1889 / 158 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 06 Jul 1889 18:00:01 GMT) scan diff

nung. Für Maschinenstücke aus Metalllegirungen (Phosphor⸗ bronce, Rothguß u. s. w.), namentlich zu Pumpenbestandtheilen, liegen den betreffenden heimischen Werken Aufträge größerer in⸗ ländischer Fabriken vor, wie denn dieses Gebiet der Gußwaaren⸗ Industrie in fortschreitendem Aufschwung begriffen ist. Auf den Eisen⸗ und Stahlwalzwerken ist der Betrieb ein an⸗ dauernd lebhafter, da nicht nur in Handelseisen und für den gewerb⸗ lichen Konsum nachhaltiger Bedarf sich zeigt, sondern auch in Rund⸗ und Quadrateisen von beträchtlichem Kaliber, in Bau⸗ trägern und Brücken⸗Profileisen beträchtliche Ablieferungen ge⸗ schehen. In Eisenblechen unterliegen Belag⸗, Kessel⸗ und Fein⸗ bleche einem ausgedehnten Aufgang, da ein Theil dieser Blechsorten zur Verzinkung sowie zur Verarbeitung auf gelochte Bleche übergeht. Von Stahlfabrikaten gelangten nach den verschiedenen Er⸗ zeugungen Gußstücke, bearbeitete Herzstücke und Weichenzungen, Schienen, Schwellen u. s. w. zur Verladung. Die Abnehmer fügten sich in die höheren Preisfestsetzungen willig. Grundpreis für Stabeisen 14,75 15,00 im gemeinsamen Absatzgebiet, 16,00 im konkurrenzfreien, Kesselbleche 19,25 19,50 Auf dem Metallmarkt zeigte für Rohzink neben schlußmäßigen Lieferungen der Konsum einen sehr leb⸗ haften Begehr; die Abgaben erfolgten zu höheren Preisen. W. H. von Giesche’'s Erben galt 38,50 38,60 ℳ, Hohenlohe und Godulla (raffinirt) 36,60 37,00 Blei war mäßig begehrt, von 26,50—

27,00 bezahlt. 1 1

London, 5. Juli. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen⸗ ladungen angeboten. Wollauktion. Stimmung fest. Preise unverändert.

Manchester, 5. Juli. (W. T. B.) 12r Water Taylor 6 ¼, 30r Water Taylor 8 ⅞, 20r Water Leigh 8, 30r Water Clayton 8⅜, 32r Mock Brooke 8 ⁄⅞, 40r Mayoll 9, 40r Medio Wilkinson 10 ¼, 32r Warpcops Lees 8 ½, 36r Warpcops Rowland 9, 40r Double Weston 9 ⅞⅛, 60r Double courante Qualität 13 ¼, 32“ 116 vyds 16 %✕ 16 grey Printers aus 32r/46r 174. Fest.

New⸗York, 5. Juli. (W. T. B.) Baumwollen⸗Wochen⸗ bericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 3000 Ballen; Ausfuhr nach Großbritannien 14 000 Ballen; Ausfuhr nach dem Kontinent 4000 Ballen; Vorrath 178 000 Ballen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Häamburg, 5. Juli. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Augusta Victoria' der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft ist, von New⸗York kommend, heute Abend auf der Elbe eingetroffen.

Theater und Musik.

Kroll's Theater.

Mevyerbeer's „Hugenotten“, worin am Freitag die Gäͤste Pauline Schöller, Carlotta Grossi und Max Pichler so großen Beifall fanden, werden morgen in derselben vortrefflichen Besetzung wiederholt, während am Montag zum ersten Male in dieser Saison „Lucrezia Borgia“ in der Titelpartie mit Laura Friedmann in Scene geht. Diese Vorstellung gewinnt an Interesse durch die Mitwirkung der so be⸗ liebten Künstlerin Ernestine Heink als „Orsino“; der „Genaro“ wird von Hrn. Cronenberger, der „Herzog“ von Hrn. Pr. Basch gesungen. Am Dienstag findet eine Wiederholung von Verdi's „Maskenball“ statt mit Fr. Pauline Schöller als „Amelia“. Das nächste Auf⸗ treten von Etelka Gerster ist auf Freitag verlegt worden, wegen anderer von der Direktion vorher eingegangener Verpflichtungen; die Künstlerin wird an diesem Abend eine von ihr für Berlin neue Rolle, die Margarethe“ in Gounod's „Faust“ singen, und zwar in deutscher

Sprache. Belle⸗Alliance⸗Theater.

Morgen, als am ersten Sonntag im Monat, ist im Belle⸗ Alliance⸗Theater wiederum der sogenannte „billige Sonntag“, an welchem der Eintrittspreis für Garten, großes Militär⸗Doppel⸗Concert, Spezialitätenbühne und Theater insgesammt nur 50 beträgt.

Mannigfaltiges.

