1889 / 125 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 May 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Se. Majestät der König hahen Plergnädigst geruhe ddeem in den Ruhestand versesh BWewellongsebluditeunr der Garde⸗Kavallerie⸗Division Fenc. th Pfefferkorn, den Charakter als Geheimer z⸗Rath zu verleihen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Bei dem Gymnasium zu Hanau ist-der ordentliche Lehrer Hermann Schaub zum Oberlehrer befördert worden.

Der ordentliche inarlehrer Welz vom Schullehrer⸗ Seminar zu Schernförde ist in gleicher Eigenschaft an das Schullehrer⸗Seminar zu Uetersen versetzt, und am erst⸗ enannten Seminar der Predigtamts Kandidat Gäbler aus atzeburg als ordentlicher Seminarlehrer angestellt worden.

Abgereist: Se. Excellenz der kommandirende General des XV. General der Kavallerie von Heuduck, nach Straßburg i. E.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 27. Mai. Se. Majestät der Kaiser und König besuchten am Sonnabend Nachmittag 3 Uhr mit Sr. Majestät dem König von Italien das Sedan⸗Panorama sowie dasjenige in der Herwarthstraße und

ohnten dann dem Rennen in rlottenburg bei. 1

Die Rückkehr nach dem Schlosse erfolgte gegen 6 Uhr.

Um 7 ½ sand ein größeres Diner in der Bilder⸗ galerie daselbst statt.

Um 9 Uhr nahmen die Majestäten von der Wohnung Sr. Majestät des Königs von Italien aus den von der Berliner Garnison dargebrachten Zapfenstreich entgegen

Gestern Vormittag um 10 Uhr begaben Sich die Kaiser⸗ lichen Majestäten zum Gottesdienst in den Dom.

Nach der Rückkehr empfingen Se. Majestät der Kaiser um 11 ½ Uhr den Staats⸗Minister von Boetticher.

Um 1 Uhr war Familien⸗Frühstückstafel.

Gestern d 18 Uhr haben Se Majestät der König und Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Italien, von Sr. Majestät dem Kaiser nach dem Anhalter Bahnhof geleitet, die Rückreise angetreten.

Die zu Ehren Sr. Majestät des Königs

von Italien veranstalteten Festlichkeiten fanden am Sonnabend durch einen großartigen Zapfenstreich ihren würdigen Abschluß.

Bereits nach 7 ½ Uhr Abends begann die Absperrung der in der Nhe des Königlichen Schlosses liegenden Stpahen durch die Polizei, welcher sich als ein dichtes Militär⸗ Spalier anschloß. Die anrückenden Musik⸗ und Tambour⸗ corps nahmen östlich vom Denkmal Friedrich’s des Großen Au ng; eine dichte Kette von militärischen Fackelträgern schloß sich um dieselben. Als die neunte Stunde heranrückte, wurden Hunderte von eee. und unter den Klüngen des Penbeen sches der Ta rs setzte sich das wohl an 700 Mann starke Musikcorps nach dem Schlosse in Be⸗ wegung. Bald ging der Marsch in den Lock über. Als die Tete bei der Schloßbrücke angelangt war, neben welcher die Fontänen in der Spree, von buntfarbigem elektrischem Licht beleuchtet, ihre Wasserstrahlen in die Höhe schleuderten, setzten die Ka⸗ pellen mit dem Yorkschen Marsch ein, und unter seinen Klängen erfolgte der Aufmarsch vor dem Portal IV des Schlo vor welchem das in den italienischen Farben dra⸗ e m für den musikalischen Dirigenten des Zapfen⸗

eichs, Stabshoboisten Frese vom Garde⸗Füsilier⸗Regiment, aufgestellt war.

Im Königlichen Schlosse waren die Fenster des ersten und 3 Stockwerks geöffnet und strahlten im Licht der aus

Innern sichtbaren zahllosen Kerzen der Kandelaber und Gaskronen. Fast alle Fenster waren von Mitgliedern der Hof⸗

sellschaft besetzt. Se. Majestät der Kaiser, Ihre Mae ät die Kaiserin, Se. Majestät der König Bb Se. Königliche Hoheit der Prinf von

eapel sowie die nach dem Diner im Schlosse verbliebenen Gäste Ihrer Majestäten hörten von dem über Portal IV gelegenen Saale bezw. dem Balkon dem Konzert zu.

Dasselbe begann mit einem kurzen Trommelwirbel, der italienischen Königsfanfare und dem Königsmarsch, an die sich die übrigen Nummern des mitgetheilten Programms anschlossen. Von besonders mächtigem Eindruck waren der Chor aus der „Schöpfung“ von Haydn, das Finale aus „Rienzi“ und der „Abendsegen“, von elektrisirender Wirkung der Pariser Ein⸗ zugsmarsch.

Um 9 ¾i Uhr war die Aufführung beendet, worauf die Musik⸗ und Dambourcorpa unter den Klängen des Zapfen⸗ streich⸗Marsches nach den Linden abrückten.

