1889 / 212 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Sep 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Auf den Bericht vom 1. August d.

durch genehn

vilegiums vom 25. Oktober 1880 (G.⸗S. Stadt Breslau Anleihescheine:

B. Nr.

Litt.

von vier auf drei mit der Maßgabe,

Tilgungsfrist

Gesammt⸗Anleihe innegehalten wird. Berlin, den 16. August 1889.

An die Mi

Minister Den Re

Progymnasium in Viersen und Friedrich Wilhelm Carl

Röhr an der Oberlehrer

gelegt worden.

den Bezirk de

seines Wohnsitzes in Itzehoe, ernannt worden. ☚¶—

am K. Dr. Norbert Alsters,

Der Rechtsanwalt Gerlach zu Itzehoe ist zum Notar für

1b J. will Ich hier⸗ nigen, daß der Zinsfuß der auf Grund des Pri⸗ ber S. 374) von der ausgefertigten und noch nicht begebenen

1 751 bis inkl. 1 900 à 2000 ℳ, 10 901 11 900 à 1000

24 701 25 900 à 500

35 900 à 200 und ein halb Prozent herabgesetzt werde, daß die in dem Privilegium festgesetzte bezüglich der in demselben näher bezeichneten

Wilhelm R. Zugleich für den Finanz⸗Minister: nister der Finanzen und des Innern.

ium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.;

ktoren, Dr. Joseph Dieckmann am Real⸗ höheren Bürgerschule zu Hechingen sowie dem

Kaiser⸗Karls⸗Gymnasium in Aachen, ist das Prädikat „Professor“ bei⸗

Justiz⸗Ministerium.

s Ober⸗Landesgerichts zu Kiel, mit Anweisung

—7

„Preußen die Kaiserin

gegen 8 ¼ Uhr einen Spazierritt, traf jedoch schon im Neuen Palais wieder ein.

Nach der

Grafen und der Gräfin Später unternahm Ihre Majestät eine Fahrt in den Neuen Garten und kehrte in Begleitung Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich Leopold nach dem Neuen Palais zurück, wo sich Höchstdieselbe von Ihrer Majestät

schiedete.

Gestern Nachmittag 1 ½ Uhr ist

Kaiserin mit

Wildpark abgereist und beabsichtigt heute Abend von Dresden

Neue

ach d

Der General⸗Lieutenant von Lattre, Direktor der Kriegs⸗Akademie, ist von Urlaub hier wieder eingetroffen.

Der kommandirende Admiral, Vize⸗Admiral Freiherr

von der Gol gekehrt.

Kapitän zur S

Contre⸗Admiral Deinhard, ist am 4. September cr. Kapstadt eingetroffen.

8 Der Wachkommando S. M. Krz.

sowie die 1J Hälfte der Besatzung S. M. Knbt. sind,

M. 1 1 von Arend, mit dem deutschen Reichspostdampfer „Braun⸗ schweig“ am 6. d. M. in Bremerhaven eingetroffen.

„elf ziers S.

Besatzungen S.

gehen sofort nach Kiel, die Besatzungshälfte „Wolf“ nach Wilhelmshaven weiter.

S. M.

Lieutenant Ascher, ist am 4. September cr. in Hakodate ein⸗

getroffen und b reise nach Kobe

Bayern.

28. d. M. berufenen Landesversammlung dürften, wie

M. Kreuzer⸗Fregatte

Nichtamtliches.

. Berlin, 6. September. Ihre Majestät nund Königin unternahm vorgestern Morgen gegen 9 Uhr

ertheilte Ihre Majestät dem

Mittagstafel Jh. Waldersee eine Audienz.

Franz

verab⸗

g st Ihre Majestät die Sr. Majestät dem Kaiser von der Station

n Palais zurückzukehren.

tz ist von seiner Dienstreise hierher zurück⸗

„Leipzig“, Kommandant ee Plüddemann, mit dem Geschwader⸗Chef, in

bis zum 25. Juni d. J. in Apia als zurückgebliebene Rest der Besatzungen „Adler“ und S. M. Knbt. „Eber“ unter des Krz.

bisherigen I. Offi⸗

Führung he . Kapitän⸗Lieutenants

„Adler“, Die

„Eber“ M. Kbt.

M. Kbt.

S.

M. Krz. „Adler“ und S.

Kanonenboot „Iltis“, Kommandant Kapitän⸗

eabsichtigt, am 17. September cr. die Weiter⸗ anzutreten.

München, 5. September. Der auf den

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Coburg, 4. Sevptember. (Cob. Ztg.). Se. Hoheit der Herzog traf heute Abend von Oberhof hier wieder ein. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Philipp von Sachsen⸗ haben sich gestern von hier nach Salzburg egeben.

Schwarzburg⸗ESondershausen. September. (Schwzb.⸗Rud. Lds.⸗Ztg.) Im Befinden Sr. Durchlaucht des Fürsten Günther ist in den letzten 24 Stunden eine bemerkenswerthe Aenderung nicht eingetreten.

Sondershausen,

Großbritannien und Irland. London, 6. September. (W. T. B.) Zum Chef des neuen Ressorts für Land⸗ wirthschaft mit Sitz im Kabinet ist Chaplin ernannt worden.

Ueber den weiteren Verlauf des Dock⸗Arbeiter⸗ strikes meldet „W. T. B.“:

London, 5. September, Abends. In einer von den Stri⸗ kenden heute Nachmittag abgehaltenen und sehr zahlreich besuchten Versammlung wurde von dem Führer der Strikenden, Burns, mitgetheilt, daß der durch die Zeichnungen in den letzten 8 Tagen gebildete Unterstützungsfonds füuͤr die Strikenden durch die Beisteuer aus Australien auf 7000 Pfd. Sterl. gestiegen sei. Burns fügte hinzu, sobald die Dockgesellschaften in dem entbrannten Kampfe unterlegen seien, werde es sich nicht mehr um einen Lohn von 6 Pence, sondern um einen solchen von 7 Pence per Stunde handeln.

In Folge der zwischen den Besitzern der Themse⸗Quais und den Strikenden zu Stande gekommenen Vereinbarung haben die Arbeiter heute an mehreren Quais die Arbeit wieder aufgenommen, namentlich auch an der großen „Butlers Werft“, wo zehn Millionen Pfund Thee aufgespeichert sind. Die Hoffnung auf eine baldige Beendigung des allgemeinen Strikes vermehrt sich.

