37 Gewinne von 1500 ℳ Nr. 14 141. 14 310. 22 117. 22 972. 26 077. 27 487. 28 051. 30 738. 36 357. 36 630. 48 845. 52 363. 54 306. 76 459. 81 305. 81 878. 82 225. 88 481. 89 220. 94 046. 94 841. 103 885. 112 145. 112 212. 112 991. 118 861. 126 734. 135 388. 137 661. 138 543. 88 88 146 353. 146 893. 148 271. 154 038. 179 828. 154 371.
28 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 484. 4125. 16 323. 16 992. 18 925. 21 730. 34 857. 51 968. 55 596. 58 377. 60 375. 72 764. 78 005. 103 445. 103 603. 104 623. 108 120. 113 374. 125 078. 125 961. 141 814. 143 578. 143 647. 151 840. 155 676. 159 644. 159 994. 185 020.
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 181. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittagsziehung 1
1 Gewinn von 40 000 ℳ auf Nr. 98 622..
1 Gewinn von 15000 ℳ auf Nr. 149 543. 3 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 4419. 6320. 11 188. 20 598. 31 811. 39 410. 46 310. 49 601. 59 880. 61 115. 64 057. 69 559. 71 329. 71 641. 92 058. 97 000. 101 693.
102 467. 104 922. 111 485. 113 946. 114 069. 118 984.
8 188 138 431. 142 580. 144 898. 150 456. 166 155.
46 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 13 224. 17 410. 21 620. 23 832. 27 505. 30 996. 34 749. 35 822. 35 990. 36 896. 36 914. 42 626. 44 393. 45 705. 61 631. 70 040. 79 474. 83 412. 87 920 88 094. 99 155. 100 330. 101 152. 102 347. 104 729. 107 878. 109 525. 110 221. 110 607. 124 131. 124 450. 134 679. 136 916. 139 502. 140 000. 143 627. 146 271. 149 829. 153 670. 157 609. 159 678. 162 419. 163 451. 177 999. 179 555. 180 994. 8
35 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 6302. 7880. 16 791. 17 888. 25 048. 34 811. 38 410. 53 777. 61 976. 65 641* 66 270. 67 065. 87 726. 88 923. 98 359. 107 587. 115 294. 116 699. 119 854. 125 301. 125 954. 128 682. 141 580. 144 203. 144 293. 150 154. 154 609. 164 090. 165 373. 176 980. 182 331. 182 418. 183 988. 187 438. 188 537.
. Mannigfaltiges.
eber das Unwetter, welches in den wüthete, liegen folgende Mittheilungen vor: Die „B. meldet: Der Sturm, welcher aus Nordwest wüthete, hat überall, in Berlin, wie in der nächsten Umgebung, Spuren seiner unwider⸗ stehlichen Gewalt zurückgelassen. Auf den Chaussern, die nach der Stadt führen, wie auch im Thiergarten und anderen Baumanlagen sind vielfach starke Stämme wie Binsen geknickt und große Zweige in Massen abgerissen und auf die Fahr⸗ und Fußwege geschleudert worden. Sehr übel hat der Sturm auch den freistehenden Telegraphenstangen mitgespielt und namentlich Stö⸗ rungen im Telephonbetrieb hervorgebracht. Eisenbahnzüge trafen mehrfach mit bedeutenden Verspätungen ein. Die Maschinen⸗ führer erklärten, daß der Sturm in seinen stärksten Phasen vollständig orkanartig gewesen sei und das Vorwärtskommen da, wo er dem Zuge entgegen gewesen, ungemein erschwert habe
Mittheilungen über Zerstörungen, welche der Sturm angerichtet, liegen ferner vor aus Weimar, Gotha, Frankfurt a. M.. Mainz, München, Nürnberg und einer ganzen Reihe anderer Städte
Aus London schreibt die „Köln. Ztg.“ unterm 24. Januar: Der Sturm, welcher am Mittwoch Mittag begann, erreichte
gestern seinen Höhepunkt; er fegte vom Golf von Biscaya Irlands
letzten Tagen
und der Westküste Frankreichs her über die Südküste
furchtbarer Sturm. Ein Theil von Havre ist überschwemmt. An
„B. B. Ztg.“
und Englands mit einer Schnelligkeit von 60 km in der Stunde. Alle Plätze an der Südküste haben erheblich Schaden gelitten. In Sandgate wurden die Wogen über die Häuser gehoben; die Einwohner waren geflohen. In Hastings füllten sich die Keller und die Erdgeschosse der Häuser mit Wasser, sodaß der gegenseitige Verkehr der Einwohner mit Nachen bewerk⸗ stelligt werden mußte; die Eisenbahn nach Eastbourne wurde über⸗ schwemmt. Die niedriger gelegenen Stadttheile von Portsmouth waren bald unter Wasser gesetzt. Auch vom Meere und aus dem Binnenlande werden Unglücksfäalle und Verheerungen gemeldet. Die ““ London — Paris ist unter⸗ brochen.
