1889 / 164 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 13 Jul 1889 18:00:01 GMT) scan diff

versammlung der Aktionäre am 1. August cr. für das Geschäftsjahr 1888/89 eine Dividende von 15 %, d. i. 75 pro Aktie, vor⸗ zuschlagen.

München, 12. Juli. (W. T. B.) Die Gerüchte von beab⸗ sichtigter Konvertirung der 4 % Bayverischen Staatsschuld werden zuständigen Orts als völlig unbegründet bezeichnet.

London, 12. Juli. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗

ladungen angeboten. Wollauktion. Preise fest, behauptet. Manchester, 12. Juli. (W. T. B.) 12r Water Taylor 6 ¼, 30r Water Taylor 8 ⅛, 20r Water Leigh 8, 30x Water Clapton 8 8,

32 Mock Brooke 8 ⅛, 40r Mapoll 9, 40r Medio Wilkinson 10 †,

32r Warpcops Lees 8 ½, 36r Warpcops Rowland 9, 40r Double Weston 9 ½, 60r Double courante Qualität 13 ¼, 32“ 116 yds 16 % 16 grey Printers aus 32r/46r 174. Fest.

St. Petersburg, 12. Juli. (W. T. B.) Die amtlichen Organe veröffentlichen ein Gesetz, durch welches der Oester⸗ reichischen Länderbank in Wien gestattet wird, die Aus⸗ beutung der der Bank gehörigen Kohlengruben im Zaren⸗ thum Polen fortzusetzen. 1t 1 13. Juli (W. T. B.) Ziehung der russischen Prämien⸗ Anleihe von 1864: 200 000 Rbl. Nr. 22 Ser. 10 409, 75 000 Rbl. Nr. 9 Ser. 10 682, 40 000 Rbl. Nr. 35 Ser. 7516, 25 000 Rbl. Nr. 12 Ser. 2415, je 10 000 Rbl. Nr. 17 Ser. 14 118, Nr. 38 Ser. 17 388, Nr. 47 Ser. 17 208, je 8000 Rbl. Nr. 14 Ser. 17 418, Nr. 5 Ser. 4346, Nr. 29 Ser. 6809, Nr. 23 Ser. 11 363, Nr. 19 Ser. 1601, je 5000 Rbl. Nr. 34 Ser. 7430, Nr. 23 Ser. 15 105, Nr. 8. Ser 10 145, Nr. 7 Ser. 18 674, Nr. 6 Ser. 12 557, Nr. 4 Ser. 7430,

32 Ser. 3366, Nr. 10 Ser. 12 923, je 1000 Rbl. Nr. 38.

. 12 210, Nr. 12 Ser. 3270, Nr. 16 Ser. 7062, Nr. 10 Ser. 44, Nr. 21 Ser. 14 146, Nr. 29 Ser. 4908, Nr. 39 Ser. 1636, Nr. 33 Ser. 9704, Nr. 13 Ser. 9637, Nr. 11 Ser. 10 645, Nr. 49 Ser. 372, Nr. 17 Ser. 17 970, Nr. 11 Ser. 12 465, Nr. 7 Ser. 732, Nr. 44 Ser. 7402, Nr. 10 Ser. 5716, Nr. 17 Ser. Nr. 10 Ser. 1680, Nr. 19 Ser. 8410, Nr. 16 Ser. 3691.

New⸗York, 12. Juli. (W. T. B.) Baumwollen⸗Wochen⸗ bericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 2000 Ballen; Ausfuhr nach Großbritannien 6000 Ballen; Ausfuhr nach dem Kontinent 3000 Ballen; Vorrath 163 000 Ballen.

Verkehrs⸗Anstalten.

„Triest, 12. Juli. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Euterpe“ ist, von Konstantinopel kommend, gestern Nach⸗ mittag hier eingetroffen. London, 12. Juli. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Grantully⸗Castle“ ist gestern auf der Ausreise in C angekommen.s 1 8

8 Theater und Mufik.

Kroll's Theater.

5 Bötel beginnt sein Gastspiel am Dienstag als „Lyonel“ in „Martha“. Am Mittwoch geht Weber’'s „Silvana“ in der Neu⸗ bearbeitung von Pasqué und Langer in Scene. Das mit allseitiger Spannung erwartete Werk ist mit Sorgfalt musikalisch vom Kapellmeister Ruthardt, scenisch vom Direktor Engel vorbereitet und einstudirt worden. Der scenische Apparat, Dekorationen, Kostüme ꝛc. sind völlig neu. Morgen verabschiedet sich Etelka Gerster, hoffentlich um bald wieder zu uns zurückzukehren. Am Montag verabschieden sich Fr. Pauline Schöller und Hr. Max Pichler im „Troubadour“.

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater.

Am Desstag geeheh Offenbach's „Orpheus“ in theilweise neuer Besetzung zur Wiederholung. Die Partie der Juno liegt wieder in den Händen von Elise Schmidt, während als Styx Hr. Wellhof nach seinem Urlaub zum ersten Male wieder auftritt.

Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Concertpark concertirt morgen die ausgezeichnete Kapelle der Leib⸗Garde⸗Husaren aus Pots⸗ dam unter Leitung des Stabstrompeters Hrn. Hamm zum letzten Male vor ihrer Kunstreise nach Hambu rg. Gleichzeitig treten alle Künstler des Etablissements auf. 8

Mannigfaltiges.

