Cello zuertheilte Cantilene. Das Klavier tritt erst nach einer längeren Reihe von Takten, die das Orchester allein ausführt, wirk⸗ sam hinzu; die Figurationen sind stets aus den Motiven selbst ent⸗ wickelt und machten sich nirgends in überwiegend virtuoser Weise geltend, eine lobenswerthe Eigenthümlichkeit des ganzen Concerts. Der letzte Satz ist zwar nicht in dem großartigen und einheitlichen Styl des ersten gehalten, fesselt aber durch eine reiche Zahl kuͤrzrhythmischer, sehr gefälliger Motive, die oft nur nebeneinander hingestellt erscheinen, dem Totaleindruck des ganzen Werkes jedoch entschieden günstig sind, und zur Steigerung seines Schlußeffektes wesentlich beitragen. Hr. Eugen d'Albert, der dies Concert mit vollendeter technischer Sicherheit und mit fein⸗ sinnigstem Verständniß vortrug, erntete stürmischen Beifall. Den Schluß machte Beethoven's „Sinfonia eroica“, deren meisterhafte Ausführung der Kapelle und ihrem vortrefflichen Dirigenten, Hrn Dr. von Bülow, von Neuem die lebhaftesten Beifallsbezeugungen eintrug. Mit lobenswerther Einsicht und durch besondere Vorrichtungen hatte die Direktion der Philharmonie dafür gesorgt, daß die Wirkung der Blechinstrumente gemildert, und zugleich das Durchtönen der Streich⸗ nstrumente begünstigt wurde. Der Klangeffekt aller Instrumente, uch des Bechstein'schen Flügels, war trotz der ungewöhnlich großen Zahl der Zuhörer ein sehr schöner. Das zweite Concert des Hrn. von Bülow findet am Montag, den 28. Oktober, statt. Die Ouver⸗ rture von Mendelssohn zur „schönen Melusine“, sowie Beethoven's große Ouverture zu „Leonore“ (Nr. 3) und zwei Novitäten: ein Violinconcert von Damrosch und eine Sinfonie Dvorak sind ierfür in Aussicht genommen. 86 ““
Cireceus Renz.
Mittwoch, findet unter persönlicher Mitwirkung des Direktors E. Renz eine Galavorstellung statt, in welcher die hervorragendsten Mitglieder der Truppe mitwirken werden. Zur Aufführung gelangt u. a. zum ersten Male das große Ausstattungs⸗ stück „Leben und Treiben auf dem Eise“, neu arrangirt und in Szene gesetzt vom Direktor selbst; die Kostüme und Requisiten sind vollständig neu. Den Beschluß macht ein vom ganzen Personal ausgeführter „Schlittenkorso bei Schneewetter’“.
Morgen,
Rennen zu Hoppegarten. Montag, den 14. Oktober.
I. Memorial⸗Rennen. Staatspreis 8000 ℳ jährige. Dist. ca. 1400 m Königl. Hauptgestüt „Marder“ 59 kg 1, Frhr. Ed. von Oppenheim's br. H
53 kg 2., Hrn. V. May'’s br. H. „Dalberg“ 60 ½ kg 3.
artigem Rennen mit einer halben Länge gewonnen; eine Länge zwischen dem Zweiten und Dritten; fünf Längen weiter zurück „Nickel“. „Dalberg“ mußte zuerst geritten werden und vor „Marder’ weichen, bis an der Distanz „Barde“ kam, „Dalberg“ faßte und ihn kurz vor dem Ziel für den zweiten Platz schlug. Werth: 8050 ℳ dem Sieger, 1050 ℳ dem Zweiten, 200 ℳ dem Dritten.
II. Glocke⸗Preis. Graditzer Gestütspreis 4000 ℳ Dist. 2000 m. Hrn. Oehlschläger's 3 jähr. F⸗H. „Goldmann“ 57 ½ kg 1., Hrn. V. May's 3 jähr. br. St. „Königsbraut“ 56 kg 2., Hrn. J. Jäger's 3 jähr., schw. H. „Versuch“ 55 kg 3. Leicht mit zwei Längen gewonnen; drei Längen trennten „Königsbraut“ und „Ver⸗ such'. Werth 4000 ℳ dem Sieger, 450 ℳ der Zweiten, 200 ℳ dem Dritten. 4
III. Vergessenheits⸗Rennen. Preis 3000 ℳ 1000 m. Für Zweijährige. Hrn. V. May's br. H.
Dist. ca. „Feldherr“
Eg 1., K. Hpt.⸗Gest. Graditz's F.⸗St. „Fastnacht⸗ 54 ½ kg 2, desselben dbr. St. „Wellgunde“ 54 ½ kg 3. Sicher mit anderthalb Längen gewonnen; das Doppelte dieser Entfernung zwischen den beiden Graditzern. Werth: 3000 ℳ dem Sieger, 750 ℳ der Zweiten, 100 ℳ der Dritten. 1““
IV. Hartenfels⸗Handicap. Graditzer Gestütspreis 4000 ℳ
Dist. 1800 m. Major Gf. Schlippenbach’s 3 jähr. br. St. „Castagnette“ 55 kg 1., Hrn. Oehlschläger's 3 jähr. dbr. St. „Actreß⸗ 53 ½ kg 2., Frhrn. Ed. v. Oppenheim's 3 jähr. F.⸗W. „Grenadier I.“ 49 ½ kg (tr. 50 kg) 3. Sicher mit einer Länge gewonnen; eine halbe Länge weiter zurück „Grenadier“ Dritter. Werth: 4000 ℳ der Siegerin, 858 ℳ der Zweiten, 522 ℳ dem Dritten. V. Alpheda⸗Rennen. Preis 2000 ℳ Dist. 1000 m. Mr. H. Solloway's Zjähr. br. St. „Freia“ (1200 ℳ) 58 kg 1., Lt. Pr. G. Radziwill's 3jäbr, schwbr. W. „Cosmopolit“ (1200 ℳ) 58 kg 2, Hrn F. Bothe's 2jähr. br. St. „Räthsel“ (1200 ℳ) 46 kg 3. Sicher mit einer Länge gewonnen; dieselbe Distanz zwischen „Cos⸗ mopolit“ und „Räthsel“, die im Ziel niederbrach. Werth: 2510 ℳ „Freia“ wurde für 3300 ℳ von Trainer F. Solloway gefordert.
