1889 / 270 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Nov 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Ein von dem Abg. Schmidt⸗Elberfeld gestellter Antrag

auf Vertagung wird abgelehnt. Abg. Traeger: Die Rede des Abg. Fieser ist nur aus einem verletzten Heimathsgefühl zu lären. Hrn. Müller gegenüber muß ich behaupten, daß die Wahlprüfungskommission früher den §. 9 stets so ausgelegt hat, daß eine Versammlung nicht verboten werden dürfe, weil gewisse Befürchtungen wegen des früheren Verhaltens eines Redners vorliegen, sondern nur auf Grund populärer unverbrüchlicher Thatsachen. Diese sentimentalen Anwandlungen, den Bundesrath zu kränken, liegen uns fern, nach dem alten Rechtssatz: „Wer sein Recht gebraucht, kränkt Niemand, und wer sich gekränkt fühlt, der ist im Unrecht.“ Guten Willen und Einsicht habe ich der Wahlprüfungs⸗Kommission niemals abgesprochen, ich glaube aber, daß sie sich allmählich der Schablone zugewandt hat. Sie hat die einzelnen Verstöße gegen die Wahlfreicheit nicht auf den einzelnen Fall geprüft, sondern sie nach den mechanischen Wirkungen geprüft, die sie ziffermäßig auf das Resultat der Wahl hätten haben können. Während nun Hr. Müller das Verfahren der Beamten zu rechtfertigen gesucht, hat Hr. Peters die behaupteten Ungesetz⸗ lichkeiten ohne Weiteres zugegeben und nur aus jenem mecha⸗ nischen Grunde die Gültigkeit der Wahl ausgesprochen. Weder die Wahlprüfungs⸗Kommission noch der Reichstag selbst haben ihr Votum in einem der gothaischen Regierung günstigen Sinn abgegeben, denn wir mußten die Diskussion einmal wegen Beschlußunfähigkeit abbrechen, und dann haben die einzelnen Mitglieder ohne nähere Prüfung abgestimmt. Ueber die Wahl in Gotha könnten wir 99 Tage reden, ohne den Gegenstand zu erschöpfen. Der Abg. Müller thut so, als hätten die ver⸗ bündeten Regierungen wunderviel gethan, wenn sie die er⸗ forderlichen Schritte in Bezug auf einen Beschluß des Reichs⸗ tages in Wahlangelegenheiten gethan und Remedur eintreten ließen. Was hilft es dann den Geschädigten, wenn diesen nachträglich erklärt wird, daß ihnen Unrecht geschehen sei, aber damit kann das Geschehene nicht wieder gut gemacht werden. Ich habe ein gewisses Gefühl der Befriedigung, daß Kr. Müller seine segensreiche Thätigkeit in der Wahlprüfungs⸗ Kommission nicht mehr entfaltet, denn er ist für die unter⸗ geordneten Beamten in einer Weise eingetreten, welche ich nicht billigen kann. Ich selbst habe mit dem Abg. Baum⸗ bach einen Antrag eingebracht, welcher das Ver⸗ theilen von Stimmzetteln ungehindert von Ort zu Ort gestattet, ohne weitere Erlaubniß der Polizei⸗ beamten. Das besteht auch heut zu Recht. Ich will das An⸗ sehen der Beamten nicht herabsetzen. Jeder Beamte bestrebt sich, nach Möglichkeit nach dem Gesetz zu handeln, zumal er am besten ja das Gesetz kennt. Eine Gesetzesverletzung Seitens eines Beamten wird also immer die bilden. Auffällig ist es aber immerhin, daß immer nur sozialdemo⸗ kratische und freisinnige Stimmzettel konfiszirt worden sind. Hat man jemals von einer Behelligung der konservativen Ver⸗ sammlungen und Stimmzettelvertheiler gehört? Die „staats⸗ rhaltenden“ Parteien haben sich niemals über solche Dinge u beklagen gehabt. Daher kann ich mir nur denken, daß die eamten eine Pflicht zu erfüllen glauben, wenn sie für die Wahlen der regierungsfreundlichen Kandidaten eintreten. Wenn Seitens der Regierung von den Beamten verlangt wird, eine der Regierung angenehme Wahl zu Stande zu bringen, wenn bestimmte Parteien in nicht zu verkennender Weise von sehr hoher Stelle als Parteien bezeichnet werden, denen gegenüber nicht nur diese, sondern alle staatserhaltenden Elemente sich im Kampfe be⸗ finden, so heißt das weiter nichts, als den Beamten erklären, daß gewisse Parteien, die Oppositionsparteien, von vorne herein außerhalb des Gesetzes gestellt sind und daß ihnen gegenüber von einer Gesetzesverletzung nicht eigentlich die Rede sein kann. Solche Zustände können nur aufhöͤren, wenn man Seitens der Regierung davon abläßt, die Wahlmache als einen Theil der Regierungskunst und als einen ihrer schönsten Triumphe zu betrachten. Dann brauchte auch die Regierung keine besonderen Vorschriften ihren Beamten zu geben, wie sie das Wahlgesetz auszuführen haben. Erleichtert würde aber die ganze Sache dadurch werden, daß keine Gesetze, die gerade zur Willkür herausfordern, erlassen werden. Aus all diesen Gründen bitten wir, unseren Antrag anzunehmen, den Antrag Müller aber abzulehnen.

Der Abg. Schmidt (Elberfeld) beantragt abermals die Vertagung. Von konservativer Seite wird der Schluß der Diskussion beantragt. Abg. Schmidt äußert Zweifel an der Beschlußfähigkeit des Hauses. Der Antrag auf Vertagung wird nicht genügend unterstützt, dagegen findet der Schluß⸗ antrag ausreichende Unterstützung. Vor der Abstimmung über denselben findet, da das Bureau den vom Abg. Schmidt geäußerten Zweifel theilt, die Auszählung des Hauses statt.

Der Namensaufruf ergiebt, daß nur 108 Abgeordnete an⸗ wesend sind; die Berathung muß also abgebrochen werden.

