1889 / 296 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Dec 1889 18:00:01 GMT) scan diff

geschrei gute Wahlgeschäfte machen zu können, uns solls Recht sein. Denn das wird schließlich jeder Wähler einsehen, daß schlechtere

Ernten höhere Kornpreise bringen als gute. Und man wird dem Abg. Grafen zu Stolberg nur zustimmen können, daß, nachdem die Politik des Schutzes der nationalen Arbeit viermal den Wählern unterbreitet ist und sie stets mehr Vertheidiger derselben in den Reichstag geschickt haben, auch die Vertheuerungsreklame daran nichts ändern wird wenn nur die Freunde der Schutzpolitik ihre Schul⸗ digkeit thun. Dafür, daß dieses nicht vergessen wird, zu sorgen, soll unsere angenehme Pflicht während der Wahlcampagne sein.“

Statistik und Volkswirthschaft.

Produktion der Bergwerke, Salinen und Hütten. In dem diesjährigen Oktoberheft zur Statistik des Deutschen

1““

Reichs werden die definitiven Uebersichten über. Die Pxoduktion der

Bergwerke, Salinen und Hütten im deutschen Reichs⸗ und Zollgebiet für das Jahr 1888 veröffentlicht. Hiernach hat die Produktion fast sämmtlicher Erzeugnisse der Montanindustrie recht beträchtlich gegen das Vorjahr sich gesteigert. Der Bergwerks⸗ betrieb ergab ein Mehr der Produktion von rund 7 Millionen Tonnen, und zwar stieg die Förderung bei Mineralkohlen und Bitumen von 76 Millionen Tonnen in 1887 auf 82 Millionen in 1888, bei den Mineralsalzen von 1508 912 t in 1887 auf 1 663 342 t in 1888, und bei den Erzen von 11 083 574 t in 1887 auf 12 185 987 t in 1888. Die Gewinnung von Salzen aus wässeriger Lösung stellte sich in 1888 um 23 527 t höher als im Vorjahr, und beim Hüttenbetrieb betrug die Gesammtproduktion des Jahres 1888 5 018 423 t gegen 4 679 627 t in 1887. Auch der Betrieb der Werke zur weiteren Verarbeitung des Roheisens war ein recht lebhafter. Die Eisengießereien stellten im Jahre 1888 251 t Gießereiprodukte her gegen 763 528 t in 188è7. Die ißeisenwerke lieferten in 1888 1 644 443 t S ißei gegen 1 624 978 9t in 1887, während sich etrieb die Menge der dargestellten Flußeisenfabrikate 8 404 t in 1887 auf 1 862 677 t in 1888 erhöhte. Dabei war die Preisbewegung der Montanprodukte im Betriebsjahr 182 fast allgemein (namentlich bei den Hüttenprodukten) eine aufwä steigende, nur bei Braunkohlen, Steinsalz, Kochfalz, Glaubersalz un Silber zeigte sich ein Rückgang im Preise gegen das Vorjahr. Zur wirthschaftlichen Lage.

Aus Königsberg i. Pr. wird berichtet, daß die Lage der arbeitenden Klasse als gute bezeichnet werden kann. Bei reich⸗ licher Beschäftigung hat sich der durch unaufhörlichen Abfluß nach den Industriebezirken der westlichen Provinzen stellenweise stark gelichteten Arbeiterbevölkerung guter Verdienst geboten. Die ausgiebige Ernte an Kartoffeln im Regierungsbezirk Königsberg und die dadurch ver⸗ ursachten niedrigen Preise des Hauptlebensmittels dieser Klasse tragen zur Sicherstellung derselben bei. Trotzdem ist die Arbeiterkolonie in Karlshof bei Rastenburg bereits be⸗ völkert und erfahren die Naturalverpflegungs⸗Anstalten lebhaften Zuspruch. Die schlechte Lage und der Geldmangel der Bevölkerung bleibt auf die unmittelbar von derselben abhängigen Handwerker der kleinen Städte nicht ohne Einfluß. In den größeren Städten der Provinz Ostpreußen, wie überhaupt im Großgewexnbe sind der⸗ artige schädigende Rückwirkungen indeß bis jetzt nicht hervorgetreten, die Fabriken in der Stadt Königsberg arbeiten im Allgemeinen in gleicher Arbeitszdahl wie früher weiter In einzelnen Fabriken ist sogar eine Vermehrung der Arbeiterzahl eingetreten.

Auch im Regierungsbezirk Gumbinnen finden die Arbeiter nach wie vor überall genügende Beschäftigung bei reichlichem Ver⸗ dienst, zumal auch dort durch die Auswanderung von Arbeitern nach den westlichen Provinzenin einzelnen Theilen des Bezirks sich eher ein Arbeitermangel fühlbar zu machen begint.

Zur Arbeiterbewegung.

