1889 / 230 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Sep 1889 18:00:01 GMT) scan diff

schädigt und zehn Wagen entgleist Zusammenstoß nicht verletzt worden.

Union⸗Dampfer „Durban“

„Roslin Castle“ ist am 3 Capetown abgegangen, der Castle⸗Dampfer „Drummond Castle“ ist gestern au der Ausreise von

Heimre se Mad Helsingfors, 27¼¼ September. 3 von der St. Petersburg⸗Helsingforser Eisenbahn sich abzweigende,

274 km lange Staatseisenbahn bis zur Stadt Kuopio, unter

minderten. In den gemischten Ehen trat (8,9 %: 8,1 %) ein, indem der Zugang der sprechender war.

Handel und Gewerbe.

In Paraguay ist unter dem 6. Juli d.

über Fabrik⸗ und Handelsmar

nahezu

tinischen Gesetz vom 19. und

Die bereits vorhandenen Fabrik⸗ sind zur Erlangung der Vortheile des eines Jahres von dessen Erlaß ab bei dem rath (Junta de

August 1876

Auch die fremden Schutzmarken müssen Gewährleistungen des Gesetzes Theil zu schriften gemäß eingetragen werden. Registrirung sind die Eigenthümer der deren in gehöriger

efugt.

Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 26. (W. ampfer „Hammonia' der Packetfahrt⸗Aktiengesells heute früh Lizard passirt. D. Victoria“ derselben Gesellschaft hat,

heute Nachmittag Lizard passirt.

. 27. September. (W. T. B.) „Augusta Victoria“ der Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft ist Southampton eingetroffen.

derselben Gesellschaft hat, von

2

September.

heute

Morgens Lizard passirt, und der Postdampfer „R Abend 9 Uhr in

von Hamburg kommend, gestern eingetroffen. Salzburg, 27. gangenen Nacht fuhr einen Rangirzug;

September. bei Bischofsh die Maschine des

.

(W. T. B.)

Nach

Strecke wieder passirbar.

London, 26. September. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer Moor“ ist gestern auf der Ausreise in Capetown, und der auf der Heimreise in Southampton

ngekommen. 27. September. (W. T. B.) Der

Mittwoch auf

Cast der

Castle⸗Dampfer „Garth Castle“ se Madeira passirt (W. T. B.)

dem 63. nördl. Breitengrade belegen, feierlich eröffn

zur Aufführung. Es

Theater und Musik. Deutsches Theater.

Gestern Abend gelangte Scribe's Lustspiel: „Das Glas Wasser“ stand zu erwarten, daß die Direktion nichts

versäumen würde, was zu einer tüchtigen Inscenirung

8

St. Petersbrg. Cork, Queens⸗

Helder...

Rollen der jugendlich Naiven ihren Ruf begründete,

gehört, und in der That wurde diese Erwartung andere Sache ist es freilich mit der Besetzung,

Darstellung der Königin Anna als unzulänglich.

wie der gestrige Abend zeigte; über einen Versuch kam sie fast in Anna ; wie andere

keiner Scene hinaus. Selbst wenn die Königin schwankende, fast lustspielartige Person war, zeichnete, so erfordert sie doch eine ganz als wie sie von Frl. Sorma geboten wurde.

Erscheinung, noch ihre Sprache und Geberden waren königlich, überall reizende Erfolge

lugte der Schalk hervor, als welcher Frl. Sorma so

ein Rückgang um 0,8 % Konfessionellen ein ent⸗

en erlassen worden, welches mit dem, den gleichen Gegenstand betreffenden argen⸗

Handelsmarken Gesetzes innerhalb

Credito Püblico) von dem Eigenthümer oder seinem gehörig bevollmächtigten Vertreter anzumelden.

nehmen, seinen Vor⸗ Zur Nachsuchung der Schutzmarken, oder Form bevollmächtigte Agenten ausschließlich

. Z. Hamburg⸗Amerikanischen chaft hat, von New⸗York kommend, Der Schnelldampfer „Augusta von New⸗York kommend,

Der Schnelldampfer Hamburg⸗Amerikanisch früh 2 Der Postdampfer, New⸗York kommend, heute 6 Uhr

ofen ein Güterzug gegen

letzteren wurde leicht be⸗ n. Personen sind bei dem einer Stunde war die

Southampton abgegangen, hat am Mittwoch auf der

an Sach und hier hat vielleicht keine glückliche Hand gewaltet, denn Frl Sorma, erwies sich für die An 1 „Ihr Gebiet liegt ganz wo anders und darf nicht ohne Gefahr von ihr verlassen werden,

broke allerdings, aber von

Intriguanten doch J. ein Gesetz bot Frl. Pospischill, schlagenen, herrschsüchtigen

übereinstimmt. e reichlich dafür. werden, lie. Können blie einfach, und sobald Platze, aber in dem Wunsch

Staats⸗Kredit⸗

, um an den

uten zu viel. Ihr treuer

„Der Schatten“ findet am

In Folge der günstigen

) Der . „Mikado“ bis auf Weiteres auf

Post⸗

Gange.

en Uhr in California“ haetia ist, und Centro eingetheilt. New⸗York

In der

der Porta Pinciana im Osten, Linie, welche sich von der Piaz

ver⸗ sich vn Piazza Barberini erstreckt.

hange des

Monte Aventino, dem Monte

liegenden Stadttheile. le⸗Damp e 1 1 z* 6 Heimreise von Bezirken liegenden Stadttheile.

und der Heute ist die

et worden. jährige Existenz zurück. war es der Wunsch nach sprünglich bei dem

und Aufführung Gründung eines Postblatts erfüllt. Eine

welche mit den

eine so sie Scribe Auffassung,

1 Oesterreichs und Ungarns, Weder ihre

für die ständige Gebühr von 2 Im ersten Monat ihres

erzielt. Hr. Nissen verfiel gleichfalls in den Fehler, den Boling⸗ broke so aufzufassen, wie er etwa den tüchtige Leistung, zu geben gewohnt ist. dem feinen Ton, - ü eigen gewesen sein muß, seiner sonst recht ansprechenden Darstellung. welche es trefflich verstand, Charakter der Lady Marlborough Geltung zu bringen; man merkte 3 sie auf diese Rolle verwandt hatte, si An gutem Willen, es auch Frl. H dahinter weit zurück; sie ihm freien

7

e und äußere Erscheinung 1

Liebhaber Masham, werther Besitz von drei Frauen umschwärmt wird, Figur und dem Spiel des Hrn. Herz welche man sich von einem derartigen Publikum verhielt sich überaus wohlwollend und zeichnete die Dar⸗ steller wiederholt durch Beifall aus.

