neuen Haupt⸗Personenbahnhofes in Frankfurt a. M. hat sich die Be⸗ triebslänge um 0.58 km vermehrt. 2) Am 1. September 1888 ist die Strecke Vechta — Lohne 7,78 km) ecröffnet. 10) Die Angabe bezieht sich auf 313,57 km. 11) Durch die am 18. August 1888 erfolgte Inbetriebnahme des neuen erts Pe esnengele in Frankfurt a. und der bezüg⸗ lichen Einführungsstrecken ist die Betriebslänge um 2,38 km vermehrt. ¹²) Die hierfür in Betracht zu ziehende Bahnlänge beläuft sich auf 683,19 km. ¹³) Am 2. September 1888 ist die Strecke Schwerin-—Crivitz (24,33 km) eröffnet. 1⁴) Die am 21. September 1888 eröffnete Zweigbahn von Bredebro nach Lügumkloster (9,19 km) ist bis zum 1. Januar 1889 für Rechnung des Baufonds betrieben. ¹15) Am 28. Oktober 1888 ist die Strecke Themar— Schleusingen (11,00 km), am 1. August 1889 die Zweigbahn Immelborn —Lieben⸗ stein —Schweina (6,41 km) eröffnet.
1¹6) Die Angabe bezieht sich auf 128,95 km. ¹1) Am 14. Oktober 1888 ist die Strecke Tannroda-Kranichfeld (3,37 km) eröffnet. g ¹18s) Die Bahn ist am 31. Dezember 1888 eröffnet. 19) Die Bahn ist am 12. August 1888 eröffnet. 20) Das Anlagekapital ist von der Gemeinde Löningen aufgebracht. 2¹) Die Bahn ist am 1. September 1888 eröffnet 22) Die Bahn ist für Rechnung des Bankhauses Erlanger u. Söhne in Frankfurt a. M. erbaut, nach Eröffnung des Betriebes ist das Eigenthumsrecht des Bankhauses an die Jever⸗Carolinensieler Eisenbahn⸗Gesellschaft übergegangen. 9 8 22) Ausschließlich 87 400 ℳ für Betriebsmittel und Werkstatts⸗ einrichtung, welche dem Betriebspächter gehören. 1 be Das Anlagekapital ist von der Stadt Osterwieck aufgebracht worden. 25) Die Bahn ist am 14. April 1888 eröffnet. 28) Die Bahn ist vom Hessischen Eisenbahn⸗Konsortium (Darm⸗ städter Bank und Hermann Bachstein) für eigene Rechnung erbaut.
277) Wie zu 26 8 2²8) Die Bahn ist am 11. Oktober 1888 eröffnet. 8) Wie zu 26. 8 ²20) Außerdem sind 195 488 ℳ für die Dampffähr⸗Anlage zwischen Karolinenkoog und Tönning verwendet. m) Das Anlagekapital ist von der Stadt Perleberg aufgebracht. 22) Wie zu 26. 2 ²³) Die Bahn ist vom Mitteldeutschen Eisenbahn⸗Konsortium (Darmstädter Bank und Hermann Bachstein) für eigene Rechnung erbaut. ³⁴) Die Bahnen sind Eigenthum der Firma H. Bachstein, Berlin 3³) Für die Jahre 1888 und 1887 hat aus dem Betriebs⸗Ueberschuß eine Dividende nicht gezahlt werden können. Die Zinsen für die St.⸗Akt. Litt. A sind in Höhe von 3 v. H. von der Lokaleisenbahn⸗Betriebsgesel⸗ schaft in Hamburg garantirt, während für die Zinsen der Pr.⸗St.⸗Akt. die Emissionshäuser die Garantie bis zu 4 v. H. übernommen haben. 36) Die Bahn bildet einen Vermögensbestandtheil der Stadt Schmalkalden.
Statistik und Volkswirthschaft. Armenpflege.
Zu der am 26. d. in Kassel stattgehabten —
ersammlung des Deutschen Vereins f
und Wohlthätigkeit hatten sich, der „Köln.
100 Verwaltungsbeamte, Armenpfleger und sonstige im freiwilligen Dienst der öffentlichen Armenpflege und Wohlthätigkeit stehende Per⸗ sonen eingefunden. Nach den Mittheilungen des Vorsitzenden umfaßt der Verein zur Zeit 157 deutsche Städte, 22 Körperschaften, 30 Vereine und 138 einzelne Mitglieder. Aus den Berathungen ist zu⸗ nächst hervorzuheben, daß Freiherr von Reitzenstein (Freiburg i. B.) über den Stand der Arbeiten des Ausschusses für das Landarmen⸗ wesen berichtete. Er konnte mittheilen, daß dem Ausschuß die erbetenen Anhaltspunkte in reichem Maße zugingen, sodaß der Abschluß der Arbeiten im nächsten Jahre zu erwarten ist. Den größten Theil der Sitzung füllte die Erörterung über die Bestimmungen des bürgerlichen Gesetzbuchs in Bezug auf Armen⸗ pflege und Wohlthätigkeit aus. Die zur Verhandlung kommenden Fragen betrafen die Ersatzansprüche der Armenverwaltungen sowohl gegen die Unterstützten und deren Angehörige als gegeneinander im Falle der böswilligen Abschiebung, ferner die Armenstiftungen, die Unterhaltspflicht und das Familienrecht. Es wurde betont, daß es möglich sein müsse, die Bestimmung einer Stiftung den veränderten Zeitverhältnissen entsprechendd durch Beschluß der höheren Verwaltungsbehörden abzuändern. Ferner wurde ähnlich wie in der preußischen Vormundschaftsordnung für Anstalten, welche sich mit der Armenpflege beschäftigen, ein Vormundschaftsrecht verlangt und eine innigere Verbindung zwischen Armenpflege und Vormundschaftsbehörde gewünscht, aber von der Aufstellung be⸗ stimmter Sätze abgesehen. Für die Unabänderlichkeit der Stiftungs⸗ bestimmungen trat nur ein einziger Redner, Pfarrer Dr. Naumann (Gießen), ein. Zum Schluß berichtete noch Landes⸗Direktor Graf Wintzingerode (Merseburg) über die offene Pflege für ungefährliche Irre. Er empfahl einerseits die Errichtung von Irrenkliniken an den deutschen Hochschulen, andererseits die Gründung von Handwerker⸗ und Ackerbaukolonien für die harmloseren Geisteskranken nach dem sogenannten Offen⸗Thorsystem im Anschluß an eine kleinere Central⸗ anstalt. Für unheilbare, nicht gemeingefährliche und der Anstalts⸗ pflege nicht mehr bedürftige Kranke wurde die Unterbringung in fremden Familien empfohlen. Diese Vorschläge fanden die grund⸗ sätzliche Billigung der Versammlung; von einer Beschlußfassung im einzelnen wurde abgesehen.
Die baverischen Staatsbahnen.
