ihm um die Schultern in schönem Falteewen der Krönungsmantel. Die Linke hält die Zügel des edlen Rosses, welches auf dem linken Vorder⸗ und rechten Fhterfuße steht. Getragen wird das Standbild von einem länglich viereckigen Postamente, welches jedoch, da auf den vier abgerundet hervortretenden Ecken Kandelaber stehen, im weiteren Auf⸗ bau eine leicht geschweifte Form annimmt. Der Sockel dieses ge⸗ schweiften Unterbaues zeigt auf den Flächen seiner beiden Langseiten allegorische Darstellungen der Landwirthschaft, der Viehzucht und der (rechts), des Handels, der Schiffahrt, der Technik und des
erkehrs (links), während die Hochbilder unter den Kandelabern die Künste und die Gewerbe, die Wehrkraft und die Wissenschaft darstellen. In diesen Reliefs tritt die Meisterschaft Schilling's ganz besonders hervor. Sie bestehen aus etwa 70 Figuren, und doch wird das Auge durch den Anblick einer solchen Menge von Gestalten nirgends verwirrt und ermüdet, weil die charakteristische Verschiedenheit einer jeden, die lebensvolle Mannigfaltigkeit ihrer Bewegungen und Gruppirungen dem Be⸗ schauer immer neue Reize und Schönheiten darbietet und das Interesse stets erneuert in Anspruch nimmt. Auch ist die Darstellung durch⸗ gängig sinnvoll, bezeichnend und leicht verständlich. Von den beiden Schmalseiten des Sockels ist die vordere mit zwei Kränzen geschmückt, in denen die Jahreszahlen 1854 und 1873 stehen; letztere umfassen die Regierungszeit des Königs Johann, dessen Name mit der Krone sich unter den Kränzen befindet. Die hintere Schmalseite zeigt ein aufgeschlagenes Buch mit dem Reliefbildnisse Dante's, als dessen hervorragender Interpret König Johann bekannt ist, und darunter die Inschrift: „Errichtet 1889“.
— Das gesammte preußisch⸗deutsche Gesetzgebungs⸗ Material. Die Gesetze und Verordnungen nebst den Erlassen, Reskripten, Anweisungen und Instruktionen der preußischen und deutschen Centralbehörden. Aus den Gesetz⸗Sammlungen für das König⸗ reich Preußen und das Deutsche Reich, dem Reichs⸗Centralblatt, dem Justiz⸗Ministerialblatt, dem Ministerialblatt für die innere Ver⸗ waltung, dem Centralblatt für die Unterrichtsverwaltung, dem kirchlichen Gesetz⸗ und Verordnungsblatt, dem Amtsblatt der Reichs⸗Postverwaltung, dem Eisenbahn⸗Verordnungsblatt und dem „Centralblatt der 12121 chronologisch zusammengestellt von G. A. Grotefend, Regierungs⸗Rath. Jahrgang 1888. Düsseldorf, Druck und Verlag der L. Schwann’schen Verlagshand⸗ lung. — Das unter vorstehendem Titel seit 1876 von dem Rezie⸗ rungs⸗Rath Grotefend herausgegebene Sammelwerk hat sich längst als ein für die Bureaus der Staats⸗ und Kommunalbehörden, der Rechtsanwälte, der kommerziellen und industriellen Gesell⸗ schaften ꝛc. sehr nützliches Buch bewährt, sodaß auch der vorliegende Jahrgang keiner weiteren Empfehlung bedarf. — Der neue Jahrgang 1889 soll im letzten Heft unter dem Titel: „Theorie und Praxis des deutschen Reichsgerichts und des preußischen Ober Verwaltungsgerichts’ auch einen vollständigen Auszug aller Erkenntnisse dieser beiden höchsten Gerichte bringen, welche im Laufe des Jahres bekannt werden. Die sämmtlichen rechtlichen Grund⸗ sätze und Auslegungen, welche in jenen Erkenntnissen zur Geltung gebracht oder ausgeführt sind, werden in leicht verständlicher Fassung und den Bedürfnissen des praktischen Beamten entsprechender Ueber⸗ sichtlichkeit wiedergegeben. Mehrfach ausgesprochenen Wünschen nach⸗ kommend, soll im neuen Jahrgange auch auf die endgültigen Entschei⸗ dungen des Kammergerichts in Sachen der freiwilligen Gerichtsbarkeit Rücksicht genommen werden. Die Sammlung erscheint heftweise, je
nach dem Vorhandensein von Material, durchschnittlich in Zwischen⸗ räumen von 6 bis 8 Wochen. Jedes Heft ist mit einem chrono⸗ logischen Register versehen. Am Schluß des Jahrgangs wird den Abwonnenten ein chronologisches und ein Sachregister über das ge⸗
sammte Material des laufenden Jahres, sowie eine Nachweisung der im Laufe des Jahres aufgehobenen, abgeänderten und ergänzten Gesetze geliefert. Der Abonnementspreis für den Jahrgang beträgt ca. 8 ℳ
Gewerbe und Handel.
Industrie und Handel im Regierungsbezirl Potsdam sind im ersten Quartal 1889 zufriedenstellend gewesen. Die Brigauette⸗ fabrikation erfreut sich nach wie vor eines guten Geschäftsgangs, auch die Glasindustrie ist mit Aufträgen, namentlich im Beleuchtungs⸗ zweige, reichlich versehen. Ebenso günstig ist die Lage der Maschinen⸗ industrie; der Tuchfabrikation haben die Leipziger und die Frankfurter Messe befriedigende Aufträge gebracht; die Fabriken in Wittstock haben sich durch zweckentsprechende Strich⸗ und Velourwaaren ausgezeichnet.
Die Preise der rohen Wolle sind gestiegen; recht erfreulich ist die be⸗ merkenswerthe Besserung in der bisher hans darniederliegenden Leder⸗ industrie; dagegen ist in der Wollindustrie eine Besserung nicht ein⸗ getreten, in der Zuckerindustrie sind wesentliche Veränderungen nicht vorgekommen. 1
— Im Regierungsbezirk Gumbinnen haben in Gewerbe und Handel sich in den Monaten Februar, März und April d. J. keine wesentlichen Veränderungen vollzogen. Zwar hat der Vieh⸗ und Getreidehandel bei starkem Antrieb von Vieh, reichlichen Zufuhren und steigenden Preisen an Lebhaftigkeit gewonnen, indessen ist das Waarengeschäft der städtischen Kaufleute bei der geringen Kauflust auf Seiten der Landbevölkerung in den früheren bescheidenen Grenzen geblieben, nur der Handelsverkehr mit Rußland ist nach wie vor ein äußerst reger. .
