aber mit feiner Berechnung weiß der Dichter uns den Abenteurer
wieder nahe zu führen, indem er eine rein menschliche Seite an ihm Freilich
hervorkehrt, und ihn uns als liebenden Vater zeigt. hat diese Liebe etwas Unwahrscheinliches; der falsche Waldemar hängt abgöttisch an einem Kinde, welches er nach der Geburt kaum gesehen
und nach neunundzwanzig Jahren wiederfindet, um ihm gegenüber
seine unbestrittenen Vaterrechte geltend zu machen. Das ist einer der schwachen Punkte, über den man nicht viel nachdenken darf, wenn man sich nicht den Genuß der Darstellung verkümmern will. Ein fernerer schwacher Punkt ist die Liebesepisode zwischen der Tochter Waldemar's und einem Bürgersohn; letzterer ist so ungenügend charakterisirt und schattenhaft gezeichnet, daß wir durchaus keine Theil⸗ nahme für ihn empfinden können. Am besten durchgeführt ist der Charakter des alten Heinrich Malchow; er erscheint uns am glaub⸗ würdigsten und ist eine wirklich markige Figur, während der angebliche Held Waldemar von widerstreitenden Empfindungen hin⸗ und her⸗ gezogen wird und schließlich ziemlich ruhmlos verschwindet. Es fehlt in dieser Tragödie nicht an ungenügend motivirten Vorgängen, an psy⸗ chologischen Unwahrscheinlichkeiten, deren ist sich der Zuschauer wohl bewußt, aber er giebt sich schließlich dem Dichter gefangen, welcher in den großen Szenen echte dichterische Kraft bekundet und uns, wenn auch nur für Augenblicke, zu ergreifen vermag. Am besten gelungen ist ihm der vierte Akt; der letzte ist Anfangs zu breit angelegt, während sich zum Schluß die Handlung überstürzt. 8 8
Die Darstellung war eine recht anerkennenswerthe. Den schwersten Stand hatte Hr. Drach, der namentlich in dem ersten Akt nicht immer den rechten Ton traf; sein Waldemar hätte eine ganze Dosis mehr Heldenhaftigkeit vertragen. Hr. Krausneck spielte den Heinrich Malchow recht wacker und verstand es, dieser Gestalt Leben zu verleihen. Die beiden baperischen Markgrafen wurden von den Hrrn. Stahl und Basil sehr ansprechend gegeben; die schwierige Partie der Gertrud war dem Frl. Baumgart zugefallen, die sich geschickt ihrer Aufgabe entledigte. Besonders hervorgehoben zu werden verdient Hr. Berstl als Alebrand und Hr. Weiß als Einsiedler Klaus. Die Inscenirung war eine gediegene und künst⸗ lerisch vornehme. Lehhaft war der Beifall, welchen die Zuschauer den Darstellenden sowie dem wiederholt vor der Gardine erscheinenden Dichter spendeten. Hr. Direktor Barnay wurde von Sr. Majestät in der Hofloge durch eine längere Unterhaltung ausgezeichnet.
Ludwig Barnay tritt am Sonnabend, den 19. d. Ma. zum ersten Male in dieser Saison auf, und zwar spielt er die Titelrolle in Feuillet's Schauspiel „Montjove“.
Wallner⸗Theater.
Nachdem die Direktion im Einverständniß mit den Autoren — den Rathschlägen der Presse folgend — den dritten Akt der neuen Gesangsposse: „Der Dompfaff“ zweckmäßig gekürzt, hat dieselbe an Erfolg und Zugkraft bedeutend gewonnen.
Residenz⸗Theater. 1
Die Wiederaufnahme von „Fernande“ lieferte den Beweis, daß dieses Stück durch die mehrtägige Unterbrechung nicht das Geringste an seiner Zugkraft eingebüßt hat, denn die 401. Aufführung fand aber⸗ mals vor nahezu ausverkauftem Hause statt.
Sing⸗Akademie.
Frl. Fanny Davies, eine junge Pianistin aus England, unter Leitung der Fr. Clara Schumann ausgebildet, hierselbst und in anderen Städten durch ihre künstlerischen Leistungen bereits vortheil⸗ haft bekannt, veranstaltete gestern im Saale der Sing⸗Akademie unter gütiger Mitwirkung des Hrn. Prof. Joachim einen Klavierabend. Mit größter technischer Sicherheit wußte die sehr begabte Künstlerin die Tiefe der Gedanken in der chromatischen Fantasie von Bach aufs Klarste wiederzugeben. Ihr Spiel gleicht dem ihrer Meisterin; man hat beim Anhören der ersten Takte so⸗
leich ein günstiges Vorgefühl für das Kommende. Dies ewährte sich auch vollkommen im Vortrag des „Faschingsschwanks“ von Schumann (op. 26). Die energische Art ihres Anschlags bei Ausprägung des Rhythmischen und anderseits die zarte und duftige Behandlung der Cantilene in dem zweiten Satz: „Romanze“ betitelt, verleihen ihrem Spiel einen besonderen Reiz, der auch bei der Aus⸗ führung einiger Klavierstücke von Graun, Mendelssohn und Chopin seine Wirkung nicht verfehlte. Einen Glanzpunkt des Abends bildete die Mitwirkung Meister Joachim's, der bei seinem Erscheinen mit den lebhaftesten Ovationen empfangen wurde und die sehr schwierige, ihrem Inhalt nach nicht sehr dankbare Sonate (op. 108) von Brahms in Gemeinschaft mit Frl. Davies vortrug. Stürmischer, nicht enden⸗
wollender Beifall folgte am Schluß dieses Werks. Das Publikum war sehr zahlreich erschienen und verweilte mit sich steigernder Theil⸗ nahme bis zum Ende des Concerts.
Rennen zu Hoppegarten. Dienstag, den 15. Oktober.