Der Präftdent setzt die nächste Sitzung auf Dienstag

Centralblatt für das Deutsche Reich. Herausgegeben im Reichsamt des Innern. Nr. 46 Inhalt: Zoll⸗ und Steuerwesen: Weiterer Anschluß eines Theils des Freihafengebiets von Cuxhaven an das deutsche Zollgebict; Ausdehnung der für die Grenzbezirke von Ostpreußen angeordneten Kontrole für den Handel mit Schweinen auf die Stadt Memel; Veränderungen in dem Stande oder den Befugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen. Marine und Schiffahrt: Erscheinen des III. Nachtrags zur amtlichen Schiffs⸗ liste für 1889. Konsulatwesen: Exequatur⸗Ertheilung. Polizei⸗ wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Ministerial⸗Blatt für diegesammte innere Verwal⸗ tung in den Königlich vvgengtt en Staaten. Herausgegeben im Bureau des Ministeriums des Innern. Nr. 9. Inhalt: I. Organisations⸗Sachen. A. Behörden und Beamte. Cirkular, Abänderung der Uniformen der preußischen Beamten. Cirkular, Strafbemessung im Disziplinarverfahren gegen Beamte, bezüglich der Zubilligung von Unterstützung. B. Staatshaushalt, Kassen⸗ und Rechn ungssachen. Cirkular, Uebernahme der Kosten der Beschaffung und Unterhaltung von Innen⸗(Zimmer⸗)Rouleaux für Dienstwohnungen und Geschäftsraume auf Staatsfonds C. Geschäftsgang und Ressortverhältnisse. Verfügung, Einbolung und Bezahlung der Gut⸗ achten der Medizinalbeamten bei der Prüfung von zu Begräbnißplätzen geeigneten Grundstücken. II. Verwaltung der Kommunen, Korpo⸗ rationen und Institute. Cirkular, Ansammlung von Schulhaus⸗Neu⸗ baufonds innerhalb der Stadtgemeinden. III. Polizeiverwaltung. A. Gendarmerie. Verfügung, Fouragelieferung für Gendarmerie⸗ Dienstpferde in Orten, wo Militär⸗Magazine sich nicht befinden. B. Gewerbepolizei. Verfügung, Entscheidung der Differenzen, welche über die Unentbehrlichkeit eines Hundes zu Zwecken der Bewachung oder des Gewerbes und über seine Besteuerung entstehen. Ver⸗

ö“ gerichtete Kantinen als Gewerbebetrieb anzusehen sind. Verfügung, Einholung der Konzession zu Beköstigungsanstalten für Lohnarbeiter und ihre Heranziehung zur Gewerbesteuer. C. Gefängnißwesen, Straf⸗ und Besserungsanstalten. Cirkular, Erlaubniß zum Ankauf von Roggenbrod bis zu 500 g per Woche durch Strafanstalts⸗ gefangene. D. Marktpolizei. Cirkular, Wegfall der polizeilichen Untersuchung des über Harburg einzuführenden Petroleums. IV. Verwaltung der öffentlichen rbeiten. Cirkular, Haftpflicht des Unternehmers von Hochbauten bei Eingriffen desselben in die Rechte Dritter. V. Verwaltung für Landwirthschaft, Domainen und Forsten. Cirkular, Annahme von Meldungen forstversorgungsberech⸗ tigter Jäger der Klasse A. für die Forstunterbeamten⸗Stellen. Grkular, bauliche Unterhaltung der Dienstetablissements der Forst⸗ verwaltung. VI. Militär⸗ und Marine⸗Angelegenheiten. Erlaß, Abänderung der Instruktion zur Ausführung der Gesetze über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden VII. Ver⸗ hältnisse zu fremden Staaten. Circular, Gebührenfreiheit der Fürstlich Hohenzollernschen Verwaltungsbehörden in Verwaltungsstreitsachen. Verfahren bei Ausführung von Auslieferungen an Belgien oder an die Niederlande. b Centralblatt der Bauverwaltung. ö im Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Nr. 45. Inhalt: Amtliches: Personalnachrichten. Gutachten über den Bau einer zweiten Kirche für die Zionsgemeinde in Berlin. Nichtamtliches: Die Preis⸗ bewerbung um das Nationaldenkmal für Kaiser Wilbelm I. (Schluß.) Der Oder⸗Spree⸗Kanal. Vermischtes: Preisbewerbung um den Schinkelpreis im Berliner Architekten⸗Verein. Wettbewerb für den Wiederaufbau des Nordthurmes der Magdalenenkirche in Breslau. Ausstellung der preisgekrönten Entwürfe zum Nationaldenkmal für Kaiser Wilbelm I. Preisausschreiben betreffs Errichtung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm I. auf dem Kvpffhäuser. Preis⸗ bewerbungen im Architekten⸗Verein in Berlin. Imperial⸗Granaten⸗ Feuerlöscher. Geheimer Regierungs h a. D. W bain †. Bücherschau.

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Kunst und Wissenschaft.

Von dem „Jahrbuch der Königlich preußischen Kunstsammlungen“ (Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung) liegt uns das 4. Heft X. Bandes vor, welches diesen Band vervoll⸗ ständigt. Außer den amtlichen Berichten über Neuerwerbungen, Per⸗ sonalveränderungen ꝛc, aus denen wir noch einen Auszug bringen werden, enthält das Heft eine Reihe von „Studien und Forschungen“ mit mancherlei interessanten kunstwissenschaftlichen Ergebnissen. So hat Julius Lessing die Arbeiten des Nürnberger Modellirers und Zinngießers Caspar Enderlein, namentlich seine künstlerisch reich ver⸗ zierten Zinnschüsseln, zum Gegenstand eines interessanten Vergleiches mit den ganz ähnlichen Schüsseln des Franzosen Frangois Briot ge⸗ macht, wobei er zu dem Resultat kommt, daß man diesen als das Vorbild jenes anzusehen habe (dazu eine Tafel mit Lichtdruck⸗Abbildungen). C. Justi giebt ein Verzeichniß der früher in Spanien befindlichen, jetzt ver⸗ schollenen oder ins Ausland gekommenen Gemälde Tizian's, welches Spezialforschern als Beitrag zur Kenntniß des Wirkens dieses Meisters willkommen sein dürfte. Die sehr gründliche kritische Studie von Alfred Gotthold Meyer über das venezianische Grab⸗ denkmal der Früh⸗Renaissance (mit Abbildungen) wird in diesem Heft zum Abschluß gebracht. V. von Loga publizirt sodann darin einen bisher noch nicht beschriebenen Farbenholzschnitt, der aus der Samm⸗ lung Nagler in das Berliner Kupferstich⸗Kabinet gekommen ist, und stellt fest, daß man darin ein Bildniß der Maria von Ungarn, der kunstsinnigen Schwester Karl's V. zu erkennen hat. Die Formen⸗ behandlung weist auf einen Augsburger Meister aus der Zeit von 1521 bis 1526 hin, ohne daß man jedoch bisher im Stande wäre, diesen näher zu bestimmen. Dem Artikel ist ein vorzüg⸗ liches Facsimile des anziehenden Brustbildes nach dem Original bei⸗ gefügt. Wilhelm Bode sucht ferner nachzuweisen, daß die seit einem Jahre dem Berliner Museum gehörige, charaktervolle Bronzebüste eines Karmelitermönchs, in welcher A. von Sallet mit Hülfe einer Medaille das Porträt des Battista Spagnoli, des Hofdichters der Herzöve von Gonzaga ermittelt hat, wahrscheinlich dem Gian Marco Cavalli zuzuschreiben ist, gleichwie die in San Andrea zu Mantua über dem Grabe des berühmten Malers angebrachte Büste des Andrea Mantegna. Mehrere sehr sorgfältig ausgeführte Lichtdrucke veranschaulichen in vortrefflicher Weise die Original⸗Bildwerke nebst der Medaille. Das Heft schließt mit einem interessanten Beitrage zur Geschichte der älteren Glasmalerei von Berthold Haendke, welcher darin, auf Grund der im Königlichen Kunstgewerbe⸗Museum und dem Kupferstichkabinet befindlichen Handzeichnungen von Daniel Lindtmayer, dieses Schweizer Meisters Lebensgang, Schaffen und Styl ausführlich schildert, auch ein Glasgemälde (von 1599) aus der Sammlung des Kunstgewerbe⸗ Museums als von ihm herrührend nachweist.