Dem im neuesten Heft des „Archivs für Eisenbahnwesen“ mit⸗ getheilten Auszuge aus dem „Statistischen Bericht über den Betrieb der Königlich bayerischen Verkehrs⸗Anstalten im Verwaltungsjahre 1887“ sind folgende Ziffern entnommen: Die Eigenthumslänge der Hauptbahnen betrug am Ende des Betriebsjahres 1887 3898,34 km, diejenige der Bahnen untergeordneter Bedeutung 671,50 km, zusammen also 4569,84 km. Rechnet man die schmalspurigen Babnen mit einer Länge von 5,17 km dazu, so ergiebt sich eine Eigenthumslänge von 4575,01 km gegen 4542,36 km im Jahre 1886. Die Zunahme im Jahre 1887 betrug mithin 32,65 km. In Oesterreich (Böhmen) liegen davon 47,25 km, in Bayern 4527,78 km. Berücksichtigt man die verpachteten (103,08 km) und die gepachteten Strecken (50,24 km) mit, so ergiebt sich als Gesammtbetriebslänge für Ende 1887
522,17 km. Davon waren 277,81 km (wie im Vorjahre) zwei⸗ geleisig. Die Gesammtbaukosten für die vom Staate selbst gebauten und erworbenen sowie für die von Gemeinden oder Privaten über⸗ nommenen Bahnen bezifferten sich am Jahresschluß 1887 auf 963 922 272 ℳ oder durchschnittlich 210 693 ℳ pro Kilometer. Die finanziellen Ergebnisse der normalspurigen Bahnen gestalteten sich für das Jahr 1887 folgendermaßen: Betriebs⸗Einnahmen aus dem Personen⸗ und Gepäckverkehr 25 835 541 ℳ 64 ₰ (1886 25 470 700 ℳ 82 ₰), aus dem Güterverkehr 60 432 996 ℳ 15 ₰ (1886 55 010 958 ℳ 93 ₰), sonstige Einnahmen 4 374 007 ℳ 61 ₰ (1886 4 163 475 ℳ 96 ₰), zusammen 90 642 545 ℳ 40 ₰ gegen 84 645 135 ℳ 71 ₰ im Jahre 1886. Die Betriebsausgaben betrugen 48 320 830 ℳ 62 ₰ gegen 46 400 710 ℳ 27 ₰ im Jahre 1886. Als Ueber⸗ schuß ergiebt sich somit die Summe von 42 321 714 ℳ 78 ₰ (gegen 38 244 425 ℳ 44 ₰ im Jahre 1886) oder auf 1 km Eigen⸗ thumslänge 9278 ℳ (gegen 8557 ℳ im Jahre 1886) — Unfälle ereigneten sich 333, davon 271 in Stationen; der Art nach unter⸗ scheiden sich die Unfälle in: Entgleisungen 137 (117 in Stationen), Zusammenstöße 37 (36 in Stationen), sonstige Unfälle 159 (118 in Stationen). Hierbei wurden getödtet 41 Personen, verletzt 105 Personen, darunter 11 Reisende. Außerdem verunglückten durch Selbstmord oder Selbstmordversuch 13 Personen, von denen 11 getödtet wurden. Durchschnittlich kamen auf 1 Million Reisende 0,56 Verletzungen, auf 1 Million Personen⸗Kilometer 0,02 Ver⸗ letzungen. — Der Personalbestand der bayverischen Staatsbahnen setzte sich Ende 1887 zusammen aus 12 618 Personen gegen 12 568 im Jahre 1886 (ohne Tagelöhner und Werkstatt⸗Arbeiter). — Die Vizinal⸗ und Lokalbahnen hatten Ende 1887 eine Betriebs⸗ länge: jene von 167,31 km, diese von 187,57 km äeinschließlich der 32,65 km langen, im Jahre 1887 neu eröffneten Strecken). Der Gesammt⸗Bauaufwand betrug 15 455 611 ℳ bezw. 8 900 766 ℳ, die Einnahmen 826 009 ℳ bezw. 596 857 ℳ, die Ausgaben 545 205 ℳ bezw. 228 573 ℳ
Die Bewegung der Bevölkerung im Großherzogthum Baden während des Jahres 1887. (Die eingeklammerten Zahlen geben schnitt 1878.
Nach dem Jahrgang XX. des „Statistischen Jahrbuchs für das Großherzogthum Baden“ ergeben sich für die Bewegung der badischen Bevölkerung im Jahre 1887 folgende Verhältnißzahlen: 1 Geborener entfiel auf 29,4 (+ 1,5) Einwohner, 1 Lebendgeborener auf 30,3 (+ 1,5) Einwohner, 1 Gestorbener (ohne Todtgeborene) auf 45,2 (+ 4,3) Einwohner, 1 Eheschließung auf 143,1 (— 6,9) Einwohner, 1 Todtgeborener auf 34,0 (+ 1,8) Geborene, 1 unehelich Geborener auf 11,9 (— 0,8) Geborene und 1 Gestorbener im ersten Lebensjahre auf 4,8 (+ 0,4) Geborene. — Auf 1000 Einwohner entfielen 34,0 (— 1,8) Geborene, 33,0 (— 1,7) Lebendgeborene, 1,0 (— 0,1) Todtgeborene, 2,8 (+) unehelich Geborene, 22,1 (— 2,3) Gestorbene oder Todtgeborene, 7,0 (— 1,2) Gestorbene im ersten Lebensjahre, 20 (+ 0,3) Eheschließungen, 6,0 (+) Ehelösungen durch Tod und Scheidung und 10,9. (+ 0,6) mehr Geborene als Gestorbene. — Von 1000 Gebokenen waren 29,4 (— 0,7) Todtgeborene, 83,7 (+ 5,0) unehelich Geborene, 206,4 (— 22,3) Gestorbene im ersten Lebensjahre. — Unter 1000 Gestorbenen hatten 317,6 (— 7,2) noch nicht das
(— 45,1) Ehelösungen durch Tod und Scheidung. — Gegen den Durchschnitt 1878/87 gestalteten sich günstiger die Verhältnißzahlen für die Todtgeborenen, für die Gestorbenen, für die Eheschließungen und für den Ueberschuß der Geborenen über die Gestorbenen, un⸗ günstiger für die Geborenen. Für die unehelich Geborenen veränderte sich die Verhältnißzahl hinsichtlich der Bevölkerungsziffer nicht, ge⸗ staltete sich aber hinsichtlich der Geborenen überhaupt ungünstiger.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 15. September bis inkl. 21. September cr. zur Anmeldung gekommen: 340 Eheschließungen, 905 Lebendgeborene, 28 Todtgeborene, 482 Sterbefälle.
KKunst und Wissenschaft. 85½ Die⸗Verliner Politischen Nachrichten“ entnahmen der gestrigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ ohne Quellenangabe die an dieser Stelle mitgetheilte Nachricht von dem Fortgang der Bauarbeiten an der Marienburg. Es wird ersucht, in Zukunft dies zu unterlassen.
