Gewerbe und Handel.
Mit Bezug auf die in der letzten Generalversammlung der Deutschen Hypothekenbank abgegebene Erklärung wird darauf aufmerksam gemacht, daß eine Konvertirung oder verstärkte Ausloosung der 4 % igen Pfandbriefe der Deutschen Hypothekenbank in Meiningen vor dem 1. April 1893 unbedingt ausgeschlossen ist. 1
— Einlösungscourse. Der Einlösungscours für hier zahl⸗
bare österreichische Silbercoupons und verlooste Stücke ist auf 171,25 ℳ für 100 Fl. festgesetzt worden, hat somit gegen die 52 Notiz eine Veränderung nicht erfabren. — Der Einlösungscours der fälligen Coupons und gezogenen Obligationen der 3 % österreichisch⸗ ungarischen Staatseisenbahn⸗Prioritäts⸗Anleihe ist für die Zeit vom 22. Juli bis 27. Juli cr. auf 80,63 ℳ für 100 Fr. festgesetzt worden. — Vom rheinisch⸗westfälischen Kohlenmarkt berichtet die „Köln. Vlksztg.“”: Die Verhältnisse auf dem Kohlenmarkt liegen seit dem Ausbruch des letzten Arbeiterausstandes derart, daß es äußerst schwierig ist, ein übersichtliches Bild von der Gesammtlage des Koblengewerbes zu entwerfen. Fast jede Zeche hat ihre eigenen Preise und ist bemüht, die der Oeffentlichkeit vorzuenthalten, weshalb dieselben nur den Abnehmern mitgetheilt werden. Daß die Nachfrage nach Kohlen stark und stetig wachsend ist, braucht kaum bemerkt zu werden, ebensowenig, daß die Preise dabei in die Höhe gehen. Bei Neuabschlüssen werden bereits Preise gefor⸗ dert und bewilligt, wie man sie nur in den flotten Jahren zu Anfang der 70er Jahre gekannt hat. Der Kohlenversandt ging in der ab⸗ gelaufenen Woche sowohl auf der Eisenbahn, als auch auf dem Rhein ungestört von Statten, und da Ueberschichten nicht mehr allgemein gemacht werden, sahen sich viele Zechen genöthigt, Aufträge bis aaf Weiteres abzulehnen Wien, 23. Juli (W. T. B.) Ausweis der Karl⸗Ludwigs⸗ bahn (gesammtes Netz) vom 11. bis 20. Juli: 257 265 Fl.; Mehr⸗ einnahme 2623 Fl., die Einnahmen des alten Netzes betrugen in derselben Zeit 196 747 Fl., Mehreinnahme 1931 Fl. 1
London, 23. Juli. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗
ladungen angeboten.
Liverpool, 23. Juli. (W. T. B.) Die heute eröffnete Wollauktion war fest, Preise gegen die Maiauktion unverändert. Verkauft wurden 3795 Ballen.
Manchester, 22. Juli. (W. T. B.) 12r Water Taplor 7, 30r Water Taylor 9, 20r Water Leigh 8, 30r Water Clayton 8,
32r Mock Brooke 8 ⅜, 40r Mavoll 9, 40r Medio Wilkinson 10 ¼, 32r Warpcops Lees 8 ½, 36r Warpcops Rowland 9, 40r Double Weston 9 ⅛, 60r Double courante Qualität 13 ½¼, 32“ 116 pds 16 % 16 grey Printers aus 32r,/46r 174. Ruhig.
Bern, 23. Juli. (W. T. B.) Bei der Subskription
auf die eidgenössische 3 ⅜ prozentige Anleihe vor 1889, sind, soweit bis jetzt bekannt ist, in der Schweiz 32 Millionen Francs und im Auslande 13 Millionen Francs gezeichnet worden.
New⸗York, 22. Juli. . T. B.) Weizen⸗Ver⸗
schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 22 000, do. n. Frankreich 5000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 8000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 45 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents — Qrts. . — 23. Juli. (W. T. B.) Der Werth der in der ver⸗ gangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 6 400 222 Dollars, gegen 6 998 367 Dollars in der Vorwoche. 2 ö11“
Lubmissionen im Auslande.
““ Niiederlande.
31. Juli 1889, Vormittags 11 Uhr. Ministerie van Marine im directiegebouw der Marine zu Amsterdam:
Lieferung von Tauwerk (roh und getheert), Kobkostau, verzinktem Eisen⸗ und Kupferdrahttau, ledernen Treib⸗ riemen, Borstenwerk, Kupfer⸗ und Messingröhren, verschiedenen Metallen (Blei, Zinn, Zink, Eisen, Stahl ꝛc.), Geräthschaften, Droguen u. A. m. “
Bedingungen einzusehen beim genannten Ministerium im Haag und der Marine⸗Direktion in Amsterdam. v““
Verkehrs⸗Anstalten.
Hamburg, 23. Juli. (W. T. B.) Der Postdampfer „Bohemia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New⸗York kommend, heute Nach⸗ mittag 3 Uhr auf der Elbe eingetroffen.
— 24. Juli. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rhaetia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktien⸗ gesellschaft ist, von New⸗York kommend, gestern Abend 8 Uhr auf der Elbe eingetroffen. 3
London, 23. Juli. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Nubian“ ist gestern auf der Heimreise von Capetown angekommen.
Theater und Musik.
116 Kroll’'s Theater. “ In nächster Woche soll wieder ein neues Wer Scene gehen: die dreiaktige komische Oper „Die Mühle im Wisperthal“ des Kom⸗
Stahldrahttau,
ponisten Wilhelm Freudenberg. Den Text hat Ernst Pasqus nach seinem eigenen gleichnamigen Roman verfaßt Er behandelt eine sehr hübsche rheinländische Episode aus der Zeit des spanischen Erbfolgekriegs. Wilhelm Freudenberg ist Direktor des Stadttheaters in Regensburg. 8 b 8 8 1“ b “ ʒMannigfaltiges. Preußische Klassenlotterie. “ (Ohne Gewähr.) Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 180. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung: 8 1 Gewinn von 30 000 ℳ auf Nr. 41 504. 2 Gewinne von 5000 ℳ auf Nr. 100 001. 143 780. 33 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 11 922. 15 517. 23 636. 30 134. 31 766. 50 996. 57 754. 58 776. 62 579. 69 890. 75 703. 77 845. 87 154. 87 252. 90 318. 100 337. 107 174. 107 403. 117 365. 117 928. 125 638. 133 614. 139 455. 139 843. 141 157. 146 085. 152 955. 175 429. 177 678. 182 434. 186 795. 186 811. 188 699. 29 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 2697. 17 123. 24 009. 25 323. 27 114. 40 365. 40 417. 40 737. 46 357. 53 490. 72 419. 101 454. 105 042. 105 808. 111 049. 111 997. 117 971. 139 115. 139 704. 140 225. 145 890. 146 117. 9* 98 152 796. 166 748. 179 744. 179 962. 186 247. 187 319. . 29 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 3488. 6328. 7463. 10 721. 10 876. 11 546. 14 009. 31 270. 47 537. 61 619. 66 862. 82 352. 93 640. 102 273. 102 493. 104 474. 106 417. 112 770. 126 212. 126 698. 128 782. 143 898. 148 712. 164 989. 165 976. 168 707. 180 267. 187 506.
