1889 / 231 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Sep 1889 18:00:01 GMT) scan diff

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abgelaufen. Da nur ca. 20 000 Unterschriften vorhanden sein sollen, so ist das von den Sozialdemokraten, unterstützt von den Ultramontanen, angerufene Referendum gegen das Gesetz nicht zu Stande gekommen.

Niederlande. Rotterdam, 27. September. Gestern ist hier ein Strike der Quai⸗Arbeiter ausgebrochen,

ber dessen Verlauf „W. T. B.“ Folgendes berichtet:

Die Zahl der Strifenden wird auf 4000 bis 5000 geschätzt. Gegen Mittag versuchten die Strikenden die nicht strikenden Arbeiter an der Arbeit zu hindern, wurden jedoch von der Polizei mit gezogener Waffe auseinander getrieben. Die Kommunalgarde und die Marinesoldaten sind unter die Waffen berufen, um die

rdnung beim Laden und Löschen der Schiffe aufrecht zu erhalten. Der Bürgermeister hat einen Aufruf erlassen, in welchem die An⸗ sammlung von mehr als 5 Personen verboten wird. Eine Abthei⸗ lung Kavallerie ist vom Haag nach Rotterdam abgegangen, und es sind Vorsichtsmaßregeln getroffen, um das Wiederversammeln der Strikenden zu verhindern. Wie der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ meldet, hätten die Strikenden zuerst die Polizei angegriffen, welche den Platz umgeben hatte, wo die Strikenden die nichtstrikenden englischen Arbeiter des Dampfers „Era“ an der Arbeit verhindern wollten. Die Polizei war genöthigt, mit der Waffe einzuschreiten, wobei einige Strikende leicht verwundet wurden. Der General⸗Direktor der Dampferlinie Harwich Rotterdam ist hier eingetroffen und ist ent chlossen, die Arbeit auf alle Fälle mit englischen Arbeitern fortzusetzen. Der regelmäßige Dienst der Dampfer nach Liverpool, Glasgow und Leith ist infolge des Strikes eingestellt. Der Lloyd⸗Dampfer „Gelder⸗ land“, nach Atchin bestimmt. konnte nicht in See gehen. Dieselbe Zeitung meldet, daß die Gewalttkätigkeiten, welche die Strikenden gestern an Bord des englischen Dampfers „John Readhead“ begingen, 1 Anlaß zu Klagen beim englischen Gesandten im Haag gegeben aben.

Heute Abend begann ein Theil der strikenden Arbeiter das Straßenpflaster aufzureißen und mit Steinen auf Polizei und Bürgergarde zu werfen, sodaß diese sich genöthigt sahen, wiederholt von der Waffe Gebrauch zu machen. Mehrere Personen wurden durch Säbel und Bayonnet verwundet, die Ordnung aber wieder hergestellt. Im Laufe des Abends hielten ungefähr 500 Strikende eine Ver⸗ sammlung ab und beschlossen, die Sozialdemokraten von der Be⸗ wegung auszuschließen, Ruhe und Ordnung zu bewahren und die⸗ jenigen, welche weiter arbeiten wollen, nicht daran zu hindern. Die Absendung von Kavallerie aus dem Haag wurde wieder ab⸗ bestellt; dagegen ist ein Detachement Marinesoldaten angelangt.

Die heute Abend von den strikenden Arbeitern abgehaltene Versammlung zeichnete sich durch antisozialistische Kund⸗ gebungen aus. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob unter den ver⸗ sammelten Strikenden Sozialisten wären, rief die Versammlung: „Nein! Es lebe das Haus Oranien!“ Einige Arbeiter, welche sich sozialistischer Redensarten bedienten, wurden aus der Versammlung entfernt.

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Rumänien. Bukarest, 27. September. (W. T. B.) Die Königin Natalie ist heute Abend nach Belgrad abgereist. 5

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auch fernerhin, dem Ruhebedürfnisse Serbiens entsprechend, die Ordnung im Innern aufrecht erhalten und seine aus⸗ wärtige Politik so einrichten, daß daraus weder für Serbien noch für befreundete Staaten irgend welche Verlegenheiten er⸗ wachsen könnten.

Dänemark. Kopenhagen, 27. September. (W. T. B) Nach den bisher getroffenen Bestimmungen werden der König und die Königin am 11. oder 12. k. M. die Reise nach Arthen antreten. Der Prinz von Wales wird mit seinen Söhnen, den Prinzen Albert Victor und Georg, am nächsten Montag hier erwartet.

Zeitungsstimmen.

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Eine Aeußerung des Abg. Migquel über die Zukunft unserer politischen Parteien, daß sie Produkte der Vergangen⸗ heit, nicht aber der lebendigen Gegenwart und der Zukunft seien, giebt den Blättern Stoff zu Betrachtungen, aus denen wir diejenige des „Hamburger Correspondenten“ her⸗ vorheben. Er schreibt:

„Den Parteibildungen, welche das erste Jahrzehnt nach 1848 zeitigte, folgte eine vielfach neue Gestaltung der Parteien bereits während der preußischen Verfassungskämpfe. Die Bildung des Nord⸗ deutschen Bundes in Verbindung mit der Nachsuchung und Ertheilung der Indemnität in Preußen nach dem Kriege von 1866 hat eine weitere Zersetzung und Umbildung der Parteien zur Folge gehabt. Mit der Errichtung des Reiches verschwand eine Reihe ephemerer Erscheinungen wieder, das Centrum trat aber als bedeutsames neues Glied in die deutsche Parteigruppirung ein. Die Wandlungen der jüngsten Zeit sind bekannt. Die Zusammenfassung der verschiedenen konservativen Richtungen in der auf entschieden nationalem Boden stehenden deutschkonservativen Partei, die Sezession, die Fusion stellen Veränderungen in der Parteigruppirung dar, welche sämmtlich dem letzten halben Menschenalter angehören. Auch unsere Zeit läßt zahl⸗ reiche Anzeichen eines nicht nur in der Zukunft bevorstehenden, sondern bereits begonnenen Umbildungsprozesses erkennen. Das Kartell hat schon jetzt die Grenzlinien zwischen den nationalen Parteien vielfach verwischt, das Bewußtsein der Gemein⸗ samkeit großer politischer Ziele die besonderen Partei⸗ tendenzen zurückgedrangt und die Parteiverschiedenheiten wirksam unterdrückt. Umgekehrt werden im Centrum die auseinanderstrebenden Elemente nur noch äußerlich durch die opportunistische Rücksicht auf die parlamentarische Stärke und die Sorge der gegenwärtigen Leiter der Partei und der Prätendenten für ihre Nachfolge in ihrem Einfluß zusammengehalten. Auch in der deutschfreisinnigen Partei ist heute, wo die Hoffnung auf gemeinsame Herrschaft beide Theile nicht mehr zusammenführt, nur der Freihandel und der Gegensatz gegen die Sozialpolitik der Kaiserlichen Botschaft das verbindende Element politisch vielfach auseinandergehender Richtungen

