im großen d außerordentlichen Generalversammlung
[28403] Bekanntmachung.
Die Aktionäre der Zuckerfabrik Gommern werden hiermit aufgefordert, ¼ (ein Viertel) des Aktien⸗ kapitals (25 %) vom 15. bis spätestens 16. Sep⸗ tember er. an der dazu bestimmten Zahlstelle, nämlich zu Händen des Herrn Carl Döring zu Gommern, einzuzahlen. 1
Gommern, den 29. August 1889.
Der Vorstand
der Aktienzuckerfabrik Gommern.
Im Auftrage: Fließ, Vorsitzender.
[28402] Bekanntmachung.
Am 18. September ecr., Nachmittags 12 ½ Uhr, findet zu Gommern, im Hötel Fürst Bismark, eine Versammlung statt, zu welcher die Gründer der Aktienzuckerfabrik Gommern, sowie die Mitglieder des am 28. August gewählten Aufsichts⸗ raths und die in Vorschlag gebrachten Revisoren hiermit eingeladen werden
Gommern, den 29. August 1889.
Der Vorstand
der Aktienzuckerfabrik Gommern.
Im Auftrage: Fließ, Vorsitzender. [28404]
Actienzuckerfabrik Holzminden.
Wir beehren uns hiermit, die Herren Stamm⸗ Aktionäre unserer Gesellschaft zur Sonntag, den 15. September d. J., Nachmittags 3 ½ Uhr, Saale des Hotel Uhde stattfindenden er⸗
gebenst einzuladen. Tagesordnung: 1 Genehmigung des in der Generalversammlung vom 14. Juli d. J. gefaßten Beschlusses über Aufnahme einer Anleihe.
Nach Schluß dieser Versammlung findet eine außerordentliche Generalversammlung der Stammprioritäts⸗Aktionäre statt, zu welche
hierdurch ebenfalls eingeladen wird.
8 Tagesordnung:
Beschlußfassung über denselben Gegenstand. Das Legitimationsverfahren für die Aktionäre beider Kategorien beginnt 2 Stunden vor der Versammlung im Vorzimmer und wird bei Beginn derselben geschlossen; die Ausgabe der Stimmiettel für die Besitzer der Stammprioritäts⸗Aktien Litt. I. kann auch gegen Depotscheine der Herren F. Ballin & Co. in Holzminden bis spätestens den 11. Sep⸗
tember a. ec erfolgen.
—
Holzminden, den 28. August 1889. Direction der Actienzuckerfabrik Holzminden. E. Cyrenius. Hahn. F. Albrecht. L. Kumlehn.
[28401] Essener Bergwerks⸗Verein „König Wilhelm“.
Nachdem die in der Generalversammlung vom 6. Juli 1889 beschlossene Erhöhung unseres Grund⸗ kapitals um 3 000 000 ℳ stattgefunden hat, und am 22. August 1889 in das Handelsregister des Königl. Amtsgerichts zu Essen eingetragen ist, werden von den unter Nr. 3001 bis Nr. 6000 ausgefertigten 3000 Stück neuen Aktien à ℳ 1000 den bisherigen Aktionären hiermit unter nachfolgenden Bedingungen ℳ 2 000 000 zum Bezuge zur Verfügung gestellt:
1) Auf je ℳ 3000 (5 à 600) konvertirter Aktien und auf je ℳ 3000 (3 à 1000) Stammprioritäten unserer Gesellschaft können je ℳ 2000 (2 à 1000)
Stammaktien, welche mit den bisherigen Aktien gleichberechtigt sind und ab 1. Januar 1889 an der Dividende Theil nehmen, bezogen werden.
2) Der Bezug ist vom 3. September bis zum 12. September cr. inkl. bei Herrn “
C. W. Schnoeckel Jr., Berlin W.,
5 Schinkelplatz, “
zum Course von 135 % zuzügl. 4 % Stückzinsen vom 1. Januar cr. durch Baarzahlung auszuüben,
so daß für je ℳ 2000 nominal zu beziehender neuer
Aktien ℳ 2756 zu zahlen sind. 1“ 3) Diejenigen konv. Aktien und Stammprioritäten, f welche das Bezugsrecht ausgeübt werden soll, sind mit einfachem arithmetisch geordnetem Nummern⸗ verzeichniß, ohne Dividendenbogen bei der genannten Zeichenstelle einzureichen, und werden mit dem Ver⸗ nerk „Bezugsrecht neuer Aktien 1889 ausgeübt“ zu⸗ rückgegeben. . 1 18 4) Die bezogenen neuen Aktien mit Dividenden⸗ bogen werden gegen Zahlung des Baarbetrages Zug um Zug ausgehändigt. 8 Essen a. Ruhr, den 27. August 1889. Essener Bergwerks⸗Verein „König Wilhelm“. Der Aufsichtsrath. Die Direktion. Carl W. Schnoeckel, F. Mosebach. Vorsitzender. 23647] Steinkohlenbauverein Gottes Segen zu Tugau.
Von unserer 6 % Anleihe sind den Bedin⸗ gungen dieser Anleihe gemäß für das Jahr 1889 66 Schuldscheine à ℳ 300.— in den Nummern:
48 49 63 68 71 76 82 92 97 106 124 162 174 189 198 216 241 258 261 286 318 332 49 353 363 366 369 372 378 387 412 423 j 457 465 507 509 517 522 526 541 573 575 581 590 603 609 617 688 70 728 737 754 756 758 760 768 771 789 793 794 800, vor Notar und Zeugen ausgeloost worden.
Diese ausgeloosten Schuldscheine sind nebst Talons
und Coupons am 1. Oktober 1889, von welchem
Tage ab jede weitere Zinszahlung für dieselben aufhört,
in Leipzig bei der Privatbank zu Gotha, Filiale Leipzig, in Chemnitz bei Herren Kunath & Nieritz, in Zwickau bei Herren Ferdinand Ehrler & Bauch, in Glauchau ei Herrn Ferdinand Heyne, in Lugan bei unserer Werkskasse einzureichen. Von früheren Ausloosungen sind die Schuld⸗
sscheine Nr. 16 289 422 432 438 556 598 621 630 666 noch uneingelöst und gehen deren Inhaber aller
Ansprüche an den Steinkohlenbauverein Gottes Segen zu Lugau verlustig, wenn diese Schuldscheine nicht innerhalb 10 Jahren vom Tage der bezüglichen erstmaligen Aufforderung an gerechnet zur Einlösung präsentirt werden.