Ebenso wie sich am Dienstag der Einzug Sr. Majestät 855 Königs von Sasn Fragsa eehnegnes völkerung zu einer großartigen Huldigung für den hohen Verbundeten Sr. Masestät des Ka tene und Khnigs v ebenso glich die gestrige Abfahrt aus dem König⸗ ichen Schlh e ch Bahnhof einem Triumphzuge durch das jubelnde Volk. Auf dem ganzen Wege, vom Lustgarten bis zu dem Anhalter Bahnhof, stand zu beiden Seiten eine lebendige Menschenmauer. Vielköpfig war auch jedes einzelne Fenster be⸗ etzt, und Tausende von 82 hem König Umberto ein „Lebewohl“ zu. Es war nicht bloß müßige Neugier, welche diese Penschenmassen angesammelt hatte: es war eine . den Herzen kommende, aufrichtige

Ovation, und die begeisterten Hurrahs und Evvivas, welche den Wagen der beiden Majestäten umbrausten, gaben Zeugniß von den dankbaren Feicheen der Bevölkerung für den Besuch König Umberto's, von der Iögehor Feit des Volkes zu unserem

und Königshause. Unghlässig, und sichalich von der

e gblü 8. 8 egeisterung der Abertaufende ergriffen, dankte

gig rio. Unter den Linden, am Brandenburger hor, im Thiergarten, am Potsdamer⸗ und Askanischen Platz, berall, wo die offene Galakalesche mit den beiden Mon⸗ archen vorüberfuhr, flammten rothe und grüne Bengalfeuer empor und beleuchteten magisch die Baumgruppen und die zu

unden mit weißen Tüchern winkten

Ehren der Anwesenheit bes Königs Umberto errichteten Fest⸗ bauten. An der Abfahrtsseite des Anhalter Bahnhofes stand vor den Fuͤrstenzimmern der Königliche Sonderzug bereit. Auf der Plattform des Königlichen Salonwagens prangte ein aus den kostbarsten und seltensten Blumen gefertigtes Riesenbouquet. G

Zur Verabschiedung fanden sich ein: die sämmtlichen General⸗ und Flü⸗ vee⸗een Sr. Majestät des Kaisers und Königs, der Polizei⸗Präsident, der Gouverneur und der Kommandant von Berlin, der zum Ehrendienst be⸗ 1. General der Kavallerie von duck, der General⸗

ieutenant und Geneval⸗Adjutant von Versen, der Comman⸗ deur und der Ordonnanz⸗ ffibier des 13. Hessischen Husaren⸗ Regiments, welche, wie bei der Hinfahrt, so auch jetzt bei der Rückfahrt dem vm em Gaste wieder das Geleit gaben. Es erschienen die sämmtlichen Herren der italienischen Botschaft, an der Spitze Graf und Gräsin de Launay, Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Albrecht, Alexander und Friedrich Leopold von Preußen, Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen, die Prinzen von Hohenzollern, Anhalt und Reuß, der Erb⸗ prinz Reuß j. L., der Erbprinz von Waldeck und Pyrmont, der Prinz von Sachsen⸗Altenburg, der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg⸗Schwerin, der Herzog Ernst Günther von Schleswig⸗Holstein, der 8 von Oldenburg. Kurz vor der Ankunft der Majestäten waren die Herren des italienischen Gefolges, an der Spitze der General⸗ Adjutant Graf Pasi, eingetroffen. Ueberall sah man eine herzliche Verabschiedung der gegenseitigen Gefolge, eine An⸗ sprache und huldvolle Bernb schsedung Seitens der Prinzen und Fürsten. Im Fürstenzimmer stand in eifrigem Gespräch der italienische Minister⸗Präsident Crispi mit dem Staats⸗ sekretär Grafen von Bismarck.

Die Uhr zeigte 5 Minuten nach 9 ½, als brausende Hochrufe, Epvivas und Hurrahs von der Straße her die An⸗ kunst der Monarchen meldeten. Se. Majestät der Kaiser und König trug den blauen Waffenrock der Garde⸗Kürassiere mit der Ketle des Annunziaten⸗Ordens, Se. Majestät der König von Italien und Se. Königliche Hoheit der Kronprinz die Uniform des 13. Husaren⸗Regiments. Sowohl der König wie der Kronprinz von Italien beehrten noch die meisten der Anwesenden mit einer kurzen An⸗ sprache und einem HändedruckF. Von der Thür zu den Fürstenzimmern bis zum Königlichen Salonwagen bildeten jetzt auf der linken Seite die General⸗ und Flügel⸗Adjutanten auf der rechten Seite die Koöniglichen Prinzen und Fürstlichkeiten Spalier. Als die Monarchen aus der Thür den Perron betraten, flammte der 9 in rothem und grünem Bengalfeuer auf, mit dem weißen elek⸗ trischen Licht die italienischen Landesfarben zeigend. Die Majestäten umarmten Sich dreimal; auch von dem Kron⸗ prinzen Victor Emanuel verabschiedete Sich der Kaiser und König auf das Herzlichste. Bald nach dem Betreten des Salon⸗ wagens setzte sich der Sonderzug in Bewegung. Der König und der Kronprinz blieben auf der Plattform stehen, brausende Evvivas durchzitterten die Halle des Bahnhofes, und bis zum Ausfahren des Fucge aus derselben blickte Se. Majestät der Kaiser und König Seinem scheidenden Königlichen Gaste und hohen Verbündeten nach. 1

Auf der Rückfahrt des Kaisers zum Schloß durchbrauste die Straßen zum zweiten Male ein begeistertes Hurrah, welches erst mit der Einfahrt des Monarchen in das König⸗ liche Schloß sein Ende erreichte.

Wie „W. T. B.“, meldet sind Se. Majestät der König und Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Italien nebst Gefolge heute Morgen 7 Uhr 35 Mi⸗ nuten wohlbehalten in Frankfurt a. M. eingetroffen.

