1890 / 13 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Jan 1890 18:00:01 GMT) scan diff

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sind. Jeder Artikel stammt aus einer anderen, besonders berufenen Feder, sodaß schon die Eigenart der einzelnen Autoren einen Vorzug und einen Reiz des Werkes bilden dürfte. Dazu kommt noch, daß dieselben zum großen Theil Männer sind, welche zu dem betreffenden Fürsten in irgend einer persönlichen Beziebung stehen oder standen, sodaß sie nicht nur Gelegenheit hatten, manchen Zug kennen ju lernen, der dem Auge des ferner Stebenden entgeht, sondern auch vielfach aus der unmittelbarsten Quelle zu schöpfen ver⸗ mochten. Dadurch erbalten diese Lebensbilder eine besondere Plastik, und dürfen in vielen Fällen geradezu als die ersten diesbezüglichen Arbeiten, als Unterlagen für spätere Biographien angesehen werden. Auf die künstlerische Ausstattung ist besonderer Werth gelegt worden. Die dem Werke beigegebenen 28 Porträts sämmtlicher deutschen Fürsten sind nach den besten vorhandenen Originalaufnahmen von Künstlerhand, dem Maler Herrfurth in Weimar, gezeichnet und in der Kunstanstalt von Römmler u. Jonas in Dresden in Lichtdruck reproduzirt. In Uebereinstimmung mit dem Bilderschmuck ist auch die tvpograpbische Ausstattung gebracht, für welche eine einfache Vornehmheit die Richt⸗ schnur gab. Der Preis für jede Lieferung stellt sich auf 1 ℳ, der Gesammtpreis für das ganze Werk beträgt demnach 20 Von dem Werk ist auch eine Fürstenausgabe hergestellt worden, welche nur in kleiner Anzahl gedruckt wurde; der Preis für jede Lieferung stellt sich auf 1,50 ℳ, für das ganze Werk also auf 30 Aus dem Vorstehenden erhellt zur Genüge, was dem Publikum mit diesem Fürstenbuch geboten werden soll, und im Hinblick auf die patriotische Tendenz verdient dasselbe gewiß Anerkennung und Empfehlung.

Encyklopädie der Rechtswissenschaft in systema⸗ tischer Bearbeitung. Herausgegeben unter Mitwirkung vieler Rechtsgelehrter von Dr. Franz von Holtzendorff, vorm. Pro⸗ fessor der Rechte in München. Fünfte Auflage. Lieferung 1. Leipzig 1889. Verlag von Duncker u. Humblot. Preis jeder Lieferung 1 40 4. Der Unstand, daß das vorstehend bezeichnete Werk, dessen erste Auflage im Jahre 1870 erschienen ist, innerhalb eines Zeitraums von noch nicht ganz zwanzig Jahren bereits die fünfte Auflage erlebt, legt beredtes Zeugniß dafür ab, daß der in diesem Werke zum ersten Male zur Ausführung gebrachte Gedanke, das nationalökonomische Prinzip der Arbeitstheilung und Arbeitsvereinigung auch für wissenschaftliche Darstellungen zu verwerthen, in steigendem Maße die Anerkennung Seitens des juristischen Publikums gefunden hat. Wie die im Jahre 1882 erschienene vierte, so bezeichnet sich auch die gegenwärtige fünfte Auflage, deren Vorarbeiten noch sämmtlich von dem inzwischen verstorbenen Herausgeber persönlich berrühren, als eine „umgearbeitete und vermehrte“ Auflage, und diese Angabe wird schon durch die vorliegenden vier ersten Bogen des Werkes bestätigt. Die⸗ selben bringen als „philosopbische Einleitung in die Rechtswissen⸗ schaft“ zunächst einen 44 Seiten starken neuen Aufsatz über die „Elemente der allgemeinen Rechtslehre“ aus der Feder des Professors Merkel zu Straßburg i Elsaß und im Anschluß hieran eine von dem inzwischen verstorbenen Professor Gever in München herrührende „Uebersicht über die Geschichte der Rechts⸗ und Staatsphilosophie“, welche bereits in der vierten Auflage enthalten war, jedech gegenwärtig von Professor Merkel von Neuem durch⸗ gesehen und vielfach ergänzt worden ist. Namentlich auf den ersten Aufsatz glauben wir die Aufmerksamkeit des philosophisch bezw. juristisch gebildeten Publikums binlenken zu sollen. Derselbe ist klar und anziebend geschrieben, enthält eine Fülle neuer und höchst beachtens⸗ werther Ideen bezüglich der philosophischen Grundlagen der Rechts⸗ wissenschaft und erhebt sich hierdurch weit über das Niveau desjenigen, was in den letzten Jahrzehnten unter dem Titel einer sogenanr n „Rechtsphilosophie“ in die literarische Erscheinung getreten ist. 88.

Grundriß der römischen Alterthümer. Ein Lehr⸗ buch für Studirende der oberen Gymnasialklassen und zum Selbst⸗ unterricht. Von C. Krieg, Professor an der Universität Frei⸗

