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ür Berlin außer den zlost⸗Anstalten auch die Expedition
SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Einzeine RNummern kh
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die Königliche Expedition des Ventschen Reichs-Auzeiger⸗
und Königlich Ureußischen Staats-Anzeigers
in, Dienstag, den 8. Oktober, Abends.
Berlin SW. Wilhelmstraße Nr. 32.
Berlin, den 8. Oktober.
Se. Majestät der Kaiser und König haben Sich gestern Abend nach Kiel begeben.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Geheimen Baurath Tolle, vortragenden Rath im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, und dem Landrath des Kreises Neurode, Grafen von Pfeil auf Schloß Hausdorf, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem ordentlichen Professor an der Universität zu Kiel, Dr. Völckers, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse; dem Hauptmann Fromm, à la suite des Fuß⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 10 und Mitglied der Artillerie⸗Prüfungs⸗Kommission, dem Landgerichts⸗Raͤth Warkentin zu Königsberg i. Pr., dem Landgerichts⸗-Raih von Kurnatowski zu Breslau, bisher zu Posen, dem Direktor des Eisenbahn⸗Betrievsamts rhorn, Regierungs⸗ und Baurath Kahle, dem Notar, Justiz⸗Rath Eich zu Euskirchen, dem Rendanten der Ober⸗ Bergamts⸗Kasse zu Clausthal, Rechnungs⸗Rath Degen⸗ hardt, und den Steuer⸗Einnehmern I. Klasse a. D. Schmidt zu Weißenfels und Knaack zu Königsberg i. Pr., bisher zu Fischhausen, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; dem Premier⸗Lieutenant Mersmann in der 2. Ingenieur⸗Inspektion, kommandirt als Adjutant bei der 4. Festungs⸗Inspektion, den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse; dem Seminar⸗Oekonomen Zweig zu Drossen das Kreuz der Inhaber des Königlichen Haus⸗Ordens von Hohen⸗ zollern; sowie dem Steueraufseher a. D. Siedow zu Berlin, bisher zu Eisleben im Kreise Neuhaldensleben, und dem Bedienten bei der Pensions⸗Anstalt der Francke'schen Stiftungen zu Halle a. S, Exner, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. v
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Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem General⸗Sekretär des Bochumer Vereins für Berg⸗ bau und Gußstahlfabrikation, Friedrich Baare, und dem Dr. jur. Wilhelm Baare, beide zu Bochum, die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Inignien u erthe len, und zwar Ersterem des Ritterkreuzes erster Klasse des Großherzoglich badischen Ordens vom Zähringer Löwen, Letzterem des Ritterkreuzes zweiter Klasse desselben Ordens.
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ajestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Leiter einer Woermann'schen Pflanzung im Schutz⸗ gehiete von Kamerun, Eduard Teuß aus Radawnitz in Westpreußen, sowie dem Schiffszimmermann Bugslag aus Apenrade, z. Zt. Techniker bei der wissenschaftlichen For⸗ schungsstation im Togogebiete, die Erlaubniß zur Anlegung der von des Königs der Belgier Majestät, als Souverän des Congostaates, ihnen verliehenen Insignien des Ordens „Etoile de service“ beziehungsweise des Ordens des kanischen Sterns zu ertheilen. ö““
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Deutsches Reich.
„Se. Majestät der Kaiser und König haben gnädigst geruht: den bisherigen Direktor im Reichsamt des Innern Dr. Julius Robert Bosse zum Unter⸗Staatssekretär im Reichsamt des Innern, sowie
den bisherigen Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath und vor⸗ tragenden Rath Arnold Nieberding zum Direktor im teichsamt des Innern mit dem Range eines Raths erster Klasse “”“ ““
Se. Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: dem Bezirks⸗Bauinspektor Tornow zu M als Kaiserlicher Baurath zu verleihen.
Bekanntmachung.
.““ Auf Grund der §§. 1 und 6 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom Oktober 1878 ist von dem Unterzeichneten 8 1) der Fachverein der Schreiner und verwandter erufsgenossen hierselbst, 52) die Zahlstelle Düsseldorf des Deutschen ischlerverbandes mit dem Hauptsitze zu Stuttgart und 3) die Filiale Düsseldorf des Vereins deutscher uhmacher (früher Unterstützungs⸗Verein der Schuh⸗
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macher) mit dem Hauptsitze in Nürnberg unterm heutigen Tage von Landespolizeiwegen verboten worden. Düsseldorf, den 3. Oktober 1889. Der Regierungs⸗Präsident. Dn Vertrelung: Steilberg.
wird am 28. d. M. mit einer See⸗
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst g die von der Akademie der Wissenschaften in Berlin voll⸗ zogene Wahl des ordentlichen Professors in der philosophischen Fakultät der dortigen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität, Ge⸗ heimen Regierungs⸗Raths Dr. Karl Weinhold zum ordent⸗ Klasse der
lichen Mitgliede der philosophisch⸗historischen
Akademie zu bestätigen.