——=— Der Vorstand des Vereins für niederdeutsche Sprach⸗ forschung hielt am 27. Oktober seine Herbstsitzung in Rostock. Die „Rost Ztg.”berichtet darüber: Von den laufenden Unternehmungen des Ver⸗ eins werden dasJahrbuch“ und das „Correspondenzblatt“, wie bisher, fortlaufen, von beiden werden die Fortsetzungen unmittel⸗ bar erscheinen. Für die „Forschungen“ ist der I. Band der „Pommerschen Märchen“ von Ulrich Jahn im Druck beendet. Das aus dem „Rechtsanwalt Bauer’schen Legate“ herauszugebende Wörterbuch der Waldeckischen Mundart, dessen Herstellung in der Hand des Professors Colitz liegt, sieht nun endlich der Vollendung des ersten Theils (des eigent⸗ lichen Wörterbuchs) entgegen. Von den Neudrucken wird zunächst unter Dr. Seelmann's Leitung ein Bändchen niederdeutscher „Schau⸗ und Zwischenspiele“ erscheinen. Darnach ist beschlossen, eine kritische Ausgabe von Dr. Martin Luther's Evangelien und Apostelgeschichte in der niederdeutschen unter Bugenhagen’s Mit⸗ wirkung entstandenen Uebersetzung herauszugeben. Die Arbeit ist der schon bewährten Kraft des Dr. K. Ed. Schaub unter der Leitung des Prof. Dr. Reifferscheid anvertraut. Ferner erklärte der Vorstand seine Einwilligung zu umfassenden Sammlungen für ein pommersches Idiotikon, theils nach schon vorhandenem, aber zerstregtem Material aus älterer Zeit, namentlich aber durch anzu⸗ stellende Forschungen aus der ganzen Provinz nach systematisch anzu⸗ ordnenden Registervorschriften, für deren Verbreitung schon die vor⸗ bereitenden, Erfolg versprechenden Schritte gethan waren. Die Einführung, Leitung und Ueberwachung der wichtigen, aber mühevollen Arbeit hat Professor Reifferscheid übernommen. Die nächste Vereins⸗ versammlung zu Pfingsten 1890 wird gemeinsam mit der des Hansischen Geschichtsvereins, mit welcher jene in niederdeutschen Gebieten ord⸗ nungsmäßig zusammentagt, auf westfälischer Erde in Osnabrück stattfinden.

Der „Anzeiger des germanischen National⸗ Museums“ (Nürnberg) meldet in seiner neuesten Nummer (17, II. Bandes), daß sofort, nachdem der Ankauf der Sulkowski'schen Sammlung bekannt geworden und diese provisorisch aufgestellt war, von der Bevölkerung Nürnbergs von verschiedenen Seiten recht nam⸗ hafte Beträge zur Verfügung gestellt worden sind. Die mitgetheilte erste Liste verzeichnet Gaben in Höhe von insgesammt 8000 Auch eine Reihe neu angekündigter Jahresbeitrage und einmalige sonstige Geldgeschenke sind zu melden. Die kunst⸗ und kulturgeschichtlichen Sammlungen, das Kupferstichkabinet, die Bibliothek und das Archiv haben durch Geschenk und Ankauf mannigfachen Zuwachs erhalten. Der Anzeiger bringt auch ein umfängliches vorläufiges Verzeichniß der aus der Sulkowski'schen Sammlung für das Museum erworbenen Stücke, als Ergebniß der ersten Sichtung; wie ausdrücklich hinzugefügt wird, bedarf es zur wissenschaftlichen Feststellung derselben noch mancher Studien und Prüfungen, insbesondere bezüglich der Waffen, bei denen vor⸗ läufig nur die allergröbsten Irrthümer beseitigt sind. Auch an plastischen Kunstgegenständen, Hausgeräthen, Glasgemälden umfaßt die Samm⸗ lung, wie die vorläufige Uebersicht ergiebt, vieles Werthvolle.

fügung, Erörterung der Frage: in welchen Fällen in Fabriken ein⸗ 16 v114“*“

Beigelegt sind dem „Anzeiger“ zwei Bogen der Mittheilungen aus

dem germanischen National⸗Museum“ (Bd. II, 33 und 34), enthaltend eine illustrirte Beschreibung der Sammlung von hölzernen Kuchen⸗ formen im germanischen Museum, von Hans Bösch, Urkunden des Museums geschöpfte „Notizen zur Reichsgeschichte’. Von dem ebenfalls als Beilage zum „Anzeiger“ erscheinenden Katalo

der Bucheinbände des Museums sind Bogen 7 bis 9 beigefügt; auch diese sind mit vielen Abbildungen hervorragender Stücke der Samm⸗ lung ausgestattet.

82 der Nähe der Frankengräber bei Schierstein war

man auf eine mit Steinen und Erde zugeworfene Grube gestoßen. Der Oberst von Cohausen, Vorsitzender des Nassauischen Alterthums⸗ vereins, ließ, wie der „Wiesb. Presse“ geschrieben wird, in dieser Woche weiter nachgraben. In einer Tiefe von 6 m stieß man auf eine römische Säule von grauem Sandstein, die jedoch in mebrfache Stücke zerbrochen war. Die Höhe beträgt 2,50 m. Der vierseitige Untersatz trägt sehr schön ausgearbeitet die Reliefs des Herkules, der Minerva und des Merkur, während sich auf der vierten Seite eine römische Inschrift befindet. Die Säule ist sehr kunstvoll ausgeführt, namentlich auch höchst geschmackvoll gegliedert. Das Kapitäl trägt mehrere ausgehauene Figuren. Jedenfalls hat man es hier mit einem historischen Fund ersten Ranges zu thun, der zu den mannigfachsten Vermuthungen veranlaßt. Fast allgemein ist man der Ansicht, es sei eine römische Siegessäule, die einem römischen Heerführer gewidmet war. Nach Abschüttlung des römischen Joches scheinen Deutsche die Säule so tief vergraben zu haben. Dafür spricht besonders die ungeregelte Lage der einzelnen Stücke. Ueber die I der römischen Alterthümer in Faimingen bei Lauingen bringt das „Frankf. Journ“ folgende nähere Mittbeilung: Der aufgedeckte quadratisch gebaufe Thurm, der erst in einer Tiefe von 2,40 m auf sogenanntem „gewachsenen“ Boden steht, ist unzweifelhaft römischen Ursprungs, denn der Mörtel ist von Ziegelsteinstückchen durchsetzt, also ganz so, wie ihn die alten Römer bei ihren Bauten verwendeten, und außerdem sind die Bruchsteine in horizontaler Lage so gelegt, daß immer die Mitte der Steine der nächstobersten Schicht auf die Mörtelfuge zwischen je zwei Steinen der darunter befindlichen trifft. „Isodamum“ wird diese Art der Baustein⸗ lage genannt. Ferner konnte die Annahme, daß es sich hier um eine „Porta praetoris“ handele, umsomehr als gerechtfertigt bezeichnet werden, da etwa in der Mitte einer gegen 240 m langen, sich recht⸗ winkelig an die Brenz hinziehenden, einige Meter starken Wallmauer die Bruchsteine einer Porta principalis dextra als sicher erkannt wurden. Die Größenverhältnisse dieses ehemals bei Faimingen ge⸗ wesenen römischen Standlagers erweisen sich somit bedeutender als jene bei Pfünz (Pfuntia) in der Nähe Eichstätts.