„W. T. B“ meldet: Nach in London eingegangenen Nach⸗ richten ist der Hamburger Dampfer „Savona“ bei der Fahrt von New⸗York nach Hamburg auf See in sinkendem Zustande ver⸗ lassen worden. Die Mannschaft ist gerettet.
In Paris wie in ganz Nord⸗ und Ostfrankreich berrschte ein
vielen Stellen ist die Telegraphenverbindung unterbrochen.
Danzig. Ueber den Wasserstand der Weichsel schreibt die „D. A. Ztg.“: An der Mündung derselben sind in den letzten Tagen keine Veränderungen eingetreten, das Wasser fällt und steigt dort ab⸗ wechselnd. Aus Dirschau wird berichtet, daß, da das Wasser ge⸗ fallen ist und demnach voraussichtlich die Eisdecke oberhalb Pieckel bei Graudenz entweder durch Thauwetter schmelzen oder bei ein⸗ tretendem Frost liegen bleiben wird, die Eiswachen des Danziger Werders bereits am Mittwoch Abend aufgelöst und abgezogen sind Die Dirschauer Telephonstation versendet jetzt an die anderen Stationen nur Morgens täglich Nachrichten über die Wasserverhält⸗ nisse. — Bei Graudenz sind die Verhältnisse auf der Weichsel noch immer dieselben, das Eis liegt dort noch fest, während aus Thorn und Warschau fallendes Wasser gemeldet wird.
Kassel, 25. Januar. (W. T. B.) Die Fulda ist über die Ufer ausgetreten und noch fortdauernd wachsend.
Köln, 25. Januar. (W. T. B.) Der Rheinpegel zeigt 6,68 Meter; der Ober⸗Rhein und die Mosel sind noch stark im Wachsen; es werden Vorkehrungen gegen elwaige Ueber⸗ schwemmungen getroffen.
Mainz, 25. Januar. (W. T. B.) Die Höhe des Rheins beträgt heute 2,90 m. Der Oberrhein bei Mannheim ist auf 5 m gestiegen und noch im Wachsen begriffen; bei Maxau ist der Rhein seit gestern von 3,81 auf 4,75 m gestiegen und noch stark im
Wachsen begriffen. “
Baden⸗Baden, 21. Januar. (Fkf. Ztg.) Unter dem Vorsitz des Präsidenten des Internationalen Klubs und Renn⸗ Comités, des Prinzen Hermann zu Sachsen⸗Weimar, fand vorgestern hier die ordentliche Generalversammlung der genannten Vereinigung statt. Bei den Vorwahlen wurde der Prinz Her⸗ mann zu Weimar einstimmig als Präsident auf 3 Jahre wiedergewählt; derselbe nahm die Wahl an. Zum Vize⸗Präsi⸗ denten wurde der Ober⸗Landstallmeister und Direktor des Gestüts von Graditz, Graf Georg von Lehndorff, gewählt. Nach der Mittheilung des Präsidenten hat Se. Majestät der Kaiser Wilhelm auch für dieses Jahr einen Ehrenpreis für das Große Armee⸗ Jagdrennen gespendet. Durch die Subventionen der Stadt⸗ gemeinde Baden und der hiesigen Bürgerschaft, sowie des Berliner Union⸗Klubs ist es ermöglicht, die Preise auf der bisherigen Höhe zu erhalten. Für die die jährigen Sommer⸗Rennen werden an Rennpreisen aufgewendet 144 000 ℳ gegen 134 000 ℳ im Vorjahre — der Mehraufwand war aus technischen Gründen geboten —; für die Herbst⸗Rennen der letztjährige Betrag von 27 000 ℳ Die Nennungen für den Jubiläumspreis 1891 zeigen eine allgemeine Zu⸗
Zahl verdreifacht, Oesterreich⸗Ungarn verdoppelt und England hat sich nach zweijährigem Fernbleiben auch wieder eingefunden. Unter diesen Verhältnissen darf mit Zuversicht in die Zukunft geblickt und behauptet werden, daß Baden⸗Baden seinen Ruf als bedeutendster und inter⸗ essantester internationaler Rennplatz aufrecht erhalten wird.
