1889 / 152 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Jun 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Wird bei einer Post, über welche bisher ein Hypotheken⸗ brief nicht ausgefertigt war, eine Veränderung eingetragen, so muß die nachträgliche Bildung des Hypothekenbriefs erfolgen. IT.IV. Schlußbestimmungen. §. 36. (E. I. §. 7; E. II. §. 9 1 Die erste Eintragung eines Grundstückes in das Grund⸗ buch erfolgt, soweit nicht im §. 6 und 8 der Kaiserlichen Verordnung vom 22. Juni 1889 die Eintragung von Amts⸗ wegen vorgeschrieben ist, auf Antrag des Eigenthümers. In dem Antrag ist das einzutragende Grundstück nach den in §. 4 bestimmten Merkmalen zu bezeichnen. Dem Antrag ist außer den zur Begründung des be⸗

111“““ 8

Anlage A. 1

haupteten Eigenthums dienenden Urkunden eine Karte bei⸗ ufügen. Dieselbe muß die Lage und Begrenzung des Grund⸗ ucks veranschaulichen und von einer die Größe und Be⸗ schaffenheit des Grundstücks, sowie die auf demselben auf⸗ gerichteten Grenzzeichen ergebenden Erklärung begleitet sein. Die Karte nebst der bei den Grundakten. Wird bei Stellung des Antrages auf Eintragung eines Grundstücks glaubhaft gemacht, daß die Aufnahme einer Karte zur Heüt unausführbar ist, so kann die Eintragung auch ohne Karte vorgenommen werden, falls das Grundstück so genau bezeichnet wird, daß über die Lage und die Grenzen desselben kein Zweifel besteht. b Verfügungen eines Rechtsnachfolgers des zuerst eingetra⸗

genen Eigenthümers über das Grundstück oder Theile des⸗

Artikel I. Eigenthümer: Kaufmann Karl Schmidt zu Hamburg. Abtheilung I. Verzeichniß der Grundstücke.

selben können nur eingetragen werden, wenn die Karte über den Gegenstand der Verfügung nachgebracht ist. .38.

Die Kosten für die Bearbeitung der Grundbuchsachen werden nach dem beigefügten Tarif erhoben.

Diese Verordnung tritt gleichzeitig mit der Kaiserlichen Verordnung, betreffend den Eigenthumserwerb und die ding⸗ liche Belastung der Grundstücke im Schutzgebiet der Marschall⸗ Inseln, vom 22. Juni 1889, in Kraft.

Berlin, den 27. Juni 1889. 8 Der Reichskanzler. Im Auftrage: Graf Berchem

Grundbuch des Schutzgebietes der Marschall⸗Inseln.

Darauf stehende Gebäude.

Zeit und Grund

Abschreib des Erwerbs. Abschreibungen

4.

9.

Der südliche Theil von Juridj.

bezeichnet ist. Siehe die Karte.

Der Palmenwald im Südosten

olzzaun. 1 Siehe die Karte.

aloelab. des Atolles gelegenen Insel

1““ 9.

gemacht.

Die nördliche Grenze bildet eine inie, welche durch in Kokosnuß⸗Stämme eingehauene Kreuze

Ein Stück Land auf der an der Südseite des Atolles gelegenen Insel Ine, von einem Steinwall umgrenzt.

Ein Stück Land auf der Lagune nseite (Westseite) der an der Ostseite Olot. Die Lagunenfront beträgt

etwa 100 m, die Ausdehnung langeinwärts etwa 250 m. Die Grenzen sind durch in Bäume eingeschlagene Kreuze kenntlich

1) Ein Wohnhaus 12 m bei 14 m mit zwei Veranden aus Holz und Wellblech.

2) Ein Lager⸗und Kaufhaus.

1) Ein Koprahaus. 2) Ein Wohnhaus mit Strohdach.

1) Ein Wohnhaus 10m bei 16 m von Holz mit Eisendach.

2) Ein Bootshaus.

1) Ein hölzernes Wohn⸗ haus.

2) Ein Koprahaus.

3) Ein Eingeborenenhaus mit Stroh gedeckt.

der Insel, umgrenzt von einem

Erworben von der Firma⸗ Uebertragen Paul Müller & Co. z8u Band Berlin durch Kaufver⸗ Blatt trag vom 10. Juli 1883. Artikel. am

F. Auf Grund der Erb⸗ bescheinigung vom ... eingetragen am

.“

Auf Grund der Auflassung vom i tragen am.

N. F.

Auf Grund des Zuschlags⸗ urtheils vom neetcge

4500

1500

5000

Abtheilung II. Dauernde Lasten und Einschränkungen des Eigenthums.

Bezeichnung des belasteten Grundstücks nach der lau⸗ fenden Nr.

b der III. Abtheilung.

Dau

nde Lasten kungen des

PVeränderungen.

Eigenthums.

Eintragungen.

Löschungen.

4.