— Die physikalisch⸗geographische Beschreibung des Elblaufs von Bodenbach bis zum Eintritt in das Flach⸗ land ist Seitens des Vereins für Erdkunde und der Karl Ritter⸗ Stiftung in Leipzig zum Gegenstand einer Preisaufgabe gemacht, welche in „Petermann’s Mittheilungen“ veröffentlicht wird und folgenden Wortlaut hat: „Die geographischen Gesellschaften zu Dresden und Leipzig haben beschlossen, durch Stellung von Preisaufgaben die Beschäftigung mit der Geographie des Heimathlandes zu fördern. Der Verein für Erdkunde in Verbindung mit der Karl Ritter⸗Stif⸗ tung zu Leipzig macht den Anfang mit folgender Aufgabe: Physikalisch⸗geographische Beschreibung des Elblaufs zwischen Bodenbach und dem Eintritt in das Flachland unter be⸗ sonderer Berücksichtigung der Tiefe, der Wassermenge und ihrer Schwankungen, der Eisverhältnisse und der Veränderungen der Ufer⸗ gestalt. Die Lösungen sind mit verschlossener Namensangabe vor Ende 1890 einzusenden an den Verein für Erdkunde zu Leipzig, der am 1. Mai 1891 das Ergebniß veröffentlichen und die preisgekrönte Arbeit in seinen Mittheilungen zum Abdruck bringen wird. Für die beste derselben ist ein Preis von 400 ℳ ausgesetzt, zu welchem 300 ℳ die mit dem Verein für Erdkunde verbundene Karl Ritter⸗ Stiftung und 100 ℳ die Centralkommission für wissenschaftliche Landeskunde von Deutschland in dankenswerther Weise gespendet
en.“
81
Literatur.
Die Reformation; in der Mark Brandenburg. Von Julius Heidemann. Berlin, Weidmann'sche Buchhandlung. Pr. 5 ℳ Die Mark Brandenburg begeht in diesem Jahre die Gedenkfeier an die vor 350 Jahren erfolgte Einführung der Refor⸗ mation, ein willkommener Anlaß, in einem geschichtlichen Rückblick darzulegen, was das Land diesem tief einschneidenden Vorgange zu verdanken hat. Zwar fehlt es nicht an geschichtlichen Arbeiten, welche die unter Joachim I. beginnende, von seinen beiden Söhnen im Gegensatz zu ihm kräftig sich ausbreitende Reformation und deren äußeren Verlauf zum Gegenstande haben, aber ungleich geringere Beachtung fand bisher nach Ansicht des Verfassers die reformatorische Bewegung, welche inmitten der märkischen Bevölkerung sich erhob und immer mächtiger sich entwickelte, sobald die Kunde von Luther's Thaten und seiner Lehre in die Mark Brandenburg eingedrungen war; gerade die Thatsache ist, wie der Herausgeber betont, besonders erhebend, daß allen Kurfürstlichen Verboten und aller Gegenagitation der katholischen Geistlichkeit zum Trotz die evangelische Lehre auch bei ungenügender behinderter Verkündigung alle Stände und immer breitere Schichten der Bevölkerung ergriff; denn dieser Umstand zeugt von der siegreichen Macht der Wahrheit, welche der auf die heilige Schrift sich gründenden neuen Lehre inne⸗ wohnte. Die römische Kirche in der Mark Brandenburg verfiel und verödete lange schon vor der Einführung der Reformation, und als Joachim II. am 1. November 1539 zur protestantischen Kirche übertrat, war die märkische Bevölkerung bis auf eine geringe Minder⸗ heit bereits durchaus lutherisch gesinnt. In dem ersten Abschnitt: „Die christliche Kirche des Mittelalters und der Protestantismus“ giebt der Verfasser zunächst einen Ueberblick über die Bedeutung und Thätigkeit der alten christlichen Kirche seit Einführung des Christenthums in den germanischen Ländern, speziell Deutschland. Die Kirche in ihrer mittelalterlichen Gestalt hat, eine Zeit der Blüthe und eine Zeit des Verfalls gehabt. Die erste Zeit der Blüthe in ihrer groß⸗ artigen kulturellen Bedeutung für die Menschheit wird von ihm vollauf gewürdigt; durchaus sachlich und gerecht entwirft er ein Bild von der segensreichen Thätigkeit und erziehlichen Mission der alten katholischen Kirche. Eine Welt mit solcher Einheit des Glaubens und Denkens und dem Vorwalten des religiösen Friedens auf Erden erscheint, so äußert sich der Verfasser, heute noch Vielen als die Ver⸗ wirklichung des christlichen Lebens und ihr Untergang seit den Tagen der Reformation als der schwerste Verlust, der die Menschheit betroffen. Der Verfasser geht dann über zur Darlegung der Gründe, welche den Verfall der damaligen katholischen Kirche zur Folge hatten und sie außer Stande setzten, ihre ursprüngliche Aufgabe in alter Kraft zu er⸗ füllen, und nachdem er auch dies in durchaus sachlicher Form gethan, weist
Arbeit Heidemann's einen dankenswerthen Beitrag zur engeren Ge⸗ schichte der Mark Brandenburg und verdient bei dem bevorstehenden Jubiläum ganz besondere Aufmerksamkeit, zumal der Verfasser seine Darlegungen auf das historische Quellenmaterial zurückgeführt hat und dabei durchaus wissenschaftlich verfahren ist.
— Klassischer Bilderschatz, herausgegeben von Franz von Reber und Adolf Bayersdorfer. München, 1889; Ver⸗ lagsanstalt für Kunst und Wissenschaft, vormals Friedrich Bruckmann. Erster Band (Preis 12 ℳ; 24 Hefte zu je 50 ₰). — Dieses wohl⸗ feile populäre Werk, welches für die Kunst Dasjenige sein will, was die Reklam'sche Bibliothek für die Literatur ist, liegt nun in seinem ersten Jahrgang abgeschlossen vor. Der Band enthält 144 Blätter in Lichtdruck nach den Original⸗Gemälden mittels der neuesten Technik. Wenn diese in manchen Blättern noch der Vervollkommnung bedürftig erscheint, so sollte dabei doch auch nicht vergessen werden, daß man mit Hülfe derselben ein durchaus wahres Abbild des heutigen Originalzustandes der Bilder erhält, welches die Photogravüren nach Kupferstichen oder andersartigen Vervielfältigungen natürlich nicht gewähren können. Es ist mit Bestimmtheit zu erwarten, daß die Verlagsanstalt die gegen einzelne Blätter nicht ohne Grund erhobenen Ausstellungen durch möglichst sorgfältige Reproduktionen entkräften wird. In Ansehung des medrigen Preises ist das, was die Sammlung bietet, jedenfalls in hohem Grade anerkennenswertb. Die 144 Blätter vertheilen sich auf nicht weniger als 80 Künstler aller Schulen, zu denen sich noch 8 Werke unbekannter Meister gesellen. Kaum ein großer Künstlername ist unvertreten: Dürer erscheint mit 3, Holbein der Aeltere mit 2, der Jüngere mit 8 Blättern, Raffael mit 8, Michel⸗ angelo mit 3, Rubens mit 7, Tizian, Murillo mit je 4, Fiesole, van Dyck mit 3 Tafeln. Ferner sind mit einem oder mehreren Blättern vertreten: Fra Bartolommeo, Botticelli, Boucher, Correggio, Cranach, Jan van Evck, Ghirlandaio, Giotto, Franz Hals, de Keyser, Lionardo da Vinci, Lippi, Mantegna, Memling, Metsu, Ostade, Palma, Perugino, Reni, Romano, Ruysdael, Teniers, Veronese, Verrocchio, Rogier van der Weyden. Dem Bande ist ein alphabetisches Register der Künstlernamen sowie ein kunstgeschicht⸗ liches Verzeichniß nach den Schulen beigegeben Mit Hülfe der letzteren eignet sich der „Bilderschatz“ nunmehr auch vorzüglich als Atlas zur Geschichte der Malerei und dürfte in dieser Eigenschaft in den Lehranstalten und beim Selbststudium gebührende Beachtung und immer weitere Verbreitung finden.