Die erste Aufführung von Paul Lindau's neuem Schauspiel Sonnabend, den 12. Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Kassen⸗Erfolge dem Repertoire. Für die Inszenirung der bereits angekündigten Novität Fritzsche sehr umfassende Vorbereitungen.

Mannigfaltiges.

Die italienische Postverwaltung hat Behufs Beschleunigung der Briefbestellung in Rom die Postbezirke (Zonen) mit der Bezeichnung

Der Postbezirk Nort liegt zwischen dem Tiber im Westen, und wird begrenzt im Süden durch eine

390

2

Der Postbezirk Est umfaßt im Wesentlichen die auf dem Monte Esquilino, dem Monte Viminale und auf dem östlichen Ab⸗ Monte Quirinale belegenen Stadttheile.

Den Postbezirk Sud bilden die auf dem Monte Celio, dem Palatino und dem Monte Capitolino belegenen Stadttheile, ferner der Ghetto und die Isola Tiberina.

Der Postbezirk Ovest umfaßt die auf dem rechten Tiberufer

Den Postbezirk Centro

Damit die nach Rom gerichteten Briefe beim Eingange unmittel⸗ kar jenen Bezirken zugeführt werden können, Umleitung über die Centralstelle eine sich, daß die Absender in der Adresse der Briefe neben dem Bestimmungsorte Rom den Postbezirk angeben, z. B. Sig. N. N., piazza Vittorio Emanuele, 47, Roma, Est.

Die Postkarte blickt mit dem 25. September auf eine zwanzig⸗ Wie das „Chemnitzer Tageblatt“ mittheilt, Vereinfachung des Briefwesens, der ur⸗ p. Staatssekretär des Reichs⸗Postamts, Stephan, den Gedanken der Postkarte wachrief, deren Schöpfung derselbe, damaliger Geheimer Postrath, im fünften deutschen Postkonferenz zu Karlsruhe mit dem zu bewirken suchte. Antrag abgelehnt um nach vier Jahren von einem Dr. C. Hermann in der „Neuen freien Presse“ wieder zur Erwähnung damalige Post⸗ und Telegraphendirektor in Wien, Freiherr von Moly, war bald für diesen Gedanken gewonnen, tember 1869 im Gesetzblatt der öf jene Verordnung des Handels⸗Ministeriums, welche als Taufschein der heutigen Postkarte zu betrachten ist, besagend, daß vom 1. Oktober 1869 ab mittels der Correspondenzkarten, wie der erste amtliche Titel lautete, kurze schriftliche Mittheilungen nach allen gleichgiltig in Kreuzern befördert werden würden. . Bestehens 1 400 000 Stück der Karten in Umlauf gesetzt.

ausner nicht fehlen,

Konrad Bolz, eine gewiß Preußen und Jovial war dieser Boling⸗ welcher dem höfischen

merkte man wenig in

Die tüchtigste Leistung den ver⸗ zur es ihr an, welch außerordentlichen und der Erfolg belohnte ihrer Partie gerecht zu , aber ihr

ihr Naturell ist frisch und Lauf ließ, war sie ganz am mehr aus sich zu machen, als ihr gestatten, that sie oft des

der als begehrens⸗ entsprach in der recht wenig den Vorstellungen, Helden zu machen pflegt. Das

karten nicht 1 ¼ Milliarde.

In einer

berg ein Oktober, statt. 225 ℳ, ein mit dem Br bleibt Sullivan's

„Der Polengraf“ trifft Direktor Die Proben sind im vollen

war die eines Oktavblattes,

haltenen Münzversteigerung eine Reihe seltener Münzen mit hohen Preisen bezahlt; so brachte ein Gold⸗Denar des Brutus 220 ℳ, ein der Pfalz (1612) 110 ℳ, von der Pfalz 115 ℳ, eine (1597) 120 ℳ, desgleichen von Dietrichsteiner Dukat von 1696 205 ℳ, ein berg'scher Thaler (1625) 370 ℳ. Nürnberger Pathenpfennig von 1610 190 ustbilde des Florian Griesbeck 810 ℳ, eine goldene Medaille, Johann Huß, 285 ein Gnadeanpfennig des afen Generals und Freundes von Wallenstein, 280 ℳ, ein 4⸗Dukatenstück des Grafen Wilhelm von Rosenberg 905

welches geknifft wurde. Im Königreich im Gebiet des Norddeutschen Bundes erblickte am

1. Juli 1870 die erste Correspondenzkarte das Licht des Briefkastens, England, die Schweiz gleichen Einrichtung, b 3 ersten Karten aus, worauf 1871 Italien folgte und damit für alle übrigen exropäischen Staaten das Beispiel gab, der neuen, prak ischen Einrichtung zu folgen, civilisirten Welt eingebürgert hatte. Jahre 1886, betrug nach den Postvereins die Zahl der bis dahin zur Verwendung gelangten Post⸗

und Luxemburg folgten bald darauf mit der

und im Jahre 1873 gab Nord⸗Amerika seine

die sich bis zum Jahre 1878 in der ganzen atte. Acht Jahre später, d. b. im statistischen Ermittelungen des Welt⸗

weniger als 1 225 000 000 Stück, in Worten also

zu Frankfurt a. M. in vergangener Woche abge⸗ wurde, der „Frkf. Ztg.“ zufolge, Thaler Johann Adam's von desgleichen von 1745 von Carl Theodor Porträt⸗Medaille von Allain von Greifen⸗ Joh. Calephus (1587) 220 ℳ, Fürstlich Eggen⸗ ein gleicher Thaler von 1652 ℳ, Medaillon

ℳ, das gleiche Stück in Silber 265 ℳ,

Grafen Maradas, Kaiserlichen Reiter⸗

ℳ, drei Medaillen des Grafen

von Schlick 855 ℳ, ein 3⸗Guldenstück von 1526 des Grafen Stephan

Stadt in fünf besondere viertel Thaler

Nort, Est, Sud, Ovest

Nicosia über den Corso nach der

bilden die zwischen diesen vier 1500 Faden.

und nicht durch eine

Verzögerung erleiden, empfiehlt

Ars a. d.

untersuchen, elektrischem Wie die „Str. daß in nächster

Dr von

der Antrage der Damals wurde der

Jahre 1865 auf

zu gelangen. Der

nen, und so erschien am 25. Sep⸗ terreichisch⸗ungarischen Monarchie Quebec,

der Länder Entfernung,

Orten

in welche der Vermißten

wurden nicht weniger als

Schlick 415 ℳ, Thaler des Grafen Trezka 350 Die Münzen Albrecht's von Wallenstein, von welchen eine große Reihe vorlag, Thaler à 150 185 ℳ, halbe Thaler 285 230 ℳ, 450 ℳ, desgl. fünffach 815 ℳ, zehnfach 355 ℳ, ein Kreuzer 33 ℳ, ein Doppelthaler von Kaiserjosephstadt erzielte 180

