an der Spitze, die schon von vielen rten dicht umlagert sich in den Wegen der Marienwahl, Feuerwehr. liche Hoheit der Prinz, ürgerlichen Kollegien, in ster von Abel die Ge⸗ Bewahrung in Todesgefahr und Ausdruck brachte und mit einem Gartens begeisterten Leutseligkeit und Liebenswürdig⸗ und unterhielt sich mit den Herren, die er in zu einer Erfrischung einlud. Die v tadt gaben der allgemeinen Stimmung rtrag dreier Lieder: Der Herr ist meine Im Hauptweg und in enden, und als der Prinz vor das Thor schritt, und es war dem Höchsten
gerlichen Kollegien, ein Musikeorps Marktplatz aus zur Marienwah
den benachbarten
führt von den bür zogen vom Ludwigsburgern und auz Zug vert eilte die äußerste glänzende Terrasse vor der Viua empfing 1— neben ihm Prinzessin Pauline, die deren und der Stadt Namen Ober⸗Bürgermei fühle des Dankes für die göttliche die Gelübde der Treue zu warmem Hoch schloß, das Widerhall fand.
keit dankte der Prinz die unteren Zimmer drei Gesangvereine der S erhebenden Ausdruck durch den . „Kommt, kommt, den Herrn zu preisen“, Stärke“, und des Württemberger Liedes. seiner Nähe sammelten sich darauf die Anwes seiner Tochter durch die Reihen bis orps „Nun danket alle Gott“, Ukürlich Alles mit einstimmte, Inmitten der
innerhalb und außerhalb des Mit der ihm eigenen
i nigen Vo
intonirte das Musike
Anhänglichkeit und Treue ihm bniß vom Sonntag auf diese Stunde ne Familie mit chrufe, mit denen ber wieder heim⸗ d ihr Sinn, von dem Schatten,
an alle Anwesenden, deren versichernd, daß das schmerzliche Erle e von herzlicher Theilnahme bis das Band nur festigen werden, das ihn und Ludwigsburg verbinde. der Huldigungszug an Sr. wärts ging, und das Schwabens der darauf gefallen, wieder
Der „Schwäb. Merkur“
Prinz Wilhelm gab, heranzog, mit tief bewegter und vor Stimme dem Danke gegen Oben für seine un Bewahrung Ausdruck. Dies und n Sr. Königlichen Hoheit, schon am Sonntag denselben der 1 ein Vertrauen zu dem würt Erlebniß in keiner Weise erschüttert sei, m den tiefsten Eindruck. Prinz den dort eingetretenen Attentat, äußerte sich Se. Königli ein Alp vom Herzen gefallen sei, Verhaftete ein offenbar geiste ber die Person des Verbrechers Correspondenz
wohlgethan, 8 und die vielen Beweis
kamen die Hog Königlichen Hoheit vorü ild der Eberhardsgruppe un
Von Herzen
Treue gegen sein Fürstenhaus, war frei geworden. 1 8 berichtet über die Huldigung:
Pauline an sich Rührung fast unterbrochener d seines Kindes glückliche die weiteren Worte
indem er die Prinzessin
icht minder dem Uebelthäter persönlich mitgetheilt habe, empfehle, sowie daß seine tembergischen Volk durch dieses achten auf die Umstehenden Villa dankte sodann der zurückkommend auf che Hoheit dahin, wie es ihm ls er die Nachricht empfing, -gestörter Mensch sei.
Liebe und s
In den Räumen der Vi Herren nochmals;
entnimmt „St.⸗A. f. Ludwigsburg Folgendes: Müller aus Oethlingen. und leidet seit längerer steht hinter demselben keine use seit langerer Zeit h durch das Küchen⸗ frühere Land⸗
Jahre alte Gotthold Martin 2 O.⸗A. Kirchheim, ist evangelischer Konfess Zeit an Geisteskrankheit. Verbrecherbande. internirt, aus welchem fenster entsprungen ist. tags⸗Abgeordnete Eugen Müller, neter für Marbach 1870, eachteter, religiöser Man
rief, welchen Prinzessin welchem sie vor einem wiezufolge, dem
Zweifelsohne steht elterlichen Ha er Letzten Samstag frü Der Vater desselben war der Fabrikant in Oethlingen, Abgeord⸗ ‚ein durchaus braver, hoch
Er war im
76, gestorben 1878 n von konservativer Gesinnung. Charlotte vor einiger Zeit erhielt und in bevorstehenden Unglück gewarnt wurde, ist, sich aus Handschrift und Siegel Die Handschrift wurde von Brüder Müller's leiten in n den verstorbenen Vätern und Färberei, in Oeth⸗
„Schwäb. Merk.“
ergiebt, von Müller selbst geschrieben. dem Bruder Müller's erkannf. Gemeinschaft mit einem Vetter das vo übernommene Geschäft, eine Wollspinnerei vernimmt, hat der Staats⸗Minister Abtheilung für die Verkehrsanstalten, Staatseisenbahnen an⸗ zu beginnen: a. tbahn, etwa bei Untertürkheim, ch zu bestimmenden Punkt, etwa bei Hauptbahn wieder einmündenden Ver⸗ mit direkter Geleiseverbindung mit Stuttgart, Kannstatt und r dienende Verbin⸗ bei Zuffenhausen sowie für die Einrichtung dieser rkehr in einem der für Stuttgart
— Wie der „St.⸗A. f. W.“ der auswärtigen Angelegenheiten, die Königliche General⸗Direktion der alsbald mit den Vorarbeiten
rbauung einer von der Haup abzweigenden, Zuffenhausen, in die bindungsbahn für Güterzüge, der Remsbahn, ohne Berührung der Stationen ne zunächst dem Güterverkeh
an einem no
Feuerbach, b. für ei dungsbahn, von der Hauptbahn nach der Station Hasenberg,
Station für Stückgüter⸗ und Wagenladungsve Bedeutung eines zweiten entsprechenden Umfang.
Stuttgarter Bahnhof zu entlasten.