— Als zweiter Band des in G. Hirth's Kunstverlag zu München und Leipzig erscheinenden „Cicerone in den Kunst⸗ sammlungen Europas“ (herausgegeben von Georg Hirth und Richard Muther) gelangte soeben zur Publikation der „Cicerone in der Königlichen Gemäldegalerie in Berlin“. Das Unternehmen knüpft an den nämlichen Gedanken an, den schon Franz Kugler hatte, als er vor 50 Jahren seine „Beschreibung der Gemäldegalerie des Königlichen Museums' erscheinen ließ. Es will diejenigen Besucher der Galerien, welche nicht gerade Kenner oder Kunstgelehrte sind, im Anschluß an die Gemälde in das Verständniß der Meister und der Schulen einführen. Da man aber zu einem Verständniß älterer Kunstwerke am ehesten auf historischem Wege gelangt, so ist an die Stelle der systemati⸗ schen Vollständigkeit hier eine mehr geschichtliche Darstellung gesetzt, welche zwischen den zerstreuten Werken der Sammlung das ver⸗ knüpfende Band herstellt und die einzelnen Bilder im Zusammenhang mit der Schule und im vollen Flusse des Kunstlebens der bezüglichen Epoche zu erklären sucht. Demgemäß bietet der Hirth'sche Cicerone eine auch an sich als Lektüre fesselnde und mit Hülf der zahlreich. beigegebenen Miniatur⸗Abbildungen der hervor⸗ ragendsten Gemälde in gefälligster Weise belehrende Be⸗ schreibung der Galerie nach dem Besitzstande und der An⸗ ordnung des Jahres 1889. Vorangeschickt ist eine nicht minder dankenswerthe allgemeine Einleitung über Kunst und Kunstver⸗ ständniß nebst einer kurzen Geschichte der malerischen Auf⸗ fassungen und Techniken der verschiedenen Meister und Schulen. Diese Einleitung hat den Zweck, zum Nachdenken über die Bedeutung der in den großen Museen vereinigten Kunstwerke und zu ernsteren kunstgeschichtlichen Studien anzuregen. Der Verfasser hat hierbei sein besonderes Augenmerk auf technische und äfkhetisch⸗physiologische Fragen gerichtet, weil die kunstgeschichtlichen Handbücher diese für die Kenner⸗ schaft so wichtigen Fragen bisher nur stiefmütterlich behandelt haben. Der zweite Band des Cicerone verdient mithin dieselbe gute Aufnahme, welche dem ersten, die Münchener alte Pinakothek behandelnden, in den kunstfreundlichen Kreisen zu Theil geworden ist. Die Ausstattung ist ebenso geschmackvoll und reich wie die des ersten Bandes. Außer einem Situationsplan schmücken die neue Publikation nicht weniger als 23 Künstlerporträts und 175 Illustrationen (in den Text gedruckte Phototypien nach Photogrammen von Fr. Hanfstängl in München, der Photographischen Gesellschaft in Berlin, Radirungen aus dem Berliner Galeriewerk ꝛc.). Der Preis (3 ℳ, gebunden 3,50 ℳ) ist in Anbetracht dieser Ausstattung ein erstaunlich billiger zu nennen.
— Von der im Verlage von Carl Zieger Nachf. hierselbst (S0., Brückenstraße 9) erscheinenden Ausgabe der Romane des Kapitäns Marryat liegen uns sechs neue Lieferungen (19 — 24) vor. Sie bringen den Roman „Midshipman Easy“, „Die Sendung“ oder „Scenen in Afrika“ und den Anfang der Erzählung „Die drei Kutter“. Die Verlagsbuchhandlung hat neben dieser Lieferungs⸗Aus⸗
Beide zeichnen sich durch
er nach, daß die Reformation eine zwingende Nothwendigkeit war, daß der Protestantismus, den Luther ins Leben rief, die Erneuerung des religiösen Lebens und der christlichen Kirche auf dem Grunde der heiligen Urkunden und zugleich die Befreiung des größten Theils der deutschen Nation von der Bevormundung durch Priesterthum, Papst und Konzilien bedeutete; der Protestantismus vor Allem führte zu der freien Entfaltung aller Volkskräfte, auf welcher der Kulturfortschritt der letzten Jahrhunderte beruht. Der Erinnerung an den gewaltigen Geistes⸗ kampf, dem wir die Sicherung des protestantischen Glaubens verdanken, ist sein Buch gewidmet. In demselben soll jedoch nicht der religiöse Prin⸗ zipienstreit des 16. Jahrhunderts in seiner Allgemeinheit dargestellt werden, sondern die eigenthümlichen Vorgänge, die er hervorrief, sobald er die Bevölkerung des brandenburgischen Kurstaates ergriffen hatte. Die feindlichen Gegensätze, welche damals die Welt bewegten, treten uns hier wie in einem verkleinerten Bilde entgegen, welches einzelne Streitpunkte uns deutlicher erkennen läßt, wie hinwieder die besonderen Schicksale und Bestrebungen der im Kampfe stehenden Menschen Züge bieten, welche geeignet sind, das Gesammtbild der Reformationsperiode zu erweitern und zu beleben. Im Besonderen ist gerade die märkische Re⸗ formationsgeschichte geeignet, die in neuerer Zeit vielfach ausgesprochene Behauptung zu widerlegen, daß Fürsten und Edelleute, voll Verlangen
erste Lebensjahr erreicht. — Auf 1000 Eheschließungen kamen 855,5
M“
nach den Gütern der Kirche, dem Volke die Lutherische Lehre aufge⸗ drungen haben. — Wie aus dem Vorstehenden ersichtlich, bildet die
gabe auch eine Band⸗Ausgabe veranstaltet. gediegene Ausstattung und billigen Preis aus. (Jedes Heft 40 ₰, jeder Band, broschirt 2,50 ℳ, geb. mit Goldpressung 3 ℳ)
— Von Engelhorn's allgemeiner Roman⸗Bibliothek liegen uns zwei neue Bändchen, 25, 26 des V. Jahrganges vor. Sie enthalten in autorisirter Uebersetzung Alphonse Daudet's „Numa Roumestan“, jenes Werk, welches wegen der darin enthaltenen An⸗ spielungen auf eine bekannte und bedeutende politische Persönlichkeit in Frankreich großes Aufsehen erregte. Den 6. Jahrgang der Bibliothek eröffnet der Roman „Die tolle Komteß“ von Ernst von Wolzogen. Ein kecker, übermüthiger Humor durchdringt diesen Roman, doch kommt darüber auch der Ernst nicht zu kurz; vielmehr bietet der Verf. im Rahmen seiner lustigen Geschichte ein Sittenbild von bleibendem Werthe. Die Engelhorn'sche Verlags⸗ Buchhandlung beweist mit diesen Publikationen aufs Neue ihr Bestreben, in ihrer Bibliothek wirklich eine „Auswahl der neuesten, besten und interessantesten Romane aller Völker“ zu liefern, und zwar zu einem geringeren Preise (50 ₰ für den Band, deren alle 14 Tage einer ausgegeben wird), als durchschnittlich die dafür zu zahlende Gebühr in den Leihbibliotheken betragen würde.