Der Hardangerfjord in Norwegen, welchen Se. Majestät der Kaiser und König in diesen Tagen besüicht hat, ist von den zahllosen wildzerklüfteten Einschnitten (Fjords),“ welche der norwegi⸗ schen Küste das so charakteristische Gepräge verleihen, einer der größten

und landschaftlich schönsten. Von Stavanger aus fährt das Dampf⸗ boot guer über den Bukkefjord, an der Insel Karmö (177 qkm groß) vorbei in den Bömmelfjord und von da in den Hardangerfjord. Dieser erstreckt sich in einer Länge von 105 km in das Land hinein und hat zahlreiche kleinere Buchten an beiden Seiten; bei Utne theilt er sich in den nördlich gehenden Oejfjord und den nach Süden umbiegenden Sörfjord, an dessen Ende Odda liegt. Zwischen diesen beiden ist eine imposante Bergmasse, der Folgefond, gelagert, die ch unmittelbar von der Küste aus bis zu einer Höhe von erhebt und von ewigem Schnee gekrönt ist. In alle Theile des Gebirgsstockes sendet sie Gletscher aus, deren bläulich schimmerndes Eis oft bis auf 300 m Nähe zu den krystallklaren Fluthen der Fjords herabreicht und einen bezaubernden Anblick gewährt. Von Station Bakke über Jondalsören fährt das Dampfboot nach Noreimssund. In nur 3 km Entfernung vom Fjord ist hier einer der schönsten Wasserfälle, welcher sich von einem weit überhängenden Felsen herabstürzt, so daß man unter ihm durchgehen und die bei Sonnenschein in den herrlichsten Regen⸗

1650 m

bogenfarben erglühende Landschaft wie durch eine Riesenspiegelscheibe betrachten kann. Ueberhaupt ist der ganze Fjord überreich an Flüssen und Bächen, die in schäumenden Kaskaden wie flüssiges Silber über die Felsen stürzen und der ganzen Scenerie einen hohen, stets wechselnden Reiz verleihen. Von Noreimssund geht die Fahrt weiter, theils an wild gezackten Felsen, theils an schön bewaldeten Bergen vorbei, nach Utne und von da füdwärts über Börven und Espen nach der Endstation Odda. Hier vereinigen sich Felsen und Gletscher, Wiesen und Wälder, Moor und Flüsse zu einem der eigenartigsten Landschaftsbilder.

Der norwegische Schriftsteller Björnstjerne Björnson schildert die Lofoten folgendermaßen: „Ich weiß nicht, was herr⸗ licher ist, ob der Anblick aus der Ferne, wo sie unserem Blick wie eine einzige tiefblaue Mauer mit tausend Thürmen und Zinnez er⸗ scheinen, oder das Wahrnehmen aus nächster Nähe, wo man sieht, wie diese Mauer sich öffnet, wie jede Zinne einen Felsen für sich bildet, einer immer wilder als der andere, und sie alle in einer einzigen, unabsehbaren Linie. Man hat dies Felsen⸗ panorama tagelang vor Augen, und die Formatisnen sind so wild, so zerrissen und zerklüftet, daß kein Bild in meiner Seele, weder aus dem Kreise der Mythologie, noch der Bibel oder der Dramen genügt, um diese versteinerte Bewegung, diese drohenden Riesen⸗ gestaltungen, diesen ruhigen Schrecken, diese tausendzackige Mannig⸗ faltigkeit in diesem einzigen Guß aus Stein wiederzugeben! Man kann sich die erste Stunde, vielleicht gar den ersten Tag dagegen erwehren und es versuchen, sich dem gewaltsamen Ein⸗ druck dieser Schönheit zu entziehen; aber wenn das Bild tage⸗ lang gleich großartig bleibt, so kann man schließlich nicht umhin, in der todten Natur einen Reiz zu empfinden, wie er sonst nur durch eine lebende Handlung hervorgerufen wird. Und das Licht, das diese Märchennatur bescheint, erlischt nicht. Wir sind jetzt dort, wo noch vor wenigen Monaten eine ununterbrochene Nacht herrschte, die sich jetzt in einen ununterbrochenen Tag verwandelt hat. Auf dem Deck versammeln sich die Passagiere, auf das Erscheinen der Mitternachtssonne wartend. Und alle Vorstellungen und alle Erwartungen werden durch den Anblick der Natur⸗ macht bei Weitem übertroffen! Sobald die schwimmende über den Horizont heraufgleitet, verwandeln sich

immel, Fels und Meer. Man kann sie stundenlang mit dem bloßen Auge betrachten, kein hindernder Strahlenglanz umgiebt sie, aller Brand hat sich auf ihren Umkreis konzentrirt, aber dieser ist auch bei Weitem größer, als man ihn sich am Tage vor⸗ zustellen pflegt. Endlich gewinnt die Farbe die Oberhand. Die Sonne gleicht einem rothglühenden Meteor, von dem man wohl annehmen könnte, daß es in Millionen von Splittern und Stückchen zerschmelzen würde, wenn nicht die ruhige Hoheit des Anblicks, die Harmoniepracht der Farben an dem Himmel, an dem sie ihre majestätische Bahn zieht, Frieden athmete, vollen, ver⸗ klärten Frieden. Der Himmel strahlt in allen Farbenübergängen, von dem stärksten Blutroth über den Felsen bis zu dem gleich⸗ gültigen Weißgrau in der Höhe, ohne daß man doch sagen könnte, die Farben laufen in einander. Und der Anblick wechselt un⸗ ablässig: jetzt ist die Sonne violett, jetzt goldroth, jetzt liegt ein zarter grünlicher Schleier darüber, jetzt ein verklärender weißer Schimmer. Und auch der Himmel und die Wolken sind diesem ewigen Farbenwechsel unterworfen, dem zu folgen das Auge nimmer ermüdet. Dies ist das Sommerbild. Im Oktober nimmt das Tageslicht schnell ab, und Anfang Dezember verschwindet die Sonne gänzlich. Trotzdem herrscht keine vollständige Finsterniß; bei klarem Wetter kann man selbst während der kürzesten Tage um die Mittags⸗ zeit während mehrerer Stunden genügend sehen, um alle möglichen Arbeiten zu verrichten.“