Ueber den Aufenthalt daselbst und die Weiterreise liegen noch folgende Telegramme des „W. T. B.“ vor:;

Frankfurt, 27. Mai. Der Sonderzug des Königs und des Kronprinzen von Italien traf heute Morgen 7 Uhr 35 Minuten auf dem Hauptbahnhofe ein. Auf dem Perron hatten sich das gesammte aktive Offitzier⸗ corps sowie die Spitzen der Behörden eingefunden und empfingen die hohen Gäste mit brausenden Hochrufen. Der König und der Kronprinz, Beide in der Uniform des 1. Hessi⸗ schen Husaren⸗Regiments, begaben sich alsbald mit Gefolge auf den Platz vor dem Hauptbahnhofe und bestiegen unter stürmischem Jubel des in enormer Menge erschienenen Publikums die bereitstehenden Wagen. Voraus fuhr der Polizei⸗Präsident; den König begleitete der kommandirende General des XI. Armee⸗ Corps, von Grolmann, den Kronprinzen der Stadtkommandant; in den nächsten 4 Wagen hatte das militärische Gefolge, im letzten Minister⸗Präsident Crispi Platz genommen, welcher gleichfalls mit lebhaften Hochrufen begrüßt wurde. Das Musikcorps des 1. Hessischen Husaren⸗Regiments Nr. 13, welches in Paradeuniform Aufstellung genommen hatte, spielte den Bersaglieri⸗Marsch. Unter fortgesetzten begeisterten Hurrah⸗ rufen fuhr der König mit seinem Gefolge die Front des Regiments ab. Alsdann verließen die Höchsten Herr⸗ schaften die Wagen und nahmen vor dem versammelten Offiziercorps Aufstellung. Der Vorbeimarsch des Regiments erfolgte zugweise im Schritt; nach demselben brachte der Commandeur Freiherr von Bissing ein dreimaliges, be⸗ gkiftert aufgenommenes Hoch auf den König aus, in welches ie Musik mit dem italienischen Königsmarsch einfiel.

Mit lebhaften „Evvivas“ wurde der Mönaee von der

hüsigen italienischen Kolonie begrüßt. Se. Majestät winkte mehrere Mitglieder zu sich heran, drückte ihnen die Hand und erkundigte sich nach den Verhältnissen der Kolonie. In

dem reichgeschmückten Fürstenzimmer des Bahnhofs wurde

das Frühstück eingenommen, an welchem auch Ober⸗Bürger⸗ meister Miquel, sowie Mitglieder der italienischen Kolonie heiltnaswnen Das Musikcorps des Husaren⸗Regiments gab die Tafelmusik. Um 8 Uhr 50 Min. traf die Kaiserin F von Homburg hier ein. Ihre Majestät wurde von dem König auf dem Perron empfangen und in das Fürsgenabeftner geführt. Unter begeisterten Hoch⸗ und Evviva⸗

ufen erfolgte um 9 Uhr 15 Minuten die Weiterfahrt; der König grüßte fortgesetzt mit der Hand von dem reichgeschmückten Salonwagen aus.

Frankfurt a. M., 27. Mai. Den Mitgliedern der italienischen Kolonie gegenüber äußerte sich König Humbert nach dem hiesigen „General⸗Anzeiger“ etwa folgendermaßen: Er freue sich auf fremdem Boden Landsleute begrüßen zu können, doch sei derselbe jetzt nicht mehr fremd, denn sie gehörten jetzt zu einer

amilie. Wie ihre Herzen vor Freuden schlügen, so nicht minder das seinige, da er voller Glück und Enthusiasmus über den Empfangg in Berlin in die Heimath zurückkehre.

An Zöllen und steuern sowie anderen ril 1889 bis zum

lich der kreditirten Betre 244 020 732 ℳ) ℳ), Verbrau

emeinschaftlichen Verbrauchs⸗ en sind im Reich für die des Monats April 1 ge, zur Anse 7805 662 6G), Tabachsteuer uckermaterialsteuer 826 8. chsabgabe von Zucker 3 881 395 + 3 881 395 ℳ), Salzsteuer 2 517 619 % (— 55 881

und Branntweinmaterialsteuer 410 901 Verbrauchsabgabe von Branntwein und (+ 1 055 254 ℳ), Brau⸗ 007 (+ 160 0651 ℳ), Uebergangsabgabe von 37 151 713

Die Kaiserin Friedrich kehrte mit den Prinzessinnen Töchtern um 9 Uhr 18 Minuten nach Homburg zurück. Der 91 und die anliegenden Straßen sind aufs Prächtigste

Karlsruhe, 27. Mai. Der Sonderzug des Königs ronprinzen 11 ½ Uhr auf dem Mühlburger Thor⸗Bahnhof ein. Empfang war Staats⸗Minister Dr. Turban anw welchem sich der König auf das Huldvollste unterhielt.

atte sich eine zahlreiche Menschenmenge welche bei der Abfahrt begeisterte Evvivas

esend, 8 aischbottich⸗

dem Bahnhofe (+ 1 133 981

angesammelt, ausbrachte

ben 8 874 622

Hier 241 775 14 872 731 ℳ). 636 ℳ), Wechselstempelsteuer 600 017 (+ 47 751 ℳ), mpelsteuer für a. Werthpapiere 1 384 677 ( 901 194 ℳ), b. Kauf⸗ und sonstige Anschaffun + 584 794 ℳ) + 42 331 ℳ),

29 416 ℳ);

Spielkartenstempel

Dem italienischen Minister⸗Präsidenten, Herrn Crispi,

Mitgliedern des Reichstages eschäfte 1 311 925 ℳℳ

vatlotterien 59 333 198 178 ℳ), + 1 923 972 ℳ),

zu Ehren wurde am Sonnabend den festlich gese hofs außer mehr

Staatslotterien 591 537 ost⸗und Telegraphenverwaltung 17 769 778 eichs⸗Eisenbahnverwaltung 4 105 300 (+ 95 900 ℳ). st⸗Einnahme erwaltungskosten be⸗ eichneten Einnahmen bis Ende April + 6 236 810 ℳ), Tabacksteuer 571 38s6 (+ 16 907 ℳ), Zuckermaterialsteuer 11 138 467 Verbrauchsabgabe von Zucker 3 265 153 Salzsteuer 3481 396 (+ 127 890 und Branntweinmaterialsteuer 1 384 935 Verbrauchsabgabe von Branntwein und 8 181 299 (+† rausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 2 162 994 161 352 ℳ); Summe 52 793 841 (— 1 370 149 ℳ). Spielkartenstempel 110 264 (+ 12 903 ℳ).

