steigerte Gefühle zu verleihen; dabei legt er seinen Figuren einen geistvollen Dialog, in dem auch zuweilen die freundlichen Lichter des Humors aufblitzen, in den Mund; „Montjoye“, der Mann von Eisen, d. h. der Mann mit dem unbeugsamen Willen, der Mann der maß⸗ losen Selbstsucht und Selbstvergötterung, ist trefflich und eigenartig nur bis zu dem Augenblick gezeichnet, in welchem sich der Wandel in seiner Seele vollzieht, in welchem er von seiner vermeintlichen selbst⸗ geschaffenen Höhe herabstürzt, um ein fühlender Mensch unter Menschen zu werden. Man traut dem Mann mit der eisernen Stirn und dem stählernen Herzen die tiefe rührende Zärtlichkeit für seine Tochter nicht zu, welche der Dichter ihn im vierten und fünften Akt ausdrücken läßt. Durch diese unbegreifliche Doppelseitigkeit in dem Charakter des Titelhelden macht sich in dem Schlußakt eine überschwängliche Rührseligkeit und theatralische Effekthascherei breit, welche zu den ersten Akten in grellem Gegensatz steht. — Der eigentliche, unantast⸗ bare Werth des vorgestrigen Abends lag in der glänzenden schau⸗ spielerischen Leistung Ludwig Barn ay's als Montjove“. Er verlieh dem selbstbewußten routinirten Geschäftsmann durch die geistige Beweg⸗ lichkeit und doch ruhige Ueberlegtheit und Ueberlegenheit, mit welcher er die Welt und die Gesellschaft um sich her betrachtet und beherrscht, einen Zug von wirklicher Größe: der scharfe Blick, das feste Zielbewußtsein, durch welche er die Menschen, die in seinen Wirkungskreis kommen, zu gefügigen Werkzeugen seiner Pläne macht, sprachen lebendig und überzeugend aus dem Spiel des Darstellers. Eine greifbare lebens⸗ volle Menschengestalt, an der nichts gekünstelt, Alles wie selbstver⸗ ständlich sich ergab, stellte der Künstler vor uns hin. — Frl. 1“ ab die an die Seite des willensstarken Mannes gebannte . ährtin mit klarer Hervorhebung der edlen Resignation und schmerzlichen Verzweiflung, welche ihr eigen sein müssen. In der Rolle der zärtlichen Tochter und naiven Liebhaberin glänzte G Odilon durch natürliche Anmuth und liebenswürdige Schelmerei. r. Kraußneck fand sich mit der Rolle des Salandin, jenes menschenfreundlichen Schwärmers mit dem einfältigen Herzen sehr gut ab; ebenso Hr. Stahl mit der Rolle des jugendlichen Liebhabers. Einen alten ehrlichen Buchhalter gab Hr. Kober natürlich und ein⸗ fach. Ein exotisches Abenteurerpaar wurde von Hrn. Conrad und Frl. Bedekowics einwandsfrei, aber ohne eigenartige Charakteristik gespielt. — Die Inscenirung des Schauspiels zeigte den jetzt an unsern hervorragenden Bühnen üblichen Reichthum und Glanz. Der Beifall war äußerst lebhaft und galt in erster Linie dem Leiter der Bühne und dem genialen Künstler in einer Person. Residenz⸗Theater.
Für morgen sind die drei Einakter „Eine Barcarole“ von Gawalewicz. „Scylla und Charybdis“ von Octare Feuillet, deutsch von Sigmund Lautenburg, und „Ein Strafrapport“ von Julius Sommer als Abendvorstellung angesetzt. Diese drei Einakter sollen bis zur Première von „Schwiegermama“ („Belle-maman“), d. i. bis Sonnabend, den 26. d. M, das Revpertoire des Residenz⸗Theaters
beherrschen. Sing⸗Akademie.
Frl. Rosa Schindler, eine noch jugendliche, sehr talentvolle, unter Leitung des Königlichen Kammermusikus Hrn. Hasse ausgebildete Violin⸗Virtuosin, gab gestern im Saal der Sing⸗Akademie ein Concert, das ungemein zahlreich besucht war. Das in neuester Zeit so beliebt gewordene G⸗moll-Concert (op. 26) von Max Bruch, das, durch seine polyphone Gestaltung und durch großen Melodienreiz sich auszeichnend, sowohl für das Orchester als auch für den Solisten sehr dankbar geschrieben ist, trug die Künstlerin mit großer Wärme des Gefühls, mit eminenter technischer Fertigkeit und sehr zarter Be⸗ handlung des Tons vor. Dieselben Vorzüge bewährten sich auch in der bekannten Reverie von Vieuxtemps und in einem als Komposition etwas verblaßten Allegro von dem durch seine „Elegie“ so bekannt gewordenen Violin⸗Virtuosen Ernst. Daß bei der oft leidenschaftlich erregten Ausdrucksweise der Künstlerin mitunter die technische Sauber⸗ keit nicht ganz stichhaltig blieb, mag wohl in ihrem lebhaften Temperament seine Ursache haben; hoffentlich werden diese kleinen Unebenheiten bei größerer Selbstbeherrschung mit der Zeit verschwinden. Reiche Beifallsbezeugungen und Blumenspenden be⸗ lohnten ibre künstlerischen Leistungen. Unterstützt wurde das Concert durch die Altistin Frl. Louise Leimer aus Wies⸗ baden, welche in letzter Zeit noch Studien bei Julius
Wetteebericht vom 20 Oktober, Französischen des Moline. 8 Uhr Morgens. In Scene gesetzt vom Ober⸗FRegisseur .“ 8 Dirigent: Kapellmeister Sucher. r.
