfolg, der bereits bei den nächsten Reichstagswahlen, wenm nicht alle Anzeichen trügen, greifbar zu Tage treten dürfte —, dern de zwischen Elsaß⸗Lothringen und Frankreich errichtete S ke auch dazu beigetragen, einen günstigen Einfiuß auf die Answande rungsverhältnisse auszuüben. Das Keicheland bat allei : bis 1885 59 299 Elsaß⸗Lothringer verloren; die Zabl der Zeitraum weggezogenen Familien deträgt üder 2000. liegt keinem Zweifel, daß die Leichtigkeit, mit der gewanderten aaf kürzere oder längere Zeit in die Hermath zuröck⸗ kehren und daselbst als Ausländer leden kounten, die sehr begünstigt hat. Seit nun die Paßschranke seldst den porüder⸗ 1n . 82—2 sedr erschwert. deß sich jeder zweim er die beimathliche Scholle verläßt; dies namentlich von denjenigen Elementen, deren Wegzng wirthschaftlichen Gründen zu dedauern ist. Im Irsammendang damn ist auch die Zisfer der jungen Leute, welche ider Ansdildumg in frar⸗ zösischen Lehranstalten empfangen, newerdings in stetigem K begriffen. Unter solchen Umständen dürfte sich die dier zm noch vielfach gte Hoffnung, die rürden zur ner⸗ übergebend deidebalten werden, kaum verwerklie inmal dee jusammendängende Schädigung der 11öögBn Lothringens keineswegs so dedentend ist, als anf Ingenc Imen wurde.

Die . ste V. endersaun . Mai im „Berli of“ satt. Frankfurt a. X. Mari den Joseph Straunß bacß meinen · Für Wei iu konstatiren; die Preise des Hesägen , bes z 3 G für T mnd

temlich dech nott degtanen dtenangaid fün Bzüge der deer derdandenen gaten Qaalidäden za erscheinen. Weizen ad 18-19, srei deer 188 18 de.

kurdessischer edense. rafst Sder W—2. Nog Verkedr lustlos Tendenz matt, sodaß sich dee Preihschmäö auf 25 hiffert, rvaßsische 8

Gerste andaldend geschäfraleos, Med⸗. Gerste 1 2