Nach einer Meldung des „Reuter'schen Burtaus“ aus Mel⸗ bourne sind dort nahezu 4000 Pfund für die strikenden Dockarbeiter Londons gesammelt worden und werden allabendlich Meetings ab⸗ gehalten, bei welchen Theilnahme⸗Kundgebungen für die Strikenden stattfinden. Aehnliche Kundgebungen erfolgten in Sydney, Brisbane, Adelaide und Hobarttown.

Frankreich. Paris, 6. September. (W. T. B.) Boulanger hat an den Minister⸗Präsidenten Tirard ein Schreiben gerichtet, in welchem er verlangt, vor ein Kriegs⸗ gericht gestellt zu werden, und sich verpflichtet, sich sofort zu stellen, sobald der Gerichtshof konstituirt sei. Boulanger fügt noch hinzu, weigere sich Tirard, diesem Verlangen nachzukommen, so beweise dies, daß man in höheren Kreisen das unparteiische Votum eines militärischen Gerichtshofs fürchte, er werde dann seine Sache dem obersten Richter unterbreiten, der bei den Wahlen am 22. September das Urtheil sprechen werde.

Die Meldungen der boulangistischen Blätter über einen angeblichen Konflikt zwischen dem Minister⸗Präsi⸗ denten Tirard und dem Minister des Innern, Constans, werden in Regierungskreisen als unbegründet bezeichnet.

Italien. Bologna, 5. September. (W. T. B.) Die Gesandtschaft des Königs von Schoa, welche einen Ausflug nach Venedig gemacht hatte, ist auf der Rückreis von dort heute Abend hier eingetroffen.

Türkei. [A. C.) Schakir Pascha hat unter dem 17. August nachstehende, die Lage in Kreta betreffende De⸗ pesche an den Großvezier gerichtet:

„Die Atbener Journale veröffentlichen fortgesetzt sensationelle Artikel zwecks Verleitung zu der Annahme, daß die Muhamedaner die Christen niedermetzeln und sich beständiger aggressiver Handlungen gegen letztere schuldig machen. Wie Ew. Hoheit wissen, baben gewisse Individuen, welche Niederlagen in Parteikämpfen erlitten, aus eigen⸗ nützigen Beweggründen die verbrecherische Idee gefaßt, Unordnungen zu erzeugen, und damit begonnen, das öffentliche Gemüth zu er⸗ regen. Sie besuchten die Muhamedaner in dem unweit Rethymo ge⸗ legenen Dorfe Episcopi und drängten sie, unverzüglich wo anders hin auszuwandern, wobei sie dieselben vertraulich und mit anscheinend freundlichem Motive warnten, daß, wenn sie nicht ihr Dorf vor Anbruch des Abends verließen, ihr Leben in Gefahr schweben würde, da die Aufständischen Vor⸗ bereitungen träfen, um sie am nämlichen Abend anrzugreifen. Getäuscht durch diese List, beeilten die Muhamedaner sich, ihre Heimstätten zu verlassen, um eine Zuflucht in den Städten zu finden, aber unverzüglich nach ihrer Abreise sahen sie, wie ihre Meiereien und Häuser von den verbrecherichen Händen der Christen, welche sie als Freunde betrachteten, geplündert und niedergebrannt wurden. Es ist durch außerordentliche Aktenstücke, sowie durch ein Telegramm, welches der französische Vize⸗Konsul in Candia an den Konsul in Canea richtete und von welchem eine Abschrift in den Regie⸗ rungs⸗Archiven sich befindet, klar erwiesen, daß die Christen kurz darauf das Minaret der Moschee in dem Dorfe Kalios im Sandschak Sphakia, die Kubbili⸗Moschee im Dorfe Veukolis (Canea) und viele andere religiöse Gebäude zerstörten, daß unter den im Dorfe Ayia Yorghi unweit Rethymo ermordeten Muhamedaner sich ein 8 jähriger Greis befand, daß die Häuser sämmtlicher Muhamedaner nieder⸗ gebrannt wurden und daß, als die Muhamedaner in Abazia im selbigen Distrikt ihr Dorf verließen, die Christen sie unterweg, angriffen und deren Frauen schändeten. Während

ei se

Zeitungsstimmen.

In einem Artikel des „Dresdener Journals“ zur Begrüßung Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin heißt es:

„Sieben Jahre sind in diesen Tagen verflossen, seit das sächsische Armee⸗Corps zum letzten Male vor den Augen Kaiser Wilhelm's des Ersten in Parade gestanden hat, unweit der Stelle, wo es morgen an Kaiser Wilhem dem Zweiten vorüberziehen wird. „Nicht rasten und nicht rosten“, das ist der Wahlspruch des deutschen Heeres und mit ihm der sächsischen Truppen gewesen, wie allezeit, so ganz be⸗ sonders in den letzten Jahren. An Zahl der Streiter abermals beträchtlich vermehrt und dadurch zu einem der stärksten im Reiche angewachsen, hat das sächsische Armee⸗Corps unter den Feldherrnaugen seines Königs und geleitet von seinem erlauchten Prinzlichen Führer seit jenen Kaisertagen des Jahres 1882 in unermüdlicher Thätigkeit weiter⸗ gearbeitet, um gerüstet zu sein für den Fall, welchen uns der Ernst der Zeiten jeden Tag bringen kann. Und wie vor sieben Jahren unsere Truppen durch des Heldenkaisers Mund die ehrenvollste An⸗ erkennung fanden, so wird dessen sind wir gewiß auch Kaiser Wilhelm II., wenn Sein Blick die langen Fronten unserer Bataillone und Schwadronen hinabgleitet, die Gewißheit erlangen, daß die sächsische Armee eine undurchdringliche Stelle in der eisernen Rüstung Deutschlands bildet, in der Rüstung, von welcher alle Streiche seiner Feinde machtlos abprallen müssen. 1