11.

getragen ium . N.

ling Jeimata. 9 (

Eingetragen am .. . . ..

Auf Nr. 1 ein Vorkaufsrecht für den Kaufmann Leopold Friedmann

in Hamburg auf Grund des Vertrages vom.

Auf Nr. 1 Zehn Mark 50 jährlich zu Neujahr für den Einm“

Die Zwangsversteigerung ist eingeleitet.

., ein⸗

Häupt⸗

Abtheilung III. Hypoth rundschulden.

Uebertragen (s. Abth. I. Nr. 1). Eingetragen am ..

N. F. Gelöscht am .... N. F

Bezeichnung

des belasteten

Grundstücks

nach der lau⸗

fenden Nr. der

I. Abtheilung.

Veränderungen.

Löschungen.

Eintragungen.

Löschungen. Betrag. zu Nr.

8

3.

4.

10.

1 und 2

Landgerichts

Anlage B. Hypothekenb 1 über 86 die im Grundbuch der Marschall⸗Inseln Band I. Artikel I. 8 Abtheilung III. Nr. 3 eingetragenen 1000 Abtheilung III. Nr. 3. 1000 Eintausend Mark, zu 5 % jährlich vom 1. Januar 1888 an in halbjährlichen Raten verzinslich und auf drei⸗ monatliche Kündigung rückzahlbar, eingetragen für den Rentier Felix Bauerschmidt in Berlin auf Grund der Schuldurkunde vom m

Für die Hypothek haftet folgendes Grundstück: Der füdliche Theil der Insel Juridj, Atoll Ebon. Die nörd⸗ liche Grenze bildet eine Linie, welche durch in Kokosstämme ein⸗ gehauene Kreuze bezeichnet ist. Eigenthümer: Kaufmann Karl Schmidt zu Hamburg. Erwerbspreise: 3000 im Jahre ... Eingetragen sind: in der zweiten Abtheilung: 11““ 1) ein Vorkaufsrecht für den Kaufmann Leopold Friedmann in Hamburg,

9

Fünftausend Mark Darlehn, zu 4 ½ % jährlich vom 1. Juli 1889 an verzinslich, gegen jederzeitige Dreimonatskündigung rückzahl⸗ bar, eingetragen für den Tabackshändler Dietrich Brauburger in Bremen auf der Schuldurkunde vom ...

Vormerkung auf eine Hypothek von 500 für den Schiffskapitän Friedrich Schulze aus Lübeck, ein⸗ getragen auf Grund Ersuchens des zu Hamburg vom

Eintausend Mark zu 5 % jährlich vom 1. Januar 1838 an in halb⸗ jährlichen Raten verzinslich und auf dreimonatliche Kündigung rückzahlbar, eingetragen für den Rentier Felix Bauerschmidt in Berlin auf 1. der Schuldurkunde voom. . am..

3000 vom 1.

Umgeschrieben in eine Hypothek Hamburg.

von 500 Kaufgeldrest mit 5 % 1 vom 1. August 1889 an verzins⸗ lich, von da an drei Jahre un⸗

kündbar und später nach drei⸗ monatlicher Kündigung zahlbar, eingetragen auf Grund Urtheils des Landgerichts zu Hamburg

N

2) zehn Mark 50 jährlich zu Neujahr für Jeimata; in der dritten Abtheilung:

Nr. 1. 2000

Kostentari

1

Werthschätzung: . Bei Grundstücken bis 1 ha Fläche . . . .. von mehr als 1 ha 10 ha für jeden ha mehr. von mehr als 10 ha für jeden ha mehr jedoch nicht über 50

Von den 5000 sind nebst Zinsen Juli 1889 an abgetreten an den Schiffs⸗ kapitän Paul Holsten in

Eingetragen

Für die Eintragung des Eigenthümers einschließlich der vorauf⸗ gehenden Verhandlungen, insbesondere der Entgegennahme der Auf⸗ lassungserklärungen sowie für Eintragung des Erwerbspreises oder der

. 5,00 . 1,50 . 0,50

Die für Brauburger noch eingetragenen 2000 gelöscht

am.

1“

Uebertragungen (s. Abth. I. Nr. 1). Eingetragen am.

Für die Eintragung des Eigenthümers bei Anlegung des Grund⸗ buchblattes einschließlich des vorgängigen Verfahrens wird die Hälfte der vorstehenden Kosten als Zuschlag erhoben, jedoch im Ganzen nicht über 50 1

Für mehrere Grundstücke desselben Eigenthümers werden im Falle gleichzeitiger Eintragung die Flächen der einzelnen Grundstücke bei Berechnung der Kosten zusammen gerechnet. bre

Bei Uebertragung eines Grundstückes auf einen anderen Artike werden Kosten nach §. 1 nur für die Eintragung auf letzteren berechnet

Im Fall des §. 39 der Grundbuchordnung vom 27. Juni 1881 wird Behufs der Berechnung der Kosten die Größe von dem Grund⸗ buchrichter abgeschätzt. 5

Für jede endgültige Eintragung in der 2. und 3. Abtheilung und

alle dabei vorkommenden Nebengeschäfte: 9 a. von dem Betrage bis zu 500 von je 100 ℳ. . 980

b. von dem Mehrbetrage bis 5000 von je 100 ℳ. 98 .

c. von dem Mehrbetrage von je 100 . . . . 0,10⸗„

§. 3. Für die Eintragung von Veränderungen aller Art, Vormerkungen

9 . . b 8 ; Be⸗ und Verfügungsbeschränkungen einschließlich der vorgeschriebenen nachrichtigungen der Interessenten die Hälfte der Sätze des §. 2.