VI. Totalisator⸗Handicap. Klubpreis 2000 ℳ Herren⸗ Reiten. Dist. 1600 m. Graf R. C. Schönburg's 3 jähr. F.⸗H. „Rochsburg“ 70 kg Lt. Schlüter 1., Hrn. H. Amsinck’s 3 jähr. dbr. H. „Greville“ 71 kg Mr. Tippler 2., Kapt. Joëé's a. schwbr. St. „Grayling“ 76 kg Rittm. v. Sydow 3, Hrn. v. Tepper⸗Laski's 4 jähr. br. St. „Speranza“ 65 ½ kg Lt. v. Grävenitz 4. Von der Distanz an sicher mit fünfviertel Längen gewonnen; anderthalb Längen dahinter „Grayling“ Dritte vor „Speranza“. Werth: 2000 ℳ dem Sieger, 348 ℳ dem Zweiten, 212 ℳ der Dritten.
Der Geburtstag des Hochseligen Kaisers Friedrich wird am Freitag, den 18. d. M., als ein vaterländischer Gedenk⸗ und Erinnerungstag in allen Schulen begangen werden. Der Unterricht fällt nicht aus, sondern die Feier wird entweder in der ersten oder in der letzten Schulstunde stattfinden.
Die Inbiläumsfestlichkeiten des Kaiser⸗Alexander⸗ Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 1 und des Kaiser⸗Franz⸗ Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 2 aus Anlaß ihres fünf⸗ undstebenzigjährigen Bestehens sind in würdiger Weise verlaufen.
Die Feier des Kaiser⸗Alexander⸗Garde⸗Grenadier⸗ Regiments nahm ihren Anfang am Sonntag Abend 8 Uhr mit Begrüßung der Gäste und einer Vereinigung im Offizierkasino der Kaserne. Am Montag Vormittag 11 Uhr fand auf dem großen Kasernen⸗ hofe Alexanderstraße 56 Regiments⸗Appell statt, bei welchem der Oberst von Rauchhaupt eine längere, auf die ruhmvolle Geschichte des Regiments hinweisende Ansprache hielt, die er mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König schloß. Während des Hochs wurde von den Spielleuten und der Regimentsmusik der Präsentirmarsch geblasen. An diesen schloß sich die Nationalhymne an, welche das Regiment unter präsentirtem Ge⸗ wehr, die Gäste unter soldatischem Salutiren anhörten. Ein muster⸗ haft ausgeführter Parademarsch in Compagniefront beschloß die Feierlichkeit.
Die Festlichkeiten des Kaiser⸗Franz⸗Garde⸗Grenadier⸗ Regiments begannen bereits am Sonnabend mit einer patriotischen Theatervorstellung auf Tivoli. Am Sonntag Abend versammelte sich das Offizier⸗Corps mit zahlreichen alten Kameraden im Offtzier⸗Kasino. Im Namen der letzteren überreichte General von Wartenburg ein
eg Kase
kostbares Angebinde. Die Ehrengabe besteht aus einem massiv silbernen Tafelaufsatz von 1 m Höhe. Vorn in der Mitte des Auf⸗ baues sieht man die Widmung: „Dem Offizier⸗Corps des Kaiser⸗ Franz⸗Garde⸗Grenadier⸗Regiments die alten Kameraden“. An der Rückseite prangt der goldene Namenszug des Regiments. Kleinere Schilder tragen die Inschriften: „14. Oktober 1814“ und „14. Ok⸗ tober 1889“. Alsdann nahm Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen, der das Regiment bis vor Kurzem geführt das Wort, um als Jubelgaben seinerseits zwei schwere silberne Tafel⸗ leuchter und im Namen seiner erlauchten Gemahlin vier silberne Kannen zu übergeben. Der Kaiser von Oesterreich hatte ein Glück⸗ wunschtelegramm çesandt. Um 8 ¾ Uhr fand auf dem Kasernenbof großer Zapfenstreich aller Spielleute statt. Gestern Mittag trat das Regiment auf dem Kasernenhof in Parade an. Später vereinigte ein Frühstuck sämmtliche Offiziere. Für die Mannschaften beider Regimenter fanden als Abschluß Tanzbelustigungen in verschiedenen Lokalen statt.
Waldenburg, den 13. Oktober. Die Einweihung der den im Feldzuge 1866 gefallenen Kriegern gewidmeten Denk⸗ mäler fand, wie wir der „Schweidnitzer Tägl. Rundschau“ ent⸗ nehmen, heute unter außerordentlich zahlreicher Betheiligung statt Von nah und fern waren altgediente Krieger hierhergeeilt, um in Gemeinschaft mit Gliedern der deutschen und österreichischen Armee das Andenken Derer von Neuem zu ehren, die in treuester Pflicht⸗ erfüllung den Heldentod für's Vaterland gestorben sind. Ebenso erhebend als begeisternd war der Eindruck, die Glieder zweier be⸗ freundeter Armeen sich freundschaftlichst die Bruderbhand reichen zu sehen, zur Ehre gefallener Gegner, zu friedlichem, weihevollem Wertke. Die Denkmäler sind von dem Bildhauer Ulitz von Waldenburg gut und sauber ausgeführt.
Bergeborbeck, 15. Oktober. (W. T. B.) Gestern hat auf der Zeche „Helene Amalie“ eine Kohlenstaub⸗Explosion stattgefunden. Zwei Bergleute erlitten Verbrennungen. Das Nach⸗ schwaden verursachte große Gefahr für viele Arbeiter, welche jedoch sämmtlich gerettet wurden. .