Gilt also unserer Armee in erster Linie die Ehre des Aller⸗ höchsten Besuches, so begrüßt heute doch das ganze sächsische Volk des Kaisers Majestät. Mit welchen Gefühlen, das bedarf kaum noch einer besonderen Ausführung Die alte oft bewährte Treue, in der unser Volk seinem angestammten Königshause zugethan ist, die bringt es auch dem Kaiser entgegen: Sachsentreue und Treue zu Kaiser und Reich, die können und sollen heute friedlich nebeneinander in einem Herzen wohnen. Diese Gesinaung bildete die Grundstimmung der allen unvergeßlichen Kaisertage vor 7 Jahren, sie wird auch in diesen Tagen alle Kundgebungen beherrschen, wie manches im übrigen auch zwischen damals und heute sich in unseren Gefühlen anders gestaltet hat. Mit Rührung und Dankbarkeit schauten wir in die milden, nun erloschenen Augen des ersten deutschen Kaisers, Hoffnung und freudiges Vertrauen in die Zukunft erweckt des Enkels kühner, glänzender Blick in unseren Herzen. Unter Ihm wird der Schild des Reiches allezeit blank, sein Schwert allezeit scharf und bereit sein, gegen den aus der Scheide zu fliegen, der uns zu nahe tritt gegen Niemanden sonst. Und wie die Versuche der Gegner des Monarchent ums vergeblich sein werden, Ihm auch nur ein Titelchen seiner Machtbefugnisse zu schmälern, so wird Kaiser Wilhelm auch treu die Rechte Anderer wahren. Dies alles spricht Seine kraftvolle, zielbewußte Persönlichkeit in lebendiger Sprache auch von

zu uns. Und eine ähnliche, die Herzen gewinnende Macht geht Ihrer Majestät der Kaiserin aus. Noch nicht lange ist es her, daß des Schicksals Fügung Sie auf die hobe Stelle berief die Sie heute einnimmt, und schon blickt man aller Orten im Reich auf Sie als das Muster einer edlen, deutschen Frau, schon ist uns Allen Ihr treues Walten an der Seite des Kaiserlichen Gemahls, Ihre liebe⸗ volle Fürsorge im Kreise Ihrer fünf blühenden Söhne ein liebes, stets gegenwärtiges Bild. Darum ist es echter, wahrer Jubel, der heute den Kaiserlichen Majestäten entgegentönen wird, wenn Sie an der Seite unseres geliebten Königspaares in unsere Stadt Ihren Einzug halten, und aus vollen, treuen Herzen wird Ihnen der tausendstimmige Gruß dar⸗

gebracht werden: . 8 Heil dem Kaiser! Heil der Kaiserin!

Zu der von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog von Baden in Ueberlingen gehaltenen Rede be⸗ merkt die „Tägliche Rundschau“:

„Unter den Fürsten Deutschlands, auf welche das deutsche Volk mit vollem Vertrauen zu blicken gewohnt ist, sieht Großherzog Friedrich von Baden mit in erster Reihe. Immerdar hat dieser Fürst das nationale Banner hochgehalten, in den entscheidenden Stunden der deutschen Geschichte hat er mit seinem ganzen Herzen treu und fest zur Nation gestanden. Um so größeren Anspruch auf allgemeine Beherzigung hat das Mahnwort, das der edle Fürst an alle Deutschen richtet.“

Ueber die Art und Weise, in welcher die Feier des 2. September in Deutschland allgemein begangen worden ist, äußert die Oberschlesische Presse“:

„Es ist ein erbebendes Gefühl zu sehen, daß das Nationalfest am 2. September überall in Deutschland in würdiger Weise gefeiert worden ist. Die Berichte, die darüber aus verschiedenen Gegenden vorliegen, bekunden keinen Unterschied in Bezug auf den Ausdruck patriolischer Freude, zu welcher die Feier des Sedantages Anlaß ge⸗ geben; in Preußen wie in Bayern, in Sachsen, Württemberg und allen übrigen Bundesstaaten ist er in gleicher Weise und in demselben Sinne gefeiert worden als ein Tag der Erinnerung an die nationale Wiedergeburt, als ein Tag der Mahnung, einig und opfermüthig zu bleiben, wie vor neunzehn Jahren, und mit dem Gelöbniß, „mit dem letzten Blutstropfen einzustehen für die Wahrung der nationalen Ein⸗ heit und Unabhängigkeit.“ Diese Gesinnungen haben auch in den Blättern der verschiedensten Richtungen einmüthigen Ausdruck erhalten. Der Parteihader war einen Augenblick verstummt, und Alles einigte sich zu demselben Gedanken der Hingabe für Kaiser und Reich. Wer heute noch über die Berechtigung der Sedanfeier nachdenkt oder daran zweifelt, der muß biervon allein schon durch die Thatsache überzeugt werden, daß der Tag die Geister einigt und mit dem Bewußtsein nationaler Pflichten erfüllt, welches in dem täglichen politischen Getriebe nur zu leicht in den Hintergrund gedrängt wird,

ihres Gemüths die verführerischen Truggebilde der politischen für Wahrheit nehmen, würden dem Treiben der Demagogen voll Empörung den Rücken wenden, ahnten sie auch nur entfernt, zu welchen Zwecken ihre Gutgläubigkeit von den „Führern mißbraucht wird. Wären wir erst einmal soweit, dann könnte auch das Kartell sich in seine Bestandtheile auflösen, mit dem erhebenden Bewußtsein, seine Pflicht erfüllt und dem nationalen Gedanken endgültig zum Siege verholfen iu haben. Aber soweit sind wir eben noch nicht, und es mag noch manches Jahr verstreichen, ehe wir soweit kommen. In der Zwischenzeit aber die Führer des Kartells verlassen, wäre ein Be⸗ ginnen, wie wenn der äußere Dreibund sich auflösen und seine Armeen ent⸗ lassen wollte, so lange der Panslavismus und Chauvinismus bis an die Zähne bewaffnet dastehen. Wir besorgen auch nicht, daß vereinzelte, seßtbin laut gewordene Mahnungen an die Adresse der National⸗ lib

Einfalt Gaukler

eralen, bei den nächsten Wahlen „ohne Rücksicht auf das Kartell vorzugehen“, bei den besonnenen Elementen der Partei und diese bilden ja gottlob den Hauptbestand derselben auf Anklang stoßen werden. In Süddeutschland schon ganz gewiß nicht, ebensowenig in Hannover und Sachsen. Und das autoritative Gewicht, welches sich in der Haltung des Gros ausdrückt, wird hinreichen, um stellen⸗ weise Absplitterungstendenzen im Zaum zu halten, sodaß die Speku⸗ lation der Freisinnigen auf Zuzug vom linken Flügel der National⸗ liberalen her in sich selbst zusammenfällt.