I. Weltmann⸗Handicap. Graditzer Gestütspreis 3394 ℳ 59 ₰. Für Zweijährige. 1400 m. Hrn. O., Oehlschläger’s br. H. „Notar“ 58 kg 1., Frhrn. Ed. v. Oppenheim's schwbr. St. „Micaëla 59 ½ kg 2., Mr. G. Johnson's F.⸗H. „Nickel“ 57 kg (tr. 57 ½ kg) 3. Nach Kampf mit einer halben Länge gewonnen; „Nickel“ zwei Längen hinter „Micasla“ Dritter. Werth: 3394 ℳ 59 ₰ dem Sieger, 710 ℳ der Zweiten, 440 ℳ dem Dritten.
II. Kinder⸗Trost⸗Rennen. Klubpreis 3000 ℳ Für Zwei⸗ jährige. 900 m. K. Hpt.⸗Gest. Graditz's F.⸗St. „Fastnacht“ 55 kg 1., Hrn. V. May's br. H. „Löwenherz’ 57 ½ kg 2, Mr. G John⸗ son's F.⸗St. „Dornröschen“ 55 ½ kg 3. Siegte nach Gefallen mit drei Längen; dieselbe Distanz zwischen dem Zweiten und der Dritten. Sa 3000 ℳ der Siegerin, 800 ℳ dem Zweiten, 100 ℳ der
ritten.
III. Oktober⸗Verkaufs⸗Handicap. Klubpreis 2000 ℳ Für Zwei⸗ und Dreijährige. Der Sieger ist für 2000 ℳ käuflich. 1000 m. Mr Warren's br. St. „Schlibbecke“ Zjähr. (2000 ℳ) 62 kg 1., Hrn. M. Bernstein's br. H. „Detective“ 2jähr. 52 ½ kg 2., Hrn. C. Kizitaff's F.⸗St. „Berolina“ 3jähr. 55 kg 3. Nach kurzer Gegenwehr mit einer Länge gewonnen; „Berolina“, angebalten, fünfzig Längen hinter „Detective“. Werth: 2150 ℳ — „Schlibbecke“ wurde für 3050 ℳ von Hrn. E. Lindner gefordert.
IV. Marketenderin⸗Rennen. Klubpreis 2000 ℳ Der Sieger ist für 6000 ℳ käuflich. 1200 m. Frhrn. Ed. v. Oppen⸗ heim's F.⸗W. „Grenadier I.“ Zjähr. (4000 ℳ) 63 ½ kg 1., Hrn. O. Oehlschläger's F.⸗H. „Corsar“ zjähr. 65 kg 2, Hrn. O. Spieker⸗ mann’s br. St. „Wunderblume“ Zjähr. 54 ½ kg 3. Ganz leicht mit zwei Längen gelandet. „Wunderblume“ eine Länge hinter „Corsar“ Dritte. Werth: 2480 ℳ. — „Grenadier“ wurde für 5050 ℳ von Major v. Mollard gefordert.
V. C-Dur-Handicap. Klubpreis 3000 ℳ 1400 m.
rn.
R. C. Schönburg's F.⸗H. „Rochsburg“ 3jähr. 57 ½ kg 1., O. Oehlschläger's F. H. „Goldmann“ Zjähr. 57 x½ kg 2., Kapt. Jos's F.⸗St. „Marina“ Zjähr. 49 kg 3., Mr. Warren's br. H. „Import“ 3jähr. 44 kg (tr. 45 kg) 4. Nach Kampf um einen Kopf heraus⸗ geritten; „Marina“ drei Längen hinter „Goldmann“ Dritte. Werth: 3000 ℳ dem Sieger, 770 ℳ dem Zweiten, 480 ℳ dem Dritten. VI. Mönchsheimer Jagd⸗Rennen. Graditzer Gestüts⸗ preis 2000 ℳ Handicap. 5000 m. Rittm. v. Sydow's F.⸗St. „Cara“ 5jähr. 75 kg Bes. 1., Lt. Frhrn. v. Erlanger's dbr. W. „Madar“ 4jähr. 62 ½ kg Mr. Tippler 2. „Cara“ siegte ganz leicht mit vier Längen. Werth: 1920 ℳ der Siegerin, 520 ℳ dem Zweiten. Mannigfaltiges.
Freitag, den 18. d. M., findet Königliche Parforce⸗ Jagd statt. Rendezvous: Mittags um 1 Uhr am Forsthaus Plantagenhaus.
Die unter dem Protektorat Sr. Majestät des Kaisers und Königs stehende Deutsche Allgemeine Ausstellung für Unfallverhütung, welche am Dienstag, den 30. April, im Bei⸗ sein der Allerhöchsten Herrschaften eröffner wurde, ist mit dem gestrigen Tage geschlossen worden. Eine besondere Feierlichkeit aus diesem Anlaß fand nicht statt.