Eine seltene Münze ist in Oppenheim bei Weinbergsarbeiten vor einigen Tagen gefunden worden. Der „Rhein. Kour.“ schreibt darüber: Auf der einen Seite des thalergroßen Stückes sieht man das von zwei Bergleuten getragene hessische Wappen mit der Um⸗ schrift: „Gott baue das Haus Hessen-Darmstadt MDCXCVI“, auf der anderen Seite verschiedene Berg⸗ und Hütten⸗Abzeichen. Da die Münze, wie Fachkundige erklären, einen hohen numismatischen Werth hat, so dürften einige Mittheilungen über ihre Entstehung von Interesse sein. Im Jahre 1692 sollen zwei Einwohner des Dorfes Roth in dem oberen Breitenbacher Grunde an einer südlich davon belegenen Stelle darauf aufmerksam geworden sein, daß dort weder Schnee noch Thau lange liegen bliebe, darauf prüften sie den Boden mit der Wünschelruthe, schürften zuletzt und trafen auf reiche Ausbrüche von Silberfahlerz. Es bildete sich hierauf eine Gewerkschaft, welche mit vier Centnern Erz eine Probeschmelze vornahm, die 15 Mark Silber ergab. Aus diesem Silber sind unter Ernst Ludwig zur Erinnerung an jenen Fund besondere Thaler, sogenannte Roth⸗Thaler, geprägt worden, zu welchen der oben beschriebene gehört.

„— In Riethnordhausen ist auf dem Heidelberge ein großes Hügelgrab durch den Konservator des städtischen Museums, Arnold, unter Assistenz der Hrrn. Paul Hanewacker und Paul Oß⸗ wald, aufgegraben. Die „Wernig. Ztg.“ schreibt darüber: Trotzdem mit 12 Arbeitern 2 Tage lang gegraben wurde, ist dieses mäch⸗ tige Grab noch nicht bewältigt worden und die Arbeit wird im nächsten Sommer wieder aufgenommen werden. In einer Tiefe von einem Fuß wurden eine eiserne Scheere und ein eiserner Haken gefunden, ca. 3 Fuß tief ein Skelett, das in der Hand einen eisernen Dolch hielt, sowie dicht dabei eine Knochen⸗ pfrieme, ferner acht Fuß tief ein durchlochtes Steinbeil. Hr. Leißner, der schon vor einigen Jahren versuchsweise einen Einstich in den Kegel gemacht und dabei eine sehr schön geformte, gut erhaltene, durchlochte Steinaxt, sowie zwei Steinkeile gefunden hatte, hat diese Gegenstände nebst verschiedenen anderen Fundstücken dem städtischem Museum ge⸗ schenkt. Einige Hundert Schritte entfernt befindet sich eine Kies⸗ grube, in der die oben genannten Herren einen Urnen⸗Fried⸗ hof auffanden. Die Urnen stehen in einer Entfernung von mehreren Fuß von einander, in einer Tiefe bis zu 2 Fuß in der Erde, die keine hügelartigen Er⸗ höhungen zeigt. Die Gefäße sind zum Theil über einen Fuß hoch, oft mit Verzierungen und Deckel versehen und enthalten sämmtlich die Reste der vom Leichenbrande übrig gebliebenen kleinen Knochen, sowie kleine eiserne, seltener bronzene Beigaben, wie Fibel, Messer⸗ klinge, Gürtelschloß und verschiedene Schmuckgegenstände. Die Urnen sind durch eingedrungenes Wurzelwerk und den Druck der Erde zum größten Theil geborsten, doch ist es in zehn Fällen gelungen, die Ge⸗ fäße wieder so herzustellen, daß die Form deutlich zu erkennen ist. Die gefundenen Gegenstände sind dem Museum überwiesen worden. Ueber den russischen Forschungsreisenden Pewzow schreibt die „Köln. Ztg.“: Przewalski, der russische Forschungsreisende, hat in dem Obersten Pewzow einen eifrigen Nachfolger gefunden. Im Mai d. J. brach Pewzow, welchem sich Koslow und Roborowski, zwei frühere Begleiter Przewalski's, angeschlossen hatten, von Prze⸗ walsk am Issik⸗Kul auf. Während von Pewzow noch jetzt Berichte fehlen, sind von dem Lieutenant Roborowski tagebuchartige Aufzeicnungen an den General Feldmann gelangt, welche in der letzten Sitzung der Russischen Geographischen Ge⸗ sellschaft verlesen wurden. In fünfzig Tagen überschritt die Expedition die Gebirgszüge des Tian⸗Schan unter den größten Mühseligkeiten. Schneegestöber wechselte mit Regen und Sonnnenschein, das Wetter blieb sich nicht eine Stunde gleich. Zuweilen mußten die Forscher sich den Weg durch Weg⸗ räumen und Sprengung der Steinmassen bahnen. In den geschützten Seitenthälern wurde eine verhältnißmäßig reiche Flora gefunden; Fichtenwälder waren nicht selten. Ueber das Maral⸗Baschi, ein Salz⸗ seengebiet, wandten sich die Reisenden zum Jarkand⸗Darja, seltsamer⸗ weise gastliche, liebenswürdige Einwohner in der wüstenartigen Land⸗ schaft findend. Beim Baden im Jarkandflusse ertrank ein Soldat. Dem Strom aufwärts folgend, suchte man die Hauptstadt Jarkano zu erreichen. Zusehends änderte sich die Landschaft: durch Pappel⸗ wälder zog man hin, die Felder zeigten kulturelle Behandlung, und in einer Entfernung von 60—70 Werst vor der Stadt waren die Reisfelder so dicht, daß es schwer hielt, freie Lagerstätten zu finden. Jarkand⸗Jangischar ist eine Doppelstadt, deren Bevölkerung auf mehr als 80 000 Einwohner geschätzt wird. Man zählte in Jarkand etwa 40 000 muselmännische Sarten; Jangischar ist der Wohnsitz der Chinesen. In den Gärten der Stadt gedeihen Kartoffeln, Wein und andere Früchte. Pewzow mußte es aufgeben, in diesem Jabre noch nach Tibet vorzudringen; er ist nach Chanton aufgebrochen, um dort zu überwintern. Als Geologe begleitet der VBerg⸗Ingenieur Bogda⸗ nowitsch die Expedition. Ein Schreiben von ihm enthält bedeutsame Mittheilungen über die geologischen Verhältnisse der durchreisten Ge⸗ biete. Unsere mangelhafte Kenntniß des mittleren Asiens dürfte durch diesen Forscher sehr erweitert werden. Zwei kleinere Expeditionen bewegen sich zu Seiten der Pewzow'schen Kolonne: Grombschewski wollte im Hindukusch vordringen, Grum⸗Grzymailo in der mittleren Gobi, von Kuldscha aus über Chami und Satschen nach Tibet. Nur von Grombschewski liegen Meldungen vor. Die Afghanen traten ihm feindlich gegenüber, er will sich deshalb nach Vsten wenden. Den

Forschern ist hier ein weites Feld für ihre wissenschaftliche Thätigkeit zugewiesenn ö“

sowie aus.