Lugan, den 24. Juli 1889.
Das Directorium und der Aufsichtsrath. C. Müller. B. Kreil. Otto Stapel.
Verlagsanstalt und Druckerei Aktien⸗Gesell (vormals J. F. Richter), in Vamburg.
Erste ordentliche Generalversammlung der Aktionäre Donnerstag, den 19. September 1889,
im Bureau der Gesellschaft, Gr. Bleichen 33, in Hamburg. “ 8
Vorloge des Berichtes, der Gewinn⸗ und Verlust⸗R
Nachmittags 2 ½ Uhr
8*
Tagesordnung:
und Genehmigung der Tant êmen.
(Bericht, Gewinn⸗ und Verlustrechnung und Bilanz sind vom 3. September an zur Verfügung der Aktionäre im Bureau der Gesellschaft in Hamburg und bei den Herren von Erlanger & Söhne in
Frankfurt a. Main). Diejenigen,
welche an dieser Generalversammlung Theil nehmen wollen, haben ihre Aktien zuvor
entweder bei den Herren Notaren Dres. Stockfleth, Bartels & Des Arts, Gr Bäckerstraße Nr. 13 in
Hamburg zur Abstempelung vorzuzeigen, oder bei den Herren von Erlanger & Söhne in Frankfurt a. Main
zu deponiren und erhalten dagegen Eintritts⸗ und Stimmkarten. Der Verwaltungsrath.
Der Aufsichtsrath.
schaft,
echnung und Bilanz, Ertheilung der Decharge
.
[28138]
Baumwollenspinnerei Mittweida.
Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hierdurch zu der
Montag, den 16. September dss. Js., Vormittags 11 ½ Uhr,
in Mittweida im Sitzungssaale der Spinnerei stattfindenden
sechsten ordentlichen Generalversammlung
eingeladen.
1) Vortrag des
kommission.
3) Antrag des Aufsichtsrathes auf a. Ertheilung der Decharge für
1888/89.
Tagesordnung:
Geschäftsberichtes und der Wilanz per 30. Juni 18809. “ 2) Bericht der vom Aufsichtsrathe nach §. 32 unserer Statuten gewählten Revisions⸗
b. Verwendung des Reingewinnes in Gemäßheit des Berichtes.
4) Neuwahl eines Mitgliedes des Aufsichtsrathes in Stelle des nach Bestimmung des Looses ausscheidenden Herrn Oscar Meyer in Leipzig, welcher jedoch sofort wieder wählbar ist
Diejenigen unserer Aktionäre, welche an der Generalversammlung theilzunehmen beabsichtigen,
haben ihre Aktien, von denen jede zu einer Stimme berechtigt, bei dem am Eingange des Saales befind⸗
lichen Notare vorzuzeigen und von demselben Stimmkarten in Empfang zu nehmen.
Der Bericht der Direktion über das abgelaufene Rechnungsjahr, sowie Bilanz⸗ und Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto liegen vom 2. September ab im Comptoir der Spinnerei und bei der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt zu Leipzig und am Tage der Generalversammlun
Aktionäre aus. 8 Mittweida, den 27.
Cichorius, Vorsitzender.
August 1889.
Der Aufsichtsrath. stellvertr. Vorsitzender.
Direktion und Aufsichtsrath für das Geschäftsjahr
im Verhandlungslokale für die
8;
[28307] Activa.
Berliner gemeinnützige Bau⸗Gesellschaft.
Bilance am 31. Dezember 1888.
Passiva.
1) Kassenbestand Ende 1888 2) Buchwerth der Grund⸗
“ 3) Ausstehende Forderungen
Summa
1 187 845 32 10 960 — 3)
1200 725 050
ℳ 3 2 519 77]1 1) Forderungen der Aktionäre für 780 Stück ktien à 300 ℳ. . b 2) Hypothekenschulden. 16“ ) Schulden für Darlehnhe.. Rückstände, und zwar: 1 a. für unabgehobene verlooste Aktien ℳ 3 900
b. für unabgehobene Dividende „ 888
4)
Dividende pro 2. Semester 1888. .. Amortisationsquote für das Jahr 1888 Vermögen des Reserve⸗Fonds ... Vermögen der Helenen⸗Stiftung
234 000 — 344 400 — 1000—
4 788 —
4 680— 12 801 20 592 755 89 3 000,—
Berlin, den 28. August 1889. “ 8 4 Der Vorstand der Berliner gemeinnützigen Bau⸗Gesellschaft.
Krokisius. Heymons.
1200 n
Aetien⸗Malzfabrik Hochh
vorm. Aug. v. Schlemmer in Hochheim a. Main.
Activa.
eim
Bilanz per 30. Inni 1889.
Passiva.
Immobilien⸗Conto.. Betriebsmaschinen⸗ und e“; Werde⸗Conts . Wagen⸗ und Geschirr⸗Conto Mobilien⸗ und Utensilien⸗Conto “ Malz⸗Conto Keime⸗Conto... Gerste⸗Conto.. Coaks⸗ und Kohlen⸗Conto . . Hafer⸗, Heu⸗ und Stroh⸗Cont Federbürsten⸗Conto.... Wein⸗ und Faß⸗Conto.
Einrichtungs⸗
Debitoren (Ausstände)..
Cassa⸗Conto (Baarbestand)
Wechsel⸗Conto (Wechselbestand).