In der That wird man der Richtigkeit der Auffassung sich nicht verschließen können, daß in Zukunft ganz andere Aufgaben das staat⸗ liche Leben Deutschlands beherrschen und bewegen werden, als dies in der Zeit, aus welcher die gegenwärtige Parteibildung in der Haupt⸗ sache stammt, der Fall war. Damals galt es in erster Linie, den Bau des Reiches so auszuführen, daß ihm die der äußeren staatlichen

Serbien. Belgrad, 27. September. (W. T. B.) Nach den bis jetzt feststehenden Wahlergebnissen sind 20 Ra⸗ dikale und 11 Liberale gewählt.

Zu dem Ausfall der Wahlen bemerkt das „Wiener Fremdenblatt“: In Folge des radikalen Wahlsieges sei eine Aenderung in der Lage Serbiens nicht zu erwarten, da die meisten an den Regierungsantritt der Radikalen geknüpften Besorgnisse keine Bestätigung durch den Verlauf der Begeben⸗

heiten gesunden hätten. Das radikale Kabinet werde wohl

Einung entsprechende Einheitlichkeit ber Institutionen nicht fehle und dem Reich die erforderlichen staatlichen Kompetenzen gesichert würden. Diese Reihe hochwichtiger Aufgaben ist mit der in der Arbeit begriffenen Herstellung eines einheitlichen bürger⸗ lichen Rechts zum vorläufigen Abschluß gebracht. Mit der festen Abgrenzung der Funktionen des Reiches und der Bundesstaaten hat zugleich der Gegensatz zwischen unitarischen und partikularistischen Tendenzen seine praktische Bedeutung in der Hauptsache verloren. Wirthschaftliche und soziale Aufgaben treten neben der Fürsorge für

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Vordergrund. Schon die Sezession ist wesentlich durch Strömungen dieser Art in Verbindung mit dem abnehmenden Bedürfniß, den Gedanken der deutschen Einheit praktisch zu betonen, hervorgerufen, und das Heidelberger Programm bezweckte in der Hauptsache nichts Anderes, als die nationalliberale Partei auf die Höbe der sozialen und wirthschaftlichen Aufgaben der Gegenwart zu heben, ihr Programm den praktischen Bedürfnissen der Gegenwart anzupassen.

Wer aber möchte im Ernst daran zweifeln, daß gerade die

Fragen der Sozialpolitik und der Regelung des Wirthschaftslebens die Zukunft in noch ganz anderer Weise bewegen werden, als dies selbst in der Gegenwart geschieht? Die große Aufgabe, den berechtigten Wünschen der breiten Schichten der Bevölkerung auf Besserung ihrer Lage gerecht zu werden, ohne den gefunden Aufbau der Gesellschaft preiszugeben, welcher die Voraussetzung nicht nur für die Festigkeit und Stärke der staatlichen Institution, sondern für die gedeihliche kulturelle Gesammtentwickelung unseres Volkes ist, tritt sichtlich mehr und mebr in den Mittelpunkt des öffentlichen Lebens. Ihr tritt die andere Seite der Frage, die Abwehr der Um⸗ wälzung der die Staats⸗, Rechts⸗ und Wirthschaftsordnung bedrohenden Bestrebungen, gleichfalls mit wachsender Bedeutung zur Seite, während zugleich auf absehbare Zeit die Sorge für die äußere Sicher⸗ heit des Reiches in ungeschwächter Weise fortdauert. Es liegt auf der Hand, daß die Gemeinsamkeit der Auffassung in Bezug auf diese Aufgabe naher Zukunft für die Fortbildung des deutschen Parteiwesens nicht ohne praktische Bedeutung bleiben kann. Die Parteivorgänge im Königreich Sachsen, wo die Nothwendigkeit erhaltender Sozialpolitik nach ihren beiden Richtungen früher als anderswo sich überzeugend geltend gemacht hat, lassen den Weg er⸗ kennen, welchen die Entwickelung des Parteiwesens zu nehmen bestimmt ist. Daß damit der deutschfreisinnigen Partei eine Aussicht auf eine günstigere Lage sich eröffnete, wird man nicht behaupten köngen.“

Ueber den Ausstand der Londoner Dockarbeiter schrieb das „Berliner Volksblatt“:

„Man muß nicht denken, daß diese Bewegung unter den Dock⸗ arbeitern, weil sie so plötzlich ans Tageslicht trat, nun auch das Produkt eines Tages, das aus dem Nichts geschaffene Werk eines oder einer beschränkten Anzahl tüchtiger Organisatoren war. Nein, Ehre, dem Ehre gebührt. Wir leben nicht in der Zeit der Wunder. Ehe die Riesenbewegung möglich war, welche die ganze Welt in Erstaunen gesetzt hat, ist eine Epoche der Riesenarbeit vorausgegangen. Seit Jahren haben die Sozialisten der verschiedenen Londoner Fraktionen im Ostend propagandistisch gewirkt, an den Straßenecken, auf öffentlichen Plätzen diesen Aermsten der Armen, die in keinem Verein zu finden sind, das Evangelium von der Befreiung der Arbeit gepredigt und ihnen so die Ueberzeugung beigebracht, daß es nicht immer so war, wie es heute ist, und auch nicht in alle Ewigkeit bleiben muß.“

Hierzu bemerkt die „Konservative Correspondenz“:

„Das sozialdemokratische Organ vermuthet richtig, daß aus vor⸗ stehenden Aeußerungen das Zugeständniß gefolgert werden muß, daß auch dieser Strike das Werk sozialistischer Aufwiegler war, und giebt auf diesen Einwurf folgende Antwort: „Ganz recht, wenn auch nicht im buchstäblichen Sinne des Wortes. Eine Folge sozialistischer Aufklärungsarbeit war der Strike, und wir Scozialisten können stolz darauf sein.“ Mehr als dieses Zugeständniß ist auch gar nicht nöthig, um über den Weg, den die sozialdemokratische Maulwurfs⸗ arbeit einschlägt, und seine verschiedenen Etappen volle Klarheit zu verbreiten. Daß es bei der Inscenirung von Strikes den Sozial⸗ demokraten nicht auf eine Besserung des Looses der Arbeiter, sondern nur auf Schaffung einer selbstbewußten, widerstandsfähigen und wohl⸗ organisirten Anhängerschaft ankommt, ist im Lager der Umsturzpartei selbst ausgesprochen worden.“

Fortsetzung des redaktionellen Theils (Statistik und Volkswirthschaft, Kunst und Wissenschaft, Literatur, Land⸗ und Forstwirt) chaft, Hadel und Gewerbe, Submissionen im Auslande, Verkehr⸗Anstalten, Theater und Musik, Mannigfaltiges und Große akademische Kunst ausstellung) in der Ersten, bezw. Zweiten Beilage.

die äußere Sicherheit des Reiches seitdem mehr und mehr in den

Wetterbericht vom 28. September 1889, Morgens 8 Uhr.

Wind.

von P. Taglioni.

p. n

Keeress red. in Millim.

Stationen. Wetter.

o Celsius

Temperatur

in

7 Uhr.

Bar. auf 0 Gr.

u. d. N

6 bedeckt

4 wolkig

2 bedeckt

3 wolkig

2 bedeckt still Regen

2 wolkenlos 1 bedeckt

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Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. paranda. t. Petersbrg. Moskau. S Cork, Queens⸗ 1 towwu.. 5 halb bed. Cherbourg. 4 bedeckt eelder.... 3 bedeckt SI 2 Regen!) Hamburg.. 3 bedeckt²) Swinemünde 4 wolkig) Neufahrwasser 2 Regen Memel... 4 Regen) Münster... 2bedeckt Karlsruhe.. 759 6 Regen 13 Wiesbaden. 756 4 bedeckt 13 München .. 760 5 balb bed. 12 herr von Chemnitz 754 5 Regend) 12 Schippang. Berlin .. . 750 5 wolkige) 12 Anfang 7 Uhr. Wien 758 W 4 bedeckt 12 Breslau 752 SSW A bedeckt 13 762 stillheiter— 14

n] ¹) Regnerisch. ²) Häufig Regen. ³) Nachmittags ⁵) Anhalt. Nebel.

Troubadour.

Anfang 7 Uhr.

Brigitta. Besetzung:

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Sigrid,

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754

Dienstag: Mittwoch: Staubregen. ⁴) Nachts Regen. 6) Gestern anhaltender Regen.

Uebersicht der Witterung. Barometrische Minima liegen über dem nor⸗ wegischen Meere und Mittel⸗Schweden, während der Luftdruck südwestlich von Irland am höchsten ist. In Deutschland dauert die ziemlich frische westliche und südwestliche Luftströmung bei trüber, regnerischer Witterung fort; die Temperatur liegt an der Küste etwas unter, im Binnenlande etwas über der nor⸗ malen. Auf Helgoland, Borkum, in Breslau und Grünberg fielen 20, in Berlin 32 mm Regen. Deutsche Seewarte.

Dienstag:

Wort. v. Schönthan.

Dienstag:

Theater⸗Anzeigen. Aafang 7 Uhr.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern⸗

aus. 189. Vorstellung Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. Große roman⸗ tische Oper in 3 Akten von R. Wagner. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr. Kegraes

Schauspielhaus. 201. Vorstellung. Die Quitzows. Vaterländisches Drama in 4 Akten von Ernst von Wildenbruch. Anfang 7 Uhr.

Montag: Opernhaus. 190. Vorstellung. Der Seeräuber. Großes Ballet in 3 Abtheilungen

Afrika.

A. Raida. 7 ½ Uhr.

nach dem Gedicht des Lord Byron: „The Corsair“, V

lagenz von P. Hertel.

Schauspielhaus. wollt! Lustspiel in 4 Akten von Shakespeare, nach Schlegel's Uebersetzung und mit Benutzung der Bühnenbearbeitung, von W. Oechelhäuser.

Dienstag: Opernhaus. Oper in 4 Akten von Verdi. tung nach dem Italienischen des S. Camerano.

Schauspielhaus. Trauerspiel in 5 Akten von R. Voß. In Scene gesetzt vom Direktor Dr. Otto Devrient. Waldemar, König von Dänemark, Hr. Matkowsky. Henning von Putbus, sein Vertrauter, Hr. Bornemann. Rathsherr von Wisby, Hr. Tochter, Frl. Poppe. Svend Estrit, der Unghanse⸗ bauer, Hr. Grube. Thielvar, Botildis, seine Kinder, Hr. Purschian, Fr. von Hochenburger. Holms, ein junger Vetter Estrits, Hr. Herrmann. s Lars, Bauern, Hr. Winter, Hr. Berthold. Ingeborg, Conrad, Frl. Kramm. Brigittens Wärterin, dänischer Edelmann, Hr. von Hochenburger. Bischof von Wisby, Hr. Plaschke. Wisby, Hr. Hartmann

Ein alter Bauer, Hr. Will.

Deutsches Theater. Sonntag: Montag: Faust, I. Theil. Das Glas Wasser. Faust’s Tod.

8 5 Verliner Theater. Sonntag: Socrates und seine Frau. zündende Funke. In der Kinderstube. Montag: Die wilde Jagd. Coriolanus.

Tessing -Theater. Schauspiel in

Montag: Der schwarze Schleier. in 4 Akten von Oscar Blumenthal. Das letzte Wort. 4 Akten von Franz v. Schönthan.

Wallner-Theater. Sonntag: Zum 5. Male: Der rechte Schlüssel. von Francis Stahl.

Montag u. folg. Tage: Der rechte Schlüssel.

Bictoria-Theater. Zeitgemälde in 11 Bildern von Alex. Moszkowski und Rich. Nathanson. Ballet von C. Severini.

Musik von Gährich, mit Ein⸗

[. Anfang 7 Uhr. E1u.“ 202. Vorstellung. Was ihr Segen von A. Sullivan. Anfang 7 Uhr.

Anfang Montag: Der Mikado.