Dritte, abermals wesentlich verbesserte Auflage. XVIL und gr. 8⁰, mit Titelbild, einem Stadtplane und 73 Text⸗Illu⸗ strationen. Freiburg, Herder, 1889. Preis: 4 ℳ, geb. 6 Der Verfasser dieses in dritter Auflage vorliegenden Grundrisses ver⸗ einigt aus den einzelnen Zweigen der römischen Alterthümer in ge⸗ drängter aber ausreichender Weise alles das, was der Schüler der obersten Eymnasialklassen bedarf. Der umfassende Stoff ist zu einem leicht zu überschauenden, innerlich zusammenhängenden Ganzen so geschickt verarbeitet, daß Studirende einen Ueberblick über das betreffende Material und dessen Zusammenhang ohne Schwierig⸗ keit innen können. Der Inhalt des Buches vertheilt sich nach einer Einleitung auf zwei Theile: die öffentlichen oder Staatsalter⸗ thümer und Priratalterthümer. In der ersten Abtheilung werden in sechs Abschnitten besprochen die Staatsverwaltung, die Staats⸗ verfassurg, das Rechtswesen, die Rechtspflege (Gerichtswesen), das Kriegsweien (Kriegsalterthümer). In dem zweiten Theile werden behandelt da usliche oder Familtenleben, Erziehung, Schule und Unterricht. Schriftwesen und das öffentlich gesellige Leben Die in den Text eingedruckten, mit Verständniß aus⸗ gewählten und mit rechnischem Geschick nach den Originalen wiedergegebenen Illustrationen gewähren dem Unterricht eine sehr wesentliche Erundlage, weil sie eine Anschauung der Das Buch ist das Ergebniß eines sorgsamen Studiums und einer genauen Umschau auf dem neuesten wissenschaft⸗ lichen Gebiete. Mit genauer Kenntniß der klassischen Schriftsteller sind die aus Niebuhr's grundlegenden Forschungen gefolgerten neuen Untersuchungen ven Mommsen, Lange, Marquardt und Friedländer umsichtig verwerthet. Als eine ennung des verdienstvollen, mit einem vollständigen Register versehenen Buches auch im Aueslande darf hervorgeboben werden, daß eine Uebersetzung desselben ins Fran⸗ zösische und Iralienische vorbereitet wird.

„Seldbst ist der Mann.“ Charakterskizzen und Lebens⸗ bilder von Samuel Smiles. Vom Verfasser autorisirte Ueber⸗ setzung 8, C. F. Post'sche Buchhandlung. In dem vor⸗ liegenden Buche, welches früber unter dem Titel „Hilf Dir selbst“ erschien, wird dem deutschen Volk und seiner Jugend eine Bildungs⸗ schrift dargeboten, die es sich zur besondern Aufgabe stellt, das ethische Element im Les Einzelnen, in dem eines ganzen Volkes

2 und böchste Ziel allen menschlichen Ringens und Wirkens hinzustellen. Eindringlich schildert der Verfasser in ge⸗ schmackvoller und interessanter Darstellung bewährte Charaktere und das Wirken von Mänrern, die oft unter den schwierigsten Verhältnissen und unter harten Kämpfen durch eigene Kraft und Bebarrlichkeit sich auf allen Gebieten des Wissens, der Kunst und der Industrie auszeichneten. Die Schilderungen sind Bilder aus dem Leden von Helden der Ar⸗ beit; sie charakterisiren in treflicher Weise, wie durch Selbstbebherr⸗ schung und edles Streben mabres Glück gefunden wird; sie mahnen mr Selbstthätigkeit und Ausdauer, die allein im Stande sind, Großes in lersten und die eigentliche Lebensausgabe zu erfüllen, sich der Welt und seinen Mitmenschen nützlich m machen. Dieses Buch, welches mrt dem besten Erfolge in fast alle lebenden Sprachen übersetzt ist,

N.e, kKral Ver ehrsleben,

g verdient mit vollem Recht als erziehende und anregende Lektüre ins⸗

besondere für die männliche Jugend empfohlen zu werden.

Unter dem Titel „In de Feierabendstied“ ist im Verlage von Gerbhard Stalling in Dödenburg „en plattdütsch Ge⸗ schichtenkoek“ von Friedrich Freudenthal erschienen, welches in dem landschaftlich degrenzten Kreise, auf den es offenbar berechnet ist, gemwiß Anklang und Anerkennung finden wird. Der Verfasser giebt schmucklos, aber nicht unintereant eine Reihe kleiner Erzäblungen, die des Humors und gefälltger Einzelheiten nicht entbehren, und eine Reihe voen „Herengeschichten“; den Beschluß des Bändchens machen einige Gedichte, die jedenfalls die werthrollste Gabe des

„Die geftederte Welt“ Zeitschrift für Bogelliebhaber, Züchter und ⸗Händler, berausgegeben don Dr. Karl Ruß (Magde⸗ burg, Creug sche Berlagsbuchhandlung) Ein Blatt, welches seit nahezu zwer Jabrzeünten bestebt und vielen Tausenden barmlose Freuden und Vergnügen, auch ernste Aare⸗ und mg, selbst Anleitung zum matertellen Erwert ges wohl dessen werth,

jestgdie allgemeine —— darauf lenken. „Die

daß wie j

Welt“ erscheint als n ringt Anleitung zur Haltung, Pflege und aller Stuben⸗ vögel, Nachrichten vom Vogelmarkt, Mittheilungen der Züchter und erfahrensten Pfleger; außerdem ertheilt der Herausgeber Auskunft und Ratbschläge auf allen diesen Gebieten, und im Anzeigentheil sind immerfort die beliebtesten Vögel ausgeboten. Auch die gesammten Hülfsmittel der Stubenvogelpflege und⸗Zucht, Käfige, Sämereien u. a. Futtermittel, sowie Alles, dessen die Vogelliebhaberei überhaupt bedarf, ist einerseits stets in den praktischen neuen Dingen beschrieben und andererseits zum Verkauf ausgeboten.

[Handel und Gewerbe.

Berlin, 11. Januar. (Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗ fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Saberskv.) Ia. Kar⸗ toffelmehl 16 ½ 17 ½ ℳ, Ia. Kartoffelstärke 16 ½ 17 ½ ℳ, IIa. Kar⸗ toffelmehl und Stärke 14 ½ 15 ½ ℳ, feuchte Kartoffelstärke loco und Parität Berlin 7,60 ℳ, Frankfurter Syrupfabriken zahlen frei