Ueber den Erweiterungsbau des Mausoleums im Schloßpark zu Charlottenburg berichtet die „Voss. Ztg.“: „Die äußere Bekleidung mit Sandsteinplatten an Stelle des früheren Putzes ist nunmehr, ab⸗ gesehen vom Sockel, fertiggestellt. Eine Bekleidung mit Granit⸗ platten, wie sie der Frontispiz zeigt, ist also nicht erfolgt. Granit wird nur für den Sockel Verwendung finden. Auch diese Arbeit wird in Kurzem vollendet werden. Die Hauptarbeit wird sich nunmehr auf die innere Ausschmückung des verbreiterten Hauptraumes, welcher ganz im Charakter der alten Dekoration erfolgt, erstrecken. Das
Gruftgewölbe, früher in einzelne Abtheilungen zerlegt, ist zu
einem einzigen großen Gewölbe vereinigt worden. Die beiden Marmorsarkophage und die beiden Marmorkandelaber sind während des Umbaues in die Kapelle des Charlottenburger Schlosses übergeführt worden. Der Sarg Kaiser Wilhelm's steht in der vor. deren Halle des Mausoleums zwischen jenen beiden Inschrifttafeln welche besagen, daß unten die Eltern des Verblichenen ruhben. K⸗ delaber sind um den Sarg aufgestellt, und die Kerzen derselben werden angezündet, wenn Mitglieder des Kaiserhauses oder andere Fürstliche Personen den stillen Raum, der von den Bauarbeiten nicht berührt worden ist, besuchen.“ 5
Nachdem mit dem gestrigen Tage die Ausstellung für Unfal⸗ verhütung und damit der Landes⸗Ausstellungspark als solcher seine Pforten geschlossen, werden die Eintrittsverhältnisse für die Urania wesentlich einfachere. Die beiden Kassen werden vor der Hand noch beibehalten, und die Besucher, welche von der Straßt Alt⸗Moabit kommen, können durch eine kleine Pforte in der Näk⸗ des griechischen Tempels in den Park treten. Der Haupteinganz kefindet sich indeß nunmehr an der Invalidenstraße 57 — 62, de Ulanen⸗Kaserne gegenüber, ganz nahe der Stadtbahn⸗Station Lehrter Bahnhof. Am Programm der Urania wird im Uebrigen vorläufig nichts geändert.
Im nächsten Frühjahr werden, der „Nat.⸗Ztg.“ zufolge, fünf Regimenter das Fest ihres 75jährigen Bestehens feiern, und zwar: am 11. März das Ulanen⸗Regiment von Schmidt (1. Pommersches) Nr. 4 und das Dragoner⸗Regiment von Bredow (1. Schlesisches) Nr. 4; am 25. März das Magde⸗ burgische Kürassier⸗Regiment von Seydlitz Nr. 7, das Thüringische Ulanen⸗Regiment Nr. 6 und das Infanterie⸗Regiment von Horn 6(3. Rheinisches) Nr. 29.
Dem Konsul H. H. Meier in Bremen wurde gestern Abend zur Vorfeier seines heutigen achtzigsten Geburtstages ein groß⸗ artiger Fackelzug dargebracht. Heute findet zur Feier des Tages in der Börse ein Festessen statt, an welchem 750 Personen theilnehmen. Von Nah und Fern liefen Beglückwünschungen ein. Unter diesen befinden sich Telegramme Sr. Majestät des Kaiserzs Wilhelm und Ihrer Majestät der Kaiserin Augustz sowie des Fürsten Reichskanzlers, vieler Reichstags⸗Abgeordneten und anderer hochgestellter Persönlichkeiten.
Ueber Hochwasser liegen folgende neue Mittheilungen des „W. . B.
Innsbruck, 15. Oktober. Hier eintreffende Berichte gewähten ein trauriges Bild der Zerstörung durch das Hochwasser der letzten Tage. In Neumarkt stehen die Kirche und der Untermarkt unter Wasser; Lebensmittel werden den Bewohnern auf Flößen zugeführt. Auch Salurn ist fast ganz unter Wasser. In vielen Ortschaften sind vom Militär Schutzbauten aufgeführt worden. Aus den meisten Bezirken wird bessere Witterung gemeldet, sodaß ein Sinken des Wassers zu erwarten steht. Gegen Süden ist der Eisenbahnverkehr wiederhergestellt, jedoch zwischen Lienz und Absaltersbach noch unter⸗ brochen.
Mainz, 15. Oktober. Der Rheinpegel zeigt heute be weiterem Steigen des Wassers 2,32 m; von Wimpfen am coberen Neckar wurden gestern Abend 1,96, heute 3,44 m gemeldet.
Gotha, 14. Oktober. (Goth. Ztg.) Eine für Arkheiter wichtige Entscheidung fällte die Coburger Strafkammer. Es wurde ein Schneidemüller, welcher von der Ortskrankenkasse Kranken⸗ geld bezog und verschwieg, trotzdem er sich einige Tage hatte unter⸗ stützen lassen, arbeitsfähig zu sein und auch thatsächlich währen des Bezuges des Krankengeldes gearbeitet hatte, wegen Betruges im wiederholten Rüͤckfall unter Annahme mildernder Umstände zr 4 Monaten Gefängniß verurtheilt.
New⸗York, 15. Oktober. (W. T. B.) In den hiesigen Hauptstraßen herrschte gestern Nacht in Folge Schließung der Lichtströmungen Seitens der Elektricitäts⸗Gesellschaften völlige Dunkelheit. Die Stadtbehörden liegen mit diesen Gesellschaften in Streit wegen des gefahrdrohenden Zustandes der überirdischer Drahtleitungen, durch welche bereits mehrere Personen gttödtet worden sind.
Wetterbericht vom 16. Oktober, Morgens 8 Uhr.
40R.
Stationen.
Bar. auf 0 Gr.
u. d. Meeressp.
red. in Millim. 0 (C
Temperatur in ° Celsius
Tell.
g 8
G G
Anfang 7 Uhr.
Mullaghmore - Frettae :
Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. aparanda t. Petersbrg. S
8
——2 22=
St ts
2 wolkenlos V 2 bedeckt W I bedeckt
8 5 —
5⁵
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Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ haus. 205. Vorstellung. Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Kapellmeister Sucher. 1
Schauspielhaus. 1 Schauspiel in 5 Akten von Schiller. Scene gesetzt vom Direktor Dr. Otto Devrient.
Opernhaus.
weiter Symphonie⸗Abend der Königl. Kapelle. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus.
Beutsches Theater. Donnerstag: Zum 1. Male:
von A. Sullivan. A Freitag: Der Mikado.
Romantische hard 2 Dirigent: Anfang 7 Uhr. de Grahl'schen Entwurfe
6 Nors⸗ 8 S 218. Vorstellung. “ J. Fritzsche.
Lohengrin.
durchaus neuer Ausstattung,
Keine Vorstellung. burg
Sittenbild in! 4 9 74⁴ Keine Vorstellung. Anfang 7 ½ Uhr.