Auf Ihren gemeinschaftlichen Bericht vom 4. September d. J.; will Ihh dem Hörder Bergwerks⸗ und Hütten⸗ Verein zu Hörde zum Zwecke des Baues eines Bahngeleises zwischen der Hermannshütte und dem Eisenwerke des Vereins nach Maßgabe des hierbei zurückerfolgenden, nöthigenfalls noch näher festzustellenden Pranes auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni 1874 (G.⸗S. S. 221) hiermit das Recht, die erforderlichen Grundstücke im Wege der Enteignung zu er⸗ werben, unter der Bedingung verleihen, daß andern Unter⸗ nehmern der Anschluß an das Bahngeleise und die Benutzung desselben gegen zu vereinbarende, andernfalls von Ihnen fest⸗ zusetzende Gebühr vorbehalten hleibt.
Hannover, den 15. September 1889. b
1 Wilhelm R.
Für den Minister für Handel und Gewerbe:
von Boetticher. von Maybach. Herrfurth. An die Minister der öffentlichen Arbeiten, für Handel
und Gewerbe und des Inmern. —
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der Vorsteher und Erste Lehrer Marwan von der Präparanden-⸗Anstalt zu Landeck ist unter Beförderung zum Ersten Seminarlehrer an das Schullehrer⸗Seminar zu Ober⸗ Glogau versetzt worden.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Prenßen. Berlin, 8. Oktober. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen gestern vor dem Frühstück den Major von Pfuel zur Meldung. Zur Früßshhstückstafel waren geladen der Botschafter Graf Solms und der Direktor Kekulé. Nachmittags um 2 ½ Uhr begaben Sich Se. Majestät nach dem Plantagenhaus im Potsdamer Forst, stiegen dort zu Pferde und jagten mit der Königlichen Meute einen dreijährigen Keiler. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin betheiligten Sich ebenfalls zu Pferde an der Jagd. Um 5 Uhr kehrten Se. Majestät nach dem Neuen Palais zurück und arbeiteten dann bis zur Abendtafel, welche um 8 Uhr stattfand und zu welcher einige Gäste geladen waren, allein. Um 10 Uhr Abends fuhren Se. Majestät nach der Matrosenstation und von da mit der „Alexandria“ nach Spandau, von wo aus um 12 Uhr Nachts mittels Sonder⸗ zugs die Abreise nach Kiel erfolgte.
Heute früh um 8 Uhr trafen Se. Majestät, von den Marinebehörden empfangen, in Kiel ein und begaben Sich sofort nach dem Schlosse, um daselbst von 9 Uhr ab Vorträge des Marine⸗ und dann des Militärkabinets entgegenzunehmen. Im Gefolge Sr. Majestät befinden sich der Chef des Militär⸗ kabinets, General⸗Lieutenant von Hahnke, der Ober⸗Hof⸗ und Hausmarschall von Liebenau, sowie die Flügel⸗Adjutanten Kapitän zur See Frhr. von Senden, Oberst⸗Lieutenant von Kessel und Major von Scholl.
— Ueber die Ankunft Sr. Majestät in Kiel entnehmen wir einem Telegramm des „W. T. B.“ noch Folgendes:
Se. Majestät der Kaiser traf heute früh 8 Uhr in Kiel ein und wurde von dem kommandirenden Admiral, Freiherrn von der Goltz, dem Chef der Marinestation der Ostsee Knorr und dem Staatssekretär des Reichs⸗ Marineamts, Contre⸗Admiral Heusner, empfangen. Vom Bahnhofe aus begab Sich Se. in offenem
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Wagen, von der zahlreichen Volksmenge enthusiastisch begrüßt, nach dem Schloß, auf welchem alsbald die Kaiser⸗Standarte gehißt wurde, worauf die im Hafen liegenden Kriegsschiffe den Kaisersalut abgaben.
— Der Kaiserliche Gesandte am Königlich belgischen Hofe, Wirkliche Geheime Rath von Alvensleben, ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub nach Brüssel zurückgekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Gesandtschaft wieder über⸗ nommen.
— Der hiesige französische Botschafter Herbette ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.
— Der kommandirende Admiral, Vize⸗Admiral Freiherr von der Goltz hat sich in dienstlichen Angelegenheiten nach Kiel begeben; desgleichen der Staatssekretär des Reichs⸗Marine⸗ amts, Contre⸗Admiral Heußner.