abrik Frankfurt a. Oder 7,30. ℳ, gelber Sprup 18 18 ½ ℳ, Capillair⸗ xport 20 20 ¼ ꝛℳ, Capillair Sprup 19 20 ℳ. Kartoffel⸗ zucer gelber 17 ¾ 18 ¼ ℳ, do. Capillair 18 ¾ - 19 ¾¼̃ ℳ, Rum⸗Couleur 34 36 ℳ, Bier⸗Couleur 34 36 ℳ, Dertrin, gelb und weiß, Ia. 26 ½ 27 ½ ℳ. do. sekunda 23 ½ 24 ½ ℳ, Weizen⸗ stärke (kleinst.) 36 37 ℳ, Weizenstärke Cgrof egc) 39 ½ 40 ½ ℳ, Hallesche und Schlesische 39 ½ —40 ½ ℳ, Schabe⸗Stärke 26 ℳ, Mais⸗ Stärke 30 31 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 45 ½ 47 ℳ, do. 8 43 44 ℳ, Victoria⸗Erbsen 18 22 ℳ, Kocherbsen 18 22 ℳ, grüne Erbsen 18 22 ℳ, Futtererbsen 16 16 ½ ℳ, Leinsaat 22 24 ℳ, Linsen, roße 36 46 ℳ, do. mittel 26 36 ℳ, do. kleine 20 26 ℳ, gelber 20 26 ℳ, Kümmel 42 46 ℳ, Buchweizen 14 15 ℳ, Mais loco 13 ½ 14 ℳ, inländische weiße Bohnen 19 22 ℳ, breite Flachbohnen 22 25 ℳ, ungarische Bohnen 19 21 ℳ, galizische und russische Bohnen 17 19 ℳ, Hanfkörner 15 16 ℳ, Leinkuchen 15 16 ½ ℳ, Weizenschale 10 ½ 11 ½ ℳ, Roggentleie 10 ½ 11 ½ ℳ, Raps⸗ kuchen 16 16 ½ ℳ, Mohn, weißer 46 52 ℳ, do. blauer 44 48 ℳ, Hirse, weiße 20 23 Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg. 1 4 8

Vom rheinisch⸗westfälischen Kohlenmarkt berichtet die „Rh. Westf. Ztg.“. So wenig die frühlingsmäßige Witterung der letzten Tage unter sonst normalen Verhältnissen geeignet sein würde, den Kohlen⸗ und Koksmarkt zu beleben, so bildet sie dennoch heute auch nicht das geringste Hinderniß für eine außerordentlich dringende Nachfrage. Ein Januar, wie bisher der von 1890, würde in früheren Jahren eine allgemeine Flaue im Kohlen⸗ geschäft unfehlbar herbeigeführt haben. Diesjährig bringt die Influenza so große Förderausfälle mit sich, daß sich auch eine Bedarfsverminderung kaum bemerkbar machen würde; wie bedeutend diese Ausfälle sind, zeigt der bis Freitag um beinahe 3000 Doppelwagen gesunkene Tagesversandt an Kohle und Koks. Im Gegensatz hierzu steht nun aber der allseitige Begehr, hervorgerufen durch die gesteigerte Gewerbthätigkeit im Inlande und die Seitens der belgischen Kohlenindustrie in Folge des Arbeiterausstandes un⸗ gedeckt bleibenden Bedürfnisse der Nachbarländer. So herrscht denn noch immer eine wahre Kohlennoth, welche, da sie im Augenblick überhaupt nicht zu beseitigen ist, die Preise fortwährend steigert.

In der außerordentlichrn Generalversammlung der Eisen⸗ werke Gaggenau (Aktien⸗Gesellschaft) vom 11. d. M. wurde der Antrag der Direktion und des Aufsichtsraths auf Erhöhung des Aktien⸗ kapitals um 1 000 000 zur Erweiterung der Werke und Vermeh⸗ rung des Betriebskapitals, sowie die betreffende Statutenveränderung genehmigt. Die von einem Garantie⸗Konsortium fest übernommenen Aktien werden den Besitzern der alten Aktien zum Bezuge angeboten werden.

Die Mittheilungen über den Außenhandel Groß⸗ britanniens im Dezember v. J. ergänzen wir durch folgende An⸗ gaben der Londoner „Allg. Corr.“: Es betrug danach die Einfuhr 38 267 934 Pfd. Sterl, was eine Zunahme von 327 309 Pfd. Sterl. oder etwa 1 % gegenüber dem entsprechenden Monate des Vorjahres ausmacht. Die Aus fuhr britischer Erzeugnisse stellte sich dem Werth nach auf 20 903 353 Pfd. Sterl., d. i. 2 089 144 Pfd. Sterl. oder 11 % mehr als im Dezember 1888. Für das verflossene Jahr weist, ver⸗ glichen mit 1888, die Einfuhr eine Zunahme von 40 628 804 Pfd. Sterl. oder 10 ½ %, die Ausfuhr eine solche von 14 249 352 Pf. Sterl. oder 6 % auf. Die Einfuhr repräsentirte einen Gesammtwerth von 427 210 830 Pfd. Sterl. gegen 386 582 023 Pfd. Sterl., während die Ausfuhr einen Gesammtwerth von 248 091 959 Pfd. Sterl. gegen 233 842 607 Pfd. Sterl. im Vorjahre erreichte. Diese Ziffern um⸗ fassen indeß nicht den Werth der durch die Packetpost importirten oder exportirten Waaren. Die Zunahme der Ein⸗ und Ausfuhr er⸗ streckt sich auf sämmtliche Artikel. Nur die Einfuhr von Metallen weist für das verflossene Jahr eine Abnahme von 1 158 113 Pfd. Sterl. auf.

Wien, 11. Januar. (W. T. B.) Ausweis der österreichisch⸗ ungarischen Staatsbahn in der Woche vom 1. Januar bis 7. Januar: 621 990 Fl., Mehreinnahme 15 331 Fl.

Ausweis der Südbahn vom 1. Januar bis 608 582 Fl., Mehreinnahme 13 825 Fl.

London, 11. Januar. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗ ladung angeboten.

Glasgow, 11. Januar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 928 317 Tons gegen 1 032 325 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen 88 gegen 78 im vorigen Jahre.

New⸗York, 11. Januar. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 11 915 760 Dollars; davon für Stoffe 4 020 100 Doll.; der Werth der Einfuhr in der Vorwoche betrug 7 309 042 Doll., davon für Stoffe 2 206 645 Doll.