Die im Reichs⸗Eisenbahnamt auf der Ersten bezw. Zweiten Beilage veröffentlichte Betriebsergebnisse für den Monat April d. welche auch im Betrieb waren zogen werden konnten, mit einer Gesammtbetriebslänge von Im April d. J. war Einnahme aus allen Verkehrszweigen auf ein Kilometer Betriebslänge bei 59 Bahnen, mit zusammen 33 587,49 km, höher und bei 12 Bahnen, mit zusammen 1189,54 km (darunter 2 Bahnen mit vermehrter als in demselben Monat des Vor des Etatsjahres bis war dieselbe auf ein Kilometer Betriebslänge bei Bahnen, mit zusammen 33 743,85 km, höher und bei 12 Bah⸗ nen, mit zusammen 1033,18 km (darunter 3 Ba eringer als in demsel een unter Staatsverwaltung rivatbahnen, ausschließlich der vom Staat echnung verwalteten gesammte konzessionirte Anlage⸗ 000 (15 405 100 Stammaktien, 2454 900 Prioritäts⸗Stammaktien und 5000 000 Prioritäts⸗Obligationen),

117,43 km, sodaß au

denn 100 Mitgliedern des Reichs⸗ tages zahlreiche Gäste aus den höheren Beamtenkreisen des reußens vereinigt platz an der Tafel, flankirt von den Herren von Levetzow und von Benda, und in weiterer Folge von den

orckenbeck und von Unruh,

rispi, ein, der das Band des Schwarzen Adler⸗Ordens an⸗ hatte der Staatssekretär, raf von Bismarck Platz genommen. Präsident des Reichstages,

Den Ehren⸗ züglich der Au trägt bei den na

1889: Zölle 226

uhrvergütungen un

erren von m der gefeierte Gast, Herr (— 17 406 456 (+ 3 265 153 Maischbottich⸗ 1 234 373 ℳ) schlag zu der

legt hatte. taats⸗Minister Reihe der Toastreden eröffnete der von Levetzow, mit einer solchen auf die verbündeten Monarchen, hre Majestäten den Kaiser und den König von Italien. Als die begeisterten Hoch⸗ und Evvivarufe verhallt waren, mit denen die Versammlung der Aufforderung des Redners Hr. von Benda, um in eender italienischer Ansprache den Festgast, den Minister⸗ räsidenten Crispi, leben zu lassen. Donnernde Hochrufe und voivas bekundeten dem italienischen Staatsmann, wie sehr jedes Wort des Redners aus dem Herzen der Z prochen war. Der Minister⸗Präsident Crispi er italienischer Sprache mit warmen Worten des Dankes für die ihm bereitete Kundgebung, die er nicht als sich, sondern als Er schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf den Kaiser und den Reichstag. Die letzte, ebenfalls mit wärmster Rede hielt Herr Dr. Miquel auf friedensbedürftigen Völker.

(W. T. B.) Dem Ober⸗Bürgermeister von Berlin, Dr. von Forckenbeck, ist aus dem Civi des Königs von Italien nachfolgendes Schreiben zu⸗ gegangen: 1

Der König, mein erhabener Herr, bittet Sie, bei der Bevölkerung aauuptstadt sich zum Dolmetsch Seines lebhaften Dankes für den glänzenden und herzlichen Empfang zu machen, welcher Ihm bei Seiver Ankunft zu Theil geworden ist, sowie für die Be⸗ Ihn während Seines 4 ei Seinem erhabenen Wirth und Freund, Sr.

ajestät dem Kaiser von Deutschland, König von Preußen, be⸗ gleitet haben.

Se Majestät dankt Ihnen persönlich, Herr Ober⸗Bürgermeister, und dankt dem Zweiten Bürgermeister, dem Vorsitzenden der Stadt⸗ verordneten⸗Versammlung und allen Mitgliedern der Munizipalität für die bei dieser Gelegenheit getroffenen Anordnungen.

Se. Majestät der König will, daß ich Ihnen in Seinem Namen sage, daß Er von Berlin die angenehme Erinnerung bewahren wird, indem Er Sie versichert, daß Sein Freundschaftsgefühl für die Haupt⸗ stadt Deutschlands von Rom und ganz Italien getheilt wird.

Schließlich ersucht Se. Majestät Sie, die hier angeschlossene zu einem wohlthätigen Zweck vertheilen zu lassen, Ihnen überlassend, den zu diesem Zweck geeignetsten Weg zu

Genehmigen Sie, Herr Ober⸗Bür ausgezeichnetsten Hochachtung. Für den Minister des Königlichen Hauses.