. 8 §. 4. Für jede Löschung und alle dabei vorkommenden Nebengeschäfte

die Hälfte der zu §. 2 1⁄¾ 1ö11.“ F stimmten Sätze. §. 2 und ⁄¾ der zu §. 3 für die Eintragung be 5

Für Aufnahme von mündlichen Anträgen, welche den Eintra⸗ gungen oder Löschungen im Grundbuch als Grundlage dienen, oder für die gerichtliche Beglaubigung solcher Anträge sind zu erheben:

a. soweit sie auf die Eintragung des Eigenthums sich beziehen,

75 der Sätze zu §. 1; b. soweit sie auf anderweite Eintragungen oder Löschungen sich beziehen, 6 der Sätze zus§. 2 bis 4. „Für Aufnahme oder Beglaubigung solcher Anträge sind die gleichen Beträge zu entrichten, wenn sie durch eine von dem Kaiser⸗ lichen Kommissar dazu Person erfolgt.

Für

einer beglaubigten Abschrift des vollständigen Grundbuchblattes der

Sätze zu §. 2, jedoch nicht über s ch 1

ve eine gt her gregbes eee. A C1““ b theilung de rundbuchblattes die Hälfte der Sätze zu

§. 2, jedoch nicht über 5 chbla 82 t

§. 7. „Ergiebt sich bei Berechnung der Kosten in den Fällen der §§. 2 bis 6 ein geringerer Betrag als 0,50 ℳ, so wird letzterer Betrag in Ansatz gebracht.

Für jede einzelne Benachrichtigung eines dinglich Berechtigten von einer erfolgten Eigenthumsveränderung 0,50 ℳ, wenn der Werth des dinglichen Rechts 100 übersteigt.

Die bei der Eintragung des Eigenthümers stattfindenden Be⸗ nachrichtigungen des bisherigen Eigenthümers sowie die Aufforderung an den Eigenthümer, sein Eigenthum eintragen zu lassen und die Fest⸗ setzung der für den Fall der Nichtbefolgung angedrohten Geldstrafe unterliegen keinem besonderen Kostensatze.

0

Werden Urkunden, deren Vorlegung zur Erwirkung von Ein⸗ tragungen nothwendig war, von den Betheiligten ohne Uebergabe einer für die Grundakten bestimmten Abschrift zurückgefordert, so sind für jeden Bogen der auf Anordnung des Grundbuchrichters zu fertigenden Abschrift 0,50 zu entrichten. Die Beglaubigung der von den Be⸗ theiligten überreichten Abschriften erfolgt kostenfrei.

§. 10.

Wird der Antrag auf Eintragung des Eigenthümers als unbegründet zurückgewiesen, so hat der Antragsteller ¼³ der im §. 1 bestimmten Kosten zu zahlen.

§. 11

Außer den in den vorstehenden Paragraphen bezeichneten Kosten werden die baaren Auslagen erhoben, welche durch das Verfahren ver⸗ ursacht sind.

§. 12.

Der Grundbuchrichter kann die Einleitung des Verfahrens von der Zahlung eines Vorschusses der voraussichtlich entstehenden Kosten abhängig machen.

Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗ amt s. Nr. 26. Inhalt: Gesundheitsstand. Volkskrankheiten in der Berichtswoche. Pocken in Ostende. Infektionskrankheiten in Italien 1888, 2. Halbjahr. Sterbefälle in deutschen Städten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Medizinalstatistische Mittheilungen aus Schweden 1886. Witterung. Zeitweilige Maßregeln ꝛc. Thierseuchen in Frankreich, 1. Vierteljahr 1889. Desgl. in den Niederlanden. Medizinal⸗Gesetzgebung ꝛc. (Preußen. Berlin.)

iegenpapier. (Reg.⸗Bez. Merse 87 Arbeiterkasernen. (Reg.⸗ Bez. Aurich.) Arzneigefäße ꝛc. für Unbemittelte. (Reg.⸗Bez. Kassel.) Schafräude. (Braunschweig.) Ausschlagskrankheit im Anschluß an die Impfung. (Schwarzburg⸗Rudolstadt.) Schweine⸗ fleisch⸗Untersuchung. (Oesterreich. Böhmen.) Sanitätsdienst in den Gemeinden. Ausführungsbestimmungen. Rechtsprechung. (Reichs⸗ gericht.) Gesundheitsschädliche Knoblauchswürste. Kongresse, Ver⸗ handlungen von gesetzgebenden Körperschaften, Vereinen ꝛc. (Deutsches Reich.) Pharmakopöe. (Berlin.) Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten. Vermischtes. (Deutsches Reich.) Er⸗ gebnisse des Aushebunzsgeschäfts. HPeanßen Reg.⸗Bez. Breslau.) Carbon⸗Natron⸗Oefen. (Hamburg) Thätigkeit des chemischen Staats⸗Laboratoriums. Gesschenkliste.