Die Beseitigung der Fremdwörter im Eisenbahn⸗ wesen hat wieder einen Fortschritt zu verzeichnen. Im deutschen Eisenbahnverkehrs⸗Verbande war auf Anregung des Ministers der öffentlichen Arbeiten die Frage zur Erörterung gestellt worden, „es sei für erwünscht zu erachten, daß auf den deutschen Eisenbahnen die für den Verkehr mit dem Publikum vorzugsweise bestimmten Dienst⸗ stellen und Diensträume thunlichst übereinstimmende deutsche Bezeichnungen erbalten“. Nach eingehender, seitens eines Unterausschusses gepflogener Berathung und Bearbeitung der in Frage kommenden fremden Bezeichnungen und ihres Ersatzes durch deutsche Ausdrücke hat der genannte Verkehrsverband in seinen Verhandlungen in Stuttgart am 16./17. Mai d. J. eine Anzahl von Verdeutschungen beschlossen, und der Minister der öffentlichen Arbeiten hat, wie das Central⸗ blatt der Bauverwaltung mittheilt, die Königlich preußischen Eisenbahn⸗ direktionen durch Erlaß vom 22. Juni ermächtigt, denselben zuzustimmen. Danach ist nunmehr in Zukunft u. a. zu setzen: statt Billet⸗Expedition

Fahrkarten⸗Ausgabe; statt Gepäck⸗Expedition Gepäck⸗Abfertigung (bezw. Gepäck⸗Annahme, Gepäck⸗Ausgabe); statt Güter⸗Expedition zur Bezeichnung ihres ganzen Umfanges Güter⸗Verwaltung (bezw. bei getrennten Dienststellen: Güter⸗ oder Eilgut u. s. w. Ab⸗ fertigung,⸗Ausgabe oder ⸗Annahme); statt Korridor Gang (bezw. Haupt⸗ und Nebengang); statt Perron Bahnsteig; statt Garderobe, Toilette, Toilettezimmer Handgepäck, Waschzimmer, oder ⸗raum; statt Damen⸗(Herren⸗) Toilette Waschzimmer für Frauen (Männer); statt Bahnhofs⸗Restauration (⸗Restaurateur) Bahnhofwirthschaft (ewirth); statt Restauration Erfrischungen, Speisezimmer, Schenk⸗ zimmer, Schenkraum ꝛc.; statt Buffet Schenktisch.

Der Bedeutung, welche die Ausstellung für Unfallverhü⸗ tung insbesondere auch für die Fabrikaufseher hat, entspricht es, daß den sämmtlichen Gewerberäthen des preußischen Staats Seitens der vor⸗ gesetzten Behörden die Aufforderung zugegangen ist, die Ausstellung zum Zwecke des Studiums zu besuchen, und zwar auf Staatskosten. Auch die sächsische Regierung entsandte auf Kosten des Staats ihre Fabrikauf⸗ sichtsbeamten zu gleichem Zweck nach Berlin. Die österreichisch⸗ ungarische Regierung widmet der Ausstellung nicht geringeres Interesse, da auch sie ihren sämmtlichen Gewerbe⸗Inspektoren je einen acht⸗ tägigen Urlaub unter Bestreitung der Kosten für den Besuch der Aus⸗ stellung eingeräumt hat. 8

Koblenz, 12. Juli. (Köln. Ztg.) Ein in Paris aufgestiegener Luftballon mit zwei Herren ist gestern Vormittag in der Nähe von Koblenz zur Erde gegangen. Die Insassen wurden zuvorkommend behandelt und fuhren Abends nach Paris zurück.

Bingen, 12. Juli. Von der Rochuskirche sind, wie der „Köln. Ztg“ mitgetheilt wird, nur die nackten Wände erhalten. Auch das Innere ist ausgebrannt, die neuen prächticen Glasgemälde sind zerstört. Die Altargeräthe und sonstige Werthsachen hat man retten können. Die Kirche ist 1666 während der Pestkrankheit erbaut, 1795 von den Franzosen zerstört, 1814 wieder aufgebaut worden.

München. Am 10. d. M. unternahmen, wie wir aus der dAllg. Ztg.“ ersehen, der preußische Reserve⸗Lieutenant von Sigsfeld und „er bayerische Premier⸗Lieutenant von Brug eine Luftballonfahrt zu wissenschaftlichen Zwecken. An der Fahrt betheiligten sich ferner der remier⸗Lieutenant Kollmann und der Lehrer an den Königlich verischen Militär⸗Bildungsanstalten, Dr. Peter Vogel. Die Fertigstellung des Ballons, welcher mit 1500 chm Leuchtgas gefüllt wurde, erfolgte auf einem Platz neben dem Gasometer der Gas⸗ fabrik am Ostbahnhof. Die Fesseln des Luftballons waren Militärmannschaften anvertraut. Ein sehr zahlreiches Publikum sammelte sich um den Ballon und die Gondel, sowie um die zur Anstellung wissenschaftlicher Versuche bestimmten In⸗ strumente. Als die Zurüstungen im vollen Gange waren, erschien Se. Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent, welcher Hrn. von Sigsfeld und die anderen Herren sich vo tellen ließ. Ferner fanden sich Herzog Ludwig, der Inspecteur des Ingenieur⸗Corps General von Fries, General⸗Major Popp, General⸗Major von Malaisé und andere Generale, die Flügel⸗Adjutanten des Prinz⸗Regenten und eine sehr große Zahl von Stabs⸗ und Subalternoffizieren, Polizei⸗ Präsident Dr. von Müller, Bürgermeister Dr. von Widen⸗ mayer, der greise Universitätsprofessor Dr. von Schafhäutl Wund andere Würdenträger ein. Die Füllung beanspruchte nur einige Minuten; ebenso vollzog sich die Befestigung des Korbes, die Erprobung der Festigkeit und Trag⸗ kraft in sehr kurzer Zeit. Die Zurüstungen leitete Hr. von Sigsfeld. Versuchsballons wiesen dem Luftballon den Weg nach Westen in wolkenlosen Höhen bei sehr günstiger Luftströmung. Fünf Minuten vor 9 Uhr gab Premier⸗Lieutenant Brug das Kommando „Los“, und der Ballon hob sich kerzengrade zur Fahrt (es brauchte nur ein Sack Ballast entleert zu werden) unter den lebhaftesten Abschieds⸗ bezeugungen des Publikums. Seine Fahrt nach dem Westen konnte mit freiem Auge gegen 20 Minuten lang verfolgt werden. Es wurden sechs Brieftauben mitgenommen. Eine große 82 von meteorologischen Beobachtungsstationen sollte zur Zeit der Fahrt des Ballons Messungen vornehmen, mit welchen die Messungen des Ballons verglichen werden sollten.

