1889 / 288 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Dec 1889 18:00:01 GMT) scan diff

wesentlich erschwert, sodaß die zweite Streife aufgehoben wer⸗ den mußte.

Das thatsächliche Ergebniß der Jagd entsprach daher auch der vorherigen Schätzung nicht voll. 8 Dennoch ergab die Strecke aus der ersten Feld⸗ und Waldstreife und 5 Standtrieben für Se. Majestät den Kaiser und König 1 Rehbock, 172 Fasanen, 26 Hasen und 1 Bussard.

Für die übrige Jagdgesellschaft 331 asanen, 261 Hasen und 8 Rebhühner, zusammen 800 Kreaturen.

Mittwoch, den 4. d. M., findet Königliche Parforce⸗ Jagd statt. Stelldichein: Mittags 1 Uhr zu Jagdschloß Grunewald, 1 ½ Uhr an der Saubucht.

Museum für Naturkunde in der Invalidenstraße 8 heute in Gegenwart Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Ihrer Majestät der Kaiserin und Köni⸗ gin feierlich eröffnet. Dem festlichen Akt wohnten der Erbprinz und die Erbprinzessin von Sachsen⸗Meiningen, Prinz Alexander und Prinzessin Friedrich Carl von Preußen, ferner der Erbprinz Hohenzollern und dessen jüngerer Bruder bei. Zahl⸗ e Vertreter der Staatsbehörden, der Stadt, der Univer⸗ ität, der Kunstakademie und anderer Anstalten waren gleich⸗ falls anwesend. Kurz nach 12 Uhr erschienen Ihre Majestäten und nahmen unter dem an der Längsseite errichteten prächtigen Baldachin Aufstellung, während die Kosleck'sche Kapelle die Hymre „Die Himmel rühmen“ anstimmte. Alsdann nahm der Staats⸗Minister Dr. von Goßler das Wort zu folgender Rede: 1 „Ew. Kaiserliche und Königliche Majestät! 1 Den großartigen Neuschöpfungen, welche der preußische Staat im Laufe des letzten Jahrzehnts in der Hauptstadt der Kunst und der Wissenschaft gewidmet hat, den Museen für Kunstgewerbe und Völkerkunde, der Technischen Hochschule reiht sich in bedeut⸗ samer Weise an das Museum für Naturkunde. Wie Ew. Majestät Erlauchte Vorfahren, geruhen Allerböchstdieselben an der Seite Allerhöchstihrer Durchlauchtigsten Gemahlin und umgeben von den Mitgliedern des Königlichen Hauses der Eröffnung einer neuen Stätte geistiger Arbeit die höchste Weihe zu verleihen und hiermit die Werthschätzung der Wissenschaft zu bekunden, welche in unserem Herrscherhause als ein sich stets mehrendes Gut von Geschlecht zu Geschlecht forterbt. Das Gefühl innigen Dankes, welches Ew. Majestät für so viele Beweise huldvoller Theilnahme und Gnade in dieser feierlichen Stunde entgegenschlägt, wird gebegt nicht nur von denen, welche das Glück haben, an diesem Werke mitzuwirken, nicht allein von den Mitgliedern der Universität und Akademie, sondern weit darüber hinaus von zahlreichen Freunden der Naturwissenschaften. Hundert Jahre sind verflossen, seitdem Preußens großer Staats⸗ mann, Freiherr von Heynitz, den ersten Grund zu den Sammlungen legte; wenige Jahrzehnte später lieferte die Königliche Kunstkammer, die Stammmutter der meisten unserer öffentlichen Sammlungen, ihre zoologischen Seltenheiten aus, und König und Staat vereinigten sich, der neugegründeten Friedrich⸗ Wilhelms⸗Universität ihre natur⸗ kundlichen Schätze als Morgengabe darzubringen. In den schön⸗ sten Räumen des Prinz Heinrich⸗Baues untergebracht, wuchsen die Sammlungen unter der Leitung bahnbrechender Forscher, wie Weiß und Johannes Müller, unter der Theilnahme welt⸗ durchwandernder Reisender wie Humboldt, Buch und Ehrenberg, deren Bildnisse von der Vorderseite dieses Baues auf die dankbare Nachwelt herabblicken. Mit der Ausbreitung und Theilung der Natur⸗ wissenschaften hielten die Sammlungen gleichen Schritt; bald ward ihr Reichthum eine drückende Last. Länast der öffentlichen Benutzung entzogen, verwirrten sie in ihrer Unübersichtlichkeit den Lernenden, er⸗ schwerten sie die Benutzung dem Forscher, verhinderten sie überdies die freie Bewegung ihrer alma mater So ward die Errichtung dieses Museums zur befreienden That. Vergessen sind die Sorgen der Vergangenheit; mit freudiger Dank⸗ barkeit durchmißt der Blick diese großartigen Räume und gern erfüllt sich der Geist mit dem leitenden Grundgedanken dieser Schöpfung. Einbeitlich ist dieser Prachtbau, wie die Natur, deren Kunde er gewidmet ist. Geschieden nach dem heutigen Bedürfniß der Wissen⸗

schaft und nach der Begrenzung der menschlichen Kraft, stehen doch sämmtliche Institute und Sammlungen in innerer Verbindung. Sichtbar tritt dem Lehrer, wie dem Lernenden, jedem Beschauer der Zusammenhang zwischen den Reichen der Natur entgegen, und, wenn wir in diesem Organismus die der lebenden Pflanzenwelt gewidmeten Institute ungern vermissen, so erfreuen wir uns dafür der Nachbar⸗ schaft der großen, zur Anwendung der Naturwissenschaften berufenen Anstalten für Geologie, Bergkunde und Landwirthschaft.

Wie die Pflege der Wissenschaft überhaupt, so hat der preußische Staat auch die Wahrung und Mehrung der naturkundlichen Samm⸗ lungen den Hochschulen anvertraut; mit diesem Vorzuge ist ihnen zu⸗ gleich die Pflicht überkommen, soweit es die Rücksichten auf den Unterricht und die eigenen Arbeiten der Lehrenden gestatten, die wissen⸗ schaftlichen Schätze den freien Ferschern, wie den Gebildeten des Volks zugänglich zu machen. Der Gedanke aber, daß die öffent⸗ liche Belehrung einen selbständigen Zweck einer Universitäts⸗ sammlung bilde, ist hier zum ersten Male in die Erscheinung getreten und bestimmend geworden für die Organisation der Anstalt.