Ueber den Empfang Sr. Majestät des Kaisers in Worms durch eine Arbeiter⸗Deputation liegt in der „B. Börs⸗Ztg.“ folgender Bericht vor: Die Arbeiter von Worms haben es sich nicht nehmen lassen, dem Kaiser bei seinem Besuch der Stadt eine be⸗ sondere Huldigung darzubringen. Bei seinem Aussteigen auf dem Bahnhof Rosengarten überreichte ihm eine Deputation auf goldverziertem schwarzen Sammetkissen einen frischen Lorbeerkranz mit einer Schleife in den Reichsfarben und eine Adresse, in welcher dem aufrichtigen Danke für die Fürsorge des Kaisers für den Arbeiterstand und dem festen Vertrauen auf die zum Schutze des⸗ selben erlassenen weisen Gesetze wie auf das fernere Wohlwollen des Kaisers Ausdruck gegeben wird. Der Kaiser dankte mit warmen Worten für die loyale Kundgebung der ihm von jeher als besonders reichstreu und tüchtig bekannten Arbeiter von Worms, welche stets allen Versuchungen und Lockungen nach anderen Richtungen hin wider⸗ standen hätten und sprach die Hoffnung aus, daß das gute Beispiel bei den Arbeitern des Vaterlandes überall die beste Nachahmung finden möge. 3

In einem ausführlichen Artikel über die „Frage der Wieder⸗ beschäftigung entlassener Bergleute im Ober⸗Bergamts⸗ bezirk Dortmund“ theilt die „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ mit, daß der im Juni von der Zeche Kaiserstuhl in Dortmund entlassene Berg⸗ mann Schröder sich gestern wegen Wiedereinstellung an seiner früheren Arbeitsstätte gemeldet habe. Es wurde ihm darauf, ob⸗ gleich ein solches Entgegenkommen der Zeche nach dem Sinne des Beschlusses der Essener Werksbesitzer nicht geboten war, von dem Betriebsführer eröffnet, daß er heute Mittwoch, 11. Dezember, sofort wieder anfahren könne. Schröder erkannte dieses Entgegen⸗ kommen, wie die „Rh. Westf. Ztg.“ weiter schreibt, dantbar an und bat darum, man möge jetzt auch von weiteren „Maßregelungen“ ab⸗ sehen. Wie dasselbe Blatt ferner hört, sollten in Folge einer Uebereinkunft am Dienstag gleichzeitig auf allen Zechen, wo „Maßregelungen“ stattgefunden, die Betroffenen um Wiedereinstellung in die Belegschaft nachsuchen. 2

Die schlesischen Bergarbeiter stehen den augenblicklichen Vorgängen im rheinisch⸗westfälischen Kohlengebiet, wie wir einem Bericht der „Voss. Ztg.“ entnehmen, ziemlich kühl gegenüber. In Alt⸗ wasser bei Waldenburg fand am Sonntag eine vom Knappen⸗ verein berufene Versammlung von Bergleuten statt, an welcher mehrere Hundert Bergleute theilnahmen. Es wurde u. A. beschlossen, einen „Verband der Knapvpschaftsvereine Nieder⸗ chlesiens“ zu bilden. Bemerkenswerth war die Aeußerung ines Redners, daß die rheinisch⸗westfälischen Bergleute ihre Sache selber vertreten möchten; die schlesischen Bergleute würden sich rvon jenen nicht ins Schlepptau nehmen lassen, da jene um ganz andere Dinge kämpfen als die Schlesier. Ferner wurde die Frage erörtert: „Wie verhält sich der Lohn des Bergmanns zum Kohlenpreis⸗Aufschlag?“ Es wurde Klage geführt, daß einige Grubenverwaltungen ihre Versprechungen nicht gehalten haben, z. B. wurden statt 10 % versprochener Lohnerhöhung nur 5 % gezahlt. Auch wurde die Einführung wöchentlicher Abschlagszahlungen verlangt, damit das Kreditunwesen aufhöre Diese letztere Forderung sowie die einer achtstündigen Arbeitszeit sollen im Laufe der Woche den Gruben⸗ besitzern mitgetheilt werden Falls diese sich weigern, darauf einzu⸗ gehen, wird für den 1. Januar 1890 ein Generalausstand an⸗ gekündigt. 8

Aus dem Saarrevier meldet man der Frkf. Ztg“ unter dem 9. d. M., daß die Bergleute der dortigen fiskalischen Gruben durchaus gemeinsam mit den westfälischen Kameraden handeln werden. Deshalb gelte auch für sie der achttägige Waffenstillstand, der jetzt dort geschlossen ist.

Die belgische Arbeiterpartei, schreibt man der Münchener „Allgemeinen Zeitung“ unter dem 7. Dezember, verfolgt die Zer⸗ würfnisse zwischen den westfälischen Bergleuten und Gruben⸗ besitzern mit der größten Aufmerksamkeit. Ihr Organ, das „Peuple“, fordert die belgischen Bergleute bereits auf, dafür zu sorgen, daß im Falle des Ausbruchs eines allgemeinen Ausstandes in den westfälischen

Bergwerksbezirken die deutschen Bergwerke nicht etwa ihren Kohlen⸗ bedarf aus Belgien beziehen können. Zu diesem Behufe wurden sozialistische Emissäre in die belgischen Kohlenbezirke entsendet, welche den Bergleuten nahe legen, nur so viel Koblen zu Tage zu fördern, als für den Verbrauch in Belgien selbst nothwendig ist. Sollte jedoch der Generalstrike in Westfalen ausbrechen, dann sollen auch die belgischen Bergleute massenhaft die Arbeit einstellen, um so durch eine allgemeine Krisis die Bergwerksbesitzer zum Nachgeben zu zwingen.