Ueber den Empfang Ihrer Majestäten d der Kaiserin am Königlich sächsischen der Stadt Dresden meldet das „W. T. B.“:

Dresden, 5. September. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sind, von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Albrecht, Prinz⸗ Regenten von Braunschweig, begleitet, heute Abend 5 ¾ Uhr mittels Sonderzuges hier eingetroffen und auf dem prachtvoll geschmückten Leipziger Bahnhofe von Ihren Majestäten dem König und der Königin, Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Georg, sowie von Sr. König⸗ lichen Hoheit dem Prinzen Leopold von Baypern, Sr. Durch⸗ laucht dem Fürsten Reuß j. L. und Sr. Königlichen Hobeit dem Erbgroßherzog von Sachsen⸗Weimar empfangen worden. Die Begrüßung Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin mit den sächsischen Majestäten war eine äußerst herzliche. Zum Empfange waren außerdem anwesend: die ganze Generalität, sämmtliche Minister, die Mitglieder des diplomatischen Corps, die fremdherrlichen Offiziere und die Spitzen aller Behörden. Se. Majestät der Kaiser begab Sich nach der Ankunft zunächst in das Königszimmer und darauf zu der vor dem Bahnhof stehenden Generalität, an deren Spitze sich der General⸗Feldmarschall Prinz Georg befand Von der bei dem Bahnhofe angesammelten Volksmenge wurden Ihre Majestaͤten mit stürmischen Hochrufen begrüßt. Nach dem Abschreiten der Ehren⸗ Compagnie und dem Vorbeimarsch traten Ibre Majestäten die Fahrt duarch die Kaiserstraße nach dem Kaiser⸗Wilbelms⸗Platz an, wo außer dem Rathe der Stadt, den Stadtverordneten und den Ehren⸗ jungfrauen auch die Geistlichkeit der Stadt Aufstellung genemmen hatte. Ober⸗Bürgermeister Dr. Stübel hielt bier folgende Ansprache:

„Zum ersten Male betreten Ew. Majestät das getreue Sachsen⸗ land, um prüfenden Blicks Heerschau zu halten. Die Bürgerschaft der Stadt Dresden ist gleich dem ihr über Alles theueren König⸗ lichen Herrn des Landes erfüllt von der frohen Zuversicht, daß die sächsischen Regimenter sich von Neuem als eine schlagfertige und starke Wehr des Vaterlandes erweisen werden. Mit Freuden werden sie dem Rufe Ew. Majestät folgen, wenn je des Reiches Feinde die Erhaltung des Friedens unmöglich machen sollten. Der Lorbeer wird im gerechten Kampfe Ew. Majestät nicht fehlen. Heute aber, da wir in Ew. Majestät den vornehmsten und mächtigsten Schirmherrn des Friedens verehren, und da Ew. Majestät zu unserer höchsten Freude mit Ihrer Majestät unserer huldreichen Kaiserin bier Allerhöchstihren friedlichen Einzug halten, bietet Dresden dar zum Gruße die Königin der Blumen, und jubelnd erneut die Bürgerschaft das Gelübde der Treue.“ 8 1

Der Ober⸗Bürgermeister schloß seine Ansprache mit einem be⸗ geistert aufgenommenen Hoch auf Majestät den Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin. 1

Se. Majestät der Kaiser dankte mit huldvollen Worten, sprach die Freude aus, hier wieder einzutreffen, wo Ihm die Erfüllung Seiner Pflichten jederzeit leicht gemacht werde, und reichte dem Ober⸗ Bürgermeister die Hand. 1“ Hierauf erfolgte die Weiterfahrt durch die Hauptstraße, über Neustädter Markt, woselbst 800 Schulkinder eine Gesangs⸗ huldigung darbrachten, und über die festlich geschmückte Brücke nach dem Königlichen Schlosse. Auf der vom Bahnhofe bis zum Königlichen Schlosse hergestellten Feststraße bildeten die Vereine, die Schulen und die Korporationen Spalier. Beim Königlichen Schlosse war eine zweite Ehrencompagnie aufgestellt, welche die mili⸗ tärischen Ehren erwies. Der Einzug erfolgte unter Glockengeläute von allen Thürmen und unter unausgesetzten begeisterten Kundgebungen der Bevölkerung. Auf dem ganzen Wege wurden Ihre Majestäten mit unausgesetzten enthusiastischen Zurufen begräßt.

Abends 7 Uhr fand im Königlichen Schlosse Familientafel statt, an welcher die hier anwesenden Fürstlichkeiten theilnahmen. Das Gefolge und der Ehrendienst nahmen an der 60 Gedecke tählenden Marschallstafel Platz.

Dresden, 6. September. (W. T. B.) S Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin begaben sich Begleitung der sächsischen Königlichen Majestäten und der anderen Fürstlichkeiten nebst Gefolge heute früh 8 ½ Uer nach Oschatz zur Parade des sächsischen Armee⸗ Corps. Auf der Fahrt nach dem Leipziger Bahnhofe wurden Ihre Majestäten vom Publikum jubelnd begrüßt. In Oschatz bestiegen die Allerhöchsten Herrschaften die Wagen und begaben sich über Naundorf auf das Paradefeld.

Se —2

den

41 010 ab; unter den Einnahmen figuriren neben den erwähnten Zuschüssen die Mitgliederbeiträge mit 4580 und außerordentliche Einnahmen mit 632 Die Ausgaben beliefen sich bei der Central⸗ verwaltung auf 13 770 ℳ, bei der Schulverwaltung auf 27 240 Was die Lokalvereine anbetrifft, so liegen die Rechnungen für 1888/89 dem Centralvorstand noch nicht vor. Im Jahre 1887/88 betrug bei den Lokal⸗ vereinen die Einnahme für die Vereinsverwaltung 21 050 ℳ, davon waren Mitgliederbeiträge 20 893 ℳ; die Ausgaben beliefen sich hier auf 12 236 ℳ, so daß sich ein Ueberschuß ergab von 8814 Bei der Schulverwaltung der Lokalvereine beliefen sich die Einnahmen auf 63 293 ℳ, die Ausgaben auf 64 068 In dem Vereinsgebiet bestanden 68 Handwerker⸗Fortbildungsschulen, welche der Oberleitung des Centralvorstandes unterstellt waren. Die Schülerzahl betrug 1888/89 in den Zeichenschulen 3190 (+ 219), in den Fortbildungs⸗ schulen 3013 (+ 316), in den Vorbereitungsschulen 1826 (— 227), zusammen 8029 gegen 7721 Schüler im Vorjahre; wird jeder Schüler nur ein Mal gezählt, so ergiebt sich bei 6139 Schülern ein Zuwachs von 150 gegenüber dem Vorjahr. Die Zabl der Lehrer ist von 228 auf 235 gestiegen, welche während des Winters 1091 ¼ wöchentliche Unterrichtsstunden ertheilten. vͥ1X“