W. S. Gilbert. Deutsch von J. Fritzsche. Musik
Anfang 7 Uhr.
oranzeige. Donnerstag, den 24. Oktober: Mit s zum 1. Male: Polengraf. Operette in 3 Akten, nach einem G. von Richard Genée und Musik von Louis Roth. 1
Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ Donnerstag: Z. 403. M.: Fernande. Pariser Akten von Victorien
Freitag u. folgde. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Elise Gericke mit Hrn. Königl. Unterroßarzt Wilhelm Hinz (Straßburz i. E.). — Frl. Bertha Cramer mit Hrn. Königl. Kreis⸗
Wundarzt Dr. Franz Rose (Aachen — Menden). —
Frl. Wilhelmine Lunow mit Hrn. Julius Landabl
(Gaarden — Lauenburg a. E) — Frl. Gertrud
Müller mit Hrn. Sec.⸗Lieut. Sigurt Tresselt
(Stettin — Köslin). — Frl. Irma Diestel mit
.““ Hinko Frhrn. von Lüttwitz (Han⸗ urg).
Verehelicht: Hr. Franz Henri von Dulong mit Frl. Rose Boy (Harrersberg b. Züllichau). — Hr. Lieut. Hans Koch mit Frl. Henny von Lindern (Gotha). — Hr. Lieut. z. S. Engel mit Frl. Ui⸗
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Sardon.
Moskau... still Nebel
Cork, Queens⸗ wT““ lder . .. It. amburg. winemünde
Neufahrwasser
Memel ...
Pecis ““ ünster... Karlsruhe.. Wiesbaden München . Chemnitz. Berlin .. Wien... Breslau.. Ile d'Aix. Nizza. Est.
1) Früh Nebel, Thau, stellenweise Reif. 9 Nebel, Reif. ⁴) Nebel, Reif. ⁵) Thau.
Uebersicht der Witterung.
Eine breite Zone hohen Luftdruckes erstreckt sich vom westlichen Mittelmeere nordnordostwärts nach Finn⸗ land, zwei Depressionsgebiete trennend, von denen das eine über Nordwest, das andere über Südost⸗ Europa liegt; in Central⸗Europa ist das Wetter ruhig, kühl, theils heiter, theils neblig, ohne nennens⸗ werthe Niederschläge, nur im nordöstlichen Deutsch⸗ land liegt die Temperatur noch über der normalen. Krakau meldet 29, Warschau 28 mm Regen.
Deutsche Seewarte.
1 heiter
2 wolkig still wolkenlos
1 wolkenl. ¹) still Nebel
2 bedeckt
1 bedeckt
3 bedeckt
1 wolkenlos
1 halb bed. ²) still Nebel³)
3 wolkenlos still wolkenl. ⁴) still Nebels)
3 bedeckt
4 bedeckt
4 bedeckt
2 halb bed.
1 wolkig
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Der Schatten. Paul Lindau.
Freitag: Fausft’s Tod.
Sonnabend: Der Schatten.
Die nächste Aufführung von Der Wider⸗ spänstigen Zähmung findet am Montag, den 21. Oktober, statt.
Schauspiel in 4 Aufzügen von
Berliner Theater. Donnerstag: Die wilde
Jagd.
Freitag: 7. Abonnements⸗Vorstellung. graf Waldemar.
Sonnabend: Montjoye, der Mann von Eisen.
Mark⸗
Das letzte von Franz
Tessing-Theater. Donnerstag: Wort. Schauspiel in 4 Akten v. Schönthan. Anfang 7 Uhr.
Freitag: Die Fremde. Schauspiel in 5 Akten von Alexander Dumas Sohn.
Sonnabend: Das letzte Wort.
Sonntag: Das letzte Wort.
Wallner-Theater. Donnerstag: Zum 5. Male; Der Dompfaff. Posse mit Gesang in 4 Akten von R. Kneisel und H. Hirschel. Musik von F. Krause. Anfang 7 ½ Uhr. 8— ¹
Freitag u. folgde. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Bictoria-Theater. Donnerstag: Stanley in Afrika. Zeitgemälde in 11 Bildern von Alex. Moszkowski und Rich. Nathanson. Musik von C. A. Raida. Beallet von C. Severini. Anfang 7 ½ Uhr. 8
Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Donnerstag: Z. 187. M.: Der Mikado, oder: Ein Tag in Titipu. Burleske Operette in 2 Akten von
Central-Theater. Direktion: Emil Thomas.
Donnerstag u. folgde. Tage: Mit vollständig neuer Ausstattung und neuen Bildern: Das lachende Berlin. 1. Akt: Das alte Berlin. 2. Akt: Das neuere Berlin. 3. Akt: Das neueste Berlin. An⸗ fang 7 ½ Uhr. 8
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72. Donnerstag: Zum 57. Male: Flotte Weiber. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Gustav Görß. Musik von Franz Roth. Anfang 7 ½ Uhr. “ Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Uürania, Anstalt für volksth. Naturkunde.
Invalidenstr. 57/62 und Ausstellungs⸗Park, geöffnet von 12 — 11 Uhr. — Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: Von der Erde bis zum Monde.
Circus Renz, Karlstraße. Donnerstag, Abends
7 Uhr: Zum 2. Male: Leben und Treiben auf dem Eise. Großes Ausstattungsstück. — Auftreten des Sergeant Simms mit seiner jugendlichen Zuaven⸗ Truppe in ihren neuen staunenerre enden Schlachten⸗ und Lagerbildern. — Vorführen der 12 arabischen Schimmelhengste durch Prn. Franz Renz. — Tom Tom, der engl. Clown. — Renommirte Künstler⸗ familie Briatore. — Mr. Metzgeh mit seinem dressirten Esel; eine Prämie von 50 ℳ Demjenigen, welcher denselben drei Mal um die Bahn reitet, ohne herunterzufallen; 3 Bewerber werden zugelassen. — Auftreten der Schulreiterin Frl. Guerra. — Jeu de la Rose von Frl. Clotilde Hager und Frl. Lillie. Auftreten der vorzügl. Reitkünstlerinnen und Reit⸗ künstler. 8 Freitag: Vorstellung. Sonntag: 2 Vorstellungen. E. Renz, Direktor. “
Metzler (Königsberg i. Pr.) — Hr. Wilbeln Montzka mit Frl. Anna Kauffmann (Königsberg). — Hr. Karl Lange mit Frl. Helene Merseburger (Breslau).