Wien. Im Schloß Mayerling wurde, dem „Schwäb. Merkur“ zufolge, am 13. Oktober die erste gottesdienstliche Handlung vollzogen. Bekanntlich wird das Schloß in ein Karmeliterinnenkloster umgewandelt. Hofburg⸗Pfarrer Prälat Dr. Mayer nahm die Ein⸗ weihung des Thurmkreuzes, der kleinen, neben der öffentlichen Kapelle gelegenen sogenannten Krankenkapelle und der bis dahin fertiggestellten Klosterräumlichkeiten vor, worauf die erste Messe folgte. Die Bau⸗ und Umgestaltungsarbeiten des Schlosses Mayer⸗ ling schreiten rüstig vorwärts, nur die im edelsten gothischen Stile gehaltene große Kapelle, welche sich in der Mitte des Haupttraktes an Stelle zweier niedergerissener Wohnzimmer erhebt und am Ein⸗ gange mit den Statuen der heiligen Theresia und des heiligen Johannes geschmückt ist, entbehrt noch der Bedachung. Die frühere Schloßkapelle wird in ein Mausoleum umgewandelt, welches sich in⸗ mitten des von hohen Mauern umgebenen Klostergartens erheben und in 5 übereinandergebauten Nischenreihen Raum für 50 Särge bieten vbird. Die Beendigung der Bauarbeiten ist für Ende November vor⸗ gesehen.
Klagenfurt, 14. Oktober. (W. T. ist durch den in den Gebirgen eingetretene und theilweise zum Rückgand gekommen. bis Lienz ist wieder aufgenommen.
Das Hochwasser fall zum Stillstand r Eisenbahnverkehr
Wetterbericht vom 15. Oktober, Morgens 8 Uhr.
V
5 0C= 40 R.
Wagner.
illim. ius X 1
Tell. fang 7 Uhr.
09
83
—
8.29 Temperatur
Stationen.
o Cels
Weetter. -
in
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp. — 1
red. in
Theater,
—
— -100 0cCo 00 8=b”
Mullaghmore Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm Haparanda. St. Petersbrg. Moskau... Cork, Queens⸗ town... Cherbourg. Helder 762 Sylt.... VNW Hamburg.. WSW Neufahrwasser Memel Paris.. Münster.. Karlsruhe. Wiesbaden München Chemnitz Berlin.. 63 W Wien .. 4 WNW Breslau . . . WNW Iie d-Aix. 7 SSO 1“ 11 NO
œ
Sx 58
22ö2ö2ög2
&ꝙ & ,ʃ☛έι 9,8 g8ᷓ&
G6
4 Regen
4 wolkig
1 wolkenlos 1 wolkenlos WSW 2 bedeckt
2 bedeckt
1 wolkenlos 2 wolkig
2 wolkenl. ¹) 3 bedeckt*) 1 Dunst
— —
79
C.
9G d-
2 8
Donnerstag:
— —
— — 0mo☛ 23OSO0g
b8 8 Donnerstag: Freitag:
G
WS
. V V
3 bedeckt
1 wolkig
1 wolkenl. ³) 2 wolkig
1 wolkig)
3
& GC 9U*
Die Fremde. Dumas Sohn. Donnerstag:
B b= 8
8
—
6
Freitag:
G. 9
2 vW“
Krause.
1) Gestern anhaltender Regen. 2²) Abends feiner Regen. ³) Starker Thau. ⁴) Nebel, Thau. ⁵) Gest. anh. feiner Regen.
Uebersicht der Witterung.
Das Minimum, welches gestern an der Odermün⸗ dung lag, ist nordnordwestwärts nach Süd⸗Skandi⸗ navien fortgeschritten, während ein neues Minimum westlich von Schottland erschienen ist. In West⸗ Europa ist der Luftdruck am höchsten über der Alpen⸗ gegend. Bei meist schwachen, im Norden südlichen bis westlichen, im Süden variablen Winden ist das Wetter über Central⸗Europa kühler, theils heiter, W theils neblig. In Kiel sind in 24 Stunden 25 mm. 3 Regen gefallen.
Afrika.
A. Raida. 7 ½ Uhr.
Donnerstag:
2 sche Seew⸗ ; Deutsche Seewarte. Voranzeige.
Donnerstag: Opernhaus. 205. Vorstellung. Lohen⸗ grin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. Schauspiel in 5 Akten von Schkiller.
Die überaus zahlreich eingehenden Gesuche um Gewährung des freien Eintritts in die Königlichen veranlassen die Intendantur zu der Erklärung, daß die Bewilligung dieser Entréen für die laufende Spielzeit abgeschlossen ist. — Noch weiter einlaufende Gesuche werden des⸗ alb unbeantwortet bleiben.
General⸗Intendantur der Königlichen Schauspiele.
Deutsches Theater. Mittwoch: Faust'’s Tod.
Zum 1. Male:
Schauspiel in 4 Aufzügen von Paul Lindau. Freitag: Faust’s Tod.
Berliner Theater. Mittwoch: Demetrius. : Die wilde Jagd.
Fr 7. Abonnements⸗Vorstellung. graf Waldemar.
Tessing-Theater. Mittwoch: Zum 1. Male:
Deutsch von Paul Lindau. Das letzte Wort. 4 Akten von Franz v. Schönthan. Die Fremde. von Alexander Dumas Sohn.
Wallner-Theater. Mittwoch: Zum 4. Male: Der Dompfaff. Posse mit Gesang in 4 Akten von R. Kneisel und H. Hirschel. Anfang 7 ½ Uhr. 3 3 Donnerstag u. folgde. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Bictoria-Theater. Mittwoch: Stanley in Zeitgemälde in 11 Bildern von Alex. Moszkowski und Rich. Nathanson. Ballet von C. Serverini.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. 8 Eaa. E“ treten des Sergeant Simms mit seiner jugendl echen
Friedrich-Wilhelmstädtisches Mittwoch: Z. 186. M.: Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipu. S. Gilbert. von A. Sullivan. Der Mikado. Donnerstag, den 24. Oktober: — durchaus neuer Ausstattung, zum 1. Male: Polengraf. Operette in 3 Akten von Louis Roth.