Dem Unterricht der Studirenden, ihrer Anleitung zu eigener Beobachtung und Untersuchung, sowie der wissenschaftlichen Forschung sind die Institute gewidmet, ausgerüstet mit den stetig sich ver⸗ feinenden Werkzeugen und Anschauungsmitteln der Gegenwart, auf dem Gebiet der Thierkunde unterstützt durch umfassende Einrich⸗ tungen für die Erhaltung und Entwickelung von Thieren, nicht minder durch die stets bereite Hülfe des Aquariums und des Zoolo⸗ gischen Gartens.

Forschungen auf dem Gebiete der Naturkunde können aber nur auf der Grundlage vollständiger und wohlgeordneter Sammlungen zum sichern Abschluß gelangen und, je schrankenloser in der Ver⸗ gangenheit Hypothesen die weitesten Klüfte übersprungen haben, um so ernster erhebt sich die Nothwendigkeit, die Beweisstücke der Natur zur entscheidenden Prüfung zu vereinigen Wie die Werke einer gut verwalteten Biblicthek sind die naturkundlichen Gegenstände in der Hauptsammlung des ersten Geschosses jedem Berufenen zur wissenschaftlichen Arbeit zugänglich.

Dem allgemeinen Bildungsbedürfniß kommen die Schau⸗ sammlungen des Untergeschosses entgegen. Nicht staunen soll der Besucher über Massen anscheinend gleicher Steine und Thiere, er soll dielmehr angezogen und zum Sehen angeleitet werden durch eine folge⸗ richtige Vorführung charakteristischer Gestalten. In dem mineralo⸗ aischen Museum lernt er die Buchstaben kennen, n it denen die Ge⸗ schichte der Erde geschrieben ist. Die Gesteinssammlung leitet ihn über zu den früheren Perioden unserer Erdbildung und das paläontologische Museum zeigt ihm die Formen untergegangener Thiere und Pflanzen, wie ihre Verbindungen mit der Jetztzeit. Leicht findet er die Brücke zu den Wundern der Thierwelt und, eingeführt durch die mannigfaltigsten Anschauungs⸗ und Erklärungsmittel, ver⸗ senkt er sich gern in die Fragen nach der Gestaltung uad Entwicke⸗ lung, der Lebensweise und Verbreitung der Thiere.

Willig öffnet der Staat das neue Museum allen Belehrung Suchenden, als Hüter des geistigen Lebens des Volks, aber auch ge⸗ tragen von der Hoffnung, daß nach dem Vorgange andrer Länder das Museum eine mächtige Anziehung auf die werkthätigen Theil⸗ nehmer unserer Volksgenossen äußern werde. Schon jetzt haben Reisende, welche wir mit patriotischem Stolze unter uns er⸗ blicken, die in fernen Ländern gesammelten Belegstücke ihrer wissenschaft⸗ lichen Arbeiten dem Staate überwiesen. Die schönste Konchylien⸗ sammlung ist durch eine hochgesinnte Familie in das Zoologische Museum übergeführt und die Erzherzog Stephan⸗Sammlung, welche bis vor Kurzem auf Schloß Schaumburg ihren Weltruf bewahrte, ist durch die hochherzige Entschließung eines edlen Mannes und der Erbinnen seiner Gesinnung dem Mineralogischen Museum als be⸗ sondere Zierde überwiesen.

Das Buch der Natur liegt aufgeschlagen. Möge es viele Leser finden, möge es zahlreiche Geschlechter erquicken durch den Reich⸗ thum und die Harmonie seines Inhalts, möge es auch Forscher anziehen, welche keinem anderen Ziele zustreben als der Wahrheit. Dann werden Wissenschaft und Staat gleichen Erfolges sich freuen und dankbar unsere Nachkommen der heutigen Feier gedenken, welche durch Ew. Majestät Huld und Gnade einen wichtigen Abschnitt in der Entwickelung unseres wissenschaftlichen Lebens bildet.“

Hierauf erklärte der Verwaltungs⸗Direktor Prof. B evrich die

Uebernahme des Museums für vollzogen, worauf der derzeitige Rektor der Universität Prof. Hinschius ein Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König ausbrachte, in welches die Versammlung dreimal begeistert einstimmte. Unter Führung des Staats⸗Ministers Dr. von Goßler und der vier Direktoren erfolgte alsdann der Rund⸗

gang durch das Museum, nach dessen Beendigung die Allerhöchsten 8—

Herrschaften das Gebäude verließen.

Der Bazar zum Besten des Deutschen Frauenvereins für Krankenpflege in den Kolonien im Rathhause wurde gestern Nachmittag von Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Friedrich Carl besucht, Höchstwelche bei längerem Verweilen ver⸗ schiedene Gegenstände ankaufte prinzessin von Sachsen⸗Meiningen ließ mehrere machen. Leider ist der Bazar in der

Einkäufe

eines Arbeiters verursacht, einen mit kostbaren Teppichen behängten Blumentempel zerstörte. Nur dem energischen Eingreifen der Feuerwehr war es zu danken, daß der gefahrdrohende Brand auf den Herd be⸗ schränkt blieb. Der angerichtete Schaden ist ein ziemlich bedeutender; allein der Werth der verbrannten Teppiche beläuft sich auf 9000 Zum Glück ist der Bazar versichert. Um eine Unterbrechung des wohlthätigen Verkaufs zu vermeiden, hat man die Brandstätte neu mit Teppichen belegt und zu einer Kaisergruppe umgewandelt, zu deren Ausschmückung Dekorationsgegenstände aus der Zeit der Anwesenheit des Königs Humbert benutzt sind. Um die Kaisergruppe sind dann Blumenverkaufsstände gruppirt.