Ihm gegenüber

4 993 822 ℳ),

erhob sich kurzer, aber

ebersicht 1b Eisenbahnen ergiebt für die 71 Bahnen, Monat des Vergleichung ge⸗

deutscher

widerte in

34 777,03 km,

Italien erwiesen

Zustimmung aufgenommene talien und den Bund der etriebslänge), niedriger in der Zeit

vom Beginn nde April d.

kabinet Sr. Majestät

mmer nen mit ver⸗ Zetriebslänge), en Zeitra um des Vorjahres. stehenden

für eigene

dieser berühmten

weise der aufrichti betrug Ende

lanzen Aufenthalts

i Sympathie, 22 860 000

die Länge derjenigen 1 km 194 669 entfallen. Bei den unter Privatverwaltung stehenden Privat⸗ bahnen betrug Ende April d. nirte Anlagekapital 580 516 829 (305 516 Prioritäts⸗Stammaktien und 195 618 629 Prioritäts⸗Obligationen), und die Länge dersenigen Strecken, für welche dies Kapital bestimmt ist, . je 1 km 153 086 entfallen. 1. April d. J. ist die Fröttstedt⸗Friedrichrodaer Eisenbahn (8,92 km) in das Eigenthum des preußischen Staats (König⸗ liche Eisenbahn⸗Direktion zu Erfurt) übergegangen.

esandte in Hamburg, von Kusserow

h n Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der dortigen

Gesandtschaft wieder übernommen. 8

Der General der General⸗Adjutant Sr. Majestät des Kai sich nach dem Rhein begeben.

—— Der Gener Adjutant Sr. Maj

das gesammte kon

Stammaktien, 79 381 650

Summe von 20 000 Fr km, sodaß auf germeister, die Versicherung der

8 6

Der Königliche G

B.) Aus Anlaß der ist von dem ihm Aller önigs von Italien in Berlin

Magistrat folgende Telegramme

Foggia, 22. Mai 1889. berühmten Hauptstadt

8 Anwesenheit

r. Majestät des hat der hiesigen aus Italien erhalten:

Der festliche,

fanterie Freiherr von Losn,

Seitens der dortigen ers und Königs, hat

unserem erlauchten Herrscher Humbert I. und dem Kronprinzen zu Theil gewordene Empfang befestigt immer aufrichtigen Freundschaft zwischen den beiden Völkern, welche glteich⸗ Einigkeit durch die Kraft ihrer Waffen bewerk⸗ stelligten. Als Dolmetsch der Gesinnung unserer Bürgerschaft ersuche ich Euer Hochwohlgeboren, den lebhaften Dank der Berliner B immer mit Liebe und begeisterter

mehr die Bande der al⸗Lieutenant von Versen, General⸗

estät des Kaisers und Königs und Com⸗ mandeur der Kavallerie⸗Division des XV. Armee⸗Corps und der General⸗Lieutenant von Gélieu, à la suite des Garde⸗ und Erster Kommandant von Koblenz haben Berlin wieder verlassen.

S. M. Fahrzeug „Loreley“, unter Kommando des „Lieutenants zur See von Bassewitz, ist am Larnaca eingetroffen und an demselben Tage in See gegangen.

Mäncen, egent i Adelgunde,

dem Bahnho aunboe⸗ h

zeitig ihre eigene

Schützen⸗Bataillons.

völkerung auszusprechen, welche und Ehrenbreitstein,

Sympathie unsere Königsfamilie aufnahm. Mit voller Hochachtung für den Bürgermeister (Unterschrift). Piacenza, 22. Mai 1889. Wir, Vertreter der Provinz Piacenza, danken in Ihnen dem

tapferen deutschen Volke für den Sr. Majestät Humbert I., unserem innig geliebten König, zu Theil gewordenen Empfan freut, daß die Zuneigung der beiden Völker das welches den Frieden

I. Offiziers ö Mai cr. in

Bayern. (W. T. B.) seiner Schwester, der Prinzes

heute früh 9 Uhr

Wir sind er⸗ udniß heiligt

Provinzial⸗Deputation. (Unterschriften.) Turin, 22. Mai 1889.

. ¹ sehr erfrent über den glänzenden und herzlichen, dem König von Italien zu Theil gewordenen Empfung Namen Turins, der Wiege des savovischen Re⸗ der edelmüthigen Stadt Berlin die lebhaften Dank⸗ und gefühle an den Tag.

mittelst Sonderzuges u längerem Besuch nach Wien abgereist. hatten sich die Prinzen zum

uropas sichert. bschied ein⸗

Die Munizipal⸗Versammlung, Sachsen. Dresden, 24. Mai. ramm füͤr die folgendermaßen aufgestellt:

nne ittwoch, den 12. Juni: Eröffnung des außerordentlichen Land⸗

Generalprobe des Armeefestes. 8 Uhr Arena der Kaserne des Königlichen Garde⸗Reiter⸗

öniglichen Schlosse Entgegen⸗ ersammlung durch eine Ab⸗ ammern. Tafel am Königlichen Hofe für die Ständeversammlung. olytechnikums, der Berg⸗Akademie, der Forst⸗ hierarzneischule.

Dr. J.) Das 3 Wettiner 8n0 he2) 16 vrs

Der Bür ermeister:

Lucca, 22. Mai 1889. Ddie Veteranen von Lucca grüßen und danken der Berliner völkerung für den fröhlichen, dem Köni gewordenen Empfang.

Freitag, den 14. Juni: ds, in der

Sonnabend, den 15. Juni: Im K der Glückwünsche der Ständev ordnung beider K Mügliede der renden d kademie und 84 onntag, den 16, Juni: nahme der Beglückw ien Dienstes, der est vor Sr. Maje ontag, den 17.

von Italien zu Theil ute in der Kaiserlichen Residenz Deutschlands cin Bündniß, welches den beiden Völkern ihre Einigkeit und Europa den Frieden sichert. Der Präͤsident pp. Carina. Catania, 23. Mai 1889.

Der Verein Humbert dankt für die begeisterte Aufnahme unseres Herrschers und begrüßt den hochherzigen Kaiser und dankt von Hetzen dem deutschen Volke.