8
ℳ ₰q 495 024 96] Actien⸗Capital⸗Conto .. Hypotheken⸗Conto abzüglich 79 059 95 sation.. “ 8 457 — Creditoren .. . . . .. . . . .. . 4 606 40] Aeccepten⸗Conto (laufende Accepte).. “ 2 789 51 Reservefond⸗Conto 1 “ 5 489 14%ꝑ Specialreservefond⸗Conto 215 979 — Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto abzüglich 255 — ““ 14 984 70 Verwendung des Reingewinns wie folgt: 15565] für den gesetzlichen Reservefond 5 % 1 305/ 82 ℳ 3 559. 52 3 998 40 5 % Dividende an die 600— Actionaire. . 25 000. — 99 782 22 Tantième an den Auf 12 563 36 sichtsrath, den Vor⸗ 47 stand und die Be⸗ IteI11510. Specialreservefond 10 000. 4 % Superdividende 20 000. Vortrag auf neue Rechnung „ 1120 ℳ 71 190. 42
Amorti
1 001 074 58 Gewinn⸗ und
“ 500 000—
216 375 — 101 428 27 85 083 42 8 497 ,46 18 500—
71 190/43
8.
1001 074 58 Haben.
An General⸗Unkosten⸗Conto
„ Immobilien⸗Conto 1 % Abf
bung.
Abschreibung..
Mobilien⸗ und Utensilien⸗Conto
10 % Abschreibung
Säcke⸗Conto 15 % Abschreibung .
Conto⸗Corrent (Verlust auf stände). Reingewin .
In der heutigen Generalversammlung wurde die Dividende für das Geschäftsjahr 1888/89 auf
festgesetzt.
Die Einlösung des Conpons Nr. heim am Main oder bei dem Bankhaus Herren Schmitz, Hochheim a. Main, den 27. August 1889.
chrei⸗
Betriebsmaschinen⸗ u. Einrichtungs⸗
Conto 5 % Abschreibung .. Pferde⸗Conto 15 % Abschreibung Wagen⸗ und Geschirr⸗Conto 15 %
ℳ 2₰ 73 839 8 Per Malz⸗Conto „ Keime⸗Conto.. 4 332 23 „ Federbürsten⸗Conto.. „ Miethe⸗Gonto . . . . . .. 3 956 83 „ Vortrag von Campagne 1887/88 810ʃ45
8 220 05
608 60
1 992 35 71 190 43
Aus⸗
8
158 093 ,07
9 % gleich ℳ 90 für jede Actie
Die Direction. Aug. v. Schlemmer.
4 findet nur bei unserer Gesellschafts⸗Casse in Hoch⸗ Seihetbesger & Cie. in Mainz statt.
ℳ ₰ 142 915 49 11 174 58 3 058 42 8 72 86
158 093 07
Königsberger 1
[28
Pferde⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft.
Bei der diesjährigen, in Gegenwart eines Notars stattgefundenen Verloosung unserer Prioritäts⸗ Obligationen II. Emission wurden die folgenden Nummern gezogen:
1 4 14 15 16 50 56 99 109 115 129 148 167 177 180 181 188 196 342 367 374 410 425 426 470 479 545 562 584 594 647 648 661 676 696 699 à 500 ℳ und 723 747 786 787 795 812 845 886 932 944 à 200 ℳ Wir machen dies mit dem Bemerken bekannt, daß diese ausgeloosten Obligationen vom 1. Oktober cr. ab und zwar die Stücke zu 500 ℳ mit 525 ℳ per Stück und die Stücke zu 200 ℳ mit 210 ℳ per Stück bei unserer Gesellschafts⸗ kasse in Königsberg i. Pr. und bei der Kasse der Vereinsbank in Berlin gegen Einlieferung der Obligationen und sämmtlicher noch nicht fälliger Coupons zur Einlösung gelangen und daß die Ver⸗ zinsung der ausgeloosten Stücke vom 1. Oktober cr. ab aufhört Gleichzeitig machen wir bekannt, daß von den im vorigen Jahre ausgeloosten Stücken die Nru. 21 163 190 à 500 ℳ und 776 948 à 200 ℳ bisher noch nicht zur Einlösung präsentirt sind.
Berlin, den 15. August 1889. 8 Königsberger Pferdeeisenbahn⸗Gesellschaft.
[28399] 1 Brauerei „Zur Eiche“ vorm. Schwensen & Fehrs in Kiel.
Unter Bezugnahme auf §. 22 unseres Statuts laden wir hiermit die Herren Aktionäre ein zu der am Montag, den 30. September 1889, Nach⸗ mittags um 4 Uhr, in unserem Geschäftslokale Prüne 5 zu Kiel stattfindenden außerordentlichen Generalversammlung. 1 Tagesordnung: Neuwahl des Aufsichtsraths. Zur Theilnahme an dieser Generalversammlung ist jeder Aktionär berechtigt. Letztere haben zu diesem Zwecke ihre Aktien mit Nummernverzeichniß versehen spätestens drei Tage vor der Generalversammlung bei
den Herren Klein & Heimann in Frank⸗
furt a. M., 8 „ Gebr. Arnhold in Dresden oder der Gesellschaftskasse in Kiel
denselben die Stimmkarten — jede Aktie hat eine Stimme — ausgehändigt werden. Kiel, den 29. August 1889. Der Aufsichtsrath: Carl Petersen, stellvertr. Vorsitzender.
[28400] Montanwerke Niedersachswerfen, Act.-Ges. zu Magdeburg.
Die diesjährige ordentliche Generalver⸗ sammlung findet Montag, den 16. September 1889, Nachmittags 4 Uhr, im Central⸗Hotel zu Magdeburg statt.
Tagesordnung:
1) Rechnungslegung pro 1888/89 und Antrag auf Ertheilung der Entlastung.
2) Beschlußfassung über Verwendung des Ge⸗ winnes von 1888/89 und des Extra⸗Reserve⸗ fonds.
Die Aktien sind spätestens einen Tag vor der
Generalversammlung 8
entweder bei unserer Gesellschaftskasse zu Nieder⸗ sachswerfen, oder .
bei den Herren Peters & Doeleke in Magdeburg zu hinterlegen.
Niedersachswerfen, 29. August 18809.
Der Vorstand. J. Ludwig.
Der Vorstand: J. M. Fehrs. H. Schwensen.