8 Sittenbild in e as Anfang 7 ½ Uhr.
218. Vorstellung.
unterzeichnete General⸗
Ausstattung und neuen Bildern: Berlin. 1. Akt: neuere Berlin. 3. Akt: fang 7 ½ Uhr.
.
—9
Mittwoch: Gesangsposse in
Der Schatten. Zum 56. Male:
8 4 Akten von
Roth. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag:
8
Mark⸗ Irrania,
von 12 — 11 Uhr. — Mittwoch,
Schauspiel in 5 Akten von A. Schauspiel in eaep⸗
23. Concert⸗Saison. Schauspiel in 5 Akten
Kapelle. Donnerstag:
Circus Renz, Kariftraße. 7 Uhr: wirkung des Direktors E. Renz. vorzügl. Reitkünstlerinnen Zum 1. Male:
Musik von F.
Musik von C.
Anfang Kostüme und Requisiten
Schluß: Großer Schlitten⸗Corso
Theater Zuaven⸗Truppe in ihren neuen . engl. Clown Tom tom. — Zyska Burleske Operette in 2 Akten von Deutsch von J. Fritzsche. Musik Anfang 7 Uhr. reiterin Frl. Clotilde Hager. — Mit
Der Donnerstag:
Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Mittwoch: Zum 402. M.: Fernande. Pariser 4 Akten von Victorien
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Central-Theater. Direktion: Emil Thomas. Mittwoch u. folgende Tage: Mit vollständig neuer
Das alte Berlin. Das neueste Berlin.
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72. Flotte Weiber.
Couplets von Gustavw Görß. Musik von Franz Dieselbe Vorstellung. Anstalt für volksth. Naturkunde. Invalidenstr. 57/62 und Ausstellungs⸗Park, geöffnet Dr. Zwink: Der Abendhimmel. Concert-Haus, Leipeigerstr. 48 (früher Bilse). Conce Mittwoch, Gesellschafts-Abend des Kapellmei Meyder mit seiner aus 70 Mitgli
Gesellschafts⸗Abend.
Mittwoch, Abends Gala⸗Vorstellung unter persönlicher Mit⸗ — Auftreten der und Reitkünstler. — Leben und Treiben auf dem Eise. Großes Ausstattungsstück in 4 Tableaux, ganz neu arrangirt und in Scene gesetzt vom Direktor E. Renz. vollständig neu. 8
ausgeführt vom ganzen Personal. — Außerdem Auf⸗ Heise
Schlachten⸗ und Lagerbildern. — 1. Auftreten des
Schimmelhengste, in Freiheit dressirt und vorgeführt vom Direktor E. Renz. — Auftreten der Schul⸗
Vollblut⸗Springpferde Cobham und Kirhildis, ge⸗
rirten von Frl. Oceana Renz und Fr. Kemp.
Leben und Treiben auf dem Eise. E. Renz, Direktor.
[37181] 1 Meine Verlobung mit Fräulein Clara Weber, Tochter des Buchhändlers Herrn W. Weber und dessen Gemahlin Louise, geb. Spieß, beehre ich mich ergebenst anzuzeigen. Burg, Reg.⸗Bez. Magdeburg, im Oktober 1889. “ Adolf Haseloff, Militär⸗Tuch⸗Fabrikant. Clara Weber 4 Adolf Haseloff Verlobte. Burg b.
Sardou. 1
Das lachende 2. Akt: Das
—9
An⸗ Frl. Elise Emig mit Hrn. Rittergüts⸗ hter Ferdinand Wurl (Berlin—Ludom) — Frl. Klara Lisse mit Hrn. Kaufmann Eugen Wesche (Friedrichshagen — Berlin). — Frl. Beda Gose⸗Pohl mit Hrn. Paul Heine (Landsberg a. W. — Berlin). — Frl. Helene Oberhreyer mit Hrn. Architekten W. Klusemann (Magdeburg). — Frl. Anna Dous mit Hrn. Lehrer Hugo Kreutz (Maulen — Maldaiten). — Frl. Martha Möbius mit Hrn. Ernst Brühl (Leipzig). — Frl. Anna von Woisky mit Hrn. Hauptmann Max Fiering (Basien — Danzig).
Verehelicht: Hr. Lieutenant Werner von Lenthe mit Frl. Thekla von Pape (Hildesheim). — Hr. Lieutenant Gebhard von Krosigk mit Frl. Gisela von Saldern (Hannover). — Hr. Adolf Pommerenke mit Frl. Adele Klomfaß (Hamburg). — Hr. August Schneider mit Frl. Ina Müller (Schwerin). — Hr. Gustav Schall jun. mit Frl. Margarethe Voß (Schwerin). — Hr. Wilhelm Horstmeier mit Frl. Elisabeth Bellroth (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. Dreibholz (Wilsnack). — Hrn. C. Thies (Uelzen). — Hrn. Fr. Warncke (Schwerin). — Hrn. Reg.⸗Baumeister Karl Wolff (Königsberg). — Hrn. Pastor Proeller (Reppen). — Hrn. Hauptmann v. Zimmermann (Schleswig). — Eine Tochter: Hrn. Pastor Gueinzius (Winterfeld b. Gr.⸗Apenburg i. A.) — Hrn. Rittmeister v. Schack (Namslau). — Hrn. Landrichter Schwedowitz (Gleiwitz). — Irn. Heinrich Müller (Waldheim).
Gestorben: Hr. Konditor Fritz Wengchöfer
(Berlin). — Frau verw. Henriette Moewes, geb.
(Berlin). — Hr. Kaiserl. Russ. Wirkl.
Staatsrath Adolph v. Henselt (Warmbrunn). —
Frl. Anna Lübcke (Berlin). — Hr Königl. Güter⸗
Expeditions⸗Vorsteher a. D. G. Bohlen (Gold⸗
berg). — Hr. Königl. Reg.⸗Rath Otto Jaeschke
(Magdeburg). — Verw. Frau Hauptmann Zim⸗
mermann, geb. Siedler (Lauban). — Freifräulein
Josephine v. Bock (Roschau). — Frl. Klar⸗
Mittelsten Scheid (Barmen).