Stuttgart, 24. Januar. (W. T. B.) Das Urtheil in dem Prozeß wegen des Vaihinger Eisenbahnunfalls lautet gegen den Betriebs⸗Ober⸗Inspektor Lang auf 6 Monate, gegen den Bahnhofsvorsteher in Vaihingen, Schwenninger, ebenfalls
den Bahnwärter Grieb auf 2 Monate Gefängniß. Der Loko motivführer Wiedmann wurde freigesprochen.
Hagenau, 19. Januar. (Straßb. Post) Die 33. Liste de
früheren 32 Listen von 47 924,77 ℳ, ergiebt eine Gesammtsumme von 50 038,04 ℳ
Rom. (N. A. Ztg.) Im Anschluß an den Weinmarkt ver⸗
vom 6. bis 18 Februar eine internationale Ausstellung vo Flaschen und der zu ihrer Fabrikation und Füllung nöthige
Geräthe.
Basel. (N. A. Ztg). B — , Merkmal, ärmer; das Geburtshaus Hebel's, ein altes unschein⸗ bares Gebäude gegenüber dem Spital ist verkauft worden und so abgetragen werden und einem stattlichen Neubau Raum machen Bald wird nur noch der Name der „Hebelstraße“ daran erinnern daß da in der Nähe am 10 Mai 1760 Hebel geboren wurde.
Winnipeg (Canada). (Voss. Zig.) Die Versteinerung eines menschlichen Körpers im Laufe weniger Jahre beschäftigt die nordamerikanische Presse gegenwärtig aufs Lebhafteste. Ueber den werkwürdigen Vorgang wird aus Winnipeg Folgendes berichtet Ein dort wohnender früherer Farmer verlor vor 16 Jahre seine Gattin, die auf dem Kirchhofe eines kleinen Orts beerdig wurde Da indessen der Besuch des Grabes von Winnipe aus für die Angehörigen zu umständlich war, sterblichen Ueberreste der Frau nach dem Kirchhof der genannten Stadt übergeführt werden Als man aber das Grab öffnete, fand man den Sarg völlig versteinert, und nur mit größter Mühe konnte man denselben, der nahezu acht Centner wog, in die Höhe be⸗ wegen. Als darauf der Deckel mit Gewalt abgeschlagen war, fand man im Inneren die Leiche der Frau anscheinend in noch völlig
sie hart und nahezu versteinert war. Bei weiteren Nachforschunge entdeckte man eine Salzquelle, welche durch die Grabstätte floß und durch Ablagerung ihrer mineralischen Bestandtheile diese Art der Ver⸗ steinerung hervorgebracht hatte.
New⸗York, 22. Januar. (A C.) Bei Tulare in Kalifornien wurde ein Eisenbahnzug von 2 maskirten Räubern überfallen. Die Methode war die übliche. Einer hielt dem Lokomotivpführer und Heizer einen geladenen Revolver vor, während der andere den Geld⸗ schrank des Expreßwagens ausleerte. Die Raäuber erbeuteten mehrere
tausend Dollars.
auf 6 Monate, gegen den Bahnwärter Degenfelder auf 3 und
Zeichrungen zum Besten eines Kaiser Friedrich⸗Denkmals 8 bei Wörth beläuft sich auf 2113,27 ℳ, hierzu der Betrag der
anstaltet der Circolo Enofilo Italiano hier in den Tagen
erhaltenem Zustande; die nähere Besichtigung ergab jedoch, daß auch
Nach Schluß der Redaktion eingegangen Depeschen.
zum Andenken an
nahme der Betheiligung Seitens des Auslandes: Frankreich hat seine
60 000 Fr. für die Armen Turins gespendet.
— mrgmmmgeemeheemee⸗ ——
Tell. Scene gesetzt Anfang 7 Uhr.