Geboren: Ein Sohn: Bercken (Königsberg). — Hrn. Ober⸗Grenzkontro⸗ leur Koppe (Robakow). — Hrn. L. von Arnim (Willmine). — Hrn. Major von Viebahn (Det⸗ mold). — Hrn. C. Becker (Berlin). — Eine Tochter: Hrn. Adolf Heine (Berlin). — Hrn. W. Diezel (Berlin). — Hrn. Julius Keßler (Berlin). — Hrn. Dr. med. Eger (Berlin). — Hrn. Eduard Vogel (Oschatz in Sachsen). — Hrn. Albin Th. Zeidler (Leipzig —Reudnitz). — Hrn. Julius Peters (Elberfeld). — Hrn. Kammerherr Frhrn. von Bothmer⸗Bennemühlen (Oldenburg).
Gestorben: Hr. Konsul a. D. Heinrich Adolve Schmidt (Kassel). — Hr. Hofschauspieler Ernft Schmidt⸗Selten (Breslau). — Frl. Henriette Sauerwald (Berlin). — Hr. Kaufmann Eduard Kade (Berlin). — Frau Auguste Kaiser, geb. Böhm (Gleiwitz). — Hr. Geheimer Sanitäts⸗ Rath Dr. Ernst Kerstein (Herford). — Hr. 811“ Albert Karl Brotzki (Danzig). —
rn. Hauptmann v. Fekendere Haclg Tochter Käthe (Köln). — Hr. Hauptlehrer Karl Seiffert (Gr. Strehlitz).
Hrn. Hauptmann vorn
Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und
chen Rei
No)² 247.
Erste Beilage
chs⸗Anzeiger und Königlich Preußis
Berlin, Mittwoch, den 16. Oktober
en Staats⸗Anzeiger.
1889.
ͤͤe] 1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
2. —— Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3.
erkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
4 Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften.
8. Verschiedene Bekanntmachungen.
und Untersuchungs⸗Sachen.
[37108] Steckbriefs⸗Erledigung.
Der gegen die unverehelichte Anna Holle wegen wiederholter Unterschlagung unter dem 10. März 1884 in den Akten J. II. C. 148. 84. erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.
Berlin, den 11. Oktober 1889. . Staatsanwaltschaft bei dem Königl. Landgericht I. [30925] vh“ 1 8
Der Apothekergehülfe Friedrich Wilhelm König, z. Z. in Clarksville im Staate Virginia wohnhaft, in Deutschland zuletzt aufhältlich gewesen in Ober⸗ Hermsdorf, Kreis Waldenburg, ebendaselbst geboren am 9. Februar 1868, wird beschuldigt, — als Wehr⸗ pflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent⸗ ziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen zu haben und nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufzuhalten, — Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Derselbe wird auf den 10. Dezember 1889, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Waldenburg i. Schl. zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Civil⸗ vorsitzenden der Ersatzkommission zu Waldenburg über die der Anklage zu Grunde liegenden That⸗ sachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.
Waldenburg i. Schl., den 5. September 1889.
Königliche Staatsanwaltschaft.
37131]
— In der Strafsache gegen den Karl Theodor Adolf Vieth aus Gr. Burgwedel, jetzt unbekannten Aufent⸗ halts, wegen Verletzung der Wehrpflicht, wird, da der Angeschuldigte des Vergehens gegen §. 140. Absatz 1 Nr. 1 des Strafgesetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund der §§. 480, 325, 326 der Strafprozeß⸗ ordnung zur Deckvong der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeschuldigten mit Be⸗ schlag belegt.
Haunover, den 3. Oktober 1889.
Königliches Landgericht. Strafkammer IIa. gez. Meder. v. d. Beck. Berckemeyer. Ausgefertigt: Hannover, den 3. Oktober 1889. (L. S.) Dinse, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. [37132]
In der Strafsache gegen den Dachdecker August Wilhelm Emil Otto Borchers aus Gr. Burg⸗ wedel, jetzt unkekannten Aufenthalts, wegen Ver⸗ letzung der Wehrpflicht, wird, da der Angeschuldigte des Vergehens gegen §. 140 Absatz 1 Nr. 1 des Strafgesetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund der §§. 480, 325 — 326 der Strafprozeßordnung zur eckung der den Angeschuldigten möglicherweise reffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche befindliche Vermogen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt.
Hannover, den 3. Oktober 1889.
Königliches Landgericht, Strafkammer IIa. gez. Meder. v. d. Beck. Berckemeyer. Ausgefertigt Hannover, den 3. Oktober 1889.
(L. S.) Dinse, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
(35830] Beschluß.
Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen:
1) Josef Florian Wenke, geboren den 31. August
1865 zu Klein Zindel,
2²) Paul Kapsch, geboren den 12. September 1865 zu Deutsch⸗Leippe,
3) August Franz Schwope, geboren den 18. Sep⸗ tember 1866 zu Winzenberg,
4⁴) Carl Josef Höhne, geboren den 21. November 1860 zu Ober⸗Olbendorf,
25) Julius Hermann Grützner, 2. April 1861 zu Dätzdorf, 1
6) Carl Heinrich Altmann, geboren den 2. No⸗ vember 1861 zu Prieborn, 0) Franz Anton Lindek, geboren den 14. Januar
861 zu Ruppersdorf,
) August Häring, geboren den 13. November 1861 zu Mittel Schreibendorf,
9) Argust Josef Welzel, geboren 20. Juni 1861 zu Türpitz (Willme),
10) Carl Robert Wiesner, geboren den 1. J nuar 1862 zu Woisselwitz, 5 11 Gustav Robert Langwitz, geboren 26. Oktober 1864 zu Strehlen,
12) Johann Carl Frömelt, geboren den 1. J nuar 1865 zu Mittel⸗Arnsdorf,
13) Josef Paul Schwabe, geboren den 14. tember 1865 zu Streblen,
„ 14) Carl Gustav Boese, geboren den 18. 1866 zu Woisselwitz,
15) Isidor Friedmann, geboren den 22. 1866 zu Strehlen,
16) Ernst Eduard Hermann Gründel, geboren en 25. Juli 1866 zu Strehlen,
10) Johann Carl Gärtner, geboren den 9. No⸗ dember 1866 zu Niclasdorf,
18) Carl Wilhelm Retter, geboren den 16. März 1866 zu Schönbrunn (Kässcherei), 1012 Ernst Wilhelm Wirrwitz,
„April 1866 zu Weigwitz,
20) Carl Johann August Mogalle, geboren den
geboren den
geboren den
12. Dezember 1866 zu Würben,
21) Theodor Paul allu den 1. August 1865 zu Bel 89
sämmtlich z. Zt. unbekannten Aufenthalts, welche hinreichend verdächtig erscheinen, im Laufe der letzt⸗ vergangenen fünf Jahre als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet ver⸗ lassen zu haben oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben,
— Vergehen gegen §. 140¹ des Strafgesetzbuchs — das Hauptverfahren vor der Strafkammer des Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet.
Zugleich wird die Beschlagnahme des im Inlande etwa befindlichen Vermögens der Angeklagten bis zum Betrage von je dreihundert (300 ℳ) an⸗ geordnet.
Letzterer Beschluß soll nur durch einmalige Ein⸗ rückung in den Deutschen Reichs⸗Anzeiger veröffent⸗ licht werden.
Brieg, den 19. September 1889.
Königliches Landgericht, Strafkammer. Franzki. Gelinek. Dr. Foerster.
[37133] Beschluß.
In der Untersuchungssache gegen den Bergmann Anton Wigge zu Heringhausen ist in Erwägung, daß gegen den ꝛc. Wigge die öffentliche Klage wegen der Verbrechen des Landfriedensbruchs und des schweren Diebstahls (§S§. 125, 243 Nr. 2 St.⸗G.⸗B.) erhoben ist, daß derselbe im Sinne des §. 318 St.⸗P.⸗O. als abwesend anzusehen ist und Verdachts⸗ gründe gegen ihn vorliegen, welche die Erlassung eines Haftbefehls rechtfertigen würden, beschlossen,
daß das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ moͤgen des Anton Wigge zu Heringhausen mit Beschlag zu belegen.
Arnsberg, 11. Oktober 1889.
Königliches Landgericht, Strafkammer.
Schneidewind. Brisken. Schwemann.
geboren
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
[37228] Aufgebot.
Die Ehefrau des Rentiers Oesten in Rostock, Auguste, geb. Hinrichsen, hat das Aufgebot der unter dem 12. November 1836 ausgestellten Aktie Nr. 913 der I. Klasse der Rostocker Versorgungs⸗Tontine, lautend auf den Namen und das Leben der Auguste Sophie Friederike Hinrichsen, geboren zu Ribnitz den 4. Juli 1828, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 12. Juli 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde
vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der
Urkunde erfolgen wird. Rostock, den 11. Oktober 1889. Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Rudolf Krauel, Amtsgerichts⸗Sekretär. [37238] Aufgebot.
Der Privatier Joseph Hutner zu Neuburg a. K. in Bayern hat das Aufgebot der 4 % Frankfurter Hypotheken⸗Credit⸗Verein Antheilscheine
1) de ℳ 200.— Ser. 16 Litt. N. Nr. 89,
2) de ℳ 100.— „ 18 „ M. Nr. 1654,
3) de ℳ 100 „ 18 „ 1 Nre. 1662,
Ja 100..17 1683 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf den 15. Mai 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte, Zimmer 27, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzu⸗ legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Frankfurt a. M., den 9. Oktober 1889.
Königliches Amtsgericht. IV.
[37239] Aufgebot.
Das hiesige Bankhaus von Erlanger & Söhne hat das Aufgebot eines vom städtischen Tiefbauamt dahier am 25. September 1885 dem genannten Bankhaus ausgestellten Legescheins über drei Stück 4 % preußische Konsols à 200 ℳ, nämlich Litt. B. Nr. 321707, Nr. 374042 und Nr. 374043 nebst Coupons vom 1. Juli 1886 und Talons beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf den 2. Mai 1890, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte — Zimmer 27 — anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzu⸗ legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Frankfurt a. M., den 8. Oktober 1889.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
[16667] Aufgebot.
Es ist zu Verlust gegangen ein Depositionsschein der K. Filialbank Passau vom 8. Oktober 1888, wornach „Fräulein Anna Pöllmann hier“ bei der vorgenannten Bank zur Deckung eines auf die Schuldurkunde vom gleichen Tage erhaltenen 3 Monate a dato sammt 5 % Zinsen rückzahlbaren Darlehns von 700 ℳ den 3 ½ / igen Pfandbrief der bayer. Hypotheken⸗ und Wechselbank Nr. 113821 zu 1000 ℳ sammt Coupons vom 1. Februar 1889 hinter⸗ legt hat.
Auf Antrag der ledigen Schnittwaarenhändlerin Anna Pöllmann dahier wird nun der Inhaber des obenbezeichneten Depositionsscheines aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine vom 20. März
1890, Vormittags 8 ½ Uhr, im Sitzungssaale Nr. 18/I. seine Rechte beim Gerichte anzumelden und den Depositionsschein vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Depositionsscheines er⸗ folgen wird.