[28250] 8 8 Schedewitzer Consum⸗Verein. Die diesjährige ordentliche Generalversamm⸗ lung soll am Sonntag, den 15. September d. J., Nachmittags, im Saale des Lorenz'schen Gasthofes in Hinter⸗Neudörfel abgehalten werden. Eröffnung des Saales ½1 Uhr, Beginn der Ver⸗ sammlung präcis 2 Uhr. 1 Die Mitglieder haben nur gegen Vorzeigung ihrer Mitgliedskarten Zutritt. Tagesordnung: 8 1) Vortrag des Geschäftsberichtes, Feststellung der Dividende, Justification der Jahres⸗ Rechnung und Entlastung des Vorstandes. Ergänzungswahl für die ausscheidenden Mit⸗ lieder des Aufsichtsrathes. ahl des segee Revisors. 1 Berathung und Beschlußfassung über die Verwendung resp. Bestimmung der frei⸗ gebliebenen Baustellen unseres Grundstückes in Zwickau. “ Berathung und Beschlußfassung über den An⸗ trag der Verwaltung, die Verkaufsgeschäfte des Vereins an Sonn⸗ und Festtagen schon Mittag 1 Uhr zu schließen. 6) Anträge von Mitgliedern. 8. Geschäftsberichte liegen vom Sonntag, den 1. Sep⸗ tember a. c. an in unseren Geschäftsstellen aus. Schedewitz, 28. August 1889. Der Vorstand. Julius Seifert, Vorsitzender.
——— — 8) Verschiedene Bekanntmachungen.
Artmann's Creolin.
Gewissen marktschreierischen Annoncen und auf Täuschung berechneten Machinationen als Henle
Auszüge gegenüber: Gesuch
an hohe Behörden, Verwaltungen, Aerzte und Apotheter: 8 8 nicht ferner das englische Creolin ohne jeglichen Grund zu bevorzugen, sondern das bessere un billigere Artmann's Creolin zu bestellen, zuma Jedermann dasselbe unter dem Vermerk „phenol⸗ haltig“ auch in englischer Zusammensetzung er⸗ halten kann.
[26941]
Adolph Artmann, Braunschweig⸗
gegen Empfangsbescheinigung zu hinterlegen, wogegen
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen
No. 206.
Dritte Beilage
Berlin, Freitag, den 30. August
S
Der Inhalt dieser Beilage, in welcher die Bekanntmachungen aus den Handels⸗,
Eisenbahnen enthalten sind, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel
Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich. ⸗
Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle durch die Königliche Expedition des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗
Berlin auch Anzeigers SW., Wilhelmstraße 32 bezogen werden.
Post⸗Anstalten, für
Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. — ₰ für das Vierteljahr. — Einzelne Nummern kosten 20 ₰.
Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 ₰.
Abonnement beträgt 1 ℳ 50
Genossenschafts⸗, Zeichen⸗ und Muster⸗Registern, über Patente, Konkurfe, Tarif⸗ und
— 11“ F Fahrplan⸗Aenderungen der deutschen
206.)
Das
Deutscher Tabackbau, Taback⸗ und Cigarrenfabrikation.
Nach dem Jahresbericht der Handelskammer des Kreises Freiburg i. B. für das Jahr 1888 waren die niedrigen Tabackpreise für die Ernte des Jahres 1887 von bedeutender Einwirkung auf die Anpflanzung im nächsten Jahre. Es betrug näm⸗ lich die mit Taback bestellte Fläche im Bezirke der Obereinnehmerei Breisach von 42 Pflanzern 1135 a. der Obereinnehmerei Emmendingen von 2000 Pflan⸗ zern 23 817 a, der Obereinnehmerei Freiburg von 413 Pflanzern 4830 a oder zusammen von 2455 Pflanzern 29 782 a gegen 43 897 a von ca. 3365 Pflanzern in 1887, 36 733 a in 1886, 54 535 a in 1883, 38 981 a in 1882. Dieser Anpflanzung entsprechend betrug das Quantum des geernteten dachreifen Tabacks in 1888 438 555 kg., in 1887 737 636 kg, in 1886 719 275 kg, in 1883 1 005 164 kg. Es entfielen demnach an dachreifem Taback in 1888 1476 kg auf den Hektar gegen 1680 kg in 1887. Diesen Anbau⸗ und Gewichtsverhältnissen ist es zuzuschreiben, daß der Durchschnittspreis von dachreifem Taback sich für das 1888er Gewächs auf beinahe 60 ℳ für 100 kg unversteuert stellte gegen nur 28 ℳ in 1887. Der Werth der Gesammternte belief sich demnach für die Produzenten auf ca. 240 000 — 260 000 ℳ gegen 206 540 ℳ im Vorjahre, also um 40 — 50 000 ℳ höher bei einer um ca. 50 % ge⸗ ringeren Anbaufläche; der Steuerertrag ergab 1888 nur 157 800 ℳ gegen 265 500 ℳ in 1887. Das Geschäft in 1887er Tabacken verlief Anfangs ruhig bei niedrigen der Qualität entsprechenden Preisen. Im letzten Drittel des Jahres, als Gewißheit darüber eintrat, daß die neue Ernte quantitativ sehr gering werden würde, gestaltete sich das Geschäft lebhafter und bei vermehrter Nachfrage kosnten die 1887 er Tabacke alsdann zu bescheidenen Preisen leicht abgesetzt werden. — In der Cigarrenfabrikation hat die schon seit zwei bis drei Jahren eingetretene Besserung des Geschäftsganges in 1888 weitere Fortschritte gemacht. Während sich in Folge hier⸗ von die Fabrikation an den alten Betriebsstellen hob und theilweise neue Betriebe eröffnet wurden, werden die Preise als nicht mit den Ver⸗ hältnissen im Einklang stehend bezeichnet, da für in⸗ ländische und ausländische Tabacke höhere Preise ge⸗ zahlt werden mußten, aber für das Fabrikat keine Erhöhung erzielt weren konnte.