— Der General Lieutenant von Derenthall, General à la suite weiland Sr. Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm IJ. und Commandeur der 17. Division, ist nach Ab⸗ lauf seines Urlaubs nach Schwerin zurückgekehrt.
— Das Uebungsgeschwader, bestehend aus S. M. Panzer⸗ schiffen „Kaiser“ (Flaggschiff), „Deutschland“, „Friedrich der Große“, „Preußen“ und dem Aviso „Wacht“, Geschwader⸗Chef: Contre⸗Admiral Hollmann, ist am 5. Oktober cr. in Gibraltar eingetroffen und beabsichtigt, am 9. Oktober cr. die Reise fortzusetzen.
Posen, 7. Oktober. Unter Vorsitz des Ministers des Innern fand, wie „W. T. B.“ meldet, heute eine Sitzung der hiesigen Königlichen Regierung statt, um über die auf Grund des Gesetzes über die allgemeine Landesverwal⸗ tung in der Provinz Posen zu erlassende, dem nächsten Provinzial⸗Landtage vorzulegenve Allerhöchste Verordnung, betr. die Verwaltung des Provinzialständischen Verbandes der Provinz Posen, zu berathen. Zur Theil⸗ nahme an der Sitzung waren hervorragende deutsche und polnische Mitglieder des Provinzial⸗Landtages eingeladen.
Bayern. München, 4. Oktober. Der der Abge⸗ ordnetenkammer vorgelegte Gesetzentwurf über den Malzaufschlag fordert die Beibehaltung der Abgabe von 6 ℳ für den Hektoliter Malz, einen Zuschlag hierzu, wenn in einer Brauerei in einem Jahre mehr als zehn Hektoliter Malz verwendet werden, während Brauereien, die weniger Malz verwenden, eine ge⸗ ringere Abgabe (5 ℳ, bezw. 5,50 ℳ) bezahlen sollen. In den Motiven wird ausgeführt, daß die Beibehaltung des 6 ℳ⸗Satzes (gegen früher 4 ℳ) für das Brau⸗ gewerbe im Allgemeinen wesentliche Schädigungen nicht im Gefolge gehabt habe. Der Malzverbrauch, di Bierproduktion und der Bierverbrauch seien im Zunehmen begriffen, ebenso die Bierausfuhr. Letztere hat 1885: 1 381 382 hl, 1886 1 574 777 hl, 1887 1 679 526 hl und 1888 1 860 603 hl betragen, ist also in diesen vier Jahren um 479 221 hi, gleich 34,7 Proz, in die Höhe gegangen. Für die Fortdauer des 6 ℳ⸗Satzes spreche u. A., daß die staatlichen Bedürfnisse ungeachtet der größten Sparsamkeit naturgemäß in einer fortwährenden Steigerung begriffen seien, und namentlich auch die Möglichkeit einer künftigen wesent⸗ lichen Erhöhung der Matrikularbeiträge nicht außer Acht gelassen werden dürfe, welche Erhöhung durch die Ueberweisungen den indirekten Reichssteuern kaum ausgeglichen dürfte. Da auch andere Einnahme⸗
d aus werden quellen von angemessener Ergiebigkeit nicht vorhanden seien und eine namhafte Erhöhung der direkten Steuern unthunlich
erscheinen würde, so könne die durch die Malzaufschlags⸗ erhöhung erzielte Mehreinnahme, wenigstens der größere Theil derselben, fernerhin nicht entbehrt werden. Das Gesetz soll am 1. Januar 1890 in Kraft treten.
(Dr. Journ.) Ihre
Sachsen. Dresden, 7. Oktober. Majestäten der König und die Königin werden, vom Jagd⸗
hause Rehefeld zurückkehrend, morgen Abend in der König⸗ lichen Villa zu Strehlen wieder eintreffen.
Württemberg. Friedrichshafen, 6. Oktober. Ihre Maäjestäten der König und die Königin empfingen gestern den Besuch Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Prinzessin Gisela von Bayern, Erzherzogin von Oesterreich, welche Nachmittags zu Wagen von Lindau hier eintraf, an der Königlichen Tafel theilnahm und Abends wieder nach Lindau zurückkehrte. — Heute waren der Präsident des Staats⸗Ministeriums, Staats⸗Minister Dr. Freiherr von Mittnacht mit Gemahlin, Professor Dr. von Himpel aus Tübingen und Haupt⸗ mann Freiherr von Mittnacht vom Grenadier⸗Regiment Königin Olga zur Hoftafel eingeladen. Vorher nahmen Ihre
Najestäten eine Ovation der heute zum Preiswettfahren hier versammelten Mitglieder des Bodensee⸗Radfahrer⸗Bundes ent⸗ gegen.