Karlsruhe, begonnenen
Güter⸗ und Rangirbahnhofs Diese Bahnlinien sind
(W. T. B.) Landtagswahlen Sitze an die Ultramontanen und einen In Durlach wurde konservative Kandidat ohne liberalen Gegenkandidaten gewählt; ist der konservative Besitzstand der Kammer gewahrt. örrach unterlag der deutschfreisinnige Kandidat dem bis⸗ Die Ultramontanen haben 5, die De⸗
zei den heute die Liberalen 5 Demokraten
herigen Vertreter. mokraten einen Sitz gewonnen.
Darmstadt, (Darmst. Ztg.) der Erbgroßherzog hat sich heute tudien nach Leipzig begeben. Königliche Hoheit der Prinz Christian der Großherzoglichen
Se. Königliche Hoheit zur Fortsetz b traf Se. 1 Schleswig⸗Holstein zum Besuch Familie hier ein. Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. (Th. C.) Se. Königliche Hoheit der voriger Woche Aufenthalt in Neapel genommen. Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. (W. T. B.) Der Prinz zum Besuch des nach Sofia zurückreisen.
ung seiner S
Weimar, 23. Oktober. Großherzog hat seit
1 Coburg, 2 Ferdinand von Coburg ist heute ier eingetroffen und wird Nachts
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 24. Oktober. (W. T. B.) Heute fand in Frohsdorf die Trauung des Erzherzogs Leopold Salvator mit der Prinzessin Blanca von Castilien und Bourbon, ältesten Tochter des Herzogs von
Außer den Familienmitgliedern wohnten der udwig, als Vertreter des Kaisers, ginnen, aus Paris und Madrid hohen Aristokratie und je 30
Madrid, statt. Trauung der Erzherzog Karl viele Erzherzöge und Erzherzo eingetroffene Mitglieder der spanische und französische Kavaliere bei.
Der „Polit. Corr.“ Sr. Maäjestät des Kaisers bei den Hochzei keiten in Athen betraute diesseitige Gesandte in Athen, Freiherr von Kosjek, dem Könige von Griechenland ein eigenhändiges Glückwunschschreiben des Kaisers überreichen.
In der gestrigen zweiten Plenarsitzung der Evangelischen General⸗Synode erhielt das Präsidium die Ermächtigung, dem württembergischen Königshause
zufolge wird der mit der Vertretung tsfeierlich⸗
anläßlich des
Attentates auf en Prinzen Wilhelm die freudigen Gefühle der General⸗Synode über die Abwendung der Gefahr zu übermitteln. — Eine Deputation der Evan⸗ gelischen General⸗Synode begab sich gestern zu dem Minister⸗Präsidenten Grafen Taaffe, um den⸗ selben um Schutz und Wohlwollen für die evangelische Kirche zu bitten. Graf Taaffe erwiderte, die evangelische Kirche bedürfe seines Schutzes nicht, da die Staatsgesetzgebung hierfür ausreichend sei; sie könne jedoch seines Wohlwollens, wie bisher, sicher sein; die General⸗Synode möge auf ein fried⸗ liches Wirken der Seelsorger Einfluß nehmen.
Prag, 22. Oktober. (Presse.) Der Oberst⸗Landmarschall Fürst Lobkowitz sandte heute an sämmtliche deutsche Jandtags⸗Abgeordneten im Sinne der Geschäftsordnung die Aufforderung, binnen 14 Tagen im Landtage zu er⸗ scheinen, widrigenfalls der Mandatsverlust über dieselben aus⸗ gesprochen werden würde.
Innsbruck, 23. Oktober. (W T. B.) Die Abgeord⸗ neten von Süd⸗Tirol haben beim Landtage einen An⸗ trag auf Gewährung autonomer Verwaltung und eines eigenen Landtages für Wälsch⸗Tirol eingebracht, die Vorlage eines solchen Gesetzentwurfs solle spätestens in der nächsten Session gemacht werden. Der Antrag steht auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung.
Laibach, 23. Oktober. (W. T. B.) Wegen Verdachtes einer gesetzwidrigen religiösen Agitation in Podraga ist eine Gerichtskommission dorthin ab⸗ gegangen, welche den Agitator Ivan Bozic verhaftete und dem Bezirksgerichte einlieferte.
Großbritannien und Irland. London, 23. Oktober. (A. C.) Der Präsident des Handelsamts Sir Michael Hicks⸗Beach hielt gestern in Bristol eine An⸗ sprache an seine Wähler über die politische Lage. Wie der Minister des Innern Matthews und Chamberlain bestritt er, daß der Ausfall der jüngsten Ersatzwahlen als Barometer der politischen Stimmung des ganzen Landes betrachtet werden könne. Vorläufig mangele jeder Beweis dafür, daß die Stimmung zu Gunsten der Aufrechthaltung der Union zwischen Groß⸗ britannien und Irland geschwächt worden sei. Homerule bedeute die Gewährung von Sonderparlamenten an Wales, Irland und Schottland, und über diese könne das Reichs⸗ darlament unmöglich ein Uebergewicht ausüben. Ein solches Uebergewicht würde ebenso bloßer Schein sein wie Gladstone’'s unglückliche Suzeränität über Transvaal. Homerule be⸗ deute einfach die Vernichtung der bestehenden Landes⸗ verfassung und deren Ersetzung durch ein Föderalsystem, welches unzählige Zerwürfnisse verursachen und verhängnißvoll für die Stärke Englands als Reich sein würde. Der Minister drückte schließlich die Ueberzeugung aus, daß die gesunde Ver⸗ nunft des englischen Volks die Politik der gegenwärtigen Regierung rechtfertigen würde.
In einer heute in Southport veranstalteten liberalen Versammlung hielt Gladstone eine Rede. Bezüglich der inneren Angelegenheiten erklärte er, dem „W. T. B.“ zufolge: es sei ihm unmöglich, den Plan der zukünftigen liberalen Politik darzulegen. Das Programm der liberalen Partei sei aber in den Hauptsachen schon bekannt. Die irische Frage überwiege immer Precch alle andern. Die jüngsten Wahl⸗ resultate seien fur die liberale Partei sehr ermuthigend und enthielten zugleich eine Warnung für die Konservativen, so daß England zuletzt doch die irischen Forderungen zugeben werde.
Frankreich. Paris, 22. Oktober. Der Minister⸗ rath begann, wie wir dem „Journal des Débats“ entnehmen, in seiner heutigen Sitzung mit der Berathung des Budgets pro 1891, welches den Kammern bei Beginn der ordentlichen Sitzung im Januar k. J. sofort vorgelegt werden soll.