— Das illustrirte Mode⸗ und Familienblatt „Wiener Mode“ hat sich in dem kurzen Zeitraum von zwei Jahren eine weite Ver⸗ breitung verschafft. Mit dem nächsten Hefte, am 1. Oktober, beginnt der dritte Jahrgang. Aus dem Blatt, das unter den schwierigsten
nissen wurden Halbfabrikate (Luppen und Prügꝛl), gegossene, ge chmiedete und gewalzte Stücke in größeren Mengen abgeliefert
mit wenigen Tausend Abonnenten ins Leben getreten, ist eines der weitest verbreiteten Modeblätter Europas geworden, ein Familienblatt, das in allen Welttheilen gelesen wird. In allen Buchhandlungen liegt das erste Heft des neuen Jahrganges zur Ansicht aus. Die Zeitschrift bringt in 24 Heften jährlich 48 kolorirte Mode⸗ bilder und 12 Schnittmusterbogen, nebst illustrirter belletristischer Bei⸗ lage. (Pr. viertelj. 2,50 ℳ) “
Verhältnissen,
Organ für die Interessen Forstbenutzung, hat in der Nr. 26 vom 30. September folgenden Inbalt: Die Erhöhung der Nutzholzausbeute ist eine nothwendige Folge der vübtasverbahnehe; Maßnahmen zur Erreichung dieses Zwecks auf waldbaulichem Ge jete bei der Anzucht und Pflege der Holzwüchse und ⸗Bestände, sowie auf dem Gebiete der Forstbenutzung bezüglich der Ernte, Aufbereitung und Veräußerung des Holzes. Von Eugen Teuwsen. — Zur Ausrottung der Akazie Von Eduard Spring. — Beförderung des Keimens des Eschen⸗ und Hainbuchensamens. Von Binder. — Rundschau. 3 XVIII. Versammlung deutscher Forstmänner in Dresden. Von zerthold Lessenthin. — Bericht über die zehnte Sitzung des Havel⸗ ländischen Forstvereins zu Friesack am 26. Juni 1889. — Literatur. — Gesetze, Verordnungen, Bekanntmachungen und Erkenntnisse. — Der Altweibersommer. — Ueber die Vernichtung der Matkäfer auf der Tucheler Heide. — Julius Theodor Grunert †. — Personal⸗ Nachrichten und Verwaltungs⸗Aenderungen.. — “ — Die „Deutsche Jäger⸗Zeitung“, Organ für Jagd, Fischerei, Zucht und Dressur von Jagdhunden, hat in der Nr. 52 vom 29. September folgenden Inhalt: Kultnrhistorische Bilder aus dem Jagd⸗ und Jägerleben. Von A. Bütow. III. Die Jagd. — „Brüche“, Bilder aus dem Jägerleben. Von Lederstrumpf. XXXIV. Der Kampf mit dem Hirsch. — Krinoline und Zwerg in Nöthen. Eine Thüringer Jagdepisode. Von Hyloros. — Betrachtungen über die Gefährdung des Forstschutzpersonals, speziell durch Wilderer mit Schußwaffe. Von Frhr. von Blanckart. — Des Menschen treuer Freund in Dichtung und Wahrbeit. Ein Beitrag zur Geschichte des Hundes. — Abschuß von Rothwild im Taunus. — „Gefehlt oder ge⸗ froffen?“ Von v. Blanckart. — Freundschaftsbündnisse von Thieren verschiedener Arten. Von Dr. Langkavel. — Nur Treibjagden au Hasen! — Silbergraues Birkhuhn. Von v Arenstoff⸗Oyle. — Zug des Tannenhähers 1889. Von Luz. — Ven der Waldkanzel. Von William Schmidt. — Summa der bis zum letzten August d. J. eingegangenen freiwilligen Gaben für die Friedrich⸗Wilbelm⸗Viktoria Forstwaisen⸗Stiftung 16
Die Deutsche Forst⸗Zeitung. des Waldbaues, des Forstschutzes und der
Handel und Gewerbe.
Berlin, 27. September. Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz. Butter: Hos⸗ und Genossen⸗ schaftsbutter 1a. 114 — 118 ℳ, IIa. 110 — 130 ℳ, IIIa. 105 — 109 ℳ, do abfallende 95 — 100 ℳ, Land⸗, Preußische 85 — 90 ℳ, Netzbrücher 85 — 90 ℳ, Pommersche 80 — 83 ℳ, Polnische —,— ℳ, Bavperisch Sennbutter — ℳ, do. Landbutter — ℳ, Schlesische 85 — 90
lizische 65 — 70 ℳ — Margarine 45 — 75 ℳ — Kale: Schweizer
nthaler 90 — 95 ℳ, Baverischer 70 —75 ℳ, do. Ost⸗ und West⸗ eußischer Ia. 70 — 75 ℳ, do. Ila. 60 — 65 ℳ, Holländer 75 — 85 ℳ, Limburger 42 — 50 ℳ, Quadratmagerkase 25 — 30 ℳ — Schmalz: Pri na Western 17 % Ta. 42,00 ℳ, reines, in Deutsch⸗ land raffinirt 46,50 — 49,50 ℳ, Berline⸗E ratenschmalz 49, 0 — 54,00 ℳ Fett, in Amerika raffnirt 41,00 ℳ, in Deutschland raffinirt 45,00— 46,00 ℳ — Tendenz;: Butter: Von den Einlieferungen ist nur ein geringer Theil reinschmeckend, und wurden jür diesen wesentlich höhere Preise angelegt. Schmalz: Lebhaftes Geschäft zu steigenden
Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt berichtet die „Schlesische Zeitung“: Für die Roheisenerzeugung des Bezirks fuhr der Betrieb der im Feuer stehenden Hohöfen fort, ein regelmäßiger zu sein. Die Anfuhr einheimischer wie fremder Erze war eine ausgiebige, und crweisen sich die Hütten in ihrem Be⸗ darfe für Schmelzmaterial mit ausreichender Deckung versehen. Die Nachfrage von Roheisen blieb stetig, sodaß nach wie vor das gesammte frisch erzeugte Roheisen nahezu von den Werken des Bezirks in Anspruch genommen wird und der freihändigen Abgabe nur geringe Posten zur Ver⸗ fügung stehen. Auf der Laurahütte wird demnächst der Wiederaufbau des Hohofens Nr. 4 beginnen, welcher nach neuem Srstem unter Hinzu⸗ fügung vier steinerner Winderhitzer ausgeführt wird. Die Preise blieben die bisherigen. — Den Eisengießereien erwuchs aus den Aufträgen der Berg⸗ und Hüttenwerke sowie der Maschinenbau⸗ Anstalten andauernde und lohnende Thätigkeit. An Armaturstücken, Pumpensätzen und Leitungsrohren kamen größere Posten zur Versen⸗ Der Walzeisen⸗ und Stahlmarkt gestaltete
andauernd zur größten Befriedigung der produzirenden