Auch die neue Woche beginnt mit der Ecöffnung zweier großen

der bisher begonnenen auch beute noch ihre sodaß zur Zeit fünf Wohlthätigkeits⸗Ver⸗ der Berliner appelliren

Bazare, während drei Pforten offen halten, anstaltungen dieser Art an den Opfersinn Von den beiden neuen Bazaren ist der cine vom Verein zu Unterstützung armer Wöchnerinnen im Ritterschaftshause am Wilhelmsplatz veranstaltet und, wie früher, reich ausgestattet der andere Bazar gilt der großen Vorstadtgemeinde von St. Bartholomäus und ist vom Beschäftigungs⸗Verein im Prediger⸗ hause, Am Friedrichshain 1a, aufgethan worden, um für di von den armen Frauen der Gemeinde gefertigten praktischen Sache Käufer zu finden. Die Dauer beider Bazare ist auf drei Tag berechnet. 18

8

Der Magistrat hat, wie hiesige Blätter berichten, vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordneten⸗Versammlung die ihm von einem Comité gemachte Vorlage angenommen, nach welcher die Stadt Berlin gewillt ist, den nach der geplanten Niederlegungder Schloß freiheit neugeschaffenen Platz in das Eigentbum und die Ver waltung der Stadt zu übernehmen. Der Plan der Niederlegung der Schloßfreiheit ist, wie die „Voss. Ztg.“ ausführt, schon sei Langem, und zwar seit dem Jahre 1861, innerbalb der städtischen Körperschaften erörtert worden, und wiederholt haben die städtischen Behörden ihre Bereitwilligkeit für die Nieder legung der Schloßfreiheit zu erkennen gegeben. Bei dem gegenwärtig vorliegenden Plane hat sich der Magistrat nur mit der Frage zu be⸗ schäftigen gehabt, welche Stellung er zu dem jetzt eingeleiteten Versuch, die Frage ohne direkte Aufwendung städtischer Mittel zu lösen, ein⸗ nehmen würde. 86

*

8 v11““

Vom Oberharz, 29. November. (H. C.) Seit gestern herrscht unausgesetzt Schneetreiben bei verhältnißmäßig warmer Temperatur; das ganze Gebirge hat sich in ein dichtes Schnee⸗ gewand gekleidet, das hier oben schon eine Stärke von einem halben Fuß und mehr angenommen. Auf den Postkursen Torfhaus⸗ Braunlage⸗St. Andreasberg, Klausthal⸗St. Andreasberg und Klaus⸗ thal⸗Osterode ꝛc. sind bereits die Schlitten eingestellt. ““

(Schluß des Mannigfaltigen in der Ersten Beilage.)

Wetterbericht vom 2. Dezember, Morgens 8 Uhr.

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Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp.

Temperatur

Stationen.

iv 0 Celfiug

red. in Millim.

5⁰ 0

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Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Haparanda. St Petersburg Moskau.. Cork, Queens⸗

town Cherbourg. delder .... I

gesetzt 7 Uhr.

2 wolkig 1 bedeckt 2 Nebel still wolkig still halb bed. 1 Nebel 1 Regen

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burg, a. G.) Mittwoch: Donnerstag:

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4 wolkenlos 6 2 bedeckt 5 2 bedeckt 1 bedeckt 774 9 3 bedeckt 776 2 bedecktꝛ) 775 4 Schnee gast. Wien 769 4 Schnee Vreslau 769 6 bedeckt Ile d'Aix. . 769 5 wolkenlos Nizza .... V 767 5 wolkenlos E.. 767 OC 2halb bed.

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Wiesbaden München. Chemnitz. Berlin..

statt.

8

8 Wallner-Theater. Dienstag :

ank in 3 Akten von G. von Moser

¹) Nachts Schnee. ²) Abends Schnee. ¹) Schnee· Nervös.

bröckeln. Uebersicht der Witterung.

Eine breite Zone hohen Luftdruckes erstreckt sich von Skandinavien und dem Ostseegebiete südwärts nach dem westlichen Mittelmeere hin, ziemlich intensive Depressionen liegen westlich von Irland und nordwestlich vom Schwarzen Meere. In Deutschland ist das Wetter ruhig, nebelig und kalt; nur in den östlichen Gebietstheilen wehen starke, nordöstliche bis nordwestliche Winde. In Frankreich, e und Oesterreich⸗Ungar herrscht⸗ Frost⸗ wetter.

Afrika. Moszkowski

Deutsche Seewarte.

Dienstag:

in 3 Akten, ö

Theater⸗Anzeigen.

Hönigliche Schauspiele. haus. 249. Vorstellung. 8 Ballet in 3 Akten und 4 Bildern von Paul Taglioni. Musik von Pugny und

Schauspielhaus. 264. Vorstellung. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. vom Direktor Dr. Otto Devrient.

Mittwoch: Opernhaus. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 265. Vorstellung Saudeamus. Lustspiel in 4 Aufzügen von Otto Vischer.

Deutsches Theater. Dienstag: Inlia. (Romeo: Hr. Friedrich Taeger von Olden⸗

Nächstenliebe.

Der Sohn der Wildniß. 2 Die nächste Aufführung von Faust’s Tod findet am Freitag, den 6. Dezember, statt.

Verliner Theuter. Mittwoch: Schlechte Rasse. Donnerstag: Montjoye, der Mann von Eisen. Leon Treptow. SA 99 Görß. r.e nfang 24 Tessing Theater. Dienstag: Dieselbe Vorstellung. Lustspiel in 4 Akten von Oscar Blumenthal. Mittwoch: Die Ehre. von Hermann Sudermann. Die nächste Aufführung des Schauspiels Der Fall Clémenceau findet Freitag, den 6. Dezember,

Schw und Otto Girndt. Scheidungsgrund. französischen Idee von Eugen Pansa und Carl Pauli. Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch u. Donnerstag: Scheidungsgrund.

Bictoria-Theater. Zeitgemälde in und Rich. Nathanson. Musik von A. Raida. Ballet von C. Severini Mitrwoch: Dieselbe Vorstellung.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Mit neuer, glänzender Ausstattung: Zum 41. Male: nach

Musik von Louis Roth.

Julius Fritzsche. Dirigent:

mann. Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Der Polengraf. Voranzeige. Sonnabend: Zum

zessin Pirouette.

von M. Ordonneau und

R. Genése.

Dienstag: Opern⸗ Satanella. Phantastisches

P. Hertel. Anfang 7 Uhr.

Die Räuber. In Scene Anfang

250. Vorstellung. Lohen burg. Dienstag: mama. (Belle-maman.) von Victorien Sardou und

Anfang Deutsch von Ernst Schubert.