In dem Jahresbericht der Handelskammer für den Kreis Offenburg und Amtsbezirk Etten⸗ heim zu Lahr für 1888 wird gleichfalls darauf hingewiesen, daß in Folge der geringen vorjährigen Ernte eine Verminderung der Anpflanzung statt⸗ gefunden habe. Nach einer den Handelskammerbezirk betreffenden statistischen Tabelle belief sich die Zahl der Taback⸗Pflanzer daselbst in 1888 auf 12 579 (1887 14 333, 1886 12 868); 19 215 (1887 22 517, 1885 19 501) Grundstücke von 212 851 (1887 255 237, 1886 220 649) Ar Fllächeninhalt brachten eine Ernte von 3 357 378 (1887 4 967 569, 1886 4 601 266) kg trockenen Taback. Der durch⸗ schnittliche Ertrag pro Hektar belief sich demnach auf 1477 (1887 1865, 1886 2085) kg; dabei stellte sich der mittlere Preis für 100 kg auf 60 (1887 36, 1886 55 ℳ); der Gesammtwerth der Ernte betrug 2 058 233 (1887 1 885 404, 1886 2 524 581) ℳ und der gesammte Steuerbetrag 1 209 330 (1887 1 788 084, 1886 1 665 849) ℳ Die gute letzt⸗ jährige Ernte und die hohen Preise werden nach dem Bericht sicherlich eine Steigerung des Anbaues im Jahre 1889 zur Folge haben. Im Jahre 1888 lieferte die Tabackernte, wenn auch die Blatt⸗ bildung zu wünschen übrig ließ, ein nach der Be⸗ schaffenheit sehr gutes, besonders für die Cigarren⸗ fabrikation sehr brauchbares Material. Die 1888 er Tabacke sind denn auch sehr früh und rasch und zu außerordentlich hohen Preisen, 31 —36 ℳ pr. Ctr., aufgekauft worden. — Die Berichte aus der Cigarren⸗ fabrikation lauten endlich besser; im Frühjahr be⸗ lebte sich das Geschäft und hielt sich bis zum Schluß recht gut. Die Verkaufspreise sind allerdings unge⸗ nügend geblieben. Der Export ist und bleibt schwierig. Auf die Fabrikation feinerer Sorten wirkt der hohe Eingangszoll auf fremde Tabacke sehr erschwerend. Die Arbeiterverhältnisse waren im Allgemeinen be⸗ friedigend, die Anzahl der beschäftigten Arbeiter in Folge der Belebung des Geschäfts im zweiten Halb⸗ jahr größer.
Der Jahresbericht der E1 Handels⸗ kammer zu Offenbach a. M. für das Jahr 1888 bezeichnet die Lage der Cigarrenfabrika⸗ tion als im Wesentlichen unverändert. Der Ab⸗ satz vollzog sich unter schwierigen Verhältnissen. Die
roduktion ist der des Vorjahres ziemlich gleich ge⸗ lieben; Arbeiterentlassungen fanden nicht statt, ebensowenig aber eine Vermehrung der Arbeitskräfte.
ie Löhne blieben unverändert. Der Absatz in Rauchtaback gestaltete sich schwieriger, doch fand kein Preisrückgang statt; die Rohmaterialien behielten den bisherigen Preisstand. Der Absatz in Schnupf⸗ taback und die Preise blieben unverändert, Kautaback wurde in befriedigendem Umfange abgesetzt.
Die Handelskammer zu Hagen (and⸗ und Stadtkreis Hagen und Kreis Schwelm) berichtet, daß die Tabackfabrikation auch im leßzten Jahre keine Besserung der Geschäftslage erfahren habe, hauptsächlich wegen der Vertheuerung des Febrikats durch die Zollerhöhung des Tabacks. In
igarren hat dagegen der Konsum zugenommen. Die Tabackernte im Inlande lieferte in Folge der lür die Pflanze sehr ungünstigen Witterung im vorigen Jahre eine sehr mittelmäßige Qualität. Um den Bedarf zu decken, mußte Taback älterer Jahr⸗ gänge zu höheren Preisen gekauft werden, auch wurden
größere Bezüge ausländischer Tabacke nöthig zur
Herstellung eines guten Fabrikats.
In dem Jahresbericht der Handelskammer zu Nordhausen für 1888 kann über das Taback⸗ geschäft nichts erheblich Bemerkenswerthes berichtet werden. Der Absatz in Kautaback hat regelmäßigen Fortgang gehabt; die Nebenprodukte der Fabrikation waren aber nur schlecht zu verwerthen. Der Konsum in Rauchtaback scheint sich nicht wieder auf die frühere Höhe erheben zu können und Schnupftaback kommt immer mehr aus der Mode. Für über Bremen, Hamburg ꝛc. eingeführte 1 917 482 kg Tabackblätter vereinnahmte das Königliche Haupt⸗ Steueramt zu Nordhausen 1 629 859 ℳ Eingangszoll. Dreizehn Nordhausener Fabriken beschäftigten 1135 Ar⸗ beiter und Arbeiterinnen. Fabrizirt wurden 17 235 Ctr. Kautaback, 4686 Ctr. Rauchtaback incl. Rippen, 246 Ctr. Schnupftaback und 12 744 Tausend Ci⸗ garren. In den zum Haupt⸗Steueramtsbezirk Nordhausen gehörigen Landestheilen waren für das Erntejahr 1888 mit Taback 778,94 Ar mit Taback bepfanzt; an Steuer wurden 459 ℳ gezahlt. In den zum Steueramt Artern gehörigen Ortschaften waren 369,7 Ar mit Taback bepflanzt, wovon 2461 ℳ an Steuer zu entrichten waren.
Die Pulverfabrikation im Jahre 1888.