— Die gewerblichen Verhältnisse im Regierungsbezirk Münster haben während der Monate Januar, Februar, März fast überall einen erfreulichen Aufschwung erkennen lassen. Die Kalk⸗ und Cementindustrie war in lebhaftem Betriebe, wenn auch die Preise zurückgegangen sind. Die mechanischen Webereien und Spinnereien der Baumwoll⸗, Leinen⸗ und Halbleinenindustrie waren vollbeschäftigt, die Preise sind freilich noch gedrückt; die Fabriken emaillirter Eisen⸗ blechwaaren in Ahlen (Kreis Beckum) hatten lohnende Beschäftigung, auf der Eisengießerei „Prinz Rudolph“ war die Thätigkeit in der letzten Zeit ebenfalls eine erhöhtere.
Submissionen im Auslande.
Chile. 300. November, 2 Uhr. Santjago. Ministerium des Innern. Legung eines Telegraphenkabels von Melipulli durch die inneren Kanäle nach Punta Arenas. Bewerber, welche möglichst kurze Frist für Her⸗ stellung der Arbeit und beste Garantie bieten, erhalten den Vorzug. Sie müssen Stabilität des Kabels für ein Jahr garantiren. Kaution Näheres an Ort und Stelle. 1
Verkehrs⸗Anstalten.
Hamburg, 16. Juni. (W. T. B.), Der Postdampfer der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat heute Scilly passirt, der Post dampfer „Flandria“ derselben Gesellschaft ist, von Westindien kommend, gestern in Havre angekommen.
— 15,. Juni. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Augusta Victoria“ kam wegen Nebels im Kanal erst um 2 Uhr Nachmittags in Southampton an. Die Meldung, daß derselbe schon um 8 ½ Uhr früh dort eingetroffen sei, war durch gefälschte
Depeschen veranlaßt. .
— 17. Juni. (W. T. B.) Die Postdampfer „Rugia“ und „Rhaetia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packet⸗ fahrt⸗Aktiengesellschaft sind, von New⸗York kommend, ersterer gestern Abend 7 Uhr in Plymouth, letzterer an demselben Tage Nachmittags 4 Uhr auf der Elbe eingetroffen.
Konstantinopel, 16. Juni. (W. T. B.) Der Direktor der Posten und Telegraphen, Hassan Ali Beyp, ist zum ottomani⸗ schen Delegirten für die Verhandlungen über die türkisch⸗ serbische Postkonvention ernannt worden.
Theater und Musik.
Victoria⸗Theater. Der Billetverkauf zur Studenten⸗ Aufführung von Körner's „Zriny“ durch den Akademisch⸗Dra⸗ matischen Verein hat heute begonnen. Die Kostüme hat der General⸗Intendant Graf Hochberg zur Verfügung gestellt, des⸗ gleichen in liebenswürdiger Weise Direktor Scherenberg seinen reichen Dekorationsfundus. Die Ausstattung der Bühne mit orientalischen Teppichen, Portièren, türkischen Möbeln, Waffen u. s. w. hat der Königliche Hoflieferant Hr. Ehrenhaus übernommen.
Kroll's Theater. Noch im Laufe dieser Woche tritt Theodor Reichmann auf. Sein Gastspiel beginnt gleich mit einer Partie, die das Berliner Publikum im Repertoire des Künstlers noch nicht kennen gelernt hat, und die an und für sich schon großes Interesse beanspruchen darf, mit dem „Vampyr“ von Heinrich Marschner. Am Mittwoch geht Lortzing's „Undine“ in dieser Saison zum ersten Male in Szene.
Mannigfaltiges.
KI lotterie. Se Lesfäünho erie 8
Bei der angefangenen Fehung der 180. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vormittags⸗Ziehung:
1 Gewinn von 10 000 ℳ auf Nr. 135 313. 2 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 93 149. 104 921.
8 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 19 266. 54 907. 75 915.
92 449. 151 253. 181 163. 184 959. 185 833.
13 Gewinne von 300 ℳ auf Nr. 14 262. 22 173. 22 631. 28 516. 39 227. 47 074. 56 585. 68 138. 84 829. 109 317. 131 740. 162 035. 175 502. 3
Die „Internationale Jury“, welche die Wettbewerbunger um die von Ihrer Majestät der Kaiserin Augusta ausgesetzten Preis für die beste innere Einrichtung eines transportable Lazareths zu beurtheilen hatte, hat ihre Berathungen beendet un ist zu folgendem Resultat gelangt: Je eine goldene Medaille mi dem Bildniß der Kaiserin sowie je 2000 ℳ erhielten die Hrrn. Dr. L Gutsch zu Karlsruhe, Spezialarzt für Chirurgie und Depot⸗Inspizient de badischen Landesvereins, die Herren Christoph, Doogs und Goldschmidt Berlin, sowie Kapitän Tomried und Dr. Norton in London, die groß silberne Medaille erhielten Hoflieferant E. Cohn in Berlin und H Schlesinger, Erste Berliner Patent⸗Schlafmöbel⸗Fabrik in Berlin die große silberne Medaille und je 1000 ℳ wurden dem Stabsarzt Dr. H. F. Nicolai in Berlin und Car Prinz, in Firma von Strubecker und Holluber⸗Wien, zuerkannt. J 1000 ℳ erhielten Robert Peters⸗Berlin sowie Ober⸗Stabsarz Dr. Haase, Regiments⸗Arzt des Eisenbahn⸗Regiments in Berlin, un endlich je eine silberne Medaille Weber⸗Falkenberg in Köln, Stabs arzt Dr. von Hase in Hannover, Enseberg und Hausner in Dresden, C. Walter⸗Biondetti in Basel und J. Odelga in Wien. .