Statistische Nachrichten.

Das Sparkassenwesen in Bayern.

Im zweiten Heft des Jahrgangs 1889 der „Zeitschrift des König⸗ lich bayerischen Statistischen Burcaus“ findet sich eine Abhandlung über die öffentlichen Sparkassen in Bayern im Jahre 188è7. Es geht hieraus hervor, daß auch in Bayern das Sparkassenwesen, wenn auch nur langsam, im Aufblühen begriffen ist. Es sind die Sparkassen vom Jahre 1886 bis zum Jahre 1887 zwar nur um eine, nämlich auf 307 vermehrt worden, dafür hat aber die Zahl der Einleger sich von 489 154 auf 507 456 und die Summe der am Jahresschluß vorhandenen Spareinlagen um 8 514 969 oder 6 %, nämlich von 141 070 099 auf 149 585 068 gehoben. Auf den einzelnen Einleger entfiel im Jahre 1886 ein Durchschnittssparkapital von 288 ℳ, im Jahre 1887 von 295 ℳ, und nach dem Kopfbetrag der Bevölkerung vermehrte sich das Spar⸗ kapital von 25,9 auf 27,3 ℳ,,

Lassen diese Zahlen die kräftige Weiterentwicklung des Spar⸗ kassenwesens in efeiee, 18 bleiben sie doch gegenüber den Verhältnissen in Preußen noch zurück. 8

In Dres es am Schlusse des Jahres 1887 4 742 009 Sparkassenbücher, das macht auf je 6,39 Einwohner 1 Sparkassen⸗ buch. Auf je weniger Einwohner 1 Sparkassenbuch entfällt, um so stärker ist das Sparkassenwesen entwickelt. In Bayern gab es am Schlusse des Jahres 1887 507456 Sparkassenbücher, das macht auf je 10,6 Einwohner eins. Während in Preußen das Sparkassenvermögen Ende 1887: 2 ˙672 607 693 betrug, belief es sich in Bayern auf 149 585 068 ℳ; in Bayern beträgt es auf den Kopf der Bevölkerung also 27,3 ℳ, in Preußen dagegen 93,01 In Bayern hatte es sich von 1886 auf 1887 um 6 %, in Preußen um 8 %, nämlich um 201 333 471 ℳ, gehoben, und während in Bayern auf einen Einleger ein Durchschnittssparkapital von 295 (im Jahre 1887) trifft, kommen in Preußen auf einen Einleger 563,6 In Bayern hat sich die Zahl der öffentlichen Sparkassen, wie oben erwähnt, nur um eine vermehrt, in Preußen um sechs, die der gesammten Sparstellen um 120. 1

ie 307 Sparkassen in Bayern vertheilen sich auf die einzelnen Regi ie abezirne Piessctahr 39 fallen auf Oberbayern, 33 auf Nieder⸗ bayern, 45 auf die Pfalz, 26 auf die Oberpfalz, 490 auf Oberfranken, 38 auf Mittelfranken, 45 auf Unterfranken, 41 auf Schwaben. Ver⸗ gleicht man die Zahl der Sparkassen mit der Volkszahl, so findet man: im Königreich trifft eine Sparkasse auf 17 832 Einwohner, gegen 17 802 des Vorjahres. Die Entwicklung der Sparkassen hat also mit der Zunahme der Bevölkerung nicht gleichen Schritt ge⸗ halten. Im Vergleich zur Bevölkerungszahl hat Oberbayern die wenigsten Sparkassen, da hier auf 26 376 Einwohner eine trifft, während Unterfranken, wo schon auf 13 704 Einwohner eine Spar⸗ kasse entfällt, die meisten hat. Im Vergleich zum Flächenraum kommt im Königreich eine Sparkasse auf 247,1 gkm, in der Pfalz schon auf 131,7 qkm. in Oberbayern erst auf 428,8 qkm. Tie ver⸗ hältnißmäßig meisten Sparkassen hat demnach die Pfalz; hinter der