Bei der Beisetzung des Königs Dom Luis von Por⸗ tugal wird, nach der „Köln. Ztg.“, die französische Regierung durch den bevollmächtigten Minister in Lissabon, Billot, als besonderen Gesandten, den General Voisin und zwei andere Offiziere vertreten sein.
Der Oberst Vincent, unter Boulanger Vorsteher des Auskunftsbureaus im Kriegs⸗Ministerium, ist zur Disposition gestellt worden.
Türkei. Konstantinopel, 24. Oktober. (W. T. B.) Zwei Panzerschiffe sind nach den Dardanellen ab⸗ egangen, um die Ankunft Sr. Maäajestät des Kaisers Wilhelm zu erwarten. Auf Befehl des Sultans wird außer den Kaiserlichen Nachten „Sultanieh“, „Iszedin“ und „Stambul“ ein aus 6 Panzerschiffen und 2 Fregatten ö Geschwader demnächst zu demselben Zwecke abgehen.
Griechenland. Athen, 23. Oktober. (W. T. B.) Heute Abend fand ein Galadiner zu Ehren der dänischen Majestäten statt. — Der Staats⸗Minister Graf Bismarck ist in Korfu angekommen.
Rumänien. Bukarest, 24. Oktober. (W. T. B.) Der König und der Kronprinz sind während ihres mehrtägigen Aufenthalts in Jassy, sowie auf der Reise von Jassy nach Berlad, überall enthusiastisch empfangen worden. Man ist allseitig einig in der Anerkennung der großen Be⸗ deutung, welche die Anwesenheit des Kronprinzen für die Zu⸗ kunft 1e9 Landes hat. Der König wird morgen in Sinaia erwartet.
Serbien. Belgrad, 23. Oktober. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Skupschtina richtete bei der heute fortgesetzten Verifikationsdebatte die Opposition heftige Angriffe gegen die Regierung, wegen ihres Verhaltens bei den Wahlen. Morgen dürfte die Adreßdebatte beginnen.
Amerika. Washington, 23. Oktober. (W. T. B.) Der internationale Kongreß der Seeuferstaaten beendete die Vorberathung des Reglements, betreffend den Kurs von Schiffen, und vertagte sich sodann bis Montag. Der Delegirte für Costa⸗Rica ist hier eingetroffen.
Asien. Japan. YNokohama, 23. Oktober. (W. T. B.) Die Verletzungen, welche dem Minister des Aeußern Grafen Okuma Sigenobu bei dem letzthin auf ihn aus⸗ geübten Attentat beigebracht worden, sind ernstlicherer Natur, als man anfänglich angenommen hatte. Das eine Bein mußte amputirt werden. Der Krankheitsprozeß nimmt indeß einen günstigen Verlauf.
Persien. Teheran, 23. Oktober. (W. T. B.) Die Kaiserlich persische Bank ist heute eröffnet worden; der Geschäftsbetrieb hat begonnen.
Parlamentarische Nachrichten.
In der heutigen (3.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher sowie andere Bevollmächtigte zum Bundes⸗ rath nebst Kommissarien beiwohnten, theilte der Präsident zunächst mit, daß eine Uebersicht der vom Bundesrath gefaßten Entschließungen auf Beschlüsse des Reichstages aus der vorigen Session eingegangen ist.
Auf der Tagesordnung stand die Wahl der Präsi⸗ denten und der Schriftführer. 1
Bei der Wahl des ersten Präsidenten wurden 216 Stimmen abgegeben, von denen 6 unbeschrieben waren; von den 210 gültigen Stimmen fielen 209 auf den bisherigen Präsidenten von Levetzow, eine auf den Abg. Friedrichs. Der Präsident von Levetzow nahm die Wahl mit folgenden Worten des Dankes an:
„Meine geehrten Herren! Aufrichtig dankbar für die mir er⸗ wiesene grose Ehre nehme ich die Wahl zum . räsidenten des Reichs⸗ tages für die begonnene Session hiermit an. Ich schätze diese Wahl um so höher, als ich daraus glaube ein Arnzeichen herleiten zu dürfen dafür, daß Sie Ihr mir lange und oft bewiesenes Wohlwollen, Ihre Nachsicht mit meinen schwachen Kräften und meinem guten Willen erhalten haben und erhalten werden. Dem durch meine Amtsführung nach allen Seiten zu entsprechen, wird mein erstes und ernstes Streben sein. Quod habemus, damus. Das versichere ich ehrlich.“
Bei Schluß des Blattes wurde die Wahl des ersten Vize⸗Präsidenten vorgenommen.
Zeitungsstimmen. Von den Erörterungen über die Eröffnungsrede zum Reichstage heben wir zunächst hervor, was der „Ham⸗ burger Correspondent“ über ihre friedliche Be⸗ deutung sagt:
„Die friedlich gestimmte und Frieden verheißende Eröffnungsrede zum Deutschen Reichstag wird im In⸗ und Auslande einen tiefen Ein⸗ druck machen. Zwar sind in früheren Thronreden die friedlichen Be⸗ strebungen der deutschen Politik und der lediglich defensive Charakter des Dreibundes wiederbolt scharf und vor zweit Jahren sogar mit der Abwehr unchristlicher Neigungen zu Ueberfällen benachbarter Völker betont worden, aber der „Glaube“ an den Fortbestand des europäischen Friedens ward seit 1886 nicht mehr ausgesprochen. Im vorigen Jahre durfte der Kaiser in Hinblick auf den Empfang, den er bei befreunde⸗ ten und verbündeten Höfen gefunden hatte, die Hoffnung hegen, daß die Wohlthaten des Friedens erhalten würden; die Hoffnung hat sich inzwischen nicht nur erfüllt, sondern auch in Folge der weiteren Pflege der persönlichen Beziehungen und der Stärkung des Vertrauens in die deutsche Friedensliebe in Zuversicht verwandelt. Und wenn dieser gute Glaube auch nur für das nächste Jahr ausgesprochen wird, so ist damit doch in Anbetracht der bisher obwaltenden Unsicherheit und weiter der Nothwendigkeit, nur mit absehbaren Zeiten und stets auch mit unabsehbaren Zwischenfällen zu rechnen, schon viel gesagt“.