Die Fachausstellung des Schlosser⸗Gewerbes is gestern im Exerzierhause des 2. Garde⸗Regiments durch den Pro⸗ tektor, Se. Königliche Hoheit den Prinzen Friedrich Leopold, eröffnet worden. Der 4. Verbandstag Deutsche Schlosser hielt seine erste Sitzung heute Vormittag in de Räumen der Philharmonie. Wie der Geschäftsbericht mittheilt, bestehe zur Zeit im Deutschen Reich 693 Schlosserinnungen, davon 98 in der Provinz Brandenburg. Dem Verbande gehören allerdings bisher nur 84 Innungen an, von denen wieder 20 die Rechte der §§. 100 c und 100 f erlangt haben. Es wurde empfohlen, diese Rechte auch noch weiter zu erstreben. Weitere Punkte der Tagesordnung betrafen das Schiedsgerichtswesen, die Bildung einer eigenen Berufsgenossenschaft und die Frage der Innungsfachschulen.
Neisse, 17. Junj. (W. T. B.) Als gestern Abend um 6 Uhr eine Prozession aus Patschkau in der Kapelle auf dem Warthaberge war, schlug der Blitz in dieselbe ein; es sollen gegen 40 Personen betäubt, theilweise gelähmt und außerdem zwei Frauen und drei Männer getödtet sein. ““
Straßburg i. Els., 16. Juni. (W. T. B.) Heute Nach⸗ mittag 5 Uhr fand die feierliche Grundsteinlegung der neuen Jung⸗Sanct⸗Peterkirche in Gegenwart des Bischofs Stumpf, einer zahlreichen Geistlichkeit, der Vertreter des Ministeriums, des Bürgermeisters, der Gemeinderäthe und einer großen Menschenmenge statt. Der Platz war festlich mit Fahnen in deutschen, elsässischen und päpstlichen Farben und Wappenschildern mit dem Reichsadler geschmückt. Wegen eines nahenden, schweren Unwetters mußte der Bischof den Weiheakt vor dem Ende abbrechen.
Metz, 16. Juni. (W. T. B.) In Folge in Frankreich nieder⸗ gegangener Wolkenbrüche ist die Mosel stark angeschwollen und noch im Steigen begriffen. Große Mengen des diesjährigen Futterertrages treiben den Strom hinab. 1
Wien, 17. Juni. (W. T. B.) In der der österreichisch⸗ ungarischen Staatsbahn gehörenden Alfred⸗Grube, im Resiczaer Banat, sind in Folge schlagender Weetter sieben Personen ge⸗ tödtet, zwei schwer und mehrere leicht verwundet worden.
icht vom 16. Juni, r Morgens.
8 8*
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8 8
Wetter.
4⁰9
Wind.
8 8 22 — —
Mittel⸗ und Süd⸗Deutschland Gewitter mit heftigen Regengüssen statt.
902 8 * 0ᷣ —
Deutsche Seewarte.
Königliche Schauspiele.
des Regiments. Donizetti. St. Georges.
Gi dom 17. Funt, Morgens.
—2 —
Temperatur in °Celsius
p.=
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp
red. in Millim.
50 C.
Mullaghmore 766 2 bedeckt Aberdeen 763 2 halb bed. Christiansund 757. 1 Nebel Kopenhagen. 759. 2 wolkig
Bar. auf 0 Gr u. d. Meeress red. in Milli
m. =
7 Uhr. Mittwoch: Opernhaus. Hochzeit des Figaro.
Temperatur in ° Celsius 5⁰0 C= 4 0 R
Stockholm. 757 2 wolkenlos aparanda. 754 2 heiter St. Petersbrg. 758. still wolkenlos
766 NNW l heiter 763 SW 2halb bed. 763 N 2 heiter 761 NNO 2 bhalb bed.
Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm Haparanda. St Petersburg Moskau ...
767 W 1 bedeckt 767 1 bedeckt 765 3 wolkig 759 3 wolkig 755 6 bedeckt 755 4 bedeckt 757 1 wolkenlos
—
von Mozart. 1 von E. Graeb. Anfang 7 Uhr.
—,— ο
wiederholt:
—,—q—qP— OOol G
760 NNW F bedeckti) 758 NNO wolkig
757 N. halb bed. 2 758 SSO lI heiter²) 22 762 NNW 2 bedeckt 16 761 NNW bedeckt 16 761 SW Regenz) 17 Hamburg.. 760 Regen“) 17 Swinemünde 761 SW bedeckts) 15 Neufahrwasser
Cork, Queens⸗ 6 Cherbourg Helher.... E““
ρ
2
757 1 wolkenlos Mittwoch: Doctor Klaus.
V heiter heiter 766 halb bed.
763 wolkig
768 1 3 2 41 763 4 bedeckt 41 2 2
764 v Verliner Theater. Mittwoch: Demetrius. Donnerstag: Feenhände. Anfang 7 ½ Uhr.
760 bedeckt 757 bedeckt 756 bedeckt
dobbbnoEERebode
758 NNO Regen, 16 Memel. 758 NW wo 199) 19 Be “] 758 W 3 bedeckte) 17 Münster.. 1 still bedeckt ) 19 Karlsruhe.. . 762 SW. 3 wolkig 14 Wiesbaden izzsau 759 SSO 2 wolkig 19 München .. Triet 759 stil bedekt 24 Chemnitz.. Berlin “
1) Früh Regentropfen. ²) Thau ³) Nachmittags
Victoria-Theater.
764 % 3 wolkenlos des Kapitän Grant.
764 2 halb bed. 762 Regen 763 wolkig¹) 762 bedeckt 761 Regen 761 wolkig 758 bedeckt 759 Regen
Dienstag: Neu einstudirt:
Unterwelt.
Nach 8 Breslau . .. Gewitter und starker Regen. ⁴) Nachmittags Ge⸗ Ile d'Aix.. witter und Regen. ³) Starker Regen. ⁶) Nach⸗ Na. * 3 88 8 mittags Gewitter und Regen. 7) Abends Gewitter — und Regen. ³) Ganz Oesterreich⸗Ungarn Gewitter. 2) Gestern etwas Regen.
Uebersicht der Witterung.
Hoher Luftdruck, mit einem Maximum von 766 mm über Irland, überzieht die westliche, niedriger, mit einem Minimum von 753 mm über Nordschweden, die östliche Hälfte Europas. Deutschland liegt im Grenz⸗ ü des hohen und niedrigen Luftdruckes, und ist
ei schwachen, meist nördlichen Winden das Wetter daselbst am Morgen vielfach trübe und stellenweise regnerisch; im Westen ist die Temperatur ziemlich normal, im Osten hoch. Auch gestern fanden in
1) Gestern Nachm. Gewitter.