Nach dem der Handels⸗ und Gewerbekammer in Rottweil Seitens der Pulverfabrik Rott⸗ weil⸗Hamburg, welche Firma Fabriken in Rott⸗ weil, Düneberg, Tinsdal, Kempten, Memmingen, Adolzfurth, Unterheimbach und Gotteszell besitzt, erstatteten Bericht trat während des verflossenen Jahres in der Militärpulverfabrikation das neue rauchlose Pulver an die erste Stelle. Die Nach⸗ frage nach Exvortpulver war sehr bedeutend, der Verkauf von Handelspulvern, Sakurit und Jagd⸗ patronen sehr gesteigert Die Entwickelung des Exportgeschäfts in deutschen Pulvern war stetig und hat bedeutende Fortschritte gegen früher gemacht, so⸗ daß es für die Fabriken, welche uͤber Hamburg ver⸗ schiffen, niemals an Beschäftigung mangelte; im Gegentheil traten häufig Perioden ein, in denen Auf⸗ träge hinausgeschoben werden mußten, weil dem Wunsche der Kunden in Bezug auf rasche Lieferung wegen der Menge der vorliegenden Bestellungen nicht zu ent⸗ sprechen war. Mag auch ein Grund hiervon darin liegen, daß deutsches Pulver der Konkurrenzverhältnisse halber das billigste war, jedenfalls aber hat auch die Qualität der deutschen Waare, die sorgsame Aus⸗ stattung, kurzum das vollständige Eingehen auf die Bedürfnisse des Exportgeschäfts viel zur Steigerung desselben beigetragen. Durch eine Ausgleichung der widerstrebenden Interessen ist der Preisschleuderei nun ein Ende gemacht und es ist zu erwarten, daß deutsches Pulver auch zu Preisen, die nicht billiger als die des Auslandes sind, in gleichem bezw. regel⸗ mäßig sich steigerndem Maße von den Abnehmern von allen uͤberseeischen Maͤrkten beibehalten werden wird. Ein Hauptfaktor für die deutsche Pulver⸗ ausfuhr liegt in der Verschiffungsgelegenheit. Das deutsche Pulver folgt der deutschen Flagge; denn allenthalben, wohin Hamburg seine Kauffahrtei⸗ flotte entsenden konnte, ist auch deutsches Pulver mitgegangen, es sei denn, daß das An⸗ laufen von Zwischenhäfen hinderlich in den Weg trat. Mehr und mehr findet sich in Folge der wachsenden Bedeutung deutscher Industrieerzeugnisse im Exportgeschäfte die Möglichkeit, ganze Schiffs⸗ ladungen von Hamhurg aus nach einem Hafen zu expediren, ohne in Zwischenhäfen nach Ladung suchen zu müssen. Mehr und mehr auch werden die Segler durch Dampfer ersetzt und diese direkten Verschif⸗ LbEET“ sind es, welche speziell die Pulver⸗ ausfuhr fördern. Spielt doch z. B. für die Wör⸗ mann⸗Dampfer das Pulver eine derartige Rolle, daß es manchmal den 10., 8. ja 7. Theil der La⸗ dung ausmacht; kommt es doch vor, daß sogenannte Seedroschken (Frachtdampfer, die keiner bestimmten Linie angehören) in Häfen einlaufen, nur um Pulver zu löschen. Und so, wie deutsche Industrie im allgemeinen blüht und gedeiht, so wird sich auch die deutsche Pulverindustrie durch den Ruf entwickeln, den ihre Fabrikate sich errungen haben. Nur eins kann schaͤdigen und gefährlich werden, das ist das Be⸗ streben der überseeischen Länder, die heimische In⸗ dustrie durch außergewöhnliche Zölle gegen den Im⸗ port zu schützen. — Afrika spielt für die Pulver⸗ ausfuhr eine große Rolle. Zwar ist das Fabrikat, welches dorthin verkauft wird, geringer Qualität, jedoch sind die Entnahmen recht 1e und die Käufer aller Nationen, die in Afrika ihre Geschäfte haben, sowohl die englischen wie die französischen Häuser, beziehen ihr Pulver von Hamburg wegen der billigen Fracht und der bequemen Verschiffungs⸗ weise. Haben die Tinsdaler Pulverfabriken es doch zeitweilig fertig gebracht, Aufträge von Tausenden von Füffern, die am Tage vor Abgang des Dampfers von England telegraphisch bestellt wurden, binnen 24 Stunden auszuführen, d. h. an Bord des Dampfers zu liefern. Für die Ostküste Afrikas kommen nur Sansibar und einige benachbarte Inseln in Frage. Ein kleineres, aber recht regelmäßiges Geschäft, halbwegs zu Afrika gehörend, wird von Hamburg noch nach den Kanarischen Inseln gemacht, woselbst für Sprengpulver ein regel⸗ mäßiger Absatz ist. Mit Singapore und Penang steht die Pulverfabrik Rottweil⸗Hamburg in guter Verbindung, dieselbe muß aber auch gleichzeitig kon⸗ statiren, daß englische Fabriken, die sonst in ihren Preisen außerordentlich steif sind, anscheinend den Singapore⸗Markt benutzen, um sich von Vorräthen zu reinigen, d. h. daselbst dann und wann ganz unter Preis verkaufen. Hongkong, woselbst der Handel zum großen Theil in deutschen Händen liegt, ist bei den
bisherigen Pulverpreisen gänzlich eine deutsche Do⸗
mäne gewesen. Nach Shangai darf nur Pulver ehen, welches entweder von dem betreffenden Vize⸗ König für sich selbst, d. h. für die Regierung bestellt ist oder durch seinen Erlaubnißschein eingeführt wer⸗ den kann. Die Ausdehnung des strengen englischen Handelsmarkengesetzes auch auf die Kolonien ver⸗ spricht eher Nutzen als Nachtheile. Die Leute wissen heute schon ganz genau, daß es kein englisches Pulver ist, das man ihnen verkauft, und werden in Zukunft eben noch deutlicher darauf hinweisen. Nach dem großen asiatischen Insel⸗Archipel ist von Deutschland wenig zu machen. Japan fabrizirt selbst und die niederländischen Inselgruppen werden ab Amsterdam versorgt. Dagegen ist Kamtschatka in den Kreis der Abnehmer von deutschem Pulver getreten. — In Australien besteht ein kolossaler Wettbewerb zwischen deutschem und englischem Pulver. — In Amerika ist dem deutschen Pulver eine ganze Reihe von Märkten verschlossen, welche in anderen Artikeln mit Hamburg in den intimsten Beziehungen stehen. Bei vielen liegt der Grund in den Regierungen, welche die Pulvereinfuhr verbieten, um nicht feindlichen Par⸗ teien Munition in die Hand zu geben, bei anderen liegt starke Protektion zu Gunsten inländischer Fabriken vor. Durch hohen Zoll geschützt ist auch Brasilen. Trotzdem giebt es keinen von den zahl⸗ reichen brasilianischen Häfen, welcher nicht regelmäßig Dosen⸗ und Faßgulver von den Deutschen bekäme; denn deutsche Fabrikmarken erfreuen sich dort des allerbesten Rufes. In Chile hat das deutsche Pulver eine sehr energische Konkurrenz der Vereinigten Staaten zu bekämpfen, was auch in Mexiko der Fall ist. Ob es möglich sein wird, den letztern Markt gegen Nord⸗Amerika zu behaupten, ist frag⸗ lich; da fortwährend die Verbindungsleichtigkeit zwischen den Vereinigten Staaten und Mittel⸗ Amerika wächst. — Die Militär⸗Pulverfabrikation Deutschlands steht in erster Linie und hat ihren Absatz in den meisten Staaten. — Die Preise der Rohmaterialien sind im Großen und Ganzen un⸗ verändert.