Leon Treptow.
Abends 7 ¼ Uhr:
Abends 7 Uhr: ters Hrn. Karl
ter „
dern bestehenden
s 8
Anfang 7 Uhr.
Zum
bei Schneewetter,
staunenerregenden
und Zanta, arab.
Die beiden engl.
Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee.
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ haus. 204. Vorstellung. Orpheus und Eurydike. Oper in 3 Akten von Gluck. Dichtung nach dem u. Akt. von In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.
Schauspielbaus. 217. Vorstellung. Neu ein⸗ studirt: Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Akten von Schiller. In Scene gesetzt vom Direktor Dr. Otto Devrient. Anfang 7 Uhr.
8
Familien⸗Nachrichten.
Die Stndentenverbindung Utteuruthia erfüllt hiermit die traurige Pflicht, ihre I. 3 v em usburg erfolgten Ableben ihres I. Phil. Französischen des Moline. Ballet von Emil Graeb. M 8 bih- X“
Herrn Julius Hoffmann, “ Kgl. Pfarrers in Strössenreuth (Ofr.),
geziemend in Kenntniß zu setzen. Für die Aktiven ist 8tägige Coleurtrauer angeordnet.
18 J. A. d. F. C. Karl Hofinger, st
Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),
Berlin:
lichen Angeiger⸗ (Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 7 bis 12. Oktober 1889.
“
und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent.
Erste Beila s⸗Anzeiger und Königlich
1889.
Nachweisung der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1889 bis zum Schluß des Monats September 1889.
— — — —
4. 5. 6.
Einnahme Ober⸗Post⸗Direktions⸗Bezirke. S 111“ 8
ℳ ₰
Hierzu Einnahme in den Vormonaten
In 1889 + mehr
— weniger
e in dem⸗ 4 selben Zeitraume Zusammen des Vorjahres (Spalte 4)
₰ ℳ ₰
Im Reichs⸗Postgebiet.
1) Königsberg .. .. 2 Gumbinnen 8 Danzig..
4) Berlin.
—) Potsdam — Frankfurt
Stettin
) Posen.. — Bromberg. )
002 — 8
—1
ImnmSĆ OloECGOAINAROSGC;OC — —
—9 — — 0 22S.!
Breslau
12) Liegnitz.
13) Oppeln..
14) Magdeburg
15) Halle a. S.
16) Erfurt.
17) Kiel.
18) Hannover.
19) Münster
20) Minden
21) Arnsberg.. JPEEe11 23) Frankfurt a. M. 25) Aachen.
26) Koblenz
27) Düsseldorf.
28) Trier
29) Dresden
30) Leipzig.
31) Karlsruhe.
32) Konstanz
33) Darmstadt b 34) Schwerin i. M.. 35) Oldenburg.
36) Braunschweig. 37) Bremen
38) Hamburg
39) Straßburg i. E. . 40) N “
5 —
— O0 to o E EÆ œ l—2qœOA22NnoIonSSrgESSeS
— oto SoeꝙSSgE=GCO O;G GG;CONe -
☛ b Ooo cDoCrGUcGcdamaʒ¼ —=—-Gqœ nGCnEnS
wvoᷣCUooSGGUGUtso ISSS”RG GC Srgfoe S o GC ’U
—00
—8
0 E —8
0 0
22
—₰ 8 —₰½
—
49 829 16 925 38 467 378 604 17 524 30 549 35 705 42 858 6 515 7 974 21 320 26 889 13 019 66 590 39 791 23 701 73 848 34 218 60 201 26 659 35 678 10 209 8 2 361 28 045 6 84 675 24 819 143 087 75 001 37 647 18 761 202 687 8 790 71 802 211 091 97 345 32 715 56 559 11 308 18 106 22 825 78 834 332 222 80 569 17 726
59 654 20 091 46 881 457 121 20 900 36 842
chr. F&̊COo P E ꝙO0b 5 S5S5S5SSSSS
6 070 216 959 262 959 760 384 441
—4 —S. HoO
—2g
26 764 75 413 40 338 69 677 30 160
36 482
E CosySIwmw9 0D to P 05 nB S0 05
DO SSSSG
HO0oo S„’nhe — 8
2 675 9 871 0 657 510 90 687 44 114 23 226 241 494 10 032 86 505 252 983 117 644 38 235 67 107 13 992 21 470
0‿
— bdon SUdo SwM 0 502—qb00=OCd DS 280 9
DOneo boᷣOP E O0
0 S⸗
0ρ
—₰ —2 0 ☛ o 00
Æ d COeobSS” 0o
nne —n
908202 2D 00D0on
8
00 ₰◻' ◻Ꝙ
8 2 CGCUS;So⸗S
— 10‧₰ 00
00 — ——
—
PrSGCOSD—' uwenmneoIGrresS.o Srs S
Cœ O0ooSO0DoOoO0oro acn
& ro ES —8 o O9Sr82S
531 911 53 424
äritemberg 22 267
Summe I.
.D
2 633 983 05 8 894 273 467 30 26 891 114 762
10
— £⸗ 0‿ 10 ◻
¶+‿
5 4 XrEAAAAA‚AAn
ꝙ S ⸗0
28 S,”.
37 029
Ueberhaupt 607 603
Berlin, im Oktober 1889
3 022 213
₰
0 & ◻ ¶Q —
3 629 816 3 344 036
Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatza
Biester.