Die „Hallische Zeitung“ schreibt über den gleichen Gesichtspunkt: 2
„Was der Thronrede, mit welcher der Reichstag eröffnet worden, weit über Deutschlands Grenzen hinaus eine hervorragend: Bedeutung verleiht, ist ihr ungemein friedlicher Charakter. Seit langen Jahren sind wir daran gewöhnt, daß die Kaiserlichen Kund⸗ gebungen zu Beginn der Reichstaassessionen in die feierliche Versiche⸗ rung der friedliebenden Politik des Reichs und in die Hoffnung arf die Erhaltung des Weltfriedens den Schwerpunkt legen; so bestimmt aber hat die Aeußerung kaum jemals gelautet, wie heute 18 So erfreulich dies ist, so bringt aber die Thronrede zugleich sehr ein⸗ dringlich zum Bewußtsein, um welchen Preis allein das hohe Gut des Friedens behauptet werden kann, um den Preis nämlich aber⸗ maliger bedeutender Opfer für die Verstärkung unserer Wehrkraft.“
Ferner schreibt in dieser Beziehung der „Schwäbische Merkur:
„Man wird ungewöhnlich lebhaften und erregten Verhandlungen entgegensehen dürfen. Da berührt um so wohlthuender die ruhige, von aller Erregung freie Sprache der Thronrede, die, was sie zu be⸗ rühren hat, maßvoll, schlicht und vor allem aufrichtig zum Vortrag bringt. Keineswegs versteckt und vorsichtig in die beitte genommen, treten die militärischen Neuforderungen auf. Man meint, trotz⸗ dem ja Thronreden keine persönlichen Meinungsäußerungen sind, die offene, soldatische Natur unseres jungen Kaisers zu verspüren, indem die Thronrede gleich an den Anfang stellt, was von den Abgeordneten und der Bevölkerung, wenn auch als Nothwendigkeit, so doch als harte Nothwendigkeit empfunden werden wird: die neue Verftärkung der Wehrkraft zu Lande und zu Wasser und die daraus erwachsende Folge, daß die Umlagen auf die Einzelstaaten nicht unbeträchtlich in die Höhe gehen. Der alte General von Bovyen hat es freilich in seinen Denkwürdigkeiten treffend ausgedrückt, was hier zu beherzigen ist: „das Maß unserer Rüstungen wird nicht von uns, sondern von unsern Nachbarn und dereinstigen Feinden bestimmt.“ Und wenn die Lage so ist, daß der Schluß der Thronrede recht vorsichtig die Hoffnung auf Erhaltung des Friedens zunächst nur wieder auf ein Jahr bestärkt, dann werden freilich die Stimmen im Reichstag zu zählen sein, welche die neuen Forderungen ablehnen werden.“
Die „Magdeburgische Zeitung“ bemerkt:
„Wenn dem Glauben, daß der Friede der europäischen Welt auf Grundlagen der bestebenden Verträge mit Gottes Hülfe auch im nächsten Jahre erhalten bleiben werde, wie man sieht, eine gewifse Beschränkung gegeben ist, so darf das nicht als ein ungünstiges Symptom ausgelegt werden. So haben sich leider die Dinge noch nicht gestaltet, daß nicht immer mit kriegerischen Möglichkeiten ge⸗ rechnet werden müßte, und die neuen Mehrforderungen fur militärische Zwecke erinnern ja gleichfalls an diese wenig erfreuliche Thatsache. Indeß wir sind bescheidener geworden, wir haben gelernt, auch die Gewißheit, für die nächste Zeit von kriegerischen Verwick⸗ lungen nichts zu besorgen zu haben, als etwas Tröstliches hinzunehmen. Auch jetzt läßt sich wieder beobachten, daß die friedlichen Erklärungen der deutschen Thronrede auf die geschäftstreibende Welt den günstigsten Eindruck gemacht haben.“
Die „Danziger Allgemeine Zeitung“ endlich knüpft an die friedlichen Worte der Eröffnungsrede folgende Bemerkung:
„Auf Beifall bei allen Parteien des Reichs und bei allen Friedens⸗ freunden im Auslande hat der Schlußpassus der Rede zu rechnen und man darf bei unseren Verbündeten und in der civilisirten Welt des freudigsten Widerhalls der Worte gewärtig sein, welche die Befestigung des Vertrauens auf die ehrliche Friedens⸗ liebe der deutschen Politik hervorheben und demnächst die Zuversicht auf Erhaltung des europäischen Friedens im nächsten Jahre bekunden. Die Thronrede vom 22. November 1888 sprach im Anschluß an das vertrauensvolle Entgegenkommen, welches unser Kaiser bei seinen Besuchen im Auslande gefunden hatte, die Hoffnung auf den Fortbestand des europäischen Friedens aus. Das Ergebniß der Kaiserlichen Politik während dieses Jahres ist, daß sich mittlerweile die Hoffnung in Glauben verwandelt hat. Möchte der Reichstag mit aller Kraft dazu mithelfen, daß die besten Früchte für die innere Politik aus der in Folge der weisen Leitung der “ Beziehungen eingetretenen Gunst der allgemeinen Lage
rden.“
1u“
en 1u1 2 8 8
—— des Passus der Eröffnungsrede, welcher von dem Sezialistengesetz handelt, schreibt die „Kölnische Zeitung“: „Je ausgiebiger Staat und Gesellschaft in der Fürsorge für die wirihschaftlich schwächeren Klassen ihre sozialpolitische Pflicht thun, mit umso rubigerem Gewissen können sie mit allen gesetzlichen Macht⸗ mitteln gegen die Umsturzbewegungen einschreiten. Ueber die Noth⸗ wendigkeit eines Schutzgesetzes für die Gesellschaft besteht in den denkenden bürgerlichen Wäblerkreisen wohl kaum eine Meinungs⸗ verschiedenheit. allgemeine und gleiche Reichstagswahlrecht hat auf dem Gebiete der sozialdemokratischen Bewegung seine Wir⸗ kungen noch keineswegs auch nur annähernd vollständig geäußert. Um so nothwendiger sind Vorkehrungen, welche diese mächtige Bewegung in den Schranken der Ordnung und Gesetzlichkeit erhalten. Hoffentlich werden die maßgebenden Parteien Mittel und Wege finden, sich über eine dauernde Regelung dieser Frage zu einigen.“