Passau, den 14. Juni 1889.
Kgl. Amtsgericht Passau. gez. Scherer, K. Amtsrichter.
Vorstehendes Aufgebot wird gemäß §. 842 R.⸗C.⸗P.⸗O. hiemit öffentlich bekannt gemacht.
Passau, den 14. Juni 1889.
Der K. Gerichtsschreiber: Scherer.
[12239] Aufgebot.
Es ist zu Verlust gegangen ein Depositionsschein der Königlichen Filialbank Passau vom 21. März 1879, wonach der Gastwirth Joseph Baumgartner zu Vilshofen bei der vorgenannten Kgl. Filialbank zur Deckung eines auf Schuldurkunde vom selben Tage erhaltenen, am 21. Juni 1879 zahlbaren und mit fünf vom Hundert verzinslichen Darlehens von ℳ 1400.— folgende Werthpapiere, als: „Fl. 1000.— 4 % bayer. Grundrenten⸗Obligation“ hinterlegt hat. Auf Antrag des K. Advokaten Braun dahier, als bevollmächtigten Vertreters des obengenannten Joseph Baumgartner, nach dessen Angabe das fragliche Depot in 2 Stück 4 % bayerischen Grundrenten⸗Obligation Nr. 95 621 und 154 660, zusammen zu 1000 Fl., bestund, wird nun der Inhaber des Eingangs be⸗ zeichneten Depositionsscheins vom 21. März 1879 aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. Fe⸗ bruar 1890, Vormittags 9 Uhr, im dies⸗ gerichtlichen Civilsitzungssaal Nr. 18/I anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem K. Amts⸗ gerichte Passau anzumelden und den Depositionsschein vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.
Passau, am 24. Mai 1889.
Kgl. bayer. Amtsgericht Passau. Stengel, Ober⸗Amtsrichter.
Vorstehendes Aufgebot wird gemäß §. R.⸗C.⸗P.⸗O. hiemit öffentlich bekannt gema
Passau, den 26. Mai 1889.
Der Kgl. Gerichtsschreiber. Scherer, Sekr.
842 der cht.
[3616] Aufgebot.
Auf den Antrag des Rittergutsbesitzers Otto Bußjahn in Grochowo wird der Inhaber des an⸗ geblich verloren gegangenen Wechsels d. d. Konitz, den 20. März 1886 über 8000 ℳ, zahlbar am 20. Juni 1886, ausgestellt von Carl Schulz, Hein⸗ rich Wunderlich und Curt Wunderlich an die Ordre der Kreissparkasse des Kreises Konitz, hierdurch auf⸗ gefordert, seine Rechte auf diesen Wechsel spätestens im Aufgebotstermine den 20. November 1889, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 25, anzumelden und den Wechsel vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselbe erfolgen wird.
Konitz, den 6. April 1889.
Königliches Amtsgericht.
7999 2 Aufgebot.
Das angeblich verloren gegangene Sparkassenbuch der hiesigen städtischen Sparkasse Nr. 2561 I. über 52,81 ℳ nebst Zinsen, ausgefertigt für die unver⸗ ehelichte Dienstbotin Caroline Freitag von hier, soll auf den Antrag der Verliererin, der unverehelichten Freitag, Behufs neuer Ausfertigung aufgeboten werden.
Der Inhaber des bezeichneten Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 6. Mai 1890, Vormittags 11 ½ Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 62, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung erfolgen wird.
Königsberg den 3. Oktober 1889.
Königliches Amtsgericht. VIII. 137237 Aufgebot. Auf Antrag: 1) des Kaffeehändlers Conrad Hoppe zu Hannover, 2) der unverehelichten Katharine, genannt Käthe, Wustbrock, richtiger Wostbrock, zu Hannover, wird der Inhaber:
ad 1: der auf den Namen des Antragstellers lautenden Sparkassenbücher
a. der Kapital⸗Versicherungsanstalt zu Hannover Nr. 23552 über 62 ℳ 74 ₰,
b. des Kreditvereins zu Hannorer eingetragene Genossenschaft daselbst Nr. 338 über 1180 ℳ 30 ₰,
ad 2: des auf den Namen von Käthe Wustbrock lautenden Sparkassenbuches der Kapital⸗Versicherungs⸗ anstalt zu Hannover Nr. 105316 über 55 ℳ
aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, 9. Mai 1890, Mittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte bei dem Gerichte an⸗ zumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Hannover, 11. Oktober 1889.
Königliches Amtsgericht. IV b. gez. Jordan.
Ausgefertigt: (L. S.) Thiele,
Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.
[37121] Aufgebot.
Auf den Antrag des Ackerbürgers Ernst Greulich zu Lissadorf wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen, auf den Namen des Antragstellers aus⸗ gefertigten, über noch 2434 ℳ 38 ₰ lautenden Ab⸗ rechnungsbuches Nr. 1273 des hiesigen Vorschuß⸗ vereins, eingetragenen Genossenschaft, aufgefordert, seine Rechte auf dieses Abrechnungshuch spätestens im Aufgebotstermine den 19. April 1890, Vor⸗ mittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 25,
anzumelden und das Abrechnungsbuch
vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. 8 “ Lissa, den 12. Oktober 1889. Königliches Amtsgericht.