Morgens 8 Uhr. 5 Montag:
Wind. v. Weber.
ü Temperatur
in ° Celstus 50 C. = 42 R.
Mullaghmore 732 Aberdeen 1733 Christiansund 745 Kopenhagen. 758 Stockholm . 757 Haparanda . 749 St. Petersbrg. 757 Moskau. 7746
Cork, Queens⸗
toww 7742 Cherbourg. 755 752 754 757
winemünde 761 Neufahrwasser 760 Memel 759
Paris .. 761 Münster. 758 Karlsruhe.. 763 Wiesbaden 761 München 765 Chemnitz 764 Berlin 762 Wien 766 Breslau 764
8 vAix. . 766 „ Niga 764 Trlest ¹) Nebelig. ³b) Rauhfrost. ²) Nachts Schnee. ⁴) Nachtfrost, Reif. ³) Vorm. Regen und Schnee. Uebersicht der Witterung. AEin tiefes Minimum, unter 730 mm, liegt nord⸗ westlich von Schottland, im Südwesten der Briti⸗ schen Inseln stürmische südwestliche Winde ver⸗ 7. mesochend, während der Luftdruck über Südfrankreich 1n der Alpengegend am höchsten ist. In Central⸗ Wava ist das Wetter mild, im Westen regnerisch, im Osten veränderlich. In Norddeutschland liegt die Temperatur bis zu 5, in Süddeutschland bis zu
8 Grad über der normalen. Deutsche Seewarte
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim.
Heyse.
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Trauerspiel
Ruthland: Theater in
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Frieden.
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Tartüff.
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Dienstag:
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Montag:
Dienstag:
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Montag:
2 Ouverture. 8 Theater⸗Anzeigen. gerüstt! Königliche Schauspiele. Sonntag: Hhbter. haus. 17. Vorstellung. Der Freischütz. Oper 8 in 3 Akten von C. M. von Weber. Text zum Theil Afrika. nach einem Volksmärchen: „Der Freischütz“, von drich Kind. Dirigent: Kapellmeister Sucher.
Anfang 7 Uh 7 ¼ Uhr. 18. Vorftegung...
Montag:
r. Schauspielhaus.
8
Schauspiel in 5 Aufzügen von Schiller. In vom Direktor Dr. Otto Devrient.
Opernhaus.
Große romantische Oper in 3 Akten von C. M Text von Helmine von Chezy.
von Paul Taglioni. Schauspielhaus.
Novelle des p
Schauspielhaus. in 5 Aufzügen von Heinrich Laube.
(Graf Essex: Hr. Dr. Bassermann, vom Hof⸗ und National⸗Theater in Mannheim, als Gast, Gräfin
rl. Kuhlmann, vom I ldenburg, als Gast.) An
Beutsches Theater. Sonntag: Der Pfarrer
von Kirchfeld. Montag: Zur Feier des Allerhöchsten Geburts⸗
tages Sr. Majestät des Kaisers und Königs: Prolog, gesprochen von Marie Pospischil.
Dienstag: Zwischen den Schlachten. — Der Mittwoch: Das Käthchen von Heilbronn.
Verliner Theater. Sonntag: König Lear. Montag: Zur Feier des Allerhöchsten Geburts⸗
tages Sr. Majestaͤt des Kaisers: Prolog, verfaßt von Fukius Wolff Hierauf: Der Veilchenfresser. gescßt vom Direktor Emil Thomas.
Hamlet.
Tessing -Theater. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann Bei festlich beleuchtetem Hause: Fall Clémenceau. A. Dumas und A. d'Artois. “ Die Ehre. Mittwoch: Die Ehre.
Wallner-Theater. geküßt! Natalie v. Eschstruth und Hermann v. Anderten.
Anfang 7 Uhr. Sna.⸗ Zur Feier des Allerhöchsten Geburts⸗
festes Sr. Majestät des Kaisers und Königs: Fest⸗ Hierauf:
Victoria-Theater. Zeitgemälde in 10 Bildern von Alex. Moszkoweki und Richard Nathanson. C. A. Raida.
Dieselbe Vorstellung.
Sonntag: Mit neuer
18. Vorst. Euryanthe. 11 Male: Musik von Carl Millöcker. In Julius Fritzsche. Dirigent: Federmann. Anfang 7 Uhr.
Ballet
Anfang 7 Uhr Colberg.