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Zweite Beilage

Reich Anzeiger und Königlich Preußische

Berlin, Dienstag, den 12. November

Literatur.

In R. Gärtner's Verlagsbuchhandlung zu Berlin (1889) ist soeben erschienen: „Die koloniale Frsg⸗ und ihre Lösung durch das Reich“ von Arndt von Holtzendorf. Diese kleine Schrift behandelt in ihrem ersten Theil unter der Ueberschrift „Kolonien“ 1) den Begriff Kolonie, 2) Kolonien im national⸗ zkonomischen Sinne und zwar: A. Tropische, B. Subtropische Kolo⸗ nien, 3) die rechtliche Stellung von Kolonie und Protektorat und 4) die Gründung und den Erwerb von Kolonien und Schutzgebieten. In ihrem zweiten Theile bietet sie eine Beschreibung der Natur⸗ und Geschichtsverhältnisse der deutschen Schutzgebiete und zwar 1) von Angra Pequena, 2) vom Togo⸗ und Biafragebiet, 3) von Deutsch⸗Ostafrika, 4) von den Schutzgebieten in der Südsee; im dritten Theil legt sie den gegenwärtigen Rechtszustand der deutschen Schutzgebiete dar, und zwar: I. Das Verhältniß zum Reich: A. Beziehungen folgender Schutzgebiete zum Deutschen Reich: a Angra⸗Pequena, b. Togo⸗ und Biafragebiet, c. Deutsch⸗ Ostafrika, d. Kaiser Wilhelms⸗Land und Bismarck⸗Archipel, e. Mar⸗ schallsinseln und 6 B. Beziehungen der Kolonialgesellschaften zum Deutschen Reich. C. Beziehungen der Bewohner der Schutz⸗ ebiete zum Reich. I. Die Rechtslage im Innern: 1) Die von: a. Togo⸗ und Biafragebiet, b. Deutsch⸗Südwest⸗ Afrika, c Deutsch⸗Ostafrika, d. Wituland, e. Südsee. 2) Gerichts⸗ barkeit: a. die Zusammensetzung und Kompetenz der Gerichte, b. das Verfahren in Straf⸗ und Civilsachen. 3) Das Strafrecht in den Schutzgebieten. 4) Das bürgerliche Recht der Schutzgebiete; endlich verbreitet sie sich im vierten Theil über die voraussichtlich zu⸗ künftige Gestaltung der Schutzgebiete und die koloniale Aus⸗ dehnung im Interesse des Reichs. Eingangs der klaren Darlegung dieses reichen Inhalts wird nach Kennzeichnung der Hauptarten von Kolonien „sich⸗unterwerfende“ und „unterwerfende? der Werth der Kolonien im national⸗ökonomischen Sinne so beleuchtet: A. die tropischen Kolonien fördern die heimische Industrie durch Eröffnung neuer Absatzmärkte; sind ein geeignetes Feld der Thätigkeit für unternehmungslustige und vorwärtsstrebende Männer; bieten vielfache Gelegenheit, den Ueberschuß an männlicher Kraft bei Unterwerfung widerstrebender eingeborener Elemente in edle und nutzbringende Bahnen zu lenken; fördern wesent⸗ lich das geistige Leben der Nation, indem die neuen Ver⸗ hältnisse, die neuen Länder und Völker den wissenschaftlichen Vertretern des Mutterlandes reichlich Gelegenheit bieten, sich neue und schöne Ziele zu stecken und erschließen dem Mutterlande direkte Einnahmequellen. Summa A.: Die tropischen Kolonien flößen der Bevölkerung des Mutterlandes besonders den oberen Klassen derselben neues, frisches Leben ein. B. Die subtropischen Kolonien ermöglichen die planmäßige und angemessene Bebauung des Bodens, die Aufdeckung und Aus⸗ beutung der mineralischen Schätze des Landes, die Hebung und Er⸗ weiterung des mutterländischen Handels durch Steigerung der Lebens⸗ bedürfnisse in Folge allmählich zu bewirkender Civilisirung der ein⸗ geborenen Bevölkerung und bieten endlich Gelegenheit zur Hinlenkung des auswanderungslustigen Theils der Bevölkerung nach einem Ziele hin und als Folge davon die Möglichkeit zur Zusammenhaltung und Wahrung des mutterländischen Ueberschusses an Kraft zur Verwirklichung eines „verjüngten Vaterlandes.“ Summa B.: Durch die subtropi⸗ schen Kolonien ist dem Reich die Gelegenheit gegeben, die Lage der schlechter situirten, darum aus⸗ wanderungslustigen und „bedürftigen Bevölke⸗ rung der sogenannten unteren Schichten des Mutterlandes aufzubessern. Aus dem Allen wird gefolgert: Die Kolonisation, ein treffliches Mittel zur Verbesserung der sozialen und finanziellen Lage des Mutterlandes, ist für solche Nationen, welche eine Ueberproduktion der Bevölkerung aufzuweisen haben, eine Lebensfrage. Wie der Kanzler des Deutschen Reichs das Werk der Kolonisation, „die Gründung von Kolonien als neue Absatz⸗ märkte für unsere Zukunft“ begonnen und mit bewährter Vor⸗ und Umsicht gefördert und unter weiser Berücksichtigung der neuen Ver⸗ hältnisse entwickelt hat, ist im zweiten Theil der Schrift be⸗ schrieben. Was die deutsche Reichsregierung Alles zur rechtlichen Einordnung und Friedigung der deutschen „Schutzgebiete“, wie zur Wahrung deutscher Interessen, deutschen Ruhmes, deutscher Ehre voll⸗ bracht hat, darüber berichtet der dritte Theil, während der vierte Theil den Aspekt auf die zukünftige Weiterausgestaltung des kolonialen Werks andeutet, wobei der Verfasser schließlich für Straf⸗ kolonien eintritt. Die Anerkennung, sich mit Ernst an die Lösung einer zeitbewegenden Frage herangewagt zu haben, wird Niemand der kleinen Schrift versagen dürfen. Im Verlage von W. Pauli in Berlin SW. 11, Dessauerstr. 3, ist soeben eine „Wohlfeile Bearbeitung der Generalstabs⸗ werke“ über die drei letzten großen Kriege, in die unser Vaterland verwickelt war, erschienen, nämlich Band I. 1864 (Preis 1 50 ₰), Band II. 1866 (Preis 2 50 ₰), und Band III. 1870/71 (Preis 4 80 ₰, bearbeitet mit Genehmigung des Großen Generalstabes. Der Gedanke des Unternehmens scheint uns ein recht glücklicher zu sein, nämlich ein Buch zu schaffen, welches das Generalstabswerk fast ersetzt, ohne dessen Länge zu haben und dessen Kosten zu verursachen. Denn soviel wir sehen, lehnt sich der Inhalt des neuen, billigen Werkes sachlich an das genannte Werk an, die Darstellung aber ist eine knappere und übersichtlichere, weil sie nicht durch das Gesetz gebunden ist, allen Führern und auch den kleinsten Truppentheilen gerecht werden zu müssen. Die Darstellung ist klar und abgerundet und gleich weit entfernt von dem, so zu sagen, akten⸗ mäßigen, streng wissenschaftlichen und dem entsprechend umfangreichen Generalstabswerk und von den sogenannten „populären“ d. h. oft romanhaften und sehr subjektiv gefärbten Darstellungen des Feldzuges. Das Buch wird jeden Offizier, der den Krieg studiren will, völlig befriedigen, andererseits ist es aber auch so einfach und verständlich gehalten, daß es jedem Laten eine willkommene Gabe sein wird. Die vielen Situations⸗ und Schlachtenpläne bereichern die Bände dadurch wesentlich, daß man die Aufmärsche und die Entwickelung der Gefechte und Schlachten verfolgen kann. Das Werk dürfte einen gleich großen Absatz in der Armee wie im Publikum finden. 8 Illustrirte Zeitung, Novellen⸗Bibliothek. Sammlung ausgewählter Erzählungen. Sechster Band. Leipzig, Verlagsbuch⸗ handlung von J. J. Weber. Lebensblumen, die bereits jede für sich den großen Leserkreis der „Illustrirten Zeitung“ erfreut und er⸗ quickt haben, erscheinen hier als liebe Gäste wieder und zwar schön vereinigt zum duftigen Kranze, um in den deutschen Familien ein be⸗ lebender, erheiternder und verschönender Hausschmuck zu sein. Die Namen der Gärtner, deren sinniger Pflege biese gfeütan Blumen entsproßten, Sophie Junghans, Dr. Karl Müller, R. Beutner, Rudolf Geber, F. Riotte, F. v. Kapff⸗Essenther, A. G. v. Suttner, W. Berger, Karl Landsteiner, H. Bäcker, M. Frey, Paul Blumen⸗ reich, Gustav Karpeles, Balduin Groller, Clari a Lohde, §. v. Osten, C. Falkenhorst, Schmidt⸗Weißenfels haben einen guten Klang. Und die Namen der meisten Novellen: „Unweiblich“, „Es schickte sich nicht“, „Zur rechten Zeit“, „Im Laboratorium“, „Der blaue Domino⸗, „Die Qual der Wahl“, „Sein Kummer’, „Im Fahrstuhl“, „Mariza“, „Das Buttchen“, „Kellerlieschen“, „Ein Schillertag“, „Nicht mehr suang., „Seine Schuͤlerin“, „Auf kahler Höh“, „Falsche Zöpfe“, „Das ottesgut“, Karlsbader Sprudel“ heimeln, sobald sie nur genannt werden, den Novellenfreund an. Gs ist der sechste Kranz „ausgewählter