1 “ “ 11“ “ Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 180. Königlich preußischer Klassenlotterie sielen in der Vor⸗
mittags⸗Ziehung: 8 5000 ℳ auf Nr. 4802. 23 952. 41 743.
5 Gewinne von 64 740. 74 519.
23 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 1321. 3754. 14 108. 44 460. 49 537. 51 841. 55 185. 59 857. 60 165. 68 164. 73 873. 94 598. 106 566. 111 721. 111 755. 133 701. 139 538. 141 511. 143 573. 151 483. 163 263. 167 499. 172 305.
32 Gewinn von 1500 ℳ auf Nr. 5447. 8237. 28 982. 42 410. 43 027. 55 575. 77 939. 84 469. 99 466. 107 306. 116 793. 118 557. 121 037. 124 178. 124 632. 127 178. 144 461. 144 704. 152 445. 155 371. 155 793. 169 180. 170 328. 170 698. 176 007. 176 485. 177 758. 178 549. 183 367. 186 120. 187 038. 189 350.
38 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 6993. 14 622. 17 946. 20 184. 22 810. 27 487. 37 093. 38 134. 43 570. 44 425. 54 139. 58 197. 59 661. 62 274. 64 876. 65 324. 67 232. 67 359. 77 686. 78 920. 86 253. 93 212. 93 770. 96 394. 97 901. 112 380. 115 590. 118 098. 135 584. 138 486. 143 113. 154 364. 154 505. 155 030. 170 183. 171 902. 183 987. 186 729.
nen zu Hoppegarten. Dienstag, 23. Juli. Sporn⸗Rennen. Pr. 5000 ℳ Distanz 1000 m. Hrn. V. May's schwbr. H. „Königs⸗Lieutenant“ 1., Kapt. Jos's F.⸗H. „Maat“ 2., Hrn. W. Hiestrich's F.⸗H. „Orpheus“ 3. Leicht mit drittehalb Längen gewonnen. Werth 4700 ℳ dem Sieger.
II. Staatspreis 3. Klasse. Pr. 3000 ℳ Distanz 2200 m. Hrn. J. Jäger's 4jähr. br. H. „Burgwart“ 1., Lt. Prinz Radziwill’s zjähr. br. St. „Vision“ 2, Hrn. O. Oehlschläger’s 3jähr. F.⸗H „Goldmann“ 3. Im Kanter mit 8 Längen gewonnen. Werth
3160 ℳ dem Sieger. 2 III. Irrwisch⸗Handicap. Preis 3000 ℳ Distanz 1000 m. „Nickel“ 1. Frhrn. v. Falken⸗
G. Johnson's 2 jähr. F⸗H. m ausen's 2 jähr. F.⸗St. „Renchen“ 2. Hrn. G. Johnson's 2 jähr. Sicher mit anderthalb Längen gewonnen
F.⸗St. „Dornröschen“ 3. Werth 3000 ℳ dem Sieger.
IV. Ostbahn⸗Handicap. Preis 3000 ℳ Distanz 2000 m. Major v Mollard's 5 jähr. br. H. „Gubat“ 1. Kapt. Jos's 5 jähr. F⸗H. „Hazelwood“ 2. Hrn. Oehlschläger's 4 jähr. br. 4 Illusion“ 3. Zuletzt sicher mit einer halben Länge gewonnen. Werth 3000 ℳ dem Sieger.
V. Juli⸗Verkaufs⸗Rennen. Preis 2000 ℳ Dist. 900 m. Hrn. von Gossow's 2jähr. „F.⸗St a. d. Alraune“ 1. Hrn. V. Map'’s zjähr F.⸗St. „Hagar“ 2. Hrn. O. Spiekermann’s 2jähr. br. St. „Wunderblume“ 3. Leicht mit drei Längen gewonnen. Werth: 2630 ℳ der Siegerin, die für 2450 ℳ zurückgekauft wurde.
VI. Percunoshürden⸗Rennen. Preis 2000 ℳ Dist. 2400 m Major von Zansen⸗Osten's 4jähr. br. H. „Mirambo“ 1.
Kapt. Jos's 3jähr. br. H. Ladro“ 2. Hrn. von Schrader's a. F.⸗W. „Hanseat“ 3. Werth: 1940 ℳ dem Sieger.
Die Straßen und Plätze Berlins haben, wie das „Berl. v* mittheilt, in diesem Jahre die Zahl von neun⸗ hundert überschritten. Die Spree ist in ihrem Zuge durch Berlin fünfundzwanzig Mal überbrückt; ihre rechts⸗ und linksseitig angelegten Kanäle weisen vierzig Ueberbrückungen auf. Die mehr und mehr sauber werdende Panke schlängelt sich unter mindestens zwölf Brücken und Straßenüberführungen durch. Kirchen, Kapellen und Synagogen hat Berlin über neunzig.