a. die Ertheilung des Hypothekenbriefes oder für die Ausfertigung

Durchschnittsziffer für das Königreich bleiben die Regierungsbezirke Fiassenete Oberpfalz und Oberbayern zurück. Die bayerischen Sparkassen haben ebenso wie die preußischen im Jahre 1887 im Durchschnitt 3 ½ % Zinsen gewährt. Die Aktiv⸗ kapitalien wurden in Hypotheken (90 780 847 oder 56,9 %), in Schuldverschreibungen bayerischer Gesellschaften und Kreditinstitute (24 826 499 oder 15,5 %), in Schuldverschreibungen juristischer Personen (24 591 389 oder 15,4 %), sowie in Schuldverschreibungen des bayerischen Staates (15 013 146 oder 9,4 %) und 4404 715 (2,8 %) in anderer Weise angelegt. Die Verwaltungskosten betrugen für das Jahr 1887 384 180 ℳ, auf 100 Spareinlagen entfielen

also an Verwaltungskosten 26 Pf.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 16. Juni bis inkl. 22. Juni cr. zur Anmeldung gekommen: 193 Eheschließungen, 938 Lebendgeborene, Todtgeborene, 1224 Sterbefälle.

. Land⸗ und Forstwirthschaft. Deutsche Butter im Auslande. 88

Der „Deutschen volksw. Corresp.“ entnehmen wir folgenden Auf⸗ satz: Soll ein Artikel der nationalen Produktion auf dem Weltmarkte eingeführt werden, so ist es vor allen Dingen nothwendig, zu beob⸗ achten, wo und in welcher Weisc er am meisten Anklang findet. Derartiger aufmerksamer und fürsorglicher Beobachtung ist es vor⸗ nehmlich zu danken, daß ein wichtiger Artikel der deutschen landwirth⸗ schaftlichen Produktion, die Butter, sich einer immer größeren Be⸗ liebtheit im Auslande erfreut.

Nehmen wir zunächst die deutsche Waarenstatistik zur Hand, um uns über die Butterausfuhr Deutschlands zu unterrichten, so finden wir, daß dieselbe sich seit 1880, wie folgt, entwickelte:

Deutschlands Ausfuhr von Butter (auch Margarine)

G 1880 12 465 t 1885 14 074

1881 11 492 1886 12 309

1882 11 659 1887 14 668

1883 12 585 1888 13 640 1884 13 592

Bei weitem das größte Quantum dieser Butter ging nach

e von wo dieselbe nach England und den überseeischen ändern weiter verschifft wird. Im Jahre 1888 betrug das nach Hamburg aus dem deutschen Zollgebiete gesandte Butterquantum 10 365 t, also 76 % der gesammten deutschen Butterausfuhr; als nach Großbritannien direkt ausgeführt werden nur 1284,7 t gemeldet.

In erster Linie nun ist es die schleswig⸗holsteinische Butter, welche diesen Produktionszweig Deutschlands zu hohem Ansehen gebracht hat. Schleswig⸗Holsteins Landwirthschaft hat schon frühzeitig eine hohe Stufe der Leistungsfähigkeit erklommen und ist ebenso mit seinen Erzeugnissen schon frühzeitig auf den Weltmarkt hinausgetreten; unter letzteren steht die Butter mit in erster Linie. Vornehmlich erfreut ü8. die holsteinische Butter in England eines guten Rufes, aber auch jenseits des Ozeans finden wir jetzt an vielen Stellen dieses wichtige Produkt unseres Vaterlandes wieder, eine Auszeichnung, die es durch seine Schmackhaftigkeit, Gleichmaͤßigkeit und Haltbarkeit und nicht zum Letzten 6 durch die Reellität der Produzenten wie der Händler erworben hat; den letzteren Umstand möchten wir namentlich betonen. 8 1 8

Den Hauptmarkt für die schleswig⸗holsteinische Butter bildet Kiel; besonders war es dem Kieler Exportgeschäft in feiner präser⸗ virter Butter (in hermetisch verschlossenen Blechdosen) neuerdings gelungen, einen erweiterten Absatz zu erlangen und auch die Aus⸗ führung größerer direkter transatlantischer Aufträge zu erledigen. Mexiko, Südamerika wurden in das Absatzgebiet hineingezogen, indem sich neben Kiel namentlich Flensburg an diesem Exporthandel betheiligte. 1