Uebersicht der Witterung. Das Hochdruckgebiet hat nach Osten zu an Aus⸗ dehnung gewonnen, während das gestern über Nord⸗ schweden liegende nach der nördlichen Ostsee fortgeschritten ist. . zufolge wehen über Deutschland mäßige nordwest⸗ liche Winde und ist bei meist bedecktem Himmel die Temperatur etwas gesunken. Im deutschen Binnen⸗ lande fiel gestern vielfach Regen und traten noch vereinzelt Gewitter auf.
763 wolkig cobson.
759 wolkig
Sorn bocoe Nbobodo
82
Doppel⸗Concert. Auftreten
der Vorstellung 7 Uhr. Mittwoch: Im Theater:
Park:
Minimum nur wenig südostwärts
llets. Balle
Sonnabend: Großes Parkfest.
Kroll's Theater. Etelka Gerster. (Lucia: Fr. Gerster. Pichler a. G.)
Edgardo:
Deutsche Seewarte.
Theater⸗Anzeigen.
Dienstag: 8 haus. 153. Vorstellung. Marie, oder: Die Tochter Komische Oper in 2 Akten von Dichtung nach dem Französischen des
Dirigent: Hr. Wegener. Regisseur: Hr. Salomon. Zum Schluß: Solotanz. 1) Schön⸗ brunner Walzer. 2) La Seguidilla. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 161. Vorstellung. Hans Lange. Schauspiel in 4 Akten von Paul Heyse.
154. Vorstellung. Die Komische Oper in 4 Akten Dichtung von Beaumarchais.
Schauspielhaus. 162. Vorstellung. Arabella Stuart. 5 Akten von Rudolf v. Gottschall. Anfang 7 Uhr.
Deutsches Theater. Dienstag: Don Carlos. Donnerstag: Das Käthchen von Heilbronn.
Dienstag:
Dienstag: Ausstattungsstück in 12 Bil⸗ dern von d’Ennery und Jules Verne.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Orpheus in der Burleske Oper in 4 Bildern von Hector Crémieux, neu bearbeitet von Eduard Ja⸗ Musik von Jacques Offenbach.
Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Großes Elite⸗ erster Gesangs⸗ und Instrumental⸗Virtuosen und des Ballets.
Orpheus. Im Großes Elite⸗Doppel⸗Concert. erster Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstler und des
Dienstag: Lucia von Lammermoor. Hr. Kammersänger
Mittwoch: Undine.
Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bei brillanter elektr. Beleuchtung des Sommergartens, großes Doppel⸗Concert. Anfang des Concerts 5 ½, der Vorstellung 7 Uhr.
Belle-Alliance-Theater. Dienstag: Kyritz⸗ Pyritz. Posse mit Gesang in 3 Akten von Wilken und Justinus. Musik von Michaelis
Im herrlichen Sommergarten: Zur Feier des Jahrestages der Schlacht bei Belle⸗Alliance: Großes Garten⸗Fest verbunden mit großem Militär⸗Doppel⸗ Concert. Große Schlachten⸗Musik. Auftreten sämmtlicher Spezialitäten. Anfang des Concerts 6, der Vorstellung 7 ½ Uhr. 8
Mittwoch: Volks⸗Vorstellung bei ermaäßigten
Preisen. Kyritz⸗Pyritz. Im herrlichen Sommer⸗ garten: Großes Doppel⸗Concert. Auftreten sämmt⸗ licher Spezialitäten.
Opern⸗
Anfang
Tanz
Zum 1. Male Trauerspiel in
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Agnes v. Wietersheim mit Hrn. Hauptm. a. D. Axel Marggraff (Naumburg a. S.— 1 Kolberg). — Frl. Charlotte Dieterici mit Hrn. 8 Regierungs⸗Assessor H. Stolle (Charlottenburg — 1 Marienwerder). — .5 Elli Kopisch mit Hrn. Die Kinder Sec.⸗Lieut. Berendt (Weizenrodau —Spandau).
Verehelicht: Hr. Lieut. Friedrich Graf von Westarp mit Elisabeth Fretin v. d. Reck⸗Haack (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pastor H. Brach⸗ mann (Stolp). — Eine Tochter: Hrn. Oberst⸗ Lieutenant Fritz v. Willich (Berlin). — Hrn. FFfetase. Hans Frhr. v. d. Goltz (Berlin). —
rn. Major a. D. Joh. Wilhelm von Witzleben (Hannover). — Hrn. Pfarrer Hohenthal (Rhinow).
6 „ Mj SD3 be Anfang Hr. Richard Steffeck (Königsberg
Feenhänd
Anf. 7 ½ Uhr.
Auftreten
Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee.