üus A△ 1.
Temperatur
8 8
8 studirt: Stationen.
spiel in
in 0 Celz 50 C. = 40
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim.
8
5
5
7 Uhr.
5 halb bed. 5 halb bed. 4 heiter
2 Dunst
2 bedeckt
5 Schnee
741 748 758 75⁵5 761 769
Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm aparanda. St. Petersbrg. 765 1 bedeckt Moskau 765 Ibedeckt
Cork, Queens⸗ ’ V toww 1738 3 wolkig Cherbourg. 743 4 wolkig Helder 750 1 wolkenlos Sylt 753 amburg.. 754 winemünde 755 Neufahrwasser 756 Memel 758 2 bedeckt Heris 747 SSW 2 Regen ünster.. 752 ONO 1 wolkenlos Karlsruhe. 752 O 2 bedeckt Wiesbaden 753 still wolkig¹) Muͤnchen 754 SO 3 wolkig Chemnitz. 757 still Nebel) Berlinü.. 755 still heiters) Wien 757 still wolkig Breslau. 756 still bedeckt Ile d'Aix.. 749 WSW 5Regen izza 754 ONO 4 bedeckt Triest
756 still bedeckt
¹) Abends etwas Regen, Thau. ²) Thau. ³) Nachts
Regen. ⁴) Thau, gestern Regen. ⁵) Reif. 6) Nebelig. Uebersicht der Witterung. 3
Unter der Wechselwirkung des barometrischen Minimums im Westen, welches jetzt über dem Georgs⸗Kanal liegt, und des Maximums über Nordost⸗Europa wehen in Central⸗Europa schwache, meist südöstliche Winde bei kühler, theils heiterer, theils nebliger Witterung. Ueber ganz West⸗Europa ist Regen gefallen. n Deutschland liegt die Temperatur fast überall unter der normalen, in Westdeutschland bis zu fünf Grad.
Deutsche Seewarte.
mumm——— — von R. Kneise
FTFTheater⸗Anzeigen. Ferause.
FI b — Mittwoch
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern- 1 haus. 208. Vorstellung. Orpheus und Eurydike. Oper in 3 Akten von Gluck. Dichtung nach dem
1. Male: Ponchielli. von C. Niese.
2OU0o,—90SOS
Biberti. Staudigl.
Bulß.
Hr. Selle. Michaels. Anfang 7 Uhr.
— Seeeemeeaeeee
1 bedeckts)
Donnerstag:
Donnerstag:
Schauspielhaus. Prinz Friedrich von Homburg. 5 Akten von H. von Kleist.
gesetzt vom Direktor Dr. Otto Devrient.
Mittwoch: Opernhaus. 209. Vorstellung. Giaconda. Text von Tobia Ballet von E. Graeb. In Scene gesett vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Besetzung: Giaconda, Fr. Pierson.
vermählt mit Alvise
Alvise 1 Haupt der Staatsinquisition, ie Enzio Grimaldo, Hr. Rothmühl. Zuane, öffentlicher Schreiber, Ein Mann aus dem Volke, Hr.
Schauspielhaus. Schauspiel in 4 dem Russischen von Eugen Zabel.
Akten von Iwan Turgenjew. Nach für die deutsche Bühne bearbeitet
Beutsches Theater. Dienstag: Der Schatten.
Mittwoch: Faust’s Tod. Der Schatten.
Berliner Theater. Dienstag: Coriolanus.
Mittwoch: Montjoye, der Mann von Eisen. Donnerstag: Markgraf Waldemar.
Tessing-Theater. Clémencean. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d'Artois.
Mittwoch: Die Fremde. Schauspiel in 5 Akten von Alexander Dumas.
Das letzte Wort. 4 Akten von Franz v. Schönthan.