Der Dich⸗

191. Vorstellung. burg. Sonntag: Zum 389. Male: Fernande. Eduard Mautner.

203. Vorstellung. Montag u. folg. Tage:

Zum 1. M.:

Central-Theater. Direktion:

Nils, ein gothischer Goldschmied,

Kahle. Brigitta, seine 46. Malte: Leichtes Blut. In Scene gesetzt Anfang 7 ½ Uhr.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Hansen, Sine, Abich, Frl. Gertrude, Bergmann. Ein Der Ein Raths⸗ Ein Arzt, Hr.

Malen, nSl.

8 ders. 8 Ferc Sonntag: Zum 39. Male: Gesangsposse in Couplets von Gustav Görß. Roth. Anfang 7 Uhr

Montag:

Faust's Tod. von 12—11 Uhr.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Ritter Blaubart.

Das

von

Sonntag:

4 Akten Franz

Schauspiel in der Karlstraße eröffnen werde.

Schauspiel in Lieblingsstäatte meines Wirkens

Volksstück in 4 Aufzügen

Anfang 7 ½ Uhr. und Ausstattung meines

ist auch auf die Sichherheit

Sonntag: Stanley in

Musik von C. Anfang

Friedrich-Wilhelmstädtisches Sonntag: Z. 179. M.: Der Mikado, oder: Ein Burleske Operette in 2 Akten von Deutsch von J. Fritzsche.

Residenz-Theater. Direktor: Sigmund Lauten⸗ Vorletzte Sonntags⸗Aufführung. Pariser Sittenb ild in 3 Akten von Victorien Sardou. Anfang 7 ½ Uhr. Dieselbe Vorstellung.

Sonntag: Vorletzte Sonntags⸗Vorstellung. Zum Gesangsposse in 4 Akten von W. Mannstädt. Musik von G. Steffens. vom Direktor Emil Thomas.

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72. Flotte Weiber.

4 Akten von Leon Treptow. Musik von Franz

Dieselbe Vorstellung. Anfong 7 ½ Uhr.

Urania, Anstalt für volksth. Invalidenstr. 57/62 und Ausstellungs⸗Park, geöffnet Sonntag, Abends 7 ½ Uhr: Von der Erde bis zum Monde.

Circus Renz. Vorläufige Anzeige.

Einem hohen Adel und hochgeehrten Publikum der Haupt⸗ und Residenzstadt Berlin erlaube ich mir die ganz ergebene Anzeige zu machen, daß ich am 4. Oktober cr. mit meiner aus den hervorragendsten Künstlern und Künstlerinnen bestehenden Gesellschaft mittelst Extrazuges von Hamburg hier eintreffe und

Sonnabend, den 5. Oktober,

die Vorstellungen in meinem neugebauten Cireus

Nach außergewöhnlich langer Abwesenheit von der i 1 hoffe ich dieselbe Gunst und gleiches Vertrauen wieder zu finden, wie es mir so viele Jahre in so reichem Maße zu Theil geworden ist, und soll es mein freudiges Bestreben sein, mir das alte Wohlwollen durch mustergültige Leistungen von Neuem zu verdienen. Was Bau neuen Circus anbelangt, glaube ich allen Ansprüchen bezüglich der Bequem⸗ lichkeit und Eleganz gerecht geworden zu sein, ebenso .1 des hochgeehrten Publikums sorgfältigst Bedacht genommen.

„Somit glaube ich mich der angenehmen Hoffnung hingeben zu dürfen, daß mein Unternehmen auch in dieser Saison durch wohlwollendes Entgegenkommen und freundliche Anerkennung meines Strebens Seitens

eines kunstliebenden Publikums gefördert werden wird. Näheres durch weitere Annoncen und

Affichen. Mit vorzüglichster Hochachtung E. Renz, Direktor. Hamburg, im September 1889.

Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Katharina Rovenhagen mit Hrn. Prem Lieut. Hermann Claassen (Danzig). Frl. Marianne Luckwitz mit Hrn. Kaufmann Rudolf Venohr (Magdeburg Buckau). Frl. Martha Rosenberger mit Hrn. Franz Lehmann (Langen⸗ bielau) Frl. Frieda Wellenberg mit Hrn. Lieut. Karl Erck (Lübben—Goslar). Frl. Lucie Kriege mit Hrn. Pastor Dr. Alexis Schwarze (Kunow b. Stargard i. P. Minden i. W.). Verehelicht: Hr. Prem.⸗Lieut. Bodo von Unruh mit Frl. Martha von Seydewitz (Liegnitz). Hr. Gymnasiallehrer Dr. Wilhelm Halbfuß mit Frl. Charlotte Kühne (Alvensleben). Hr. Pr.⸗ Fieut, Hermann Kuhl mit Frl. Helene Richter (Aachen Wesel). Hr. Reg.⸗Baumeister Anton Adams mit Frl. Maria Lupp (Düsseldorf). Hr. Ingenieur Ph. Schmidt mit Frl. Auguste Hoos (Nürnberg). Hr. Reg.⸗BAssessor Fritsch mit Frl. Anna von Hänisch (Magdeburg). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Eugen Börner (Siegen). Eine Tochter: Hrn. Georg Kuck (Mühlwalde). Hrn. Lieut. von Rappard (Hein⸗ richswalde b. Betsche). Hrn. U. von Kries (Hochstrieß). . Gestorben: Hr. Kreisdirektor a. D. Wilhelm von Krosigk (Dessau). Frau verw. Pastor Luise Regenspurg, geb. Neumann (Dramburg). Hrn. Oekonomie⸗Rath Andrege Sohn Ober⸗Primaner Fritz (Rüxleben). Frau Gertrud Kops, geb. Kops (Kalk). Hrn. Dr. Rich. Pave Tochter Lotte (Magdeburg). Hrn. Amtsrichter Men⸗ sching Sohn Ernst Or. Rentier Heinrich Leitner (Magdeburg Sudenburg). Hr. Hauptmann a. D. Oskar Frhr. v. Kittlitz Zoblitz b. Lodenau O. L.). Frau Anna Thiem, geb. Thieme (Berlin). Hr. Referendar Leo Wollenberg (Hamburg). Frau Rosalie Keiser, geb. Otto (Berlin). Hr. Kaufmann Joseph Fiocati (Berlin). Frau Rentmeister Friederike Knopmuß (Charlottenbrunn)n). Hr. Architekt Karl (Berlin). Hr. Geh. Rechnungs⸗Rath a. D. Wilhelm Kienast (Ber⸗ lin). Fr. Auguste Engel, geb. Krüger (Berlin). Frau verw. Emilie Schlegel, geb. Lochau (Berlin). Hr. Karl Schütze (Berlin).