Berlin: Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
2
Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Gastspiel von
3. Klasse .
1“ W1.““
zum Deutschen Reickh
Statisti
Deutsche Justiz⸗Statistik. Dem IV. Jahrgang der im Reichs⸗Justizamt bearbeiteten „Deutschen
Justiz⸗Statistik“ entnehmen wir über die Zahl der Ober⸗Landes⸗
gerichte, Landgerichte und Amtsgerichte im Verhältniß zur Bevölkerung Folgendes: Auf jedes der 28 Ober⸗Landesgerichte entfallen durchschnittlich 1 673 418 Gerichtseingesessene. Der größte Ober⸗Landesgerichtsbezirk (Breslau) hat 13,5 mal so viel Einwohner als der kleinste (Oldenburg). Ersterer ist der einzige, dessen Gerichts⸗ eingesessene mehr als 4 000 000 betragen; ihm folgen, der Größe nach geordnet, mit mehr als 3 000 000: Köln, Berlin, Dresden; mit mehr als 2 000 000: Naumburg, Hamm, Celle; mit mehr als 1500 000: Stuttgart, Königsberg, Posen (die bisher genannten 10 Bezirke haben eine den Durchschnitt übersteigende, die folgenden 18 eine hinter ihm zurückbleibende Zahl von Gerichtseingesessenen), ferner Karlsruhe, Colmar, Stettin; mit mehr als 1 000 000: München, Marienwerder, Jena, Nürnberg, Bamberg, Kiel, Frankfurt; mit mehr als 500 000: Darmstadt, Augsburg, Kassel, Hamburg, Zwei⸗ brücken, Rostock, mit weniger als 500 000: Braunschweig und das bereits genannte Oldenburg. — Bei den Landgerichten ist, nach den Ober⸗ Landesgerichtsbezirken zusammengefaßt, die höchste Durchschnittszahl der Gerichtseingesessenen (454 572 im Ober⸗Landesgerichtsbezirk Dres⸗ den) beinahe dreimal so groß als die kleinste Durchschnittszahl (152 158 im Ober⸗Landesgerichtsbezirk Oldenburg) und mehr als anderthalb mal so groß als die Durchschnittszahl für das ganze Reich (272 417). Zehn Ober⸗Landesgerichtsbezirke (Berlin, Breslau, Kassel, Köln, Darmstadt, Dresden, Hamm, Kiel, Naumburg, Stettin), darunter 8 preußische, überschreiten den letzteren Durchschnitt; die 18 anderen, darunter 1die 5 übrigen preußischen und die sämmtlichen bayerischen, blelben dahinter zurück. Von sämmtlichen 172 Landgerichtsbezirken haben 7 oder 4,1 % weniger als 100 000, 8 oder 4,65 % 100 000 bis 150 000, 27 oder 15,7 % 150 000 bis 200 000, 38 oder 22,0 % 200 000 bis 250 000, 45 oder 26,2 % 250 000 bis 300 000, 11 oder 6,4 % 300 000 bis 350 000, 15 oder 8,7 % 350 000 bis 400 000, 13 oder 7,6 % 400 000 bis 500 000 und 8 oder 4,65 % über 500 000 Gerichtseingesessene. Es haben also 83 oder 48,2 % (nicht ganz die Hälfte) aller Landgerichte zwischen 200 000 und 300 000, und von den übrigen 47 oder 27,35 % (über ein Viertel) der Ge⸗ sammtzahl über 300 000 Gerichtseingesessene, während der Ueberrest (42 oder 24,45 %, also etwas weniger als ein Viertel) unter 200 000, davon wieder 15 oder 8,65 % (etwas mehr als ein Zwölftel) der Gesammtheit unter 150 000 Gerichtseingesessenen zurückbleibt. Der Landgerichtsbezirk, welcher — abgesehen von Berlin I — die größte Zahl von Gerichtseingesessenen hat (Dresden mit 641 618), übertrifft den Bezirk mit der kleinsten Zahl (Bückeburg mit 37 204) um das Siebzehnfache. — Während die Zahl der Ober⸗Landesgerichte und der Landgerichte dieselbe wie am 1. Januar 1887 geblieben ist, hat sich die Zahl der Amtsgerichte (1914) in Folge der Errichtung eines Amtsgerichts in Trebbin (Landgericht II in Berlin, Ober⸗Landes⸗ gericht in Berlin) um 1 vermehrt; überdies ist im Bezirk des Land⸗ gerichts in Magdeburg (Ober⸗Landesgericht in Naumburg) ein neues Amtsgericht in Seehausen i. Magd. errichtet, andererseits das Amtsgericht in Buckau aufgehoben worden. Bei einer Ver⸗ gleichung der durchschnittlichen Einwohnerzahl eines Amtsgerichts⸗ bezirks darf man den Bezirk des Ober⸗Landesgerichts Berlin nur unter Nichtberücksichtigung des ungewöhnlich großen Amtsgerichts Berlin I (1 315 287 Gerichtseingesessene) in Betracht ziehen. Ferner ist die Durchschnittszahl für den Ober⸗Landesgerichtsbezirk Hamburg nicht für gleichwerthig mit den übrigen Durchschnittszahlen zu erachten, da dieser Ober⸗Landesgerichtsbezirk, bei 786 627 Gerichtseingesessenen, drei größere Städte mit 305 690, 118 395 und 55 399, zusammen also mit 479 484 Einwohnern in sich schließt, welche in mehrere Amtsgerichts⸗ bezirke zerlegt sind. Die 27 Ober Landesgerichtsbezirke außer Ham⸗ burg ordnen sich nach der durchschnittlichen Einwohnerzahl eines Amtsgerichtsbezirke, von der höchsten beginnend, in folgender Weise: Köln (33 757), Marienwerder, Breslau, Stuttgart, Dresden, Posen, Königsberg, Karlsruhe, Stettin, Hamm — die bisher genannten 10 Bezirke liegen unter dem Durchschnitt für das Reich (24 493) —, München, Zweibrücken, Berlin (ohne das Amtsgericht Berlin I), Colmar, Naumburg, Celle, Frankfurt, Darmstadt, Nürn⸗ berg, Oldenburg, Augsburg, Bamberg, Kiel, Jena, Braunschweig, Rostock, Kassel (10 776). Die höchste Durchschnittszahl ist also mehr als dreimal so groß wie die geringste; die erstere beträgt nicht ganz das Anderthalbfache, die letztere noch nicht die Hälfte des Durch⸗ schnitts für das Reich. Aehnlich weitgehende Unterschiede treten zu Tage, wenn man die Zahl der auf einen Ober⸗Landesgerichts⸗ bezirk entfallenden Landgerichte und Amtsgerichte vergleicht. Im Durchschnitt sind einem Ober⸗Landesgericht 6,1 Landgerichte und 68,3 Amtsgerichte, einem Landgericht 11,1 Amtsgerichte nachgeordnet. Allein während der volkreichste Ober⸗Landesgerichtsbezirk (Breslau) in 14 Landgerichtsbezirke getheilt ist, zerfallen die beiden kleinsten (Braunschweig und Oldenburg) nur in je zwei, 4 Ober⸗Landesgerichts⸗ bezirke (Kassel, Darmstadt, Hamburg und Kiel) sind in drei, 2 (Rostock und Zweibrücken) in vier, 4 (Augsburg, Frankfurt, Marienwerder und Stettin) in fünf, 3 (Bamberg, Colmar u. Nürnberg) in sechs, 4 (Dresden, Karlsruhe, München u. Posen) in sieben, 4 (Hamm, Jena, Königs⸗ berg u. Stuttgart) in acht und 4 (Berlin, Celle, Köln u. Naum⸗ burg) in neun Landgerichtsbezirke getheilt. Während ferner der Bezirk Breslau 128, der Bezirk Naumburg 127 und außerdem auch die Bezirke Berlin, Celle, Köln, Dresden und Hamm über 100 Amts⸗ gerichte enthalten, zerfällt der Bezirk Hamburg — in Folge seiner bereits erwähnten Zusammensetzung — in nur 9 Amtsgerichtsbezirke. In 6 Ober⸗Landesgerichtsbezirken (Oldenburg, Braunschweig, Zwei⸗ brücken, Marienwerder, Augsburg u. Darmstadt) liegt die Zahl der Amtsgerichte zwischen 10 u. 50, in 5 Bezirken (Frankfurt, Rostock, osen, Karlsruhe und Stettin zwischen 50 u. 60, in 3 (München, Nürnberg u. Stuttgart) beträgt sie 60 bis (ausschl.) 70 u. in 6 Bamberg, iel, Königsberg, Colmar, Kassel u. Jena) 70 bis 80