Nürnberg, 13. Juli. (W. T. B.) Gestern Abend fanden auf dem Plärrerplatze Zusammenrottungen strikender Maurer statt. Die Tumultuanten wurden durch die Polizei und eine requirirte Abtheilung der hier garnisonirenden Chevauxlegers ohne ernstlichen langsam zerstreut. Von den Ruhestörern wurden 27 verhaftet.

Hamburg, 12. Juli. (Hamb. Börsenhalle.) In dem festlich geschmückten Ausstellungsgebäude fand heute die feierliche Eröffnung der Handels⸗Ausstellung statt. Nachdem die Feier durch Gesang eingeleitet worden, hielt Freiherr Albertus von Ohlendorff die Eröffnungsrede, in welcher er die Schwierigkeiten hbervorhob, welche zu überwinden waren, um die Ausstellung, wie sie jetzt vollendet sei, in so kurzer Zeit herzustellen. Dieses sei nur erreichbar gewesen durch wohlwollendes Entgegenkommen des Senats,

durch Unterstützung der Handelskammer und der Reichsbehörden. Indem der Redner auf die Bedeutung der Ausstellung hinwies, sagte er: „Möge der Zweck unserer Haudels⸗Ausstellung voll und ganz erreicht werden. öge die Ausstellung dem Hamburgischen und deutschen Handel dienen und neue Förderung bringen und instruktivd wirken im weitesten Umfang; möge vor Allem der Gedanke seine Erfüllung finden, welcher für das Comits bei Errichtung der Handels⸗ Ausstellung in erster Reihe leitend gewesen ist, der Gedanke: daß aus dem Zusammenwirken von Handel, Industrie und Gewerbe an dieser Stätte die Ueberzeugung neue Kraft und Verbreitung empfange, daß nicht in der selbstsüchtigen Absonderung einzelner Erwerbs⸗ zweige, sondern im gleichmäßigen, einträchtigen Wettkampfe aller schaffenden und erwerbenden Kräfte die Grundlage für ein gesundes Staatsleben, für die wahre Volkswohlfahrt allein gegeben ist.. Er schloß seine Rede folgendermaßen: „Die Aufgabe, zu welcher wir uns hier versammelt finden, lenkt meine Erinnerung an eine beglückte Stunde, an eine Audienz, welche Se. Majestät der Kaiser vor einigen Monaten mir zu ge⸗ währen die Gnade hatte. Se. Majestät äußerte sich bei dieser Gelegenheit über Handel und Schiffahrt, über Industrie und Gewerbe mit so vollem und feinem Verständniß, daß ich fast glaubte, einem Fachmanne gegenüberzustehen, und daneben mit einem so warmen Interesse für diese Gebiete des wirthschaftlichen Lebens, daß, als ich das Kaiserliche Schloß wieder verlassen durfte, sich unwillkürlich das Wort aus dem Herzen über die Lippen drängte: Heil einem solchen Kaiser; Heil dem Volke, welches solchen Kaiser den seinigen nennen darf. Und mit diesem Worte sei es mir auch gestattet, die Handels⸗Ausstellung zu eröffnen: Heil dem Deutschen Kaiser, Heil seinem deutschen Volke; Se. Majestät, unser und allverehrter Kaiser Wilhelm lebe hoch, hoch und immer hoch!“ Die Versamm⸗ lung stimmte begeistert in diesen Hochruf ein, während die Musik die Nationalhymne intonirte. Sodann erfolgte unter Marschklängen ein Rundgang der geladenen Gäste durch die Ausstellung, in welcher überseeische Seltenheiten sind, die theilweise noch nie in Europa aus⸗ gestellt waren.

Bröünn, 12. Juli. (W. T. B.) 20 Wellwaarenfabriken sind wieder in vollem Betriebe, die Zahl der wiedet arbeitenden Textil⸗ arbeiter beträgt gegen 7000. G

Appenzell. Ueber einen am vergangenen Sonnabend Abend erfolgten Blitzschlag in das Beobachtungsgebäude auf dem Säntis, den dritten heftigen binnen zwei Monaten, erfährt das „St. Galler Tagbl.“, daß im kurzen Zeitraum von 1—2 Sekunden drei Schläge fielen, die nicht nur die Apparate der Station theil⸗ weise zerstörten, sondern auch den Beobachter, Saxer, bewußt⸗ los niederstreckten und einen Brandausbruch verursachten, der im Entstehen bewältigt werden konnte. Saxer kam glücllicher⸗ weise nach einer halben Stunde wieder zu sich. Daß die Säntis⸗ spitze als einziger erhabenster Punkt im weiten Umkreise den Ziel⸗ punkt für elektrische Entladungen bilden muß, ist begreiflich und es haben solche Blitzschläge, vor denen das tiefer gelegene Gasthaus ziemlich gesichert ist, von jeher auf die Säntisspitze stattgefunden.

