Theater und Mufit
v“ Kroll's Theater. 88 1
Das zweite Gastspiel des beliebten Tenoristen Heinrich Bötel mußte in der vorigen Woche abgesagt werden, da er unter einer Indisposition litt, welche ihm das Auftreten nicht gestattete. Gestern war er nun wieder in der Lage, die stattliche Schaar seiner Verehrer durch sein Wiedererscheinen auf der Bühne zu erfreuen, und das ge⸗ füllte 5 bewies auf das Deutlichste, welcher Gunst sich der be⸗ gabte Sänger hier in Berlin zu erfreuen hat. Das Repertoire, über welches derselbe verfügt, hat freilich nicht an Umfang gewonnen, dem Lvonel in „Martha“ hoj te gestern der Chapelou⸗St. Phar aus dem unverwüstlichen „Postillon von Lonjumeau“, welcher in jeder Saison der Kroll'schen Oper das wiederholte Fest der Auferstehung feiert, sobald ein Künstler des hohen C zu Gast kommt. Ueber die Leistung des Hrn. Bötel in dieser Rolle ist schwerlich etwas Neues zu sagen, sie stand ganz auf der Höhe seiner früheren als „Postillon“. Frisch und leicht kam es von seinen Lippen, und mit gewohnter Andacht vernahm das Publikum das unvermeidliche „Gute Nacht, Du mein herziges Kind“, welches sich in dieser Oper nun einmal Heimathrecht erworben zu haben scheint. Reichlicher Beifall lohnte ihn und galt auch wohl zum Theil den übrigen Mitwirkenden, welche sich ihrer Aufgabe in zufriedenstellender Weise entledigten. Am Sonntag wird Hr. Bötel noch einmal als Lyonel auftreten, während die Partieen der Nancy und des Plumket in den Händen von Fr. 18 und Hrn. Riechmann liegen; die Lady Harriet wird von Fr.
Mohnhaupt gegeben.
1 Am Montag geht die „Zauberflöte“ in Scene, worin Carlotta Grossi als „Königin der Nacht“ zum ersten Mal in dieser Saison uftreten wird; als „Pamina“ stellt Frl. Bianca Morelli ihren ersten heatralischen Versuch an. Morgen, Sonnabend, steht wieder „Sil⸗
vana“ auf dem Repertoire.
Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. „Orpheus in der Unterwelt“ hat wieder eine ganze Reihe statt⸗ licher Häuser erzielt. Die letzte Sonntags⸗Aufführung findet über⸗ morgen statt. In nächster Woche wird Lecoq's „Giroflé⸗Giroflà“ in Szene gehen.
SGSFabeteGGetpiele.
Bayreuth, 22. Juli. Man schreibt der „Frankf Ztg.“: Die erste Aufführung von „Tristan und Isolde“ unter Mottl's Lei⸗ ung verlief glänzend. Das Haus war wieder bis auf den letzten Platz besetzt. Rosa Sucher ist eine Isolde, welcher die deutsche Bühne gegenwärtig keine Rivalin an die Seite zu stellen hat. Heute über⸗ traf sie sich selbst Vogl's vortreffliche Eigenschaften als Wagner⸗ sänger sind bekannt. Im ersten Akt ließ sein Tristan heute etwas kühl; die fehlende Jugendfrische trat zu markant hervor. Viel besser gelangen dem Künstler die Liebesscenen des zweiten Akts, im Schlußakt steigerte sich seine Leistung zur Vollendung. Hr. Gura fand sich mit der undankbaren Partie König Marke's sehr gut ab. Seine deutliche Aussprache könnte vielen anderen Wagner⸗ sängern zum Vorbilde dienen. Auch Hr. Fuchs gefiel heute besser als Kurvenal. Fr. Staudigl sang ihre Rolle frisch und korrekt. Die scenische Ausstattung war wieder vortrefflich, besonders im zweiten und dritten Akt (Garten Isolden's und Burg Tristan's). Nach Schluß der Vorstellung wollte der Beifall klin Ende nehmen. Mottl und Sucher wurden wenigstens 10 Minuten lang gerufen. Der Vor⸗ hang hob sich nicht mehr.
St. Petersburg, 23. Juli. Zu dem heutigen Jubiläum Anton Rubinstein s schreibt die „St. Pet. Ztg.“ Anton Rubinstein ist heute vor 50 Jahren zum ersten Male als Virtuose vor das Publikum getreten. Am 11. Juli 1839 spielte Anton Rubinstein als neunjähriger Knabe im Petrowski⸗Park in Moskau, der damals in Moskau dasselbe war, was bei uns gegenwärtig Pawlowsk ist. Das Concert hatte einen so großen Erfolg, daß sein Lehrer Villoing ihn sofort nach Paris zu bringen beschloß. Im Jahre 1840 reiste er mit Villoing zuerst nach Paris ab, wo er seine Studien fortsetzte, und besuchte dann die musikalischen Centren Europas. Neben seinen ener⸗ gischen Pianofortestudien betrieb der junge Virtuose sehr ernst die theo⸗ retischen Studien, vornehmlich bei Dehn in Berlin. Im Jahre 1846 kehrte Rubinstein nach Rußland zurück und verließ sein Vaterland. — Rubinstein ist am 18. November 1830 in einem Dorf bei Du⸗ bossory, Gouvernement Chersson, geboren — nur zu kürzeren oder längeren Kunstreisen. Im Jahre 1862 gründete Anton Rubin⸗ stein auf Veranlassung der verewigten Großfürstin Helene Pawlowna die Russische Musikalische Gesellschaft und das Konservatorium, dessen erster Direktor er bis 1867 verblieb. Von diesem Jahre an beginnt die Virtuosenthätigkeit des genialen Mannes, als deren Kulminationspunkte die amerikanische Reise von 1875 und die histo⸗ rischen Concerte von 1885 gelten können. Dazwischen liegt eine Periode, in welcher Rubinstein sich energisch auch der Komposition hingab. Im Jahre 1887 ü̃bernahm er von Neuem die Direktion des Konservatoriums, als er sah, daß seine vor 25 Jahren Rußland geschenkte Schöpfung nicht die erwarteten Früchte trug. Als Komponist gehört Rubinstein zu den fruchtbarsten. Bis jetzt hat er komponirt 21 Opern, 2 Oratorien, 6 Symphonien, 5 Klavierconcerte, eine Menge Trios, Quartette, Quintette, mehr als 100 Romanzen und Lieder, eine Masse Salonpiècen, Chöre, Orchester⸗Ouvertüren und symphonische Posme. Als Orchester⸗Dirigent schließlich hat Anton Rubinstein eine hervorragende Stellung eingenommen.