Ueber die Aussichten der Reichstags⸗Session lesen wir in der „Nationalliberalen Correspondenz“ Folgendes:
„Die Session wird allerdings neben ibren sachlichen Arbeiten stark von der Aussicht auf die bevorstehende Wahlbewegung beeinflußt werden und ihr Gepräge empfangen. Es wird die parlamentarische Agitation beginnen, welche den Boden für die alsdann folgende un⸗ mittelbare Bearbeitung der Wäbler bestellen soll. Man wird unter diesen Umständen ungewöhnlich lebhaften und erregten Verhandlungen entgegensehen dürfen. Es fehlt den Oppo⸗ sitionkparteien bisher noch an wirksamen und zugkräftigen Agitationsschlagwörtern. Was sie zu solchen zu machen suchten, als Lebensmittelvertheuerung, Branntweinsteuer, Arbeiterinvalidenver⸗ sichrung, Sozialistengesetz, Verlängerung der Legislaturperioden ꝛc, hat sich bereits stark abgenutzt und wirkt höchstens noch in denjenigen Kreisen, die nicht erst mehr gewonnen zu werden brauchen. Man wird gelassen abwarten können, ob die Reichstagssession diesem abgenutzten Stoff neue wirksame Bereicherung zuführen wird. Die „Kartellparteien“ werden die Kritik ihrer Leistungen ebenso wenig im Reichstag als demnächst vor den Wählern zu scheuen brauchen. Wenn nicht Alles aus der Gesetzgebung der letzten drei Jahre populär ist, so wird daraus kein verständiger und besonnener Mann der Reichstags⸗ mehrheit einen Vorwurf machen. Die gewaltigen Anforderungen, die ein großes Reich und Staatswesen an seine Angebörigen stellt, legen den letzteren unvermeidlich manche Lasten auf, die der Einzelne bisweilen schwer empfindet. Nur frivole Agitatoren aber vermögen die Opfer, die der Einzelne zum Wohl des Vaterlandes und der Allgemeinheit zu bringen gezwungen ist, als willkürliche Ausbeutungen und Bedrückungen Seitens einer volksfeindlichen Regierung und einer ihr unbedingt ergebenen Reichstagsmehrbeit darzustellen und die hoben EFüter idealer sowohl als materieller Art, die mit jenen Lasten erkauft werden, zu übersehen oder gering zu schätzen.“
S Entscheidungen des Reichsgerichts.
Die durch die mangelhafte Behandlung eines Me⸗ diziners bervorgerufene vorübergehende Verschlimmerung der Krankheit des Patienten ist nach einem Urtbeil des Reichsgerichts, I. Strafsenats, vom 20. Mai 1889, als fahrlässige Körper⸗ verletzung zu bestrafen. „Der §. 223 Str. G. B. setzt keintewegs die Beschädigung einer noch intakten Gesundheit zu seiner Anwendung voraus, sondern er hält den Menschen
inseweit für gesund, als er nicht erkrankt ist, und es ist
darum die Verschlimmerung seiner Gesundheit als eine Beschädigung der Gesundheit anzusehen. Nur für das Strafmaß kann es unter Umständen von Bedeutung sein, daß der an seiner Gesundheit be⸗ schäͤdigte Mensch bereits erkrankt war, weil die Verursachung nicht weiter zur Strafe gezogen werden kann, als sie reicht“.
— Der Fuchs ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I Strafsenats, vom 24. Juni 1889, in Bayern — sowohl im Gebiete des bayerischen Landrechts als auch im Gebiete des gemeinen Rechts — als jagdbares Thier anzusehen; jagt Jemand in Bavern auf einen Fuchs an Orten, an denen er zu jagen nicht be⸗ rechtigt ist, so ist er demnach wegen Jagdvergehens aus §§. 292 — 294 Strafgesetzbuchs zu bestrafen. 1
Statistik und Volkswirthschaft.
Roheisenproduktion. v
Nach den statistischen Ermittelungen des Vereins deutscher Eisen⸗ und Stablindustrieller belief sich die Robeisen⸗ produktion des Deutschen Reichs (einschl. Luxemburgs) im Monat September 1889 auf 373 185 t; darunter Puddelrobeisen und Spiegeleisen 173 367 t, Bessemerroheisen 30 162 t, Thomasroheisen 120 552 t und Gießereiroheisen 49 104 t. Die Produktion im Sep⸗ tember 1888 betrug 353 812 t, im August 1889 378 500 t. Vom 1. Januar bis 30. September 1889 wurden produzirt 3 215 528 t gegen 3 168 641 t im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Häringsfischerei.
„Die Lage der Emdener Häringsfischerei⸗Aktien⸗Gesellschaft scheint sch erfreulicher Weise zu bessern. Sie hat in diesem Jahre das günstige Ergebniß zu verzeichnen, daß ihre 17 Logger bis jetzt 51 Fahrten zurückgelegt und 15 367 t in Seepackung eingebracht haben, während im vorigen Jahre im Eanzen nur 14 430 t zugeführt wurden. Leider sind die Häringspreise in Folge der großen Konkurrenz auf dem Weltmarkte niedriger als im vorigen Jahre; die neuerdings eingetretene Erhöhung der Fleischpreise hat jedoch insofern günstig auf die Preisbildung eingewirkt, als wenigstens ein weiteres Sinken der Preise nicht zu befütchten steht.
Zur Arbeiterbewegung.
Wie aus Chemnitz, 23. Oktober, gemeldet wird, ist durch Vermittelung des Amtshauptmanns Dr. Fischer der Strike der Strumpfwaarenarbeiter in Thalheim beendet; es sind 10. bis 15 % Lohnerhöhung gewährt worden. Dagegen machen sich in anderen Orten der Umgegend Lohnbewegungen in derselben Branche bemerkbar.
Aus Bristol, 23. Oktober, meldet „W. T. B.“: Unter den Dockarbeitern ist heute ein Strike ausgebrochen; 1000 Arbeiter haben bereits die Arbeit eingestellt.
Aus Paris erfährt die „Köln. Ztg.“, daß die Ausstands⸗ bewegung im Pas de Calais wieder an Ausdehnung gewinnt; estern feierten 13 000 Arbeiter. Im Nord ist alles ruhig. Die Arbeiter der Gesellschaft von Anzin scheinen sich mit der obne Arbeits⸗ einstellung erreichten Lohnerhöhung von 10 % zufrieden zu geben.