Württembergische Darlehenskassen⸗Vereine

In Stuttgart fand am 29. August die jährliche, nunmehr achte, Hauptversammlung der zu einem Verbande vereinigten württem⸗ bergischen Darlehenskassen⸗Vereine unter dem Vorsitz des Regierungs⸗ Raths Leemann, Präsidenten des Verbandes, statt. Aus dem Bericht über das letzte Jahr, welcher den Mitgliedern als Ganzes durch das landwirthschaftliche Wochenblatt zugebt, theilte der Vorsitzende nur einige Hauptzahlen mit. Der Verband umfaßt danach 217 Darlehenskassen⸗Vereine mit 17 550 Mitgliedern, nachdem seit der vorjährigen Verbandsversammlung 41 neue mit 2026 Mitgliedern hinzugekommen sind. Bei 176 älteren Vereinen, welche Ende 1888 ihre Rechnung abgeschlossen haben, be⸗ trägt der Umsatz 15 025 000, die Aktiva 5 064 000, die Passiva 4 915 000, das Vereinsvermögen 149 100, der Jahresgewinn 36 500 Sparkassen sind bei 110 älteren Vereinen eingerichtet, und die Ein⸗ lagen hatten einen Gesammtbetrag von 3900 000 Bei der Geld⸗ ausgleichstelle, der Königlichen Hofbank, ist 209 Vereinen ein Kredit im Gesammtbetrage von 1 323 300 eröffnet Am Schluß des ersten Halbjahres 1888 betrug das Guthaben der Könialichen Hofbank 64 504 44 ℳ; am Schluß des zweiten Halbjabres bezifferte sich das Guthaben der Vereine auf 175 569,05 Gemeinschaftliche Ein⸗ azufe haben im Jahre 1888 ausgeführt 79 Vereine im Gesammtbetrage von 80 336,40 Der zweite Gegenstand der Tagesordnung betraf die Aenderungen in den Satzungen der Vereine und des Verbandes fowie die Aenderungen in der Geschäfts⸗ und Rechnungsführung, velche durch das am 1. Oktober in Kraft tretende Genossenschafts⸗ gesetz nothwendig werden. Die Versammlung genehmigte die vor⸗ geschlagene Abfassung der Satzungen Was die Wahl der Haftform (unbeschränkte Haftpflicht, unbeschränkte Nachschußpflicht und beschränkte Hafipflicht auf die Geschäftsantheile oder ein Vielfaches der⸗ selben) betrifft, so führte der Vorsitzende aus, daß für die Darlehenskassenvereine die seither herrschende unbeschränkte Haftpiflcht unter den drei möglichen Arten die passendste bleibe. Die beschränkte Haftpflicht empfeble sich nur bei bohen Ge⸗ schäftsantheilen und bohen Dividenden, welche beide für die Darlehens⸗ kassenvereine nicht passen. Die unbeschränkte Nachschußpflicht biete mehr für Vereine, deren Mitglieder einander nicht so genau kennen, Vortheile; die unbedingte Haftpflicht mit dem drohenden Gespenst des Einzelangriffs irgendeines Mitgliedes durch irgendwelchen Gläu⸗ biger des Vereins habe unter dem neuen Gesetz seine gefährliche Spitze durch die vom Konkursverwalter anzuordnenden zwei Umlageverfahren verloren. Die Versammlung stimmte, nach dem „Schwäb. Merkur’, bei, und die Verbandsvereine werden somit „eingetragene Genof

schaften mit unbeschränkter Haftpflicht“ sein.

c 1 e

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 25. August bis inkl. 31. August er. zur Anmeldung gekommen: 187 Eheschließungen, 876 Lebendgeborene, 37 Todtgeborene, 546 Sterbefälle. Kunst und Wissenschaft.

Der soeben ausgegebene „Anzeiger“ des Germanischen Na⸗ tional⸗Museums in Nürnberg (für Juli und August) enthält einen Aufsatz über die Erwerbung der Fürstlich Sul⸗ kowski'schen Sammlung von Hrn. Direktor A. von Essenwein, welcher zunächst die Sammlung selbst bespricht und in einem zweiten Theile die finanzielle Seite der Erwerbungsfrage behandelt. In dem ersten Theile heißt es: „Um nicht ganz ungemessene Erwartungen zu erwecken, muß ausdrücklich betont werden, daß es sich nicht um die Ruͤckerwerbung des ganzen Zeughauses für Nürnberg handelt, sondern nur um einen Tbeil, vielleicht einen kleinen, aber jedenfalls den wichtigsten Theil desselben. Als solcher galten schon im 15 Jahr⸗ bundert die Turnierharnische der Stadt, weiche die benachbarten Fürsten und Adeligen, so die Markgrafen von Brandenburg, zu leihen pflegten. Es muß ferner bemerkt werden, daß unter den Beständen sich manche befinden, die in mehr Exemplaren vorkommen, als wir sie brauchen, sowie aber auch, daß durch die Erwerbung doch nicht das ganze Programm erfüllt wird, wohl aber ein ganz wichtiger und wesentlicher Theil desselben. In dem zum Verkauf gestellten Theile der Sulkowski'schen Sammlung befindet sich aber noch manches Andere. Die uns interessirenden Waffen bilden zwar den vorzüg⸗ lichsten, ersten Theil derselben. Aber als zweiter ist doch noch eine An⸗ zahl plastischer Kunstgegenstände dabei, dann Möbel, Silbergerätbe, Gläser, Krüge, Majoliken, Porzellan, Eßbestecke und allerlei Anderes, größtentheils Stücke, welche die übrigen Sammlungen sehr bereichern werden, zum Theil von großer Schönheit und Kostbarkeit S Kaiser

der Kunstkammer

1“

herrliche Schätze, wichtige und seltene Denkmäler, die dem Studium reichhaltiges Material zuführen, daran wir uns freuen und die hoffenlich auch die Freude Anderer bilden werden“ 2 Aus der Chronik des Museums ist ferner zu entnehmen, daß Prinz Wilhelm zu Hanau den Betrag von 1000 mit der Be⸗ stimmung übergeben hat, in einem der gemalten Fenster der künftigen Neubauten das Rosenwunder der hl. Elisabeth zur Darstellung zu bringen, und Hr. A. Ritter von Lanna in Prag dem Museum neuer⸗ dings wieder einen Betrag von 1000 zur Förderung der Porzellan⸗ Sammlung zugewendet hat. Als Hülfsarbeiter ist Dr. G. Bendiner aus Dresden beim Museum eingetreten.

Mainz. Bei einer Ausgrabung in einer Seitenstraße nächst dem heutigen Zeughause ist man auf einen Pfeiler der alten Römerbrücke über den Rhein gestoßen. Das Mauerwerk ist noch 8 gut erhalten; wie bei fast allen Römerbauten und bei den schon früher bloßgelegten Pfeilern dieser Brücke sind die äußeren Flächen aus Quadersteinen gebildet, während das Innere mit kleineren Steinen und Kalk ausgegossen ist. Interessante Steine mit Inschriften scheinen nicht miteingemauert zu sein. Der Pfeiler liegt tief unter der heutigen Erdoberfläche und einige 100 m vom jetzigen Rheinufer entfernt.