Eine Aussicht auf Vermeidung des drohenden Gasheizer⸗ Ausstandes im Süden Londons ist, wie die „Allg. Corr.“ meldet, noch immer nicht vorhanden. Die Kohlenträger sind ent⸗ schlossen, zur nämlichen Zeit, wie die Gasheizer, die Arbeit ein⸗ zustellen, wenn ihren Beschwerden bis dahin nicht ab⸗ eholfen ist. In Manchester und Salford machen sich die Folgen des dortigen Gasarbeiterstrikes sehr fühlbar. Die Straßen sind entweder gar nicht oder nur spärlich beleuchtet. Die Läden und Haushaltungen sind fast aus⸗

täglich im Preise in Folge der großen Nachfrchse. Am Sonntag blieben viele Kirchen für den Abendgottesdienst geschlossen, weil nicht genügend Gas vorhanden war. In andern Kirchen behalf man sich mit Kerzen und Oellampen.

Unter den englischen Dockarbeitern scheint das Striken gar kein Ende nehmen zu wollen. Am 7. d. M. legten fast alle Dock⸗ arbeiter in Maryport die Arbeit nieder, weil einige nicht zu ihrem Gewerkverein gehörige Leute nicht entlassen wurden. Der Lohn der Dockarbeiter ist nicht schlecht. Sie erhalten 7 sh per Tag.

Handel und Gewerbe.

Berlin, 8. Dezember. (Wollbericht des Ctrebl. f. d. Text.⸗Ind.). Auch in der vergangenen Woche war das Geschäft ein lebhaftes. Für den Kamm gingen ca. 800 Ctr. nach Sachsen und von Fabrikanten dürften 3 490 Ctr. aus dem Markt genommen worden sein. Die Preise hielten sich auf gleicher Höhe wie in der Vor⸗ woche und dürften sich, solange die Londoner Auktion eine feste Tendenz aufweist, auch ferner behaupten. In besseren inländischen Wollen sind die hiesigen Vorräthe bis auf feinere Tuchwollen, welche weit weniger gefragt, von der Steigerung nicht in gleichem Maße profitirt haben und noch in guten Partien am Platze lagern, fast gänzlich ge⸗ räumt; nur von geringeren polnischen Wollen sind dem hiesigen Platze in letzter Zeit namhafte Posten zugeführt worden. In den benach⸗ barten Fabrikdistrikten klagt man, daß beim fertigen Fabrikat bisher eine Preiserhöhung nicht durchgesetzt werden könnte, und in Folge des theurer gewordenen Rohmaterials der Nutzen auf ein Minimum reduzirt wird.

Die vorgestrige ordentliche Generalversammlung der Aktionäre der Dortmunder Aktienbrauerei setzte die Dividende auf

London, 9. Dezember. (A. C.) Die Handelsausweise für den Monat November sind überaus günstig. Der Einfuhrwerth betrug 41 303 409 Pfd. Sterl., der Ausfuhrwerth 22 186 255 Pfd. Sterl. oder 17 beziehungsweise 12 % mehr, als im November vorigen Jahres. Am meisten Zunahme zeigt die Einfuhr von Nahrungsmitteln und Rohstoffen für Gewebe. Nur die Rubrik „gemischte Artikel“ figurirt mit einer Abnahme von 121 766 Pfd. Sterl. in der Einfuhr. Die Zunahme in der Ausfuhr vertheilt sich ziemlich gleichmäßig auf die meisten Artikel. Am beträchtlichsten ist die Zunahme in Metallen und Metallwaaren, Maschinen, Rohstoffen, sowie in Garnen und Ge⸗ weben, während die Zunahme bei Provisionen und Chemikalien mäßig war. Für die verflossenen elf Monate weist die Einfuhr eine Zu⸗ nahme von 11 ½, die Ausfuhr eine von 5 ½ % auf.

10. Dezember. (W. T. B.) Wollauktion. Lebhaflere Betheiligung. Preise unverändert wie am Eröffnungstage, jedoch unter dem Kulminationspreis. An der Küste 1 Weizenladung angeboten.

. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. .Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften.

Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.

.Verschiedene Bekanntmachungen.

des Anton Draber geboren am 27. Februar

1) Steckbriefe 885 uund Untersuchungs⸗Eachen.