Kunst und Wissenschaft. 1“
Der Königlichen National⸗Galerie in Berlin sind von der verstorberen Schriftstellerin Fr. Fanny Lewald⸗Stahr drei Oelgemälde hinterlassen worden. Das eine, von Steinhäuser gemalt, ist das Bildniß ihres verstorbenen Gemahls, des Kunst⸗ gelehrten Dr. Adolf Stahr; das zweite ihr eigenes Porträt, von
ider gemalt, und das dritte endlich ein weibliches Bildniß von
Magnus, welches aus dessen mittlerer Schaffensperiode datirt.
— Der verstorbene König Dom Luiz von Portugal war, wie die „Voss Ztg.“ schreibt, ein begabter ausübender Künstler, wo⸗ an die Aquarelle Zeugniß giebt, welche derselbe dem Verein Berliner Fünftler gelegentlich seines Besuches der Jubiläums⸗Ausstellung 1886 stisttte. Der Verein errannte den König darauf am 1. Januar 1887 8 seinem Ehrenmitgliede, und das betreffende, von A. von Werner ausgeführte Diplom, welches im Verein Berliner Künstler diesen Fommer ausgestellt war, hat derselbe noch einige Wochen vor einem Hinscheiden erhalten. Wie üblich, hat der Verein Berliner e seiner Trauer um das Hinscheiden seines hohen Ehren⸗
gliedes Ausdruck gegeben durch Absendung eines Kranzes nebst In⸗
Kartoffelfabrikaten bekannt gegeben: Es wurden verkauft an Kar⸗ toffelmehl und trockener Kartoffelstärke: 100 Sack Prima zu 16 ℳ ab Station an der Bahnstrecke Neustadt a. D.— Pritzwalk; 1000 Sack Prima u 16 ℳ netto Kasse frei Maadeburg, lieferbar Dezember und Januar; 1000 Sack fein Prima zu 16,58 ℳ netto ab Station des Eisenbahn⸗Direktionsbezirk Erfurt; 200 Sack Prima zu 16,25 ℳ frei Station an der Babnstrecke Halle a. S. — Jüterbog, cferung; an feuchter Kartoffelstärke: 2000 Ctr. zu 7 ℳ provisionsfrei, frei an der Bahnstrecke Labes — Belgard; 3 Waggons zu 7,30 ℳ ab Station der Vorpommerschen
schrift an den deutschen Gesandten in Lissabon, mit der Bitte, den⸗ selben Namens des Vereins am Sarge des dahingeschiedenen Herrschers niederzulegen.
— Das Bau⸗Bureau für die Erhaltung des Heidelberger Schlosses wird bis 1. November d. J. nach nunmehr 6 8⁄jähriger Thätigkeit und nachdem es die ihm gestellte Aufgabe gelöst hat, auf⸗ gehoben werden.
— Das in Heilbronn bestehende Comité für Errichtung eines Denkmals für Robert Maxper, den berühmten Entdecker des mechanischen Wärmeäquivalents, hat nunmehr, wie die M. „Algg. Ztg.“ mittheilt, das Modell des Professors Rümann in München ange⸗ nommen und den Künstler mit der Ausführung des Denkmals be⸗ . bestehend aus Granitsockel und Bronze⸗ figur, soll bis 1893 vollendet und aufgestellt sein.
— Behufs deutschgeschichtlicher Forschungen ist der „Hall.
wiederum zufolge ein jüngerer Archivbeamter Hr. Dr. Ehren⸗ vatikanische Bibliothek wö Die Mission des Dr. Ehrenberg, der bis vor Kurzem Staats⸗Archivar in Königsberg war, ist auf den Zeitraum eines Jahres
netto Kasse, prompte Lieferung;
— Der Aufsichtsrath der Berliner Abler⸗Bier⸗Brauerei⸗ Aktien⸗Gesellschaft hat beschlossen, der bevorstehenden General⸗ versammlung die Vertheilung einer Dividende von 3 ⅛ % Auf die Prioritäts⸗Stammaktien würden
Das Denkmal,
Stammaktien vorzuschlagen. darnach statutenmäßig 6 % entfallen.
— Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am „Berliner Hof' statt. der Deutschen
Oktober 1889 im Nach dem Abschluß Akt.⸗Ges. Bernburg, beträgt, wie wir der „Frkf. Ztg.“ ent⸗ nehmen, der Fabrikationsgewinn in 1888/89 nach Abzug sämmtlicher Generalunkosten 3 1 830 522 ℳ), wovon die Generalunkosten der Centrale 159 449
(1887/88 107 330 ℳ) und die Abschreibungen 424 151 ℳ (1887/88 408 123 ℳ) absorbiren. 8 1 316 599 ℳ gegen 1 234 357 ℳ Die Generalversammlung hat be ersten Mal seit Bestehen der Gesellschaft eine Divi d zwar in Höhe fordert 500 000 ℳ, während (1887/88 65 755
olvay⸗Werke,
— Die in Schierstein aufgefundenen Frankengräber er⸗ g „Wiesbadener Presse“ s Kreisen das höchste Interesse. deckt ein starker Schild. haken versehener S charakteristische, gleich gut zum größere und kleinere Werkzeuge und Geräthe fränkische Verrichtungen; manche lassen uns allerdi malige Verwendung nur Vermuthungen anstellen. Recht interessant sind auch die Gräber, welche weibliche Gerippe enthalten. auch die beigegebenen Schmucksachen nicht von besonderem materiellen ausschließlich bewundernswerther
den weitesten verschiedenen 1 900 200 ℳ Brust der Bestatteten r Seite liegt ein langer, mit Wider⸗ n drei Gräbern bemerkt äußerst zierliche Streitaxt,
zum Werfen geschmiedet ist.