7. Januar:

1 Verkehrs⸗Anstalten.

Die Verkehrsanstalten und die Ober⸗Postkassen sind veranlaßt worden, am 15. Januar festzustellen, welche Bestände an Post⸗ werthzeichen älterer Art nach den einzelnen Sorten getrennt an dem bezeichneten Tage beim Schlusse der Dienststunden vor⸗ handen sind. Das Ergebniß soll der vorgesetzten Kaiserlichen Ober⸗ Postdirektion unverzüglich angezeigt werden. Die Kaiserlichen Ober⸗ Postdirektionen haben auf Grund der eingegangenen Anzeigen eine Haupt⸗Zusammenstellung zu fertigen und die in derselben für jede einzelne Postwerthzeichen⸗Gattung sich ergebende Schlußsumme dem Rechnungsbureau des Reichs⸗Postamts mit thunlichster Be⸗ schleunigung, spätestens am 20. Januar mitzutheilen. In den Schreiben an das Rechnungsbureau haben die Kaiserlichen Ober⸗ Postdirektionen sich zugleich darüber gutachtlich zu äußern, bis zu welchem Zeitpunkte die in ihren Bezirken noch vorhandenen Bestände an Postwerthzeichen voraussichtlich gänzlich aufgebraucht sein werden.

Triest, 12. Januar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Euterpe“ ist gestern Nachmittag und der Lloyd dampfer „Urano“ ist heute v eingetroffen.

London, 11. Januar. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Arab“ ist gestern auf der Heimreise von Capetown und der Uniondampfer „Anglican“ auf der Ausreise von den Canar ischen Inseln abgegangen. Der Uniondampfer „Trojan“ ist heute auf der Heimreise von den Canarischen Inseln abgegangen.

13. Januar. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Moor“ ist auf der Heimreise heute in Southamptongangekommen. 8

18 Beirliner Theater. 4 2. Hedwig Niemann wird vor Antritt ihres Urlaubs nur noch ein Mal auftreten, und zwar am Donnerstag, den 16. d. M. Sie spielt an diesem Abend die „Eva“ in dem gleichnamigen Voß’'schen Schauspiel,

Wochenschrift im 19. Jabrgang und

dos am letzten Somntag vor ausverkauftem Hause und unter größtem

Beifall neu einstudirt in Scene ging.

Mannigfaltiges.

Von Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin ist

der Vorsitzenden des „Vereins der Berliner Volksküchen von 1866“ nachstebendes Handschreiben zugegangen:

„Ich glaube im Sinne der von uns tief betrauerten Kaiserin Augusta zu handeln, wenn Ich den Verein der Berliner Volksküchen aus dem Jahre 1866, sowie die Anstalten, deren Protektorin die Hohe Heimgegangene war, Meines dauernden Interesses versichere.

8 ch erfülle damit eine heilige Pflicht gegen die theuere Ent⸗ schlafene, deren aufopfernde Liebesarbeit sich in diesen Vereinen und Anstalten so lange segensreich bethätigte.

Berlin, den 9. Januar 1890.

Auguste Victoria,

Kaiserin und Königin.“

Für die Straßenbahnen ist das Jahr 1890 ein Jubiläums⸗ jahr, denn am 22. Juni d. J wird, wie die „Straßenb.“ aus Anlaß des Jahreswechsels mittheilt, das deutsche Pferdebahnwesen auf eine 25 jährige Wirksam keit zurückblicken können. Seit dem kleinen Anfang, der Limne vom Brandenburger Thor durch den Thiergarten nach Charlottenburg, hat sich im Verlauf der Zeit ein mächtiges N. ausgebildet, welches z. Z. 72 Betriebe mit 64 Städten umfaßt un e, mehr als 300 Millionen Fahrgästen schnelle und be⸗ queme Gelegenheit zur gewährt. Ganz besonders ist es jedoch Berlin, 2 von der Entwickelung der Pferdebahnen un⸗ geahnte Vortheile gehabt hat. Die Beförderungsziffer betrug für 1888 bereits 117 Millionen.

Kassel, 9. Januar. Zu einer ernsten Feier versammelte sich der Vorstand des Bezirksverbandes Kassel heute Morgen 11 Uhr in dem Saale des Krankenpflege⸗Instituts, welches den Namen Ihrer Majestät der Hochseligen Kaiserin und Königin Augusta trägt, zu einer Gedenkfeier für die verewigte Protektorin der Vaterländischen Frauenvereine. Auf dem schwarzbekleideten Altar hob sich die Büste der Hochseligen Kaiserin zwischen brennenden Kerzen aus dem grünen Blätterschmuck des Saales hervor und auf den Stufen des Altars lag der Lorbeerkranz, welcher die letzte Liebes⸗ gabe des Bezirksverbandes an die Dahingeschiedene sein sollte. Der erste Schriftführer des Vereins, Hr. Dr. jur. Rudolf Osius, gab in warmen Worten dem Schmerze über das Hinscheiden der hohen Protektorin Ausdruck, hob in beredter Weise hervor die großen Tugenden, die unermüdliche Thätigkeit und die treue gewissenhafte Pflichterfüllung der hohen Verblichenen, die überall die Erste war, wenn es galt, menschliche Noth, menschliches Elend zu lindern und vor⸗ onzugehen in Bethätigung edelster Menschenliebe, und schloß mit dem Wunsche, daß unsere Vaterländischen Frauenvereine stets durchdrungen bleiben mögen von dem edlen Geiste der Kaiserin Augusta. Dadurch werde am besten Ihr Andenken geehrt, Ihr am schönsten gedankt. Nächstdem machte Hr. Pfarrer Israel auf den reinen echten Gottes⸗ glauben der Verewigten aufmerksam, wies in seiner Rede nach, daß alle Werke der Barmherzigkeit nicht zu trennen seien von einem Leben in und mit Gott, ermahnte die Versammelten, in ihren Liebeswerken sich die edle Kaiserin Augusta zum Vorbilde zu nehmen, und schloß die schlichte, erhebende Feier mit einem Dankgebet zu Gott für alle die Wohlthaten, die Gott durch die Werke der verewigten Kaiserin der Menschheit habe zu Theil werden lassen.