Taschkent, 12. Juli. (W. T. B.) Die Stadt Dscharkent im Semirjetschensk⸗Gebiet ist zur Hälfte durch Erdbeben zerstört worden. (Mit Bezug auf diese Meldung geben wir nachträglich der vor etwa acht Tagen erfolgten Mittheilung des Erdbebenforschers Rudolf Falb Raum: „Am 12. Juli ereignet sich ine Mondfinsterniß, zusammenfallend mit der Erdnähe des Mondes zwei Faktoren, die in der Lehre vom Einfluß des Mondes auf das Wetter, die Erd⸗ beben und Grubenkatastrophen eine hervorragende Rolle spielen. Da in meinem „Kalender der kritischen Tage“ die betreffende Zusammen⸗ stellung nach der Fluthformel von Laplace geordnet ist, welche die Finster⸗ nisse nicht berücksichtigt, und dadurch der 12. Juli in die zweite Ordnung der ziffermäßigen Fluthstärken eingereiht erscheint, während die Erfahrung und wohl auch die strenge Theorie den Finsternissen in dieser Frage ganz unzweideutig eine hervorragende Rolle anweist, so sollen diese Zeilen darauf aufmerksam machen, daß dieser Tag (eine Verfrühung oder Verspätung bis zu zwei Tagen nicht ausgeschlossen) möglicherweise als kritischer Tag erster Ordnung auftreten dürfte.“)

Belfast. Im Atlantischen Ozean sind verschiedenen Schiffen wiederholt Eisberge begegnet. Dieselben scheinen nun unlängst sich zu dichten Massen vereinigt zu haben. Der Kapitän des vor Kurzem in Belfast angekommenen Schiffs „Charger“ meldet Folgendes: „Nachdem wir die Straße von Belle Isle Gwischen Labrador und Neufundland) passirt hatten, welche wir vollstän⸗ dig eisfrei fanden, trafen wir etwa 20 Seemeilen östlich davon eine Menge Eisberge von allen Größen und Formen. Als wir weiter ostwärts kamen, wurden die Eisberge so zahlreich, daß sie nicht zu zählen waren. Etwa 40 Seemeilen östlich von Belle Isle trafen wir eine förmliche Eis⸗Insel, welche sich nordwärts und südwärts erstreckte, soweit das Auge reichte und aus Scholleneis sowie kleinen Eisbergen und förm⸗ lichen Gebirgen von Eis zusammengesetzt war. 18 Seemeilen nord⸗ wärts zeigte sich eine Oeffnung Als wir 10 Seemeilen in dieselbe gelangt waren, fanden wir Alles wieder durch Eis geschlossen. Die Eisbucht war 1 ½ Seemeilen breit. Das gesehene Eis dürfte bald auf den Neufundlandbänken anlangen und dann eine große Gefahr für die Schiffe bilden.“

witterregen. Hagel.

t vom 13. Juli, Morgens.

er

2

[—

In Folge der

Wind. Wetter.

Wetter, meist mit

in °Celsius

Temperatur 50 C. = 4 R.

11.“

Mullaghmore Aberdeen 762 Christiansund 762 SW Kopenhagen. 762

762 WNW

2 wolkig

4 Nebel chwerem Hagel.

2 heiter

) Gestern Nachmittags Gewitter mit ⁵) Gestern Abend Gewitter.

Uebersicht der Witterung. herrscht im größeren Theile von Europa sehr ruhiges

größtentheils eiwas unter normaler, nur in Süd⸗ deutschland fortdauernd hoch, im mittleren Deutsch⸗ land haben Nachmittags und Nachts Gewitter statt⸗ 2 heiter epe. in Chemnitz mit Platzregen, 43 mm und

badour.

Heink. Dienstag:

Fr. Carlotta Grossi. Martha. Mittwoch: Zum 1. Male:

(Leonore: Fr. Schöller. Manrico: Hr. Pichler.)

gleichmäßigen Druckvertheilung

geringer Bewölkung. Temperatur

r.-ne. 4 . den Wochentagen 5 ½ Deutsche Seewarte. 5

2 wolkenlos

1 heiter 2 bedeckt 2 halb bed. 1 wolkig 2 halb bed. 2 heiter 1 wolkig 3 heiter 2 bedeckt 2 bedeckt b 2 heiteri) 25 2 halb bed ²) 21 2 halb bed.) 22. 1 wolkig) 19 1 bedeckt 18 4 wolkig 23 2 bedeckt5) 20

Sonntag:

Carl Millöcke

stellung 7 Uhr. Montag: Im Im Park:

Sonnabend, den

W Stockhholm 758 WNW 2. . 754 N 4 bedeckt Petersburg 751 W 3 bedeckt Moskau 755 W 1 wolkenlos Cork, Queens⸗ V toww 762 NNW Cherbourg. 762 WNW elder 762 O . 763 NNW mburg 763 N. winemünde 763 NW Neufahrwasser 761 WNW Memel 760 WNW 763 SW 762 NNO 762 SW 762 SW 765 SW 762 SW 762 NO 761 W 762 NW 765 NS 1 wolkig 17 762 NO 1 halb bed. 23 762 still wolkenlos 28 ¹) Gestern Nachmittags und Abends Gewitter. ²) Gestern Nachmittags Gewitter. ³) Nachts Ge⸗

Gerster.

Theater⸗Anzeigen.