19. Vorstellung.
Residenz-Theater. Direktion Text von burg. pauvres.) Schauspiel in 5 Akten für die deutsche Bühne bearbeitet In Scene gesetzt von Sigmund La 7 ½ Uhr.
Montag: Zur Feier des Alle
Tanz von Paul
20. Vorstellung. Graf Essex.
Lessing. Hierauf:
ang 7 Uhr. 7 ½ Uhr.
Krieg im Montag: Zum 1. Male: ˙8
Central-Theater. Sonntag: Mit vollständig an Kostümen, Dekorationen und 31. M.: Berolina. von Jean Kren.
Berolina.
ontag:
Sonntag: Die Ehre.
Sonntag: Zum 152. Male: Der Gesangsposse Schauspiel in 5 Akten von
8 Anfang 7 Uhr.
In Vorbereitung:
Sonntag: Zum 2. Male: 2 198 Schwank in 4 Akten von von Gustav Görß. Novität! UKrania, Invalidenstraße 57 12 — 11 Uhr. — Sonntag: Der neue Phonograph. Um
Zum 3. Male: Sie wird schichte der Urwelt.
Sonntag: Stanley in
Circus Renz, Karlstraße. Musik von Anfang
Ballet von C. Severini
Priedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Ausstattung: Zum Der arme Jonathan. 9. 3 Akten von Hugo Wittmann und Julius Bauer.
Hiftortiches Sanuspiel in b Aufzuͤgen von Pani] Montag: Der arme Jomathen. Anfang 7 Uhr.
Dienstag: Opernhaus. 19. Vorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. 8 enry Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer rosper Mérimée. ang 7 Uhr.
Sonntag: Die arme Löwin. (Les lionnes
tages Sr. Majestät des Kaisers und Königs: Prolog, verfaßt von Eugen Zabel, gesprochen von Emil — Die arme Löwin.
Belle-Alliance-Theater. Sonntag: 21. Gast⸗ spiel der „Münchener“ unter Leitung des Königl. bayer. Hofschauspielers Srn Max Hofpaur Der Fleck auf der Ehr'. Volksstück mit Gesang und Tanz in 3 Akten (4 Bildern) von L. Anzengruber Musik von E. Roth und C. Czerny.
Direktion:
Posse mit Gesang in 4 Akten Musik von G. Steffens In Scene
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 77.
in 4 Akten von Couplets von Gust. Görß. Musik von Franz Roth.
Montag: Dieselbe Vorstellung. Anfang 7 ½ Uhr. Der Goldfuchs. posse in 4 Akten von Eduard Jacobson und Leopold Ely. Musik von Franz Roth. Couplets theilweise Mit vollständig neuen
Dekorationen von Lütkemeyer und neuen Kostümen.
Montag: Dieselbe Vorstellung. 8
Vorstellungen. 4 Uhr Nachm. (1 Kind frei): Aschen⸗ brödel, oder der gläserne Pantoffel. stattungsstück. — Abends 7 ½ Uhr: Extra⸗Vorstellung. 5. Aufführung der großen nationalen Original⸗Pan⸗!
vom Direktor E. Renz.
Operette in Vorstellungen: Scene gesetzt von
Montag: Festvorstellung zur Feier des Geburt helm II. Dautsche Turner.
:Sigmund Lauten⸗
von Emil Augier, von Paul Lindau. utenburg. Anfang
rhöchsten Geburts⸗
Karl Meyder⸗Concert. 6 Uhr. Montag, 27. Jan.: Concert zur Feier des Geburtstages Sr. Majestä
des Kaisers und Königs Wilhelm II.
Rom, 25. Januar. (W. T. B.) König Humbert hat den verstorbenen Herzog von Aosta
tomime: Deutsche Turner von A. Siems, inscenirt Dekorationen, Kostüme,
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tages Sr. Majestät des Kaisers und Königs Wil⸗
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mit Frl. Elisabeth Gruner (Berlin).
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Anf. 7 ½ Uhr. burg⸗Eilbeck)
Flotte Weiber. Arthur Frauenstein (Dresden).