Wallner-Theater. Dienstag: Zum 10. Male: Der Dompfaff. sel und H. Hirschel. Anfang 7 ½ Uhr. folgde. Tage: Dieselbe Vorstellu
1“
Stockhausen gemacht hat und mit höchst wohlkling
gut geschulter Stimme mehrere Lieder von Schumann, Brahms und Schubert vortrug. Ihre feinsinnige und tief empfindende Ausdrucks⸗ weise kam besonders in dem Lied: „Der arme Peter“ von Schumann und in der „Sapphischen Ode“ von Brahms zur Geltung, während der Eindruck des Liedes „O Sonnenschein“ von Schumann durch das dunkle Kolorit der tiefen Tonlage, wie durch die zu langsame Tempo⸗ bewegung etwas beeinträchtigt wurde. Die Krähe“ von Schubert gelang da egen der sehr begabten Künstlerin viel besser. Rauschender Beifall folgte ihren Vorträgen, die sämmtlich von dem bewährten Pianisten Hrn. Bake begleitet wurden. Ungetheiltes Lob verdient die Philharmonische Kapelle, die unter Hra. Kogel's Leitung das Concert mit Mozart's „Figaro⸗⸗Ouverture eröffnete und die beiden Violin⸗ Concerte mit größter Sicherheit begleitete. — 1I
Cirkus Renz. G
Die neue große Pantomime, welche unter dem Titel „Im dunklen Erdtheil“ am Sonnabend zum ersten Mal im Cirkus Renz in Scene ging, hatte einen großartigen Erfolg. Die effekt⸗ vollsten Reiter⸗Evolutionen, glänzende und charakteristische Aufzüge und Kampfbilder wechseln darin mit brillanten Tänzen, Ballet⸗ Divertissements und komischen Scenen in der un erhal⸗ tendsten und fesselndsten Weise ab, sodaß der Schaulust die vielseitigste Befriedigung zu Theil wird. Besonders wirkungsreich und originell waren von den einzelnen Bildern eine von Arabern gerittene Fantasia, dann die Befreiung eines Schwarzen aus einer Sklaven⸗Karawane und der in Folge dessen sich entspinnende Kampf, ferner der prachtvolle Einzug des Negerkönigs mit großem Gefolge und einer nationalen Musikbande sowie das sich hieran reihende glänzende Feft⸗Divertissement mit seinen farbenbunten Bajaderen⸗ und wilden Kriegertänzen. Dazwischen fehlte es auch nicht an komischen Episoden, in denen sogar ein Orang und ein Krokodil mitspielen; eine Negerkinderschule, eine Rekrutirungsscene und namentlich die Ein⸗ exercirung einer Negertruppe durch deutsche Unteroffiziere erregten große Heiterkeit; den Höhepunkt des Ganzen bildete jedoch das den Kampf um Bagamoyo veranschaulichende Feaht en. mit einem imposanten Feuer⸗ gefecht, in das schließlich die Matrosen eines in die Arena einfahrenden deutschen Kriegsschiffs wirksam eingriffen. Unter den Klängen der Nationalhymne und dem Jubel des ganzen Hauses schloß diese höchst effektvolle Scene. Dann aber wurde Hr. Direktor Renz stürmisch gerufen und er mußte immer wieder erscheinen, um die Anerkennung des animirten Publikums für diese, beinahe alle seine früheren Insceni⸗ rungen noch überbietende Leistung entgegenzunehmen. Die neue Pantomime wird sicherlich auf lange Zeit hinaus die Hauptattraktion des Circus Renz bilden.
Mannigfaltiges.
Dienstag, den 22. d. M., finder Königliche Parfo Jagd statt. Stelldichein: Mittags 1 Uhr am Forsthaus Plantagenhaus. 8
Das Monument des Kurfürsten Joachim II., welches vom Professor Erdmann⸗Encke in Berlin verfertigt und in Lauch⸗ hammer in Erz gegossen ist, traf dieser Tage in Spandau ein und wird ir der kommenden Woche aufgestellt. Die Statue ist, wie der „B. B. C.“ mittheilt, neun Fuß hoch und steht auf einem vierseitigen Postament von zwölf, Fuß Höhe. Der Kur⸗ fürst ist aufrecht stehend dargestellt, ohne Kopfbedeckung. Er trägt nicht den Fürstenmantel, sondern die kleidsame Tracht jener Zeit: ein langes Wams und über demselben eine hermelinverbrämte Schaube. Um den Hals trägt er eine mit Edel⸗ steinen besetzte Kette, an der ein Schaustück auf die Brust herabhängt. In der rechten Hand hält der Kurfürst ein Kruzifix, mit welchem er sich auf die Bibel stützt. Die linke Hand umfaßt das breite Schlacht⸗ schwert, welches mit der Spitze den Boden berührt. Das Postament besteht aus polirtem schwedischen Granit. In die vier Seiten desselben sind Bronzetafeln eingelassen: drei mit Reliefdarstellungen aus dem Leben des Kurfürsten, die vierte mit einer Widmungsschrift. Die erste Tafel zeigt ein anmuthendes Idyll: Die Kurfürstin Elisabeth unterweist
Victoria-Theater. Afrika. Zeitgemälde Moszkowski und Rich. Nathanson. A. Raida. Ballet von C. 7 ¼ Uhr.
Mittwoch:
Ballet von Emil Graeb.
Anfang 7 U
Neu ein⸗ Schau⸗ Scene
Anfang
222. Vorstellung. In
Zum Oper in 4 Akten von A. nstag:; Gorrio. Uebersetzung Tag in Titipu. - W. S. Gilbert. Deutsch von J. von A. Sullivan. Anfang 7 Uhr.