Die breite
fand man ein Reingewinn von
geben Kunde 3über ihre ehe⸗ von dem übrigen Gewinn 65 829 ℳ 3 ℳ) dem Reservefonds dem Reservefonds B zugewiesen werden sollen dadurch auf 3,37 Millionen Mark; Amortisation der Anleihe sowie zur Ausdehnung der Geschäfte und Erhöhung des Betriebsfonds bestimmt. it illionen Mark Schluß des Geschäftsjahres toren 0,69 Millionen Mark zu fordern hatten. — Nach dem Ausweise des Konsulats der Vereini Staaten von Nord-Amerika in Plauen i. V Werth der aus dem Konsulatsbereich Plauen rach Staaten während des am 30. September 1889 beendigter ausgeführten Waaren 1 050 296,07 Dollars gegen 956 im zweiten Quartal Wien, 23. Lokalbahnen der Gesellschaft,
Letzterer erhöht sich statutengemäß
Die Vorräthe figuriren wiederhol b in der Bilanz, bei Lieblingsvogels 1,71 Millionen Mark aus,
Die Augen
krummgeschnäbelten
der Franken, und der gewundenen Schlange. durch funkelnde Almandine dargestellt. Armband stellte zwei miteinander verschlungene Schlangen die fränkischen Frauen auch häuslichen Arbeiten oblagen, beweisen mehrere Nähnadeln sowie die zahlreichen durchbrochenen Halbkugeln, welche bei der Herstellung der f Unter den aufgefundenen Sachen befindet sich vieles Verwandt⸗ scaftliche mit altrömischen Gegenständen, einzelne müssen sogar als römische bezeichnet werden. Bildvissen römischer Kaiser sowie auch einen Ring, der nach Art der historischen römischen Giftringe einen kleinen Behälter trägt. ie zierlichen römischen Thränenkrüglein fehlen nicht. räthe sind Nachbildungen römischer Muster.
— Ueber bloßgelegte Mosaiken schreibt die „Istria“: Di Tage wurden nach langer Arbeit die herrlichen Mosaiken, we unter dem Altar der St. Maurus⸗Kape sianischen Basilika in Parenzo entdeckt worden waren, bloß⸗ sind von auserordentlicher Feinbeit, unter finden sich die symbolischen Fische und das Kreuzeszeichen verborgen unter kunstvollen Zierrathen, was ein sicherer Beweis für christlichen Charakter und das Monsignore Deperis gebührt das Verdienst dieser neuen Funde, die, abgesehen von ihrem kunsthistorischen Werthe, für die Lösung vieler
kunstvolles
schen Leinwand Verwendu Jahres 1889.
(W. T. B.) Bei den 177 km lange Oesterreichischen Lokal⸗Eisenbahn sowohl in diesem wie Betrieb gewesen sind, betrugen die provisorisch ermittelten Ein im Monat September 8 8 nuar bis Ende September 1889 703 598 Fl, definitiven Einnahmen S 90 631 Fl. bezw. 652 905 Fl. betragen haben. — ermittelten, oben nicht inbegriffenen Einnahmen der 5 igen Lokalbahn Hannsdorf —Ziegenhals betrugen in der Zeit vom 1. Ja mber 1889 133 273 Fl., und jene der am Herzogenburg —
S Ende September d. J.
zwei Münzen
Mehrere Ge⸗
lle in der Euphra—⸗
Die Zeichnungen 16. Juli eröffneten Lokalbahnen 8 8 Krems und Hadersdorf — Sigmundsherberg bohe Alter der Mosaiken 8 8 Wien, 23. Oktober. Ludwigsbahn (gesammtes 3 „Mindereinnahme 38 469 Fl., die Einnahmen Netzes betrugen in derselben Zeit 180 626 Fl., Mindereinnahme
Oktober. (W. T. B.) An der Küste 2 Weiz
überaus wichtig sind bisher unerforschter, ja theilweise neu auf⸗ tauchender Fragen, betreffend die Geschichte dieser Basilika. Bekannt⸗ gehört der Dom von Parenzo zu den schönsten christlichen Bau⸗ denkmälern aus spätrömischer Zeit.
— Ueber die Ausgrabungen in Troja theilt „Lauser’s Allg. Kunstchr.“ mit: Heinrich Schliemann in Athen gedenke im kommenden
28 047 Fl. London, 23. ladungen ange
November, - Ausgrabungen in Troja wieder aufzunehmen. Botschafters i
Verkehrs⸗Anstalten. „23 Oktober. (W. T. B.) Der Castle⸗D „Garth Castle“ ist heute auf der Ausreise gegangen.
Konstantinopel,
Kaiserlichen Ausgrabungen
Theater und Musik.
Königliches Opernhaus. Abend wurde „Gioconda“, in Scene gesetzt von dem Ober⸗Regisseur Tetzlaff, es Kapellmeisters Kahl zum ersten Male gegeben, und vorweg bemerkt werden mag, mit vollem Erfolge. vor zwei Jahren verstorbenen italienischen Komponisten gelangte zum ersten Male im Jahre 1876 in Mailand zur Aufführung und ist seitdem auch in St. Petersburg, Madri
Schliemann diesmal besonders der Unterstadt Troja, deren Existenz bekanntlich geleugnet Schliemann hat die Akademien von geladen, mit archäologischen Forschungen vertraute Fachgelehrte zu entsenden, um auf seine Kosten einige Wochen hin⸗ durch an den Ausgrabungen theilzunehmen.
— Ueber Bücherdruck auf chemischem Wege, worüber unter der Rubrik „Kunst und Wissenschaft“ in Nr. St⸗Anz.“ eine dem „Centralbl. für Bibliothekwesen“ entnommene Mittheilung gebracht wurde, geht der „Frankf. berichtigende Ergänzung ‚chemischen Neudrucks“ besteht schon seit längerer Zeit, in den letzten Jahren durch einige lithographische Anstalten, die sich auch in weiteren Kreisen bekannt ge⸗ worden. Zu umfangreichen Vervielfältigungen wird sich jedoch dieses Verfahren, schon des Preises wegen, niemals eignen; es wird immer
1 Buchdruck heute mehr ersetzt werden können, weil die entsprechenden alten Buch⸗ drucktypen nicht mehr existiren, können durch diesen „chemischen Neu⸗ ihre Auferstehung finden, weshalb das betreffende Verfahren auch die Bezeichnung „anastatischer Druck“ erhalten hat. Desgleichen werden einzelne vergriffene Lieferungen, Hefte oder auch hie und da einzelne vergriffene Bände umfangreicherer periodischer Werke, aber steis nur in beschränkter Zahl, durch dieses anastatische Druckverfahren wieder hergestellt werden können, um dadurch die ganze Bände⸗Serie des betreffenden Werkes wieder zu kompletiren. der Nutzen des Verkäufers, daß er die komplete Serie wie Kaufe anbieten kann, die unverkäuflich sein würde, wenn Es wird aber Niemandem einfallen, s anastatischen fältigen; es würde dabei nur Geld zugelegt werden; hier ist der Buchdruck durch nichts zu verdrängen. — Was endlich die Haltbarkeit des anastatischen Druckes betrifft, so ist an derselben nicht zu zweifeln. Nur die Uebertragung der Druckschrift auf Stein chemischem Wege. Ist dieselbe erfolgt, dann tritt der gewöhnliche Steindruck ein; und die Lithographie ist bekanntlich ebenso haltbar, wird ebenso wenig unleserlich und zerfrißt das Pavpier ebensowenig wie der Buchdruck. — Nach alledem ist es auf jeden Fall unberechtigt, das anastatische Druckverfahren in die Kategorie der „Fälschungen“ zu rangiren. Es ist, wie gesagt, ein Nothbehelf, nicht jedes Surrogat ist unbedingt eine Fälschung.