Romeo und

Central-Theater.

nsg‚hgbend. (SDritter Cvelus des

Bildern) von Ed. Jacobson. Direktor Emil Thomas. Anfang

Adolph Ernst-Theater. Dienstag: Flotte Weiber.

Dienstag: König Lear.

von Franz Rotb.

Der Zann. Mittwoch:

Schauspiel in 4 Akten

12 11 Uhr. neue Phonograph. Erde bis zum Monde.

Dienstag, von

Fem 5 Male: aufführung. 1 Circus Renz, Karlstraße

Vorher: Zum 7. Male: Der 7 Uhr: Im dunklen

Schwank in 1 Akt nach einer

Nervös. Der

Hrn. Franz Renz. IFfagar,

vorzügl. Reitkünstlerinnen und

Dienstag: Stanley in Ascension

1 N Aler . 23 52 10 Bildern von Alex. Produktionen, ausgeführt von Frl.

Anfang 7 ¼ Uhr. Mittwoch: Aschenbrödel.

Theater.

Operette Sing-Akademie. Grahl'schen Abend von Mar. Jean. Arbeau.

Der Polengraf. einem G. de

Entwurfe von Richard Gense und In Scene gesetzt von Kapellmeister Feder⸗

1. Male: Prin⸗ Komische Operette in 3 Akten E Andrée. Musik von R. Planquette.

RKesidenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ Zum 39. Male: Lustspiel in 3 Akten Raimund Deslandes. Anfang 7 ½ Uhr. 8 Mittwoch u. folgde. Tage: Schwiegermama.

Direktion: Dienstag: Zum 5. Male: Historischer Possen⸗ „lachenden Berlin“.) Heiteres aus der Berliner Theater⸗Geschichte mit Gesang und Tanz in einem Vorspiel u. 3 Akten (sechs In Scene gesetzt vom 7 ½ Uhr.

Dresdenerstraße 72. Benefiz für Carl Weiß. Z. 104. M.: (Breslau). Hrn. Prem⸗Lieutenant v. Foelker⸗ Gesangsposse in 4 Akten von

AMrania, Invalidenstraße 57/62, 1—7 Uhr: Abends 7 ½ Hbr. Abends 8 Uhr im Hörsaal: Phonographisch⸗telephonische Musik⸗

Dienstag, Abends Erdtheil (Einnahme von Bagamovyo). Große equestrische Original⸗Pantomime, arrangirt und in Scene gesetzt vom Di Vorführen der 12 arab. Schimmelhengste, durch

f Blumenpferd, vor⸗ geführt von Hrn. Oscar Renz. Reitkünstler. auf dem gespannten 30 Fuß hohen und 70 Fuß langen Drahtzeil, staunenerregende equilibr. Natalie. Auf⸗ treten der Schulreiterin Frl. Guerra.

Der Circus ist gut geheizt.

Concert⸗Anzeigen.

Dienstag, 3. Dez.: II. Klavier⸗ Anfang 8 Uhr.

J. Fritzsche. Concert-Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilse). Karl Meyder⸗Concert. Dienstag, 3. Dez.: Ungar. Tanz von Kéler Béla. Walzer v. Strauß. „Con⸗ cert⸗Etude“ f. d. Harfe v. Parisch⸗Alvars, vorgetr. v. Frl. Lemböck. Königs⸗Polonaise v. Bilse. „An Alixis“ f. Piston v. Hartmann, vorgetr. von Hrn. Richter.

Sonntag, 8. Dez.: Matinée zum Besten des Krieger⸗Waisenhauses „Glücksburg“ zu Römhild in Sachs.⸗Mein. Anfang 12 Uhr.

Dienstag, 31. Dez. (Sylvester⸗Abend): seriptions⸗Ball.

Deutsch von

Sub⸗

Schwieger⸗

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Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Friederike Lasch mit Hrn. Berthold Burchardt (Prag—Berlin) Frl. Marie Dietz mit Hrn. Gerhard Hemm (Mansfeld—Bernburg). Frl. Margarethe Teichmüller mit Hrn. Dr. Robert Toppius (Braunschweig —Gedaysen)

Verehelicht: Hr. Referendar Wilhelm Weiler mit Frl. Katharina Heck (Düsseldorf). Hr. Bürgermeister Theodor Stankeit mit Frl. Agnes

Zuckermann (Altenessen). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Lehrer A. Wahlich

Emil Thomas.

samb (Metz). Hrn. Emil Dittmann (Berlin). —Eine Tochter: Hrn. Zahnarzt Arthur Richter (Berlin). Hrn. Reg. Baumeister P. Peters (Charlottenburg). Hrn. Prof. Max Flesch Frankfurt a. M.). Hrn. Amtsrichter O. Schlemm Uelzen). Hrn. C. Leder (Schalkau). Prn. Prem⸗Lieutenant im Seebataillon von der Eich (Berlin). 1 1“ . Gestorben: Verw. Frau Philippine v. Bonin, geb. v. Wenden (Köslin). Hrn. Oberst⸗Lieut. a. D. v. ee Tochter Eva (Berlin). Frau Emilie Martin, geb. Schimmel (Ostrowo). Frau Marie Sander, geb. Bremer (Herrenhausen). Frau Auguste Tovote, geb. Conradi (Meppen). Frau verw. Major v. Roques, geb. König (Hannover). Frau Thekla Teskowicz, geb. Zbvjemska (Bromberg). Hrn. Paul Opitz Tochter Elisabeth (Tempelhof). Frau Rech⸗ nungsrath Ida Dittmann, geb.

Weiffenbach (Neu⸗ Ruppin). Hr. Peofessor Wilhelm Langbein (Stettin).

Musik

geöffnet von

Der Von der

Dir. E. Renz.

Auftreten der

Redacteur: Dr. H. Klee.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage).

Auch Ihre Königliche Hoheit die Erb⸗

. Nacht zum Sonntag von einem Feuer heimgesucht worden, welches, durch die Unvorsichtigkeit

girte der englischen Pickard.