Bictoria-Theater. Sonntag: Die Kinder des Kapitän Grant. Ausstattungsstück in 12 Bil⸗ dern von d’'Ennery und Jules Verne. (Lady Arabella: Frau Louise v. Pöllnitz a. G.) Anf. 7 ½ Uhr.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Der Bettelstudent. Operette in 3 Akten von F. 3

Im prachtvollen Park um 4 ½ Uhr: Großes Elite⸗ Doppel⸗Concert. Auftreten erster Gesangs⸗ u. Instru⸗ mental⸗Virtuosen und des Ballets. Anfang der Vor⸗

Großes Elite⸗Doppel⸗Concert. treten erster Gesangs⸗ und Instrumental⸗Virtuosen und des Ballet⸗Corps. 8 1

20. Juli: Großes Parkfest.

Male: Kyritz⸗Pyritz. Posse 3 Akten von Wilken und Justinus.

Im herrlichen Sommergarten: Doppel⸗Concert.

7 ¼ Uhr.

4 Mrrntagen, Ee ehelic een von Schacht.

Theater. :

licher Spezialitäten.

ell und R. Genée.

nfang 7 Uhr.

Musik von

Erde bis zum Monde.“ säulen.

Kammersängers Hrn. Max Pichler.

Gastspiel von Heinrich Bötel und

8 : Silvana. Roman⸗ tische Oper in 4 Akten von C. M. v. Weber. Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bei brillanter elektr. Beleuchtung des Sommergartens, großes Doppel⸗Concert. Anfang

Belle-Alliance-Theater. Sonntag: Zum 236. mit Gesang

Großes Militär⸗ Auftreten sämmtlicher Speziali⸗ täten. Anfang des Concerts 4 ½ Uhr, des Theaters

Gefährliche Mädchen. Lustspiel in Im herrlichen Sommer⸗ garten: Großes Doppel⸗Concert. Auftreten sämmt⸗

Wissenschaftliches Theater der Arania.

Täglich Abends 7 ½ Uhr Vorstellung. Näheres die Anschlag⸗

Hr. Paul Meinhold mit Frl. Marie Schultz (Altenkirchen, Hr. Diakonus Johannes Reimer mit Frl. Johanna Fritzsch (Leipzig). Hr. Dr. hil. Robert Beyrich mit Frl. Elisabeth Still Görlitz Kattowitz). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. phil Ewald Flügel (Leipzig). Hrn. Prem.⸗Lieut Marcard (Hannover). Hrn. Bürgermeister Stein (Kro⸗ toschin). Hrn. Major Glauer (Kolmar i. E). Hrn. v. Koerber (Gr. Plavenz). Hrn. Ka⸗ itän z. S. Oldekop (Wilhelmshaven). Hrn. ndrath Spring (Hörde). Eine Tochter: Hrn. Ministerial⸗Rath Bernhard Frhr. v. Hammer⸗ stein (Schwerin). Hrn. August Schmidt (Berlin). in Hrn. Dr. H. Wagner (Doberan). Hrn. Pfarrer Eisele (Täbingen bei Balingen). Hrn. Divisions⸗Auditeur Hengstenberg (Depeldorf) Gestorben: Hr. Justiz⸗Rath Julius Hoppe (Han⸗ nover). Frau Oekonom Gottfried Bethge, geb. Fehlhauer (Wedringen). Frau Ober⸗Gerichts⸗ rath e geb. Boden (Verden). Hrn. Kreis⸗ thierarzt Berndt Tochter Gretchen (Neuhaldens⸗ leben). Hr. Zimmermeister Heinrich Kücke (Grasdorf). Hrn. H. Paulmann Tochter Marie (Schöningen). Hrn. Justizrath Haack Tochter Ilse (Berlin). Frl. Emma Küster (Berlin). Hr. Partikulier C. 2 Mueller (Berlin). Hr. Wilh. Friedr. Bracker (Berlin).

Der Trou⸗ Azucena: Fr.

Uhr, der Vor⸗

„Von der

Theater: Der Bettelstudent. Auf⸗

Oskar Hülcker (Berlin).

Kohl mit Hrn. Assistenzarzt

(Violetta: Fr. Gerster.) (Halle a. S. Plön)

Pauline Schöͤller und des

Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Anna Vogel mit Hrn. Bildbauer 1 Frl. Marie Starck 5 5 5 :e Carl Boese (Strehlen) Kroll’s Theater. Sonntag: Auf allgemeines Fr dflene Hentlin mit Hen. Sno Verlangen noch einmaliges Gastspiel von Etelka La Traviata.

Montag: Letztes Gastspiel der Kgl. bayer. Hof⸗ Opernsängerin Fr.

Dr. Schumann

Verebelicht: Hr. Rittmeister a. D. v. Borrociyn mit Frl. Elisabeth Langner (Weichensdorf).

Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee. Berlin: Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich)

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt. Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32 Fünf Beilagen (iinschließlich Börsen⸗Beilagea), sowie das Verzeichniß der gekündigten und noch rückständigen Stamm⸗Aktien der Nieder scchlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.

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Berriin, Sonnabend, den 13. Juli

s-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender An⸗ leihescheine der Stadt Tilsit. Regierungsbezirks

Gumbinnen, im Betrage von 1100 000

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc.