welche einer angestrengten Thätigkeit der verschiedenen Abtheilungen des Betriebes auch für die kommenden Herbst⸗ monate mit Zuversicht entgegensehen können. Nicht nur für Handels⸗ und Formeisen in schwächeren wie stärkeren Dimensionen, sondern auch in Eisenbahn⸗Oberbau⸗Materialien und Kleineisenzebn liegen erhebliche Aufträge sowohl für das Inland wie zur Ausfuhr vor. Die Arbeiten der Kesselfabriken und Maschinenfabriken in Dampfkesseln wie geschweißten und genieteten Werkstücken haben einen stetigen Verbrauch starker Kessel⸗ und anderer Bleche Zur Folge; der Bedarf in feinen und feinsten Blechen ist ein reger. In Stahlerzrug⸗
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Die Richtung der Preise bleibt aufwärtsstrebend. Stabeisen erzielte 15,75 ℳ für das gemeinsame Gebiet, Kesselbleche 20,50 — 21,00 ℳ, Feinbleche bis 21,50 ℳ Die Preiserhöhungen für Bleche betragen seit Jahres⸗ frist gerade 25 %. — Der Metallmarkt verlief ohne besondere Anregung, daher schwächten sich die Preisnotirungen am. Londoner Markt etwas ab. Der wirkliche Bedarf zeigte sich jedoch hinreichend, um die Mengen der laufenden Produktion der Zinkhütten aufzunehmen und bhielten dieselben daher auf Preise. WH.-Zinf 22,75 ℳ, PH.-Zink 22,25 ℳ, Godulla⸗Zink 22 ℳ, gewöhnliche Marken etwas billiger. — Nach dem Geschäftsbericht der Flensburger Schiffsbau⸗ gesellschaft ergiebt der Rechnungsabschluß über das Betriebsjahr 1888/89 einen Bruttogewinn von 522 084 ℳ, wovon nach Kürzung der Unkosten und Abschreibungen von zusammen 412 761 ℳ ein Rein⸗ gewinn von 109 322 ℳ verbleibt, welcher die Zahlung einer Dividende von 5 %, insgesammt 88 500 ℳ, erlaubt. Der verbleibende Rest von 20 822 ℳ ist dem Hülfs⸗ und Unterstützungsfonds überwiesen, aus welchem die gesetzlichen Beiträge zur Unfallversicherung und der Krankenkasse für die Arbeiter bestritten werden. — Das Etablissement beschäftigte im verflossenen Geschäftsjahre durchschnittlich 956 Mann, denen an Löhnen (inkl. Fuhrlöhnen) 1 033 446 ℳ ausgezahlt wurden. In Bau resp. für das gegenwärtige Geschaͤftsjahr in Auftrag gegeben nd 1 fer. 9 Sdemnr September. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Presse“ beschloß der Verwaltungsrath der Prager Eisenindustrie⸗ Gesellschaft, der zum 30. Oktober d. J. einberufenen General⸗ versammlung vorzuschlagen, vom Reingewinn, in Höhe von 925 009 Gulden, eine Dividende von 20 Gulden, gleich 10 %, zu vertheilen eservefond 5 % zu überweisen. 1 “ 88 w (W. T. B.) Ausweis der österreichisch⸗ ungarischen tember: 866 927 Fl., London, 27.
Mehreinnahme 10 272 Fl. September. (W. T. B.)
Ausfuhr nach Großbritannien 63 000 Ballen;
Staatsbahn in der Woche vom 17. bis 23. Sep⸗
Wollauktion.
New⸗York, 27. September. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 192 000 Ballen; Ausfuhr nach dem
Kontinent 38 000 Ballen; Vorrath 248 000 Ballen.
Submissionen im Auslande. .
Oesterreich⸗Ungarn. v““ 1) 14. Oktober, Mittags. Direktion der Mährisch⸗schlesischen Centralbahn. Wien: Lieferung von 3400 Meter⸗Centnern Flußstahl⸗ schienen in zwei Profilen zu 35,4 und 31,6 kg per Meter. Näheres an Ort und Stelle. “ 1 “ 2) 19. Oktober. Direktion der Königlich Ungarischen Staats⸗ bahnen. Budapest: Lieferung von Zinn⸗, Stahl⸗ und Eisenwaaren. Näheres bei der Material⸗ und Inventar⸗Anschaffungs⸗Sektion der Königlich Ungarischen Staatseisenbahnen, Andrässy-ut 75.
Verkehrs⸗Anstalten.
mburg, 27. September. (W. T. B) Der Schnell⸗ dampfer „Columbia“ der „Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft“ ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New⸗
York eingetroffen. 8 8 — 28. September. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Augusta Victoria“ und der Postdampfer „Hammonia der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktienge⸗ sellschaft sind, von New⸗York kommend, heute Morgen auf der Elbe eingetroffen. Der Postdampfer „Rhenania“ derselben Gesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute Morgen Lizard passirt. —
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Theater und Musik.
Königliches Opernhaus.
Gestern Abend trat in Mozart's „Zauberflöte“⸗ ein neuer Gast, Hr. Schwegler vom Stadttheater in Frankfurt a. M., auf. Er verfügt über gute Mittel, doch läßt, wie es nach der ersten Probe scheinen will, seine Stimme die Kraft und Fülle vermissen, welche einem Bassisten eigen sein müssen. Der Vortrag von „In diesen heiligen Hallen“ war im Uebrigen angemessen und wurde mit Beifall belohnt. Die Partie des Landgrafen im „Tannhäuser“ wird weitere Gelegenheit geben, über die Befähigung des Gastes ein Urtheil zu fällen. Von den übrigen Mitwirkend en seien lobend erwähnt Hr. Rothmühl als Tamino, Frl. Leisinger als Pamina und Frl. Herzog als Königin der Nacht, welcher letzterer die schwierige Arie trefflich gelang.
Deutsches Theater. 18 Morgen wird „Faust's Tod“ gegeben. Sodann folgt die für Woche bereits angekündigte Zusammenstellung von „Faust am Montag, 30. d. M., und „Faust's Tod“ am Mittwoch, Am dazwischen liegenden Dienstag kommt „Das Glas Wasser“ zur Aufführung. Das weitere Repertoire der Woche ist folgendermaßen festgestellt: Donnerstag, 3, „Der Compagnon“; Frei⸗ tag, 4., „Faust's Tod“; Sonnabend, 5., „Das Glas Wasser“; Sonn⸗ tag, 6., „Faust's Tod“.
diese I. Theil“ 2. Oktober.
Berliner Theater.