Statistik und Volkswirthschaft. Der Versand oberschlesischer Kohlen und Kokes im 3. Quartal 1889 hat, wie die „Schles. Ztg.“ schreibt, einen vor⸗ dem nie gekannten Aufschwung genommen, da er in seinen Gesammt⸗ ergebnissen denjenigen des Winter⸗Quartals d. J. überflügelt hat. Es wurden auf den oberschlesischen Eisenbahnen abgefahren in Doppel⸗ wagen zu 10 t in der Zeit 1888 1889 insgesammt 39 758 47 058 46 098 52 935 47 466 51 015
284 350
1888
8
2635 2724 3027 3334 3286 3290
Summa 3. Quartal 2 Die täglichen Verladungen des September haben ganz auf des Monats Januar d. J. gestanden. Die Steigerung gegen
vom 1. bis 15. Juli 1““ 1. „ 15. August 16. 3121 1. „ 15. September 6899 „
582 E00=̃G
O0” S” S⸗ Or —8hœrne⸗
Orbo OoOS 0o —8'
5 8 0 —102 1O 02oʒD
22
1
Æ S⸗
—△
52— ☛
—
7590 02
₰ 8 2 2 — 122 222
4 0
Quartal des Vorjahres beträgt 46 079 Wagen oder 19,34 %, gegen das voraufgehende Quartal d. J. aber 61 026 Wagen oder 27,38 %. Sowohl die Besorgniß einer rechtzeitigen Eindeckung der benöthigten Vorräthe Seitens der Eisenbahn⸗Verwaltungen wie der Großhändler, als auch eine ungewöhnlich kalte Witterung im September haben dazu beigetragen, den Bedarf und die Nachfrage für Kohlen außer⸗ ordentlich anzuregen. Dennoch würde man fehlgehen, wollte man die infolge der im Markt herrschenden aufgeregten Stimmung hervorgetretene Gebahrung des Verfrachtungsverkehrs lediglich den Folgen des Arbeiterausstandes im Mai dieses Jahres zuschreiben. Es muß im Gegentheil hervorgehoben werden, daß im Jahre 1888 die Mehrbeträge der Kohlenverladung gegen seinen Vorgänger für das 3. Quartal nahezu dasselbe Verhältniß beobachtet haben; denn es betrug die Zunahme gegen das dritte Quartal 1887 30 563 Wagen oder 14,7 %, gegen das 2. Quartal 1888 48 801 Wagen oder 25,7 %. Man ersieht hieraus, daß die den Arbeiterausständen Rechnung tragenden Befürchtungen für das Anschwellen des Kohlenbedarfs nur ein untergeordneter Faktor im Zusammenhange der naturgemäßen Entwicklung sind. 8 1 Reechnet man zu den obigen Quartalsziffern den Versand
des 2., Quartals mit 223 304 189 457
11' 2 259 320 260 643 8 Sa. der ersten neun Monate 766 954 688 351 so ergeben die drei ersten Quartale dieses Jahres gegen denselben Zeitraum des Vorjahres ein Mehr von 78 603 Wagen oder 11,27 %, während die Steigerung in 1888 gegen 1887 77 774 Wagen oder 12,7 % beträgt.⸗ In diesem Minderzuwachs pro 1889 würde daher der Einfluß des Arbeiterausstandes zu vermerken sein.
Gegenwäͤrtig läßt sich auch die Frage erörtern, ob und inwieweit
der durch den Arbeiterausstand entstandene Förderausfall durch verstärkte Erzeugung ausgeglichen worden sei. Nach den im Juni⸗ Juliheft des Oberschlesischen Berg⸗ und Hüttenmännischen Vereins gegebenen Aufzeichnungen sind im Mai insgesammt 32 991 Schichten im Ausstande verfeiert worden; legt man die Ergebnisse der Förde⸗
Gruben Ausfall betragen.
Belegschaft der oberschlesischen Schicht. Demnach hat der 103 513 t oder 10 151 Wagen Die Versendungen im 2. und 3. Quartale at nun in 1889 507 634, in 1888 427 708 oder in 1889 79 926 Wagen mehr als in 1888 betragen. Da aber, wie oben dar⸗ gethan, die Zunahme des Versandes im 3. Quartal 1889 gegen die⸗ jenige in 1888 19,34 % gegenüber der analogen Zunahme in 1887/88 von 14,7 % betragen hat, so kann hier nur die Steigerung von 19,34 — 14,7 = 4,64 % in Betracht kommen; dieselbe macht von der Menge der 79 926 Wagen rund 3709 Wagen aus. Es beträgt aber die Menge der zur Versendung gelangenden Kohlen nach Ausweis der statistischen Ergebnisse durchschnittlich rund 70 % der Gesammt⸗ förderung, wonach also der Zunahme von 3709 Wagen Versandkohlen eine Förderung von 5300 Wagen oder 53 000 t Kohlen entsprechen würde. Danach würde erst die Hälfte des Förderausfalls aus dem Ausstande beglichen sein.
Arbeiter der gesammten
3,077 t Kohlen pro
“ Summe der
Die Pfandeinträge und Pfandstriche
im Großherzogthum Baden während des Jahres 1887.