Für die von der Genossenschaft freiwilliger Kranken⸗ pfleger im Kriege zur Wißmann'’schen Expedition abge⸗ ordneten sechs Krankenpfleger fand am Donnerstag eine Abschiedsfeier statt. Die Krankenpfleger sind Dr. Freiherr von Nettelbladt, der zugleich die Genossenschaft als General⸗ bevollmächtigter vertritt, Dr. Stresser, Pylograph, aus Berlin, Richard Hinz, Maler, aus Landsberg a. W., Julius Mielitzer, Zimmerer, aus Württemberg, Kaufmann Karlipp aus Stettin und Köster, Bruder des Rauhen Hauses bei Hamburg. Der Führer Dr. Freiherr von Nettelbladt trägt die Uniform der Sanitäts⸗Offiziere in Ost⸗Afrika mit Schleppfäbel in Stahlscheide am Marinekoppel und besonders zugeschnittenen Armee⸗Feldtornister, die übrigen Herren Uniformen der Unteroffiziere des Wißmann'schen Corps, Anzüge aus Baumwolle bezw. Wolle und englischem Drell, dazu Schuhe, Ga⸗ maschen, Säbelkoppel und Tornister aus naturfarbenem Leder und Feldflasche. Am Säbelkoppel hängt rechts die Patronentasche, links der Revolver in einer schwarzledernen Tasche. Der Tornister enthält alle Verbandsachen. Alle Herren tragen am linken Arm die weiße Binde mit dem rothen Kreuz.

Im Zoologischen Garten erhebt sich seit einigen Tagen inmitten des Antilopenhauses im Maßstab einer Puppenstube auf einem tischartigen Unterbau eine Miniaturvilla, umgeben von frisch⸗ grünem Rasen, überschattet von dichten Blattpflanzen: sie beherbergt eine Zwergantilope und ein Zwergmoschusthier. Die Zwergantilope, vorerst nur in einem Weibchen vor⸗ handen, welches jedoch demnächst Gesellschaft erhalten wird, ist das zierlichste und winzigste Glied der artenreichen Familie der Antilopen, im Leibe nicht stärker als ein Kaninchen, stammt aus

den dichten Buschwäldern des südlichen Afrika, wo sie, unhörbar und selten sichtbar das fast undurchdringliche Pflanzengewirr durchschlüpft. Aehnliche Gegenden bewohnt im südöstlichen Asien das noch kleinere Zwergmoschusthier, der kleinste aller Wiederkäuer. Dagegen erscheint schon die zierliche Gazelle als ein ungeschlachter Riese, und wenn man die wirklichen Riesen der Familie, die größten Bewohner des Antilopen⸗ hauses, Elen⸗ und Pferde⸗Antilope, daneben sieht, so möchte man es kaum glauben, daß sie mit der winzigen Bewohnerin des Häuschens in der Mitte zu derselben Säugethiergattung gehören. Und doch ist dem so, wie ein Blick auf die zierlichen Hörnchen und die winzigen Hufe der Zwergantilope lehrt.

Studentenherbergen in den Alpen. Der deutsche und österreichische Alpenverein (bekanntlich der größte alpine Verein mit 176 Zweigvereinen und 22 500 Mitgliedern), hat in der Erwägung, der Jugend auch die Wunder des Hochgebirges mehr und mehr zu er⸗ schließen, in den Alpen Studentenherbergen eingerichtet. Dem Studenten soll es ermöglicht werden, weitere Ferienreisen zu unter⸗ nehmen, indem dafür gesorgt wird, daß er zu ermäßigten Preisen Unterkunft, Abendbrot und Frühstück finde. Es sind im Ganzen 209 solche Herbergen mit zusammen 989 Betten an 149 Orten einge⸗ richtet. Die Benutzung dieser Herbergen ist in der Zeit vom 15. Juli bis 15. September allen Hörern der Hochschulen (Universitäten, tech⸗ nischen Hochschulen und diesen v Anstalten) gestattet, welche sich durch die vom Central⸗Ausschuß ausgestellten Legitimationen ausweisen. Die Ansuchen sind zu richten an den Central⸗Ausschuß des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Wien, I., Stuben⸗ bastei 2.

München. (Allg. Ztg.) Brieftauben⸗Wettflug v Metz nach München 411 km Luftlinie. Der hiesige Brief⸗ taubenclub sandte am Donnerstag, den 27. Junj, 25 Tauben an die Kaiserliche Fortifikation in Metz. Die Thiere sollten dort am Sonnabend aufgelassen werden, doch des ungünstigen Wetters wegen wurden sie bis Dienstag Morgen zurückgehalten. Wahr⸗ scheinlich war am Dienstag in Metz besseres Wetter als hier, denn sonst wären die Tauben nicht in Freiheit gesetzt worden. Bei den fürchterlichen Regengüssen war denn auch den armen Thieren die Möglichkeit genommen, bis am Abend die Heimath zu erreichen, Bis am andern Nachmittag war aber die Mehrzahl der Tauben zurückgekehrt und somit der Beweis geliefert, daß es möglich ist, in Kriegsgefahr selbst bei ungünstigstem Wetter in verhältnißmäßig kurzer Zeit von Metz nach München Nachricht zu bringen.

Dresden, 6. Juli. (W. T. B.) Die 350 jährige Jubel⸗ feier der Einführung der Reformation wurde heute Vor⸗ mittag in den Schulen festlich begangen. Morgen wird in allen evangelischen Kirchen Festgottesdienst abgehalten.