Dieser bekräftigt Fackelzug der

Festgottesdienst in allen Kirchen. der Staats⸗Minister, rmee⸗Deputationen. Abends 8 Uhr: stät dem König und der Königlichen Familie. uni: Empfang der zur Beglü utgtionen. Tafel am Königlichen Hofe für die Vor⸗ In den Abendstunden

arade der Garnison ung des Der Abends 8 Uh

Präsident pp. Longoralenti.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths das Landheer und die Festungen, für das Seewesen und swesen sowie die vereinigten Aus ndheer und die Festungen und für heute eine Sitzung.

eünschung ab⸗

eser Abordnungen. ürstlichkeiten. rüb 10 Uhr: th. Nachmittags 3 Uhr: Majestaͤt des Königs J G“

intre en d e desselben nder fremden tizwesen hielten

mals weilan

Wiederholung des Armeefestes vor Sr. Majestät dem Kaiser. Abreise Sr. Majestät des Kaisers

Mittwoch, den 19. Juni: Früh 10 Uhr: Großer Huldigungs⸗ festtug. Abends 7 Uhr: Von der Stadt Dresden gegebenes Fest 88 2. Felblschen Terrasse mit daran sich schließendem römischen euerwerk.

essen. Darmstadt, 24. Mai. (X.) Se. Königliche soh t der Großherzog hat unterm 18. d. M. den Prä⸗ identen des Landgerichts der Provinz Oberhessen, Ludwig Knorr zu Gießen, den Kaufmann Clemens Lauteren in Tu2 und den Fabrikanten Wilhelm Merck zu Darmstadt ulebenslänglichen Mitgliedern der Ersten Kammesr er ab ) 8 25. Mai. armst. Ztg. e. Königliche Hoheit der Sre ger es und Ihre Cesgee ogliche Loßeit 8 hiit der 1 4 9 i F. Alix —— sich 1 Witae. neügche -Söes es ainz begeben, wohin der Gro ofhalt für die nächste Zeit verlegt wird. cg. Lofh

er a. Gotha, 24. Mai. d⸗ tg) n der heutigen zweiten Eizn⸗ des gemeinschaft 1289) andtages der Herzog ümer Coburg und Gotha wurde Seitens der Finanzkommission über die Verlängerung des mit dem Königreich Preußen abgeschlossenen Vertrags über den Thüringischen Zoll⸗ und Handelsverein auf velere adif hre Bericht erstattet. Der einstimmige Antrag der Kommission lautete: „Der gemeinschaftliche Landtag der Herzogthümer Coburg und Gotha wolle dem Ersuchen der Herzog⸗ lichen Staatsregierung gemäß seine Genehmigung dazu er⸗ theilen, daß zur Bestreitung des nach dem noch zu vereinbarenden neuen Vereins⸗Etat erforderlichen Aufwands san Verwaltungs⸗ kosten bei der General⸗Inspektion und den Ober⸗Kontrolstellen des Thüringischen Zoll⸗ und Handelsvereins 1) die in Aus⸗ gabekapitel V. 1 des gemeinschaftlichen Etats pro 1889/93 eingestellten beziehungsweisen Beiträge, soweit solche durch Abänderung des dgeve. sich nöthig machen, verwendet werden können; 2) sich im Voraus mit der Ueberschreitung des Etats, insoweit solche durch Abänderung des noch festzustellenden Vertrages sich rechtfertigen läßt, einverstanden zu erklären.“ Der Antrag wurde ohne Debatte genehmigt. Dem Nachtrage zum Staatsvertrag vom 11. November 1878, die Bezirke mehrerer Landgerichte zu e Schwurgerichts⸗ bezirken betreffend, wurde die verfassungsmäßige Zustimmung ertheilt, ebenso einzelnen Vorlagen von lokalem Interesse.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 25. Mai. (W. T. B.) Die Meldung des „Figaro“ über eine angeblich in Wiener Kreisen herrschende Besorgniß wegen Ausbruchs von Unruhen in Bosnien und der Herzegowina ist vollkommen un⸗ begründet. Die Zustände in Bosnien sind durchaus ge⸗ erhnete und haben nirgends auch nur die geringste Störung erfahren.

Frankreich. Paris, 25. Mai. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer nahm mit 368 gegen 157 Stimmen den Antrag betreffs Ueberführung der irdischen Ueberreste Carnot’s Marceau's und Baudin's in das Pantheon, an.

27. Mai. (W. T. B.) Bei den 3— in den Departements Aisne und Doubs stattgehabten Senats⸗ 25288 wurden Leroux und Bernard (beide Republikaner) gewählt.

Italien. Rom, 25. Mai. (W. T. B.) In der De⸗ putirtenkammer verlas heute der Präsident die Ant⸗ wort des schweizer Bundesraths auf die Kund⸗ EA der Kammer anläßlich des Empfanges des

önigs von Italien auf dem schweizer Territorium. Der Präsident sprach dem Bundesrath lebhaften Dank aus und 8* der Italiens für die Schweiz sowie den Wünschen für das beste Gedeihen derselben Ausdruck.

In dem am 27. d. M. stattfindenden Konsistorium wird der Papst zehn ausländische Prälaten, darunter den Bischof von Passau, und vier Bischöfe in partibus präkonisiren.

Belgien. Mons, 24. Mai. (W. T. B.) In dem Prozeß gegen die 22 Sozialisten, welche unter der An⸗ lage eines Komplotts mit der Absicht, die Regierungs⸗ form zu ändern, standen, haben die Geschworenen heute in Bezug auf die Fragen wegen eines Attentats, eines Kom⸗ plotts, sowie bezüglich der Dynamitexplosion ein negatives Verdikt gefällt. Dagecen erkannten die Geschworenen die Angeklagten der Aufreizungen schuldig, die jedoch nicht von Erfolg gewesen seien. Der Gerichtshof verurtheilte die Angeklagten Lalcdi, André und Hublet zu

Monaten Gefängniß und 26 Fr. Geldstrafe. Die übrigen Angeklagte wurden freigesprochen.