Theater.

Musik

Deutsch von

Emil Thomas.

Naturkunde.

Redacteur: J. V.: Dr. H. Kler. Berlin: .“

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage)

hetreffend

Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußis

1““ 1.“ 1““

Berlin, Sonnabend, den 28. September

Staats⸗Anzeiger.

1.“

Deutsches Reich.

1 Bekanntmachung, 8

das Ergebniß der Wahl von nicht⸗ Mitgliedern des Reichs⸗Versicherungs⸗

amts. Vom 24. September 1889.

er Bezugnahme auf die Bestimmungen der Unfallversicherungs⸗ §. 133 des Gesetzes, betreffend die Invaliditäts⸗ und Altersversicherung, vom 22. Juni 1889 (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 97), wonach als Vertreter der Arbeitgeber und der Versicherten auch für den Bereich dieses Gesetzes die auf Grund der Unfallversicherungs⸗ gesetze zu nichtständigen Mitgliedern dis Reichs⸗Versicherungsamts gewählten Vertreter der Betriebsunternehmer und der Arbeiter, und zwar ohne Beschränkung auf die Angelegenheiten ihres besonderen Berufszweiges, gelten und sonach insbesondere bei den Entscheidungen auf Revisionen gegen die Entscheidungen der Schiedsgerichte für In⸗ validitäts⸗ und Altersversicherungssachen und bei Entscheidungen ver⸗ mögensrechtlicher Streitigkeiten bei Veränderungen des Bestandes der Versicherungsanstalten mitzuwirken haben, wird nachstehend das Er⸗ gebniß der abgehaltenen Wahlen bekannt gemacht:

Aà. Nach §. 87 Absatz 3 des Unfallversicherungsgesetzes vom 6. Juli 1884 (in Verbindung mit §. 1. des Aus⸗ dehnungsgesetzes und §. 45 des Bau⸗Unfallversicherungs⸗ gesetzes). b Für die am 1. Oktober 1889 ausscheidenden, erstmalig von den Genossenschaftsvorständen und Ausführungsbehörden einer seits hn den Arbeitervertretern andererseits gewählten vier nichtständigen Mitglieder des Reichs⸗Versicherungsamts sind die Neuwahlen vorgenommen 8 8 G Ir' worden, nachdem der Bundesrath in seiner Sitzung vom 4. April 1889 das Stimmenverhältniß festgesetzt hat u6“ vergleichen Be⸗ kanntmachung vom 6. Mai 1889 („Amtliche Nachrichten des „R.⸗V.⸗A. Seite 310). . 8 ““ (urVon den wahlberechtigten 63 Berufsgenossenschaften 88 147 Ausführungsbehörden sind 58 vund 94 gültige Stimmzettel abge⸗ geben worden. Dabei erhielten die meisten Stimmen als nichtständige Mitglieder: 8 1) 4025 105: Genefal⸗Direktor Kamp zu Hamm i. W, Vor⸗ standsmitglied der Rheinisch⸗Westfälischen Hütten⸗ und Walzwerks⸗ Berufsgenossenschaft; 8 1 2)˙2 433 947: Baumeister Bernhard Felisch zu Berlin, Vorsitzender des Vorstandes der Nordöstlichen Baugewerks⸗Berufs⸗ genossenschaft. 8 Die beiden Genannten sind daher folge zu nichtständigen Mitgliedern des wählt worden. Außerdem erhielten noch Stimmen: 8 1) der Maurermeister Chr. Gerhardt zu sitzender des Vorstandes der Rheinisch⸗Westfälischen Berufsgenossenschaft: 1 021 930, 8 2)9 der Brauerei⸗Direktor und Kommerzien⸗Rath Rösicke zu Berlin, Vorstandsmitglied der Brauerei⸗ und Mälzerei Berufsgenossen⸗ ö Rest der Stimmen zersplitterte sich auf 30 weitere Personen. Die meisten Stimmen als Stellvertreter der vorerwähnten Mit⸗ glieder erhielten: “““ 1 1) 4027 876: von Pfister zu München, Vorstandsmitglied der Speditions⸗, Speicherei⸗ und Kellerei⸗Berufsgenossenschaft, 2) 4 025 105: General⸗Direktor Z“ 2 . . Se N 8. Beru S99 ens haft Vorstandsmitglied der Steinbruchs⸗Berufsgenonlenn 1 8 8) 1025405: Bergwerks⸗ und Salinen⸗Direktor Leopold zu Halle a. S., Vorstandsmitglied der Knappschafts⸗Berufsgenossenschaft, 4) 3 389 479: Brautrei⸗Direktor und Kommerzien⸗Rath Rösicke zu Berlin, Vorstandsmitglied der Brauerei⸗ und Mälzerei⸗Berufs enossenschaft. .“ .“ 8 Es ist demnach mit Rücksicht darauf, daß ꝛc. Budag⸗Muhl in den Stimmzetteln stets als Stellvertreter des „ersten „Mitglieds, ꝛc. Leopold dagegen stets als Stellvertreter des „zweiten“ Mitglieds aufgeführt ist, 3 von Pfister als 1. Stellvertr ; General⸗Direktor Budag⸗Muhl als 1. Bergwerks⸗Direktor Leopold als 2. Stellvertreter des 1. Mit⸗ J1 8 Brauerei⸗Direckt des 2. Mit gliedes

ständigen

in der vorstehenden Reihen⸗ Reichs⸗Versicherungsamts ge⸗

Vor⸗

Elberfeld, r Baugewerks⸗

zu Berlin,

eter des 1. Mitgliedes,

Stellvertreter des

or Rösicke als 2. Stellvertreter

gewählt.

Ferner erhielten noch Stimmen als Stellvertreter: .

9 Maurermeister Ehr. Gerhardt zu Elberfeld, Vorsitzender des Vorstandes der Rheinisch⸗Westfälischen Baugewerks⸗Berufsgenossen⸗ schaft: 441122, 8 Ingenieur Bartell zu Berlin, Vorsitzender des Vorstandes der Tiefbau⸗Berufsgenossenschaft: 132 103, .