Was nun die oben mitgetheilten Ausfuhrziffern anlangt, so ergiebt sich, daß der deutsche Butterexport seit 1880, wenn er auch mehrfach schwankte, im Ganzen doch in erfreulicher Weise zugenommen hat. Am bedeutendsten war er bisher im Jahre 1887, indem er den⸗ jenigen von 1880 um 18 % überragte; im Jahre 1888 trat aber ein nicht unerheblicher Rückgang ein, welcher sich auf mehr als 1000 t belief. Derselbe scheint nun zum Theil mit Umständen zusammenzu⸗ hängen, die der Bericht der Kieler Handelskammer für 1887 in folgender Weise schilderr: „Leider hat die Qualität der Butter unserer Provinz sich nicht in dem Maße verbessert, als die Butter anderer Länder. Während Dänemark, Holland, Frankreich und Schweden alles daran setzten, eine feine, den größer gewordenen Ansprüchen der Käufer am englischen Markte entsprechende Butter herzustellen, kommen hier noch vielfach mittelfeine Qualitäten vor, und diese können naturgemäß die Preise der feinen Qualitäten nicht bedingen, sind außerdem nur mit Schwierigkeit zu verkaufen. Es kann deshalb nicht oft genug darauf hingewiesen werden, daß die Herstellung eines, allen Ansprüchen des konsumirenden Publikums im Auslande genügenden feinen Produkts erste Bedingung ist, um einen schlanken Absatz der holsteinischen Butter zu behaupten bezw. aufs Neue zu schaffen. Ohne diese Vorbedingung wird auch der im Laufe der jüngsten Zeit versuchte direkte Absatz der Produzenten in England mit Umgehung des Zwischenhandels keine besseren Resultate zeitigen. Hat der im Handel erfahrene, alle Chancen ausnutzende Kaufmann nur die passende Qualität, so wird er auch in den Stand gesetzt sein, für die Produzenten befriedigende Preise zu bedingen“.

Deutsche Allgemeine Ausstellung für Unfallverhütung. Berlin 1889. Majestät

Allerhöchsten Protektorat Sr. des Kaisers und Königs.

Angesichts der großartigen Kollektivausstellungen und umfangreicheren Vorrichtungen zur Verhütung von Unfällen darf man nicht eine Reihe kleinerer Apparate übersehen, welche, oft unscheinbar und auf den ersten Blick unwichtig, dennoch den gedachten Zweck vollauf erfüllen und in Bezug auf sinnreiche Erfindung nicht geringere Anerkennung verdienen, als die durch ihre Größe mehr in die Augen fallenden. So bemerkten wir eine automatische Schutzvorrichtung gegen Sturz aus dem Fenster, einen der leider so häufig vorkommenden Unglücksfälle. Diese Schutzvorrichtung besteht aus einer etwa 25 cm. hohen schmiede⸗ eisernen Gallerie, welche außen angebracht wird und mittelst Stangen mit den Fensterflügeln derartig verbunden ist, daß ein Druck auf die Galerie selbstthätig die Fensterflügel zusammenklappen läßt, welche nun die dem Sturz ausgesetzte Person sofort einklemmen und festhalten; mit dem Augenblick, wo der Körper zurückgezogen wird, geben die Flügel von selbst nach und die Rettung ist leicht und schnell auszu⸗ führen. Hergestellt werden diese Apparate von der Geldschrankfabrik G. Fuhrmann, Berlin. Zur Verhütung von Unglücksfällen bei Fahrstühlen dient die Trüpel'sche Fangvorrichtung in der Aus⸗ stellung der Rheinisch⸗Westfälischen Hütten⸗ und Walzwerks⸗Berufs⸗ genossenschaft. Dieselbe unterscheidet sich von anderen Fangvorrich⸗ tungen dadurch, daß beim Seilbruch durch die Fangklauen der Förder⸗ gestelle nicht die starre Spurleitung, sondern e zütisch aufgehängte und über Rollen geleitete, daber nachgebende Fangseile erfaßt werden und das fallende Gestell durch Anheben von Gegengewichten und die Einwir⸗ kung von Bremsen auf die Fangseilrollenachsen mit allmählich ab⸗ nehmender Geschwindigkeit auf einer größeren 5 ohne Stoß zur Ruhe kommt. Das hier ausgestellte Modell ist in ½⁄° der natür⸗ lichen Größe angefertigt. Einem Noth⸗Rettungs⸗ und Ver⸗ lade⸗Apparat begegnen wir in der von Dauber⸗Bochum erfundenen Wendelrutsche. Dieselbe sieht aus wie ein großer Cylinder und ist innen mit Einrichtungen versehen, welche das Hindurchgleiten von Per⸗ sonen oder Waaren in wendeltreppenartiger Weise gestattet; er bietet

Unter dem

namentlich als Noth⸗Rettungsapparat in Ferergeesr r willkommene

Hülfe, da er eine rasche und ungestörte Hinabbeförderung der Per⸗ sonen gestattet. Für Besitzer von Tischlerwerkstätten wird das Modell einer vollständigen mechanischen Tischlerei von großem Interesse sein.