Der Ernte⸗Ertrag des Jahres 1888 in Preußen. (Stat, Corr.) — Das Bedürfniß, über den jährlichen Ernte⸗Ertrag der wichtigsten Feldfrüchte thunlichst zuverlässig unterrichtet zu sein, ist so allgemein verbreitet, daß es in den meisten civilisirten Staaten zu besonderen statistischen Aufnahmen geführt hat. In Anerkennung desselben sind auch im Deutschen Reich, zunächst zur Erfassung der Anbauflä che der einzelnen Früchte, als nothwendiger Unterlage jeder Ernte⸗Ermittelung, zwei Erhebungen über die landwirthschaftliche Boden⸗ benutzung in den Jahren 1878 und 1883, Ermittelungen des Ernte⸗ Ertrages aber seit 1878 jährlich in sämmtlichen deutschen Bundesstaaten vorgenommen worden. Letztere fanden in Preußen in der zweiten Hälfte des Februar des auf die Ernte folgenden Jahres in jedem Gemeinde⸗ und in jedem Gutsbezirk statt. (Daneben wurde in Preußen durch Vermittelung der landwirthschaftlichen Vereine kreisweise noch im Juli jedes Jahres eine Aufnahme über die Ernteaussichten in Pro⸗ zenten einer Mittelernte (letztere = 100), sowie ferner im Oktober eine vorläufige Feststellung des Ernte⸗Ertrages vorgenommen, wie der⸗ selbe sich nach dem ausgeführten Probedrusch bezw. nach beendigtem Fhnitt für die Futterkräuter vom Hektar der damit bestellten Fläche
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den ander. Futterpflanzen 5 367 782
Das Ergebniß dieser sogenannten endgültigen, sich auf die wich⸗ tigsten Getreide⸗, Hülsen⸗ und Hackfrüchte, die Ha aaauf, diee 86 Futterpflanzen, das Wiesenheu und den Wein erstreckenden Erhebung ist für 1888 soeben abgeschlossen. Bei demselben mußten noch die durch die letzte Ermittelung der landwirthschaftlichen Bodenbenutzung 1883 nachgewiesenen Anbauflächen, soweit nicht inzwischen Anbau⸗ veränderungen bei den Ernte⸗Aufnahmen gemeldet waren, der Berech⸗ nung der Ernte⸗Ertragsmenge zu Grunde gelegt werden, da die für 1888 in Aussicht genommene Wiederholung jener Ermittelung nicht durchführbar war.
Die auf Grund des so beschaffenen Urmaterials gewonnenen Ertragszahlen bestätigen, mit alleiniger Ausnahme von Buchweizen und Futterklee, mehr oder weniger die ungünstigen Aussichten, welche bezüglich einzelner Früchte bereits bei der vorläufigen Ermittelung der 1888 er Ernte Seitens der landwirthschaftlichen Vereine gehegt wurden. Es wurde nämlich bereits im Oktober v. J. der Ausfall der 1888 er Ernte gegen die 1887 er geschätzt: bei dem Winterweizen auf 15,5 %, beim Winterroggen auf 18,7 %, bei der Sommergerste auf 6,7 %, bei den Erbsen auf 19,0 %, bei den Ackerbohnen auf 7,9 %, bei den Wicken auf 23,5 %, beim Buchweizen auf 1,7 %, bei den Lupinen auf 14,7 %, bei den Kartoffeln auf 17,6 %, beim Winterraps und⸗Rübsen auf 17,8 %, beim Hopfen auf 47,0 %, beim Kleeheu auf 0,03 % und beim Wiesenheu auf 2,0 %, während nach der jüngsten Februar⸗Erhebung, deren Ergebnissen wir in der nach⸗ stehenden Uebersicht noch diejenigen des Vorjahres voransetzen, ge⸗ wonnen wurden an: b
a. Getreide u. Hülsen⸗ früchten, und zwar: dem Winterweizen.
2 1888 gegen 1887 1887 V 1888 mehr(†.)od.wen. (—) 100 kg 100 kg in 100 kg in % 14 854 277 13 144 160 — 1 710 117 — 12 Sommerweizen . 903 619 974 249 + 70 630 + 8 Winterspelz u.⸗Emer 162 057 136 766 — 25 291 — 16 Sommersp. u.⸗Emer 442 29 — 413 — 93 Wintereinkorn. 8 706 6 163 — 2 543 — 29 Sommereinkorn 86 1 234 + 1 148 + 1335 Winterroggen 43 690 072 38 323 728 — 5 366 344 — 12 „ Sonmerroggen 525 710 498 897 — 26 813 — 5 der Wintergerste. 336 384 299 548 — 36 836 — 11 „ Sommergerste. 10 741 059 10 665 919 — 75 140 dem Hafer.. . 26 643 765 27 405 358 + 761 593 „ Buchweizen. 910 475 996 537 —+†— 86 062 den Erbsen... 2 672 579 2 393 457 — 279 122 8 Ackerbohnen 1 388 660 1 161 917 — 226 743 „ Wicken 8 910 659 753 153 — 157 506 „ den Lupinen. 1 003 364 900 362 — 103 002
b. Hackfrüchten: den Kartoffeln —. 161 648 919 140 048 445 — 21 600 474 davon krank 1 814 227 6 882 541 + 5 068 314 Futterrüben 25 665 4622 — 707 745 Mohrrüben 1 2 708 611 28: 59 + 112 358 Weißrüben. 4 881 276 — 49 192 Kohlrücben 7 768 — 589 818
c. Handelsgewächsen: dem Winterraps. — 145 192 „ dem Sommerraäps + 3 558 „ dem Hopfen. — 3 168
d. Futterpflanzen:
dem Klee als Futter + 479 054 — 26 645 — 19 414
„ Samen. 962 192 868 630 — 93 562 der 5 507 348 + 139 566 e. Wiesenheu 62 335 691] 61 179 429 — 1 156 262 f. Wein 249 79 266 843 + 17 051 † 7
Einen weitverbreiteten, den Ernteausfall erheblich schädigenden Einfluß übten im verflossenen Jahre das Hochwasser hene⸗ schwemmungsgebieten, sowie der Regen aus, da durch ersteres 4092, durch letzteren 11 379 Erhebungsbezirke (28 % der Gesammtzahl) zu leiden hatten. In Folge des Hochwassers konnten nachweislich 20 502 ha, von denen 12 913 bezw. 2243,8 ha auf die Regierungs⸗ bezirke Danzig und Marienwerder, 2369,3 ha bezw. 492,1 ha auf die Regierungsbezirke Frankfurt und Potsdam, 1100 bezw. 327 ha auf die Regierungsbezirke Posen und Bromberg bezw. 1055,9 ha auf den Regierungsbezirk Lüneburg entfielen, gar nicht bestellt werden. Mehr als die Hälfte des Ueberschwemmungsgebiets kam auf die Kreise Marienburg i. Westpr. (7338,4 ha) und Elbing Land (4712,2 ha), denen sich Stuhm, Landsberg und Danzig⸗Niederung mit 1372,5 bezw. 1237,4 und 863,3 ha anschlossen.