Die größte Tiefe des liest, im südatlantischen Ocean, und der Mündung des Rio de la Plata in einer Tiefe von 40 236 Fuß oder 8 ¾ engl. Tiefe übersteigt um über 17 000 Fuß die Höhe des Berges Everest, des höchsten Berges in der Welt. südlich von Neufundland, 4580 Faden oder 27 480 Fuß, oder 6 enal. Meilen südlich von den Bermuda⸗Inseln ermittelt wurden. Die durchschnittliche Tiefe des Stillen Kalifornien ist etwas über 2000 Faden, Sandwichs⸗Inseln 2500 Faden, und zwischen Chili und Neuseeland Die Durchschnittstiefe sämmtlicher Meere ist zwischen 2000 und 2500 Faden.

Bremen, 26. September. Horumersiel telegraphirt: hier gestrandeten deutschen Tjalk von Bremerhaven nach Leer bestimmt, Rettungsboot

nutzte seinen hiefigen Aufenthalt, um die Eisenerzgruben 0

Reval, 26. September. (T schiffers Leroux ist in einer Tiefe von 7 m unter der Oberfläche des Wassers aufgefunden worden.

aus den durch den Felsr Todten beträgt jetzt 40. Jn deren Wiederaufkommen indeß für möglich

derselben dürfte noch am Leben sein. iger wohnenden Leute räumen eilig ihre Wohnungen. Ihre damalige Form sind mit Vernichtung

———

ein Schwarzenberger Dukat (1682) 135 ℳ, ein brachten die j ℳ, desgl. viereckig 420 ℳ, die Dukaten 70 100 ℳ, Doppel⸗Dukaten

Meeres ist, wie man im „Iron“ zwischen der Insel Tristan d'Acunha Der Grund wurde dort Meilen erreicht. Diese

Im nordatlantischen Ocean, erreichte das Senkblei eine Tiefe von während Tiefen von 34 000 Fuß

Meeres zwischen Japan und zwischen Chili und den

(W. T. B.) Die Rettungsstation Am 26. September wurden von der „Gerhardine“, mit Petroleum zwei Personen durch das Vegesack“ gerettet.

Der Erfinder Edison be⸗ daraufhin zu

das ihm patentirte Verfabren, das Eisen auf Wege auszuscheiden, sich dort anwenden lasse. P.“ vernimmt, ist sein Urtheil günstig ausgefallen, so Zeit Schritte gethan werden sollen, bei den Lothringer

Mosel, 25. September.

Eisenwerken das Edison'sche Verfahren praktisch zu erproben.

(W. T. B.) Die Leiche des Luft⸗

23. September. (A. C.) Die Gesammtzahl der

srutsch zerstörten Gebäuden hervorgezogenen Im Hospital liegen 15 Schwerverletzte, gehalten wird. Die Zahl wird verschieden auf 15 bis 30 angegeben, aber keiner Die unter dem Citadellfelsen Nahezu 1000 Häuser bedroht.

etterbericht vom 27.

September 1889, Morgens 81

e Uhr.

- p 1

Bar. auf 0 Gr.

u. d. Meer

essp. Temperatur

red. in Millim.

Stationen. Wind.

Wetter.

0 C = 40 R.

in ° Celsius

5

Mullaghmore Aberdeen

Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Haparanda.

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5 Regen 2 wolkig 3 heiter 3 bedeckt 2 halb bed. 2 bedeckt 2 Nebel 1 bedeckt

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Sᷣ0A2 G6 DStoDSOSO ⸗=N2boS

SZ

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4 halb bed. 3 bedeckt

3 bedeckt

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2 Nebel

4 bedeckt

5 bedeckt

6 Regen

4 Regen

6 bedeckt 10 4 bedeckt 12 5 halb bed. 9

5 Regen 8

3 Regen 10 2 bedeckt 9 Breslau 761 2 bedeckt 8 Triest 769 still wolkenlos 13

1 Uebersicht der Witterung.

Die gestern erwähnte Depression hat sich in ein Gebiet niedrigsten Luftdruckes verwandelt, welches über Skandinavien und dem Ostseegebiete liegt; ein Maximum über 770 mm lagert über Frankreich. Bei ziemlich frischer südwestlicher und westlicher Luftströmung ist das Wetter in Deutschland wärmer, trübe und vielfach regnerisch. In Rügenwalder⸗ münde sind 45 mm Regen gefallen.

Deutsche Seewarte.

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Wien

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762 757 766

2 A.

mömããaaẽℛMἀAqAQ,NRMR0E¶rRł—ẽUẽUẽUẽUẽUẽõẽUU ͦéUD L— —ď-IiIVIZT Theater⸗Anzeigen.

önigliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ baus. 188. Vorstell. Orpheus und Eurydike.

Oper in 3 Akten von Gluck. Dichtung nach dem

Französischen des Moline. Ballet von Emil Graeb. Anfang 7 Uhr.

Schauspielbaus. 200. Vorstellung. Natalie. Schauspiel in 4 Akten von Jwan Turgenjew. Nach dem Russischen für die deutsche Bühne bearbeitet von Eugen Zabel. Anfang 7 Uhr.

Sonntag: Opern haus. 189. Vorstellung Tann⸗ häuser und der Sängerkrieg auf der Wart⸗ burg. Große romantische Oper in 3 Akten von R. Wagner. (Landgraf: Hr. Schwegler, vom Stadt⸗ 1 in Frankfurt a. M., als Gast.) Anfang 1 Fr.

Schauspielhaus. 201. Vorstellung. Die Qnitzows. Vaterländisches Drama in 4 Akten von Ernst von Wildenbruch. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Sonnaben Wasser. Sonntag: Faust’s Tod. Montag: Fanst, I. Theil.

Berliner Theater. Die wilde Jagd.

Sonntag: Socrates und seine Frau. Ritter Blaubart. Der zündende Fern. In der Kinderstube.

Veeslag 8 93,2 Fze-. Jagd.

ie nächste Aufführung von „Coriolan“ am Dienstag, den 1. Dkkoder, statt.

Sonnabend:

Tessing-Theater.

Sonnabend: Zum 1. Male: Das letzte Wort. Schauspiel in 4 Akten von Franz v. Schönthan.