Mannigfaltiges. Preußische Klassenlotterie. 1 1“ (Ohne Gewähr.) “ Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse
180. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung:
1 Gewinn von 50 000 ℳ auf Nr. 8041. 15 8 ’ von 10 000 ℳ auf Nr. 5606. 116 260.
579.
5 Gewinne von 5000 ℳ auf Nr. 14 068. 31 188. 76 428. 92 281. 174 874.
34 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 2732. 7804. 9186. 21 116. 25 513. 27 592. 51 449. 52 125. 53 257. 58 356. 64 472. 71 061. 74 273. 74 300. 75 848. 80 351. 90 977. 100 235. 116 527. 117 898. 122 516. 141 313. 141 373. 144 222. 147 085. 147 818. 157 058. 157 425. 158 910. 160 805. 171 761. 183 689. 186 015. 186 385.
22 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 12 219. 13 893. 33 069. 40 009. 49 633. 52 371. 58 802. 59 123. 59 446. 80 861. 83 264. 97 116. 97 752. 120 413. 127 830. 192 9g 140 654. 147 674. 156 838. 156 856. 177 525. 1 10.
43 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 501. 7219. 11 415. 13 152. 13 957. 15 714. 18 830. 18 965. 40 047. 43 475. 48 421. 60 617. 61 940. 70 778. 77 854. 78 684. 79 309. 79 876. 80 499. 83 991. 84 338. 88,093. 88 873. 91 079. 93 996. 108 064. 110 919. 114 820. 116 110. 117 069. 122 043. 124 504. 138 942. 142 509. 147 527. 150 916. 189 — 172 703. 178 028. 178 500. 178 708. 182 579. 1 8
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 180. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittags⸗Ziehung:
1 Gewinn von 300 000 ℳ auf Nr. 24 279.
1 Gewinn von 10 000 ℳ auf Nr. 71 095.
5 Gewinne von 5000 ℳ auf Nr. 16 021. 20 418. 63 251. 140 204. 161 373.
23 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 8749. 16 426. 18 099. 31 252. 40 161. 67 447. 69 675. 70 382. 75 280. 78 497. 97 092. 97 861. 115 206. 117 520. 121 962. 162 489. 166 045. 167 452. 169 663. 169 939. 172 028. 182 204. 188 327.
33 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 5687. 8428. 13 537. 14 042. 14 504. 20 377. 21 783. 27 652. 28 512. 28 560. 29 125. 31 891. 43 915. 50 960. 53 593. 53 928. 79 110. 86 426. 86 752. 98 636. 100 578. 107 053. 108 823. 119 738. 125 021. 125 654. 132 339. 133 130. 143 101. 152 588. 156 496. 157 526. 178 075.
38 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 1916. 3589. 4783. 10 743. 19 918. 28 623. 29 448. 30 340. 32 448. 33 590. 34 625. 36 612. 49 880. 50 361. 58 043. 69 107. 82 270. 96 887. 98 378. 109 301. 112 684. 114 756. 116 619. 140 908. 141 291. 142 443. 144 121. 149 592. 153 759. 164 166. 165 024. 165 609. 170 827. 178 874. 179 376. 185 224. 186 619. 189 621.
8
Rennen zu Charlottenburg. Donnerstag, 25. Juli.
I. Sommer⸗Handicap. Pr. 2000 ℳ Dist. 1800 m. Kapt. Jos's 3j. F.⸗H. „Fiasco“ 1. Gr. Potocki's 6j. .E „Cornhill“ 2. Lieut. Gr. Arco's 3j. F.⸗H. „Banjo“ 3. iegte leicht mit anderthalb Längen. Werth: 2440 ℳ
II Preis von Stendal. Pr. 1000 ℳ Dist. 3000 m. Rittm. v. Boddien's 4 j. br. H. „Charlatan“ Lt. v. Graevenitz 1., Lt. Frhrn. v. Bedhs 6 j. gr. W. „Nimble Dick“ Bes. 2., Lt. v. Marschall's a. br. W. „Popolani“ Lt. Hansen 3. Leicht mit vier Längen ge⸗ wonnen. Werth: 1270 ℳ dem Sieger.
III. Preis von Luckenwalde. Pr. 1500 ℳ Dist 2500 m. Hrn. H. Lange’s 6 jähr. br. W. „Brillant“ 1. Lt. Gr. Hallwyl's qg. br. W. „Nero“ 2. Rittm. v. Boddien's 4 jähr. br. St. „Zuyder Zee“ 3. Sicher mit zwei Längen gewonnen. Werth: 1960 ℳ dem Sieger. „Brillant“ wurde um 2050 ℳ zurückgekauft.