[36791]
Der Büdner Jochen Penning Nr. 3 zu Loosen hat nachgewiesen, daß der unterm 4. Januar 1838 an erster Stelle des früheren Hypothekenbuchs seiner Büdnerei eingetragene resp. unterm 22. September 1876 Fol. 1 des Grund⸗ und Hypothekenbuchs seiner Büdnerei übertragene Posten von 224 Thlr. 19 Sch. 226 Pf. N. 2/3 resp. 785,40 ℳ den Gläubigern Marie Elisabeth, Jochen Heinrich und Johann Jochen, Geschwistern Pfenning (Penning) ausgezahlt ist. Der darüber unterm 4. Januar 1838 von dem früheren Domanialamte hieselbst, als Hypotheken⸗ behörde, ausgestellte Hypothekenschein kann als an⸗ geblich verloren nicht beigebracht werden. Auf An⸗ trag des Büdners Penning werden nunmehr alle Die⸗ jenigen, welche der Tilgung dieses Postens wider⸗ sprechen zu können glauben, hierdurch aufgefordert, diese ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf den 7. Dezember 1889, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an- gesetzten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls die Tilgung des mehrerwähnten Postens erfolgen und der darüber ertheilte Hypothekenschein wird außer Wirksamkeit gesetzt werden.
Lübtheen, 12. Oktober 1889.
Großherzoglich Mecklenb.⸗Schwerinsches Amtsgericht.
[33369] Oeffentliche Ladung.
In Sachen, betreffend die Anlegung des Grund⸗ buchs fur den Gemeindebezirk Grieth, wird der nach⸗ stehende, im Flurbuche der genannten Gemeinde ver⸗ zeichnete, dem Wohnorte und Aufenthaltsorte nach aber unbekannte oder verstorbene Eigenthümer, bezw. die dem Namen und Aufenthaltsorte nach unbekann⸗ ten Erben desselben, nämlich:
Johann Philipp Janssen aus Grieth, auf Anordnung des hiesigen Königlichen Amtsgerichts zu dem im hiesigen Gerichtsgebäude — Zimmer Nr. 6 — auf Samstag, den 30. November 1889, Vormittags 9 Uhr, bestimmten Termine zur Wahrung ihrer Rechte damit geladen, widrigen⸗ falls die Eintragung derjenigen Personen im Grund buche als Eigenthümer erfolgen wird, welche sich zu dem resp. Grundsteuermutterrollen⸗Artikel in Ge⸗ mäßheit der §§. 57 und 58 des Gesetzes vom 12. April 1888 als Eigenthumsbesitzer ausgewiesen haben. v“
Kleve, den 23. September 1889. von Seelen, Aktuar, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.
[36457] Aufgebot.
Der Brinksitzer Heinrich Viedt zu Broitzem hat glaubhaft gemacht, daß er das Eigenthum des nach⸗ beschriebenen im Grundbuche bisher nicht eingetragenen Grundstücks:
des zwischen der Eisenbahn und der Fuhse auf Broitzemer Feldmark belegenen Plans zu etwa 3 ½ Morgen und der daselbst belegenen Acker⸗ parzelle zu 4 ½ Ruthen, welche beiden Grund⸗ stücke nach neuerer Vermessung insgesammt 1 h 9 a 44 üam enthalten, als Plan Nr. 265 b von dem zum Terrain der Braunschw. Hannoverschen Eisenbahn gehörigen Plane Nr. 265 a abgetrennt und auf der üͤberreichten Vermessungsbescheinigung mit den Buchstaben a, e, g, h, i, k, l, m, n, 0, p, q. xr, s, t, u, w, a umschrieben sind, erworben habe, den Besitz dieses Grundstücks nach⸗ gewiesen und das Aufgebot dieses Grundstücks nach Maßgabe des §. 23 der Grundbuchordnung und des
. 823 ff. der R.⸗C.⸗P.⸗O. beantragt.
Es werden daher alle Diejenigen, welche ein Recht an dem vorbeschriebenen Grundstücke zu haben ver⸗ meinen, hierdurch aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf den 21. Januar 1890, Vormittags 10 Uhr, damit anberaumten Aufgebotstermine geltend zu machen, unter Androhung des Rechts⸗ nachtheils, daß nach Ablauf der Frist der Besitzer als Eigenthümer in das Grundbuch eingetragen werden wird und daß, wer die ihm obliegende An⸗ meldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das Grundstück erworben hat, nicht mehr geltend machen kann.
Vechelde, den 24. September 1889.
Herzogliches Amtsgericht. Winter.
[37266] Aufgebot.
Nr. 15 983. Das Großh. Amtsgericht Schwetzingen hat folgendes Aufgebot erlassen:
Der katholische Kirchenfonds Ketsch besitzt folgende Liegenschaften auf Gemarkung Ketsch zu Eigenthum: 1) L.⸗B. Nr. 137. 7 Ar 44 Meter Hofraithe mit Kirche im Ortseiter es. Johann Stratthaus as. Pfarrgut. 2) L.⸗B. Nr. 340. 1 Hektar 52 Ar 64 Meter Acker Gewann Bruchrain es. Valentin Steinbeißer as. Johann Triebskorn. 3) L.⸗B. Nr. 531. 15 Ar 67 Meter Acker Gewann Wingertsäcker, neben Jakob Keilbach III. Kindern und Johann Montag II. 4) L.⸗B. Nr. 1440. 10 Ar 42 Meter Acker Gewann Bachstüker es. Gemarkung Brühl as. Bernhard Göck. 5) L.⸗B. Nr. 1454. 2 Ar 80 Meter Acker in der Gewann Bachstüker es. Mathias Hirsch as. Georg Jünger. 6) L.⸗B. Nr. 1685. 2 Hektar 78 Ar 01 Meter Ackerland und Weg, Gewann Heiligewiese es. Gemarkung Schwetzingen as. Aufstößer. 7) L.⸗B. Nr. 2103. 6 Ar 46 Meter Acker Gewann Bach⸗ stücker es. August Abel as. Gymnasiumsfonds Bruch⸗ sal. 8) L.⸗B. Nr. 2128. 7 Ar 66 Meter Acker Gewann Bachstücker es. Peter Butz as. Karl Rohr. 9) L.⸗B. Nr. 2133. 3 Ar 55 Meter Acker, Gewann Bachstücker es. Konrad Lemberger Ehefrau as. Hein⸗