Sonntag: Das letzte Wort. Schauspiel in 4 Akten von Franz v. 8 önthan.

Montag: Der schwarze Schleier. in 4 Akten von Oscar Blumenthal. Aafang 7 Uhr. 1

88

Wallner-Theater. Sonnabend: Zum 4. Male: Der rechte Schlüssel. Volksstück in 4 Aufzügen von Francis Stahl. Anfang 7 Uhr.

Sonntag u. folg. Tage: Der rechte Schlüssel.

Schauspiel

Bictoria-Theater. Afrik

Sonnabend: Stanley in

Moszkowski und Rich. Nathanson. Musik von C. A. Raida. Ballet von C. Severini. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Sonnabend: Z. 178. M.: Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipu. Burleske Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Deutsch von J. Fritzsche. Musik von A. Sullivan. Anfang 7 Uhr. Sonntag: Der Mikado.

1““ 8

Residenz-Theater. Direktor: Sigmund Lauten⸗ burg. Sonnabend: Zum 388. Male: Fernande. Pariser Sittenbild in 3 Akten von Victorien Sardou. Deutsch von Eduard Mautner. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Central-Theater.

Sonnabend: Zum 45. Male: Gesangsposse in 4 Akten von W. Mannstädt. Musik von G. Steffens. In Scene gesetzt vom Direktor Emil Thomas. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Direktion: Emil Thomas. Leichtes Blut.

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72.

Sonnabend: Zum 38. Male: Flotte Weiber. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Gustav Görß. Musik von Franz Roth. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

zülrania, Anstalt für volksth. Naturkunde. Invalidenstr. 57/62 und Ausstellungs⸗Park, geöffnet von 12 —- 11 Uhr. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Dr. Dreyer: Das Leben in den Tiefen des Oceaus.

Concert-Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilse). Eröffnung der 23. Concert⸗Saison.

Sonnabend, Abends 7 Uhr: I. Gesellschafts⸗Abend des Kapellmeisters Hrn. Karl Meyder mit seinem aus hervorragenden Künstlern bestehenden Orchester.

Sonntag: Gesellschafts⸗Abend. Anfang 6 Uhr.

Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Margarethe Pantsch mit Hrn.

Dr. Hermann Bindemann (Berlin). Frl. Ella Wedel mit Hrn. Kgl. Militär⸗Apotheker Gotthilf Zander (Gr. Lichterfelde). Frl. Emilie von Steimker mit Hrn. Albert Wienert (Nordsteimke Vorsfelde). Frl. Friederike Tauscher mit Hrn. Heinrich Reschke (Leipzig Dessau)

Verehelicht: Hr. Walther Rittershaus mit Frl. Anna Spohr (Frankfurt a. M). Hr. Landrath Ulrich Nauck mit Frl. Lydia Rittershaus (Düssel⸗ dorf). Hr. Kgl Reg.⸗Baumeister Max Trim⸗ born mit Frl. Adele Heimann (Bensberg Köln).

Hr. Hugo Bansen mit Frl. Marie Dagner (Gleiwitz). Hr. Landrath Wilh. von Woyna mit Frl. Anna Ulrich (Wiesbaden). Hr. Prem.⸗ Licut. Fritz von Woyna mit Frl. Elisabeth Ulrich (Wiesbaden) Hr. Prem.⸗Lieut. Kurt von Printz bis 8 Marie von Saint Paul (Königsberg i. Pr.).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major Mackensen (Bromberg) Hrn. Oskar Hüttig (Gohlis). Hrn. Chr. Stoch (Krailsheim). Hrn. S. Benecke (Hannover). Hrn. Hermann Bach (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Amtsrichter Dr. Geppert (Kalau). Hrn Otto Stumpf (Stuttgart). Hrn. Lieut. Engelhardt (Rastatt)

Gestorben: Frau Dora v. d. Knesebeck, geb Kabhle (Hannover). Hr. Stations⸗Inspektor a. D. Karl Müller (Goslar). Hr. Rechnungs⸗Rath J. Krüger (Wulsdorf b. Geestemünde). Hrn. Pastor Teichmann Sohn Wilhelm (Malum). Frau Oberlehrer Dr. Elisabeth Müller, geb. Brake (Brandenburg). Hrn. Rittmeister a D. Baron von Plessen Sohn Wulff (Sierhagen). Sr. stud. theol. Gustav Weber (Schwerin i. M.). Frau Elise Brose, ged. Brendel (Nieder Schön⸗ hausen). Frau Anna Rasmus, geb. Kettritz (Berlin). Hr. Rentier August Louis Piecken⸗ bagen (Berlin). Frau Elisaberh Landwehr, geb. Ahlgrimm (Berlin). Hr. Amtsgerichts⸗ sekretät Joh. Friedr. Wilh. Wolff (Berlin).

Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen

einschließlich Börsen⸗Beilage).