IV. Großes Charlottenburger Jagd ⸗Rennen. Pr. 6000 ℳ Dist. 5000 m. Rittmeister von Heyden⸗Linden's a. F.⸗W. „Fenelon“ Bes. 1., Lt. Frhrn. von “ 4 jähr. F.⸗H. „Potentat“ Bes. 2., Prinz F. C. Hohenlohe's a. br. W. „Tommy“ Mr. Hill 3. Zuletzt mit anderthalb Längen gewonnen. Werth: 6460 ℳ dem Sieger.
V. Preis von Stahnsdorf. Pr. 1500 ℳ Distanz 2500 m. Major v. Tresckow's 5 jähr. br. H. „Raubritter“ Lieut. v. Graevenitz 1. Hrn. Pagenstecher's 4 jähr. br. St. „Debütantin“ Bes. 2. Lieut. v. Kropff’s a. br. W. „Paroli“ 3. Siegte sicher mit einer halben Lêänge. Werth: 1690 ℳ dem Sieger.
VI. Sommer⸗Handicap⸗Hürden⸗Rennen. Preis 2000 ℳ% Dist. 3000 m. Hrn. G. Long'’s 4 jähr. br. St. „Tomasha“ 1. rn. V. May’s 4 jähr br. H „Donar“ 2. Lt. Rolle’ 5 jähr. br. St. „Economy“ 3. Sicher mit fünfviertel Längen gewonnen. Werth: 2580 ℳ der Siegerin.
Schweidnitz, 25. Juli. (W. T. B.) Vor dem hiesigen Schwurgericht gelangte heute die zweite Gruppe der aus Anlaß der Exzesse im Waldenburger Strikegebiet Ange⸗ klagten zur Aburtheilung. Von den 15 Angeklagten wurden der Lehrhauer Karl Pohl wegen schweren Landfriedensbruchs zu 4 Jahren
,uchthaus, drei andere ebenfalls des schweren Landfriedensbruchs Angeklagte zu 9 Monaten bis 2 Jahren Gefängniß verurtheilt. Wegen einfachen Landfriedensbruchs wurden ein Angeklagter zu 2 Jahren, sieben andere Angeklagte zu je 1 ½ Jahren, einer zu einem Jahr und einer zu 6 Monaten Gefaäͤngniß verurtheilt. Ein Ange⸗ klagter ging wegen seines jugendlichen Alters straffrei aus.
Kassel, 24. Juli. Die Ausstellung für Jagd, Fischerei und Sport zählt zu ihren Ausstellern nicht weniger als 38 Fürst⸗ lichkeiten. An der Spitze steht Se. Majestät der Kaiser Wil⸗ helm II. selbst; zum Besuch erschienen ferner die Kaiserin Friedrich, der König von Sachsen, der Großherzog von Hessen, Prinz Heinrich von Preußen, der Herzog Ernst von Sachsen⸗Coburg⸗Gotha ꝛc. ꝛc. Seit Anfang Juli hat der Letztere, nachdem Se. Hoheit der Ausstellung einen Besuch abgestattet, derselben noch eine weitere historische Sehens⸗ würdigkeit überwiesen, an welchen seine eigene Ausstellung (im sog. Coburger Saal) bereits ohnehin so reich ist, nämlich die Kleider und Waffen des Kaisers Theodor von Abessinien, wie solche der Leiche abgenommen wurden, nachdem sich der unglückliche Kaiser in der Schlacht bei Magdala selbst den Tod gegeben. Den Rock ziert das Ritterkreuz des Ernestinischen Haus⸗Ordens), welchen der Kaiser am Schlachttage (13. April 1868) trug. — In der Ausstellung des S Ernst befindet sich weiter noch das älteste deutsche
agdgewehr, welches in Nürnberg angefertigt und zu Anfang des 16. Jahrhunderts von dem Verfertiger dem Kaiser Maximilian über⸗ reicht wurde. Ein weiteres Gewehr von sicher einzig dastehenden Reminiscenzen befindet sich im Hubertus⸗Saal. Dasselbe ausgestellt von dem Fürsten von Carolath⸗Beuthen (Schlesien), ist über 280 Jahre alt und gehörte damais dem Melchior Gedloß, genannt Schützen⸗ melchior, einem Straßenräuber, der nicht weniger als 251 Mordthaten ausgeführt hat. Im Fürstensaal werden drei. Oelgemälde ihres Ursprungs halber das Interesse der Besucher erregen, denn sie stammen von König Friedrich Wilhelm I. her, welcher sich be⸗ kanntlich in seinen letzten Lebensjahren viel mit der Malerei be⸗
schäftigte.
Essen a. R., 26. Juli. (W. T. B.) Auf der Zeche „Dahl⸗ busch“ waren, laut der „Rheinisch⸗Westfälischen Zeitung“, gestern Morgen 584, Nachmittags 549 Arbeiter angefahren. Heute früh ist auch der Rest der strikenden Arbeiter zur Morgenschicht wieder an⸗ gefahren und hat der Strike damit dort sein Ende erreicht.
Murnau, 24 Juli. Ueber die Eröffnung der Lokal⸗ bahn Murnau — Partenkirchen wird der Münchener „Allg. Ztg.“ geschrieben: Eines der prächtigsten Gebiete der bayerischen Alpen — das Wetterstein⸗ und Karwendel⸗Gebirge, Partenkirchen, Garmisch, der Eib⸗, Barm⸗ und Baadersee, Mittenwald und andere ob ihrer Naturreize berühmte Punkte — ist uns durch die mit dem heutigen Tage feierlich eröffnete Bahn Murnau — Partenkirchen um ein bedeutendes Stück näher gebracht. Die Probefahrt, welche zu⸗ gleich die Eröffnung bedeutete, ging heute, Mittwoch, früh 9 Uhr von Murnau aus, woselbst mit Extrazug Regierungs⸗ Präsident Freiherr von Pfeufer, General⸗Direktor Schnorr von Carolsfeld, Ober⸗Inspektor Färber mit sonstigen aus München, welche eingeladen waren, eintrafen. Außerhalb
urnau, woselbst die Bahn eine weite Kurve macht, ging es mit einem starken Gefälle von 1:40 abwärts über die Ramsach und die Loisach nach Oblstadt; dort wie in der nächsten Station, Eschenlohe, hatten sich am reich gezierten Bahnbof die Schuljugend, die Gemeinde⸗ vertretung und die gesammte Einwohnerschaft versammelt; mit Böllerschüssen, Hoch⸗ und Juhschrei ward der Zug empfangen. Abends loderten Bergfeuer auf den umliegenden Gipfeln. Die Bahn wird so⸗ fort provisorisch, vom 1. August an definitiv dem Betrieb übergeben.