Aachen. Das hiesige Zeitungs⸗Museum beabsichtigt in Verfolg seines Zweckes, späteren Geschlechtern ein getreues Spiegelbild der Zeiten zu liefern, alle auf den Heimgang Ihrer Hochseligen Majestät der Kaiserin und Königin Augusta bezüg⸗ lichen Nekrologe, Lebenserinnerungen und sonstigen Aufsätze in der Hohenzollernmappe zu sammeln. Es ergeht deshalb die Bitte, dem Zeitungs⸗Museum in Aachen alle hier in Frage kommenden Zei⸗ tungen und Zeitschriften des In⸗ und Auslandes zu übersenden.

Thale, 11. Januar. Vom Hexentanzplatz zur Roßtrappe soll, nach dem hiesigen Wochenblatt, eine englische Gesellschaft eine Kettenbrücke anzulegen beabsichtigen. Das Projekt ist schon alt, doch hat die Spannweite von 500 m bisher vor der Ausführung des⸗ selben zurückgeschreckt. Durch den Bau eines Stützthurms im Bodethal würde die Spannung auf die Hälfte verkle nert und die Msglichkeit geboten werden, ohne technische Schwierigkeiten diese Brücke herzustellen. Durch eine Fahrstuhl im Innern des Thurms selber würde die Verbindung aus dem Thal bis zu des Berges Höhe hergestellt. Elektrische Bogen⸗ lichter sollen das ganze Thal erleuchten. Es steht zu hoffen be⸗ merkt das genannte Blatt daß der Harzklub sich demnächst mi allen diesen Projekten beschäftigen und die beabsichtigte Beei trächtigung der Schönheit des Bodethals zu verhindern suchen wird.

München, 9. Januar. (Dtsch. Tagebl.) Verbrannt wurden vom Briefpostamt zu München zwei große Waschkörbe voll Neujahrs⸗Chikanekarten, die wegen des Inhalts sich nicht zur Beförderung eigneten.

Zara, 11. Januar. (W. T. B.) Die Influenza ist hier sowie in Spalata und Ragusa im Zunehmen begriffen. Die Schulen sind geschlossen.

St. Petersburg. Ueber einen merkwürdigen Vergiftungs⸗

fall berichten St. Petersburger Blätter: Eine den höchsten Gese schaftskreisen angehörende junge Dame hatte zu einer Soirée Glacshandschuhe angezogen, welche ihr nach Verlauf einer halben Stunde furchtbare Schmerzen verursachten und sie zum Ver⸗ lassen der Gesellschaft nsthigten. Am anderen Morgen bedeckten bereits große Beulen Hände und Arme und die Aerzte konstatirten eine hochgradige Blutvergiftung, welcher die Dame schon nach zwei Tagen erlag. Ein Professor der Medizin der St. Petersburger Universität, welcher das Leder untersucht hat, behauptet, daß das 8 dessen Fell dieselben hergestellt wurden, pestkrank ge⸗ wesen sei.

Luzern. Die schwebende Drahtseilbahn auf dem Pilatus, schreibt das „Nidwaldner Volksblatt“, kommt zur Aus⸗ führung. Hr. Leonardo Torres von Santander in Spanien erläßt bereits die nöthige Baupublikation im „Amtsblatt“. Die projektirte Anlage soll die beiden Aussichtspunkte Esel (Terrasse des Hotel Bellevue) und Klimsenhorn verbinden. aus sechs Kabeln, die an ihrem Endpunkt beim Känzeli und unten⸗ her der Terrasse beim Hotel Bellevue fixirt sind. Die ganze Anlage kommt auf Eigenthum der Korporation Hergiswyl, Kt. Nid⸗ walden, zu stehen, und es sind die baulichen Anlagen unterhalb Bellevue ausgesteckt und zwar unter genauer Beobachtung der z treffenden Bestimmungen des Nidwaldner Baugesetzes.

New⸗York, 11. Januar. Herald“ wird aus San Francisco telegraphirt, ein daselbst am 10. d. eingelaufener Dampfer habe gemeldet, daß der deutsche Dampfer „Duburg“ auf der Fahrt von Singapore nach Amoy mit 400 chinesischen Passagieren an Bord während eines Orkans untergegangen sei. v 1““

New⸗York, 10. Januar. (Frankf. SZ9. Gestern stürzte der Caisson einer im Bau befindlichen Brücke über den Ohio⸗

luß zwischen Louisville e und Jeffersonville ein. Von den an dem Caisson beschäftigten

E11“

besondere

Diese Verbindung besteht

(W. T. B.) Dem „New⸗York.

rbeitern wurden 14 zermalmt.

1. Stecbriefe und Unterfuchungs⸗Sachen.

. Feese. Heaata Aufgebote, Vorladungen

tungen, dingungen ꝛc.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

u. dergl.

Oeffentlicher

Henee.Hescgsgente auf Altien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaftte.

Anzeiger 6. Berufs⸗Genossens . 8. Wochen⸗Ausweife der deuts ZE

1) Tteckbriefe und Untersuchungs⸗Tachen.

[57805] Steckbriefs⸗Ernenerung.

Der gegen den Buchhalter resp. Kaufmann Adolf Löwenheim wegen wiederholten Betruges unter dem 7. März 1885 in den Akten U. R. II. 190. 1885 erlassene Steckbrief wird erneuert.

Berlin, den 9. Januor 1890.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I.

[581450 ESteckbriefs⸗Ernenerung. Der gegen den Franz Marks aus Berlin wegen Diebstahls unter dem 19. August 1885 erlassene und unter dem 21. September 1885 erneuerte Steckbrief wird hierdurch erneuert 1b Potsdam, den 10. Januar 1890. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht.

[578063 Steckbriefs⸗Erledigung. 8

Der gegen den Kaufmann Oskar Danz wegen wissentlichen Meineides unter dem 30. Dezember 1889 in den Akten U. R. I. 405 1889 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 9. Januar 1890.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I.