Literatur.

Im Auswärtigen Amt ist auch

zeichniß der Kaiserlich deutschen Kons - worden, aus welchem sich die zahlreichen Neubesetzungen der Kon stellen, wie sie die Ausdehnung unserer Vertretung im Auslande bewirkte, ergeben. Im Interesse des Publikums sei darauf auf⸗ merksam gemacht, daß nach amtlicher Bekanntmachung die Anrufung der Kaiserlich deutschen Konsuln Seitens der Reichsangehörigen nicht etwa der Vermittelung des Auswärtigen Amts berarf, sondern direkt geschehen kann, und für die dazu nöthigen Nachweise e ses Ver⸗ zeichniß dient. Dasselbe ist von der Königlichen von E. S. Mittler und Sohn 1,25 zu beziehen Gleichzeitig erschien ebenda und Weise redigirt ein Verzeichniß der Konsuln des A im Deutschen Reich (Preis 80 ₰).

Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Quarantänewesen.

Niederlande.

Zufolge einer im „Nederlandsche Staats⸗Courant’ veröffentlichten rfügung der Königlich niederländischen Minister des Innern und Finanzen vom 20. August 1889 ist die Ein⸗ und Durchfuhr von pen, gebrauchten Kleidungsstücken und ungewaschener Leib⸗ und twäsche aus Porto⸗Rico vom 25. desselben Monats ab verboten. äckstücke, welche von Reisenden mitgeführt werden, fallen nicht

dieses Verbot. Schweden.

Auf dem Hefe Patrikshill in der Gemeinde chen Provinz Halland ist der Milzbrand unter dem

Söndrum der schwe⸗ Rindvieh

. 3. September.

e von C. H. Helmeke in der Wv dieser Woche hat ein recht bedeutendes Geschäft in Stärke und Mehl diesponibler Waare stattgefunden. Der Wunsch, alte Bestände

zu äumen, hatte wohl manchen Inhaber veranlaßt, Konzessionen im

ffelfabrikate n Laufe

0 1

Preise zu machen; unter Anderem wurde eine größere Partie Mehl der Prignitz zu einem außerordentlich niedrigen Preise verkauft, wäh⸗ rend wieder andere Inhaber alter Waare nicht konvenirende Gebote im Hinblick auf das noch nicht feststehende Resultat der Kartoffelernte ablehnten. Das Geschäft auf neue Campangne ist bei der meist strikten Zurückhaltung der Produzenten auch heute noch zu keiner Entwicklung gekommen. Die hier folgenden Notirungen können als der Durch⸗ schnitt der gezahlten und geforderten Preise gelten. Zu notiren ist für reelle Prima⸗Stärke 17 18 50 ℳ, für desgleichen Mehl 17 18,50 ℳ, abfallende Sorten 17 ℳ, Sekunda⸗Qualitäten 15 bis 16,50 ℳ, Tertia 13 14,50 ℳ, Schlammsorten 10bb Kartoffelzucker, Syrup und Dextrin sind abermals etwas niedriger zu notiren. Zu notiren ist frei Berlin: Prima Kartoffelmehl, je nach Ovalität 19 - 21 ℳ, Secunda Kartoffelmehl 17,50 18,50 ℳ, Prima Kartoffelstärke 18 50 19,50 ℳ, Secunda do. 17 18 ℳ, Prima weißer Kartoffelsprup 42 ° promp: 23,25 ℳ, do do. per Sep⸗ tember 23,25 ℳ, do. gelber Kartoffelsprup prompt 22 23 ℳ, do. do. per September 22 ℳ, do. weißer Kartoffelzucker prompt 23,50 ℳ, do. do. per September 23,50 ℳ, do. gelber per September 21 bis 22,50 , do. Dextrin prompt 28 29 ℳ, krystallinischer Kartoffel⸗ zucker 99 % 44 45 ℳ, krystallinisches Nachprodukt 80 % 22 23

Der Aufsichtsrath der Märkischen Maschinenbau⸗ anstalt vormals Kamp u. Co., Wetter a. d. Ruhr, beschloß, den Aktionären die Vertheilung einer Dividende von 9 % gegen 4 ½% im Vorjahre vorzuschlagen. Es beträgt der Gesammt⸗Bruttogewinn für 1888/89 321 285 gegen Davon

172 828 im Vorjahre. 1 werden verwendet 72 976 für gewöhnliche Abschreibungen ꝛc. (im Vorjahre 51 115 ℳ), 26 330 für Reservefonds und Tantièmen (im Vorjahre 11 871 ℳ) und 216 000 zu 90 % Dividende Die Direktion theilt mit, das die Fabrik vorliegende Ordres in ungefährer Höbe des ganzen vorjährigen Umsatzes fest zur Ausführung hat, sodaß dieselbe bereits bis Ende des jetzt laufenden Geschäftsjahres, also 1. Juli 1890 voll und lohnend beschäftigt ist.

Der dem Aufsichtsrath der Chemnitzer Werkzeug⸗ maschinen⸗Fabrik vorm. Joh. Zimmermann vorgelegte Abschluß pro 1888 89 ergiebt einen Bruttogewinn von 610 903 und nach Abzug von 166 580 für Abschreibungen einen Reingewinn von 444 323 Es wurde beschlossen, eine Dividende von 6 % zu vertheilen und nach Abrechnung der Dotirung des Reservefonds mit 22 013 sowie der statutenmäßigen Tantièmen den Reservefonds gußerordentlich mit 60 000 zu dotiren. Auf neue Rechnung werden 5894 vorgetragen.

In den festlichen Betrachtungen kam insbesondere die Genug⸗ thuung über die Gegenwart zum Ausdruck Es war nicht nur die Freude über den Frieden und über die Friedensaussichten, welche

die „Allg. Ztg.“ erfährt, außer dem Finanzgesetz, dem Budget und dem Militär⸗Etat, der Malzaufschlagsnovelle und außer der Vorlage zur Legung von Doppelgeleisen der Staatsbahn

Tradition sagt daß sie theilweise aus der Rudolf's II. stammen), die wir aber vielleicht nicht gerade im Augenblick erwerben würden, wenn wir die Sachen einzeln zu kaufen

Frankfurt a. M., 5. September. (Getreidemarktbericht von Joseph Strauß.) Weizen entschieden besser bei größerer Kauflust; ab Umgegend 19 ℳ, frei hier 19 ½ 6 10 ℳ, vor⸗

die Mukamedaner sich einfach und legitim gegen die Angriffe vertheidigen, welche auf sie von den Christen während der Reisen, die sie zu machen genöthigt waren, um die in ihren Dörfern

es dritten Theiles,

wichtigere Gegenstände Ein Gesetzentwurf zur Ausführung der Alters⸗ und Invaliditätsversicherung wird den Landtag erst später be⸗ schäftigen; einige kleinere Gesetzentwürfe aus dem Ressort des

werden.