Baden⸗Baden, 24. Juli. (Karlsr. Ztg.) Die auf einer Europa⸗Tour begriffenen amerikanischen Radfahrer sind gestern Abend gegen 7 Uhr in der Stärke von 28 Mann hier einge⸗ troffen, nachdem sie von ihren hiesigen Sportsgenossen an der Ge⸗ markungsgrenze eingeholt worden. Die Herren verbrachten den Abend mit den hiesigen Radfahrern und besuchten auch die Promenade, wo ihnen das städtische Kur⸗Orchester die Aufmerksamkeit erwies, ein amerikanisches Nationallied zu spielen, welches die Gäste mitsangen. Heute setzten die amerikanischen Radfahrer landabwärts ihre Tour fort.
Alpenchronik. Wie der Berner „Bund“ meldet, hat der Student Robert Hermann aus Genf am 18. und 19. Juli mit dem 3 Joh. Moor aus Innertkirchen und Joh. Egger, Grimsel⸗ necht, die erste diesjährige Oberaarhorn⸗ und Finsteraarhorn⸗ Besteigung unter außerordentlich schwierigen Witterungsverhält⸗ nissen glücklich ausgeführt.
t vom 26. Juli, Morgens.
dem Skagerrak fortgeschritten und beherrscht Wind und Wetter von fast ganz Westen leichten bis frischen, im Osten schwachen,
West⸗Europa. Bei im 5 ½, der Vorstellung 7 Uhr.
des Sommergartens, großes Doppel⸗Concert. Anfang
Verehelicht: Hr. Victor Precot mit Frl. Delaisse (Paris — Köln). — Hr. Dr. Paul Binas mit Frl. Kuboschok (Proskau — Königsbütte).
zum D
zeiger und Königlich Preꝛ
Berlin, Freitag, den 26. Juli
—
.Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
.Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
.Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften.
Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.
8. Verschiedene Bekanntmachungen.
Wind.
in °Celsius 50 C. =ü 40 R.
I Wectter.
Temperatur
5 bedeckt 6 bedeckt still Dunst 2 Regen 2 bedeckt 4 Regen Z heiter
5 balb bed. 5 bedeckt 2 wolkig 2 halb bed. 4 wolkig
Mullaghmore NW Aberdeen.. 3 NW Christiansund Kopenhagen. SW Stockholm OSO Haparanda. NO St Petersburg SW
Cork, Queens⸗ toww.. N Cherbourg. NNW elder.. W JE11“ W burg.. SW winemünde SW 5 wolkig Neufahrwasser SSO 2 bedeckt Memel... S 2halb bed. Püeis B 3 bedeckt ünster.. ’ 4 Regen Karlsruhe.. wolkig Wiesbaden. 753 wolkig München 757 zwolki 752 halb zed.
Chemnitz. Berlin 750 wolkig Wien 756 wolkig
— 753 bedeckt ⸗
Breslau.. Ile dAir.. 761 VNT bͤ Regen 758 wolkenlos
Nizza ... ONO EEEE1ö“ still halb bed. Uebersicht der Witterung.
Das Minimum, welches gestern über Schottland lag, ist mit etwas zunehmender Tiefe ostwärts nach
vorwiegend südwestlichen Winden ist das Wetter über Deutschland annähernd kühl und meist trübe mit Regenfällen. An der deutschen Nordseeküste fanden Gewitter statt. Im südlichen Nordseegebiete it viel Regen gefallen, in Borkum 22, Helgoland
Utrecht 39 mm 88 Deutsche Seewarte.
Theater⸗Anzeigen.
Bictoria-Theater. Sonnabend: Gastspiel der
r. Louise v. Pöllnitz. Die Kinder des Kapitän
rant. Ausstattungsstück in 12 Bildern von d’'Ennery und Jules Verne. Anf. 7 ½ Uhr. 8*
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Sonnabend: Orpheus in der Unterwelt. Bur⸗ leske Oper in 4 Bildern von Hector Cremieux, neu Laebeites von Eduard Jacobson. Musik von Jacques
enbach.
Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Großes Park⸗ fest unter Mitwirkung von 4 Musikcorps. Auftreten erster Gesangs⸗ u. Instrumental⸗Virtuosen und des Ballets. Anfang der Vorstellung 7 Uhr.
Sonntag: Im Theater: Orpheus. Im Park: Großes Elite⸗Doppel⸗Concert. uftreten der Ge⸗ sangs⸗ und Instrumental⸗Künstler und des Ballets.
Sonnabend: Silvana.
Kroll's Theater. (Dryada: Fr. Heink)
Sonntag: Gastspiel von Heinrich Bötel. Martha.
Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der
Vorstellung, Abends bei brillanter elektr. Beleuchtung!
Belle-Alliance-Theater. Sonnabend: Gefähr⸗
liche Mädchen. Lustspiel in 4 Akten von Ed. Schacht.