Handelskammer „Präsident, Kommerzien⸗Rath Quack zu M.⸗Gladbach, Vorsitzender des Vorstandes der Rheinisch⸗Westfälischen Textil⸗Berufsgenossenschaft: 61 562. r Der Rest der Stimmen zersplitterte sich auf weitere 57. Personen. II. Von den 2833 wahlberechtigten Arbeitervertretern sind 2370. ültige Stimmzettel abgegeben worden. 1 te höchsten Stimmenzahlen als nichtständige Mitglieder erhielten:

1) 1 839 975: E11“ I1“ Arbeiter⸗ vertreter der Bekleidungsindustrie⸗Berufsgenossenschaft, . 8

2) 651 787: Putzer Wilhelm Buchholz Arbeiter⸗ vertreter der Nordöstlichen Baugewerks⸗Berufsgenossenf aft.

Die beiden Genannten sind daher in der vorstehenden Reihen⸗ folge zu nichtständigen Mitgliedern des Reichs⸗Versicherungsamts ewählt worden. 8 8 1 Außerdem erhielten noch Stimmen als Mitglieder: die Arbeiter⸗ vertreter

ilhelm Frede zu Dortmund: 599 207, t. Hauschild zu Chemnitz: 546 844, Klingebeil III zu Halle a. S.: 535 330, Einmahl zu Montigny b. Metz: 411 304, 3 H. Possehl zu Hamm bei Hamburg: 297 535, 8) Franz Howe zu Meißen: 190 179, 7) Robert Buchholz zu Berlin: 134 280, 8) Rein hold Brauch zu Danzig: 110 812. b Der Rest der Stimmen zersplitterte sich auf zahlreiche weitere

alkkandidaten. 8 ““ meisten Stimmen als Stellvertreter der vorerwähnten Mit⸗

beag; ehieneg. Anton Zeus zu vesebcege läbette Feteetet der 1 s isen⸗ und Stahl⸗Berufsgenossenschaft, Hie.n Iüen. 8” Jena zu Forchheim, Arbeitervertreter der

ü s til⸗Berufsgenossenschaft, Südgentschen Tercransz arrwic zu Ober⸗Waldenburg, Arbeiter⸗ vertreter der Knappschafts⸗Berufsgenossenschaft, 1 4) 629 101: Wilhelm Buchholz zu Berlin, der Nordöstlichen Baugewerks⸗Berufsgenossenschaft,

Arbeitervertreter

8 1) Wilhelm Nase

Miit Rücksicht darauf, daß ꝛc. Buchholz als nichtständiges Mitglied des Reichs⸗Versicherungsamts gewählt ist, kann derselbe als Stellvertreter eines solchen nicht mehr in Frage kommen und hat der nächstfolgende ꝛc. Oberbeck einzutreten.

Es ist demnach: u“ Arbeitervertreter Zeus als 1. Stellvertreter des 1. Mitgliedes, Arbeitervertreter Jena als 1. Stellvertreter des 2. Mitgliedes, Arbeitervertreter Hartwig als 2. Stellvertreter des 1. Mit⸗

liedes, 1.“ Oberbeck als 2. Stellvertreter des 2. Mit⸗ gliedes 8

wählt. 8 Außerdem erhielten noch Stimmen als Stellvertreter: die Arbeiter⸗

eter zu Berlin: 470 093, 2) Josef Klingebeil III zu Halle a. S.: 461 420, 3) Karl Gutheit zu Berlin: 440 086, 4) Franz Moritz Förster zu Eckersbach bei Zwickau: 438 745, 5) Heinr. Adolf Hartung zu Plauen i. V.: 412 381, 6) Hermann Läßker zu Chemnitz: 388 3841, 1 u“ 7) Siegismund Retter zu Sellerhausen bei Leipzig: 328 437, 8) Johann Joseph Schaffrath zu Grevenberg bei Aachen: 320 311. 8 Der Rest der Stimmen zersplitterte sich auf zahlreiche weiter e

Waͤhlkandidaten. ürbee

B. Nach §. 95 Absatz 3 und 4 des landwirrhschaftlichen Unfallversicherungsgesetzes vom 5. Mai 1886.

I. Nachdem der Bundesrath in seiner Sitzung vom 19. Oktober 1888 das Stimmenverhältniß der bei der Wahl der beiden nicht⸗ ständigen Mitglieder des Reichs⸗Versicherungsamts für die Angelegen⸗ heiten des landwirthschaftlichen Unfallversicherungsgesetzes betheiligten Berufsgenossenschaftsvorstände und Ausführungsbehörden festgestellt hat zu vergleichen Bekanntmachung vom 23. Januar 1889 („Amtliche Nachrichten des R.⸗V.⸗A.“ Seite 88) sind die bezüg⸗ lichen Wahlen vorgenommen worden. Von den wahlberechtigten 42 und 50 Ausführungsbehörden sind 43 und abgegeben worden. ““ ““ 1“ Die meisten Stimmen als nichtständige Mitglieder des Reichs⸗ Versich samts haben erhalten: 1 Versicherungsam 2 8 1) 7840 476: Königlicher Landrath von Gerlach auf Rohrbeck bei Schönfließ, Vorstandsmitglied der Brandenburgischen landwirth⸗ schaftlichen Berufsgenossenschaft, 8 2) 7837 736: Königlicher Landrath Tilemann zu Iburg bei Osnabrück, Vorstandsmitglied der Hannoverschen landwirthschaftlichen Berufsgenossenschaft. 8 Die beiden Genannten sind daher in der vorstehenden Reihen⸗ folge zu nichtständigen Mitgliedern gewählt. 1 Ein geringer Bruchtheil der Stimmen zersplitterte sich auf an⸗ dere Personen. S. 8 1 Die meisten, und zwar je 7839 076 Stimmen als Stellvertreter der vorerwähnten Mitglieder erhielten: E1 1) Königlicher Regierungs⸗Rath und Schloßgutsbesitzer Pfist er auf Eurasberg (Ober⸗Bayern), Vorstandsmitglied der Ober⸗Bayeri⸗ schen landwirthschaftlichen Berufsgenossenschaft, X“ 2) Landes⸗Direktor Jaeckel zu Daniig, Vorstandsmitglied der Westpreußischen landwirthschaftlichen Berufsgenossenschaft, 3) Rittergutsbesitzer Graf Otto Beißel von Gymnich zu Schmidtheim (Rheinprovinz), Vorstandsmitglied der Rheinischen land⸗ wirthschaftlichen Berufsgenossenschaft, 8 1 4) Königlicher Landrath Graf von W artensleben zu Genthin, Vorstandsmitglied der landwirthschaftlichen Berufsgenossenschaft für die Provinz Sachsen. Mit Rücksicht auf die n ist 8 8 Regierungs⸗Rath Pfister als 1. Stellvertreter gliedes, Graf von gliedes, Graf Beiße! 1. Mitgliedes, 1 Landesdirektor Jaeckel als gewählt. 1““ 1 6 Einige weitere Stimmen zersplitterten sich an II. Auf Grund des §. 95 Absatz 2 und 5 a. a. Q. dem Bundesrath zu nichtständigen Mitagliedern des Reichs rungsamts beziehungsweise zu Stellvertretern derselben Stande der in land⸗ und forstwirthschaftlichen Betrieben vors 9 vorufo . Personen berufen worden: b . 1 1) der Hofmeier Friedrich Kasche zu Klein⸗Ziethen bei Gro ß⸗ Ziethen (Kreis Stellvertretern desselben:— ““ a der Oberholzhauer Dahte in Friedrichshagen, b. der Vorarbeiter Carl Rohr in Kolonie bei Tegel, 2 1ö6“ 2) der Arbeiter Louis Birkenstock zu Ehringsdorf bei Weimar; / 85 K Stellvertretern desselben: 1 a. der Arbeiter Friedrich August Jacob in Dresden,