Laura Adorno, Mittwoch: Der Mikado. Frl. Hiedler. Hr. Mutter Giaconda's, Fr. genuesischer Fürst, Barnaba, Straßensänger, Hr. Schiffer, Hr. Krasa. Isepo, Hr. Joseph. Ein Pilot,
Badoero,
blinde Polengraf.
J. Fritzsche.
Residenz-Theater. Direktion: burg. Dienstag: “ 8 Barcarole. Schauspiel in 1 223. Vorstellung. Natalie. nischen des Maryan Gawalewicz. Feuillet. Schluß: Ein Strafrapport.
Aafang 7 Uhr. — 5 in 1 Akt von Julius Sommer.
Central-Theater. Direktion
H. Wilken. Anfang 7 ½ Uhr.
Dienstag: Zum 62. Male: Gesangsposse in 4 Akten von Couplets von Gustav Görß.
Dienstag: Roth. Anfang 7 ½ Uhr.
Der Fall Anfang 7 Uhr
Schauspiel in “
von 12—11 Uhr. Dienstag,
Posse mit Gesen 8 4 Akten
v — 8 “
usik von F. Circus Renz, Karlstraße⸗ ng.
-SDSDirektor E. Renz.
nahme von Bagamoyo.
Dienstag: in 11 Bildern von Alex.
Severini.
hieselbe Vorstellung.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Dienstag: Z. 192. M.: Der Mikado, oder: Ein Burleske Operette in 2 Akten von
Voranzeige. Donnerstag, den 24. Oktober: durchaus neuer Ausstattung, zum 1. Male: Der af. Operette in 3 Akten, nach einem G. de Grahl'schen Entwurfe von Richard Genée und
Musik von Louis Roth. 1
Zum 1. Male wiederholt: Eine Akt nach dem Pol⸗
und Charybdis. Lustspiel in 1 Akt von Octave Deutsch von Sigmund Lautenburg.
Anfang 7 ½ Uhr 2 Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. “
Dienstag: Mit neuen Bildern: Zum 15. Male: Das lachende Berlin von Ed. Jacobson und 8—
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72.
Musik von Franz Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Mrania, Anstalt für volksth. Naturkunde. Invalidenstr. 57/62 und Ausstellungs⸗Park, geöffnet
Von der Erde bis zum Monde.
Dienstag: Vorstellung unter persönlicher Mitwirkung des Hrn. Im dunklen Erdtheil, oder Ein⸗ 1 Gesetzlich geschützt! — Zyska⸗ Zanta, arab. Schimmelhengst, dressirt und vorgeführt
ihren erstge Knabe blickt voll inniger Hingebung zum 8 während hinter ihm sein kleiner Bruder Hans im Ballspiel innehält und nach kluger Kinder Art aufhorcht. Die zweite Tafel stellt eine sogenannte Disputa dar: Kurfürst Joachim II. sitzt sinnend hinter einem Tisch, das Gesicht dem Beschauer zugewandt; die Hand blättert in einem Buche. Um ihn versammelt sitzen und stehen die Männer die um die Einführung der Reformation in Brandenburg sich besondere Verdienste erworben haben. Rechts vom Kurfürsten sitzt im Hintergrunde Luther und neben ihm Melanchthon. Auf der dritten Tafel empfängt der Kurfürst kniend das heilige Abendmahl in beiderlei Gestalt aus den Händen des Bischofs Matthias von Jagow. Die vierte Tafel endlich enthält folgende Inschrift; „Dem Kürfürsten von Brandenburg Joachim I am 350. Gedenttage des am 1. November 1539 in der St. Nicolaikirche zu Spandau geschehenen feierlichen Uebertritts dieses Fürsten zum evangelischen Glauben errichtet 1889.“
Die Zahl der an den Brücken Berlins angebrachten Rettungs⸗ bälle sol noch um 15 vermehrt werden. Desgleichen ist, wie die „B. B. Ztg.“ mittheilt, der Bau von 7 neuen Rettungskähnen in Bestellung gegeben, welche bis zum 1. Januar vollendet sein sollen und für welche die Aufstellungsplätze bereits vorgesehen sind.
Der Zoologische Garten in Berlin besitzt gegenwärtig einen Glockenvogel, der aus dem tiefen Urwalde Brasiliens stammt. Er ist einerseits ausgezeichnet durch die sonst bei keinem amerikanischen Urwaldvogel vorkommende blendend weiße Farbe, sodann durch die höchst eigenartige laute, in der Ferne dem Klange einer Glocke täuschend ähnliche Stimme, welche ihm den Namen verschafft hat. Der in der Größe zwischen einer großen Drossel und einer mäßigen Taube stehende Glockenvogel nährt sich von Beeren und Früchten und hält sich vorzugsweise iin den Kronen der Urwald⸗ riesen auf. Ein Landsmann des eben genannten ist die ebenfalls neu eingetroffene Haubenelster, ein in der Größe unserer Elster gleichender, oben blaugrauer, unten weißer Vogel mit schön blauem Schwanz und einer eigenthümlich geformten Haube, welche aussieht, als ob sie künstlich so steif emporgerichtet wäre. Die Haubenelster bildet eine werthvolle Ergänzung der in mehreren pracht⸗ vollen Arten vertretenen Blauraben, Vögel, welche durch blaues Gefieder charakterisirt sind und nach Art unserer Heher in Süd⸗ und Mittel⸗Amerika leben.