Wellenleitung und Riemenübertragung ist hier unterirdisch angebracht, der Besucher kann dieselben aber durch Glasplatten beobachten. Die kleinen im Modell vorgeführten Holzbearbeitungsmaschinen sind mit Schutzvorrichtungen persehen, sämmtlich beweglich und können im Fall der Gefahr durch einen Ausrücker jeder für sich vom Betriebe ausgeschaltet werden, während ein besonderer Hebel so angebracht ist, daß er den ganzen Betrieb augenblicklich zum Stillstand bringen kann. ur Verhütung von Feuersgefahr zeigt das Modell elektrische lühlampen, ampfheizung, Dampf⸗Leimkochapparat und eine unterirdische Aufsaugevorrichtung für die abfallenden Säge⸗ und Holzspäne. Auf einer Tafel finden wir eine Kollekte der verschiedenartigsten Schutzbrillen, welche die Steinbruchs⸗Berufs⸗ Genossenschaft Rheinprovinz und Birkenfeld, Sektion IV, hier aus⸗ gestellt hat. Diese Ausstellung hat den Zweck, die Bestrebungen und Erfahrungen der Sektion IV über die möglichste Verhütung von Augenverletzungen in Steinbruchs⸗ und Erzgrubenbetrieben, sowie in mechanischen Werkstätten zu veranschaulichen. Die Tafel weist 26 Exemplare auf, welche im Bereich der Sektion praktisch gebraucht wurden und an denen die etwaigen Mängel der Konstruktion ersicht⸗ lich sind. Wie häufig in Bruchbetrieben die Augenverletzungen sind, geht aus einer von der betreffenden Gesellschaft herausgegebenen Monatsschrift hervor; danach entfallen bei einer Gesammtbelastung von 13963 Unfällen mehr als 10 Proz, etwa 1457 auf Augen⸗ verletzungen bei Bearbeitung des Materials durch Abspringen von Steinsplittern oder Stahlfunken; der Werth der Entschädigung für Augenverletzungen in den Jahren 1885 bis 1887 stellte sich für die betreffende Genossenschaft auf nahe 300000 ℳ. Da es sich hier um den edelsten der fünf Sinne, das Sehen handelt, so ist jede Erfindung mit Dank zu begrüßen, welche das Auge gegen Unfälle bei der Arbeit schützt, und so wird man denn mit besonderem Interesse Nr. 18 der Sammlung betrachten, eine Muschelbrille aus Krystallglas von 3 ½ mm Stärke, welche als die erprobteste und praktischste empfohlen wird. Der Gesundheitsfrage der arbeitenden Klasse ist man neuerer Zeit mehr und mehr nahe getreten, der Pflege des Körpers widmet der Arbeiter eine größere Aufmerksamkeit als bisher, und das Bad ist von ihm als eine der wohlthätigsten Einrichtungen längst mit Dank anerkannt. Die Einrichtung von Volksbrausebädern ist in der Reichshauptstadt wiederholentlichst betont worden und man wird daher mit Interesse die von der Firma David Grove, Berlin, veranstaltete Ausstellung von Volksbrausebädern und transportablen Douchebädern in Augenschein nehmen. Daß hauptsächlich die Billigkeit bei Bädern für den Arbeiter in Betracht kommt, ist natürlich. Die Herstellungskoften für hundert Bäder betragen bezüglich des Brenn⸗ materials kaum 50 und für Wasser nur 30 ₰, sodaß also die Kosten eines Bades noch nicht einen Pfennig erreichen. Die Ein⸗ richtung ist gleichfalls möglichst billig zu treffen, eine Anlage der Grove'schen Volksbäder von über sechs Zellen exklusive der baulichen Arbeiten kostet circa 150 pro Badezelle. Die auf der Ausstellung befindliche Badeanstalt von sechs Zellen mit vollständiger Einrichtung kostet 2890 ℳ, also für die Zelle 437,50 Das Kochen und Heizen mit Gas ist bekanntlich mit mancherlei Gefahren verknüpft. Um diese zu verhüten, hat die Deutsche Kontinental⸗Gas⸗Gesellschaft zu Dessau im Saal H Gas⸗Koch⸗ und Heizapparate von ganz besonderer Konstruktion ausgestellt, bei welchen Schutzmaßregeln angebracht sind. Die hier ausgestellten Apparate, wie Plätteisen, Oefen, Kochmaschinen verdienen die Beachtung unserer Hausfrauen. Für Fabrikbesitzer wird das Modell einer Feuerlöschvorrichtung in Thürmen von Interesse sein. Dasselbe befindet sich in der Aus⸗ stellung der rheinisch⸗westfälischen Hütten⸗ und Walzwerks⸗Berufs⸗ genossenschaft und ist ausgestellt von Friedrich Krupp, Essen; es kommt hier darauf an, das Wasser in eine möglichst bedeutende Höhe zu befördern; die hier ausgestellte Vorrichtung ermöglicht dies bis zu einer Höhe von 70 bis 75 m. Zahlreich sind bekanntlich die Un⸗ fälle, welche an Transmissionsleitungen vorkommen; man hat daher auf Mittel sinnen müssen, welche es ermöglichen, sowohl einzelne Getriebe unabhängig vom Gesammtbetriebe, als auch den letzteren selbst möglichst schnell stehen zu lassen. Diesen Zweck hat eine von der Firma P. Brennicke u. Co., Berlin, erfundene