Drescherhäuser 3, 8 u““ b. der Privatförster Selke aus Schloßhof bei Sydow.

Berufsgenossenschaftsvorständen 37 gültige Stimmzettel

Reihenfolge der Namen in den Stimm⸗ des 1. Mit⸗ Wartensleben als 1. Stellvertreter des 2. Mit⸗

2. Stellvertreter des 2. Mitgliedes

von Gymnich Stellvertreter des

versicherten

g Schulzendorf

Nach §. 97 Absatz 2/3 dn - v „B

22

II I. Von dem Vorstande der erufsgenossenschaft sind aus

amts gewählt worden:

1) Adolf Schiff zu Elsfleth,

2) Wilh. Maack zu Rostock.

Zu Stellvertretern: 4 2

) Direktor Lohmann zu Bremen zum ersten 8

2) Jof. L. Meyer zu Papenburg zum zweiten ffür

3) Geheimer Kommerzien⸗Rath Gibsone zu ö Danzig zum ersten 56 1 L de 49 Kommerzien⸗Rath Sartori zu Kiel zum Maack. 2 en 1 8 8 8 8 1 . Von den wahlberechtigten 32 Schiedsgerichtsbeisitzern sind die Stimmzettel sämmtlich ausgefüllt und vollzogen eingegangen.

Dabei erhielten die meisten Stimmen als nichtständige Mit⸗ ieder: 1

8 1) 20 625: Hafenmeister F. von Bülow ju Geestemünde; 2) 17 679: Schiffskapitän Johann Meßtorff zu Hamburg. Die beiden Genannten sind daher in der vorstehenden Reihenfolge

zu nichtständigen Mitgliedern des Reichs⸗Versicherungsamts gemählter Der Rest der Stimmen zersplitterte sich auf 26 weitere Wahl⸗

1h,ö Stimmen als Stellvertreter der vorerwähnten Mit⸗ lieder erhielten: 8 8

8 1) 17 679: Schiffskapitän Menno Vißer zu Emden,

2) 17 679: Schiffskapitän Franz Engelmann zu Stettin,

ee seiner Mitte zu nichtständigen Mitgliedern des Reichs⸗Versicherungs

Mit Rücksicht auf die Reihenfolge der Namen in den Stimm⸗

etteln und auf die Stimmenzahl ist 8 Schiffskapitän Vißer als 1. Stellvertreter des 1. Mitgliedes, Schiffskapitän Engelmann als 1. Stellvertreter des 2. Mit⸗

liedes, ö“ Miltner als 2. Stellvertreter des 1. Mitgliedes,

Ingenieur Koepcke als 2. Stellvertreter des 2. Mitgliedes gewählt.

Berlin, den 24. Das

September 1889. Reichs⸗Versicherungsamt. Dr. Bödiker.

Hamburgs Handel im Jahre 1888. Die im handelsstatistischen Bureau in Hamburg zusammengestellten „Tabellarischen Uebersichten des Hamburgischen Han⸗ dels“ haben in dem vorliegenden Jahrgang für 1888 mannigfache Veränderungen, namentlich in Rücksicht auf die Waareneinfuhr er⸗ fahren, welche durch den am 15 Oktober 1888 vollzogenen Zoll⸗ anschluß bedingt wurden. Die „Tabellarischen Uebersichten“ werden sich deshalb von jetzt ab auf folgende Nachweisungen beschränken: 1) die Seeschiffahrt; 2) die Flußschiffahrt evon und nach der Ober⸗Elbe; 3) die Waareneinfuhr und „Ausfuhr zur See; 4) die Waareneinfuhr und „Ausfuhr mittelst der Hamburg berührenden Eisenbahnen und auf der Ober⸗Elbe. Die Uebersichten über den Verkehr stellen den Gesar mtverkehr Hamburgs zur See dar, umfassen also sowohl denjenigen des Freihafens als auch den Verkehr, der über den Zollhafen sich bewegt. Bei der Bearbeitung der einzelnen Tabellen ist besonderer Werth darauf gelegt, das 85 Vergleichbarkeit der nachgewiesenen Angaben erhalten blicb. Die Er⸗ gebnisse der früheren Zeitabschnitte, welche zur Vergleichung heran⸗ gezogen werden, sind deshalb mit den Refultaten, für 1888. durch Ausscheidung desjenigen Verkehrs, welcher seit dem Zollan chluß nicht mehr ermittelt werden kann, in Uebereinstimmung gebracht. Wir entnehmen den Tabellen die folgenden sjummarischen Daten: Die Zahl der in 1888 angekommenen See)] ciffe betrug 7524 888 4 355 511 Reg.⸗T. gegen 7308 Schiffe von 3. .“ Reg.⸗T. in 1887 und 6913 Schiffe von 3 791 992 Reg⸗T. in 1886; von I 8 gekommenen Seeschiffen waren 6517 von 4 050 479 Reg⸗T. beladen (1887 6338 von 3 697 304 Reg.⸗T., 1886 5920 von 3 526 955 Reg T und 1007 von 305 032 Reg.⸗T. (1887 970 von 222,930 Reg.⸗T, 1886 993 von 265 037 Reg.⸗T.) kamen in Ballast; ferner waren von den angekommenen iffen 2310 633 817 Reg⸗T. Segelschiffe und 5214 von mx Reg.⸗T. Dampfschiffe, 1886 2259 von 588 366 Reg.⸗T. Segel biff und 4654 von 3 303 626 Reg.⸗T. Dampfschiffe). Von den angekom⸗ menen Seeschiffen kamen aus deutschen Häaäfen 1574 von 235 807 Reg.⸗T., aus Großbritannien 865 Kohlenschiffe von 622 449 Reg.⸗T. und 2257 andere Schiffe von 1410 339 Reg.⸗T., aus dem übrigen Europa 17 37 von 857 181 Reg⸗T, aus Amerika 892 ron 990 834 Reg.⸗T. Die Zahl der aus Hamburg abgegangenen Seer hiffe belief sich auf 7517 von