orenen Sohn Joachim im evangelischen Glauben Der Munde der Mutter empor,
Wie wir der „Köln. Ztg.“ entnehmen, dauert, den amtlichen, im Ministerium des Auswärtigen in St. Petersburg eingetroffenen Be⸗ richten zufolge, die im Euphrat⸗ und Tigris⸗Bassin vor mehr als drei Monaten ausgebrochene Choleraseuche noch immer fort. In den Niederungen des Euphrat, am arabischen Ufer des persischen Golfs und längs der türkisch⸗persischen Grenze sind die von der Cholera geforderten Opfer sehr zahlreich und dürfte, nach Konsular⸗ berichten, die Gesammtzahl derselben ungefähr 7000 betragen. Nur in Bagdad und stromabwärts am Tigris ist die Seuche im Er⸗ löschen begriffen.
Tilsit, 18. Oktober. nach der „Tils. Ztg.“ dem Kreise zur Beschaffung von Kähnen, die Ueberschwemmungen erweisen.
Halle a. S., 19. Oktober. (W. T. B.) Heute Vormittag 9 Uhr entgleiste zwischen hier und Schlettau auf freier Strecke der von Nordhausen abgelassene Personenzug. Maschine und Wagen sind stark beschädigt; Personen sind nicht verletzt; die Strecke ist zeitweilig gesperrt.
London, 19. Oktober. (A. C.) Der Strike der Lon⸗ doner und schottischen Schulkinder wird nunmehr wohl bald ein Ende nehmen, denn die Magistrate haben angefangen, den Eltern Geldbußen aufzuerlegen, und haben sogar in einigen Fällen die Rädelsführer der strikenden Buben auf 8 Tage ins Armenhaus geschickt, um sie zur Vernunft zu bringen. “
Das Hülfscomité in Berlin hat Niederung 10 000 ℳ überwiesen sich als nothwendig bei etwaigen
von Direktor E. Renz. — Die beiden großartigen englischen Vollblut⸗Springpferde, gerirten von Frl. Oceana Renz und Fr. Adelina Kemp. — Auftreten der renommirten Künstlerfamilie Briatore. — Frl. E. Guerra als Schulreiterin. — Auftreten der vorzügl. Reitkünstlerinnen und Reitkünstler. Mittwoch: Im dunklen Erdtheil. E. Renz, Direktor.
Stanley in
Musik von C. Aafan
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Grfin Klara von Kanitz mit Hrn. Lieutenant Ulrich Grafen von Schwerin (Schmugge⸗
row).
Verehelicht: Hr. Prem.⸗Lieut. Fritz Fleck mit Frl. Ellinor Michelet (Berlin). — Hr. Sec. ⸗Lieut. Otio von Unger mit Frl. Helene von Steegen (Königsberg i. Pr) — Hr. Heinrich Lehmann mit Frl. Klara Kretzschmar (Berlin). — Hr. Bruno Lademann mit Frl. Hulda Franke (Berlin). — Hr. Eugen Dannappel mit Frl. Helene Albrecht (Königsberg). Hr. Staatsanwalt Menzel mit
rl. Elli Scheller (Borsigwerk). — Hr. Forf ssistent Lechler mit Frl. Elise Sigle
wangen). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Ludwig Porr (Fischhausen). — Hrn. Ernst Glade (Magdeburg). Hrn. Hermann Franzke (Breslau). — Hnn. Sec.Lieut. Max Seichter (Reichenbach i. Schl) — Hrn. Domänenpächter Victor Bieneck (Tarchaly) — Hrn. Franz Sahm (Königsberg). — Eine Tochter: Hrn. Werner von Alvensleben (Neu⸗ gattersleben). — Hrn. Hauptmann von Platen (Wesel). — Hrn. H. Wiese (Templin i. U.⸗M. Hrn. H. Jesse (Berlin). Gestorben: Hr. Steinsetzmeister Otto Wilck (Berlin). — Frau verw. Marie Pittelko, geb. Saeger (Berlin). — Frau Karoline Goetze, ge. Wohlhaupt (Berlin). — Hr. Gärtnereibesize Heinr. Daber (Berlin). — Hr. Oberst⸗Lieut. a. T2. Eugen Graf von Wedel (Großsschocher). — Rittmeister a. D. Bernhard von Bülow (Düssim Hr. Kgl. Steuer⸗Inspektor Adolph von Klende E — Hr. Rentier Gustav Riecke (Dalchm Möckern). — Hr. Kaiserl. Eisenb.⸗Bau⸗ umn 1 Betriebs⸗Inspektor Karl Fetzer (Saargemünd).— — verw. Kanzleidirektor Emmeline Papst, get. esserschmidt (Dresden).