[57807] Beschluß gegen 1) 4 Peter, geb. am 2. Juni 1867 in orbach, . b 2) Hager, Alfred Johann Joseph, geb. 24. Juli 1868 in Forbach, 8 3) Poncelet, Paul Stanislaus, geb. 17. August 1867 in Stieringen, 4) Scherer, Nicolaus Peter, geb. 19. Oktober 1868 in Bischdorf, 1 Alle zuletzt in Metz wohnhaft, gegenwärtig ohne bekannten Wohnort, 1 wigen Entziehung der Wehrpflicht, wird zur Deckung der die Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafen und der Kosten des Verfahrens in Gemäßheit des §. 140 1 St.⸗G.⸗B., und der §§ 325 u. 326 St.⸗P.⸗O. die Beschlagnahme ein⸗ zelner Vermögensstücke der Angeschuldigten eventl. des ganzen im Deutschen Reiche befindlichen Vermögens derselben angeordnet. . 31. Dezember 1889. kaiserliches Landgericht. Strafkammer.

[58142] Bekanntmachung. 3

Durch Beschluß der Strafkammer des Kaiser⸗ lichen Landgerichts zu Zabern i. Els. vom 31. De⸗ zember 1889 wurde das im Deutschen Reiche be⸗ findliche Vermögen nachverzeichneter der Verletzung der Wehrpflicht angeklagter Personen mit Be⸗ schlag belegt: 1 1

1) Lehrer Johann Michel Thiry, geb. am 22. Januar 1867 zu Kappel, zuletzt in Pfalzburg, jetzt in Toeuf (Frankreich) wohnend, 1

2) August Cölestin Francois, geb. am 18. März 1868 zu Saaralben, zuletzt in Saarburg wohnhaft gewesen. 8

Zabern, den 8. Januar 1889.

Der Kaiserl. Erste Staatsanwalt.

1588147] Beschluß. 1

Auf Bericht des Landgerichtsraths Caspers auf Antrag der Kfl. Staatsanwaltschaft wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Fahnen⸗ flüchtigen Josef Walter, geb. den 7. Mai 1868 zu Scherweiler, Kreis Schlettstadt, bis zur Höhe von Dreitausend Mark mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Verfügung im Deut⸗ schen Reichs⸗Anzeiger, sowie in den Elsässer Nach⸗ richten verordnet.

Colmar, 14. Dezember 1889.

Ksl. Landgericht. Strafkammer. gez. Rauschkolb. Caspers. Weber. Beglaubigt: Der Landgerichtssekretär. (L. S.) Diebels.

[581488D8 Beschluß. ““ Auf Bericht des Landgerichtsraths Caspers auf Antrag der Ksl. Staatsanwaltschaft wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Fahnen⸗ flüchtigen Franz Faver Erhard, geb. den 18. Juni 1867 zu Scherweiler, Kreis Schlettstadt, bis zur Höhe von Dreitausend Mark mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Ver⸗ fügung im „Deutschen Reichs⸗Anzeiger“, sowie in den „Elsässer Nachrichten“ angeordnet. 8 Colmar, 14. Dezember 1889.

Kfl. Landgericht. Strafkammer. 8 gez. Rauschkolb. Caspers. Weber. Beglaubigt: Der Landgerichtssekretär.

(L. S.) Diebels.

[58141] K. Staatsauwaltschaft Ellwangen. Die am 17 November 1886 gegen den Wehr⸗ pflichtigen Franz Joseph Schwarzkopf von Straß⸗ dorf, O.⸗A. Gmünd, im Sinne des §. 326 et.. O. verfügte Vermögensbeschlagnahme ist aufgehoben worden. 1 Den 10. Januar 1890. 8 H.⸗Staateanwalt Mezle 86

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2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

(50268) Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Louisenstadt Band 39 Nr 1965 auf den Namen des Neusilberfabrikanten Christian Ludwig Böhne hier eingetragene, in der Wasser⸗ thorstraße Nr. 34 S Grundstück am 5. März 1890, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 14780 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗

schrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufge⸗ fordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über⸗ gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins⸗ besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumelden und, falls der be⸗ treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück⸗ treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Ein⸗ stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗ schlags wird am 5. März 1890, Nachmit⸗ tags 12 ½ Uhr, an oben bezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 31. Dezember 1889. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.

2 2 (50269]+ Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 95 Nr. 4726 auf den Namen des Fabrikanten Hugo Arndt einge⸗ tragene, Georgenkirchstraße 65 belegene Grund⸗ stüchk am 7. März 1890, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, e C., parterre, Saal 40, versteigert werden.

das Grundstück ist mit 17,16 Reinertrag und einer Fläche von 12 a 17 qm zur Grundsteuer ver⸗ anlagt Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗ schrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ schitungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über⸗ ehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Petrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht her⸗ vorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital. Zinsen, wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksich⸗ tigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens berbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 7. März 1890, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden.

Berlin, den 31. Dezember 1889.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.

[57932] Zwangsversteigerung.

Das im Grundbuche von Charlottenburg Band 19 Nr. 736 auf die Namen der Kaufleute Friedrich Theodor Oscar Behrend und Johann Wilhelm Fer⸗ dinand Frick, Beide hier, zu gleichen Antheilen ein⸗ getragene, am Holsteiner Ufer (Nr. 40) belegene Grundstück soll auf Antrag des Kaufmanns Friedrich Theodor Oscar Behrend zum Zwecke der Auseinander⸗ setzung unter den Miteigenthümern am 6. März 1890, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gericht an Gerichtsstelle —, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Zimmer 40, zwangsweise versteigert werden. Das Grundstück ist mit 7 77 Reinertrag und einer Fläche von 16 a 47 qm zur Grundsteuer und für das Etats⸗ jahr 1890/91 mit 550 Nutzungswerth zur Ge⸗ bäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., v 42, eingesehen werden. Diejenigen, welche das

igenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗ enfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Hezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 6. März 1890, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 30. Dezember 1889.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.

[52444] Aufgebot.