„Durch die Ueberschwemmungen, welche außer den eben erwähnten Flächen ausgedehnte Kulturstrecken lange Zeit unter Wasser setzten, wurden besonders die Heuwerbung auf den Wiesen und der Roggen⸗ und Rapsanbau vermindert.
Vergleichen wir nun für die wichtigsten Getreide⸗, Hack⸗, Handels⸗ und Futterpflanzen die bei Ermittelung des endgültigen Ernte⸗ Ergebnisses innerhalb der letzten fünf Jahre nach gleichen Auf⸗ bereitungsgrundsätzen gewonnenen Zahlen, so ergiebt sich, daß der Ernte⸗Ertrag betrug
a. an Frucht: 1884 1885 1886 1887
bei Tonnen zu 1000 kg dem Winterweizen . 1 249 424 1 333 144/1 373 064 1 485 428 1 314 416
Winterroggen 3 758 421 3 968 433/4 143 919 4 369 007 3 832 373 der Sommergerste . 1 004 719 1 035 389/1 108 322/1 074 106/ 1 066 592 2 486 035 1 5
989 933 13 100 16 658 18 9266 15 758
23 648 265 24 127 319 “ 94 415 67 770 der Luzerne . 2 885 592 666 1738 „ Gparfeiie
1888
4 4 7
92 2 1 3 .1418001 . 2 663 385 2 75
93 598 9 b. an Stroh:
dem Hafer 550 894 2 888 111 2 664 377 2 740 536 den Kartoffeln .. 754 16245143 16164892 14004845
„ Futterrüben 750 2 731 187 2 566 546 2 495 772 dem Winterraps .. 61 98 993
2
16785
2 751 750 7 615 93 562 84 474
2 181 641 2 164 755/ 2 025 97 1171 945 339 8 041 072 7 836 187 20 124 6 545 621 1 280 046 1 258 084/1: 83 523/1 215 992 3 376 183/ 3 362 593 4 164 3 525 156
bei dem Winterweizen. „ Winterroggen. der Sommergerste. dem Hafer c. an Heu bei dem Kleeheu. Wiesenheu ..
Bei den vorbezeichneten Früchten Körner⸗ wie der Stroh⸗ bezw. der Heuertrag der vorjährigen Ernte, mit alleiniger Ausnahme des Hafers, im Vergleich mit demjenigen der vorangegangenen Jahre durchgehends mehr oder weniger erhebliche Ausfälle, wobei noch der schon angedeutete Um tand in Betracht zu ziehen ist, daß die Qualität der geborgenen Frucht mehr als in anderen Jahren von Nässe zu leiden hatte; auch trat bei den Kar⸗ toffeln, wohl wesentlich mit hierdurch bedingt, die Fäule besonders stark auf, indem 4,9 % derselben gegen nur 1,1 bezw. 1,0 % in den beiden Vorjahren erkrankten, die in der elfjährigen Beobachtungs⸗ periode von 1878 — 1888 bisher nachgewiesene höchste Erkrankungsziffer dieser Frucht aber 1882 nur 3,8 % erreicht hatte.
Wir stellen zum Schluß unserer heutigen Betrachtung noch die Anbauflächen der beiden letzten Jahre gegenüber. Dieselben wurden zwar bisher noch immer nicht vollständig nachgewiesen; doch sind die trotzdem erfaßten Flächenverschiebungen bei einzelnen Früchten nicht
.. . 2 773 657 2 654 823 2 444 835 2 364 827 2 412 732 :6 960 569,6 811 1836 647 163 6 233 569 6 117 943
zeigt hiernach sowohl der
der Wintergerste
unbedeutend. Es ergaben sich nämlich als zur Gewinnung von Körnern bezw. Frucht und Heu angebaut: 3 bei 1888 gegen
a. dem Getreide und den Hülsen⸗ 1887 1888 1887 mehr (+†) früchten, und zwar: 8. 88.v ◻—
8 1 àa.
dem Winterweizen 1 018 051 + 1 686 Sommerweizen ... 73 860 79 553 + 5 693 Winterspelz und Emer. 17 483 17 462 — 21 Sommerspelz und ⸗Emer. 60 4 — 53 Wimtereinkorn.. . . 655 606 — 49 Sommereinkorn.. 11 126 + 115 Winterroggen. 4 336 391 4 318 597 — 17 794 Sommerroggen 99 921 97 743 — 2178 20 118 19 808 — 310 911 217 907 906 — 3 311 2 485 966 2 499 250 + 13 284 191 502 188 995 — 2 507 344 208 342 708 1 500 102 124 102 519 3
125 315 125 89 150 531 147 974
1 995 118 1 994 224 194 081 195 688 27 090 26 681 133 557 132 354 85 098
82 840 3 134 4 454
1 111 766 75 798 38 495
322 655
3 294 738
17 078
1 1 019 737
„ Sommergerste. dem Hafer. „ Buchweizen den Erbseen „ Ackerbohnen „ Wicken 3 ““ b. den Hackfrüchten: den Kartoffeln „ Futterrüben „ Mo9hrrüben „oo 5 II “ c. den Handelsgewächsen: dem Winterraps 88 3 „ Sommerraps. 114“*“ d. den Futterpflanzen: X“ der „ (GWe. ettite. den anderen Futterpflanze e. dem Wiesenheu f. dem Wein
1 111 338 75 695 38 28
319 766
3 286 737
Gewerbe und Handel.