[51260]

8) Paul

Steckbrief. Gegen den Kaufmann Carl Victor Cramer, geboren am 23. April 1854 zu Nordhausen, z. Zt.

unbekannten Aufenthaltes, welcher flüchtig ist, ist die bruar 1867

zu Blankenfelde, letzter Aufenthaltsort unbekannt, Rudolf Hugo Düring, 3. August 1866 in Küstrin, letzter Aufenthaltsort unbekannt,

9) Friedrich August Hempel, geboren am 5. Fe⸗ u Zäckerick, Kreis Königsberg N. /M., letzter Aufenthaltsort ebendort,

Kreis Königsberg N/M., M ¹ 17/79. geboren am reis Königsberg N/M.,

[51261 wert,

wird seine Verhaftung oder Vorführung erfolgen. Lands berg a. W., den 16. November 1889. Königliche Staatsanwaltschaft.

Der ehemalige Lehrer, Wehrmann Franz Bae⸗ zuletzt in Göttin, Kreis Belzig, wohnhaft,

mit Beschlag zu belegen sei.

Bonn, den 7. Dezember 1889. (gez.) Schneider. von Niebuhr. Spahn. (L. S.) Beglaubigt: (Unterschrift), Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts

G“ auf Lampen und Kerzen angewiesen und Diese Artikel stei X“

1818 Gastwirth zu Rißdorf jetzt flüchtig

Königliches Landgericht, Strafkammer.

Untersuchungshaft wegen Bankerutts in den Akten J. 383. 89 verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Potsdam abzuliefern.

Potsdam, 2. Dezember 1889.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Offenes Strafvollstreckungsersuchen. Heerespflichtige, Bauersohn und Handlungs⸗ commis Johann Wilhelm Eduard Lehmann, ge⸗ boren am 27. Februar 1867 zu Liebätz, ist durch vollstreckbares Urtheil der Strafkammer des hiesigen Königlichen Landgerichts vom 18. Oktober 1889 wegen Vergehens gegen §. 140 Absatz 1 Nr. 1 Reichs⸗ Strafgesetzbuches zu einer Geldstrafe von 180 ℳ, welcher im Unvermögensfalle eine Gefängnißstrafe

von 18 Tagen substituirt ist, verurtheilt worden.

Es wird ersucht, von dem vorgedachten Ver⸗ urtheilten, wo er betroffen wird, die Geldstrafe im Wege der Zwangsvollstreckung beizutreiben, im Un⸗ vermögensfalle die substituirte Freiheitsstrafe zu voll⸗ strecken und von seiner Ermittelung zu den Akten gegen Lehmann M.¹ 95/89 Mittheilung machen zu wollen.

Potsdam, 4. Dezember 18809. Der Erste Staatsanwalt beim Königlichen Landgericht.

81] Oeffentliche Ladung.

Die nachgenannten Personen:

1) Tagelöhner Emil Friedrich Otto Hohenwald, geboren am 9. Oktober 1867 in Kalenzig, Kreis Königsberg N/M., letzter Aufenthaltsort ebendort, 2) Kruschke, geboren am 16. November 1867 in Küstrin, Kreis Königsberg N/M., letzter Aufenthalts⸗ ort unbekannt,

3) Jorna Tuba Joachim, geboren am 16. April 1867 in Mohrin, Kreis Königsberg N,/M., letzter Aufenthaltsort ebendort,

4) Max Robert Franz, geboren am 24. No⸗ vember 1867 in Grünrade, Kreis Königsberg N/ ̃., letzter Aufenthaltsort unbekannt,

5) Hermann Rudolf Ferdinand Winter, geboren am 26. Dezember 1865 zu Nahausen, Kreis Königs⸗ berg N/M., letzter Aufenthaltsort unbekannt,

6) Wilhelm Paul Max Michahn, geboren am 1. März 1865 zu Wilkersdorf, Kreis Königsberg N./M., letzter Aufenthaltsort unbekannt,

7) Carl August Henschel, geboren am 26. August

8 6 8

10) Arbeiter Carl August Richard Fahrenholz, geboren am 14. August 1867 zu Zehden, Kreis Königsberg N/M., letzter Aufenthaltsort ebendort,

11) Ernst Heinrich Matthes, geboren am 23. März 1867 in Alt⸗Rüdnitz, Kreis Königsberg N/ M, letzter Aufenthaltsort ebendort,

12) Friedrich Wilhelm Schaefer, geboren am 17. Februar 1867 in Alt⸗Rüdnitz, Kreis Königs⸗ berg N/M, letzter Aufenthaltsort ebendort,

13) August Wilhelm Richard Rittinghaus, ge⸗ boren am 11. Juli 1867 in Küstrin, Kreis Königs⸗ berg N. M., letzter Aufenthaltsort unbekannt,

14) Kellner Franz Otto Heckmann, geboren am 16. Oktober 1865 zu Neu⸗Bleyen, Kreis Königs⸗ berg N. /M, letzter Aufenthaltsort ebendort,

15) Carl Friedrich Simon, geboren am 31. De⸗ zember 1862 zu Klemzow, Kreis Königsberg N/M., letzter Aufenthaltsort ebendort,

16) Ferdinand Franz Mittelstaedt, geboren am 26. Mai 1863 in Zehden, Kreis Königsberg N/M, letzter Aufenthaltsort ebendort,

werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Ab⸗ sicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen zu haben oder nach er⸗ reichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufzuhalten Vergehen gegen §. 140 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 20. Februar 1890, Mittags 12 Uhr, vor die

Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Küstrin zur Hauptverhandlung geladen. . Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß⸗ Ordnung von dem Herrn Civilvorsitzenden der Kreis⸗ Ersatz⸗Kommission zu Königsberg N/ M. über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausge⸗ stellten Erklärung verurtheilt werden. M ²256/89. Landsberg a. W., den 19. November 1889. Königliche Staatsanwaltschaft.