Der Rentier H. Sommerfeldt zu Berlin bat laubhaft gemacht, daß ihm die ihm gehörigen Kurhefsischen Prämienscheine Serie 361 Nr. 9024 und 9025 sowie Serie 1332 Nr. 33279 im Juni 1889 abhanden gekommen sind, und das Aufgebot dieser Papiere beantragt. Der Inhaber derselben wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 15. Jannar 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 19, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Papiere vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.

Kassel, den 7. Dezember 1889.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IJ.

(gez.) Theobald.

Wird veröffentlicht. Der Gerichtsschreiber: Frideriei.

[50253] Aufgebot. 3

Der Arbeiter Wilhelm Foelsch zu Tangermünde hat das Aufgebot des unkündbaren vierprozentigen ppothekenbriefes der Pommerschen Hypotheken⸗ ktien⸗Bank Nr. 254 Litt. D. Serie I. über Drei⸗ hundert Mark lautend, nebst Talon und den vom 1. Januar 1888 bis 1. Juli 1893 laufenden Coupons beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 18. Februar 1892, Vormittags 12 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 29, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Köslin, den 5. Januar 1888. Königliches Amtsgericht. III.

[21148] Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden gekommener Urkunden beantragt worden:

1) der Police Nr. 8794 der Lebensversicherungs⸗ Anstalt für die Armee und die Marine über 500 vom 1. Januar 1881, lautend auf den Königlichen Seconde⸗Lieutenant im Sen Joachim Friedrich Alexander von Wachholtz, geboren 23. September 1859,

von Fräulein Bertha von Wachholtz zu Braun⸗ schweig, vertreten durch den Justizrath C. Leiste ebenda,

2) der Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse hier Nr. 63 786 und 105 199, ersteres über 308 33 auf das Fräulein Emilie Dieckow, letzteres über 1120 81 auf das Hausmädchen Emilie Dieckow hier lautend,

von Frau Emilie Offermann, geb. Dieckow, hier.

3) der Police Nr. 2335 der Lebensversicherungs⸗ Anstalt für die Armee und Marine über 100 Thlr. vom 1. Januar 1874, lautend auf den Königlichen Seconde⸗Lieutenant im 6 Ostpreußischen Infanterie⸗ Regiment Nr. 43 Bernhard Louis Walter Wollen⸗ berg in Königsberg i. Pr., geboren 6. Juni 1855,

von dem Oberstabsarzt Dr. Wollenberg, Divi⸗ sionsarzt der 1. Division zu Königsberg i. Pr., vertreten durch den Justizrath Engelmann hier,

4) des Sparkassenbuches der Sparkasse des Kreises Teltow Nr. 14 412 über 650 55 ₰, lautend auf den Dienstknecht Johann Piela zu Kerzendorf, Dom. Bötzow bei Hennigsdorf (Ost⸗Havelland),

von dem Kutscher Johann Piela hier, Wrangel⸗ straße 60 a,

5) der Police Nr. 9365 der Lebensversicherungs⸗ Anstalt für die Armee und Marine über 500 vom 1. April 1881, lautend auf den Königlichen Seconde⸗Lieutenant im 3. Großherzoglich Hessischen Infanterie⸗Regiment Nr. 117 Carl Ludwig Paul Simons zu Mainz, geboren 22. Juli 1859,

von den Erben des Königlich Preußischen

Seconde⸗Lieutenants Carl Johann Paul Simons

1) des Rentiers Ludwig Gustav Heinrich Simons,

2) dessen Ehefrau Augustine Wilhelmine, geb. Schüßler, Beide zu Wiesbaden,

3) des Seconde⸗Lieutenants Walter Wilhelm

„Otto Simons zu Mainz,

sämmtlich vertreten durch die Rechtsanwälte

Justizrath Dr. Brück und Dr. Fleischer zu

Wiesbaden,

6) des Depotscheins des Comtoirs der Reichs⸗ hauptbank für Werthpapiere zu Berlin Nr. 112 324 vom 22. Juli 1879 über von Friedrich Maurer in Darmstadt deponirte 14 400 4 % Prioritäts⸗ Obligationen der Rheinischen Eisenbahn mit Coupons per 1. Oktober 1879 bis 1. April 1882 nebst Talons,

von dem ꝛc. Maurer zu Darmstadt, vertreten durch die Rechtsanwälte Lisco und Dr. Springer

hier,

7) der beiden Interimsscheine Nr. 7485 und 27 735 der 4 ½ % Portugiesischen Staatsanleihe vom Jahre 1888 über je 406 oder 500 Franken oder 19 Pfund Sterling 18 Sh. oder 2838 holländische Gulden vom 1. September 1888,

von dem Rentier Gustav Titius zu Goldberg in Mecklenburg,

8) der 4 ½ % Berliner Pfandbriefe Nr. 5877 und 23 852 über 100 Thlr. bezw. 300 ℳ, ausgefertigt am 1. Januar 1872 bezw. 1. Januar 1875,

von dem Schlossermeister Friedrich Maudrey zu Britz.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 17. März 1890, Vor⸗ mittags 11 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 4. Juli 1889. 8

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 49.

[48858] Aufgebot.

Die Banca unione italiana zu Mailand, vertreten durch die Firma A. Molenagar & Cie. zu Krefeld, hat das Aufgebot eines von Giuseppe Erba in Mai⸗ land am 25. Oktober 1889 über den Betrag von Fünfzehntausend Mark auf die Firma Goesmann

Cie. zu Krefeld ausgestellten Primawechsels, zahl⸗ bar an die Ordre der Banca unione italiana zu Mailand und fällig drei Monate nach dem Tage der Ausstellung, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 12. Inni 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ 14 . seine Rechte anzumelden und die Ur⸗

nde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Krefeld, den 27. November 1889.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV. gez. Lauer. Für gleichlautende Abschrift:

Wilke, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[57935] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der hiesigen Stadts 88 Nr. 10809 über 711 27 ₰, ausgefe r Marie Glaser, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag ihrer durch den hiesigen

vorsteher Pawellek vertretenen Vormünderin,

ureau⸗

Adele Glaser zu Kosel, zum Zweck der neuen Aus⸗ fertigung amortisirt werden

Es wird daher der Inhaber dieses Sparkassenbuchs, sowie überhaupt Jeder, der an demselben ein Anrecht zu haben glaubt, aufgefordert, spätestens im Auf⸗ gebotstermine den 18. September 1890, Vor⸗ mittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte Zimmer 12 seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung desselben erfolgen wirrd.