Griechenland. Athen, 26. Mai. (W. T. T.) Der König wird sich morgen in Begleitung des Minister⸗Präfi⸗ denten Trikupis zu den großen Manövern in die Um⸗ gebung von Theben begeben. Es gilt für wahrscheinlich, daß die Wahl eines Metropoliten bis auf Weiteres vertagt werden wird.

Rumänien. Bukarest, 25. Mai. (W. T. B.) In der Deputirtenkammer wurde heute der Antrag des

Minister⸗Präsidenten Catargi: am Montag das Aus⸗

gabebudget zu berathen, mit 85 67 Stimmen ange⸗ nommen, trotz des leidenschaftlichen Auftretens der Opposition, welche den Vorrang für die Finanzgesetze haben wollte. Ein Theil der liberalen Dissidenten stimmte für die Regierung.

Gerbien. Belgrad, 26. Mai. (W. T. B.) An⸗ läßlich des heutigen Parteitages der fortschrittlichen Partei kam es zu Ausschreitungen. Die in einem Gartenlokal abgehaltene Versammlung wurde durch Kund⸗ gebungen des Mißfallens der Außenstehenden wieder⸗ holt gestört. Beim Verlassen des Lokals kam es auf der Straße zu Thätlichkeiten, wobei 2 Personen, ein Gensdarm und ein Gymnastalschͤler, getödtet wurden. Die Regierung traf zur Verhinderung weiterer Ausschreitungen die nothwen⸗ degeeechchvdmaßrvegeln. Abends 7 Uhr war die Ruhe wieder westellt.

Zeitungsstimmen.

Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ von gestern früh schreibt: Der Besuch des Königs Humbert von Italien bei unserem

welche den Freund und Bundesgenossen des deutschen Volkes von dem Augenblick an, da er deutschen Boden zu Theil

die Wärme, mit der ihn insbesondere die Bevölkerung

stadt begrüßt hat, sie werden dem Königlichen ef 1 haben, welche Gefühle für ihn und für Nallen

dem allgemeinen Empfinden süngepraͤgt sind. Sie werden dem Er⸗ lauchten Fürsten kundgethan haben, daß der Bund, welcher zwischen den beiden Nationen geschlossen, in Deutschland nicht nur Verstandes⸗, sondern viel mehr noch Herzenssache ist, und daß trotz des kühleren und bedächtigeren Temperaments, welches dem Norden eigen ist, die 1 warm dem befreundeten Stamm an den sonnigen Gestaden des Mittel⸗ meeres Atgegensclagen.

Wie einst Kronprinz Friedrich Wilhelm in Rom, so war Köni Humbert in Berlin der Mittelpunkt aller Ovationen, und überall, wo sich derselbe zeigte, da erhoben sich vdie de zum Gruß, da tönte begeisterter Jubelruf dem Souverän egen, der mit Recht von sich sagen durfte, daß er hier unter uns die Empfindungen ver⸗ körpere, welche die Seele Italiens bewegten.

Dem erlauchten Träger der höchsten Gewalt, dem Vertreter der nationalen Aspirationen, dessen Erscheinen und Auftreten unter uns ein Sinnbild der auf gegenseitiger Sympathie und Interessengemein⸗ schaft beruhenden Allianz zwischen beiden Staaten, folgen bei seinem Scheiden die Grüße des deutschen Volkes. Sie geleiten ihn in sein 89 L-2 unvergänglicher geschichtlicher Großthaten durchwehtes

erland!

Mögen die Erinnerungen, die sich an den kurzen Aufenthalt Köni Humbert’s in Deutschland knüpfen, der italienischen Nation ein Uinter⸗ pfand dafür sein, wie tief in der deutschen Volks Wurzel gefaßt hat, daß es sich zwischen den beiden Völkern nicht allein um die Erhaltung geschriebener und kodifizirter Vertrags⸗ bestimmungen handelt, sondern vielmehr um die Befestigung und Pflege von gegenseitigen Beziehungen, die sowohl ihrer rechtlichen wie ihrer sittlichen Natur nach eine Bürgschaft für die Erhaltung des Weltfriedens bieten, und in deren Kräftigung insbesondere eine Stärkung des europäischen Friedensbundes liegt.

Unter der Ueberschrift „Deutschland und Italien“ lesen wir in der „Deutschen volkswirthschafklichen Correspondenz“:

Nachdem die deutsche und italienische Nation sozusagen durch dasselbe Ereigniß und an demselben Tage ihre politische Einigung wieder erlangt hatten, ein Werk, welches der nationale Aufschwung beider Völker seit jener denkwürdigen Zeit immer fester und fester gefügt hat; nachdem beide Nationen trotz aller offenen und versteckten An eindungen von Außen und von Innen sich der Befestigun ihres Gemeinwesens unausgesetzt gewidmet und dasselbe nach und nach auf eine hohe Stufe politischer Macht erhoben hatten da reichten sich beide Theile die Hand zu dem edlen Zwecke, den Frieden zu schützen, damit ihren Völkern auf wirthschaftlichem Gebiete die Segnungen desselben hinfort in möglichst großem Um⸗ fange zu Theil werden möchten.