[46200) Oeffentliche Ladung.

Der Arbeiter Carl Ludwig Franz Liefke, geboren am 8. Dezember 1855 zu Derschau, Kreis Lands⸗ berg a W., zuletzt in Jarchau bei Stendal, jetzt unbekannten Aufenthalts, ist wegen Verletzung der Wehrpflicht angeklagt und wird zur Hauptverhandlung im Wiederaufnahme⸗Verfahren auf den 10. Februar 1890, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts in Landsberg a. W

wird beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier⸗ selbst auf den 5. März 1890, Vormittags 11 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Brandenburg a. H. zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Kommando zu Pots⸗ dam ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Brandenburg a. g den 5 Dezember 1889. Giese, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. J. V.

[51225] Beschluß. ““

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen den Arbeiter Friedrich Wilhelm Rahlfs, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, geboren am 1. Oktober 1869 zu Altwarmbüchen, welcher hinreichend verdächtig er⸗ scheint, als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen, oder nach erreichtem militär⸗ pflichtigen Alter außerhalb des Bundesgebiets sich aufgehalten zu haben Vergehen gegen §. 1401 des St.⸗G.⸗B das Hauptverfahren vor der Straf⸗ kammer I. des Königlichen Landgerichts bierselbst eröffnet und das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Die Untersuchungshaft wird nicht angeordnet.

Hannover, den 28. November 1889.

Königliches Landgericht, Straskammer II a. Meder. v. d. Beck. Lindenberg.

[51224] Beschluß. 8

In Anbetracht, daß der flüchtige Angeschuldigte nach dem Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen des ihm vorgeworfenen Verbrechens des Meineids vorgesehen durch § 154 juncto §. 153 St.⸗G.⸗B. sowie der Unterschlagung aus §. 246 ibidem drin⸗ gend verdächtig und deshalb auch bereits von dem Königlichen Amtsgericht zu Euskirchen am 24. Juni dieses Jahres Haftbefehl und von der Königlichen Staatsanwaltschaft hierselbst am 24. Juli letzthin Steckbrief gegen ihn erlassen worden, daher an⸗ emessen von der Ermächtigung des §. 332 St.⸗ S.⸗. Gebrauch zu machen ist,

wird beschlossen,

geladen. Im Falle unentschuldigten Ausbleibens

daß das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

1818541 Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 92 Nr. 4628 auf den Namen des Fabrikbesitzers Gustav Peisker zu Schweidnitz eingetragene, hier, Mendelsohnstraße Nr. 1 und Linienstr. Nr. 3 a. belegene Grund⸗ stück am 5. Februar 1890, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, ver. C., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 8,43 Reinertrag und einer Fläche von 7 a 18 qm nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗ schrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nach eisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufge⸗ fordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über⸗ gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins⸗ besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumelden und, falls der be⸗ treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück⸗ treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Ein⸗

stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls.

nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗ schlags wird am 5. Februnar 1890, Nach⸗ mittags 12 ½ Uhr, an oben bezeichneter Gerichts⸗ stelle verkündet werden. Berlin, den 29. November 1889. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52

Nℳ.o9 296.

8“

ritte

Be n Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Mittwoch, den 11. Dezember

ilage

1889.

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote Vorladungen u. dergl.

3. Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4 Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien n. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften. hen 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

8. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.

9. Verschiedene Bekanntmachungen.

2) Zwangsvollstreckungsn,

Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[51355] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 140 Nr. 6415 auf den Namen des Maurermeisters Alfred Borne⸗ mann hier eingetragene, in der Chorinerstr. hierselbst

belegene Grundstück am 7. Februar 1890, Vor⸗ mittags 10 ¼ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht

an Gerichtsstelle Neue Friedrichstr. 13, Hof, Küge- C., parterre, Saal 40, versteigert werden. as Grundstück ist mit 12 800 Nutzungswerth zur

Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle,

beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über⸗ gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht her⸗ vorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksich⸗ tigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 7. Februar 1890, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden. Berlin, den 29. November 1889. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.