Dr. Friedrich Pilzer hat ein abendfüllendes Luftspiel, betitelt „Der Herr Doktor hat das Wort“, eingereicht. Das Stück ist von Direktor Ludwig Barnay zur Aufführung angenommen worden. — Am gestrigen Freitage war das „Berliner Theater“ gelegentlich der Auf⸗ führung der vier einaktigen Lustspiele wieder bei geräumtem Orchester bis auf den letzten Platz ausverkauft. 8 8
Das Repertoire der nächsten Woche lautet: Sonntag, 239.: „Sokrates und seine Frau“. „Ritter Blaubart“., „Der zündende Funke“. „In der Kinderstube“. Montag, 30.: „Die wilde Jagd“. Dienstag, 1. Oktober: „Coriolanus⸗ Mittwoch, 2.: „Die wilde Jagd“. Donnerstag, 3.: „Der Schwabenstreich . Frreitag. 4.:
Abonnements⸗Vorstellung: „Die wilde Jagd“. Sonnabend, 5.: „Ein Tropfen Gift“. Sonntag, 6: „Die wilde Jagd“. Wallner⸗Theater. —
Die Wiederholungen des Francis Stahl'schen Volksstückes „Der rechte Schlüffel“ fanden eine ungetheilte, überaus freundliche Auf⸗ nahme, welche sich durch die den Darstellern sowohl bei offener Szene als nach allen Aktschlüssen reichlich gespendeten Beifall doku⸗ mentirte. Die Vorstellungen beginnen von morgen ab wieder um
7 ½ Uhr. 1.“ 1 Victoria⸗Theater. 1 1
Ein interessantes Gastspiel nimmt morgen mit der Sonntags⸗ vorstellung seinen Anfang. Frl. Eugenia Franzioni, eine hervor⸗ ragende italienische Ballettänzerin, wird neben den beiden jetzigen be⸗ liebten Solotänzerinnen Maria Ala und Frida Frederie den Mittel⸗ punkt des großartig arrangirten Ballets in „Stanley in Afrika bilden. 1“
Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater.
Für die Inszenirung des „Polengrafen“, der nächsten Operetten⸗ Novität, hat Direktor Fritzsche umfassende Vorbereitungen getroffen; doch gelangt das neu⸗ Werk erst nach der Rückkehr der Friedrich⸗ Wilhelmstädtischen Sektion zur Aufführung, die zur Zeit in Leipzig mit bedeutendem Erfolge ihr „Mikado“⸗Gastspiel fortsetzt, während gleichzeitig auch hier der „Mikado“ nach wie vor das Interesse des Publikums wach hält. 8
Residenz⸗Theater.
Trotzdem die Zugkraft des Schauspiels geschwächte geblieben, muß morgen die vorletzte Sonntagse dieses Stückes stattfinden, da die Direktion die Verpflichtung ein⸗ gegangen ist, den lustigen Schwank: „Eheferien“ (Les vacances gdu mariage) von Albin Valabrègue und Maurice Hennequin schon An⸗ fangs Oktober zur Darstellung zu bringen.
Central⸗Theater. . ”
Die Proben zu der von Eduard Jacobson neu bearbeiteten Posse Das lachende Berlin“ sind im vollen Gange. Am Sonntag findet ie vorletzte Sonntags⸗Vorstellung der Mannstädt'schen Posse „Leichtes
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rnande“ eine un⸗ onntagsaufführung
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d Blut“ statt. “
zur Begründung deutscher Volks⸗ bühnen hält seine diesjährige Generalversammlung am Montag, den 30. September, 8 Uhr Abends, im Architektenhause, (Wilbelmstraße 92/93) ab. Hr. Stadt⸗Baurath Sturmhoefel wird über den Bau einer Volksbühne sprechen.
Der Verein
Mannigfaltiges.
Ein Gedenktag für Alldeutschland ist der heutige Tag. Vor nunmehr sechs Jahren, am 28. September, schreibt die⸗Staats⸗ bürger Ztg.,war es, wo als Wahrzeichen wiedererstandener deutscher Macht und Einigkeit, aber auch als Verkörperung der Worte: „Sie follen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein!“ die deutschen Fürsten und Völker auf dem Niederwalde zur Einweihung des Nationaldenkmals vertreten waren.
Die Meldung, daß der von Sr. Majestät dem Kaiser dem Berliner Pachtklub geschenkte Wanderpreis aus dem Atelier von Sy u. Wagner herrühre, wird dahin berichtigt, daß dieses schöne Werk Berliner Kunstindustrie aus der Ciselierklasse des hiesigen Kunst⸗Gewerbe⸗Museums hervorgegangen ist, von deren Schülern auch die Kaiser⸗Wanderpreise für den Marine⸗ Regattaverein in Kiel, den Frankfurter Ruderverein und den Berliner Regattaklub nach den Entwürfen des Lehrers Lind gefertigt wurden.
Preise behauptet. 2
Manchester, 27. 30r Water Taylor 9 ½, 32r Warpcops Lees 8 ⅞, 36r Warpcops Rowland 9 ⅝, 40r Weston 10 ⅛,
September. (W. T. B.) 12r Water Taylor 7 ½, 2or Water Leigh 8 ¼, 30r Water Clayton 9 ⅞, 32r Mock Brooke 9 ½, 40r Mavpoll 9 ⅛, 40r Medio Wilkinson 105.
Double 60r Double courante Qualität 13 ¾, 32“ 116 yds 16 % 16
In Göschenen wurde, wie die „N. Zürch. Ztg.“ mittheilt, dieser Tage das Denkmal für Louis Favre, den Ersteller des Gotthard⸗Tunnels, eingeweiht. Es besteht aus einem Granitobelisk, der einer Büste des Verstorbenen aus weißem Marmor als Sockel dient; am Fuß befindet sich, ebenfalls aus weißem Marmor, das Bild
Der Magistrat unserer Stadt hat, wie die mittheilen, zur Erbaltung des mittelalter⸗ lichen Charakters der Stadt einen wichtigen Schritt gethan. Hinter derjenigen Stadtmauerpartie, welche in jedem Falle erhalten werden soll, sind in letzter Zeit von einigen Privaten Bauten auf⸗ geführt worden, welche über die Stadtmauer hinausragen und durch ihre stillose Bauart allgemeine Verurtheilung erfuhren. Der Magistrat, zum Einschreiten aufgefordert, hat jedoch zugestehen müssen, daß ihm die Bestimmungen der allgemeinen Bauordnung keine Handhabe bierzu geben; dagegen wurde beschlossen, an das Staats⸗Ministerium das Ersuchen zu richten, durch ein Verbot solche geschmacklose, dem Charakter der Umgegend widersprechende Bauten hintanzuhalten.