Ebenso wie der Besuch unseres Kaisers Wilhelm im vorigen Jahre dieses Bündniß zwischen Herrscherr und Völkern in jenen denk⸗ würdigen Oktobertagen seines Besuches zu Rom besiegelt hat, so jauchzt in diesen Tagen das der sche Volk dem treuen Bundesgenossen Deutschlands, dem König Umberto von Italien, in Berlin zu, ein⸗ gedenk jenes edlen Zweckes, welcher die leitenden Staatsmänner beider Reiche zum Abschlusse des Bündnisses einst vereinte.

„Wieil eben ein Volk nur unter den Segnungen des Friedens auf wirthschaftlichem Gebiet gedeihen kann, so hat, eingedenk des Spruches: „Si vis pacem, para bellum!“ sowohl die deutsche wie die ttalienische Nation bisher auch sicherlich große Opfer nicht geschent, um sich den Frieden zu dem Zweck einer ungestörten wirthschaftlichen Thätigkeit zu erhalten. Was nun die letztere anlangt, so sind auch auf diesem Gebiet beide Nationen sich in den letzten Jahren erheblich näher getreten. War es einmal die Ueber⸗ schienung des Gotthard, welche ein Beträchtliches zur wirth⸗ schaftlichen Annäherung beitrug, so hat nicht minder der Abschluß des Handelsvertrages hierauf seinen Einfluß geäußert; im Uebrigen aber sind wohl selten zwei Länder so für den gegenseitigen Austausch ihrer Erzengnisse auf einander angewiesen, wie das unter einem milden Himmelsstrich gelegene, zu kunstgewerblichen Leistungen so hoch veranlagte, dabei mit verschiedenen werth⸗ voller Art so reichlich ausgestattete Italien und das rauhere, aber industrielle und arbeitseifrige, Mineralien der mannigfaltigsten Art in Fülle vw-9e⸗ Deutschland. Ist auch Italien kein reiches Land, so ist es doch binlänglich konsumtions⸗ und zahlungsfähig, um große Mengen deutscher Industrieerzeugnisse aufnehmen zu können, und in der That hat die lettere Fählgket einen immer größeren Umfang an- genommen, wenn sie auch zum Schaden der anderen, den italienischen Markt mit ihren Erzeugnissen versorgenden Ländern eingetreten ist. Steht Deutschland in Bezug auf die Einfuhr Italiens auch immer noch binter Großbritannien wie Frankreich und Oesterreich weit zurück, so ist es doch auf dem besten Wege, sich denselben eben⸗ bürtig anzuschließen; während nämlich der Import aus Frankreich nur um 10,9 %, derjenige aus Oesterreich nur um 14,7 % seit 1881 zu⸗ nahm, derjenige Großbritanniens sogar um 15,2 % zurückging, ist die Ein⸗ fuhr aus Deutschland auf das Zweiundeinhalbfache gestiegen. Diese erhebliche Steigerung erstreckte sich sowohl auf die Tertil⸗ wie Metallwaaren, und was speziell noch die Kohle anlangt, welche in Italien bekanntlich nur in ganz geringen Mengen gefunden und des⸗ halb vornehmlich aus England bezogen wird, so stieg deren Ausfuhr aus Deutschland nach Italien von 96 000 kg Steinkahlen und 500 kg Koks im Jahre 1881 auf 70851 300 kg Steinkohlen und 25 870 100 kg Koks im Jabre 1888.

MNicht minder nun wie die Einfuhr Italiens aus Deutschland hat sich auch die Einfuhr Deutschlands aus Italien neu beträcht⸗ lich gehoben, indem sie von 57,1 Millionen Mark im 1881 nach und nach auf 91.9 Millionen im Jahre 1887 stieg. Man mag aus diesen wenigen Angaben ersehen, in welch bedenkendem sich neuerdings die gegenseitigen wirtbschaftlichen Beziehungen beider Nationen gehoben haben, und wir halten es für eine patriotische Pflicht jedes deutschen Geschäftsmannes, dieser Bewegung möglichst Borschub zu leisten und in allen Fällen, so oft es in seiner Wabl 2 engbefreundeten italienischen Nation seine Aufträge zukommen zu lassen!

Theater und Musik.

Deutsches Theater. Teresina Gehner wird demnächst zum zweiten Male auftreten, und zwar am Freitag, den 31. Mai, als Gretchen im „Faust“. Das Repertoire dieser Woche ist folgender⸗ maßen festgestellt: Montag „Der Compagnon“. Dienstag „Der Pfarrer von Kirchfeld“. Mittwoch „Die Welt, in der man sich lang⸗ 8 Freitag Faust“, Sonnabend „Der erspänstigen Zähmung“, Son „Die Stützen verngsege 8 Z8 üe ntas der

Berliner Theater. Hebbel’s „Nibelungen“ können nur dreimal wiederholt werden, da Clara Ziegler, die glänzende stellerin der Brunhild, mit Ablauf des Monats ihren ma Urlaub antritt. Die drei Aufführungen finden heute, d. 29. und Donnerstag, d. 30. d. M., statt.

Im Lessing⸗Theater kam am Sonnahend das Lustspiel

Die Nire* von F. G. Triesch zur ersten Aufführung und fand bei dem gutgestimmten Publikum eine sehr freundliche Das neue Stück gehört zu jener leichtwerthigen Gattung van Last⸗ spielen, die sich dem Schwank nähert, und bei welcher der Verfasser es mehr auf die Belustigung und Unterhal der Zuschauer als auf ein ernsteren Ansprüchen genügendes T. mit einer kvräftig und einheitlich durchgeführten DHandlung und ichtiger Cdarak⸗ teristik der handelnden Personen absieht. Der des

bends war gegründet auf Scherz und Humor, e. sich scenischen Entwickelung ergaben, oder in witzt allerdings zuweilen auch derben Wendungen des Dialogs sich vorfanden und ihre erheiternde