Erzählungen, welche die Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber in vorliegender Gestalt darbietet. Trage er auch dazu bei, diejenigen Freuden zu mehren, welche nach dem Ausspruch eines feinen, geist⸗ reichen Kenners des Menschenlebens die „einzig feuerfesten“ sind: die am heimischen Heerd, die bekanntlich dann erst recht unge⸗ emmt quellen, wenn zur traulichen Abendlesestunde „um des Lichts gesell'ge Flamme sammeln sich die Hausbewohner“.

„InStille und Sturm.“ Erfahrungen aus dem ersten Jahr⸗ zehnt meiner Amtsführung von Dr. theol. und phil. K. Moeller, General⸗ superint. f. d. Prov. Sachsen und erster Prediger am Dom zu Magde⸗ burg. Gotha, Friedrich Andreas Perthes 1889. Dies eigenartige Büchlein trug bei seiner ersten Ausgabe auf dem Titelblatte den Vermerk: „Für Freunde zum Druck gegeben.“ Als Verfasser seinen Inhalt niederschrieb, standen vor seinem Geiste solche Leser, die er im engsten und vollsten Sinne des Wortes „Freund“ nennen konnte, denen er einen Einblick in sein tiefes und reiches inneres Leben vertrauensvoll verstatten, seine eigensten Lebenserfahrungen als lebenswarmen Freund⸗ schaftserguß mittheilen durfte. Erfahrung ist ja der Kinderball der äußeren Erlebnisse in unserer Seele; die gute Erfahrung ist der Ertrag an sittlicher Lebensanschauung, an guten, festen Grundsätzen, an Sicher⸗ heit der Haltung und Richtung, die wir aus unserer Lebensführung gewinnen, die wahre Lebensfrucht, die den Menschen in uns bereichert. Diesen Schatz bergen aber tiefe, zarte Menschenseelen, wie Verfasser, am liebsten in dem Heiligthum ihres Herzens, welches sie in besonders stillen, trauten Augenblicken höchstens nur den vertrautesten Freunden öffnen, wie Verfasser es mittels erster Ausgabe seines Büchleins gethan. Spuren des Ausdrucks, entsprechend dieser Absicht und Be⸗ stimmung, trägt auch insonders die erste Hälfte dieser neuen Aus⸗ gabe noch. Einzig auf viele Bitten seiner Freunde, deren Zahl täglich wuchs, hat Verfasser sich herbeigelassen, seinen Lebenserfahrungsschatz auch weiteren Kreisen zugänglich zu machen in vorliegender Gestalt. Der Titel „In Stille und Sturm“ kennzeichnet und sondert zu⸗ gleich den Inhalt des Buches. Die „Stille“, durchwebt höchst an⸗ ziehend und traulich den ersten Theil, welcher Heim, Studiengang, Eheglück und erste, friedvolle Amtszeit schildert; aber der „Sturm“ hob an, als ihm ein schweres verantwortliches Amt befohlen ward, als sein Lebensschiff keinen anderen Anker fand, als Gott, was in wunderbar ergreifenden, aber dazwischen auch überaus lieblichen, mächtig erhebenden Zügen der zweite Theil darstellt. Der Schluß bringt: Frieden. Denn der 70 jährige hochwürdige Verfasser deutet in den vier letzten Zeilen seines Schwanensangs auf die endlich gezeitigte „Friedensfrucht“ seines Lebens also hin: „das stille Herz in allem Weltgetriebe, das ewige Heil in meiner Jahre Flucht! So führe mich durch Still' und Sturm im Frieden, bis mir der ew'gen Heimath 88 beschieden!“ Wer dies Büchlein recht liest, wird einen Schatz

eben.