8

rste Beilage

ss⸗-Anzeiger und Königlich Preu

Berlin, Freitag,

den 27. September

Statistik und Volkswirthschaft. Die Eisenbahnen Deutschlands im Jahre 1887,88. Der vom Reichs⸗Eisenbahnamte veröffentlichten Statistik der Eisenbahnen Deutschlands im Betriebsjahre 1887 88 entnehmen wir folg ende Angaben von allgemeinerem Interesse. 8 8 Die Eigenthumslänge der normalspurigen deutschen Eisen⸗ bahnen betrug am Ende des Betriebsjahrs rund 39 157 km, von welchen 34 395 km oder 87,83 % auf die Staatsbahnen und auf Rechnung des Staates verwalteten Privatbahnen, 93 km oder 0,24 % (im Vorjahr noch 274 km) auf die Privatbahnen unter Staazsverwaltung und 4,669 km oder 11,93 % auf die Privatbahnen unter eigener Verwaltung entfallen. 30 918 km der angegebenen. Eigenthumslänge sind auf Hauptbahnen, 8239 km auf Babhnen untergeordneter Bedeutung (Nebenbahnen) zu rechnen. Im Laufe des Jahres hat sich das Eisenbahnnetz um rund 10 km vergrößert. 1 1 Die D schtiateit des Bahnnetzes, auf je 100 qkm Grundfläche erechnet, ist im Durchschnitt für das ganze Reich von 7,02 km auf 7,23 km angewachsen; sie berechnet sich für Preußen, woselbst der egierungsbezirk Gumbinnen mit 3,24 km die niedrigste, der Regie⸗ ungsbezirk Düsseldorf aber mit 22,42 km die böchste Ziffer aufweist, km (gegen 6,49 km im Vorjahre). Auf je 10 000 Ein⸗ nden wir im Durchschnitt für das ganze Reich 8,22 km 6 km im Vorjahre) und für das preußische Staatsgebiet (gegen 7,94 km im Vorjahre) Eisenbahnen. 8 Der Unterbau der Bahnen auf der freien Strecke zwischen den Stationen ist 17 010 km lang für ein Geleise, 17 602 km lang für zwei Geleise und 83 km lang für drei und mehr Geleise ausgeführt, dagegen werden von den Bahnen 27 921 km eingeleisig, 11 174 km zweigeleisig, 44 km dreigeleisig und 18 km viergeleisig bet ieben. 3,ie Länge aller Geleise bat im Laufe des b 1694 km zugenommen; sie betrug am Schluß desselben Die Geleise aus Stahlschienen haben sich im Laufe des: jahres um 2730 km vermehrt und erstreckten sich am Sch deeselben auf eine Länge von 35 868 km = 2 3,8 aller Geleise, während die Geleise aus Eisenschienen um 1036 km abgenommen haben. Die Länge der Geleise auf Querschwellen und sonstigen Einzelunterlagen ist zu 60 750 km angegeben. Von den⸗ selben sind gelagert noch 472 km (1 km weniger als im Vorjahre) auf Steinwuͤrfel, 8426 km (933 km mehr als im Vorjahre) auf eiserne Querschwellen und 51 852 km (633 km mehr als im Vor⸗ jahre) auf Querschwellen aus Eichenholz und sonstigem Laubholz so⸗ wie aus Nadelholz. I Die Zahl der Stationen ( fe, Haltestellen und Haltexunkte) wird auf 6612 angegeben, sol ein Gebiet von 81,75 qkm je eine Station entfällt. BeidenTelegrapheneinrichtungen sind neben den optischen Telegra unter welchen 14 940 Armtelegraphen sowie 1629 Vorsignale sich befinden, und den elektrischen Telegraphen mit zusammen 17 642 Apparaten 1424 Fernsprecher (gegen 1265 im Vorjahre) aufgeführt, welche etwa zur Hälfte auch im Betriebsdie aste

Verwendung fanden. 88— Die Gesammtkosten der Unterhaltung und Erneuerung des Oberbaues betrugen zusammen über 57

Millionen Mark und durch⸗ schnittlich auf 1 km Geleise 876 ℳ, d. i. 69 weniger als im Vorjahre.

An Betriebsmitteln waren vorhanden 12 811 Lokomotiven, 23 703 Personenwagen mit 1 016 377 Sitz⸗ und Stehplätzen, sowie 254 375 Gepäck⸗ und Güterwagen mit etwa 2,5 Milltonen Tonnen

ragfähigkeit. Außerdem standen 1587 Postwagen zur Verfügung.

Von den Personenwagen waren 17241 Stück nur mit Ein⸗ gängen an der Längsseite und 6192 Stück nur mit Eingängen an der Stirnseite versehen, wäbrend 270 Stück beide Arten von Eingängen hatten. 3 Mit Ausrüstung für durchgehende Bremsen mwaren ver⸗ sehen 2739 Lokomotiven und außerdem noch 484 derselben mit Triebradbremsen, 2018 Tender, 5735 Personenwagen, 1678 Gepäck⸗ und Güterwagen und 750. Postwagen. Ferner waren noch in 3445 Personenwagen, 758 Gepäck⸗ und Güterwagen und 162 Post⸗ wagen Bremsleitungen angebracht. b 8

In der gesammten Verwaltung der deutschen Bahnen waren im Jahresdurchschnitt des Berichtsjahres 343 377 Beamte und Arbeiter beschäftigt. Gegen das Vorjahr hat eine Vermehrung uvm 6470 Personen oder um 1,98 % stattgefunden. An Besoldungen und anderen persönlichen Ausgaben wurden insgesammt 373 758 Millionen Mark gegen 366 272 Millionen Mark im Vorjahre aufgewendet.

Im Personenverkehr wurden insgesammt 315 191 747 Rei⸗ sende befördert, und hat hierbei durchschnittlich jeder derselben 27,56 km zurückgelegt. Auf 1 km der durchschnittlichen Betriebs⸗ länge für den Personenverkehr entfallen 229 570 Personen⸗ Kilometer, es hat somit gegen das Vorjahr (225 396 Personenkilometer) im Durchschnitt eine Zunahme dieses Verkehrs

um 1,85 % stattgefunden. b 8

Im Güͤterverkehr sind 177 368 209 t Güter mit und 1 446 458 t ohne Frachtberechnung, zusammen 178 814 667 t, befördert worden; die Zunahme dieses Verkehrs gegen das Vorjahr (164,8 Millionen Tonnen) beträgt 6,54 %. 1

Die gesammten Betriebseinnahmen betrugen über 1091 8 Millionen Mark oder nach Abzug des Pachtzinses 28 267 auf 1 km der Betriebslänge. Demgegenüber beziffern sich die Betriebsausgaben für sämmtliche Verkehrszweige auf rund 586,4 Millionen Mark oder, unter Ausschluß des Pachtzinses und der Kosten für erhebliche Ergänzungen u. s. w., auf 14 893 für 1 km Betriehslänge. Es ergab sich sonach unter Berücksichtisung aller Ausgaben und Einnahmen ein Betriebsüberschuß von 505,4 Millionen Mark oder 5,17 % des Anlagekapitalzs

Die Schmalspurbahnen hatten am Schluß des Betriebs⸗ jahres eine Länge von 703 km, d. i. 146 km mehr als im Vorjahre. An Betriebsmitteln waren auf diesen Bahnen vorhanden: 135 Loko⸗ motiven, 299 Personenwagen, sowie 45 Gepäck⸗ und 3662 Güter⸗ wagen, welche 2,1 Millionen Lokomotiv⸗Nutzkilometer und 36,4 Mil⸗ lionen Wagenachskilometer geleistet haben. Es beziffern sich im Durch⸗ schnitt für 1 km Bahnlänge die Einnahmen auf 4323 (4530) ℳ, die

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Ausgaben auf 2637 (2572) und der Betriebs⸗Ueberschuß auf 1686]

(1958) 18 B

Anschlußbahnen für den nicht öffentlichen Verkehr waren 3484 mit einer Gesammtlänge von 2094 km und eine Geleiselänge von 3281 km vorhanden. (Archiv für Post u. Tel.)

Böhmens Glasindustrie.