Nachdem der Magistrat und die Stadtverordneten⸗Versammlung zu Tilsit beschlossen haben, die zur Abstoßung einer älteren Schuld, sowie zur Einrichtung eines Schlachthauses, Beleihung eines Wasser⸗ werkes und Ausführung eines Schulbaues erforderlichen Mittel im Wege einer zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag des Magistrats zu Tilsit, 1“““

b g- diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen

versehene, Seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine

im Betrage von 1 100 000 ausstellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Schuld⸗ nerin Etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des §. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung zut Ausstellung von Anleihescheinen zum Betrage von 1 100 000 ℳ, in Buchstaben: Eine Million und einhunderttausend Mark, welche in folgenden Abschnitten:

300 000 zu 5000 8

300 000 2000 350 000 1000 100 000 500 81 nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit drei und einhalb Prozent jährlich zu verzinsen und nach den festgestellten Tilgungs⸗ plänen mittelst Ausloosung für die Summe von 881 000 jährlich vom 1. April 1891 ab mit wenigstens Einem Prozent des Kapitals und für den übrigen Theil der Schuld von 219 000 mit fünf und einhalb Prozent des Kavpitals jährlich vom Jahre 1899 bis einschließlich 1913, in beiden Fällen unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Schuldbeträgen zu tilgen sind, ertheilen.

Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihescheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein.

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über⸗ nommen. 1

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Neues Palais, den 12. Juni 1889.

L. S.) Wilhelm R. von Scholz. Herrfurth.

““ v“

tpreußen. Regierungsbezirk Gumbinnen. Anleiheschein 88 der Stadt Tilsit.

Buchstabe.. Ausgefertigt in Gemäßheit des landesherrlichen Privilegiums vom (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Gumbinnen . .. Seite... und Gesetz⸗Sammlung für ite. laufende Nr. ).

Auf Grund der Beschlüsse der städtischen Behörden zu Tilsit vom 22. Januar, 1. und 12. Februar 1889 wegen Aufnahme einer Schuld von 1 100 000 bekennt sich der Magistrat der Stadt Tilsit, Namens der Stadt durch diese, für jeden Inhaber gültige, Seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu einer Dar⸗ lehnschuld von ... . Mark, welche an die Stadt baar gezahlt worden und mit drei ein halb Prozent jährlich zu verzinsen ist. 1

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 1 100 000 erfolgt nach Maßgabe der genehmigten Tilgungspläne mittelst Ausloosung der Anleihescheine in den Jahren 1891 bis spätestens 1934 ein⸗ schließlich aus einem Tilgungsstocke, welcher mit wenigstens Einem Prozent des Kapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den ge⸗ tilgten Anleihescheinen gebildet wird. Die Ausloosung geschieht in dem Monat August jeden Jahres. Der Stadt bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken oder auch sämmtliche noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen.

Die durch die Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben⸗

falls dem Tilgungsstocke zu. Die G““ sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich be⸗ kannt gemacht.

Diese Bekanntmachung erfolgt sechs, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungstermin in dem „Deutschen Reichs⸗ und Preußi⸗ schen Staats⸗Anzeiger“, dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Gumbinnen und den hiernerscheinenden Lokalblättern. Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von dem Magistrat mit Genehmigung des Königlichen Regierungs⸗Präsidenten in Gumbinnen ein anderes Blatt bestimmt. Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen, am 1. April und am 3 Oktober, von heute an gerechnet, mit 3 ½ Prozent jährlich verzinst. 1 1

Lüs Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine, beziehungsweise des Anleihescheines bei der Stadt⸗Haupt⸗Kasse zu Tilsit und zwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Anleihescheine sind auch die dazu gehörigen Zinsscheine der späteren Fälligkeitstermine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche inner⸗ halb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermine nicht erhoben werden, sowiẽ die innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Stadt. 8

Das Aufzebot und die Kraftloserklärung verlorener oder ver⸗ nichteter Anleibescheine erfolgt nach Vorschrift der §§ 838 und fol⸗ gende der Civilprozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Ja⸗ nuar 1877 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 83), bezw. nach §. 20 des Ausführungs⸗ ggeßes Aur n.— .. vom 24. März 1879

esetz⸗Sammmlun .281). . F 8

Iinescheine ecnen weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zins⸗ scheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei dem Magistrat zu Tilsit angemeldet und den stattgehabten Besitz der Zinsscheine durch Vorzeigung des Anleihescheins oder sonst in laub⸗ hafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und dc behe nicht vorgekommenen Zinsscheine

egen Quittung ausgezahlt werden. BI1I ““;

88 Mit 21 Aaleibescheine sind halbjährige Zinsscheine für die

Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Stadt⸗Haupt⸗Kasse in Tilsit gegen Ablieferung der der älteren Zinsscheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verlust der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleibescheins, sofern dessen Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist. ur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadt Tilsit mit ihrem Vermögen und mit ihrer Steuerkraft. Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt. Tilsit, den.. ten

(Trockenstempel.)

Der Magistrat.

(Unterschriften.) Anmerkung; Die Anleihescheine sind außer mit den Unter⸗ schriften des Magistratsdirigenten und zweier Magistratsmitglieder mit dem Stadtsiegel zu versehen. 1] Eingetragen in das Stadt⸗Schuldenbuch

1“ Der Stadt⸗Haupt⸗Kassen⸗Rendant. (Unterschrift.)

Regierungsbezirk Gumbinnen. Zinsschein

..Reihe 88 zu dem Anleiheschein der Stadt Tilsit.

u.. Ausgabe. Buchstabe. . Nr.

Provinz Ostpreußen.

u. .kuüber zu 3 ½ % Zinsen über . . Mark. Pfennige.

Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 1. April bezw. 1. Oktober 18 . ab die Zinsen des vorbenannten Anleihescheins für das Halbjahr vom .. ten bis.. ten mit. Mark Pfennigen

bei der Stadt⸗Haupt⸗Kasse zu Tilsit.