Nürnberg. „Münch. N. N.“
London. Die Londoner Geographische Gesellschaft hat die Nachricht erhalten, daß Sir William Macgregor, der Ad⸗ ministrator von Britisch Neu⸗Guinea, den höchsten Punkt des Owen Stanlev⸗Gebirges erreicht hat. Es sind jetzt vierzig Jahre her, seitdem Kapitän Owen Stanley ein hohes Gebirge zum ersten Male von der See erblickt hat, welches seitdem seinen Namen erhielt. Das Gebirge fängt ungefähr 40 englische Meilen von Port Moresby an und ist das höchste nicht nur auf der Insel, sondern in ganz Australien. Mehrere Versuche zu seiner Ausforschung und Besteigung wurden seit dieser Zeit gemacht, aber vergebens bis zu diesem Jahre, als es Macgregor und seinem Gefolge gelang, die britische Fahne auf dem höchsten Punkt jenes Welttheils zu hissen. Macgregor, von seinem Privatsekretär Cameron begleitet, unternahm seine Expedition am 20. April. Sie gingen von Port Moresby nach Redscar Bay und eine Strecke von 40 Meilen stromaufwärts auf dem Fluß Vanapa. Hier bereiteten sie sich ein kleines befestigtes Lager, hinterließen ihren Lebensmittelvorrath und begannen dann die Erforschungsreise. Die Gesellschaft bestand aus 4 Europäera und 38 Eingeborenen, darunter einige erfahrungsreiche Bergsteiger. Nach vielen erfolglosen Versuchen und Rückzügen gelang ihnen Ende Mai, auf der Spitze des Musgrave⸗Berges, 9100 Fuß ein zweites Lager zu bauen, wohin dann die Vorräthe befördert Am 11. Juni bestieg Macgregor die höchste Spitze, Fuß hoch, welcher er den Namen „Mount Victoria“ Er beschreibt das Klima als nebelig und unangenehm 8000 Fuß hoch, weiter oben hingegen als eines znsten in der Welt. Der Himmel ist wunderbar Gesellschaft verbrachte 10 Tage in einer Höhe 10 000 Fuß und hatte ni in Wolke 6 Meer ist von beiden Seiten sichtbar. Gegend von dlichen Seite scheint viel ebener vielleicht wenige zwierigkeiten den Touristen bieten. der Spitze de oria⸗Berges bis zur Lilleyhöhe ist Entfernung von Meilen, welche Macgregor beschritten. Er fand Gänse⸗ blümchen, Butterblümchen und Vergißmeinnicht in großer Menße und brachte Haidekraut mit, welches dem schottischen ganz ähnlich ist. Lerchen und Paradiesvögel sind ebenfalls in großer Ynzahl vorhanden; von den letzteren scheinen einige Gattungen bisher unbekannt zu sein In einer Höhe von über 12 000 Fuß gibt es keine Bäume mehr, aber der Eipfel des Berges ist mit üppigem Gras bedeckt. Schlangen und sonstigen gefährlichen Thieren sind die Erforscher nicht begegnet und Wildpret ist ebenfalls selten. Die Temperatur bewegte si
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ich zwischen dem Gefrierpunkt und 70 Grad Fahrenheit in der Sonne. Die Eingebsrenen bewohnen Höhen bis zu 4000 Fuß, betreiben aber die Jagd bis nahezu 10 000 Fuß. Sie waren alle sehr freundlich, aber nichts konnte sie bewegen, die Forscher zu begleiten. Macgregor und seine Gesellschaft kehrten am 21. Juni nach Port Moresby zurück.
London, 26. September. (A. C) „Ormonde“, welches der Herzog vorn Bocau von Buenos⸗Ayres verkauft hat, trat n auf „Elbe“ die Reise nach Süd⸗Amerika an. Der Kaufpreis
7 : 2 7;2 111“ der höchste Preis, welcher jemals für ein Pferd bezahlt worden ist.
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(Köln. Ztg.) In der heutigen außer⸗ ordentlichen Hauptversammlung des hiesigen Vereins für Ge⸗ flügel⸗ und Vogelzucht wurde über die Ergebnisse der während Jahres im Einvernehmen mit dem preußischen isterium ins Leben gerufenen Abtheilung für Brief⸗ berichtet. Die Reise von Diedenhofen nach Mainz hat sich wegen 8 zwischenliegenden hohen Donnersberges als eine sehr schwierige erwiesen. Dennoch kamen von 47 nach dieser letzten Station ausgesandten Tauben 29 zurück. Es hat sich erwiesen, daß sich nur im ersten Frühjahr gezüchtete Tauben als Reisetauben eignen. Von später gezüchteten sind 85 % verunglückt.
Mainz, 26. September.
letzten
Große akademische Kunstausstellung.
as Genrebild findet neben der Landschaft die ausgedehnteste in unserer Künstlerwelt, und wenn es diesmal auch an besonders
hervorragenden Stücken fehlt, so stehen die hier gebotenen Leistungen denen auf früheren Ausstellungen nicht nach. ““
E. Nelson behandelt in seiner „Tiroler Sensenschmiede“ kein leichtes Thema. s gilt, Figuren und Geräthe im Zwielicht dar⸗ zustellen, indem das spärliche, obenein die Werkstatt mit Rauch anfüllende Feuer und das durch blinde Fenster oder halbgeöffnete Thüren hineinfallende Licht Alles nur in Umrissen erkennen lassen. Das Innere einer Schmiede wird immer aufs Neue von Malern als willkommenes Motiv benutzt, die Lichteffekte reizen sie dazu: so bietet Anders Montan gleich zwei derartige Bilder, auf welche das über Nelson's Werk Gesagte Bezug hat. In Prof. Skarbina’'s Kupfer⸗ walzwerk“ entbehrt das rothglühende Kupfer der Leuchtkraft, welche dem erhitzten Metall eigen ist; das Figürliche des Bildes bekundet die Eigenheiten der Skarbina'schen Zeichnung. Auch die Küchen stehen bei manchen Malern in Anseben, weshalb, ist eigentlich schwer einzusehen; sie haben wohl meist niederländische Vorbilder vor Augen; in solchem Stil hat Richter⸗Lefensdorf eine westfälische Bauern⸗ küche gezeichnet. u“]
Ferd. Brütt behandelt mit Vorliebe Vorwürfe aus dem sozialen Leben; diesmal ist es ein „Prozeßbauer“, den er im Bilde d EChr. L. Bokelmann hat sich mit seinen allerliebsten kameraden“ gewiß viele Freunde erworben, nur wenige aber wohl mit seinem nüchternen „Nordfriesischen Begräbniß“, welches man ohne jede angenehme Empfindung betrachtet. E. Brack versetzt uns mit seinen „Tauben von St. Marco“ in das Zeitalter des Rococo, welches er in Gestalten und Kostümen recht anschaulich schildert. Fr. Bodenmüller’ s „Sonnenlicht“ ist eines jener Bilder, welches einen unfreiwilligen Humor in Komposition und Farbe trägt und besser ungemalt geblieben wäre. O. Bluhm’s „Falschmünzer wirkt durch die drastische Situation. Eine sehr ansprechende Leistung is Ahnert's „Hessische Kirche“. 8 u“ 8 As “ phitkop versucht in seinem Genrebild „Nebelschleier“ das geheimnißvolle Wesen des Nebels in märchenhaften Gestalten zu versinnbildlichen; aber der Nebel ist doch nicht so ultramarinblau, wie er ihn malt. In Fritz Paulsen s „Araberin“ tritt die Figur hinter der trefflichen Wiedergabe der Stickereien und Stoffe zurück. Fr. Neuhaus' „Der kleine Despot“ ist aus Abbildungen genugsam bekannt; es ist eine beachtenswerthe Arbeit. In Georg Meyn’s „Faust und Mephisto“ ist letzterer wohl der am meisten Gelungene. E. Mattschaß verfährt in seinem Bilde „Liebet Eure Feinde wohl etwas zu tendenziös; die Farbe ist bei ihm recht nüchtern, dagegen ist sie von außerordentlicher Intensität auf dem Bilde „Der Hühner⸗ hof’“ von Marius de Maria. Dem Altmeister der koloristischen Kunst, Carl Becker, begegnen wir hier in einer Scene, welche er in die Rococozeit verlegt; sie betitelt sich „Lachende Erben’“ und zeigt uns eine Reihe von Personen, in deren Haltung sich die Freude oder Enttäuschung nach Eröffnung eines Testaments ausdrückt. Becker wählte sonst seine Figuren vorwiegend aus dem Renaissancealter, aber
eines sterbenden Arbeiters.
grey Printers aus 321/46r 178. Fest.
auch die von ihm diesmal in Betracht gezogene Epoche bietet ihm