Auf Grund der statistischen Berichte, welche die österreichischen Handels⸗ und Gewerbekammern von funf zu fünf Jahren an das K. K. Handels⸗Ministerium in Wien über die gesammten volkswirth⸗ schaftlichen Zustände ihrer Bezirke zu erstatten haben (vgl. R.⸗A. Nr. 205 vom 29. August I. J.), ist vom statistischen Departement der genannten Behörde zum zweiten Male der Versuch gemacht worden, eine Statistik der österreichischen Industrie zusammenzunellen, und zwar nach dem Stande vom Jahre 1885. Dieselbe ist kürzlich als 38. Band der „Nachrichten über Industrie, Handel und Verkehr (Wien 1889, Druck und Verlag der K. K. Hof⸗ und Staatsdruckerei) veröffentlicht worden. Den genannten Kammerberichten lagen be stimmte Fragebogen über die Zahl der vorhandenen industriellen Be⸗ triebe und der Handelsgewerbe sowie über spezielle Nachweisungen der Bestands⸗und Betriebsverhältni se wichtigerer gewerblicherUnternehmun⸗

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gen zu Grunde Die Erhebung erstreckte sich nur in einigen Industriezweigen, z. B. für die Erzeugung von Waffen und Waffenbestandtheilen, von Steingut, Steinzeug und feuerfesten Thonwaaren, bei der Mühlen⸗ industrie u. a. m., auf alle vorhandenen Unternehmungen; meist be⸗ gnügte man sich mit einer Ermittelung der betreffenden Verhältnisse für diejenigen Betriebe, welche eine Einkommensteuerleistung von min⸗ destens 10 Fl. 50 Kr. (ohne Zuschlag), für Wien von 21 Fl., aufzu⸗ weisen hatten. Das auf diesem Wege gewonnene ungleichartige Ma⸗ terial eignet sich nicht zu einer Darstellung der gesammten industriellen und gewerblichen Verhältnisse des Kaiserthums Oesterreich, dagegen vwohl zur Schilderung einzelner wichtiger Industriezweige, namentlich derjenigen, welche bei der Erhebung vollständig erfaßt wurden.D Zu den letztgenannten gehört die Glasindustrie, welche zwar fast in allen im Reichsrath vertretenen Königreichen und Ländern vorkommt, aber nur in Böhmen von Bedeutung ist.

In den fünf Handels⸗ und Gewerbekammer⸗Bezirken Böhmens (Prag, Reichenberg, Eger, Pilsen und Budweis) bestanden nach unserer Ouelle Ende 1885 53 Hohlglas⸗ und 37 Tafelglashütten mit 135 Schmelzöfen und 74 Strecköfen. Die darin thätigen 5450 Arbeiter hatten in den 1012 Häfen mit Hülfe von 28 Dampf⸗ maschinen und 74 Wasserrädern von zusammen 718 Pferdekräften im Laufe des Jahres 1885 Hohlglas im Werthe von 4 295 000 Fl. und Tafelglas im Werthe von 1141 700 Fl. erzeugt. Außerdem wurden in einigen Tafelglashütten (in den Kammerbezirken Eger und Pilsen) mehr als 65 000 M.⸗Ctr. Spiegelglas im Werthe ron etwa 2 195 000 Fl. hergestellt und in den Spiegelglasraffinerien weiter verarbeitet. Hohlglashütten befaßten sich mit der Raffinirung ihrer Produkte. Einschließlich dieser letzteren gab es damals 2040 Unternehmungen in Böhmen, welche die Hoblglasraffinerie betrieben, davon allein 2028 im Reichenberger Bezirke (Gablonz, Tannwald). Darunter befanden sich 234 Schleif⸗, 503 Kugler⸗*), 187 Glasgravir⸗ und Glasschneide⸗, 102 Glaseinbohrer⸗, 147 Mat⸗ tirer⸗, 13 Aetzer⸗, 689 Glasmaler⸗ und Vergolder⸗ 5 Glasversilberer⸗ 2 Spiegelbelege⸗, 40 Gürtlerwerkstätten und 106 Unternehmungen für andere Hülfsgewerbe. Die 2040 Hohlglasraffineriebetriebe be⸗ schäftigten 4631 Arbeiter, welche mit Hülfe von 9 Dampfmaschinen, 54 Turbinen und 15 Wasserrädern von zusammen 344 Pferdekräften und 1621 Schleifständen Produkte im Wertbe von 11 238 600 Fl. erzeugten. Spiegelglasraffinerien gab es 27 mit 9 Dampfmaschinen und 120 Wasserrädern von zusammen 814 Pferdekräften; dieselben beschäftigten 1084 Arbeiter und erzeugten an etwa 500 Schleif⸗ ständen, 2800 Poliertischen und über 200 Belegtischen Spiegel ꝛc. im Werthe von rund 2 659 000 Fl.

Noch stärker ist die Glasquincaillerie⸗ (Glaskurzwaaren⸗) Industrie in Böhmen vertreten, namentlich im Reichenberger Bezirke, wo dieselbe seit Fabrhunderten in Fleisch und Blut der Bevölkerung übergegangen ist und die Arbeiter eine so außerordentliche Geschicklichkeit in der Her⸗ stellung der tausenderlei Kleinigkeiten erlangt haben, daß sie ungeheuer

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und deshalb iu sehr niedrigen Akkordsätzen arbeiten können, so⸗ in Versuch, mit ihnen konkurriren zu wollen, aufkommen kann. In diesem Spezialzweige der böhmischen Glasindustrie waren 2959 selbständige Betriebe vorhanden, bis auf 12 sämmtlich im Bezirke der Reichenberger Handels⸗ und Gewerbekammer; 13 799 Arbeiter ver⸗ fertigten mit Hülfe von 352 Wasserrädern von 1442 Pferdekräften für mehr als 17 Millionen Gulden Waare. Auch hier ist die Arbeits⸗ theilurg, ähnlich wie bei der Hohlglasraffinerie, ganz außerordentlich ausgebildet. Es gab 9 Stangen⸗, Prismen⸗ und 8 tengelglashütten, 22 Glaskompositionsbrennereien und 437 Glasdruckhüt sammen 753 Glasöfen, 553 S bleifwerkstätten und 5032 zeugen, d. s. Schleifstühle, die mit den Füßen (durch ein schräges Brert tremplin) in Bewegung gesetzt werden, e 217 Glasspinnereien, 160 Perlenbläsereien, 440 p 176 Glasknopffabriken und Glaseinbohrer⸗ werkst Glaskorallenschleifereien, 61 Glaskitterwerk⸗ stätten, gergolder⸗ und Versilberer⸗Werkstätten, 47 Korallen⸗ schleifereien, 150 10 Glasgravirer⸗, 2 Glasemaillirer⸗ werkstätten, 66 Glasmalerwerkstätten, 478 Glas⸗ waarenfabriken Art und 5 Werkstätten für andere Im Ganzen bestanden zur 1 gewerbliche Unternehmungen (außer den sich ausf mit Glashandel befassenden), melche in der Glasindustrie waren; davon entfielen nicht weniger als 5004 auf das nordod Böhmen (den Bezirk der Reichenberger Handels⸗ und Gewerbe⸗ kammer). In diesen sämmtlichen Betriehen waren 24 964 Arbeiter beschäftigt, wovon 5842 oder nahezu ein Viertel dem weiblichen Ge⸗ schlechte angehörten und 3410 oder fast ein Siebentel unter 16 Jahre alt waren. Die erzeugten Glaswaaren haꝛten einen Minimalwerth von rund 36 ½ Millionen Gulden; davon kamen über 26 Millionen auf den Reichenberger Kammerbezirk.