Im herrlichen Sommergarten: Achtes großes Sommernachtsfest bei brillanter Illumination des ganzen Garten⸗Etablissements. Großes Doppel⸗ Concert. Gastspiel der kleinrussischen National⸗ Sänger⸗ u. Tänzer⸗Gesellschaft „Jwanow“. Auf⸗ treten sämmtlicher Spezialitäten. Anfang des Con⸗ certs 6, der Vorstellung 7 ½ Uhr.
Sonntag: Im Theater: Dieselbe Vorstellung. Im herrlichen Sommergarten: Großes Doppel⸗ Concert. Gastspiel der kleinrussischen National⸗ Sänger⸗ und Tänzer⸗Gesellschaft. Auftreten sämmt⸗ licher Spezialitäten.
Wissenschaftliches Theater der Krania.
Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Großer physikalischer Vortrag des Hrn. Amberg. 6 1 Näheres die Anschlagsäulen. 8
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Elisabeth Zeunert mit Hrn. Kauf⸗ mann Gotthold Druschke (Berlin). — Frl. Marie Braun mit Hrn. Rittmeister Fuchs (Stallupönen). — Fil Luise Goßmann mit Hrn. Lieutenant Beer (Lübeck—-Hamburg). — Frl. Elisabeth Schroeter mit Hrn. Karl Goertz (M.⸗Gladbach— Neuwerk). — Frl. Luise Maier mit Hrn. Apo⸗ theker Johannes Widmann (Tübingen— Balingen). — Frl. Martha Wagemann mit Hrn. Stadt⸗ syndikus Rud. Brandes (Northeim).
1
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pfarrer Schimmel⸗ pfennig (Jesau bei Tharau, Ostpr.) — Hrn. Major Feyerabend (Wiesbaden). — Hrn. Ernst von Langenn⸗Steinkeller (Birkholz). — Hrn. Major Kieckebusch ee. — Eine Tochter: Hrn. Lieut. Paul von Below (Straßburg i. E.). — Hrn. Zimmermeister Brandt (Magdeburg). — Hrn. Dr. med. Obertüschen (Krefeld). — Hrn. (Stadtrath von Eberstein (Schwerte). — Hrn. Pastor Kluge (Peterwitz). — Hrn. R. Marggraf (Berlin). — Hrn. Max Hosemann (Berlin). — Hͤrn. Wilh. Kulicke (Berlin).
Gestorben: 5 Destillateur Louis van Asten dSer) — Hr. Dr. med. Georg Pauly (Falken⸗ tein a. T.). — Hr. Richard Burmeister (Berlin). — Frau Wittwe Friederike Tscheck, geb. Dietzel (Falkenberg i. M.). — Hr. Ober⸗Ceremonien⸗ meister Friedrich Franz von Könemann (Pritzier, Mecklb.). — Hr. Major a. D. Hans v. Calbo (Groß⸗ Lichterfelde). — Hr. Rentier Christoph Strumpf (Stemmern). — Frau Katharine Hashagen, geb Hohorst (Vegesack). — Hrn. Dr. J. Zimmermann Sohn (Niederndodeleben). — Hrn. F. Kerting Tochter Frieda (Dornbock). — Hr. Kaufmann Herm. Froelich (Schwarzort).
Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee. Berlin: 1 Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Drei Beilagen inschließlich Börsen⸗Beilage)
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
[22640] Beschlußz.
Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen: 1) den Heinrich Feßzhtz⸗ geb. am 13. August 1865 zu Kleve, katholisch, zuletzt zu Qualburg, jetzt ohne bekannten Wohnort, 2) den Theodor van Bentum, geb. am 25. Oktober 1865 zu Zyfflich, zuletzt daselbst wohnhaft,katholisch, Taglöhner, jetzt ohne bekannten Wohnort, welche hinreichend ver⸗ dächtig erscheinen: als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen zu haben und nach er⸗ reichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufzuhalten — Vergehen gegen §. 1401 Str.⸗Ges.⸗Buchs — das Hauptverfahren vor der Straf⸗ kammer des Königlichen Landgerichts hierselbst er⸗ öffnet. Der Antrag der Königl. Staatsanwaltschaft in Ermangelung nachweisbarer einzelner Vermögens⸗ stücke das im Deutschen Reich befindliche Vermögen der Angeklagten mit Beschlag zu belegen, wird ab⸗ gelehnt, da das Vorhandensein eines solchen zur Deckung der Kosten hinreichenden Vermögens im Inlande aus den Akten nicht ersichtlich ist, es auch im Uebrigen angemessen erscheint, die Entscheidung über die beantragte Beschlagnahme der demnächstigen mündlichen Verbandlung vorzubehalten.
Kleve, den 6. Juli 1889. B
Königliches Landgericht, Strafkammer. gez.: Pfeffer. Stickers. Birck.
Die Richtigkeit der Abschrift beglaubigt:
(L. S.) Heidenreich, Assistent, .
als Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Vorstehender Beschluß wird in Gemäßheit des §. 326 der Straf Prozeß⸗Ordnung zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Kleve, den 11. Juli 1889.
Königliche Staatsanwaltschaft.
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl. [233471 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 142 Nr. 6470 auf den Namen des Maurermeisters Theodor Dubrow eingetragene, Memeler⸗ und Posenerstraße belegene Grundstück am 28. September 1889, Vormit⸗ tags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — hier, Neue Friedrichstr. 13, Hof, b C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden.
as Grundstück ist mit 6 ℳ 51 ₰Reinertrag und einer Fläche von 5 a 53 qm zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Saal 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht voa selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗ handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtig⸗ ten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejeni⸗ gen, welche das Eigenthum des Grundstücks bean⸗ htuchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ teigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 28. Sep⸗ tember 1889, Nachmittags 12 ½ Uhr, an oben⸗ bezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.
Berlin, den 18. Juli 1889.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.