Staats⸗Minister

in Ausarbeitung. 1 1 den Staatsbahnen dürfte in der Abgeordnetenkammer schon

bald nach dem

nachdem die strafgerichtliche Untersuchung wegen der Katastrophe in Röhrmoos durchgeführt sein wird.

betreffend den

Stabilisirung des Aufschlages von 6 pro Hektoliter Malz und in zweiter Linie eine Ermäßigung dieses Satzes für Klein⸗

brauereien.

Hessen. Se. N

heute Vormittag

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 5. September.

(Weim. Ztg.)

hat sich gestern nach Dresden begeben, um den Manövern des Königlich sächsischen Armee⸗Corps beizuwohnen. . giebt sich Se. Königliche Hoheit, einer Einladung Sr. Majestät des Kaisers folgend, mit Allerhöchstdemselben zu den Manövern

des VII. und X

Darmstadt, 5. September. önigliche Hoheit der Großherzog wohnte gestern dem Kanöver der 14. Division bei Buer und heute dem der 13. Division zwischen Bielefeld und Herford bei.

1 6. September.

vorerst nicht in Vorlage gebracht

iums des Innern befinden sich gleichfalls noch Die Angelegenheit der Betriebsunfälle auf

usammentritt zur Sprache gebracht werden,

h „Der Gesetzentwurf, Malzaufschlag, bezweckt in erster Linie die

(Darmst. Ztg.) (W. T. B.) Der Großherzog ist aus Westfalen hierher zurückgekehrt.

Se. Königliche Hoheit der Erbgroßherzog Von dort be⸗

gelassene Ernte einzuheimsen, haben die oben erwähnten Journale die Thatsachen durch lügnerische Berichte zu dem Zweck verdreht, um die öffentliche Meinung gegen die Mubamedaner zu erregen. Schweigen solchen Angaben gegenüber zu beobachten, würde in ge⸗ wisser Hinsicht diese bestätigen und in Europa die Idee ermuntern, daß die gegenwärtigen Zuftände auf der Insel den Muhamedanern zuzuschreiben sind: ein Eindruck, der von schlimmen Wirkungen für den Staat begleitet sein würde.“ 1 Nach einem Athener Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“ wurde der Distrikt Selinus in Kreta von den türkischen Truppen ohne Widerstand besetzt.

Rumänien. Bukarest, 6. September. (W. T. B.) Dem in der letzten Kammersession genehmigten Gesetze gemäß bringt die Regierung in dieser und der nächsten Woche 28 500 ha Grundstücke in kleineren Parzellen an Bauern zum Verkauf.

Der Beginn der Manöver bei Jassy ist endgültig auf den 10. Oktober anberaumt worden. Der König schlägt sein Hauptquartier in Bakau auf. Sämmtliche Militär⸗ Attachés sind zur Theilnahme an den Manövern eingeladen.

Dänemark. Kopenhagen, 5. September. (W. T. B.) Die Herzogin von Cumherland ist heute Nachmittag hier angekommen und von der Königlich dänischen und der Kaiserlich russischen Familie an Bord des „Danebrog“ be⸗ grüßt worden. Die hohen Herrschaften begaben sich sodann

hierbei zum Vorschein kam, sondern auch der Tribut des Dankes, welcher unserem Kaiserlichen Herrn für sein rastloses Wirken im Interesse der Stärkung des mitteleuropäischen Friedensbundes ge⸗ zollt wird.

So hat die Sedanfeier dazu beigetragen, neuen Muth für die fernere Entwickelung der Dinge und neues Vertrauen in die Zukunft zu schöpfen. Die Erinnerung, die Mahrung und das Gelöbnit, welchem die Feier des Nationalfestes galt, mögen sie auch in der Folge stets lebendig in Aller Bewußtsein bleiben, auch wenn die praktischen Aufgaben des täglichen politischen Lebens scheinbar uns von dem hohen Ziele abbringen. Ein Volk kann nur auf der Höhe bleiben. wenn es stets seine Ideale hoch hält. Diese sind für Deutsch⸗ land „Kaiser und Reich“. Sie zu pflegen, bietet jeder Tag und jedes Vorkommniß Gelegenheit. Die Einmüthigkeit, die in dieser Be⸗ ziehung an dem Sedantage zu beobachten war, wird jenen Bestrebungen neue Nahrung und Kraft zuführen und sicherlich uns stark machen für alle Aufgaben der Zukunft.“

In einer Betrachtung über die Versammlung der Nationalliberalen Südwestdeutschlands spricht sich das „Posener Tageblatt“ über das Kartell wie folgt aus: „Es ist eine bewußte Unwahrheit, wenn von kartellfeindlicher Seite behauptet wird, für „wahrhaft freiheitliche“ Bestrebungen biete das Kartell keinen Raum! Ein Blick auf die legislatorischen Leistungen der jetzigen Reichstagsmehrbeit stellt das Ungereimte einer solchen Behauptung in helles Licht. Die Freiheit allerdings, welche darin besteht, vor allen Augen ganz gemüthlich an dem Strick zu drehen, womit man im gelegenen Augenblick dem unter schweren Wehen ge⸗ borenen vnd mit schweren Opfern großgezogenen Deutschen Reich die Kehle zuschnüren könnte, ist nicht nach dem Sinn der verbündeten

alsbald nach Schloß Fredensborg.

Armee⸗Corps.

nationalen Parteien, noch irgend eines rechtlichen Menschen im ganzen deutschen Vaterland. Tausende und Abertausende, welche in der treuherzigen

Statistik und Volkswirthschaft.

Aus dem Jahresbericht des Gewerbe⸗Vereins

für Nassau.