Rundschau auf den internationalen Getreidehandel im Mai. — Der Monat April hatte dem Mai die Vegetation in einem mindestens 8—10 Tage betragenden Rückstande überliefert. Fast allgemein wurde eine späte Ernte erwartet. Aber im Mai machte die Pflanzenwelt täglich so prächtige Fortschritte, daß, als der Nai sich zu Ende neigte, statt der Verspätung ein Vorsprung von mindestens 8—10 Tagen eingetreten war. Der Grundcharakter der Mai⸗Witterung war trocken, aber die große Hitze brachte namentlich um Mitte des Monats starke Gewitterregen, welche leider nicht gleichmäßig vertheilt gewesen sind, sodaß besonders im Osten unserer Monarchie weite Gegenden gänzlich ohne Niederschläge blieben. Während hier über schlechte Ernteaussichten geklagt wird, ist man im Westen und Süden Deutschlands, wie außerdem in ganz West⸗ Europa, wo im letzten Theil des Monats ausreichender Regen fiel, fast allgemein mit dem Feldstande zufrieden. Die Ernteaussicht in den Vereinigten Staaten Amerikas wurde zu Anfang des letzten Monats amtlich als noch günstiger wie im April geschil⸗ dert, sodaß statt der vorher auf 94 % einer Mittelernte geschätzten Aussichtsziffer eine solche von 96 % normirt wurde. Es bleibt jedoch fraglich, ob diese Schätzung noch heute gerechtfertigt ist, da die Witterung im Nordwesten Amerika's sich ungünstiger gestaltet hat. Die Nachrichten über die kalifornische Ernte sind glänzend; dagegen hat in Rußland die Dürre dem Winterkorn sehr empfindlich geschadet. Ein empfindliches Defizit im Vergleich zu den beiden letzten Ernten scheint sowohl für Winterweizen als auch für Roggen bevorzustehen. Die Verhältnisse des neuen Erntejahres werden sich demnach wesentlich anders stellen, als in der abgelaufenen Campagne. Denn Amerika Wund West⸗Europa, die Hauptproduktions⸗ und Haupt konsumtionsländer, welche auf sehr schlechte vorjährige Er⸗ trägnisse zurückblicken, sind jetzt der besten Hoffnungen voll, Indien wird allen neueren Ernteberichten zufolge kaum viel weniger liefern als in 1888 und Rumänien blickt abermals reichen Erträgen entgegen. Demgegenüber aber dürfte unser Hauptlieferant, Rußland, wohl ins zweite Treffen kommen. Der Witterungsgang und die Ernteaussichten waren im Getreidehandel die maßgebenden Faktoren. Die Preise erfuhren eine weitere erhebliche, nach den letzten Ernten kaum geahnte Reduktion. Es getraute sich Niemand mehr, sich auf spekulative Engagements einzulassen. Die Haussepartei war entmuthigt, die Baisse von ihren Erfolgen selbst überrascht. In Amerika sind vorläufig alle jene Haussebestrebungen, welche schon das ganze Erntejahr hindurch spielten, selbst in Chicago aufgegeben, und der Maitermin, auf welchen hin die früheren großen Unter⸗ brechungen zugespitzt waren, wickelte sich zu weichenden Preisen ohne jede Störung ab. In New⸗York bewegten sich die Preise per Mai⸗ lieferung im Mai in folgenden Grenzen: 1889 80 ½ — 84 ⅜ Cents, 1888 94 — 101 ¼ Cents. Hierbei ist zu bemerken, daß der Preis von 80 & Cents per Mai kaum jemals oder doch nur ganz vereinzelt und vorübergehend am New⸗Yorker Markt dagewesen ig. Es betrug der offiziell festgestellte Vorrath
Ende Mai
Anfang Mai 1889 26 000 000 Bushels, 20 250 000 Bushels, 43 000 000
32 000 000 47 300 000 “ 8 8 Verladungen im Mai betrugen an Weizen überhaupt 1889
341 000, 1888 337 000 Quarters; die diesjährigen Maiverladungen
standen demnach den vorjährigen, welche allerdings auch nicht sehr bedeutend waren, durchaus nicht nach; namentlich ist bemerkenswerth, daß der Werth für Terminlieferung nächstjähriger Campagne bereits volles Rendement zu Abschlüssen für Europa bot. Aber bei der allgemeinen Kaufunlust wurde bisbher wenig hierin gehandelt. Von Australien sind nur ca. 60 000 Quarters Weizen nach Europa unterwegs gegen 550 000 zur gleichen Zeit im vorigen Jahre und selbst diese geringen Ausfuhrmengen müssen durch Bezüge aus Kali⸗ fornien für den eigenen Bedarf ersetzt werden. Die Ernte Australiens stellt sich nach den neuesten Berichten folgendermaßen: 8 1888/89 1887 “; Bushels
Süd⸗Australien 6 200 000
Neu⸗Seeland 10 000 000
Viectoria... 8 600 000
Neu⸗Süd⸗Wale 1 540 000 4 694 646
zusammen.. 26 340 000 44 545 902
Indiens Verladungen im Mai betrugen von Weizen 1889 341 000, 1888 604 000 Quarters. Diese 1-. Leistungsfähigkeit Indiens ist kaum auf die dortige Ernte zurückzuführen, denn die indischen Berichte kommen dahin überein, daß in Anbetracht der namentlich im Punjab sehr großen Erträge die Gesammternte kaum kleiner sei als im Vor⸗ jahre, und daß der schwache Export auf die Unzufriedenheit der indischen Waarenbesitzer mit den gegenwärtigen europäischen Preisen zurückzu⸗ führen ist. — England empfing im verflossenen Monat vom Ausland in Weizen und Weizenmehl sehr bedeutende Zufuhren, nämlich