151858] Zwangsversteigerungg. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Invalidenhaus⸗Parzellen Band 10 Nr. 371 auf den Namen des Baumeisters Nicolaus Monshausen, früher zu Charlottenburg, eingetragene, hier in der Straße I. Abtheilung IX. (angeblich Wöhlertstraße Nr. 5) belegene Grundstück am 3. Februar 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 6 a 96 qm weder zur Grund⸗ steuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige zSorderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche as Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 3. Fe⸗ bruar 1890, Mittags 1 ¼ Uhr, an Gerichtsstelle,

wie oben bezeichnet, verkündet werden.

Berlin, den 5. Dezember 1889.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51

. K. 28 1.““ 181858]) Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvellstreckung soll das im Grundbuche von den Invalidenhaus⸗Parzellen Band 10 Nr. 369 auf den Namen des Baumeisters Nicolaus Monshausen, früher zu Charlottenburg, eingetragene, hier an der Straße I. Abtheilung IX. (angeblich Wöhlertstr. Nr. 4) belegene Grundstück am 31. Ja⸗ nuar 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle —, Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C, parterre, Saal 36 versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 7 a 01 qm weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, ein⸗ gesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufge⸗ fordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehen⸗ den Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ eigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere

Fexg⸗ Forderungen von Kapizal,“ Pinsen, wieder⸗ ehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gericht glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des her sten Gebots nicht berücksichtigk werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berück⸗ sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 31. Januar 1890, Mittags 1 ¼ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden. Berlin, den 2. Dezember 1889. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.

8818571 Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins, im Kreise Niederbarnim, Band 19 Nr. 1035, auf den Namen des Kaufmanns Hermann Lindemeyer zu Berlin ein⸗ getragene, in der Max⸗Straße Nr. 11 belegene Grundstück am 30. Januar 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück hat eine Flaͤche von 3 a 32 qm und ist weder zur Grundsteuer, noch zur Gebäude⸗ steuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗ glaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ schätzungen und andere das Grundstuck betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Neue Friedrichstr. 13, Flügel D, im Erdgeschoß, Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grunduche zur Zeit der Eintragung des Versicherungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ge⸗ ngsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die be⸗ rücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens berbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wir;d am 30. Januar 1890, Mittags 12 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 2. Dezember 1889.

Königliches Amtsgericht I., Abtheilung 53.

[1465521 Aufgebot. Die Wittwe Gerh. Samme, Elise, geb. Hoting, in Vegesack, hat das Aufgebot der ihr bescheinigter Maßen abbanden gekommenen Aktien der Nieder⸗ sächsischen Bank hierselbst Nr. 10646, 12357, 12358, 12359, 12360, 12361, 12362, 12363, 12364, 12365, 15286, 15287, 15288, 15289, 15290, 15291, 15292, 15293, 15294, 15295 beantragt. Der Inhaber dieser Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 31. Dezember 1889, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Der auf den 1. Dezember 1891, Morgens 9 Uhr, angesetzt gewesene Termin fällt aus.

Bückeburg, den 31. Mai 1889.

Fürstliches Amtsgericht. Begemann.

Aufgebot.

Die Lebensversicherungs⸗Bank auf Gegenseitigkeit

„Vesta“ zu Posen hat dem Kaufmann und Glas⸗ hütten⸗Inspektor Otto Emil Lochmann zu Schwepni die Summe von 3000 versichert, zahlbar bei vollendetem 85. Lebensjahre oder bei etwa früher erfolgtem Tode des Versicherten, und hierüber dem Letzteren unterm 1. November 1877 die Police Nr. 6312, sowie den zu derselben gehörigen Renten⸗ schein, ausgefertigt. 2 Beide Urkunden Police und Rentenschein sind angeblich verloren gegangen. Der oder die Inhaber derselben werden deshalb auf den Antrag des Otto Emil Lochmann auf⸗ gefordert, bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem auf den 26. Juni 1890, e 11 ½ Uhr, im hiesigen Amtsgerichtsgebäude, Wronker Platz Nr. 2, Zimmer Nr. 18, anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls Letztere für kraftlos werden erklärt werden.

Posen, den 2. Dezember 1889. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

[51092] Aufgebot.

Der vom Königlichen Amtsgericht hierselbst unterm

27. Juni 1888 ausgefertigte Kuxschein Nr. 1, lau⸗

tend auf den Namen des Gewerken Kaufmann

Mathias Stinnes hierselbst über 3 Kuxe des

Steinkohlenbergwerkes ver. Rosenblumendelle zu 1

des genannten Bergwerkes, ist verloren gegangen und soll auf Antrag der Interessenten zwecks Neubildung amortisirt werden. Es wird daher der Inhaber des genannten Scheines aufgefordert, seine Rechte auf diesen Kux⸗ schein spätestens im Aufgebotstermine den 20. Juni 1890, Vorm. 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 7, anzumelden und den Kux⸗ schein vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt wird. Mülheim a/ d. Ruhr, den 30. November 1889. 8 Königliches Amtsgericht.

Aufgebot.

Das angeblich verloren gegangene Sparkassenbuch der hiesigen städtischen Sparkasse Nr. 2561 I. über 52,81 nebst Zinsen, ausgefertigt für die unve r⸗ ehelichte Dienstbotin Caroline Freitag von hier, j oll auf den Antrag der Verliererin, der unverehelichten Freitag, Behufs neuer Ausfertigung aufgeboten werden.