Es ergab sich, daß die meis

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en Reichs⸗Anzeiger

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Berlin, Montag, den 2. Dezember

und Königlich Preußischen Staat

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur wirthschaftlichen Lage. In dem verflossenen Quartal sind Erscheinungen, welche auf

einen Rückgang im Stande des Handels und der Industrie schließen

ließen, im Regierungsbezirk Hildesheim, wie von dort berichtet wird, nicht beobachtet worden Sämmtliche Fabriken haben ihre Thätigkeit im bisherigen Umfange fortgesetzt oder dieselbe noch ver⸗ größert. Nur ist zu beklagen, daß durch die andanernden erhöhten Kohlenpreise den Fabrikanten erbebliche Opfer erwachsen, ohne daß sie zur Zeit Ersatz dafür erreichen können. Die großeren industriellen Etablissements haben ihre Absatzgebiete im Auslande behauptet, zum Theil auch neue erobert.

Die Lage der industriellen Arbeiter ist daher durchweg als gut zu bezeichnen. Ueber Mangel an Arbeit wird nicht geklagt, tüchtige Arbeiter werden gesucht und gut bezahlt.

Durch die hervorragend rege Bauthätigkeit begünstigt sind namentlich die Ziegeleien, welche den ihnen zu Theil gewordenen Aufträgen bisweilen nicht baben nachkommen können. Aus demselben Grunde sind auch die Löhne der Bauhandwerker ziemlich erheblich gestiegen.

Zur ländlichen Arbeiterfrage.

Die allgemeine Lage der ländlichen Arbeiter ist auch im Re⸗ gierungsbezirk Hildesheim, wie von dort berichtet wird, während des verflossenen Vierteljabres eine durchaus befriedigende gewesen. Bei starker Nachfrage nach Arbeitskräften ist hoher Lohn gezahlt worden, während die Preise der nothwendigen Lebensmittel, mit Aus⸗ nahme des Fleisches durchaus im Verhältniß zu den Löhnen gestanden haben. Die Preiserhöhung des Fleisches Seitens der Schlächter kommt indessen bei der ländlichen Arbeiterbevölkerung ver⸗ bältnißmäßig weniger in Betracht, weil diese durch Einschlachten von Schweinen ihren Bedarf an Fleisch fast überall vollständig selbst deckt. Gegenüber der starken Nach rage an Arbeitskräften ist sogar theilweise das Angebot zu gering gewesen Namentlich im Landkreise Hildesheim ist darüber geklagt, daß die landwirthschaftlichen Arbeiter sich häufig den industriellen Etablissements zuwenden oder in den Städten als Handwerker oder Dienstboten Beschäftigung suchen.

Zur Arbeiterbewegung.

Der „Schlesischen Zeitung“ wird geschrieben: ⸗In der überaus zahlreichen sozialdemokratischen Arbeiterversammlungen, welche zur Zeit in Berlin abgehalten werden, beschäftigt man sich mit dem Arbeit⸗Feiertag“ am 1. Mai n. J, mit der nächsten Frühjahrs⸗ Lohnbewegung, die an Umfang und Tiefe die diesjährige noch über⸗ nreffen dürfte. Dabei spielt in den Versammlungen die Zunahme des Pferdefleischkonsums und die Erhöhung der Pferdefleischpreise, die Kirdorfer Hundeschlächterei, die in Aussicht genommene große Kaninchenzüchterei ꝛc. eine große Rolle. Man verfehlt in den Versammlungen nie, auf die Zunahme des Luxus unter den Be⸗ sitzenden hinzuweisen und die Pracht und den Glanz der feinen Stadt⸗ viertel zu der Nothlage weiter Arbeiterkreise in schärfsten Gegensatz zu stellen. Eine bedenkliche Stimmung ist in allen Ver⸗ sammlungen vorherrschend. Den Schluß aller Versammlungen bildet die Aufforderung, nur in Wirthschaften zu verkehren, in welchen Arbeiterblätter ausliegen. Von der Demonstration am nächsten 1. Mai verspricht man sich viel. An diesem Tage soll in allen Werkstätten gefeiert werden, um zu zeigen, daß alle Arbeiter die Verkürzung der Arbeitszeit wollen.“

Gestern fand in Essen a. R. eine von etwa 3000 Berg⸗

besuchte Versammlung statt. Es wurde eine aus

Mitgliedern bestehende Kommission gewählt, welche mit der Kom⸗

mission der Zechenvertreter über die völlige Aufhebung der

„Sperre“ verhandeln soll. In tiner am nächsten Sonntag statt⸗

findenden weiteren Versammlung foll dann, wie „W. T. B.“ berichtet, ein entscheidender Entschluß gefaßt werden.

Ueber die Arbeiterbewegung in England liegen folgende Mel⸗ dungen der „A. C.“ vom 28. November vor:

Im Westminster Palace Hotel fand am 27. eine Ver⸗ sammlung von Kobhlenbergwerks⸗Eigenthümern aus allen Theilen des Landes statt. Einstimmig wurde beschlossen, die Arbeitszeit für die unter der Erde orbeitenden Kohlengräber nicht weiter zu verringern. Die Produktionskosten würden sonst nicht nur erheblich erhöht werden, sondern es würde auch Kohlenmangel ent⸗ stehen, welcher auf die Länge der Zeit Arbeitgeber wie Arbeitnehmer gleich schädigen würde.

In Newport, Monmouthsbhire, traten am Mittwoch 71. Dele⸗ und schottischen Bergleute zu einer

onferenz zusammen. Den Vorsitz führte der Arbeiter⸗Abgeordnete Zuerst wurden die Berichte über die Stimmung der ver⸗ schiedenen Distrikte zum Sstündige n Normalarbeitstage verlesen. isten Grubenarbeiter, nicht aber alle dafür sind. Auch üͤber die Frage, ob der Normalarbeitstag kontraktlich oder gesetzlich zu erzwingen ist, herrschte Verschiedenheit der Ansicht. Harvey von Derbvshire beantragte allgemeine Kündigung der Kontrakte 1. Januar 1890; die Arbeiter hätten in dem letzten Jahre viel erreicht. Seit Oktober hätten sie eine 20prozentige Lohnerhöhung erwirkt und weitere 10 % stünden

2

in Aussicht. Wenn alle in der Konferenz vertretenen

Grafschaften ihr bisherises Verhältniß mit Beginn des neuen Jahres kündigen würden, so sei nicht zu zweifeln, daß das Jahr 1890 ihnen den Sstündigen Arbeitstag bringen werde. Die Debatte über den Antrag wurde auf den 28. d. verschoben.