Paris. Ueber das Grubenunglück in St. Etienne bringen Pariser Blätter folgende ausführlichere Meldungen: Am Mittwoch um 11 ¾ Uhr erdröhnte ein Knall gleich einem Kanonen⸗ schlag, der den Boden weithin erschütterte. Starr vor Schrecken standen die außerhalb der Gruben beschäftigten Arbeiter. Da drang eine dicke Rauchwolke von scharfem, widerlichem Geruch aus der Schacht⸗ öffnung heraus. Ein Zweifel war ausgeschlossen: das war das schlagende Wetter. Die Grube Verpilleux steht mit den Gruben Saint⸗Louis und Jabin, in welch letzterer das Unglück vom Jahre 1876 geschah, in Verbindung. Mit blitzartiger Geschwindigkeit verbreitete sich der Brand alsbald über diese drei Schächte. Glücklicherweise waren die Arbeiter nicht so zahlreich wie gewöhnlich. Immerhin aber waren 147 in den Verpilleux, 30 in Saint⸗Louis und 7 in Jabin eingefahren. Nachdem ein von zwei Ingenieuren unternommener Rettungsversuch mißglückt war, gelang es einer Rettungskolonne, hinabzukommen, aber ein Vordringen war unmöglich, die Stollen waren zerstört. Man fand nur die Leiche des Seilwärters am Stolleneingang. Zugleich brach in den unterirdischen Pferdeställen Feuer aus. Die 60 schmorenden Pferde verbreiteten einen betäubenden Geruch. Um eine Rettung der allenfalls lebend Eingeschlossenen, oder eine Bergung der Leichen zu ermöglichen, mußte man eine Schutzwand zur Absperrung der Gase von den anderen Schächten aufwerfen. Das nahm viel Zeit in Anspruch, man ging aber mit Aufbietung aller Kräfte an die Arbeit und gegen 5 Uhr fanden die damit Beschäftigten drei Leichen, darunter den Verunglückten Laval. Die eigentliche Rettung geschah vom Schacht Saint⸗Louis aus, wohin alsbald die Menge zog. Die Leichen waren in gräßlichem Zustand. Das Rettungswerk in St. Louis wird weniger von den Gasen, als von dem andringenden Wasser er⸗ schwert. Oft muß eine Pause eintreten, damit zuerst die Pumpen arbeiten. Es kommen auch Verwundete herauf, aber ihr Zustand ist fast immer hoffnungslos. Die durch den Einsturz der Stollen ver⸗ schütteten Arbeiter zu retten ist wenig oder gar keine Aussicht. Sind sie verloren, dann wird die Zahl der Opfer über 150 betragen.

Paris, 6. Juli. (W. T. B.) Nach Meldungen aus St. Etienne ist gestern Morgen auf den Gruben von Villeboeuf ein Strike ausgebrochen. Die Arbeiter, welche Morgens angefahren waren, kehrten Mittags aus den Gruben zurück und erklärten, die Arbeit nicht eher wieder aufnehmen zu wollen, bis ihr Lohn erhöht sei.

New⸗York, 5. Juli. (W. T. B.) Nach hier eingegangenen Nachrichten wurde ein großer Theil der Stadt Ellenburg (Washington⸗Gebiet) durch eine Feuersbrunst zerstört; zahlreiche Bewohner sind obdachlos, der Schaden ist ein sehr beträchtlicher.

—— 1

bericht vom 6. Juli, Uhr Morgens.

us

si

8 8

in °Cel 5⁰0 C. = 4 R.

Temperatur

Wind. V

Uebersicht der Witterung. Das gestern erwähnte Minimum an der pommer⸗ schen Küste hat Ort und Tiefe wenig verändert, in⸗ dessen ist die Luftbewegung um dasselbe überall schwach. Gestern Nachmittag fanden in und Kassel stürmische Böen statt. über Deutschland ist wolkig bei durchschnittlich wenig veränderter Temperatur. Deutschland fanden vielfach Regenfälle, stellenweise

Montag: (Lucrezia: Frl. Friedmann.)

Hamburg Maskenball.

Das Wetter

In Nord⸗ und Mittel⸗ Sonntag 4,

Moꝛl Gastspiel der Kgl. Sächs. Hofopern⸗ sängerin Frl. Laura Friedmann: Lucrezia Borgia.

Dienstag: Gastspiel von Pauline Schöller. Ein

Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bei brillanter elektr. Beleuchtung des Sommergartens, großes Doppel⸗Concert. Anfang an den Wochentagen 5 ½,

Bramß (Pattensen Chicago). Frl. Liesbeth Seemann mit Hrn. Pfarrer May (Dorschen). Frl. Irma Freiin v. Tauchnitz mit Hrn. Lieute⸗ nant Fritz von Forcade de Biaix (Kleinzschocher b. Leipzig Paderborn).

Verevbelicht: Hr. Hauptmann Jordan mit Frl. Gertrud Giesel (Oppeln). Hr. Otto Scharr⸗ schmidt mit Frl. Alice Schwob (Chemnitz —Lim⸗ bach). Hr. Julius Maseberg mit Frl. Georgine

der Vor⸗

[19569

WSW 1 Nebel NW 1 halb bed. N 3 bedeckt ONO 2 hbeiter 1 still wolkenlos Petersburg SSO l wolkenlos Cork, Queens⸗ Eu““ NO Cherbourg OSO elder NNW NW WNW S SO WNW SW

heiter Dunst wolkig halb bed. ¹) heiter ²) wolkig bedeckt bedeckt wolkig wolkenlos NW wolkig) NW 2 bedeckt W 2 wolkig⁴) NW 4 wolkigs) O 1 heiter 16 SW 3 heiter 15

still wolkenl.) 21

conclcchheteote bonee

1) Gestern Regen. 2²) Nachts etwas Regen ³) Abends Wetterleuchten. ⁴) Abends Gewitter und Regen. ⁵5) Gestern Regen. ⁶) Abends Gewitter.

auch Gewittererscheinungen statt. Obere Wolken ziehen über Nordwest⸗Deutschland aus Nord, über Central⸗Deutschland aus Nordwest.