Der Inhaber des bezeichneten Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 6. Mai 1890, Vormittags 11 ¼ Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 62, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung erfolgen wird.

Königsberg, den 3. Oktober 1889.

Königliches Amtsgericht. VIII.

[51387] Aufgebot.

Die Mechtildis Mertens, Dienstmagd, zu Pütz wohnhaft, hat das Aufgebot eines von der Spar⸗ und Darlehnskasse des Kreises Bergheim zu Berg⸗ heim unter dem 13. Februar 1887 über eine Ein⸗ lage von 100 auf den Namen der Mechtildis Mertens zu Pütz ausgestellten Sparkassenbuchs Nr. 12 430 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 7. März 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die ÜUrkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Bergheim, den 7. Dezember 1889.

Königliches Amtsgericht.

[51094]

Auf den Antrag

a. des Arbeiters Traugott Thaenert zu Thielitz,

b. des Maurers und Korbmachers Gottfried Weife zu Markersdorf

werden die Inhaber der angeblich abhanden gekom⸗

menen Sparkassenbücher nämlich:

a. des Sparkassenbuches der Oberlausitzer Pro⸗ vinzial⸗Sparkasse Litt. A. Nr. 61 089 über 16,16 ℳ, ausgestellt für den Arbeiter Traugott Thaenert in Thielitz, des Sparkassenbuches der städtischen Sparkasse zu Görlitz Nr. 44 215 über 20,81 ℳ, ausgestellt für den Maurer und Korbmacher Gottfried Weise zu Markersdorf, des Sparkenbuches der städtischen Sparkasse zu Görlitz Nr. 46 963 über 24,95 ℳ, aus⸗ gestellt für die minorenne Auguste Weise zu

Markersdorf,

aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am

11. Juli 1890, Vormittags 11 Uhr, ihre

Rechte bei dem unterzeichneten Gericht, Postplatz 18,

Zimmer 53, anzumelden und die betreffenden Spar⸗

kassenbücher vorzulegen, widrigenfalls dieselben für

kraftlos werden erklärt werden.

Görlitz, den 3. Dezember 1889.

Königliches Amtsgericht.

[51081] Aufgebot. 1“““

1) Der Eigenthümer Hermann Osten aus Lenzen hat das Aufgebot des Sparkassenbuchs Nr. 22 728 der Belgard'er Kreissparkasse, lautend über 250 ℳ, und ausgestellt auf seinen Namen, beantragt,

2) die verwittwete Eigenthümer Osten, Sophie, geb. Mannke, und deren beide Kinder:

a. die verehelichte Maurer Hermann Bunde, Emilie, geb. Osten,

beide aus Lenzen,

b. der Fleischer Albert Osten zu Milwaukee in

Nord⸗Amerika, haben das Aufgebot der Sparkassenbücher Nr. 22434 und Nr. 20744 der Belgard'er Kreissparkasse, lautend über 151 75 bezw. über 1745 46 und ausgestellt auf den Namen des Albert Osten bez. der Emilie Osten, beantragt,

3) die Erben der am 26. Februar 1888 zu Darkow⸗ Ausbau verstorbenen Altsitzerwittwe Barthel, Friederike Luise, geb. Griesbach, nämlich:

a. die verehelichte Schlossermeister Carl Wenzel, Luise Friederike Karoline, geb. Barthel, zu Belgard,

b. der Eisenbahn⸗Betriebs⸗Sekretär Wilhelm Friedrich August Barthel zu Köln⸗Ehrenfeld,

c. die verehelichte Eigenthümer Hermann Ohlow, Albertine Friederike Auguste, geb. Barthel, zu Darkow⸗Ausbau,

d. die verehelichte Tischlermeister und Eigen⸗ thümer August Clawien, Bernhardine Bertha Luise, geb. Barthel, zu Darkow⸗Ausbau,

haben das Aufgebot des Sparkassenbuches Nr. 16961 der Belgard'er Kreissparkasse, lautend über 155 25 ₰, und ausgestellt auf den Namen der Frau Barthel zu Darkow, beantragt.

4) Die verwittwete Pächter Bahr, Emilie, Leb. Neujahr, früher verehelichte Arbeitsmann Karl Jaß zu Roggow, und deren Sohn, der Arbeitsmann Hermann Ludwig Wilhelm Jaß zu Roggow, haben

Heißen, eingetragen &. 470 des Geberkenkuches

das Aufgebot des Sparkassenbuches Nr. 11136 der

Bekzard?r Kreisspärkasse, Taäutend übek 101 90 ₰, und ausgestellt auf den Namen „Arbeitsmann Karl Friedrich Gotthilf Jaß Vormundschaft“ be⸗ antragt.

Die Inhaber der bezeichneten Sparkassenbücher werden hiermit aufgefordert, spätestens in dem auf den 29. September 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte. Saal I., anbe⸗ raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Sparkassenbücher anzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Belgard, den 30. November 1889. 8

Königliches Amtsgericht. Gercke. [5103050 Bekanntmachung.