Ueber den Wiederaufban des Astenberg⸗Thurms wird berichtet: Nachdem der Trümmerbaufen gänzlich aufgeräumt war, hat eine abermalige Besichtigung des Bauwerkes stattgefunden und ist dabei durch die Sachverständigen festgestellt, daß die Fundamente für den Wiederaufhau des Thurmes durchaus brauchbar sind. Es ist deshalb beschlossen, zunächst zwei Stockwerke von je 5 m Höhe den alten Thurmsockel zu setzen. Das Gewölbe des oberen Stockwerks soll zu einer, mittelst bequemer eiserner Treppe zu ersteigenden Plattorm ausgebildet und mit eisernem Geländer umgeben werden Wenn die Mittel so reichlich fließen, wie auf Grund der dem Unternehmen sich von Neuem zuwendenden Theilnahme zu hoffen steht, so soll auch lichreitic noch auf den Ausbau und die Einrichtung des stehen ge⸗ liebenen Restaurationsgebäudes Bedacht genommen werden, so daß den Besuchern des Astenberges demnächst Gelegenheit geboten sein wird, die berrliche Aussicht da oben in aller Bequemlichkeit zu ge⸗ nießen. Nachdem das Einverständniß sämmtlicher Comitémitglieder eingeholt ist, werden nunmehr Sammellisten zur Versendung gelangen. Die Thurmbankasse befindet sich in Winterberg und wird von d Sparkassen⸗Rendanten Quick verwaltet. 8
Bingen, 20. Juli. (Düsseld. Anz.) Wiederaufbau der St. Rochuskapelle entwickelt nach allen Seiten eine emsige Thätigkeit. Von hier und auswärts sind schon namhafte Beiträge eingegangen, und man hofft zuversichtlich, daß es durch die weiter einlaufenden Beiträge sowohl aus hiesiger Stadt und Umgebung, als auch Seitens der auswärts wohnenden zahl⸗ reichen Freunde unseres romantischen Rochusberges bald gelingen wird, den Wiederaufbau zu beginnen. — Das in vier Wochen statt⸗ findende Rochusfest wird trotz des Brandunslücks abgehalten und zur gottesdienstlichen Feier eine Nothkapelle errichtet werden. — Ihre Majestät die Kaiserin Augusta hat von Koblenz aus 300 für den Aufbau der Kapelle eingeschickt.
“ 8
München, 24. Juli. (W. T B.) Die hiesige Lokalbahn⸗ Bau⸗Aktiengesellschaft hat beute den Betrieb der neuen Eisenbabn⸗ linie Murnau⸗Partenkirchen eröffnet, durch welche der Fremdenbesuch von Ober⸗Ammergau und des Königlichen Schlosses Linderhof wesentlich erleichtert wird. Der Festzug, welcher heute Morgen 9 Uhr 5 Minuten Murnau verließ. wurde auf allen Stationen mit großem Jubel begrüßt und traf um 11 Uhr in Garmisch ein, woselbft unter Theilnahme des General⸗Direktors der Vee en sowie der Mitglieder der Behörden ein Festmahl stattfand.
Bern. Ueber das Hotelwesen in der Schweiz wird dem „Cbemnitz. Tagebl.“ geschrieben: In der Schweiz giebt es ungefähr 1000 Hotels, diese enthalten 58 000 Betten; die Zahl der Be⸗ diensteten beträgt 16 000 Personen. Die jährliche Einnahme dieser Hotels beläuft sich auf 42 400 000 Fr., also auf mehr, als das Budget (der Staatsbedarf) der ganzen Schweiz ausmacht, die Aus⸗ gaben auf 28 800 000 Fr. Folgende Zahlen geben über den groß⸗ artigen Konsum dieser Hotels Aufschluß. Sie verausgabten im letzten Jahre: für Wein 280 000 Fr., für Geflügel 1 740 000 Fr., für Fische 1 000 000 Fr., für Gemüse 800 000 Fr, für Kaffee 480 000 Fr, für Zucker 400 000 Fr., für Thee 192 000 Fr., für Oel 160 000 Fr. Gleichzeitig wurden neben diesem Import 10 000 000 Fr. für Speis und Trank in heimischen Produkten gezahlt. “
An der Grenze von Kaschgar dauerte das Erdbeben am 30. Juni (12. Juli) volle 10 Minuten. Viele Baulichkeiten erhielten Risse. Das unterirdische Getöse glich einer Kanonade.
Kalkutta, 21. Juli. (A. C.) Aus Secinde und von der nordwestlichen Grenze Indiens überbaupt werden weitere Ueber⸗ schwemmungen gemeldet. Der Damm der Seinde⸗Pishin⸗Eisen⸗ 85 brnc auf einer Stelle, und mehrere Brücken sind auf der Linie zerstört.
New⸗York. Ueber das Wachsthum New⸗Yorks lesen wir in der „New⸗Yorker Handels⸗Zeitung“: Den Angaben der mit Her⸗ stellung des diesjährigen statistischen Adreßbuchs beschäftigten Firma zufolge soll sich die Bevölkerungszahl der Metropole gegenwärtig auf ca. 1 755 000 Seelen belaufen. New⸗York ist, wie das angeführte Blatt bei dieser Gelegenheit betont, die drittgrößte deutsche Stadt der Welt, d. h. sie enthält mehr dentsche Bewohner als irgend eine europäische Stadt mit Ausnahme von Berlin und Wien.
vom 24. Juli, Morgens.
über die
in °Celsius
Bar. auf 0 Gr zu. d. Meeressp. red. in Millim
Temperatur 50 C. = 4 R.
Breslau, witter.
6 bedeckt 2 heiter 2 bedeckt
90
Uebersicht der Witterung.
Die Luftdruckvertheilung ist ziemlich gleichmäßig und daher die Luftbewegung allenthalben schwach. Ein neues Minimum nabt auf dem Ozean westlich von Schottland und hat seinen Wirkungskreis bereits britischen Central⸗Eunropa ist dae Wetter kühl und trübe, vielfach ist Regen gefallen, in Helgoland 27 mm. Kaiserslautern und Bamberg hatten Ge⸗
Freitag: Carlotta Grossi.
Inseln ausgebreitet. Ueber
5 ½, der Vorstellung 7 Uhr.
liche Mädchen. Schacht.
Im herrlichen Sommergarten:
Deutsche Seewarte. Lustspiel in 4
2 bedeckt
Concert. Auftreten
ASI
2 bedeckt 2 bedeckt 3 bedeckt 1 wolkenlos
ScSsAGOGAᷣG 1 G st
4 wolkig
3 wolkig
1 wolkig
1 bedeckt
4 bedeckti) 2 wolkig
1 bedeckt
2 Regen
2 bedeckt
4 bedeckt
4 Regen
2 wolkig
3 bedeckt
3 halb bed. 2 3 wolkig 16 2 bedeckt²) 16 4 wolkig 17 4 wolkenlos 22
„Itown.. Cherbourg
Offenbach.