Von Meyer's Konversations⸗Lexikon (Eeipzig, Bibliographisches Institut) ist soeben der fünfzehnte Band, bis „Uralit“ reichend, erschienen. Es liegt sonach das Werk bis auf den ebenfalls bald zu erwartenden 16. 899 Band fertig vor. Für diejenigen, welche sich selbst oder ihre Angehörigen mit einem Weih⸗ nachtsgeschenk von besonderer Gediegenheit erfreuen wollen, wird dies Nachricht gewiß willkommen sein. Auch dieser neueste Band, der nicht weniger als 44 zum Theil in künstlerisch vollendetem Chromo⸗ druck ausgeführte Illustrations⸗Beilagen sowie 285 Abbildungen im Text enthält, weist in Fülle wieder alle jene Eigenschaften auf, welche wir von jeher an der neuen Auflage dieses Nationalwerks rühmen mußten: bei Vermeidung alles Ueberflüssigen und Zwecklosen eine Gründlichkeit und Uebersichtlichkeit in der Bearbeitung des Textes, eine Sorgfalt in der Herstellung des reichen illustrativen Theils und dazu eine Gediegenheit in der Ausstattung, die Alles weit übertrifft, was jemals auf dem Gebiet der encyklopädischen Literatur Deutsch⸗ lands wie auch des Auslandes geleistet wurde. Es unterliegt keinem Zweifel, daß „Meyer's Konversations⸗Lexikon“ zur Zeit an der Spitze aller derartigen Werke steht. Anstrengungen und Leistungen, wie sie hier vorliegen, sind aber auch nur durch einen Absatz ermög⸗ licht, wie ihn gerade dieses Werk erreichte, das mit der jetzt vor⸗ liegenden vierten Auflage nach der Anzeige der Verlagshandlung eine Verbreitung in nahezu 500 000 Exemplaren gefunden hat. In der That findet man es in allen Kreisen des Volkes vertreten, beim Ge⸗ lehrten wie beim Laien, beim Beamten und Kaufmann, Handwerker und Landmann, denn auch bei uns gilt der Ausspruch jenes Amerikaners, der da meinte: „no house is properly furnished that has not in it 2 good Cyelopedia“. Für den nach Weiterbildung Strebenden, der heute auf diesem und morgen auf jenem Gebiete des Wissens Aus⸗ kunft und Belehrung sucht, giebt es nichts Werthvolleres als den Besitz eines guten Konversations⸗Lexikons, wie es das Meyer'sche in seiner neuen Auflage unbestritten ist. 3

Die Nummer 6 des „Bär“ hat folgenden Inhalt: Im Banne des Talents, Roman von E. von Wald⸗Zedtwitz (Fortsetzung). Der letzte seines Stammes, Erzählung von Dietrich Hafner (Fort⸗ setzung). Die Kirche zu Freienwalde und die Herren von Uchten⸗ hagen (Schluß). Studien zur Baugeschichte Berlins, von Cor⸗ nelius Gurlitt. Zwei Reformationsdenkmäler, von H. V. Kleine Mittheilungen: Die Kaiser⸗Wilhelm⸗Brücke. Der Bürgermeister von Joachimsthal. Zwei Wedell unter dem großen Friedrich.

Handel und Gewerbe.

Berlin, 10. November. (Wollbericht des Ctrbl. f. d. Text.⸗ Ind.) Auch in der vergangenen Woche blieb das Geschäft auf den engeren Kreis der kleinen Kundschaft beschränkt, welche am hiesigen Platze ihren Bedarf deckte. Der Absatz dürfte 5— 600 Ctr. betragen, Preise für mittlere Stoffwollen bewegten sich im Anfang der 50er Thaler. In der allgemeinen Geschäftslage hat sich nichts geändert. Die Vorräthe, namentlich in besseren deutschen Wollen, sind so sehr zusammengeschmolzen, wie dies noch nie um diese Jahreszeit der Fall ge⸗ wesen, die Preislage der überseeischen Wollen hat sich bedeutend erhöht, und in Folge dessen ist das heimische Produkt wieder konkurrenzfähiger geworden. Trotz der höheren Bewerthung des Roh⸗ materials ist die Fabrikation noch immer in der günstigen Lage, mit angemessenem Nutzen zu arbeiten und deshalb kann man die gegen⸗ wärtige Lage des Artikels als eine gesunde betrachten.

Das Ergänzungsheft zu „Saling's Börsen⸗Jahr⸗ buch 1889/90 (Verlin, Haude⸗ u. Spener’sche Buchhandlung, F. Weid⸗ ling) liegt nunmehr vor und beweist durch seinen reichen und wichtigen

Inhalt die Nothwendigkeit seines Erscheinens. Abgesehen von den Nach⸗

trägen und zusätzlichen Bemerkungen zu den Artikeln des Hauptwerks finden wir in dem Ergänzungsbeft zahlreiche neue Artikel, von welchen wir folgende hervorheben: Einer kurzen Darstellung der Finanzen Chiles folgt die Behandlung der chilenischen Goldanleihe von 1889; ferner ist von Staatsanleihen die neue 4 % Anleihe Ru⸗ mäniens eingefügt; unter den Bergwerksgesellschaften sind natür⸗ lich die Zeche Dannenbaum und Bergwerk Konsolidation, deren Aktien inzwischen an der Berliner Börse eingeführt wurden, neu aufgenommen; endlich werden noch 10 andere Industriegesell⸗ schaften, deren Aktien an der hiesigen Börse veeeengis geworden, und die Oôste de Minas Eisenbahngesellschaft aus Anlaß der Neu⸗ einführung ihrer 5 % Obligationen von 1889 einer informirenden Besprechung unterzogen. Das Ergänzungsheft wird bekanntlich den Käufern des Hauptwerks unentgeltlich nachgeliefert.

Dem Geschäftsbericht der Berliner Weißbier⸗Brauerei⸗ Aktien⸗Gesellschaft, vormals Gericke, für 1888/89 ent⸗

nehmen wir Folgendes: Der diesjährige nefet betrug 27 639 hl Weißbier und überschritt damit den vorjährigen

Von dem verbrauchten Malz ihrer eigenen Mälzerei her. produkte⸗Conto hat sich gegen das Vorjahr um 9709 ermäßigt, er betrug 85 326 im Jahre