VisllH, den. sien. 8 ((LcSrockenstempel.)

Der Magistrat. 8 Unterschriften.) 16 Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird. 1 Anmerkung: Die Namenszsunterschriften des Magistratsdiri⸗ genten und der beiden Magistratsmitglieder können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden; doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten ver⸗ sehen sein.

Provinz Ostpreußen. Regierungsbezirk Gumbinnen. Anweisung

zum Anleiheschein der Stadt Tilsit.

v. Ausgabe Buchstabe... über

v“ Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleiheschein die... te Reihe von Zinsscheinen für die fünf Jahre 18. .bis 18 .. bei der Stadt⸗Haupt⸗Kasse zu Tilsit, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des G“ dagegen öe“ J (Trockenstempel.) Der Magistrat. (Unterschriften) E Anmerkung: Die Namensunterschriften des Magistratsdiri⸗ genten und der beiden Magistratsmitglieder können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden. Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blatt⸗ breite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:

†ZIeeer Zinsschein.... ter Zinsschein.

Anweisung.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Nachtrag u“.XX“ zu den Mittheilungen über den gegenwärtigen Stand der Saaten und der Ernte⸗Aussichten in

der preußischen Monarchie.

Provinz Ostpreußen.

Reg.⸗Bez. Königsberg: Der Stand der Saaten, so⸗ wohl der Winter⸗, wie der Sommersaaten, muß im Großen und Ganzen als ein wenig günstiger bezeichnet werden. Durch⸗ schnittlich wird bei dem Wintergetreide die Ernte eine halbe Mittelernte kaum erreichen, und auch das Sommer⸗ getreide, welches meist etwas besser steht, wird voraussichtlich hinter einer Mittelernte weit zurückbleiben. Die Kartoffeln stehen gut und versprechen eine günstige Ernte. Ueber die übrigen Hackfrüchte läßt sich ein bestimmtes Urtheil noch nicht fällen, doch scheint es nicht ausgeschlossen, daß auch sie eine gute Ernte geben. Die Heu⸗ und Kleeernte liefert einen verhältnißmäßig geringen Ertrag; eine Ausnahme hiervon machen nur die nassen See⸗, Fluß⸗ und Haff⸗Wiesen, welche zum Theil vorzügliches Heu gegeben haben. Der Stand der Gemüsefrüchte in der Niederung ist ein guter. Das Obst verspricht bis jetzt eine ziemlich gute Ernte. Provinz Westpreußen.

Reg.⸗Bez. Marienwerder: Die Wintersaaten sind in

den unteren und durch Binnenwasser wochenlang über⸗ schwemmten Theilen der Niederungen vollständig oder doch zum größten Theile verloren gegangen. Abgesehen von diesen lokalen Schäden war der Stand der Wintersaaten nach beendeter Schneeschmelze ein leidlicher. Der Roggen . jedoch im Allgemeinen dünn, ist kurz im Stroh und bleibt weit hinter einer Mittelernte zurück. Etwas besser steht der Weizen. Sein Stand ist jedoch gleichfalls dünn, ist kurz im n und verspricht auch kaum eine Mittelernte. Die ommerung hat in den einzelnen Distrikten und selbst in den verschiedenen Feldmarken verschiedenes Aussehen, je nachdem ihre Bestellung gut von statten ging, das Saatkorn gleichmäßig aufgegangen ist oder zur rechten Zeit noch Regen

Durchschnitt kann man noch eine Mittelernte für die Somme⸗ rung erwarten. Die Kleeernte ist fast überall eine wenig zufriedenstellende gewesen. Die Wiesen dagegen haben fast durchweg einen zufriedenstellenden, zum Theil guten Ertrag geliefert. Neben dem Ertrag der Wiesen kann noch eine zufriedenstellende Ernte an Kartoffeln erwartet werden. Da⸗ gegen ist der Stand der Rüben (Zuckerrüben) vielfach ein höchst mäßiger. Provinz Pommern. Reg.⸗Bez. Stralsund: So sehr sich auch bei vor⸗ handener ausreichender Grundfeuchtigkeit die Wintersaaten und der Klee und selbst ein Theil des Sommergetreides bei der warmen Witterung im Monat Mai entwickelten, so ge⸗ währen doch die Felder und Brachen jetzt an vielen Orten einen höchst ungünstigen Anblick. Es sind Güter vorhanden, deren ganze Aussaat in Sommergetreide nicht aufgegangen ist. Dürftig be⸗ standen sind die mit Sommergetreide bestandenen Felder fast überall. Der erste Schnitt des Kleeheues ist meist eingebracht und gut geworben. Ebenso liefern die Wiesen im ersten Schnitt theilweise Mittelerträge, und ist bei der Beständigkeit der Witterung auf gute Qualität zu rechnen. Der Stand der Schotenfrüchte, der Kartoffeln und Hackfrüchte ist im Ganzen nicht schlecht. Indessen wird der Ertrag von dem Eintritt von Regen wesentlich abhängen. Provinz Brandenburg. 8