Der Strike der Arbeiter und Arbeiterinnen der großen Tele⸗ graphenfabrik in Silvertown (London) dauert trotz des furchtbaren, unter den Ausständigen berrschenden Elends noch immer fort. Der Londoner Gewerkrath hat daher an die 27 000 Arbeiter, welche er als Exekutive vertritt, einen Aufruf mit der Bitte um un⸗ gesäumte Beiträge gerichtet.

Die Produktivgenossenschaftder Londoner Schneider, welche vor einem Jahr gegründet worden ist, beschloß, eine Werkstätte zu eröffnen, in welcher 500 Gesellen arbeiten können, und alle nöthiger Maschinen anzuschaffen. Die Gesellschaft wird die Löhne auszahlen und die Arbeiter an dem Nettonutzen betheiligen. Kardinal Manning, Lord Dunraven und andere Arbeiterfreunde stehen in sympathischer Weise der Sache gegenüber.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 17. November bis inkl. 23. November er. zur Anmeldung gekommen: 285 Eheschließungen, 926 Lebendgeborene, 37 Todtgeborene, 502 Sterbefälle.

Kunst und Wissenschaft.

Der Direktor der vorgeschichtlichen Abtheilung des Museums für Bölkerkunde, Dr. A. Voß, hat kürzlich, wie schwedische Blätter berichten, dem Dr. G. Brunius in Landskrona einen Besuch abgestattet, um dessen archäologische Sammlung, aus welcher ge⸗ nanntes Museum schon viele merkwürdige Gegenstände erworben oder verehrt erhalten hat, zu besichtigen. Dr. Brunius hat bei dieser Gelegenheit wieder dem Museum eine schöne Sammlung von Alter⸗ thümern zur Vervollständigung seiner früheren Geschenke übermacht. 11“ 8

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Der Schriftsteller Carl Mueller (Otfried Mvlius) is in der Nacht vom 28. zum 29. November zu Stuttgart in Folge eines Schlagflusses im Alter von 70 Jahren gestorben.

Ein werthvolles Stück altkirchlicher Skulptur ist un⸗ längst der Verborgenheit und Profanation, in die es versunken war, entrissen worden. Pfarrer Zumhasch in Borg hast (Westfalen) ent⸗ deckte dieser Tage einen alten romaaischen Taufstein bei einem Kötter, wo derselbe als Kubtrog diente Auch der zum Taufstein ge⸗ hörige Untersatz war zu einem aäͤhnlichen Zweck berabgewürdigt. Der seitherige Besitzer trat beide Theile gern gegen zwei neue Tröge ab. Das Stück, welches auf diese Weise seinem ursprünglichen Zwecke wiedergegeben werden kann, ist, nach Ansicht des „Westf. Merkur“, eine Perle romanischer Kunst aus der besten Zeit, geziert mit herr⸗ lichen Blatt⸗ und Rankenornamenten, welche, wie auch der ganze Stein, noch völlig unversehrt sind.

In Rom ist man, wie wir der „N. A. Z“ entnehmen, bei dem Bau des neuen Justizpalastes am Castello di Sant' Angelo kürzlich auf zwei Marmor⸗Sarkopbage gestoßen. Der eine von gewöhnlichem Maße ist in den Hof eines der kapitolinischen Museen gebracht worden Er bot nichts Bemerkenswerthes und stammt aus der Augusteischen Zeit. In dem vpöllig mit Wasser angefüllten Innern befand sich ein Skelett ohne weitere Zuthaten von Schmuckgegen⸗ ständen oder Waffen. Der andere ungeheuer große und schwere Marmorsarg befindet sich noch an der Fundstelle. Die Basrelief⸗ Darstellungen deuten auf das dritte oder vierte Jahrhundert hin. Er ist mit einem massiven, dachartigen Marmorblock verschlossen, so daß man von dem Inhalt noch keine Kenntniß hat nehmen können.

Das Jahrbuch der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Alterthümer zu Emden (Selbstverlag der Gesellschaft) bringt in dem kürzlich ausgegebenen 2. Heft 8. Bandes (1889) eine Geschichte der von Derschau'schen Bibliothek in Aurich nebst urkundlichen Nachträgen zu der früher veröffentlichten Lebensbeschreibung ihres Stifters (vom Ober⸗ Landesgerichts⸗Raͤth Dr. Fabricius in Celle). Der Arbeit ist ein Porträt des Regierungs⸗Präsidenten Christoph Friedrich von Derschau beigegeben. Kleinere Mittheilungen beziehen sich auf die Frage, ob der Maler Ludolf Backhuyzen in Emden geboren sei, auf die Nordener Reformation und die Geschichte der Wiedertäufer in Ostfriesland. Der Jahresbericht für 1888/89 wird erst im nächsten Jahrbuch erscheinen, da der Ausbau des Gesellschaftshauses noch nicht vollendet ist und über die Geschichte des Baues, die innere Einrichtung, die Samm⸗ lungen ꝛc. darin gusführlich Mittheilung gemacht werden soll. Der vorläufige Bericht konstatirt, daß die Bestrebungen der Gesell⸗ schaft für die Förderung ihrer Zwecke einen erfreulichen Fortgang genommen und daß es ihr dabei an dankenswerther Unterstützung von Behörden, Freunden und Gönnern nicht gefehlt hat. Die Direktion der Gesellschaft bilden zur Zeit die Herren Gymnasial⸗ Direktor a. D. Dr Schweckendieck (Direktor), Prof. Dr. Kohlmann (Vize⸗ Direktor), Pastor Pleines (Sekretär) und Handelskammer⸗ Sekretär von Rensen (Rendant).

Handel und Gewerbe.