Oppeln, den 3. Januar 1890.

Königliches Amtsgericht.

[51876] Aufgebot. 16 Auf Antrag der unverehelichten Louise Roth zu Helberhausen wird das Aufgebot des Sparkassenbuchs Nr. 1216 der Sparkasse der Stadt Hilchenbach, auf den Namen der Antragstellerin lautend, erlassen. Der Inhaber desselben wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Juli 1890, Morgens 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für

kraftlos erklärt werden wird. Hilchenbach, den 7. Dezember 188 Königliches Amtsgericht.

[57933] Aufgebot.

Der Besitzer der beiden Grundstücke

a. Gr. Lubin Nr. 8, bestehend aus einer Wiesen⸗ Segele von 2 a 10 qm und belastet mit der Renten⸗ pflicht.

b. der zum Grundstücke Gr. Lubin Nr. 20 ge⸗ hörigen Wiesenparzelle Kartenblatt 1 Flachenabschnitt 241/6, umfassend 14 a 70 qm und belastet mit der Domänenrente, der Wirth Stanislaus Banaszak zu Prusinow und der Besitzer der zu dem Grundstücke Gr. Lubin Nr. 20 gehörigen Parzellen Kartenblatt 1 Flächen⸗ abschnitt 239/214 d., 240,/214 a. b. c. d. und 242/6 mit einem Flächeninhalt von zusammen 2 ha 74 à 10 qm von welchen Parzellen die erste das Wohn⸗ haus mit Hofraum und Hausgarten, die zweite den Acker, die dritte die Wiese umfaßt, sämmtliche Par⸗ zellen belastet mit der Domänenrente,

der Wirth Martin Odasz zu Prusinow haben das Aufgebot dieser in ihrem Besitze befindlichen, im Dorfe Gr. Lubin belegenen, auf den Namen des Norbert Pakulski und seiner gütergemeinschaftlichen Ehefrau Hedwig Pakulska, geb. Terakowska (Tyra⸗ kowska) eingetragenen Grundstücke zum Zwecke der Eigenthumseintragung beantragt. Es werden daher alle Eigenthumsprätendenten, insbesondere fol⸗ gende ihrem Aufenthalte nach unbekannten Rechts⸗ nachfolger des am 22. Dezember 1874 verstorbenen Norbert Pakulski,

1) die Arbeiterfrau Catharina Blaszczyk, geb.

Olejniczak,

2) der Arbeiter Michael Olejniczak, 8 beide angeblich in Amerika, aufgefordert spätestens im Aufgebotstermine am 6. Juni 1890, Vor⸗ mittags 11 Uhr bei dem unterzeichneten Gerichte Zimmer 12 ihre Ansprüche und Rechte auf die be⸗ zeichneten Grundstücke anzumelden und ihre ver⸗ meintlichen Widerspruchsrechte glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen und Rechten auf die aufgebotenen Grundstücke ausgeschlossen und die Antragsteller als Eigenthümer der auf ihren A trag aufgebotenen Grundstücke im G getragen werden werden. 8

Jarotschin, den 3. Januar 1890.

Koönigliches Amtsgericht. Gebel.

[57934] 8 1 odes⸗Erklärungs⸗Aufgebot.

Die Todeserklärung ist beantragt:

1) für die Geschwister Maria Elisabeth, Johanna Louise Henriette und Johbanna Dorothea Caroline Willmer von Carl Hinrich Blanck in Ottensen als Vormund für den seit den 1840 er Jahren unbekannt abwesenden, hier bevormundeten Seemann Johann Peter Willmer, geboren am 6. Juni 1819 zu Ham⸗ burg als ebelicher Sohn des Gärtners Carsten Jacoh Willmer und seiner Ehefrau Susanna Elisabeth, geb. Kröger, in Barmbeck, 8

2) von dem Rechtsanwalt Jungelaussen für den seit vielen Jahren unbekannt abwesenden, hier bevor⸗ mundeten Christian Friedrich Wilhelm Olms, ge⸗ boren zu Altona am 21. November 1809 als ehe⸗ licher Sohn des Hartwig Friedrich David Olms und seiner Ehefrau Catharina Elisabeth, geb. Müller, daselbst.

Es werden daher die vorbenannten, unbekannt ab⸗ wesenden Personen hierdurch gerichtlich aufgefordert, sich bis zu dem auf den 25. März 1890, Mittags 12 Uhr, in dem unterzeichneten Amts⸗ gericht anberaumten Aufgebotstermin zu melden, widrigenfalls dieselben auf den Antrag Beikommender für todt erklärt werden und mit ihrem Vermögen dem Gesetze gemäß verfahren werden wird.

Altona, den 2. Januar 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung V.

8 8

[57443] Aufgebot.

Auf Antrag ihres Vormundes, des Landmanns Johann Bestmann aus Hasloh wird die abwesende Anna Margaretha Ehlers, geboren zu Hasloh am 2. März 1819 als uneheliche Tochter der Wittwe Anna Mar⸗ garetha Ehlers, welche schon länger als 10 Jahr vermißt wird und für welche hier etwa 200 Mark vormundschaftlich verwaltet werden, sowie deren un⸗ bekannte Erben hierdurch aufgefordert, sich spätestens zu dem auf

den 29. April 1890, Vormittags 10 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Ter⸗ min zu melden, widrigenfalls dieselbe auf Antrag ihres Vormundes für todt erklärt und ihr im Lande vorhandener Nachlaß den bekannten Erben, bezw. falls solche nicht ermittelt werden, dem Fiscus wird ausgeliefert werden, nachdem er noch ein Jahr lang zum Besten der unbekannten Erben aufbewahrt worden.

Pinneberg, den 21. Dezember 1889

Königliches Amtsgericht.