3 Reg⸗T. (1887 7338 von 3 927865, vW 15 Reg.⸗T.); von den abgegangenen Schiffen waren 5735 v 1 Nög.-z; (1887 5564 do 3 093 147, 1886 5320 von

g.⸗T.) beladen; nach deutschen Häfen gingen 1398 von

„T, nach Großbritannien und Irland ,3440 von 292 019 Reg.⸗T., nach dem übrigen Europa 1572 von 650 079 Reg.⸗T., nach Amerika 873 von 1 008 804 Reg.⸗T. nach A rika 110 von 82 394 Reg.⸗T. (1887 nach Afrika 85 Schiffe von 71 531 Reg.⸗T. 1886 89 Schiffe von 63 427 Reg.⸗T.), und nach Asten und Australien 124 Schiffe von 143 700 Reg.⸗T.

Was die Flußschiffahrt betrifft, von der Elke an 9142 (1887 9408, 1886 8442) beladene und 1670 1647, 1886 1702) leere Fahrzeuge von bezw. 1 735 851 1 1 774 312, 1886 1 589 382) und 271 117 (1887 264 554, 1886 266 Tonnen Tragfähigkeit, welche Güter im Gewichte von 15 792 (1887 12 638 450, 1886 12 529 340) D.Ctr. ausluden. Nach 8* Ober⸗Elbe gingen ab überhaupt 10 467 (1887 10 989, 1886 10 014) Flußschiffe, davon waren beladen 8006 (1887 8674, 1886 7769) von 1 532 769 (1887 1 678 581, 1886 1 440 974) Tounen Tragfähigkeit; dieselben verluden 12 232 796 (1887 11 055 655 1886 10 737 D.⸗Ctr. Güter. 8

Das Gewicht der gesammten Ei seewärts auf 38 844 224 (1887 34 524 570, ausschließlich 597 .

d zwe amen 11 139 357 (1887 ö1886 270) d, Ctr⸗ 1 außereuropäischen Ländern, 19 315 179 (1887 17 657 738, 1886 17 003 334) D.⸗Ctr. aus Großbritannien und Irland und 8389 688 (1887 7130 514, 1886 6 662 971) D.⸗Ctr. ar Gesammtgewicht der Einfuhr Ham⸗

s dem übrigen Europa; das uhr Ham E“ 1 von der Ober⸗Elbe betrug 30570 139 außer 164 D.⸗Ctr.

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Einfuhr Hamburgs belief sich 1886 32 481 575) D.⸗Ctr., 147) D.⸗Ctr. Kontanten; 9 736 318, 1886 8 815 270)

burgs mit den Eisenbahnen und 2 burg⸗ 27 298 008, 1886 25 914 778) D.⸗Ctr. der Ausfuhr belief sich seewärts im EGanzen auf 23 177 756 (1887 21 090 811, 1886 19 842 793) D.⸗Ctr., außer 596 (1887 964, 1886 638) DvCtr. Kontanten; davon gingen in 1888 nach außereuropäischen Ländern 8 854 825 (1887 2 349 7626 489) D.⸗Ctr., nach Großbritannien und Irland 8 812 65 (1887 8 736 494, 1886 7 385 763) D.⸗Ctr., nach dem übrigen Europa 5 510 272 (1887 5 004 370, 1886 4 830 541) D.⸗Ctr.; das gewicht der Ausfuhr mit den Eisenbahnen und nach der Ober⸗ lbe betrug 20 212 683 (1887 19 181 506, 1886 18 198890 D.Ctr. dch

Der Werth der Einfuhr Hamburgs seewärts belief si auf 1 114 906 790 (1887 1 049 083 260, 1886 936 822 140) und 41 690 030 (1887 70 908 830, 1886 27 650 180) Kontanten, und zwar hatte die Einfuhr aus außereuropäischen Ländern einen Werth dHon 454 062 810 (1887 416 588 520, 1886 344 800 270) c. voe Großbritannien und Irland 421 265 230 (1887 414 v 8 394 594 220) ℳ, von dem übrigen Europa⸗ 239 578 750 (1887 215 349 600, 1886 197 427 650) ℳ; die Einfuhr mit den . bahnen und von der Ober⸗Elbe hatte einen Werth von 955 034 010 (1887 917 708 170, 1886 853 486 220) außer 14 464 710 (1887 112 680, 1886 82 800) Kontanten; die Gef ammteinfuhr Ham⸗ burgs hatte demnach in 1888 einen Werth von 2 126 095 540 gegen 2 037 812 940 in 1887 und 1 818 041 340 in 1886. Der Werth der Ausfuhr Hamburgs seewärts belief sich in 1888 auf 1 021 581 000 (1887 968 561 000, 1886 876 319 000) ℳ, außer 36 300 000 (1887 15 655 000, 1886 10 025 000) Contanten; die Ausfuhr mit den Eisenbahnen und nach der einen Werth von 881 318 000 (1887 875 978 000, 1886 793 568 000) und 1 643 000 (1887 1 802 000, 1886 39 000) e Die Gesammtausfuhr Hamburgs hatte demnach in 188 einen Werth von 1 940 842 000 gegen 1 861 996 000 in 18 und 1 679 951 000 in 1886.

8

5) 529 709: Reinhold Oberbeck zu Merseburg, Arbeiter⸗ vertreter der Papiermacher⸗Berufsgenossenschaft.

3) 17 569; Ingenieur A. M. Miltner zu Hamburg, 4) 8788: Schiffskapitän Koepcke zu Stettin.