Deutsche Seewarte.

Theater⸗Anzeigen.

Hictoria-Theater. Sonntag: Die Kinder

des Kapitän Grant. Ausstattungsstück in 12 Bil⸗ dern von d’'Ennery und Jules Verne. Anf. 7 ½ Uhr.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater.

Sonntag: Der Bettelstudent. Operette in 3 Akten von F. Zell und R. Gense. Musik von Carl Millöcker. Anfang 7 Uhr.

Im prachtvollen Park um 4 ½ Uhr: Großes Elite⸗Doppel⸗Concert. Auftreten erster Gesangs⸗ und Instrumental⸗Virtuosen und des Ballets

Montag: Im Theater: Der Bettelstudent. Im Park: Großes Elite⸗Doppel⸗Concert. Auf⸗ 5 sämmtlicher Gesangs⸗ und Instrumental⸗

ünstler.

Broll's Theater. Sonntag: Gastspiel der Kgl. Baver. Hofopernsängerin Fr. Pauline Schöller und der Fr. Carlotta Grossi. Die Hugenotten. (Valentine: Fr. Schöller. Königin: Fr. Grossi. Raoul: Hr. Kammersänger Pichler a. G.)

stellungen 7 Uhr.

Belle-Alliance-Theater. Sonntag: Zum 7. Male: Gefährliche Mädchen. Lustspiel in 4 Akten von Eduard Schacht.

Im herrlichen Sommergarten: Großes Militär⸗ Doppel⸗Concert. Auftreten sämmtlicher Spezialitäten. Brillante Illumination des ganzen Garten⸗Etablisse⸗ ments, bengalisches Feuer ꝛc. Anfang des Concerts 4 ½ Uhr, des Theaters 7 ½ Uhr.

Montag: Zum 8. M.: Gefährliche Mädchen. Im herrlichen Sommergarten: Großes Doppel⸗ Concert. Auftreten sämmtlicher Spezialitäten.

Urania. 1. Eingang: Invalidenstraße 57/62. 2. Eingang: Landesausstellungspark. Täglich geöffnet von 10 Morgens bis 10 Uhr Abends. Sternwarte, physikalische Sammlung, mikroskopische Sammlung, Ausstellung von Präzisions⸗ Instrumenten, wissenschaftliches Theater. Näheres ergeben die Theaterzettel an den Säulen.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Marie Triebsch mit Hrn. Apo⸗ theker Hugo Schreber (Heringsdorf Luckenwalde). Frl. Marie Fraatz mit Hrn. Apotheker Martin

Meyer (Düsseldorf Hannover).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Landesrath Dr. Schulze⸗Steinen (Münster i. W.). Hrn. Staatsanwalt Wilhelm (Hannover). Hrn. Attache Frhrn. v. Wangenheim (Berlin). Hrn. Otto Wegener (Hennickendorf). Eine Tochter: Hrn. Berthold Zinn (Berlin). Hrn. Sec.⸗Lieut. Wilhelm v. Diemar (Moringen). Hrn. Wilhelm Herbst (Hannover). Hrn. Ferdinand v. Prondzynski (Groschowitz).

Gestorben: Hr. Friedrich v. Levetzow (Lübeck).

r. Kanzleirath Johann Raatz (Belgard an der Persante). Verw. Frau General Bertha Breetz, geb. v. Hoven (Glogau). Hr. Fabrikant und Stadtrath Julius Nißle (Köpenick). Hr. Hestor em. Friedrich Liebau (Halberstadt).

r. Amtmann a. D. A. v. Flotow (Wittenburg). Frau Pauline Rahnenführer, geb. Bösoldt (Bischofstein).

Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee. Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

zum Deutschen Rei

858

G Berlin, Sonnabend, den 6. Juli

1889.

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

8Sn

Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Berufs⸗Genossenschaften. 1— Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 1 Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbriefs⸗Ernenerung.

Der gegen den Schlächtermeister Oscar Moritz Friedrich Baum, am 28. Juni 1850 zu Schwertin, Kr. Lauban, geboren, wegen Betruges in actis J. I. a. 300. 85 unter dem 17. Juni 1885 erlassene und unter dem 29. Juni 1886 erneuerte Steckbrief vird hierdurch nochmals erneuert.

Berlin, den 2. Juli 1889.

Königliches Amtsgericht I., 84. Abtheilung.

[19567] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Cigarrenmacher Wilhelm Johann Friedrich Fehlhaber wegen schwerer Körperverletzung in den Akten II D 929/84 unter dem 9. Februar 1885 erlassene und unter dem 26. März 1886 er⸗ neuerte Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 26. Juni 1889.

Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht I. eMea WercagiZreg cürd 88

[19565] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der hinter der unverehelichten Florentine Mazurek aus Ratibor (gebürtig aus Bogutschütz) in Nr. 142 des öffentlichen Anzeigers pro 1889 dies⸗ seits unterm 11. Juni cr. erlassene Steckbrief ist er⸗ ledigt. II a. J. 227/89. 8 Ratibor, den 2. Juli 1889. Deer Erste Staatsanwalt.

[19566] Bekanntmachung.

Die offene Strafvollstreckungsrequisition vom 21. Februar 1884 M ¹ 60/83 ist bezüglich des Carl Frjsheic Wilhelm Roll (Nr. 74) erledigt. M.¹ 27/89.

Landsberg a. W., den 2. Juli 1889. Königl. Erster Staatsanwalt.

[19568] Bekanntmachung.