Der Dr. med Georg Carl Siegener in Ost⸗ Großefehn hat das Aufgebot der verloren ge⸗ gangenen Hypothekenurkunde über die im Grundbuch von Großefehn Tom. 48 Vol. 3 Nr. 180 pag. 1405 Abth. III. unter Nr. 5, wie unten folgt, eingetragene Post beantragt:

Nr. 5. Sechshundert Thaler in Courant, dar⸗

geliehen der Besitzerin, A. J. Alberts Wittwe, geb. de Hahn, rvon dem Schmiedemeister Johann Willms Eggen auf Großefehn gegen Zinsen zu jährlich 4 ½, vier und einhalb, vom Hundert seit Martini 1869 und dreimonatige Kündigung, sind auf Grund der Schuld⸗ und Hypothekverschreibung vom 5./18. Juli 1870 kraft Dekrets vom 8. August 1870 mit den Zinsen, auch des Verzuges, und den Kosten hier ei getragen. Der Inhaber der vorstehend bezeichneten Hvpo⸗ thekenurkunde wird aufgefordert, seine Rechte späte⸗ stens in dem Aufgebotstermine am 18. März 1890, Vormittags 10 Uhr, anzumelden und die Hypothekenurkunde vorzulegen, widrigenfalls die letztere für kraftlos erklärt werden wird.

Aurich, den 2. Dezember 1889.

Königliches Amtsgericht. III. [51352]

Der Clemens Böke aus Buke, zuletzt Braumeister hier, ist seit dem Jahre 1858 verschollen. Sein Bruder Förster Böke zu Kirchborchen hat den An⸗ trag gestellt, denselben für todt zu erklären.

Der Braumeister Clemens Böke von hier, Sohn des Försters aus Siddinghausen bei Büren, wird daher aufgefordert, sich spätestens bis zu dem auf den 26. September 1890, Vormittags 11 Uhr, bei uns, Zimmer 28, zu melden, widrigen⸗ falls er für todt erklärt wird.

Dortmund, 30. November 1889. KFhFghnigliches Amtsgericht.

[51353] 5 855 £ᷣ 2 * Aufgebot behufs Todeserklärung.

Der Franz Daniel Schwarz von Hal ge⸗ boren am 21. April 1844 als Sohn V. Ackerwirth Joseph Anton Schwarz Catharina, geborne Dietrich, in Hallenberg, den 60er Jahren nach Amerika ausgewander seit mehr als 10 Jahren verschollen.

Der dem Verschollenen bestellte Vormund, der Ackerer Joseph Schaefer gt. Aplönches in Hallen⸗ berg, hat nunmehr das Verfahren der Todeserklärung beantragt. Es wird deshalb der Franz Daniel Schwarz hierdurch aufgefordert, sich bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte späͤtestens im Aufgebotstermine am 22. November 1890, Vormittags 10 Uhr, zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein Nachlaß seinen sich legitimirenden Erben ausgeant⸗ wortet werden wird.

Medebach, den 3. Dezember 1889.

Königliches Amtsgericht.

[51351] Aufgebot.

Der Müller Friedrich August Ristau aus Stronnau, Kreis Bromberg gebürtig, ist etwa im Jahre 1868 aus hiesiger Gegend verschwunden, wo er zuletzt in Graudenz aufhaltsam gewesen zu sein scheint. Er hat dann von Brüssel aus an seine Eltern in Julienhof ein Schreiben gelangen lassen, seit Ende der sechsziger Jahre aber ist trotz aller Nachforschungen von seinem Leben oder seinem Tode Nichts bekannt geworden.

Auf Antrag des Vormundes des verschollenen Müllers Friedrich August Ristau, nämlich des Be⸗ sitzers Eduard Tölke in Topolinken, wird der ver⸗ schollene Ristau aufgefordert, sich spätestens im Auf⸗ gebotstermine, 12. November 1890, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht Zimmer Nr. 2 mündlich oder schriftlich zu melden. Diese Aufforderung ergeht auch an seine unbekannten Rechtsnachfolger.

Meldet der verschollene Ristau sich nicht, so wird er für todt erklärt werden.

Schwetz, den 5. Dezember 1889.

Königliches Amtsgericht.

[50564]

Der Stadtkämmerer J. Niedling dahier hat als gerichtlich bestellter Vormund über den seit über 20 Jahren von hier unbekannt wo? abwesenden Kern, geboren am 16. Oktober 1819 als

ohn des dahier verstorbenen Landgerichts⸗Raths Joseph Kern, den Antrag gestellt, den genannten Kern für todt zu erklären. .

Derselbe wird deshalb aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 5. März 1890, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin bei unter⸗ e Gericht zu melden, widrigenfalls derselb

todt erklärt wird.

Fulda, den 28. November 1889.

Königliches Amtsgericht. Abtheilun Veröffentlicht: Der Gerichtsschrei