Nach den „Statistischen Mittheilungen über das Großherzogthum Baden“ betrug der Gesammtbetrag der im Jahre 1887 eingetragenen Pfandrechte 164 346 000 ℳ, indem dieselben sich gegen das Vorjahr um 11 617 000 ℳ vermehrten. Die Zahl der einzelnen Einträge war 60 669. Davon betrafen nach der Art des Pfandrechts 9422 bedungene, 7314 richterliche Pfandrechte und 43 933 Vorzugsrechte, insbesondere 40 535 Kaufschiklinge und 3398 Gleichstellungsgelder, — nach dem Stande des Schuldners 34 554 Landwirthe, 22 962. Gewerbe⸗, Handel⸗ und Verkehrtreibende und 3153 sonstige Personen. Wie in den Vorjahren überwiegen im Jahre 1887 die Vorzugsrechte und unter diesen die Kaufschillinge sowohl hinsichtlich des Kapitalbetrages als hinsichtlich der Zahl der Einträge und treten die richterlichen Pfand⸗ rechte in beiden Hinsichten am meisten zurück; die Gewerbe⸗, Handel⸗ und Verkehrtreibenden sind am meisten, die sonstigen Personen am wenigsten am Schuldkapital betheiligt, während die Landwirthe die größere Zahl der Einträge liefern. Im Allgemeinen war der durchschnittliche Betrag des Eintrags 2709 ℳ, und zwar bei den Landwirthen 1158 ℳ, bei den Gewerbe⸗, Handel⸗ und Verkehrtreibenden 4424 ℳ und bei den sonstigen Personen 7211 ℳ Der geringe durchschnittliche Ein⸗ trag und zugleich die große Anzahl von Einträgen bei den Landwirthen hängt mit der großen Zahl kleiner Besitzstücke zusammen, welche bei ihnen als Pfand dienen und im Einzelnen nur eine geringe Belastung zulassen, während bei den übrigen Klassen in größerem Maße Gebäude, Gewerbeanlagen und andere Liegenschaften von höherem Werthe ver⸗ pfändet werden. — Der Gesammtbetrag der Darlehen gegen bedungenes und gegen richterliches Pfand war 61 691 000 ℳ, der Bürgschaften und Sicher⸗ stellungen 5 505 000 ℳ und der sonstigen Schuldformen 2 132 000 ℳ Bis in den Vorjahren überwiegen die Darlehen nach Zahl und Be⸗ trag, sowohl bei den bedungenen, als bei den richterlichen Pfand⸗ stellungen; die Bürgschaften und Sicherstellungen treten bei beiden erheblich zurück; bei den richterlichen Einträgen sind auch die hier sonst vorkommenden Entstehungsarten (Ankäauf von Waaren, Lebens⸗ bedürfnissen, Vieh ꝛc. auf Kredit, Straferstehungskosten, Eintrag von
rung im Frühjahrsquartal 1888 zu Grunde, so kommen auf einen Gleichstellungsgeldern auf richterliches Urtheil ꝛc.) von Bedeutung. 8 11“ 1 8 .“
hagen, St.
5b
Als Pfandgegenstände dienten im Jahre 1887 in 18 850 Fällen Ge⸗ bäude, in 1089 Fällen Bauplätze und Gewerbeanlagen und im Ganzen 39 035 ha Gelände. Die Gesammtzahl der selbständigen Gelände ist etwa 226 285 ba, die Gesammtfläche etwa 1 508 000 ha, die landwirth⸗ schaftliche Fläche etwa 900 000 ha. Danach sind im Jahre 1887 8,3 % der Gebäudebestände und 2,6 der Gesammtfläche und (das richterlich belastete Gelände zu 18 000 ha ge⸗ schätzt) 3,5 % der landwirthschaftlichen Fläche belastet worden. Während die Einträge in den drei Jahren 1882/84 sich nicht erheb⸗ lich veränderten, haben dieselben seit 1885 eine bedeutende Zunahme erfahren. Während im Jahre 1882 auf 1 Einwohner im gesammten Großherzog⸗ thum durchschnittlich 76,2 ℳ und auf 100 ℳ liegenschaftliches Steuer⸗ kapital 5,3 ℳ eingetragen wurden, ist der relative Gesammteintrag im Jahre 1887 auf 102,6 ℳ bezw. 7,1 ℳ gestiegen; im Jahre 1885 beschränkte sich die Steigerung auf die Vorzugsrechte, 1886 und 1887 war die Zunahme eine fast allgemeine; im Jahre 1887 zeigt sich nur bei den Gleichstellungsgeldern ein Rückgang von 6,9 auf 6,0 ℳ — Im Jahre 1887 sind in den Kreisen Mannheim, Karlsruhe, Frei⸗ burg, Baden und Konstanz im Verhältniß sowohl zur Einwohnerzahl als auch zum Steuerkapital am meisten, in den Kreisen Mosbach, Offenburg und Heidelberg bezüglich beider im Ganzen am wenigsten neue Pfandeinträge gemacht worden. Im Vergleich zum Jahre 1886 haben die Einträge wie im Lande, so in den Kreisen Mannheim, Freiburg, Karlsruhe, Baden, Konstanz und Heidelberg in Bezug auf Volkszahl und Steuerkapital zugenommen, in den übrigen Kreisen dagegen abgenommen. — In den 10 Städten mit mehr als oder nahezu 10 000 Einwohnern wurden im Jahre 1887 im Ganzen 81 980 000 ℳ liegenschaftliche Pfänder eingetragen (auf 1 Einwohner 294,3 ℳ, auf 100 ℳ Steuerkapital 25,0 ℳ), und zwar bedungene Pfänder 37 663 000 ℳ, richterliche Pfänder 1 300 000 ℳ u. Vorzugs⸗ rechte 43 017 000 ℳ, nämlich Kaufschillinge 41 130 000 ℳ und Gleich⸗ stellungsgelder 1 887 000 ℳ, und zwar mehr als 1886, im Ganzen 15 090 000 ℳ, an bedungenen Pfändern 8 855 000 ℳ, an richterlichen Pfändern 54 000 ℳ, an Vorzugsrechten 6 181 000 ℳ, nämlich an Kaufschillingen 6 085 000 ℳ und an Gleichstellungsgeldern 96 000 ℳ Im ganzen Lande wurden 1887 überhaupt 11 617 000 ℳ mehr ein⸗ getragen als 1886, somit in den übrigen Gemeinden 3 473 000 ℳ weniger.