msatz um 1480 hl. stellte die Gesellschaft 8357 Ctr. in Der Ueberschuß des Bier⸗ und Neben gegen 95 035 im Vorjahre, 104 949 1886/87 und 108 666 im Jahre 1885/‚86. Die Gesammtsumme der Darlehen an die Kundschaft, welche zu Beginn des Geschäftsjahres 21 612 betrug, ist bis auf 33 760 gestiegen. Der Reingewinn beziffert sich nach Abzug der nothwendigen Abschreibungen auf 55 380 Hiervon sind zu verwenden: zur Do tirung des Reservefonds 5 % mit 2769 ℳ, zur Dotirung des Dis positionsfonds 5 % mit 2769 ℳ, zur Zahlung der Tantièmen an den Aufsichtsrath und die Gesellschaftsbeamten 5538 ℳ, bleiben 44 304 Der Aufsichtsrath schlägt vor, auf das Aktienkapital von 620 000 eine Dividende von 7 % mit 35 per Dividendenschein, in Summa 43 400 zur Vertheilung zu bringen und den Restbetrag von 904 dem Conto⸗Delcredere zu überweisen. Die „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ berichtet vom rheinisch⸗west fälischen Eisen⸗ und Stahlmarkt: Auf dem rheinisch⸗west fälischen Eisenmarkt hat sowohl die lebhafte Nachfrage als auch die Preissteigerung, letztere wenigstens für die meisten Fabrikate, an- gehalten. In Eisenerzen ist starke Nachfrage und die Siegerländer und Nassauer Gruben sind in angestrengter Förderung; auch Lothrin . Erze gehen zu steigenden Preisen flott ab. Spanische Erze sind hößer im Preise. In Roheisen herrscht ungemein reges Leben; alle Sorten ohne Ausnahme sind sehr begehrt. Die Hütten sind nich im Stande, den inländischen Bedarf zu decken. Der Verband ha die Preise in seiner letzten Versammlung auf den jetzt geltenden Stand punkt erhöht. Die Festsetzung desselben ist jedoch bei so lebhafter Nachfrage kaum von Wichtigkeit, denn da Roheisen kaum erhältlich ist, so werden die Preise voraussichtlich in den nächsten acht Tagen bereits wieder vorausgeeilt sein, da sich in der letzten Zeit die Notirungen von Woche zu Woche um nicht unerhebliche Beträge gesteigert haben. Ursache ist der schon häufig erwähnte hohe Preis von Koks und Kohle; ersteres Produkt ist wohl kaum für Geld und gute Worte zu erhalten. Eine indirekte Erhöhung der Preise ist dadurch herbeigeführt worden, daß für die Zukunft bei allen Abschlüssen Baarzahlung ohne Diskont zur Bedingung gestellt wird. Es wäre trotz alledem zu wünschen, daß die Preise endlich einmal auf einer gewissen Höhe verblieben, namentlich wäre es im Interesse aller derjenigen Fabrikate, denen durch zu hoh Gestehungskosten die Ausfuhr, auf die einige Industrien in erste Linie angewiesen sind, erheblich erschwert, wo nicht unmöglich gemacht wird. In Spiegeleisen ist das Geschäft ungemein lebhaft; die Nach frage vom In⸗ und Auslande ist außerordentlich stark und letzeres muß sich sogar bequemen, die ziemlich hohen Inlandspreise zu zahlen So ist noch in letzterer Zeit wieder ein größerer Posten zu Inlands⸗ preisen nach Amerika verkauft worden und der Verband hat daher allmählich seine Preise erhöht, gegen die Vorwoche finden wir ein Preissteigerung von 5 Walzeisen ist außerordentlich lebhaf gefragt; die Werke sind, was Stabeisen anbelangt, mit Aufträge geradezu überhäuft und die meisten können nur Aufträge für sehr la Lieferfristen annehmen. Die ausländische Nachfrage wird stellenweis gleichfalls als besser bezeichnet, im Allgemeinen läßt dieselbe doch noch zu wünschen übrig. Formeisen ist gleichfalls lebhaft begehrt. Bandeisen war in der letzten Woche gleichfalls außerordentlich lebhaft begehrt, und es behält dieser Artikel unausgesetzt seine steigende Tendenz. Auch im Auslande werden jetzt wesentlich bessere Preise erzielt. Sowohl die Grobblech⸗ wie die Feinblech walzwerke sind äußerst lebhaft beschäftigt. In Walzdraht hat sich seit dem letzten Berichte wenig geändert. Die Preise sind zwar in die Höhe gegangen, stehen aber trotzdem noch zu dem heutigen Preise der Knüppel (130 pr. Tonne) in einem greifbaren Miß verhältnisse. Durch die steigenden Rohmaterialienpreise wird die Ausfuhr fast unmöglich gemacht; zudem sind Abschlüsse auf länger Frist sehr erschwert und es handelt sich wohl vorzugsweise um solche da für Lieferung im laufenden und 1. Vierteljahr kommenden Jahres schon namhafte Bedarfsmengen verschlossen sind. Ueber die Geschäfts⸗ lage für gezogene Drähte und Drahtstifte ist nicht wesentlich Neues zu berichten. Die Preise sind um einige Mark, doch nicht ent⸗ sprechend den Rohstoffen, gestiegen. Die Eisengießereien und Maschinenfabriken sind gut beschäftigt und auf längere Zeit mit Aufträgen versehen. 8 8 Der Westdeutsche Grobblechverband hat, wie der „B. Börs.⸗Ztg.“ aus Düsseldorf telegraphirt wird, die Preise

für schweißeiserne Kessel⸗ und Reservoirebleche um 25 pro Tonne, flußeiserne um 15 pro Tonne erhöht. Breslau, 12. November. (W. T. B.) Durch Anordnung des Polizei⸗Präsidenten ist die Viehsperre auf dem hiesigen Schlachtviehmarkt von gestern ab aufgehoben. London, 11. November. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 2. November bis zum 8. November: englischer Weizen 3557, fremder 23 280, englische Gerste 2796, fremde 9603, englische Malzgerste 16 671, fremde —, englischer Hafer 1270 fremder 94 159 Orts. Englisches Mehl 21 150, fremdes 43 101 Sack und 102 Faß. 88 3 11. November. (W. T. B.) An der Küste 3 Welzen⸗ ladungen angeboten. 81 8 Glasgomw, 11. November. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 9300 gegen 7000 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. Bradford, 11. November. (W. T. B.) Wolle ruhiger, stetig, Garne ruhig, in Stoffen gutes Geschäft. New⸗York, 1. November. (New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.) Die Zahlen über den Außenhandel der Union im September d. J. sind außerordentlich günstig gewesen; hat doch der Export von Waaren und Produkten den diesbezüglichen Import, dem Werthe nach, um beinahe 11 ½ Millionen Dollars überstiegen. Ein Haupt⸗ grund für die Zunahme unseres Exports ist wohl darin zu suchen, daß Europa nicht länger umhin kann, größere Anforderungen als bisher an unsere Erzeugnisse zu stellen; will auch, vorläufig noch, unser Weizen⸗Export nach diesem Welttheile nicht in Gang kommen, so hat doch der Export anderer Artikel dorthin ganz bedeutend größere Dimensionen angenommen, wohl im Zusammenhange damit, daß ver⸗ schiedene europäische Industrien seit Kurzem eine ganz bedeutende Besserung aufzuweisen und nicht im Stande sind, wie beispielsweise in der Eisenbranche, den an sie gestellten legitimen An⸗ sprüchen zu genügen. Hier zu Lande ist das Preisniveau, von einzelnen Produkten wie z. B. Petroleum abgesehen, noch immer ein verhältnißmäßig niedriges; kein Wunder daher, daß man uns viele unserer Erzeugnisse gern abnimmt. Aber nicht Europa allein hat in dieser Beziehung ein descicg Auge auf uns geworfen, Canada sowie unsere Nachbar⸗Republik Mexico haben in letzter Zeit, eben des hier verhältnißmäßig niedrigen Preisniveaus halber, be- deutende Aufträge, besonders, auf Roheisen, hierher überschrieben, Ordres, welche sich innerhalb der nächsten Monate in unseren amt⸗ lichen Handelsausweisen angenehm bemerkbar machen werden. New⸗York, 11. November. (W. T. B.) Visible Supply an Weizen 26 842 000 Bushels, do. an Mais 6 966 000 Bushels.