760 763 760 757 slau. .. 758 Ile d'Aix.. 766
I“
12 Freitag :
Großes
WNW NW WNW SW
¹) Nachts Regenschauer. ²)
witter und Regen 8 meau.
Theater⸗Anzeigen.
8 1 1¹ — Pictoria-Theater. Donnerstag: Gastspiel der r. Louise v. Pöllnitz.
t. Ausstattunasstück d'Ennery und Jules Verne.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Donnerstag: Orpheus in der Unterwelt. Bur⸗ leske Oper in 4 Bildern von Hector Cremieux, neu bearbeitet von Eduard Jacobson. Musik von Jacques
Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Doppel⸗Concert Auftreten erster Gesangs⸗ u. In⸗ strumental⸗Künstler Im Theater: Orphens. Elite⸗Doppel⸗Concert. Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstler.
Sonnabend: Großes Parkfest.
Kroll's Theater. Donnerstag: 8 Uhr Abends Ge⸗ Hrn. Heinrich Bötel. 8 . (Chapelou und St. Phar: Hr. Bötel.)
ments. Anfang des Concerts 6, 7 ½ Uhr.
Freitag: Im Theater:
Die Kinder des Kapitän Im herrlichen Sommergarten:
in 12 Bildern von Anf. 7 ½ Uhr. Tänzer⸗Gesellschaft „Jwanow“.
Wissenschaftliches Theater
Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: bis zum Monde.“ Näheres die Anschlagsäulen.
1 Gastspiel der Königl. Kammersanzerin Frl. Gina Oselio und der Fr. - Die Hugenotten.
Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bei brillanter elektr. Beleuchtung des Sommergartens, großes Doppel⸗Concert. Anfang
Belle-Alliance-Theater. Donnerstag: Gefähr⸗
sämmtlicher 8 Brillante Illumination des ganzen Garten⸗Etablisse⸗
Dieselbe Vorstellung.
Doppel⸗Concert. Auftreten sämmtlicher Spezialitäten. Erstes Gastspiel der kleinrussischen Sänger⸗ und
„Von der Erde
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Alfred H. Märker (Berlin) — Hrn. Lehrer Fr. Geweke (Linden). — Hrn. Amtsrichter Braune (Ragnit). — Hrn. Dia⸗ konus Pescheck (Bremen). — Hrn. Prem.⸗Lieutn. Karl von Boddien (Berlin). — Hrn. Lient. von Kalckreuth (Schmarfendorf). — Eine Tochter: Hrn. Schröder (Kl. Lukow bei Marin) — Hrn. Pastor Kobelt (Neinstedt a. Harz). — Hrn. Land⸗ richte Gräfer (Stolp). — Hrn Robert Hampe (Magdeburg). — Hrn. Lehrer H. Bostelmann (Celle) — Hrn. Amtsrichter Weigelt (Reppen).
Gestorben: Frau Mina Müller, geb. Maurer (Ulm). — Hrn. Ober⸗Steuercontroleur Peine Tochter (Hannover). — Hr. Amtsvorsteher Herm.
2 Roemmer (Dingelstedt). — Hr. Oberst⸗Lieut. a. D.
der Vorstellung Fhr. August von Roeder (Stuttgart). — Frau
uperintendent Anna Boetticher, geb. Wester⸗ meier (Halle a. S.) — Hr. Ritterschafts⸗Rath
a. D. Friedrich Wilhelm von Wedell (Zernikow).
— Hr. Marine⸗Kadett Heinrich Behmer 8 rt⸗
mouth, Engl.). — Freifrau Emma von der Borch,
geb. Gräfin von der Recke⸗Volmerstein (Holz⸗ hausen). — Frau verw. Rittmeister Agnes von
Wilcke, 12 Fritsch (Klein⸗Bresa). — Frau
Bertha Lücke, geb. Hahlweg (Berlin). — Hr.
Fabe.. Friedrich Kunst (St. Moritz). — r. Rentier Franz ege (Berlin). — Frau
Fabrikbesitzer Fmilie Dorothea Schneider, geb.
norwegischen
Akten von Ed.
Großes Doppel⸗ Spezialitäten.
Großes Elite⸗
der Krania.
Großes Elite⸗
Fricke (Berlin) — Frau Dr. Emilie Herwig, geb,
Anfang der Vorstellung 7 Uhr. Im Park: Auftreten der
S.
Verlobt: Frl. Luise Goßmann
Gastspiel des
richter Dr. jur. Der Postillon von Lonju⸗
(Schwerte — Dortmund). — Hr
Familien⸗Nachrichten.
Bur (Hamburg). — Frl. Anna Starke mit Hrn.
Architekren Paul Salzmann (Großenhain) Verehelicht: Hr. Dr. med. Fritz Filbry mit
Frl. Fanny Oster (Koblenz —Bonn). — Hr. Amts⸗ Hüffer mit Frl. Käthe Wulff
von Breska mit Frl. Bertha Honrath (Berlin).
Hopfe (Hamburg). Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee.
mit Hrn. Lieut.
Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Anstalt. Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Dr. Hermann
Das Comité zum
Wjerny, 20. Juli. Der „St. Pet. Ztg.“ wird gemeldet:
Berlin:
zum Deutschen
8 8 8 8
Erste Beilage s⸗-Anzeiger und Königlich Preu
Berlin, Mittwoch, den 24. Juli
Sterblichkeits⸗ und Gesundheitsverhältnisse.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ heitsamts sind in der Zeit vom 7. bis 13. Juli cr. von je 1000 Einwohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als
estorben gemeldet: in Berlin 32,8, in Breslau 53,2, in Königs⸗ erg 28,9, in Köln 46,4, in Frankfurt a. M. 24,9, in Wiesbaden 17,7, in Hannover 39,7, in Kassel 22,9, in Magdeburg 55,4, in Stettin 39,6, in Altona 28,2, in Straßburg 29,7, in Metz —, in München 42,9, in Nürnberg 44,6, in Augsburg 51,2, in Dresden 33,9, in Leipzig 42,2, in Stuttgart 27,0, in Karlsruhe 25,8, in Braun⸗ schweig 46,1, in Hamburg 32,0, in Wien 21,6, in Pest 32,5, in Prag 31,1, in Triest 20,1, in Krakau 36,6, in Amsterdam 25,2, in Brüssel 25,3, in Paris 22,3, in Basel —, in London 19,3, in Glasgow 22,4, in Liverpool 24,6, in Dublin 16,3, in Edinburg 16,6, in Kopenhagen 31,6, in Stockholm 27,3, in Christiania 38,4, in St. Petersburg 31,2, in Warschau 33,8, in Odessa —, in Rom 20,1, in Turin 24,9, in Venedig 28,1, in Alexandria 40,4. — Ferner in der Zeit vom 16. bis 22. Juni cr. in New⸗York 25,5, in Philadelphia 20,2, in Baltimore 23,8, in Kalkutta 27,5, in Bombay —, in Madras 49,1.