Im Jahre 1887 wurden 108 923 Pfandeinträge im Gesammt⸗ betrage von 147 847 000 ℳ gestrichen, und zwar auf besondere Be⸗ willigung 47 968 oder 44,1 % im Betrage von 102 513 000 ℳ (69,3 % des Gesammtbetrages), auf richterliche Verfügung 901 oder 0,8 % im Betrage von 1 912 000 ℳ (1,3 %), im Wege allgemeiner Vereinigung der Pfandbücher 60 054 oder 55,1 % im Betrage von 43 422 000 ℳ (29,4 %). Der Durchschnittsbetrag eines gestrichenen Eintrags war 1357 ℳ — Von den gestrichenen Einträgen betrafen 13 375 oder 12,3 % bedungene Pfandrechte im Betrage von 41 254 000 ℳ (27,2 % des Gesammtbetrages, 23 510 oder 21,6 % richterliche Pfandrechte im Betrage von 18 639 000 ℳ (12,6 %) 72 038 oder 66,1 % Vorzugsrechte im Betrage von 87 954 000 ℳ (59,5 %), wovon auf besondere Bewilligung und richterliche Ver⸗ fügung 60 063 000 ℳ (68,3 %), und zwar Kaufschillinge 52 445 000 ℳ (59,6 %) und Gleichstellungsgelder 7 618 000 ℳ (8,7 %), in allgemeiner Vereinigung 27 891 000 ℳ (31,7 %). — Nach dem Berufsstande, welchem der Schuldner zur Zeit des Eintrags angehörte, fielen von der Summe der Striche auf besonderen Antrag und auf richterliche Verfügung (104 425 000 ℳ) 27 795 000 ℳ auf Landwirthe (26,6 %), 62 774 000 ℳ auf Gewerbe⸗, Handel⸗ und Verkehrtreibende (60,1 %) und 13 856 000 ℳ auf sonstige Personen (13,3 %). Für die im Wege allgemeiner Vereinigung gestrichenen Pfandeinträge liegen keine näheren Daten vor.
Sterblichkeits⸗ und Gesundheitsverhältniss
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ heitsamts sind in der Zeit vom 29. September bis 5. Oktober cr. von je 1000 Einwohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 17,8, in Breslau 21,9, in Königs⸗ berg 24,3, in Köln 21,7, in Frankfurt a. M. 14,0, in Wiesbaden 14,9, in Hannover 21,6, in Kassel 9,1, in Magdeburg 24,9, Stettin 28,7, in Altona 16,1, in Straßburg 18,2, in in München —, in Nürnberg 22,7, in Augsburg 19,6, in 17,3, in Leipzig 22,4, in Stuttgart 18,3, in Karlsruhe 19,6, in schweig 14,6, in Hamburg 21,6, in Wien 19,9, in Budapest 24, Prag 21,5, in Triest 17,8, in Krakau 27,0, in Amsterdam 19,0, Brüssel 19,9, in Paris 23,3, in Basel —, i n 16,6, Glasgow 20,5, in Liverpool 19,2, in Dublin 25,2, 17,8, in Kopenhagen 16,9, in Stockholm 18,2, in Christiania 14,3, in St. Petersburg 22,0, in Warschau 31,0, in Odessa 19,7, in Rom 22,2, in Turin —, in Venedig 25,6, in Alexandria 45,8. — Ferner in der Zeit vom 8. bis 14. September cr. in New⸗York 20,7, in Philadelphia 17,7, in Baltimore 17,1, in Kalkutta 27,2, in Bombay 25,7, in Madras 41,5.
Die allgemeine Sterblichkeit blieb in der Berichtswoche in den ßeren Städten Europas meist eine günstige, sodaß vielfach kleine erblichkeitsziffern gemeldet wurden. Sehr gering (bis 15,0 pro
Mille und Jahr) war die Sterblichkeit in Metz (8,5), Kassel (9,1), Bremen, Frankfurt a. M., Wiesbaden, Barmen, Braunschweig, Potsdam, Duisburg, Christiania; günstig (bis 20,0 pro Mille) in Berlin, Danzig, Altona, Dusseldorf, Elberfeld, Augsburg, Dresden, Chem⸗ nitz, Stuttgart, Straßburg, Mainz, Karlsruhe, Wien, Triest, Brüssel, Am⸗ sterdam, Kopenhagen, London, Liverpool, Edinburg, Stockholm, Odessa, u. A. Mäßig hoch (etwas über 20,0 pro Mille) war die Sterblichkeit auch in Breslau, Hamburg, Leipzig, Hannover, Aachen, Nürnberg Darmstadt, Prag, St. Petersburg, Glasgow u. a. O. Sterblichkeits⸗ ziffern über 35,0 per Mille wurden aus keiner größeren deutschen Stadt gemeldet. Insbesondere haben Darmkatarrhe und Brechdurch⸗ fälle der Kinder eine weitere Abnahme an fast allen größeren aufzuweisen, nur in Budapest war die Zahl der Sterbefälle an Krankheiten eine größere als in der Vorwoche. Die Theilnahm Säuglingsalters an der Sterblichkeit war eine geringere als in Vorwoche. Von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, in Berlin 51 Säuglinge. Akute Entzündungen der Athmungsorgane zeigten sich häufiger, führten aber seltener zum Tode. — Von den Infektionskrankheiten kamen Todesfälle an Masern, Scharlach, Diphtherie und Keuchhusten etwas mehr, an Unterleibstyphus und Pocken seltener zur Anzeige. — So wurden Todesfälle an Masern aus Paris, London, Warschau, St. Petersburg zahlreicher, aus Brünn etwas seltener als in der Vorwoche gemeldet; auch neue Erkrankungen kamen aus Breslau, Wien, Edinburg, St. Petersburg, Christiania in gesteigerter Zahl zur Mittheilung. — Sterbefälle an Scharlach waren in Berlin, Breslau, Königsberg, Halle, Leipzig, Prag, Warschau zahlreicher, in London und St. Petersburg seltener. Neue Erkrankungen an Scharlach haben in Berlin, Breslau, Hamburg und Edinburg zugenommen, dagegen war die Zahl der be⸗ kannt gewordenen Erkrankungen in Kopenhagen und St. Petersburg geringer. — Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup war in Berlin, Hamburg, Kiel, Hannover, Braunschweig, Elberfeld, Magdeburg, Leipzig, Paris, ndon eine gesteigerte, dagegen in Breslau, Königsberg, Danzig, Frankfurt a. M., Nürnberg, Wien, Pest, Prag, Kopenhagen, Christiania, Warschau, St. Petersburg eine etwas verminderte. Neue Erkrankungen kamen dagegen aus Berlin, Hamburg, dem Regierungsbezirk Schleswig, Budapest, Kopen⸗ Petersburg weniger zur Berichterstattung, während