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Kunst und Wissenschaft.

Die Bauarbeiten an der Marienburg sind, wie un geschrieben wird, waͤhrend des Sommers in erwünschter Weis fortgeschritten. Der Hauptthurm im Hochschlosse ist alten Höhe wieder aufgeführt und mit Zinnenbekrönung sehen; die Aufsetzung des Daches wird in Kürze beginnen. Westflügel des Hochschlosses sind sämmtliche Räume eingewö worden und ist hierbei die getreue Wiederherstellung⸗ dort vorhanden gewesenen drei Gebietiger⸗Wohnungen erfolgt. Der innere Ausbau des Ost⸗ und Südflügels ist gleichfalls befriedigend fortgeschritten. In Folge der von Sr. Majestät dem Kaiser und König verfügten Aufgabe von Marienburg als Festung finden zur Zeit Verhandlungen darüber statt, wie die neue Eisenbahnlinie von der Nogatbrücke mit möglichster Schonung

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der alten Vertbeidigungswerke durch die Vorburg durchzuführen sein wird.

Ueber das von dem Professor Schaper hergestellte Luther⸗ Denkmal in Erfurt, welches am 31. Oktober enthüllt werden soll, bringt die „Hallische Zeitung“ nachstehende Einzelheiten: Der Refor⸗ mator steht in fester Haltung da, die aufgeschlagene Bibel, in beiden Händen haltend und fest auf die Brust stützend. Zugleich hebt er den Blick ein wenig zum Himmel, zum Zeichen, daß ihm von oben die Erleuchtung für das Verständniß der, beseligenden Heilswahrheit kommt, die er für sich und die Christenheit aus dem unfehl⸗ baren Gotteswort geschöpft hat. Die Figur ist von Erz, der Sockel aus Granit. Die 4 Seiten des Sockels tragen bronzene Platten mit Inschrift und mit passenden Reliefs. Vorn die Inschrift: „Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herren Werk verkündigen. Psalm 118, 17. Dr. Martin Luther.“ Has Relief der einen Seite zeigt Luther als Studenten im Kreise seiner Freunde, die Laute spielend. Das Relief der Hinterseite ist ein doppeltes: a. Luther tritt ins Kloster, b. Luther wird von Staupitz etröͤstet. Das Relief auf der vierten Seite des Sockels zeigt, wie Luther auf dem Wege nach Worms von der Universität und Bürger⸗ schaft in Erfurt am 8. April empfangen wurde.

Der Geschäftsausschuß des im vorigen Jahre in Dresden gebildeten Comités für ein enkmal Ludwig Richter's hat jetzt seinen ersten Rechenschaftsbericht veröffentlicht. Dank der regsten

*) So genannt, weil sie

Anfangs auf dem Glase runde Scheiben herstellten, deren Peripherie tiefer lag d

. s erhabene Mittel, die daher wie eingelegte Kugeln aussahen.

durch einen großen Theil der deutschen Zeitungen, und vieler Einzelner, ist bisher die 15933 gezeichnet worden. Von haben dazu beigesteuert: Se. Majestät 500 ℳ, König Albert von Sachsen, der daß das Denkmal auf einem durchaus Brühl'’schen Terrasse errichtet werde, Sachsen⸗Altenburg 50 und Fürst Reuß j. L. 100 Den höchsten Betrag, 5000 hat die Stadt Dresden (Richter's Geburtsort) gespendet. Der Gesammtbetrag de bis jetzt eingegangenen Gelder bildet indeß noch nicht die Hälfte der für ein würdiges Denkmal in Aussicht zu nehmenden Kosten.

Das Goethe⸗Haus in Weimar ist jetzt, wie der Magdb.

g.“ berichtet wird, von allen Seiten freigelegt, nachdem die Häuser, welche an den Ostgiebel anstießen, angekauft worden sind. Ein in der Nähe ausgebrochener Brand ließ vor einigen Wochen diese Maß⸗ nahme dringend angezeigt erscheinen. Daß in so beschleunigter Weise alles Erforderliche geschehen ist, um das Haus mit seinen unersetz⸗ lichen Schätzen vor Feuersgefahr zu sichern, ist sehr dankenswerth.

Die Hoffnung, daß sich bei der Erneuerung des Innern der Jakobi⸗Kirche in Lübeck noch mehr Wandgemälde würden finden lassen, hat sich in erfreulichstem Maße verwirklicht. Wie die „Münch. „Allg. Ztg“ mittheilt, ist außer den Darstellungen des bhl. Fhristoxh, des dl. Laurentius, der hl. Anna selbdritt, der hl. Dreifaltigkeit und des auferstandenen neuerdings, in gleicher Größe und Art wie die anderen die mächtige Gestalt des bl. Petrus freigelegt worden. Linke auf⸗ gerichtet dastehenden Riesenbildes hält den Schlüssel, die Rechte scheint, soweit das st die Linien in Ver⸗

Unterstützung mehrerer Korporationen Gesammtsumme von Fürstlichen Personen

Kaiser Wilbelm II. überdies genehmigt hat, geeigneten Platze der Königl.