In der Berichtswoche war die Sterblichkeit in den meisten Großstädten Europas, namentlich in den deutschen, eine überaus hohbe, nur aus sehr wenigen Städten (Königsberg, Kassel, Altona, Elber⸗ feld, Mainz, Triest, Glasgow, Dublin, Edinburg) werden kleinere Sterblichkeitsziffern als in der Vorwoche mitgetheilt. Kleine Sterb⸗ lichkeitszahlen (bis 15,0 pr. M. und Jahr) wurden aus keiner Groß⸗ stadt gemeldet. Günstig (bis 20,0 pr. M.) war die Sterblichkeit nur in Wiesbaden, London, Dublin und Edinburg. Mäßig hoch (etwas über 20,0 pr. M.) nur in Bremen, Wien, Triest und Paris. Dagegen wa die Zahl der Städte, in denen die Sterblichkeit eine hohe war und bis über 35,0 pr. M. anstieg, eine große, und wurden aus Breslau, Frankfurt a. O., Posen und Augsburg Sterblichkeitsziffern sogar über 50,0 per Mille mitgetheilt. — Insbesondere wurde die große Sterblich⸗ keit auch in dieser Woche wieder durch die abnorm hohe Zahl von Todesfällen an Darmkatarrhen und Brechdurchfällen hervorgerufen, die gewöhnlich um die Mitte des Monats Juli ihr Maximum zu erreichen pflegt und welche besonders in Berlin (379), Hamburg (125), Breslau (123), Köln (108), in München, Dresden, Leivpzig, Hannover, agdeburg, Düsseldorf, Stettin, Braunschweig, London (300), Paris (186), Kovenhagen, Budapest, Wien, St. Petersburg (142), Warschau (99) u. a. O. eine außergewöhnlich große Zahl von Kindern hinwegraffte. Der Antheil des Säuglingsalters an der Gesammtsterblichkeit war ein größerer als in der Vorwoche. Von je 1000 Lebenden starben aufs Jahr berechnet in Berlin 196, in München 232 Säuglinge. — Das Vorkommen von akuten Ent⸗ zündungen der Athmungsorgane blieb ein mäßiges, die Zahl der durch sie bedingten Sterbefälle eine wenig gegen die Vorwoche veränderte. — Unter den Infektionskrankheiten wurden Sterbefälle an Masern, Diphtherie und wyphösen Fiebern etwas mehr, an Scharlach, Keuchhusten und Pocken seltener zur Berichterstattung gebracht. — So waren Todesfälle an Masern in München, Köln, Frankfurt a. M., Paris, St. Petersburg, Warschau gesteigert, in Elberfeld, Augsburg, Wien, London vermindert; neue Er⸗ krankungen kamen aus Breslau, aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf, aus Wien und St. Petersburg in etwas geringerer, aus Pest, Edin⸗ burg, Christiania in etwas größerer Zahl zur Mittheilung. — Das Scharlachfieber hat in Berlin, St. Petersburg, Warschau weniger, in München etwas mehr, in London die gleiche Zahl vo Todesfällen wie in der Vorwoche hervorgerufen. Neue Erkrankungen haben in Pest und Edinburg etwas zu⸗, dagegen in Berlin, Hamburg, Wien, Kopenhagen, St. Petersburg abgenommen. — Die Sterblich⸗ keit an Diphtherie und Croup war in Berlin, Breslau, Hamburg, Dresden, Leipzig, Frankfurt a. M., Stettin, Darm⸗ stadt, Wien und St. Petersburg eine gesteigerte, in Braun⸗ schweig die gleich hohe, dagegen in München, Danzig,
Prag, Kopenhagen, Paris, London, Warschau eine gegen die 2
woche verminderte. Neue Erkrankungen kamen aus Berlin, Hamburg, Pest, Kopenhagen in größerer, aus Breslau, St. Petersburg sowie aus dem Regierungsbezirk Schleswig in geringerer Zahl zur Mel⸗ dung. — Todesfälle an Unterleibstyphus wurden in Berlin, München, Paris, Pest und St. Petersburg zahlreicher, aus London in gleich mäͤßiger Zahl wie in der Vorwoche zur Anzeige gebracht, Erkrankungen aus Berlin, Kopenhagen, Christiania in größerer, aus Pest, St. Petersburg und aus dem Regierungsbezirk Schleswig in geringerer Zahl. — An Flecktyphus kam aus Amsterdam und Warschau je 1 Todesfall, aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf 1, aus St. Petersburg 3 Erkrankungen, an epidemischer Genick⸗ starre aus Köln 1 Todesfall zur Meldung. — Dem Keuchhusten erlagen in Berlin etwas mehr, in London und in Paris etwas weniger Opfer. Erkrankungen waren in Hamburg, Wien, Kovpenhagen zahl⸗ reich. — An Pocken wurden aus Rom und Lvon je 1, aus Paris und Lemberg je 2, aus Warschau 3, aus Prag 4 Todesfälle, ferner aus St. Petersburg 1, aus Wien 2 Erkrankungen berichtet. 8
Die sanitären Verhältnisse in Berlin blieben in der Berichts⸗ woche ähnliche wie in der vorangegangenen Woche und auch die Sterblichkeit zeigte eine kleine Steigerung. Auch in dieser Woche haben Diarrhöen, Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder eine große Zahl von Kindern hinweggerafft, wenn dieselbe (379) auch etwas kleiner ist als in der Vorwoche, wo diesen Krankheitsformen 397 Kinder erlagen. Dagegen riefen akute Entzündungen der Athmungs⸗ organe weniger Erkrankungen bervor, die auch in der überwiegend größten Zahl einen guten Verlauf nahmen. Erkrankungen an Keuch⸗ husten waren dagegen etwas häufiger, auch stieg die Zahl der Sterbefälle in Folge dieser Krankheitsform auf 6. Von den anderen Infektions⸗ krankheiten haben typhöse Fieber etwas mehr Erkrankungen hervor⸗ gerufen, doch zeigten sie sich in keinem Stadttheile in größerer Zahl. Erkrankungen an Masern blieben beschränkt., Erkrankungen an Scharlach kamen seltener, an Diphtherie in wenig größerer Zahl als in der Vorwoche zur Meldung.