Vorrichtung, welche durch Abstellung des Motors bezw. der Trans⸗ missionsleitung möglichst rasche 1. gestattet. Zahllos sind auch die Unfälle in den Bergwerken, wo den Arbeitern am meisten Gefahr durch die schlagenden Wetter droht. Um diesen Uebelständen abzuhelfen, wurden in der Grube auf Zeche Gneisenau, da man beim Abteufen der Schächte das Auftreten schlagender Wetter konstatirt hatte, alle Vorkehrungen getroffen, um von Anfang an eine so vollkommene Wetterführung als nur möglich anzulegen. Die dabei in Anwendung gebrachten Wetterversorgungs⸗ apparate sind darauf berechnet, in der Minute je 3000 bis 3600 cbm Luft durch die Grube gehen zu lassen; es macht dies bei einer Förderung von 1200 Tonnen in 8stündiger Schicht ein Quantum von ca. 2,5 cbm Luft pro Tonne geförderter Kohle und bei einem Durchschnittseffekt der Arbeiter unter Tage von 1,50 Tonnen = 3,75 cbm Luft. Sehr belehrend ist die Ausstellung der Firma W. Spindler in Berlin, in welcher eine ganze Reihe von Sicherheitsvorrichtungen beweisen, was in der Färberei von W. Spindler in Berlin und Spindlersfeld zum Schutz der Arbeiter geschieht. So bemerken wir an einem in Betrieb befindlichen Kalander eine Vorrichtung, welche verhindert, daß die Hand des Arbeiters beim Anlegen der zu appretirenden Stoffe von den nach innen sich drehenden beiden Walzen erfaßt werde; dies verhindert eine davorgelegte, sich mitdrehende, aber lose liegende stab⸗ artige Welle; sobald der Finger sie berührt, giebt sie nach, hebt sich hoch und befreit dadurch die gefährdete Hand. Ein Gitterwerk über dem gewundenen Messer einer Scheermaschine ist von der Bewegung der Maschine abhängig; sobald dieselbe eintritt, schließt sich das Gitterwerk selbstthätig, sodaß die Entfernung der Scheerabfälle nur bei stillstehender Maschine möglich ist. Um die Dampfmaschine, welche die ausgestellten Maschinen treibt, sofort stillstehen zu lassen, ist an derselben ein Schnellschlußpentil angebracht, welches aus größerer Entfernung die sofortige Einstellung des Betriebes gestattet. Aeußerst gefährlich für die Arbeiter ist in der genannten Anstalt der Umgang mit dem Benzin, und so machte es sich nöthig, namentlich, um die Selbstentzündung zu verhüten, die Waschtrommeln mit fest verschließ⸗ baren eisernen Mänteln zu umgeben. Auch beim Nachspülen der gewaschenen Stücke in frischem Benzin bedarf es der unmittelbaren menschlichen Handarbeit, und der fest schließende Deckel der Spül⸗ gefäße muß während derselben geöffnet sein. Doch wird er nur durch eine dünne Hanfschnur gehalten, welche sofort durchbrennt und den Deckel fallen läßt, sobald dem Arbeiter die beim Umziehen des ge⸗ spülten Stücks durch Reibungselektrizität erzeugte Flamme entgegen⸗ plagt. Um Unglücksfälle an den Fahrstühlen zu verhindern, hängen diese an vier starken Seilen von bestemn Hanf. Die Einrichtung zur Verhütung des Stuczes bei etwa eintretendem Seilbruch, welche von keiner Feder oder anderen schnell sich abnutzenden Theilen abhängig ist, bewirkt, daß der Fahrstuhl an zwei starken Gleitbäumen festgekeilt wird. Die landwirthschaftlichen Arbeiter sind gleichfalls mancherlei Unfällen ausgesetzt, und so werden die vom Lande stammenden Be⸗ sucher mit Interesse die von der Firma Karl Beermann veranlaßte Ausstellung landwirthschaftlicher Maschinen in Augenschein nehmen. So kommen hier die Göpel in Betracht, bei denen sowohl das komplete Getriebwerk eine vollständige Verdeckung hat, als auch die, Transmissionswelle in ihrer ganzen Länge nebst den dazu gehörigen Verkuppelungen überdacht ist. Die Dreschmaschinen sind derartig mit kastenförmigen Aufsätzen über der Einlegeöffnung versehen, daß das Gesicht des Einlegers gegen spritzende Körner, Schmutz und Staub geschützt, sowie seine Hände vor dem Hineingreifen in die Maschinen⸗ theile bewahrt bleiben. Die Schrotmühlen tragen um ihre äußeren Getriebräder und Riemscheiben vollständig einhüllende Schutzdecken, ebenso die Häckselmaschinen, bei denen der Einleger nicht bis an die gezackten Vorschiebwalzen zu greifen im Stande ist; die Räder, Wellen und Riemscheiben lassen 9, in Folge ihrer eigenthümlichen Kon⸗ struktion leicht von einer Schutzkappe, welche zum Theil aus Blech, zum Theil aus Gußeisen hergestellt ist, verdecken. Die hier ausge⸗ stellte Lokomobile ist mit einer 2 büchse über dem so außer⸗ ordentlich gefährlichen Exenterkeil versehen.

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