1000 ℳ, Herzog Ernst von

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Gerust erkennen läßt, in bindung mit einem sich an der ganzen Länge der Gestalt hinziehenden Spruchbande zu sein, das eine längere Inschrirt in römischen Uncial⸗ buchstaben enthält Hoffentlich gelingt es einer sorgfältigen Unter⸗ suchung, etwas vom Inkhalte dieser Inschrift zu entziffern Zu Füßen der Hauptdarstellung, welche, wie die übrigen Wandgemäͤlde, von einem architektonischen, grau in grau gemalten Baldachin gekrönt ird, ist in kleinerem Maßstabe der Tod Petri gemalt. Mit dem nach unten wird der Märtyrer, der mit einem langen, n Füßen zusammengebundenen Gewande bekleidet ist, von drei Henkern mit großen Hämmern an das Kreuz genagelt. Eine Gestalt, die Krone auf dem Haupte und das Scepter in den n, kann kaum einen Anderen, als den Kaiser Nero darstellen, n Befehl zur Kreuzigung giebt. Die Darstelung hat die größte ichkeit mit dem Glasgemälde der Marien⸗Magdalenen⸗Kirche nach Abbruch dieser Kirche in der Beichtkapelle der Marienkirch Auch dies stellt in ähnlicher Anordnung die Kreuzignn Petri vor, doch mit dem bemerkenswerthen Unterschiede, daß bi statt der drei Henker mit Hämmern in den änden solcher dargestellt sind, welche das Opfer mit und daß die gekrönte Gestalt mit dem

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eingesetzt ist.

̃1Zr9 Stricken das Kreuz schnüren, Scepter jehlt. Das Glasgemälde wird allgemein dem Francesco di Domeni Gambassi zugeschrieben, der auch die Glasmosaiken Fiore zu Florenz (1434 1436) verfertigt hat. sehr anziehend, diese kindlich⸗unbeholfenen Kunstwerke des Mittelalters mit den Abbildungen desselben Vorganges in unserer Zeit zu ver gleichen, wie etwa verfolgungen unter dem ganzen Aufwande seines Petri dargestellt hat. 1 Ueber einen prähistorischen Fund im Innthal wird der „Frankf. Ztg.“ unterm 24. d. M. aus Innsbruck geschrieben: In einer Sandgrube an dem in nächster Nähe, am Fuße der nörd⸗ lichen Mittelgebirgsterrasse befindlichen Judenbühel, wurde von einem Arbeiter kürzlich ein interessanter Fund gemacht nämlich ein Menschenschädel aus der Zeit der ältesten bekannten Besiedelung des 8 (s. Es ist dies der zweite, der im genannten Thal bisher n worden ist. Der erste, in Bezug auf sein Alter aber cht so genau bestimmbar, war auf dem Mittelgebirge am eren Innufer, beim Bau der Schumacher⸗Villa in Natters, einigen (ich glaube 3) hren ausgegraben worden. ben erwähnte Judenbühel ist ein Schuttkegel, eines jener Abschwemmungsgebilde, welche nach dem Rückgang der letzten Vergletscherung aus den glacialen Ablagerungen derselden (den jetzigen Mittelgebirgsterrassen) am Fuße derselben durch Erosion ent⸗ standen sind. In ihnen wurden bisher die ältesten Zeugnisse für die Besiedelung Innthals gefunden: T lzkohlen, Scherben ungebrannter Thongefäße u. e lag mitten in dem Schuttkegel, eingeschwemmmt eingegraben. Er ist also, wie der Universitäts⸗Professor J. Blaas in Inns⸗ bruck ausgeführt, mindestens ebenso alt wie Schuttkegel selbst und älter als die prähistorischen Friedhöfe auf den Schuttkegeln, wie deren mehrere bekannt kann er, da der

mit dem großartigen Massenbilde „Die Christen⸗ Nero“, auf dem ein Wilhelm von Kaulbach mit zeichnerischen Könnens die Kreuzigung

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sind. Anderseits da Schwemmkegel, wie schon erwähnt, der postglacialen Zeit angehört, also jünger als die letzte Vergletscherung des Innthals ist, nicht dem palgolithischen Menschen aus der Zeit des Mammuths angehören. Der älteste bisher bekannte Bewohner des Innthals ist also neoli⸗ hisch; mit ihm kommen Hirsch, Eber, Pferd und eine kleine Rinder⸗ rasse vor. Der Schädel, beim Ausgraben leider stark beschädigt Stirnbein und Gesichtstheile fehlen ganz —, wurde dem tirolischer Landes⸗Museum Ferdinandeum übergeben. 1

An die Sänger deutscher Nation ergeht ein Aufruf zur Be⸗ theiligung an einer Ehrengabe zu Ludwig Liebe's siebzigstem Geburtstag. In hervorragender Weise rüsten sich die deutschen Gesangvereine Amerikas, dem Tondichter, der durch seine Chbor⸗ kompositionen sich überall einen hervorragenden Namen geschaffen hat, zu besagtem Tage (26. November d. J.) ihre Ovationen dar⸗ zubringen. In Deutschlands Sängerkreisen selbst regt es sich dagegen noch sehr wenig; und doch verdient es Ludwig Liebe, welcher sein ganzes Leben hindurch in selbstlosester, idealster Weise seiner Kunst gelebt, wovon er 17 Jahre lang das deutsche Lied unter Napoleonischer Herrschaft in Straßburg mit größter Energie hochgehalten und 10 großen Sängerfesten in Elsaß als Leiter vorgestanden hat, daß man seiner an diesem Ehrentage auch in Deutschlands Sängerkreisen in entsprechender Weise gedenten sollte. Die deutsche Sängerschaft verdankt ihm so manche Liederperle, mit welcher sie sich Beifall und Lorbeeren erworben. In Amerika wird ihm zu Ehren ein Liebe⸗Album (Männerchöre in Volkston) herausgegeben, dessen Gesammteinnahmen dem verdienten Jubilar zufließen werden. Dieses Liebe⸗Album erscheint bei Friedrich Luckhardt in Berlin, und seien hierauf die deutschen Gesangvereine ganz besonders aufmerksam gemacht.

Die Zeitschrift „Gaca“ bringt eine von Roberts in Liverpool aufgenommene Photographie des Andromeda⸗Nebels, welche selbst die ausgezeichneten Sternaufnahmen von Henry in mancher Hinsicht in den Schatten stellt Freilich mußte die licht⸗ empfindliche Platte dem Licht im Brennpunkte des Teleskops vier Stunden lang ausgesetzt bleiben. Was bei Betrachtungen der schönen Aufnahme zunächst in die Augen fällt, ist die geradezu unzählige Menge der Firsterne, welche den Nebel umgeben, bezw. demselben vorgelagert sind, und zwar sind es Sterne, welche bisher selbst mit Hülfe der schärfsten Teleskope zumeist nicht wahrzunehmen waren.

Die kürzlich versendeten „Acta horti Petropolitani“ gewähren einen Ueberblick über die Forschungen des russischen Reisen⸗ welche sich auf die Naturgeschichte der

den N. M. Prschewalsky, Länder Mittel⸗Asiens beziehen. Die höchst werthvollen zoologi⸗