Haut sowie rheumatische Beschwerden aller Art gelangten etwas
weniger als in der Vorwoche zur ärztlichen Behandlung.
8 Die Ausdehnung des englischen Handels.
Die „Deutsche Volksw. Corr.“ schreibt: Wenn noch bis vor Kurzem Zweifel darüber bestanden, ob sich der Welthandel endlich aus seinem jangen Winterschlaf aufgerüttelt hat und neue Elastizität ge⸗ wann, so verschwindet jede Ungewißheit in Anbetracht der monatlichen englischen Ausweise über die Einfuhr und Ausfuhr. 1 b
„Für März bezifferte sich die Zunahme des Exports im Vergleich mit dem korrespondirenden Monat des Vorjahres auf 12 ½ % und des Imports auf 11 %, obgleich in 1889 fünf und in 1888 nur vier Sonntage auf den Monat fielen. Die Differenz des einen Tages ge⸗ staltet den Export ihatsächlich vm 16 % — anstatt 12 ½ % — höher. Es wäre indeß gewagt, auf eine stetige Fortdauer einer solchen Ge⸗ schäftsansdehnung zu rechnen, besonders da der Vergleich mit einer Periode stattfindet, die andauernd zunehmende Exporte aufwies, da der Handel in 1888 besser als in 1887 und in letzterem Jahre um⸗
fangreicher als in 1886 war. 8
Nutzen
Erkrankungen an Kindbettfieber; wurden 4 gemeldet, rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der
Für das erste Quartal dieses Jahres stieg der Betrag der von Großbritannien exportirten Waaren um 7 % gegen die Monate Januar, Februar und März 1888 und erreichte 1210 Millionen Mark. In Garnen und Manufakturwaaren war die Wertherhöhung 3 ⅜ % und in Rohstoffen — einer unbedeutenderen Rubrik — 35 %. Diese Benennung ist insofern ungenau, weil sie vornehmlich Kohlen betrifft, die für Dampfschiffe bestimmt sind, welche Güter von und nach England befördern, doch geht aus den einzelnen Positionen immerhin hervor, daß sich die Kohlenausfuhr nach allen Ländern vermehrte. In Baumwollengarnen und Stück⸗ waaren betrug die Quantität 3 ½ und beziehungsweise 3 % mehr, der Geldwerth stieg aber nur um 1 %. Ostindien, Italien, die Türkei und Argentinien bezogen mehr als früher, doch wiesen China, Japan, Brasilien und Egypten einen Ausfall auf. Die Manchester⸗ branche ist die einzige, die vom allgemeinen Aufschwung keinen zog. Jutefabrikate standen in großer Nachfrage und erfuhren einen um 44 % vermehrten Absatz; leinene Stückwaaren besserten sic um 8 % und Wollwaaren um 20 Millionen Mark, woran besonders Frankreich und Amerika parti⸗ zipiren. Die Desorganisation des Metallmarkts ist aus dem bedeutend verminderten Kupferexport ersichtlich, wogegen sich der Eisenerport um 5 % in Quantität und 6 % im Werthe besserte. Die Vereinigten Staaten kauften weniger und Argentinien mehr Eisen⸗ waaren in Gemäßheit der allgemeinen Regel, daß besonders diejenigen ihre Beziehungen vergrößerten, die Anlehen in London emit⸗ irten.
Die um 10 ¼ % gestiegene Einfuhr erstreckt sich auf zollfreie Konsumartikel und Rohmaterialien für die Textilindustrie. Weizen und Weizenmehl stieg in den drei Monaten um 25 Millionen Mark und trotzdem sind die Lager kleiner als Ende März 1888, ein Umstand, welcher andeutet, daß der Verbrauch größer als je ist. Der Mehrwerth der Rohstoffe um 20 Millionen Mark kommt allein Indien und Egypten für Baumwolle zu Gute, während die Erhöhung von Jute um 7 % oder 14,4 Millionen Mark zum Theil auf Rechnung des Aufschlags gehört. Die Holzeinfuhr nahm be⸗ deutend zu und speziell in zugeschnittenem Holz von Ostindien. Fa⸗ brizirte Waaren wurden um 10 % mehr importirt und erreichten bis Ende März einen Werth von 310 Millionen Mark oder ein “ der Gesammteinfuhr des ersten Quartals von 2130 Millionen Mark.
Ueber den inländischen englischen Handel läßt sich keine genaue Statistik aufstellen, doch folgt derselbe, wenn auch Anfangs etwas langsam, der Richtung des auswärtigen Geschäftes. Wächst z. B. die Eisenindustrie, so steigen die Arbeitslöhne und der Verkauf von Textilwaaren nimmt dementsprechend zu, wodurch sich die Lebhaftigkeit in den Manufakturdistrikten hebt, die gleichfalls ihren Ausdruck in besseren Löhnen findet. Die Arbeiter geben dann mehr für ihre Wohnungen aus, die Bauthätigkeit ist erhöht und beeinflußt ihrerseits andere Geschäftszweige. Eine Besserung im Exportgeschäfte soiegelt sich mit mathematischer Gewißheit im einheimischen Handel ab und in 1889 scheint der Aufschwung in letzterem gegen den Export nicht zurückzubleiben, wie z. B. aus dem Eisenbahn⸗Güterverkehr hervorgeht, der in der zweiten Hälfte von 1887 um 2 ¼ %, im ersten Semester 1888 um 3 ½, im zweiten Semester um 3 ½ % nnd im ersten Quartal 1889 abermals zunahm und zwar um 5 %.
Diese anhaltende und von Semester zu Semester mehr aus⸗ gesprochene Besserung bietet den sichersten Anhalt für den eingetretenen Handelsaufschwung. Ein anderer Beweis liegt im Budgetresultat für das am 31. März abgelaufene Jahr 1888/89, das mit einem Ueberschusse von etwa 6 Mill. Mark veranschlagt war und statt dessen ein Surplus von über 50 Millionen ergab. Die Ausweise der Sparkassen und des London Clearing Hauses zeigen ebenfalls wie sehr sich die Verdienste und der Geschäftsumfang heben und das Einzige, was dabei in Frage
bleibt, ist, ob die Prosperität vorübergehender Natur ist, oder den
Anfang einer längeren Periode bildet.