In der Strafsache gegen den Dienstknecht Johann Maciejewski aus Orla wegen Unterschlagung werden Sie auf den 2. September 1889, Vor⸗ mtttags 9 ¾ Uhr, vor die Strafkammer des König⸗ lichen Landgerichts hierselbst zur mündlichen Haupt⸗ verhandlung über die von Ihnen gegen das Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Koschmin vom 1. Mai 1889 eingelegte Berufung geladen. Im Falle Ihres unentschuldigten Ausbleibens wird die von Ihnen eingelegte Berufung verworfen werden. Zu der Verhandlung werden geladen als Zeugen: 1) der Grundbesitzer Friedrich Labitzke aus Orla, 2) die Magd Marianna Wodarezyk ebendaher.

Ostrowo, den 29. Juni 1889.

Königliche Staatsanwaltschaft.

An den Dienstknecht Johann Maciejewski aus Orla, Kreis Koschmin.

Vorstehende Ladung wird zum Zwecke der Zu⸗ stellung hiermit öffentlich bekannt gemacht 8

Ostrowo, den 29. Juni 1889.

Der Erste Staatsanwalt. 1 1. [180952 SQOeffentliche Zustellung. 8

Der Schlosser Ernst Karl August Windberg, gebürtig aus Scherbitz, zuletzt hier, z. 3. unbekannten Aufenthalts, wird beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr I. ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein (Uebertreturg gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetz⸗ buchs). Derselbe wird auf Donnerstag, den 29. August 1889, Vormittags 10 Uhr, vor das Herzogl. Schöffengericht zu Altenburg, Burg⸗ straße 11, III. Etage, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß⸗Ordnung von dem Königl. Bezirks⸗Kommando zu Weimar ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

ie den 18. Juni 1889.

Der Herzogl. Amtsanwalt. J. V.: Lots, Rfdr.

[7476] Oeffentliche Ladung.

Der Wehrpflichtige Aron Ellguther, zuletzt in Namslau wohnhaft, geboren am 30. März 1866 zu Opatow, Kreis Schildberg, Sohn des Jonas Ell⸗ guther und der Rifka, geborenen Schlamme, mosaisch, unbestraft,

wird beschuldigt:

als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Reichs ebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Reichsgebietes aufgehalten zu haben,

Vergehen gegen §. 140 Absatz 1 Nr. 1 Reichs⸗

Strafgesetz⸗Buchs.

Derselbe wird auf den 18. September 1889, Vormittags 9 ½ Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Oels zur Hauptver⸗ handlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landrath zu Namslau als dem zuständigen Civilvorsitzenden der Militär⸗Ersatz⸗ Kommission im betreffenden Aushebungsbezirke über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Zugleich wird das im Deutschen Reiche befindliche

Vermögen des Angeklagten zur Deckung der den-—

selben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens bis zur Höhe von 160 mit Beschlag belegt. 1““ Oels, den 25. April 1889.

8 Der Erste Staatsanwalt.

Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und

(L. S.) Der Gerichtsschreiber Hofmann, K. Sekretär.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

7 0 2 1196111 Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Nieder⸗ barnim'schen Kreise Band 60 Nr. 2786 auf den Namen

es Großschlächtermeisters Hermann Ahnert hier einge⸗

tragene, in der Bellermannstraße belegene Grundstück in einem neuen Termine am S8. August 1889, Vor⸗ mittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 90 qm weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, so⸗ wie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefor⸗ dert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigk werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 8. August 1889, Nachmittags 12 ½ Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verküͤndet werden.

Berlin, den 27. Juni 1889.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52

[19620] In Sachen des Stadtwundarztes Rothenberg hie⸗ selbst, Klägers, wider den Arbeiter Gustav Brandt hieselbst, Beklagten, wegen Forderung und Kosten, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlag⸗ nahme des dem Beklagten gehörigen, sub No. ass. 41 hieselbst belegenen Wohnhauses nebst Zubehör, ins⸗ besondere Garten, zum Zwecke der Zwangsversteige⸗ rung durch Beschluß vom 14. Juni cr. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grund⸗ buche am 14. Juni cr. erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Freitag, den 11. Ok⸗ tober 1889, Morgens 11 ÜUhr, vor Herzog⸗ lichem Amtsgerichte Blankenburg angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypotheken⸗ briefe zu überreichen haben.

Blankenburg, 26. Juni 1889.

6* Herzogliches Amtsgericht.

Ribbentrop.

[19621] 8

In der Zwangsvollstreckungssache des Viehhändlers und Anbauers Bischoff zu Braasche, Klägers, wider den Brinksitzer Christian Pessel in Parleib, Be⸗ klagten, wegen werden die Gläubiger auf⸗ gefordert, ihre Forderungen unter Angabe des Be⸗ trages an Kapital, Zinsen, Kosten und Nebenfor⸗ derungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier anzumelden.

Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf den 17. August 1889, vor dem unterzeichneten

der Ersteher hiermit vorgeladen werden. Kalvörde, den 1. Juli 1889.

Herzogliches Amtsgericht.

(Unterschrifttl)

[19471] Bekanntmachung.

„In Sachen Zwangsvollstreckung in das unbeweg⸗ liche Vermögen des Schneidermeisters Johann Andreas Lugenhöfer von Röckingen betreffend, wird vom unterzeichneten Vollstreckungsgericht Ver⸗ theilungstermin auf Montag, den 16. September I. J., Vormittags 9 Uhr, anberaumt, zu welchem der landesabwesende Gütlerssohn Johann Michael 85 aus Röckingen mit der Aufforderung geladen wird:

1) seine allenfallsigen Forderungen an die Ver⸗ theilungsmasse binnen zwei Wochen vom Tage der E dieser Aufforderung an gerechnet bei Vermeidung der Nichtberücksichtigung bei Auf⸗ stellung des Vertheilungsplanes bei der Gerichts⸗ schreiberei des unterfertigten Gerichts anzumelden, 2) im Vertheilungstermine zu erscheinen, widrigen⸗ falls sein Einverständniß mit dem Vertheilungsplan und mit dessen Ausführung angenommen werden wird.