[23440]
In Sachen der Ehefrau des Landrichters Wilhelm Herzog, Dora, geb. Hauswaldt, zu Braunschweig, vertreten durch den Generalbevollmächtigten, Kauf⸗ mann Hauswaldt daselbst, Klägerin, wider den Kaufmann Wilhelm Ute zu Braunschweig, Bahn⸗ hofsstraße 13, Beklagten, wegen Hypothekzinsen, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Be⸗ schlagnahme der dem Beklagten gehörigen, sub
b. ass. 550 auf Bad Helmstedt belegenen und im Grundbuche Band I. Blatt 5 eingetragenen Villa sammt Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 13. Juli 1889 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangs⸗ versteigerung auf Dienstag, den 29. Sktober 1889, Nachmittags 3 lihr, vor Herzoglichem Amtsgerichte im Plathner'schen Gasthause auf Bad delmstedt angesetzt, in welchem die Hypothek⸗ gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Die Versteigerungsbedingungen, laut welcher jeder Fieter auf Verlangen eines Betheiligten Sicherheit 1 zu 10 Prozent seines Gebotes durch Baarzahlung, Niederle ung coursfähiger Werthpapiere oder ge⸗ eignete Bürgen zu leisten hat, sowie der Grundbuch⸗ auszug können innerhalb der letzten zwei Wochen vor em Versteigerungstermine auf der Gerichtsschreiberei
eingesehen, auch die Grundstücke werden. Helmstedt, den 20. Juli 1889.
SKerzogliches Amtegericht.
Hassel.
[23447]
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Pferdehändler Rudolf Clasen hieselbst gehörigen, an der II. Wallstraße belegenen Ackerstückes Nr. 174 mit dem darauf erbauten Hause Nr. 763 ist in dem heute abgebaltenen Liquidationstermine sofort zu Protokoll das Ausschlußurtheil erlassen und verkündet worden. Solches wird hiedurch gemeinkundig ge⸗ macht und zugleich der auf Dienstag, den 13. August d. J., Vormittags 11 Utr, vor Gericht hier anstehende Ueberbotstermin mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß in dem heutigen ersten Verkaufstermin ein Gebot überall nicht abgegeben ist. 8
Neubrandenburg, den 20. Juli 1889.
Großberzogliches Amtsgericht. W. Saur. 8
[23438] Aufgebot.
Die Frau Professor Dr. Demetriades, Anna Albertine Charlotte, geb. Riedel, zu Constantinopel, hat das Aufgebot der Schuldverschreibungen der konsolidirten 4 ½ % preußischen Staatsanleihe Litt. E. Nr. 5582 11037 11039 51498 und 86594 über je 100 Thlr. = 300 ℳ beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. September 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel B., parterre, Saal 32, an⸗ beraumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Berlin, den 16. Juli 1889.
Das Königliche Amtsgericht I. Abtheilung 48.
[23349] Aufgebotsverfahren.
Etuisfabrikant Andreas Hörmann dahier, welcher aus der Konkursmasse des verstorbenen Kaufmanns Fridolin Huber von hier das Recht auf 1 Aktien⸗ Interimsschein der Pforzheimer Immobilien⸗Aktien⸗ gesellschaft Nr. 67 über 1000 ℳ ersteigerte, worauf 10 % einbezahlt sind, hat unter der glaubhaft ge⸗ machten Behauptung, die Quittung (Interimsschein) sei verloren gegangen, das Aufgebot derselben be⸗ antragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefor⸗ dert, spätestens in dem auf Dienstag, 1. April 1890, Vormittags 9 Uhr, vor Großh. Amts⸗ gerichte dahier anberaumten Termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.
Pforzheim, den 16. Juli 1889.
Großherzogliches Amtsgericht. gez. Mittell.
Dies veröffentlicht:
Der Gerichtsschreiber Großherzoglichen Amtsgerichts: Rittelmann.
5
[23254] Aufgebot.
Nr. 21722. Rechtsanwalt Röttinger in Frei⸗ burg i. B. hat Namens des Ehemannes der Frau Luise Hilpert, geb. Bruckmann, in Wolfenweiler das Aufgebot der von der allgemeinen Versorgungsanstalt im Großherzogthum Baden zu Karlsruhe anusge⸗ stellten Urkunde, d. d. 7. Januar 1867, Nr. 249, Jahresgesellschaft 1862/63, üver einen Rentenvertrag, demzufolge die genannte Anstalt eine jährliche Rente an den Nikolaus Bruckmann, Großvater der Ehe⸗ frau Hilpert, zu zahlen hat, beantragt.
Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, 21. Mai 1890, Vormittags 10 Uhr, vor Großh. Amtsgericht hier anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte an⸗ zumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Karlsruhe, 16. Juli 1889.
Gerichtsschreiberei Großh. Amts L. S8.) Dr. Vischer.
2 [15366656 Aufgebbt. Die Firma Görte & Tiedemann in Kiel hat das Aufgebot einer Agnitionsakte und Pfandverschreibung vom 17. Juni 1881 zu ihren Gunsten von der Ehe⸗ fran Maria Tiedemann, geb. Olde, zu Lunden über 1912 ℳ 76 ₰ ausgestellt nebst Protokollations⸗ vermerk vom 15. Juli 1881 beantragt. Der In⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 29. März 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. “ Lunden, den 29. Mai 1889. “ Königliches Amtsgericht. vI11 [17635] Aufgebot. 1) Mühlenbesitzer Otto Dorno zu Sand⸗ erg, 2) der Altsitzer Gottlieb Wieland zu Ragösen, 3) der Dienstknecht Karl Kläre zu Branden⸗ burg a. H., 1 4) der Altsitzer Peter Kläre zu Ragösen haben das Aufgebot der angeblich von ihnen ver⸗ lorenen Quittungebücher der Sparkasse des Kreises Zauch⸗Belzig:
[23416]
a. Nr. 6087 über 284 ℳ 48 ₰, ausgefertigt auf Margarethe Dorno in Sandberg, 1—
b. Nr. 6544 über 259 ℳ 16 ₰, ausgefertigt auf Otto Dorno in Sandberg, 1
c. Nr. 9133 über 37 ℳ 50 ₰, ausgefertigt auf Johann Friedrich Wieland in Potsdam,
d. Nr. 9134 über 37 ℳ 50 ₰, ausgefertigt auf Fritz Wieland in Potsdam e. Nr. 6179 über 330 ℳ 45 ₰, ausgefertigt auf Dienstknecht Karl Kläre in Ragösen, f. Nr. 5945 über 177 ℳ 98 ₰, ausgefertigt auf den Altsitzer Peter Kläre in Ragösen, beantragt.