Literatur.
5
Preußens Ruhm und Größe. us dem Leben Friedrich's des Großen als Kronprinz. Von Friedrich Hermann von Thünen. Berlin, Verlag von Adolf Landsberger. — Der Verfasser bietet uns in vorliegendem Werke nicht dramatische Gedichte, welche den strengen Regeln dieser Kunstform entsprechen, sondern es sind, wie er selber angiebt, nur „dramatisirte Scenen“, also gewissermaßen Theile aus einem oder mehreren abge⸗ rundeten Dramen. Er will uns in denselben die Jugendzeit und den Beginn des Mannesalters Friedrich's des Großen schildern und uns im Bilde zeigen, wie gewaltig die Eindrücke dieser Tage und ihre Veranlassung und Folge für den später so berühmten Monarchen gewesen sind. Der erste Theil des Bluches ist betitelt: „Der Freund des Prinzen“; es sind fünf Abschnitte, welche folgende Themen behandeln: „Verhältniß des Prinzen Friedrich zu seinem Vater“; „Flucht des Prinzen Friedrich 1730*; „Folgen der Flucht“; „Verurtheilung des Lieutenants Karl von Katte“; „Der Tod des Freundes“; „Prinz Friedrich im Kerker von Küstrin“. Der zweite Theil trägt den Gesammtitel: „Vermählung des Prinzen“ und bringt folgende Kapitel: „Pläne zur Vermählung des Kronprinzen Friedrich’; „Dem Kronprinzen wird Mittheilung von diesen Plänen gemacht“; „Friedrich bittet vergebens seinen Vater“; „Des Kron⸗ prinzen Vermählung am 12. Juni 1733“ „Friedrich Wilhelm des Ersten Tod am 31. Mai 1740. — Der Verfasser ist eine durchaus patriotisch angelegte Natur, deren dichterische Begabung sich hier in recht bemerkenswerthen Proben zu erkennen giebt. Sein Buch dürfte sich zahlreiche Freunde erwerben. —“ — Jahrbuch der Naturwissenschaften. Unter Mit⸗ wirkung von Fachmännern herausgegeben von Dr. Max Wilder⸗ mann. Mit Karten, in den Text gedruckten Holzschnitten. Erster bis vierter Band. Freiburg im Breisgau, Herder'sche Verlagshandlung. 1885— 1889. gr. 80. — Mit der theilnehmenden Freude an den von Jahr zu Jahr ausgedehnten Forschungen wie Entdeckungen auf dem Gebiet der Naturwissenschaften wächst begreiflich das Bedürfniß, diesen Errungen⸗ schaften ein klares Verständniß abzugewinnen. Allerdings hält es schwer, von dem unzählig viel Neuem, was jeder Tag bringt, das Wichtigere von dem weniger Wichtigen zu sondern, schwerer noch aus allem Guten das Beste sich anzueignen. Einer solchen Aufgabe kommt das vorerwähnte Jahrbuch entgegen; dem Herausgeber muß das Verdienst zugesprochen werden, eine längst empfundene Lücke in der literarischen Welt entdeckt, diese aber auch voll ausgefüllt zu haben. Das Jahr⸗ buch, von dem bis jetzt 4 Bände vorliegen, will in allgemein ver⸗ ständlicher und ansprechender Weise auch den nicht ge⸗ bildeten und den feachgebildeten Lesern die vorzüglichsten Errungenschaften vorführen, welche während eines abgelaufenen Jahres auf dem gesammten Gebiet der Naturwissenschaften gewonnen sind. Diese werden in der Form kleiner Aufsätze mitgetheilt, wohl die ge⸗ eignetste Weise, weil sie nicht den Leser ermüdet, wie die Form eigent⸗ licher Referate. Das Titelblatt giebt nicht als 26 Haupt⸗ fäͤcher an, über deren Fortschritt berichtet wird. Nicht ausschließlich die exakten Wissenschaften Physik, Chemie, Astronomie und Mathe⸗ matik sind berücksichtigt, sondern auch Gesundheitspflege, Medizin und Pieftzioghe. Handel, Industrie und Verkehr; Länder⸗ und Völkerkunde. e einzelnen Aufsätze zeichnen sich durch Beherrschung des Materials bündige sachgemäße, dabei aber auch verständliche Darstellung
Dramatisirte Scenen
aus. Der Verleger hat auf die äußere Ausstattung wiederum die altbekannte Sorgfalt verwendet und absichtlich nur solche Illustrationen aufnehmen lassen, welche zum Verständniß durchaus nothwendig sind, so daß auch der Preis nicht übermäßig vertheuert ist. Das Jahrbuch kann als ein gediegener verläßlicher und unterrichtender Führer auf dem Gebiete der Naturwissenschaft gelten. Ein Todtenbuch aller Naturforscher und Aerzte während des abgelaufenen Jahres beschließt das ausgezeichnete Werk.
— Das neue Hof⸗ und Staatshandbuch des König⸗ reichs Württemberg, Ausgabe für 1889, herausgegeben vom Königlichen Statistischen Landesamt (Kommissionsverlag von W. Kohlhammer) ist soeben erschienen. Es ist die 22. Ausgabe seit 1806. Im Vorwort der neuen Auflage wird des Jubiläums Sr. Majestät des Königs gedacht und darauf hingewiesen, wie auch in den sieben Staatshandhüchern, die seit 1864 erschienen sind, die stets fortschreitende Entwickelung des württem⸗ bergischen Staatswesens sich darstellt. Das Hof⸗ und Staats⸗ handbuch wird von jetzt ab in 5 Jahren je zweimal erscheinen, und zwar die zweite Ausgabe eines Lustrums je zu Ende der Volkszählung des Deutschen Reichs. Das nächste Hof⸗ und Staatshandbuch wird also zu Ende 1891 erscheinen. Die Anordnung der neuen Ausgabe ist im Allgemeinen dieselbe geblieben wie die der vorangegangenen. In Abschnitt VIII, Bezirks⸗ und Ortsverwaltung, ist die Darstellung der politischen Eintheilung, insbesondere diejenige der Verhältnisse der zusammengesetzten Gemeinden, vollständiger durch⸗ geführt, als in den früheren Ausgaben. Die Verzeichnisse der Bau⸗ verständigen, der zur Ausübung der Heilkunde ermächtigten Personen sowie der öffentlichen Feldmesser, welche früher theils unter dem Departement des Innern, theils unter demjenigen der Finanzen auf⸗ geführt waren, sind, als strenggenommen nich zur Behördenorgani⸗ sation gehörig, in den Anhang versetzt warden.