Handel und Industrie von 88
Cucuta (Columbien).
Die Lage von San José war, wie das „Deutsche Handelz⸗Archiv“ mittheilt, in wirthschaftlicher Beziehung während der letzten Jahre keine günstige, was durch mannigfache Umstände veranlaßt war. Zu⸗ rächst ist die Oertlichkeit der Stadt keine vortheil⸗ hafte. Dieselbe, in einem Winkel des Landes ge⸗ legen, ist von zwei Seiten von Venezuela umschlossen und an den anderen Seiten abgeschieden von dem eigenen Lande, im Norden durch sumpfigen Urwald, im Süden und Westen durch weit sich hinstreckende Sandhügel begrenzt. Bodenkultur findet in der naäheren Umgegend nur wenig statt, und die einzelnen zur Viehmästung, zum Zrvckerrohr⸗ und Kakao⸗Anbau sich eignenden Strecken sind in Händen weniger großer Besitzer. Das ganze Leben dreht sich um die Einfuhr und den Vertrieb von Waaren, sowie den Zwischenhandel in Landesprodukten, und der Handel der Stadt allein giebt der etwa 10 000 Seelen betragenden Bevölkerung Nahrung. Verhängnißvoll für die Stadt war das Erdbeben von 1875, wodurch San José völlig zerstört wurde. Nicht weniger wurde es durch die Bürgerkriege von 1881 bis 1886 mit⸗ genommen. Das größte Unglück aber kam über die Stadt, als das verheerende gelbe Fieber in 1881 ausbrach, welches noch heute daselbst wüthet. Der Werth der eingeführten Waaren belief sich im Jahre 1888 auf 1 151 637 Pesos fuertes gegen 811 163 Pesos in 1887. Die Besserung des Handels, die trotz aller Widerwärtigkeiten in den letzten Jahren eingetreten ist, ist hauptsächlich auf die günstige Kaffeekonjunktur seit dem Jahre 1887 zurückzuführen. Deutschland war an der Einfuhr besonders mit folgenden Artikeln betheiligt: Zwillich für Hemden, Lampen, Droguen, Chemikalien, Bier ꝛc. Die Einfuhr von Spirituosen aus Zuckersaft ist verboten, da die Fabrikation im Lande selbst außerordentlich stark und der Vertrieb Monopol der Regierung ist. Was die Ausfuhr be⸗ trifft, so sind beinahe die einzigen Artikel, welche die Unkosten der Ausfuhr ertragen können, Kaffee und trockene Ochsenhäute. Von Kaffee wurden exportirt 150 850 Säcke für 2 469 122 Pesos und von Ochsen⸗ häuten 15 514 Stück für 45 772 Pesos.
Der Waarenumsatz Concepeions (Chile) war nach dem „Deutschen Handels⸗Archiv“ während des Jahres 1888 nicht unbedeutend. Deutsch⸗ land war sowohl an der Einfuhr als auch an der Ausfuhr im höbheren Maße als in 1887 betheiligt, wenn auch die Menge und der Werth des deutschen Im⸗ und Exports nicht hinreichend festgestellt werden können; denn sehr viele Waaren deutscher Herkunft werden von belgischen, britischen und französischen däfen aus verschifft und dann als Fabrikate jener änder angesehen. Der Gesammtwerth der allgemeinen Einfuhr nach Concepcion belief sich auf 4 133 619 Pesos (1 Peso = 3 — 4 ℳ). Deutschland führte besonders folgende Gegenstände ein: Zucker, raffinirt, für 409 897 Pesos, Kasimire für 27 968 Pesos, Kristall⸗ waaren für 21 484 Pesos, Droguen für 19 637 Pesos, Shirting, gebl. baumw., für 50 347 Pesos, Kasimire, baumwyll., für 67 670 Pesos, Kleiderstoffe, gemischt, für 11 655 Pesos, Sackleinwand für 12 279 Pesos, Steingut für 20 809 Pesos, Eisenwaaren für 61 877 Pesos, Maschinen für 25 070 Pesos, Kattun für 37 018 Pesos, leere Säcke für 61 641 Pesos, Shirtings, baumwoll., für 19 308 Pesos, Stearin⸗ lichte fuͤr 27 776 Pesos ꝛc. Die Ausfuhr von Concepcion nach Deutschland umfaßte hauptsächlich folgende Gegenstände: Sohlleder im Werthe von
100 524 Pesos, halbe Häute, gegerbt, im Werthe von 69 660 Pesos, Goldstaub im Werthe von 22 104 Pesos ꝛc.
Deutsches Handels⸗Archiv.