Zugleich wird bekannt gegeben, daß die Anmel⸗ dungen und der entworfene Vertheilungsplan während der letzten Woche vor dem Vertheilungstermine auf der Gerichtsschreiberei zur Einsicht aufliegen.

Wassertrüdingen, 28. Juni 18889. Der K. Oberamtsrichter.

Schoener.

Zur Beglaubigung:

[ĩ19617] Aufgebot. Der Bäcker und Halbhufner Johannes Stahl in

mündigen Wiebke Christine Lembcke in Hohenaspe, hat das Aufgebot von vier Anleihescheinen des Kreises Pinneberg, I. Ausgabe, Buchstabe C., Nr. 917 918 919 und 920 über je 200 ℳ, de dato Pinneberg, den 30. September 1883, beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 26. Februar 1890, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Pinneberg, den 26. Juni 1889.

Königliches Amtsgericht. [19613] Bekanntmachung.

Die vierprozentige Prioritäts⸗Obligation der ehe⸗ maligen Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger Eisenbahn⸗ Gesellschaft Litt. C. Nr. 926 über 100 Thaler = 300 ℳ, unter dem 6. September 1854 ausgegeben auf Grund des Allerhöchsten Privilegs vom 19. August 1854, auf den Inhaber lautend, ist angeblich ver⸗ loren gegangen.

Auf Antrag des Handelsmannes Karl Fieber zu Laskowitz, Kreis Ohlau, vertreten durch Justizrath Fraustädter zu Breslau, wird der unbekannte Inhaber dieser Urkunde aufgefordert, seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem auf den S8. Juli 1892, Mittags 12 Uhr, im Zimmer Nr. 89 des Amtsgerichtsgebäudes, Nr. 4 am Schweidnitzer Stadtgraben hierselbst, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und die Urkunde vorzu⸗ legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Breslau, den 27. Juni 1889.

Königliches Amtsgericht.

[19616] Aufgebot.

Auf Antrag der Direktion des Königlichen West⸗ preußischen Landgestüts zu Marienwerder sollen die unbekannten Gläubiger der Gestütskasse für das Rechnungsjahr vom 1. April 1888 bis dahin 1889 aufgeboten werden.

Es werden daher alle diejenigen, welche Ansprüche an die genannte Kasse aus dem gedachten Jahre zu haben vermeinen, aufgefordert dieselben baldigst bei der Gestüts⸗Direktion hierselbst, spätestens in dem Aufgebotstermine den 23. Oktober d. J., Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 9, anzumelden, andernfalls sie ihrer Rechte an die Gestütskasse verlustig gehen und nur an die Person desjenigen, mit welchem sie kontrahirt haben, werden verwiesen werden.

Marienwerder, den 29. Juni 1889.

Koönigliches Amtsgericht. I.

[9007] Aufgebot.

Folgende, angeblich durch eine Feuersbrunst ver⸗ nichteten, auf den Namen des verstorbenen Königl. Kreisphysikus Dr. med. Alexander Meyer lautenden Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse zu Ruhland:

a. Nr. 724 über 1039 45 ₰, b. Nr. 945 über 704 67 sollen auf Antrag des Vormundes der minderjährigen

SHedwig Mexer, Tochter und alleinige Erbin des

Kreisphysikus Dr. Alexander Meyer und seiner eben⸗ falls verstorbenen Ehefrau Hedwig, geb. Pape, des

(Gerichtsassessors Heinrich zu Görlitz, behufs neuer

Ausfertigung aufgeboten werden.

Die Inhaber der bezeichneten Sparkassenbücher werden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 28. November 1889, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte ihre Rechte anzu⸗ melden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Ruhland, den 3. Mai 1889. g

Königliches Amtsgericht

[7490] Aufgebot.

Der Hutmacher Louis Wiesmann zu Haltern hat das Aufgebot des auf seinen Namen ausgestellten, verloren gegangenen Sparkassenbuches des Halterner Spar⸗ und EETö“ zu Haltern Nr. 102 mit einem Guthaben am 25. November 1888 von 2057,16 beantragt.

Der Inhaber des Sparkassenbuches wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 20. No⸗ vember 1889, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung des Sparkassenbuches erfolgen und dem Antragsteller ein neues ausgefertigt werden wird.

Haltern, den 1. Mai 1889.

Königliches Amtsgericht. Zur Begl.: Böhm, Gerschrbr.

[7843 Beschluß. 8

Auf den Antrag des Emil Löhe, früher Band⸗ wirker zu Ronsdorf, jetzt zu New⸗York in den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika wohnend, vertreten durch Rechtsanwalt Zurhellen in Elberfeld, wird das Aufgebotsverfahren eröffnet bezüglich der nachstehend bezeichneten, angeblich während der Uebersendung von Ronsdorf nach New⸗York verloren gegangenen, be⸗ ziehungsweise nicht in den Besitz des Emil Löhe gelangten Urkunden:

1) Quittungsbuch der städtischen Sparkasse zu Ronsdorf Nummer 1234, lautend über eine Einlage von 300 (Dreihundert) Mark, eingelegt von Emil Löhe am 1. März 1886;

2) Quittungsbuch der „Ronsdorfer Volksbank“ (eingetragene Genossenschaft) zu Ronsdorf Nummer 1009, lautend über eine Einlage von 1200 (Ein⸗ tausendzweihundert) Mark, eingelegt von Emil Löhe am 13. Januar 1887.