Der Redaktion des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers sind folgende Druckschriften übersandt worden:
Kunst und Alterthum in Elsaß⸗Lothringen. Be⸗ schreibende Statistik, im Auftrage des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß⸗Lothringen herausgegeben von Dr Franz Xaver Kraus, Professor an der Universität Freiburg, Band III, Abtheilung III, mit 186 in den Text gedruckten Illustrationen. Straßburg, C. F. Schmidt's Universitätsbuchhandlung von Friedrich Bull. 1889.
Die Heißluft⸗Behandlung der Lungentuber⸗ kulose, bakteriologische und klinische Beobachtungen von Dr. med. Louis Weigert in Berlin, unter Abdruck eines Vortrages über das gleiche Thema von Professor Dr. Ernst Kohlschulter in Halle a. S. Berlin, Fischer's Medizinische Buchhandlung, H. Kornfeld. 1889. — Preis 2,50 ℳ 8
Beiträge zur Erläuterung des Deutschen Rechts, in besonderer Beziehung auf das preußische Recht mit Einschluß des Handels⸗ und Wechselrechts, von Reichsgerichts⸗Rath Rassow und Geheimem Ober⸗Justiz⸗Rath und vortragendem Rath im Königlich preußischen Justiz⸗Ministerium Küntzel. Vierte Folge, dritter Jahr⸗ gang, 4. und 5. Heft. Franz Bahlen, Berlin W., Mohrenstr. 13/14.
Die Unfallverhütungs⸗Vorschriften. Herausgegeben von dem Verbande der Deutschen Berufsgenossenschaften durch Robert Platz, Köhniglicher Regierungsbaumeister. Band I. Vor⸗ schriften für Betriebsunternehmer. Berlin, C. Heymann's Verlag 1889. Preis 5 ℳ, geb. 6,50 ℳ
Führer durch die gesammte Arbeiterversicherung, auf Grund der Reichsgesetze über Kranken⸗, Unfall⸗, Invaliditäts⸗ und Altersversicherung, in übersichtlicher, populärer Darstellung. Nachschlagebuch und Rathgeber für Jedermann von C. Pfafferoth, Kanzlei⸗Rath im Reichs⸗Justizamt. Berlin 1889. J. J. Heine’s Verlag.
Kaiserin Augusta, von F. Bornhak. Volks⸗ und Jugend⸗ ausgabe. Berlin 1889. J. J. Heine’s Verlag. Preis 80 ₰.
Europäische Wande Paris, mit 28 Illustra⸗ tionen. Verlag von Orell Füßli in Zürich.
Tokugawa⸗Gesetzsammlung. Herausgegeben von Otto Rudorff, Landgerichts⸗Rath, z. Z in Tokio. Verlag von H. W. Müller, Berlin. 1889.
Prozeßrechtliche Forschungen, von J Kohler, Pro⸗ fessor an der Universität Berlin. Berlin 1889. Verlag von H. W. Müller.
Engelhorn's Romanbibliothek, Band 23 und 24, fünfter Jahrgang: „Dosias Tochter“, von Henry Gréville, und „Der Lotse und sein Weib“, von Jonas Lie
Allgemeine deutsche Fahrordnung, zum Schutze der Zugthiere. Herausgegeben von dem Vorsitzenden der Fuhrwerks⸗ Berufsgenossenschaft H. Scharfenberg in Berlin.
Geschichtsblätter für Stadt und Land Magdeburg. Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg. 24. Jahrgang, 1889, 1. Heft. Herausgegeben vom Vorstande des Magdeburger Geschichtsvereins. Magdeburg, 1889. Verlag der Schäfer'schen Buchhandlung (M. viebscher)
Die Mitschuld unseres höheren Schulwesens an der Ueberfüllung in den gelehrten Ständen. Von Otto Perthes. Gotha, Friedrich Andreas Perthes 1889.
Der Entmwurf eines bürgerlichen Gesetzbuchs und das deutsche Recht, von Otto Giercke, Geh. Justiz⸗Rath und o/. 5. Professor der Rechte an der Universität Berlin. Veränderte und vermehrte Ausgabe der in Schmoller’'s Jahrbuch für Gesetz⸗ gebung, Verwaltung und Volkswirthschaft erschienenen Abhandlung. Leipzig, Duncker und Humblot, 1889.
Publikationen aus den Königlich preußischen Staats⸗ Archiven, 39. Band. Georg Irmer, Die Verhandlungen Schwedens und seiner Verbündeten mit Wallenstein und dem Kaiser von 1631 bis 1634, — zweiter Theil. Veranlaßt und unter⸗ stü tzt durch die Königliche Archiv⸗Verwaltung. Leipzig, Verlag von S. Hirzel, 1889. Preis 14 ℳ
Bericht über die Gemeinde⸗Verwaltung der Stadt Berlin in den Jahren 1882—1888. Erster Theil. Berlin, in Kommission bei Inlius Sittenfeld, 1889.
Zeitschrift für Bauwesen. Heeeggebe im Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Jahrgang 39, ft 7 bis 9. Berlin, Verlag von Ernst und Koch.
Friedreich's Blätter für gerichtliche Medizin und Sanitätspolizei, von Geheimrath Dr. J. von Kerschen⸗ steiner, Jahrgang 40, Heft 4. Nürnberg, Verlag der Friedrich Horn’'schen Buchhandlung.
Illustrirte Frauen⸗Zeitung Nr. 30, Berlin, Franz Lipperheide. — Nr. 13 u. 14 des „Berliner Salon“ von M. Rumbauer. — Nr. 42 des „Bär“ von Oscar Schwebel. — Monatsschrift für das Turnwesen von Prof. Euler und Oberlehrer Eckler in Berlin, Jahrgang 8, Heft 7. — Nr. 58 der Deutschen Medizinalzeitung, Centralblatt für die Gesammt⸗ interessen der medizinischen Praxis, von Dr. Julius Grosser. — Nr. 14 der Neuen Musikzeitung von Carl Grüninger, Stuttgart⸗Leipzig. — Nr. 29 der Blätter für Genossenschaftswesen.