Fritzsche. Musik
Mit
“
Sigmund Lauten⸗
Hierauf: Seylla
Zum Original⸗Lustspiel
: Emil Thomas.
8
Flotte Weiber. Leon Treptow.
me
Abends 7 ½ Uhr: Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee.
Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen (einschließlich Börs en⸗ Beilage).
Gala⸗
05lb
Deutsches Reich.
welche in der Zeit vom 1. bis 15.
Zuckermengen, Oktober 1889 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Steuervergütung
abgefertigt und aus Niederlagen gegen Erstattung der Vergütung in den freien Verkehr zurückgebracht worden sind. [710: Rohzucker von mindestens 90 Proz. Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mindestens
90 Proz. Polarisation. 711: sogenannte Crystals ꝛc.
Kandis und Zucker in weißen vollen harten Broden ꝛc.,
oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert,
712: Aller übrige harte Zucker, sowie aller weiße trockene (nicht über 1 Proz. Wasser enthaltende) Zucker in
Krystall⸗, Krümel⸗ und Mehlform von mindestens 98 Proz. Polarisation.]
—
Mit dem Anspruch auf Steuervergütung wurden abgefertigt:
Aus öffentlichen Niederlagen oder Privatniederlagen unter
Staaten bezw. Verwaltungs⸗Bezirke.
zur unmittelbaren Ausfuhr
amtlichem Mitverschluß wurden
gegen Erstattung der Vergü⸗
tung in den freien Verkehr zurückgebracht
zur Aufnahme in eine öffent⸗ liche Niederlage oder eine Privatniederlage unter amt⸗
lichem Mitverschluß
711 kg
712 kg
712 kg
710 211 712
kg
Provinz Ostpreußen. Westpreußen. 8 Brandenburg...
ommern Pofen . . . . .. Schlesien.. Sachsen, einschl. der Unterherrschaften 1 841 551 Schleswig⸗Holstein. “ 219 389 Hannover.. 4 2 437 417 Westfalen. “ — Rheinland.
459 314 58 424
4 288 216 87 329
1 455 361 706
999 925
— 6 888 565
2 000 9 920 19 636
289 311 45 603 74 717
9 456
300 000
600 000 1 190 888
590 416 3 608 726
13 750 259 785
325 034 7 168
1478 — 132 272 501 945
340 2n
495
— ——
1510 000 64 450
6 043 882 6 269
5 256 444
169 329 79 822
1 140 660 350 020
1629
Sa. Preußen
Bayern... Baden. Mecklenburg. Braunschweig. 111“ 1 8 2 469 326 Breme . 1 95 895 Hamburg .. 1 4 230 249
130 814
450 643/14 688 122
38 549
670 187 24 842 377 114 950
150 009
1I11
350 009
Ueberhaupt im deutschen Zollgebiet. . 12 976 435 6 997 904 Hierzu in der Zeit vom 1. August 1889 6 486 851 6 476 526
489 192 15 188 140 879 578
134 245 926 377
710 291 58 349] 2 376 169
67 296 208 675
670 187 114 950
299 950
6 428 743
bis 30. September 18898 . 19 463 286 13 474 430
Zusammen. In demselben Zeitraum des Vorjahres“) ]¹ 18 748 071712 220 087
Berlin, im Oktober 1889.
1 368 770 21 616 883 d 2 166 902]14 730 274 *) Die Abweichungen von der vorjährigen Uebersicht beruhen auf nachträglich eingegangenen Berichtigungen.
1 380 878 192 594] 3 302 546 2 133 292 156 059112 505 737
275 971 651 133
414 900
Kaiserliches Statistisches Amt. Becker.
Amtsblatt des Reichs⸗Postamts. Nr. 41. — Inhalt: Verfügungen: vom 8. Oktober 1889. Seepostverbindung mit Nor⸗ wegen; vom 10. Oktober 1889. Einführung neuer Postwerthzeichen im Reichs⸗Postgebiet.
Archiv für Post und Telegraphie. Beiheft zum Amts⸗ blatt des Reichs⸗Postamts. Nr. 18. — Inhalt: I. Aktenstücke und Aufsätze: Die Kautionspflicht der Post⸗ und Telegraphenbeamten. — Verstaatlichung des Stadt⸗Fernsprechwesens in Frankreich. — Die belgische Staatssparkasse für das Jahr 1888. — Die transkaspische Eisenbahn. — II. Kleine Mittheilungen: Landbrief⸗Bestelldienst in Egypten. — Die elektrische Straßenbahn in Budapest. — Der An⸗ weisungsverkehr bei der österreichischen Postsparkasse. — Ein Kanal wischen dem Tyrrhenischen und dem Adriatischen Meere. — Die Andenbahn. — Ein interessanter Blitzschlag. — Fernsprech⸗Verbin⸗ B Wien —Budapest und Wien — Prag. — Das Telegraphen⸗ wesen in Schweden im Jahre 1888. — Eisenbahnbau in China. — III. Literatur des Verkehrswesens: Landwirthschaftliche Versicherung in organischer Verbindung mit Sparanstalten, Bodenkredit und Schuldenablösung. Vorschläge zur Besserung der Lage des japanischen Landmannes, im Auftrage des Kaiserl. japanischen Ministeriums des Innern abgefaßt von P. Mavet. Gedruckt auf Befehl des Kaiserl. japanischen Verkehrs⸗Ministeriums bei Kokubunsha, Tokyo 1888. IIV und 449 Seiten. — IV. Zeitschriften⸗Ueberschan.
Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗ amts. Nr. 41. — Inhalt: Gesundheitsstand. Volkskrankheiten in der Berichtswoche. — Volkskrankheiten und Sterbefälle im August. — Sterbefälle in deutschen Städten von 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Land⸗ bezirken. Cholera in Mesopotamien. — Morbiditätsstatistik Bayerns. — Witterung. — Thierseuchen in Oesterreich 1887. — Veterinärpolizeiliche Maßregeln. — Medizinalgesetzgebung u. s. w. — (Preußen. Reg.⸗Bez. Posen.) Schweinefleisch⸗Einfubr. (Reg.⸗Bez. Aurich.) Nachprüfungen der Hebammen. — (Württemberg.) Militär⸗ dienst der Apotheker⸗Gehülfen. — (Baden). Desinfektionsanstalt für Vieh⸗Transportwagen. — Rechtsprechung. (Ober⸗Landesgericht in Dresden.) Koch'sche Zwiebel⸗Bonbons. — Vermischtes. (Oesterreich.) Internirung von Trunkfüchtigen. — Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern für den Monat August 1889. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes.
Nr. 42. — Inhalt. Gesundheitsstand. Volkskrankheiten in der Berichtswoche. — Trichinose in Goes. — Sanitätsverwaltung in Bayern 1884 und 1885. — Sterbefälle in dentschen Städten von 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Sterblichkeit in deutschen
rten mit 15 000 und mehr Einwohnern. 1. Vierteljahr 1889. — Desgl. in größeren Verwaltungsgebieten des In⸗ und Auslandes. — Gesundheits ustand in Bremen 1883 — 1886. — Sanitätswesen in Argen⸗ itterung. — Zeitweilige Maßregeln gegen Volkskrankheiten.
tinien. — — Thierseuchen in Großbritannien 1888. — Desgl. in der Türkei, — Schweine⸗Diphtherie in Dänemark. Veterinärpolizeiliche Maß⸗ regeln. — Medizinalgesetzgebung u. s. w. (Preußen, Regierungsbezirt ofen.) Schweinefleisch⸗Cinfuhr. — (Italien.) Anzeigepflicht bei iehseuchen. — (Desgl.) Verbot von accharin. — Rechtsprechung. Reicsgericht.) Kurpfuscherei. — (Ober⸗Landesgericht zu Darm⸗ adt ꝛc.) Geheimmittel. — Kongresse, Verhandlungen von gesetz⸗ gebenden Körperschaften, Vereinen u. s. w. Gutachten der Wiener medizinischen Fakultät über schweflige Säure, Salicylsäure, Farb⸗ spff und Glycerin im Wein. — Vermischtes. (Oesterreich. Tirol.) nstbutter. — (England.) Abnahme der Sterblichkeit.
Centralblatt der Bauverwaltung. Herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Nr. 41. — Inhalt: Amt⸗ liches: Personal⸗Nachrichten. — Nichtamtliches: Die Preisbewerbung um das Nationaldenkmal für Kaiser Wilhelm I. (Fortsetzung). — Das Wasserrecht im neuen deutschen bürgerlichen Gesetzbuch. — Die Auskunftei Schimmelpfeng in Berlin. — Die leuchtenden Spring⸗ brunnen der Pariser Weltausstellung. Vermischtes: Feier der Preisvertheilung bei der deutschen Allgemeinen Autstellung für Unfall⸗ verhütung. — Engere Wettbewerbung um Ausführungspläne zur Wiederberstellung der Römerfront in Frankfurt a. M. — schreiben zu einem Erweiterungsbau der Stadtbibliothek in Frankfurt g. M. — Ausschreibung von Architekturarbeiten für Gebäude „Rumine“ bei Lausanne. — Fremdwörter im Eisenbahnwesen. — Bücherschau.