Die unbekannten Inhaber dieser Bücher, sowie Diejenigen, welche an denselben Anrechte zu haben vermeinen, werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 31. Jannar 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte anzumelden, widrigenfalls die Bücher für erloschen erklärt und den Verlierern neue an deren Stelle ausgefertigt werden werden.
Belzig, den 27. Mai 1889.
Königliches Amtsgericht.
[23430] 8 Aufgebot.
Der Fuhrmann Peter Iulius Friedrich Wulff in Bergedorf, vertreten durch den Rechtsanwalt Reppen⸗ hagen daselbst, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung des Extraktes vom 7. Oktober 1835 über in Peter Julius Friedrich Wulff in Bergedorf, Platz mit Gebäuden nebst Zubehör, Stadtbuch für Bergedorf. Fol. 105 als das erste Geld versicherte grob Crt⸗Mrk. 600, zu 4 %. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 11. April 1890, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzuleger, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen und der gedachte Posten auf Ansuchen des Antragstellers
8
wird getilgt werden. 3 “ Bergedorf, den 19 Juli 1889. 8 Das Amtsgericht. [232666) Aufgebot.
Auf Antrag des Haus⸗ und Museumverwalters C. G. R. Hamann zu Hamburg, welcher angegeben, daß der Hypotbekenschein Fol. Oe des Grund⸗ und Hypothekenbuches der Büdnerei Nr. 266 zu Doberan über eine am 23. September 1873 für die Vor⸗ mundschaft des minderjährigen Adolf Stürtzel in Doberan eingetragene Forderung von 200 Thlr. Court. gleich 600 ℳ verloren sei, werden alle diejenigen, welche der Mortification dieses Hypothekenscheins widersprechen zu können glauben, aufgefordert, solche Widersprüche und ihre Rechte an diesem Hypothekenschein spätestens in dem auf Sonnabend, den 16. November 1889, 10 Uhr Vormittags, angesetzten Termine anzumelden, unter dem Nach⸗ theile, daß der bezeichnete Hypothekenschein für kraft⸗ los und ungültig erklärt wird.
Doberan, den 17. Juli 1889.
Großherzogliches Amtsgericht. Veröffentlicht: Krull, Aktuar.
Aufgebot.
t
Im Grundbuch
Immobilien des Schneiders Heinrich Ruhoff zu Weddern, Kirchspiels Dülmen, ein Kapital von 350 Thalern nebst 4 % Zinsen theils rückständiger Kaufpreis, theils Vorschuß aus der gerichtlichen Schuld⸗ und Pfandverschreibung des Schneiders Heinrich Ruhoff vom 28. März 1854 zu Gunsten des Wirths Theodor Sewald in der Feldmark TDülmen eingetragen.
Die über diese Post gebildete Hypothekenurkunde ist angeblich verloren gegangen. Auf Antrag des ge⸗ nannten eingetragenen und des jetzigen Gläubigers des Wirths Theodor Sewald zu Mitwick, Kspls. Dülmen, werden die Inhaber dieser Urkunde auf⸗ gefordert, spätestens in dem vor dem unterzeichneten Amtsgerichte auf den 31. Oktober ecr., Vor⸗ mittags 10 Uhr, angesetzten Termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls deren Kraftloserklärung behufs neuer Ausferti⸗ gung derselben erfolgen wird. 5
Dülmen, den 13. Juli 1889. 1
Königliches Amtsgericht.
[22867] Aufgebot zwecks Todeserklärung.
Der am 13. Dezember 1843 hierselbst geborene Sohn des am 27. Juli 1875 hier verstorbenen Rentier Friedrich Wilhelm Draeger und seiner Ehe⸗ frau Anna, geb. Zerrahn, der Gerber Gustav Draeger, ist seit länger denn 15 Jahren von hier verschollen. Auf Antrag seiner nachsten Verwandten wird derselbe hiermit aufgefordert, sich bei dem unterzeichneten Gerichte spaͤtestens in dem auf den 6. Juni 1890, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer 27, anberaumten Termine glaubhaft zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt werden wird.
Neu⸗Ruppin, den 10. Juli 1880.
Königliches Amtsgericht. “ “ [23260]
Aufgebot zum Zwecke der Todeserklärung.
Der am 21. Juli 1819 auf dem adligen Gute Lindau, Kreis Eckernförde, geborene Schiffszimmer⸗ mann Carl August Boock, welcher seit 44 Jahren abwesend ist, unbekannten Aufenthalts, wird hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem auf Freitag, den 1. November 1889, Vormittags 10 Uhr, vor unterzeichnerem Gerichte anberaumten Termine, zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt werden wird. Zugleich ergeht an die Erben des ge⸗ nannten Boock die Aufforderung, ihre Erbansprüche spätestens in dem vorerwähnten Termine anzumelden und ihre Erbrechte nachzuweisen.