Berlin, 30. November. (Wochenbericht für S.

ate und Hülsenfrüchte von Max Saberskv.) Ia. Kar⸗

rke 16 17 ℳ, Ia. Kartoffelmehl 16 17 ℳ, Ea. Kar⸗ offelmehl und Stärke 14 15 ℳ, feuchte Kartoffelstärke loco und Parität Berlin 7,50 ℳ, Frankfurter Syrupfabriken zahlen frei Fabrik Frankfurt a. Oder 7,40 ℳ, gelber Syrup 17 17 ½ ℳ, Capillair⸗ Export 19 ½ 20 ℳ, Cagyillair Syrup 18 19 ℳ, Kartoffel⸗ zucker Capillair 19 19 ½ ℳ, do. gelber 17 ½ 18 ℳ, Rum⸗Couleur 34 36 ℳ, Bier⸗Couleur 34 36 ℳ, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 27 28 ℳ, do. sekunda 24 25 ℳ, Weizen⸗ stärke (kleinst.) 38 39 ℳ, Weizenstärke (großstück.) 40 41 ℳ, Hallesche und Schlesische 40 42 ℳ, Schabe⸗Stärke 30 31 ℳ, Mais⸗ Stärke 30 31 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 45 ½ 47 ℳ, do. (Stücken) 43 44 ℳ, Victoria⸗Erbsen 18 ½ 22 ℳ, Kocherbsen 18 22 ℳ, grüne Erbsen 19 22 ℳ, Futtererbsen 15 ½ 16 ℳ, Leinsaat 22 24 ℳ, Linsen, große 40 50 ℳ, do. mittel 30 40 ℳ, do. kleine 20 30 ℳ, gelber Senf 20 26 ℳ, Kümmel 42 46 ℳ, Mais loco 14 14 ½ ℳ, Buch⸗ weizen 14 15 ℳ, inländische weiße Bohnen 19 22 ℳ, breite Flachbohnen 23 26 ℳ, ungarische Bohnen 19 21 ℳ, galizische und russische Bohnen 17 19 ℳ, Hanfkörner 15 16 ½ ℳ, Leinkuchen 15 16 ½ ℳ, Weizenschale 10 10 ½ ℳ, Roggentleie 10 10 ¼ ℳ, Raps⸗ kuchen 16 17 ℳ, Mohn, weißer 38 42 ℳ, do. blauer 36 40 ℳ, Hirse, weiße 19 21 Alles ver 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg. 8

Die „New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.“ schreibt unter dem 22. v. M.: Die allgemeine Geschä tslage hat sich im Wesent⸗ lichen nicht verändert, obgleich die Aktien⸗Börse während der letzten acht Tage recht launisch war, und verschiedene der hauptsächlichsten Artikel nicht unbedeutende Preisveränderungen erfahren haben. Der Grund hierfür liegt darin, daß reiche Ernten den Kern der Situation bilden und daher wohl zeitweilige Störungen und Preis⸗ schwankungen eintreten mögen, im Ganzen aber das Geschäft ein gesundes bleiben wird. Was den Stand der Preise betrifft, so ist, bei der stets größer werdenden Produktion in allen Branchen, die Tendenz seit langer Zeit nach unten gerichtet gewesen, andererseits ge⸗ bieten aber der wachsende Konsum und die immer wachsame Speku⸗ lation dem Rückgange ab und zu Einhalt. So sehen wir, daß Eisen, trotz der bedeutend größeren Produktion, höher geht und ebenso, daß Baumwollwaaren bei der großen Ernte in Baum⸗ wolle und der Zunahme der Fabrikation, sich auf hohem Standpunkte halten können. Von Cerealien hat Weizen in letzter Zeit eine eigenthümliche Stellung eingenommen. Gingen die Preise höher, so sind die Aufträge vom Auslande ausgeblieben; daraufhin sind dann die Preise gefallen, um auf einlaufende größere Ordres dann wieder zu steigen. Dieses Spiel hat sich da⸗ durch so oft wiederholen können, daß man immer noch im Ungewissen darüber ist, wiebviel Weizen Europa zur Deckung seines Defizits nöthig hat. Schweinefleisch und Schweinefleisch⸗Produkte sind im steten Rückgange begriffen. Der Konsum kann mit der immer größer wer⸗ denden Produktion nicht gleichen Schritt halten, und dürfte, obwohl die Preise schon sehr niedrig sind, ein weiterer Rückgang in Aussicht stehen. Zum Schluß ist leider zu konstatiren, daß diese Woche verhältnißmäßig viele Susvpensionen, namentlich aus dem Süden, ge⸗ bracht hat.

Breslau, 30. November. (W. T. B.) In der Bessemerie der Oberschlesischen Eisenbahnbedarfs⸗Gesellschaft des Werkes „Friedenshütte“ fand heute ein Maschinenwellenbruch statt. Man hofft, den Schaden in 2—3 Wochen ersetzen zu können. Der Ausfall dürfte kein zu bedeutender sein.

Glasgow, 30. November. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 960 797 Tons gegen 1 029 728 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen 88 gegen 71 im vorigen Jabhre.

St. Petersburg, 2. Dezember. (W. T. B.) Die Reichs⸗

bank ermäßigte den Zinsfuß um †¼ %.

New⸗York, 30. November. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 7449 227 Doll. davon für Stoffe 1 963 486 Doll., der Werth der

Einfuhr in der Vorwoche betrug 11 786 297 Doll., davon für Stoffe 2 730 682 Doll.

Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 1. Dezember. (W. T. B.) Po Ilert“, der Hamburg⸗Amerikanischen Pa iengesellschaft hat, von New⸗York kommend, heut

sirt zember. (W. T. B) Der Postdampfer

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„Rugia“ rg⸗Amerikanischen Packetfabrt⸗Akriengesell⸗ Hamburg kommend, gestern Abend in N Postdampfer „Sarxonia“ derselbe kommend, heute Morgen Lizard 2. Dezember. (W. T. B.) In Folg werden zahlreiche Verkehrs ebe, insbesondere von der Sü⸗ ldet.

„2. Dezember. (W. T. B.) Der Llovddampfer aria“ ist gestern Abend, von Konstantinopel kommend, hier ingetroffen.

London, 1. Dezember. (W T. B.) „Arab' ist heute auf der Ausreise von Madeira Der Union⸗Dampfer „Trojan' ist heute auf Capetown und der Union⸗Dampfer „Athenian Heimreise in Southampton angekommen.

St. Petersburg, 2. Dezember. (W. T. der Schiffahrt steht unmittelbar bevor, da Ladogasee treibt. Die Temperatur ist unter Null

Mannigfaltiges.