Reg.⸗Bez. Potsdam: Winterweizen und Oelfrüchte Rübsen und Raps) sind vielfach ausgewintert, sodaß die Felder umgepflügt und anderweit, zumeist mit Gerste, bestellt werden mußten. Beim Weizen zeigten sich wiederum die einheimischen Sorten widerstandsfähiger, als die englischen. Der Ertrag der nicht umgeackerten Oelfrucht⸗ felder wird voraussichtlich nur eine halbe Mittel⸗ ernte liefern. Beim Weizen, welcher mehr im Stroh, als in der Aehre⸗ und Kornentwickelung zurückgeblieben, dürften, je nach der Lage, im Korn 70 bis 90 Proz., im Stroh 60 bis 75 Proz. einer Mittelernte zu erwarten sein. Der Winter⸗ roggen hat durchweg eine gute Blüthezeit gehabt. Im Stroh ist er zurückgeblieben. Die Aehren haben sich nach der Be⸗ schaffenheit und Kultur des Bodens verschieden entwickelt. Im Allgemeinen hat der Winterroggen weniger durch die Hitze gelitten, als der Weizen. Felder mit ganz leichtem Höhenboden sind aber theilweise verbrannt. Der Ge⸗ sammtertrag des Roggens wird zwischen 80 bis 90 Proz. einer Mittelernte im Korn und zwischen 50 bis 75 Proz. im Stroh schwanken. Die Futterkräuter haben meistens sehr reichen Ertrag geliefert. e 1 die Dürre gelitten. Futter⸗ und Zuckerrüben sind ausnahms⸗ los gut aufgelaufen. Kartoffeln stehen durchweg gut, theils sogar recht gut. Der Ertrag der Wiesen wird voraussichtlich den gewöhnlichen Mittelertrag vielfach übersteigen. Gurken, Bohnen und sonstige Gartenerzeugnisse sind, da sie ohne Nachtfrost geblieben, überall gut gediehen. Die Ernte an Obst wird dagegen nur eine geringe sein.

Provinz Schlesien.

Reg.⸗Bez. Breslau: Einzelne Gegenden haben durch Trockenheit derartig gelitten, daß eine völlige Mißernte des Getreides in Aussicht steht. Die Roggenernte hat an einzel⸗ nen Orten bereits zu einer seit Menschengedenken nicht da gewesenen frühen Zeit, nämlich Ende Juni, begonnen und bis Anfang Juli beendet werden können. Der Stand der Saaten ist nach den verschiedenen Orten ein sehr ver schiedener, sodaß die Ernte⸗Aussichten namentlich in den Ge birgskreisen und den benachbarten Kreisen, wo häufiger Ge⸗ witterregen niedergegangen sind, als erfreulich zu bezeichnen sind, während in den übrigen Kreisen zum Theil noch auf eine Mittelernte, zum Theil jedoch kaum auf eine solche ge⸗ hofft wird. Der Roggen steht meistens recht dünn und kurz im Stroh, und die Körner sind nicht gehörig zur Entwickelung gelangt, sodaß im Allgemeinen kaum auf eine Mittelernte zu rechnen ist. Weizen befriedigt noch am meisten, da er besonders im besseren Boden sich gut entwickelt hat, doch wird auch hier nur im Durchschnitt eine Mittelernte zu erwarten sein. Die Sommerfrüchte haben durch die Trockenheit am meisten zu leiden gehabt und sind in ihrem Wachsthum sehr beeinträchtigt worden, sodaß die Ernte in diesen Produkten durchgehends eine Mittelernte nicht zu erreichen verspricht. Raps wurde vielfach wieder ausgeackert, und wo derselbe weiter belassen wurde, ist er sehr dünn und ungleichmäßig. Die Hackfrüchte sind durch⸗ weg noch am besten zur Entwickelung gelangt und versprechen einen guten Ertrag. Ebenso ist die Heuernte überall stellen⸗ weise eine ausgezeichnet gute gewesen, während die Grummet⸗ ernte einen nur geringen Ertrag zu liefern verspricht. Klee und Grünfutter hat in Folge der Trockenheit sehr gelitten, und die Obsternte wird dem Anschein nach auch nur eine mäßige sein.

Provinz Hannover.

Reg.⸗Bez. Hannover: Im großen Ganzen wird einer befriedigenden Weizenernte entgegengesehen. Wenn der Weizen etwas kurz im Stroh bleibt, so steht derselbe doch an den meisten Orten voll und kräftig und die Aehrenbildung ist gut. Der Bestand des Roggens ist in den Rübengegenden als gut oder doch befriedigend zu bezeichnen, nicht überall aber in den Gegenden mit leichten Boden, wo der zu dünne Stand vieler Aecker einen nicht unerheblichen Aus⸗ fall in der Strohernte erwarten läßt. Die Gerste ist gut aufgegangen und steht meistens gut oder doch befriedi⸗

end. Der Hafer auf leichtem Boden in den trockeneren en eidet durch die Dürre. Auf Lehmboden hat sich, der Trocken⸗ heit ungeachtet, das Wachsthum des Hafers noch ziemlich gut gehalten. Der Buchweizen ist gut aufgegangen und hat sich bisher noch ziemlich gut gehalten. falls meist gut aufgegangen und blühen gut, das Stroh indessen bleibt kurz. Raps und Rübsen sind mei⸗ stens mißrathen, theilweise im Frühling schon um⸗ eackert, weil die Winternässe viel geschadet hatte, theils später von Insekten zerfressen. Die Wiesen haben eine gute, Klee und Kleegras meistens eine reiche Ernte geliefert. Die Kartoffeln sind meist gut aufgegangen und stehen gut im

erhalten hat. Vielfach sind die Sommersaaten so spärlich

nächsten 10 Jahre ausgegeben, die ferneren Zinsscheine werden für fünfjährige Zeiträume ausgegeben werden.

aufgegangen, daß die Erträge nur schlechte sein werden. Im

Kraute. Die Zuckerrüben sind ebenfalls gut aufgegangen und

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Nur der Klee hat stellenweise durch

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Die Lupinen sind eben⸗