Dem Bericht über den Stand und die Leistungen des Gewerbe⸗ vereins für Nassau im Vereinsjahr 1888/89, welcher von dem Centralvorstande in der Generalversammlung des Vereins am 17. und 18. Juni erstattet wurde, sind folgende Mitthei⸗ lungen entnommen: Irn letzten Jahre haben sich 3 neue Lokal⸗ gewerbevereine zu Eltville, Lindenholzhausen und Dauborn mit zusammen 195 Mitgliedern gebildet und dem Centralverein angeschlossen; dagegen hat der Lokalverein zu Oberbrechen seine Thätigkeit einstellen müssen. Der Gesammtverein besteht nunmehr aus 69 Lokalvereinen mit 5229 Mitgliedern, das ist gegen das Verjahr ein Mehr von Lokalvereinen und 164 Mitgliedern. Im Allgemeinen ist schon seit vielen Jahren ein stetes Wachsen des Vereins ersichtlich, ein Zeichen, daß die Be⸗ strebungen und Leistungen desselben immer mebhr Anerkennung finden. Dies tritt auch in den Unterstützungen zu Tage, welche die Königliche Regierung und der Kommunalverband dem Vereine in jedem Jahre zuwenden. Im letzten Jahre trug das Königliche Handels⸗Ministerium zu den Kosten der Schulverwaltung des Vereins 23 100 und für die Centralverwaltung 9648 ℳ, zusammen 32 748 bei; vom Kom⸗ munal⸗Landtag wurden zur Unterstützung der gewerblichen Fortbildungs⸗ schulen 1250 ℳ, zur Verwendung als Prämien für Lehrlingsarbeiten 300 ℳ, für die Beschaffung von Lehrmitteln 500 und zur Ausbildung von Handarbeitslehrerinnen fürs Land 1000 ℳ, zusammen 3050 be⸗ willigt. Außerdem wurden einer größeren Anzahl von Lokalvereinen Zuwendungen aus den Kreiskassen gewährt. Die Jahresrechnung

cr.

hätten. Der gleiche Fall ist gegeben bezüglich einer Sammlung von etrwa 50 Glasgemälden von hervor⸗ ragender Schönheit, dem Ende des 16 Jahrhunderts angehörig, theils Nürnbergischen, theils schweizerischen, schwäbischen, vielleicht auch öster⸗ reichischen Ursprungs. Durch diese Stücke wurde natürlich der Kauf⸗ werth der ganzen Samm lung noch wesentlich erhöht, sodaß wir uns ernstlich die Frage vorzulegen hatten, ob wir nicht gut karan thun, einen Theil derselben wieder zu verkaufen.“ Der Aufsatz berichtigt sodann einige bezüglich des Kaufpreises in der Presse verbreitete Irrthümer, besonders auch die Beharptung, daß die Sammlung den fünffachen Werth des Kaufpreises besitze. Der angekaufte Theil wurde von beiden Seiten auf seinen Werth gründlich ge⸗ prüft. Aber auch der Hinweis darauf, daß sich in der Samm⸗ lung so mancherlei kuriose Sachen befinden, wird berichtigt: Unter den erworbenen Sachen „befindet sich weder das Vehmgericht mit den ver⸗ mummten Schöffen, noch die Eiserne Jungfrau, und daß die dem Götz von Berlichingen zugeschriebene Rüstung von diesem nicht ge⸗ tragen worden sei, darüber waren alle Theile einig. Wenn also nicht die Schloßverwaltung von Feistritz es für nöthig hält, künftig dem Publikum den Anblick der Curiosa zu entziehen, so können die Be⸗ sucher des Schlosses nach wie vor ihr Gruseln ebenso empfinden, wenn sie sehen, daß beim Vehmgericht der zu Verurtheilende, aus dem unteren Gemache emporgewunden, gerade seinen Kopf durch die Mitte der Tischplatte erhebt, um welche die Richter sitzen, oder wenn sie ihn der Eiser⸗ nen Jungfrau zum Opfer werden sehen, die ja auch aus Nürnberg stammt und von Dietrich dorthin gebracht worden sein soll, der sie schon ein halbes Jahrhundert vorher aufstellte und als „echt⸗ Nürnberger Eiserne Jungfrau“ zeigte, bevor ein hiesiger findiger Geschäftsmann auch die „echte“, die er in England gekauft zu haben erklärte hierher brachte und ebenfalls bhier aufstellte. Im Germanischen Museum

jähriger 18 ½ ℳ, russische Sorten 21 t 22 Roggen zwar ohne größeres Geschäft, Stimmung aber sehr fest; biesiger 16— ¼ ℳ, russischer 16 Am Gerstenmarkt herrschte reges Leben und eine seit Jahren ungekannte animirte Tendenz, hervorgerufen sowohl durch die leitenden Märkte, als auch durch großen Konsumbegehr; grobkörnige, weiße Wetterauer bis 18 ½ geschraubt. Ried, Franken (Ochsenfurter Gau⸗Gerste) 18 ½ 8919 Hafer bei wachsender Frage und zurückhaltender Verkaufslust fest 14 ½ 15 ¼ ℳ, boch fein darüber. In Mais (mixed) war von Geschäft keine Rede. Die Notiz 12 ¾— bleibt, kränklicher viel unter Cours. Chilisalpeter un⸗ verändert, Käufer per Frühjahr 1890 neffen hier einen guten Markt. Aepfel (Kelterobst): Die Tendenz war eine sehr feste, da Ab⸗ geber sowohl als Käufer große Zurückhaltung beobachteten, die Notiz 12 13 je nach Qualität bleibt. In Mehl beginnen die Transaktionen auf spätere Lieferung an Ausdehnung zu gewinnen. Roggenmehl Nr. 0/1 stramm gehalten, die Berliner Börse diktirt hier die Preise. Wir lassen hbiesiges Weizenmehl Nr. 0 33 i 31 ℳ, Nr. 1 30 31 ℳ, Nr. 2 25 ½ 26 ℳ, Nr. 3 24 ½ 25 ½ ℳ, Nr. 4 21 22 ℳ, Nr. 5 17 —- 18 Milchbrot⸗ und Brotmehl im Verbande 54 ½ 57 ℳ, norddeutsche und westfälische Weizenmehle Nr. 00 26 27 Berliner Roggenmehl ab Bahn Magdeburg Nr. 0 24 ½ ℳ, Nr. 0/1 23 ¼ ℳ, Nr. 1 22,00 ℳ, frei Ufer Frank⸗ furt a. M., Mainz, Mannheim ca. 1,25 theurer (exquisite Marken ca. ¾ höher). Weizenkleie 8. Rgoggenkleie 9— ¼ ℳ, Spelzspreu 2,40 Rüböl im Detail 73 76 ℳ. (Obige Preise verstehen sich per 100 kg ab hier, häufig auch loco auswärtiger

Stationen.) 1b er. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn vom 27. August bis 2. September: 834 070 Fl., Mehreinnahme

des Centralvorstandes schließt in Einnahme und Ausgabe mit

wird man sie nicht zu suchen haben. Was wir erworben haben, si

Wien, 6. Sevptember.