Ueber die Erfindung eines automatischen Laternenanzün⸗ ders wird der „Frankf. Ztg.“ geschrieben: Der städtische Beleuchtungs Inspektor Allen in Boston hat ein Uhrwerk ersonnen, welches das Anzünden und Auslöschen der Straßenlaternen genau zur richtigen Zeit selbständig besorgen soll. Es ist ein an jeder Laterne ange⸗ brachtes Achttagewerk mit einer werkartigen Einrichtung; anstatt der Rassel besitzt es eine Feder, die mit einem 400 kleine Zündpillen tragenden Cylinder verbunden ist; wenn die Zeiger die bestimmte Stunde weisen, empfängt der Cpylinder eine kleine Drehung, ein kleiner Hammer trifft die Zündpille, zugleich öffnet sich der Gashahn und im selben Augenblick sind alle Laternen an⸗ gezündet, vorausgesetzt, daß die Uhren alle gleichmäßig gehen. Das Auslöͤschen erfolgt durch einen ähnlichen ein⸗ fachen Mechanismus mit derselben Pünktlichkeit. Die Verstellung der Anzünde⸗ und Auslöschvorrichtung entsprechend der Jahreszeit, ja sogar dem Mondschein im Kalender, wird durch ein genau berechnetes System von Zahnrädern bewirkt. Ein Mann kann also, anstatt all⸗ nächtlich zweimal seine Runde zu machen, gemüthlich bei Tage jede Woche einmal die Uhr aufziehen und so 7 bis 14 Laternenanzünder aller Art ersetzen; einmal nur im Jahre müssen die Zündkapseln er⸗ neuert werden. Die Uhren stehen in einem staub⸗ und wasserdichten Gehäuse und sollen so einfach sein, daß es fast unmöglich, sie in Un⸗ ordnung zu bringen. Mr. Allen berechnet die mit seiner Erfindung zu erzielende Ersparniß auf über 6 Dollars jährlich für jede Lampe, was für das Budget der Stadt Boston mit ihren 10 000 Laternen die hübsche Summe von 60 000 Dollars usmachen würde.

Frankfurt a. M. An Sonnabend fand hier eine von Industriellen, Technikern, Finanziers und Gelehrten zahlreich besuchte Versammlung statt, in welcher das Projekt für die Abhaltung einer internationalen elektrotechnischen Aus⸗ stellung, welche vom Juni bis zum Oktober 1890 auf dem Terrain vor dem Hauptbahnhofe stattfinden soll, verhandelt und genehmigt wurde. Die Königliche Eisenbahnverwaltung hat, wie „W. T. B.“ meldet, das Terrain hierzu bereitwilligst zur Verfügung gestellt Versammlung wählte den Vorstand für die Ausstellung und nehmigte den vorläufigen Finanzplan. Zu Ehrenmitgliedern Comités wurden Siemens. Edison und Thomson ernannt. . Ehren⸗Präsidium der Ausstellung haben der Präsident der Eisen⸗ bahn⸗Direktion Guerard, der Ober⸗Postdirektor Heldberg und der Ober⸗Bürgermeister Miquel übernommen.

†t Goslar. Neben dem Kaiserhause ist nunmehr auch der neu gefertigee Springbrunnen aufgestellt worden. Für die Wieder⸗ herstellung der Mauer an dem Kaiserbleek (Dingstätte) sind durch die

ttel bewilligt. Der

dwand der Vollendung -

Huld Sr. Majestät des Kaisers die P

Professor Wislicenus hat die große Bil näher geführt. Der Kreis und die Goslar gehen mit dem Gedanken um, Sr. Majestät dem hochs Kaiser Wilhelm I. vor dem Kaiserhause ein Denkmal, nd in einer Reiterstatue, zu setzen.

½½ München, 30. November. In Folge anhaltenden Schnee⸗ falls entgleiste heute früh bei der Einfahrt in die Station Walvertskirchen die Maschine des Personenzuges 312 mit einem Gepäckwagen und einem unbesetzten Personenwagen. Personen wurden nicht verletzt; die Maschine und die beiden Wagen wurden in Folge Anprallens an den in Walpertskirchen stehenden Gegenzug geringfügig beschädigt. Die Verkehrsstörung war um 10 Uhr Vormittags behoben.

Bremen. Wie dem Norddeutschen Llovd telegrbphisch mitgetheilt wird, stattete der englische Gouverneur Lord Carrington am 28. v. M. dem auf der Rhede von Sydne vor Anker liegenden neuen Daimpfer „Kaiser Wilhelm II.“ einen Besuch ab. Es ist dies, sagt die „Wes.⸗Ztg.“, ein Beweis dafür, mit welch großer Aufmerksamkeit man von englischer Sei aus das deutsche Unternehmen verfolgt. Die vorzügliche Einrichtung des Schiffes dürfte wesentlich dazu beitragen, den Ruf, deutsch⸗australische Linie schon jetzt genießt, noch zu heben. Dampfer, welcher sich auf seiner ersten Australfahrt befindet, am 30. November von Sydney aus die Heimreise antreten.

Die Fischerei⸗Abtheilung der Nordwestdeutschen Gewerbe⸗ und Industrie⸗Ausstellung in Bremen, wird, wie die „Wes.⸗Ztg.“ meint, was Küsten⸗ und Hochseefischerei anbelangt, zweifelsohne in sehr erfreulicher Weise sich darstellen und dadurch ein Bild bieten, wie es bisher noch niemals in Deutschland gezeigt worden ist. Die betreffenden Berathungen haben am Donnerstag unter dem Vorsitz des Präsidenten Herwig aus Berlin begonnen.

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Wien. Wie die „Oesterreichische Touristen⸗Zeitung“ mittheilt, soll sich eine englische Gesellschaft mit der Idee der Erbauung einer Eisenbahn auf den Glockner befassen, und soll zu diesem Bebefe von Ingenieuren die Strecke Ferleiten⸗Pfandlscharte⸗Glockner⸗ haus⸗Pe zigenpint einer Begehung unterzogen werden.

Ceylon. Die Perlenfischerei in Ceylon hat eine höchst erfolgreiche Saison hinter sich. Im Verlaufe von 22 Tagen wurden von 50 Tauchern 000 000 Muscheln an die Oberfläche gebracht. Das ganze Erträgniß der diesjährigen Fischerei wurde zu 24 Schillinge für je 1000 Muscheln verkauft. Die Regierung erhielt als ihren Antheil 20 000 und die Taucher verdienten 6400 £. Die größten Perlen haben in Ceylon einen Werth von 40 bis 60 £; in Europa erzielen sie das Dreifache dieses Werthes und manchmal 1“

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