Der Inhaber dieser Urkunden wird hierdurch auf⸗

Hohenaspe, als gerichtlich bestellter Pfleger der un⸗

efordert, spätestens im Aufgebotstermine, welcher hiermit bestimmt wird auf Montag, den 16. De⸗

zember 1889, Vormittags 9 ½ Uhr, im Sitzungs saale des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes, seine Recht anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen falls dieselben für kraftlos werden erklärt werden.

Lennep, den 4. April 1889.

Königliches Amtsgericht. II. Hasenelever. [64224v3 Aufgebot.

Das Aufgebot folgender angeblich verloren gegan⸗ gener Abrechnungsbücher der Sparkasse der Stadt Magdeburg ist von den nachstehend genannten Per⸗ sonen beantragt worden:

1) Nr. 83 217 A. über 5 Thaler, ausgefertigt für den Arbeiter Karl Sandmann zu Berlin;

2) Nr. 26 921 C. über 25 69 ₰, ausgefertigt e Bahnwärter Karl Hartkopf zu Friedrich⸗ stadt;

,3) Nr. 68 800 B. über 27 37 ₰, ausgefertigt für Fräulein Elisabeth Waeke zu Sudenburg, jetzt Ehefrau des Arbeiters Bodendorf hier;

4) Nr. 5118 C. über 234 75 ₰, ausgefertigt für Fräulein Minna Weckner zu Magdeburg, jetzt Ehefrau des Pferdebahnschaffners Bortfeld hier; .5) Nr. 54 843 C. über 1507 50 ₰, ausge⸗ fertigt für den Privatmann Friedrich Winkelmann zu Bad Elmen, von dem Gerichts⸗Sekretär Herrmann

zu Groß⸗Salze als Pfleger des Winkelmann'schen .

Nachlasses. Die Inhaber der Sparkassenbücher werden aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf

den 19. September 1889, Mittags 12 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte, Domplatz Nr. 9,

Zimmer Nr. 1, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Bücher er⸗ folgen wird.

Magdeburg, den 25. Januar 1889.

(11750 Aufgebot. 1) Der Stellmacher Johannes Christopher An⸗ dreas Teß zu Lunden hat das Aufgebot eines zwi⸗

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schen ihm und seinem verstorbenen Vater,

Datum Lunden, den 16. Mai 1879, beglaubigt von

dem Amtsgericht und mit Protokollationsvermerk für Verpflichtungen des Antragsstellers versehen am 6. Juni 1879, beantragt, und zwar soweit in der Urkunde §§. 2 a. und b, 4 die Verpflichtung des

Antragsstellers zur Leistung eines Altentheils von 400 jährlich und Auszahlung von 500 an die Geschwister, sowie zur Hypothekbestellung enthalten ist, nebst Protokollationsvermerk.

2) Der Tischlermeister Karl Erdmann Völkers zu

Lunden hat das Aufgebot einer von ihm zu Gunsten seiner Kinder erster Ehe für 400 ausgestellten

Schuld⸗ und Pfandverschreibung vom 27. September 1866 nebst Protokollationsvermerk vom 5. Oktober 1866 beantragt.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 13. Februar 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte an⸗ zumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden in der bean⸗ tragten Weise erfolgen wird.

Lunden, den 10. Mai 1889.

Königliches Amtsgericht. v. Fumetti.

[7702] Oeffentliche Aufforderung. 8 Im Hypothekenbuche für Simmerau Band I. Nr. 382 ist auf dem Wohnhause des Bierbrauers Johann Amend I. von dort mit Pl.⸗Nr. 142 für den Konsistorial⸗Rath Heyl von Wächtersbach seit dem 26. August 1848 ein verzinsliches Darlehen zu 500 Fl. = 857 14 hvppothekarisch versichert. Da die Forderung längst heimgezahlt sein soll und die Nachforschung nach dem rechtmäßigen Inhaber fruchtlos geblieben ist, so ergeht auf Antrag des Besitzers des Hypothekenobjektes gemäß §. 82 des Hypothekengesetzes resp. Art. 123 Ziff. 3 des Ges. zur Ausführung der Reichs⸗Civilprozeß⸗ und Kon⸗ kursordnung an Diejenigen, welche auf obige Hypo⸗ thekenforderung ein Recht zu haben glauben, die Aufforderung, ihre Rechte bei unterfertigtem Gericht

2 versto⸗ Rentier Teß zu Hamburg, abgeschlossenen Kaufkontrakts vom

innerhalb 6 Monaten, spätestens aber in dem auf

Samstag, den 16. November l. J., Vorm. 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls die Forderung für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würde. Klingenberg, 2. Mai 1889. Königliches Amtsgericht. Schauer. Zur Beglaubigung der Abschrift: Der Sekretär des K. Amtsgerichts (L. 8) Willacker.

Für die am 12. Juli 1886 verstorbene Wittwe Karoline Branuer, geb. Lampe, zu Neu⸗Kanow, sind in das Hypothekenbuch über das dem Restaurateur Carl Brauer in Berlin gehörige, zu Neu⸗Kanow sub Nr. 8 belegene Wohnhaus Fol. 3 2000 Kaution für eine der Verstorbenen zustehende lebens⸗ längliche jährliche Rente von 150 eingetragen. Der hieruͤber ausgefertigte Hypothekenschein vom 18. Mai 1878 ist nach Angabe des Restaurateurs Carl Brauer in Berlin verloren gegangen, und ist in Betreff desselben von demselben das Aufgebots⸗ verfahren beantragt.

Es wird demzufolge der etwaige haber des Hypothekenscheines aufgefordert, seine Rechte spätestens in dem auf den 19. September 1889, Vorm. 10 ¼ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und die Urkunde vor⸗

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