Schleswig, den 20 Juli 1889 Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.
J. V.: Posselt.
von Kirchspiel Dülmen steht Band 5 Blatt 10 Abtheilung III. Nr. 1 auf den
[23437 Aufgebot.
Von der Frau Hulda Colino, geb. Witkowski, zu Berlin ist der Antrag gestellt worden, ihren am 10. September 1848 zu Rostarzewo als Sohn der Arbeiter Colino'schen Eheleute geborenen, angeblich seit dem 20. September 1878 verschollenen Ehe⸗ mann, den Arbeiter Wilbelm Colino für todt zu erklären. Der ꝛc. Colino und die von ihm etwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erb⸗ nehmer werden in Folge dessen aufgefordert, sich vor oder in dem am 7. Inui 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof parterre, Saal 32, anstehenden Termine persönlich oder schriftlich zu melden, 1.“ der ꝛc. Colino für todt erklärt werden wird.
Berlin, den 15. Juli 1889.
Königliches Amtsgericht I.
[23261]
Die verwittrwete Frau Oberst⸗Lieutenant von Marées, als Vormünderin ihrer minderjährigen Kinder, der Benefizialerben des Ehemanns, hat das Aufgebot der Nachlaßgläubiger und Vermächtniß⸗ nehmer des hier, Bremerstraße 53, wohnhaft ge⸗ wesenen, am 1. November 1888 verstorbenen Oberst⸗ Lieutenant a. D. Georg von Marées beantragt. Sämmtliche Nachlaßgläubiger und Vermächtniß⸗ nehmer des Verstorbenen werden demnach aufgefor⸗ dert, spätestens in dem auf den 4. Oktober 1889, Vormittags 11 ½ Uhr, an Gerichts⸗ stelle, Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre An⸗ sprüche anzumelden, widrigenfalls sie dieselben gegen die Benefizialerben nur noch in so weit geltend machen können, als der Nachlaß, mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen, durch Befriedigung der angemeldeten Gläubiger nicht erschöpft wird. Das Nachlaßver⸗ zeichniß kann in der Gerichtsschreiberci, Abthl. 70, Zimmer 157/158, von 11 bis 1 Uhr Nachmittags eingesehen werden.
Berlin, den 19. Juli 1889.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 49.
[23435]
Abtheilung 48.
Bekanntmachung. Im Namen des Königs! Verkündet am 12. Juli 1889. Darmer, Gerichtsschreiber.
In Sachen betreffend die Todesertklärung des August Plath und Genossen erkennt das Königliche Amtsgericht zu Rügenwalde durch den Amts⸗ richter Pfeiffer für Recht:
Folgende Personen:
1) August Hermann Plath, geboren den 18. No⸗ vember 1831, 2) Karl Albert Plath, geboren den 25. Februar
3 1 und 2 Söhne des Eigenthümers
Martin Plath und seiner Ehefrau Marie,
geb Pyritz, zu Sackshöhe, der Matrose Friedrich Wilbelm Powitz, ge⸗ boren den 25. Februar 1842, Sohn des Dienstknechts Johann Friedrich Powitz und seiner Ehefrau Marie Dorothea, geb. Raske, zu Grupenhagen, der Matrose Martin Ferdinand Borchmann, geboren den 13. Juli 1834, Sohn des Halb⸗ büdners Christian Borchmann und seiner Ebefrau Anna, geb. Lübke, zu Stemnitz, zu⸗ letzt wohnbaft in Lanziger Ländchen, der Seefahrer Friedrich Bewersdorff, geboren den 24. August 1829, Sohn des Büdners Christian Bewersdorff und seiner Ehefrau Anna Christina, geb. Schmöckel, zu Schö⸗ ningswalde, der Kaufmann Franz Karl Heinrich Riens⸗ berg, geboren den 21. März 1853, Sohn des Kaufmanns Johann Friedrich Mathias Riensberg und seiner Ehefrau Ida Emilie Bertha, geb Schweder, zu Rügenwalde werden für todt erklärt.
Die Kosten des Verfahrens sind in erster Linie aus dem Vermögen der für todt erklärten Personen zu entnehmen, in zweiter Linie werden sie den be⸗ treffenden Antragstellern auferlegt.
[23398] Bekaunntmachung.
Durch Ausschluß⸗Urtheil des K. Amtsgerichts Amberg vom 23 Juli I Js. sind die Sparkassen⸗ bücher der Distriktssparkasse Amberg Litt. R. Nr. 221, lautend auf Margaretha Humel von Galching, über eine Einlage von 405 ℳ 63 ₰ und Litt P. Nr 354, lautend auf Georg Humel von dort über eine Ein⸗ lage von 347 ℳ 26 ₰, für kraftlos erklärt worden.
Amberg, den 24. Juli 1889.
Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Amberg.
Schels, Sekretär.
3)
[23348] 8 1 88 8
Nr. 5147 Durch Ausschlußurtheil Gr. Amts⸗ gerichts Schönau i. W. (Baden) vom 20. Juli 1889 Nr. 5147 wurde das Sparkassebuch der Sparkasse Schönau Nr. 1514 über 768 ℳ 82 ₰, ausgestellt auf Marie Bund von Schönau, für kraftlos erklärt.
Schöuau, 20. Juli 1889.
Der Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts. Feuerstein.
Im Namen des Königs!
Verkündet am 11. Juli 188909. Langner, als Gerichtsschreiber.
Auf Antrag des Restgrundstücksbesitzers Karl Ziersch von Brieg, Gartenstraße Nr. 2 wohnhaft, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Loewen durch den Gerichts⸗Assessor Aegidi für Recht:
Die Gläubiger folgender Hypothekenposten:
[23431]
1) 20 Reichsthaler Muttererbe, ursprünglich ein⸗