Land⸗ und Forstwirths chaft.
— Steppenbühner. Auf der Schreibendorfer Feldmark ist, wie dem „Oberschl. Anz.“ aus Brieg gemeldet wird, ein Volk Steppenhühner bemerkt
en, Berlin und Paris ein⸗
und .¼ in vier Akten Techniker oder
Die Oper de 3 des „R.⸗ u. ssabon, London, New⸗York, „Prag und Hamburg aufgeführt worden. überzeugt, daß sie auch bei uns si obgleich sie sich nicht streng an eins der bei uns kultivirten musikalischen Man wird in ihr ebenso de wie den von Richard Wagner wiederfinden, obwohl die Anlehnung an letzteren doch nur eine geringe ist. k welche durch den Ton oft in recht charakteristischer Weise illustrirt wird, hält das Interesse auch da wach, wo die Musik zu erlahmen Gioconda ist eine Venetianische 17. Jahrhundert, welche die Liebe eines und aus Dankbarkeit
aus dem Leser⸗ fabe⸗ 8 Bürgerrecht erwerben wird. ist aber er en letzten; Sosteme anschließt. demselben spezieller zuwandten, Die rasche dramatische Handlung,
Nothbehelf
Straßensängers ihrer blinden Mutter Rivalin (Laura) in der Liebe zu einem genuesischen Fürsten ihrerseits vor dem Tode rettet und schließlich, um nicht in die Arme d haßten Straßensängers zu fallen, der im
die Rettung
Dienste der Inqutsition steht olaungen der Rivalin die Schuld trägt, sich den Tod giebt. Sie ist eine Heldin, für welche der Zuschauer lebhaftes Mitgefühl Ist diese Rolle in den Händen einer mit allen Gaben des Geistes und der Kunst ausgestatteten Sängerin, so wird sie un⸗ fehlbar fesseln und wie etwa „Carmen“ Alles beherrschen. aber ein nicht viel Straßensänger,
Und nur darin besteht
Interess ie Rivalin Theile gänzlich fehlten. C GA1“X“ selbständige durch den Bühnenfiguren, auch in musikalischer Beziehung reich aus kann als eine eigentlich hervorragende wohl nicht bezeichnet werden: sie ist nicht von einem Geist beberrscht und erbebt sich zelnen Arien, sowie im Ballet und in den Chorges werden sicherlich alsvald Sinne des Worts gangbare Münze werden. Darstellung war fast in jeder Freilich rei scher Beziehung nicht an schaftliche heißblütige und von edler Denkungsart und Opferbereitschaft erfüllte Venetianerin vorstellen. Ihr Ton ist zu unruhig und verfügt nicht über die nöthige Festigkeit; immerhin wußte sie auch in schauspie⸗ lerischer Beziehung den hohen Anforderungen der Rolle gerecht zu als Laura entledigte in trefflicher Weise, wozu auch wesentlich ihre anmuthige Bühnen⸗ Fr. Staudigl schlug für die richtigen Töne an 5
Die Musik
geschieht auf Bedeutung;
Beziehung wohlgelungen. te wohl Fr. Pierson in der Titelrolle in musikali⸗ er .F deal heran, wie wir uns diese leiden⸗ ein Surrogat;
sich ihrer Aufgabe
er cheinung blinden Mutter die Straßensänger) und Rothmühl (der genuesische Fürst) bewährten sich musikalisch und dramatisch als vortreffliche Künstler, während Hr. Biberti in dem Schwanken seiner gesättigten Baßstimme nicht ganz so glücklich war.
Ein Hauptnachdruck verdient auf die ebenso künstlerische wie geschmackvolle Ausstattung gelegt zu werden. Die Dekorationen waren im ersten Akt der Hof im Dogenpalast, im einem Kauffahrteischiff, aufgeht, dahinter das grüne Meer, Sternenhimmel dahinfährt;
Die Herren Bulß
Seidenzucht in Ungarn. Nach den Mittheilungen des Königlich ungarischen Handels⸗ letzten Jahre einen bedeutenden Die Produktion der
Ministeriums hat Ungarn im Fortschritt in der Seidenzucht gemacht. Seidengaletten stieg ron 451 511 kg im Jahre 1887 auf 703 488 kg im Jahre 1888; im Jahre 1879 wurden nur 2507 kg gewon 1884 122 133 kg.
sämmtlich prachtvoll: zweiten die Küste in den Lagunen welches schließlich in Flammen Kriegsschiff eine Halle in der Giudecca mit Blick auf den von Gondeln belebten Kanal und auf die ferne Piazetta, auf welcher man Wagen, Meiter, Menschen sich bewegen sieht, — alle diese Dekorationen dürfen als Einen Glanzpunkt bildete ferner
Handel und Gewerb
Die „Zeitschr. für Spiritus⸗Ind.“ giebt folgenden Bericht über den Handel mit Stärke nach Mittheilungen ihrer Vertrauens⸗ vom 16. bis 22. Oktober 1889: Während
i bezeichnet werden. der verflossenen Berichtswoche sind nur nachstehende Abschlüsse in
musikalischer
in der Zeit Meisterwerke