Augustheft.) Inhalt. Erster Theil. 8 8
b Gesetzgebung und Statistik. Gesetzgebung. Deutsches Reich: Verordnung, be⸗ treffend das Verbot der Einfuhr von lebenden Schweinen aus Rußland, Oesterreich⸗Ungarn und den Hinterländern Oesterreich⸗Ungarns Bestim⸗ mungen über die Bewilligung von Theilungslagern an die Kaiserlichen Marine⸗Verpflegungsämter. — Ausführungsbestimmungen zu der Kaiserlichen Ve⸗⸗ ordnung vom 22. Juni 1889, betreffend den Eigen- thumserwerb und die dingliche Belastung der Grund⸗ stücke im Schutzgebiet der Marschall⸗Inseln. — 2 fertigung von Branntwein mit Versendungsschein I. — Abänderung der §§. 79 und 81 der Ausführungs⸗ bestimmungen zum Zuckersteuergesetz. — Abfindung der kleinen Brennereien. — Ausführungsbestimmun⸗ gen zu §. 7 des Zuckersteuergesetzes; — Instruktion zur Untersuchung von Chokolade, Konditorwaaren und Liqueuren auf ihren Gehalt an Rohrzucker; — An⸗ weisung zur Feststellung des Bonifikationswerthes von Invertzuckersyrup. — Stempelpflichtigkeit der Ur⸗ sprungszeugnisse. — Zollamtliche Behandlung der in Eisenbahnwagenladungen ohne amtlichen Verschluß zur Durchfuhr abgelassenen, auf der Centesimalwaage ver⸗ wogenen Massengüter. — Lacke und Polituren als De⸗ naturirungsmittel des Branntweins. — Deutsches Reich, Oesterreich⸗Ungarn, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Rußland, Türkei: Suez⸗Abkommen. Deutsches Reich und Frank⸗ reich: Verlängerung des Abkommens über die Ein- führung eines Zollsystems in den beiderseitigen Ge⸗- bieten an der Sklavenküste Frankreich: G. tistische Gebühr für Myrobalanen. — Ausführungs⸗ bestimmungen zu dem Gesetz, betreffend die Unterdrückung der Fälschungen in dem Handel mit Düngemitteln. Verbot des Verkaufs von alkoholhaltigen Getränken an die Eingeborenen in Neu⸗Caledonien. Untersuchung von frischem Schlachtfleisch bei der Einfuhr. Freigabe der Einfuhr von Vieh über verschiedene Zollämter. — Eingangszoll auf Kaffee in der Kolonie Réunion — Rumänien und Frankreich: Verlängerung des provisorischen Handelsabkommens. Bolivien Zollgesetz. — Tunis: Salzmonopol. — Schweiz Tarifentscheidungen des eidg. Zolldepartements im Monat Juni 1889. — Smwasiland: Zoll⸗ tarif. — Vereinigte Staaten von Amerika: Zolltarifentscheidungen. Marokko: Zeitweilige Gestattung der Ausfuhr von Knochen. — Brasilien: Spezial⸗Zolltarif für die Provinz Rio Grande do Sul. — Mexiko und Japan: Freundschafts⸗ und Handelsvertrag zwischen beiden Ländern. Venezuela: Zolltarif. — Rußland: Erhebung von Zollgebühren im Küstengebiet von Ostsibirien. — Accise auf Zündhölzchen. — Erhöhung des Ein⸗ gangszolls auf Cellulose. — Zur Erhöbung der Eingangszölle auf Seidenwaaren. — Großbritannien Waffenausfuhrverbot für die Straits Settlements. Großbritannien und Griechenland: Beitritt britischer Kolonien zu dem Britisch⸗Griechischen Handels⸗ und Schiffahrtsvertrage vom 10. November 1886. — Serbien: Bestimmungen über das Ver⸗ fahren des Zollamts zu Belgrad beim Verzollen der eingeführten Waaren nach ihrem Werth. — Italien: Zolltarif für Massovah. — Ursprungszeugnisse für Waarensendungen nach Italien. — Abgaben auf Spirituosen. — Italien und Nicaragua: Ver⸗ längerung des Handels⸗ und Schiffahrtsvertrages zwischen beiden Ländern. — Spanien: Zolltarif für Fernando Po. — Branntwein⸗Verbrauchssteuer. Provisorisches Reglement für die Auflage, Verwaltung und Einziehung der Branntwein⸗Verbrauchssteuer. — Statistik. Schweden und Norwegen: Handel und Schiffahrt Schwedens im Jahre 1887. — Produk⸗ tion der Bergwerke und Hütten in Schweden im Jahre 1887. — Vereinigte Staaten von Amerika: Mineralien⸗Produktion in den Jahren 1887 und 1888. — Großbritannien: Goldausbeute der Kolonie Queensland in den Jahren 1887 und 1888. — Schweiz: Hauptergebniß des Außenhandels im Jahre 1888. — Frankreich: Die Zuckerproduktion in der Campagne 1887/88. — Bergbau und Hüttenindustrie Frankreichs und Algeriens im Jahre 1887. — Ver⸗ einigte Staaten von Amerika: Schiffsverkehr mit dem Auslande im Fiskaljahre 1887/88. — Korea: Der auswärtige Handel und die Schiffahrt im Jahre 1888. Canada: Schiffsverkehr im Fiskaljahre 1887/88. — China: Der auswärtige Fanber und die Schiffahrt in den dem Verkehr geöffneten chinesischen 8
äfen im Jahre 1888. — Allgemeines: Zuckerproduktion der wichtigsten Länder. — Zweiter Theil. Berichte über das Ausland. Europa. Handelsberichte für das Jahr 1888 aus Riga, Rom, Odessa, Cadiz, Bilbao, Fayal (Azoren), Genua. Budapest: Die wirthschaftlichen Verhältnisse Ungarns. — Wien: Wirthschaftliche und Handels⸗ verhältnisse Oesterreich⸗Ungarns im Jahre 1888. Italien: Die Oelproduktion. — Marseille: Schiff⸗ fahrtsbewegung im Jahre 1888. — Gent: Schiffs⸗ verkehr im Jahre 1888. Moskau: Die dies⸗ jährige Messe in Irbit (Gouvernement Perm). — Salonik: Schiffahrtsbericht für das Jahr 1888. — Rußland: Handelsbewegung in den russischen Häfen des Asowschen und des Schwarzen Meeres in den Jahren 1887 und 1888. — Verkehr deutscher Schiffe im Jahre 1888 in Cadiz, Gent, Favyal (Azoren), Bilbao, Riga, Swansea. Asien. Canton: Handelsbericht für das Jahr 1888. Jaffa: andel und Schiffahrt im Jahre 1888. Futschau: Das Theegeschäft in Futschau während der Saison 1888/89. — Afrika. Tripolis: Handels⸗
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