1 Eisenbahn⸗ Verordnungs⸗Blatt. Herausgegeben im Königlichen Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Nr. 25. — Inhalt: Staatsvertrag zwischen Preußen und Schwarzburg⸗Rudolstadt wegen Herstellung einer Eisenbahn von Reinsdorf nach Frankenhausen. Vom 1. Dezember 1888. (G.⸗S. S. 161.) — Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: — vom 10. Oktober 1889, betr. Zeitkarten für Schüler. Vom 15. Oktober 1889, betr. Beförderung von Dienstgütern auf den unter Staatsverwaltung stehenden Eisenbahnen. — Nachrichten.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Ein Bauunternehmer, welcher die für seinen Bau er⸗ forderlichen Erdarbeiten einem Erdarbeitzunternehmer selbständig übertragen hatte, ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Straf⸗ senats, vom 7. März 1889, für ein von diesem bei der Ausführun fahrlässig begangenes Delikt nicht ohne Weiteres strafrechtli
verantwortlich. Ueberhaupt kann ein Auftraggeber für fahrlässige Strafthaten des Beauftragten nur dann verantwort⸗ lich gemacht werden, wenn ihm selbst eine mit denselben in kausalem Zusammenhange stehende fahrlässige Verschuldung zur Last fällt, wenn er z. B. bei der Auswahl seiner Beauftragten die pflichtmäßige Aufmerksamkeit aus den Augen gesetzt, wenn er etwa unzuverlässige, nicht sachkundige ꝛc. Arbeiter beauftragt hat, oder wenn er im Hinblicke auf die Beschaffenheit der betreffenden Arbeiten wäh⸗ rend deren Ausführung nach den konkreten Umständen Veranlassung zur Kontrole und Nachprüfung gehabt hätte und seiner diesfallsigen Pflicht nicht nachgekommen war.
— Der Liquidator einer in Konkurs gerathenen Genossen⸗ schaft, welcher Forderungen, wegen deren einzelne Gläubiger sich weit unter dem Nominalbetrage befriedigen zu lassen bereit waren, nicht direkt mit verfügbaren Mitteln der Umlagekasse tilgte, sondern sie anstatt dessen für sich erwarb und sie demnächst zum vollen Be⸗ trage oder doch zu einem den Erwerbspreis übersteigenden Betrage der Genossenschaft gegenüber geltend machte und den entsprechenden Betrag aus der Umlagekasse für sich entnahm, ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, III. Strafsenats, vom 30. April 1889, wegen Untreue (§. 266 St.⸗G.⸗B.) zu bestrafen.
Bei der Beleidigung eines preußischen Schöffen⸗ erichts ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, III. Straf⸗ enats, vom 16. Mai 1889, der Landgerichts⸗Präsident des hets enden Landgerichtsbezirks zur Stellung des Strafantrages
— 111“
Gouvernements:
Gouvernements: Astrachan. Orenburg. Saratow. Strawopol.
Gebiete: Donische Kosaken
Gouvernements: Archangel.. 1“ 1116“ Orenburg.. Saratow.
Gebiete: Donische Kosaken. o“
Land:
Galizien.. Mähren..
Böhmen. Nieder⸗Oesterreich
Schlesien.. Ober⸗Oesterreich
Galizien ...
Mähren. Böhmen. Nieder⸗Oesterreich.
Schlesien. Tirol und Ober⸗Oesterreich. Steiermark. Bukowina
Böhmen.. Bukowina .
Land:
Nieder⸗Oesterreich.. Ober⸗Oesterreich Böhmen ... Mähren.. Schlesien.
Galizien
Nieder⸗Oesterreich. Ober⸗Oesterreich
Steiermark Tirol und Vorarlberg EEE111““ Mähren. 16 Schlesien. “ Galizien. Bukowina.
Nieder⸗Oesterreich.
Nieder⸗Oesterreich. Ober⸗Oesterreich. Böhmen . Mähren Schlesien Galizien.
Nieder⸗Oesterreich.. Ober⸗Oesterreich. Steiermark . Tirol und Vorarlberg ööö. Mähren Schlesien.. “ Galizien. 4 Bukowina.. Dalmatien.
Nieder⸗Oesterreich. Ober⸗Oesterreich. Böhmen . . Mährden. Schlesien. Galizien. Maul⸗ Nieder⸗Oesterreich. Ober⸗Oesterreich Steiermark. Böhmen.
Mähren
Zahl
des
getödteten
Viehs:
Im Juli
587
Oesterreich. Laut der am 31. August 1889 vorliegenden Meldungen. 8 Zahl der infizirten Lungenseuche.
14 38 5
1
11
Vorarlberg
Milzbrand.
Maul⸗ und Klauenseuche.
.
.
Milzbrand. 8 Laut der am 21. Sepiember 1889 vorliegenden Meldungen Lungenseuche.
. 385 . „. 65 2
28
3 2
Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Quarantänewesen.
8 Nachrichten
über Verbreitung von Thierkrankheiten im Auslande.
In den Deutschland Rn an. d in d
„In den Deutschland zunächst gelegenen un in den sonst haupt⸗ sächlich in Betracht kommenden Gouvernements und Gebieten. g
Im Mai 1889. Rinderpest.
des gefallenen
Orte:
und V. Bezirk von
Maul⸗ und Klauenseuche. 86833
u. V. u. VIII. Bezirk von Wien
Laut der am 7. September 1889 vorliegenden Meldungen. 1
Zahl der infizirten
Orte: Lungenseuche.
57 4
— 0 8o2”—
&ꝙ ½%˖ e. Poe SER 85 285.
902 ‿
Milzbrand.
Maul⸗ und Klauenseuch
“ 1q b 16
. 41 . 14 1n
3
und Klauenf euche. 94
11
Höfe:
Laut der am 14. September 1889 vorliegenden M Lungenseuche.