Leoh Fretov.eFeamiot (HHre eeh) e
geb. Fellmann (Berlin). — Hr. Gesangs⸗ r. Oberförster a. D. C. Krüger (Grabow
762, geöffnet von
G8 Pz e äher,e 39
Frl Toni Kusenberg mit Hrn. Lieu⸗
Verehelicht: Hr. Lehrer August Becker mit Frl Sophie Eilers (Osterode a H.). — Hr. Karl
Fritz Schenck mit Frl. Elisabeth Gallrein (Mag⸗ deburg). — Hr. Louis Blüth mit Frl. Jenny Poznanski (Berlin). — Hr. Hermann Brachmann
Hrn. Franz Bernda (Berlin). — Hrn. Garnison⸗Bauinspektor O Stegmüller Heengo. — Hrn. Ernst Schape
Rerkowo) — Hrn. Paul Ziegen⸗ horn (Dresden). — Hrn Wilh. Hamann (Ham⸗ — Hrn. Oskar Schenk (Ober⸗ Ullersdorf bei Sorau, N.⸗L.). — Eine Tochter: Hrn. Wilh. Blötner (Pirna)h. — Hrn. Ernst Schaeper (Birkenfelde bei Retkowo). — Hrn.
zuletzt Kommandant S. M.
Gestorben: Hr. Rittergutsbesitzer Moritz August Marie zur Megede, Baumeisie Eduard Titz (Berlin). — Frau Anna Bratuscheck geb. Dannenfeldt (Berlin). — Frau Charlotte Brühl, geb. Badt (Berlin). — Hr. Hauptman a. D. Lucian von Jasmund Geeasas —
erw. Frau Emilie Rickert, geb. Harnisch (Ziesar). — Verw. Frau Professor Charlotte Seifert, geb Wilckens (Altona). — Stiftsdame Frl. Helene
7t Uhr: 8 Redacteur: Dr. H. Klee.
Verlag der Expedition (Scholz).
Berlin:
Sonntag: 2 große
Anstalt, Berlin SW., Wilbelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage)
Großes Aus⸗
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
8.
Berlin, Sonnabend, den 25. Januar
1890.
——
Personalveränderungen.
8 8 “ Armee. rnennungen, eförderungen und Ver Im aktiven Heere. Berlin, 219 Januar, v. dlsangsn. Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 97, von dem Kommando zur Dienst⸗ leistung bei der Gewehrfabrik in Spandau entbunden. Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. Berlin, 21. Januar. Bahlcke, Sec. Lt. vom Feld⸗Art. Regt. General⸗ Feldzeugmeister (1. Brandenburg.) Nr. 3, der Abschied bewilligt. Im Beurlaubtenstande. Berlin, 21. Januar. v. Löb⸗ 85 9 8 v F Ves 8 König Friedrich III. . S ) Nr. 8, a es. er zum Leib⸗Kür. . G Kurfürst (Schles.) Nr. 1 versetzt. bb öe
Königlich Bayerische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen Im aktiven Heere. 12. Januar. Lobinger, Zeuge nt — Depot Germersheim, verwendet im Reichsdienste beim Kaiserlichen Art. Depot Straßburg, zum überzähl. Zeug⸗Pr. Lt., Knauf, Zeug⸗ Lt. von den Art. Werkstätten, zum Zeug⸗Pr. Lt., befördert. Feüuchnätch ee der “ C und der
1 8 nger, Sec. Lt. von der Res. des Ingen. 8 beim 2. Pion. Bat. eingetheilt. b “
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 11. Ja⸗ vnn 5 Cella, Gen. Lt. a. D., das Prädikat „Excellenz“ ver⸗
12. Januar. Kögler, Zeug⸗Hauptm. ven der Gewehrfabrik mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unebrf der Abs b bewilligt.
Januar. Frhr. v. Hofenfels, Rittm. z. D. und Vor⸗ stand der Remonte⸗Ankaufskommission bei der 111“ der Wirksamkeit vom 1. Februar I. J., unter Verleihung des Cha⸗ rakters als Major, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt.
14. Januar. v. Beust, Hauptm. und Comp. Chef im 18. Inf. Regt Prinz Ludwig Ferdinand, unter Verleihung des Charakters als Major, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der 1I““ br, d
Januar. Buhl, Oberst⸗Lt. und Commandeur des 2. Train⸗ Bats., mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt.
XII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven eere. 14. Januar. Herzeg Philipp von 8 1“ Se. 1’ 1“ Major à la suite der
rmee, en. Lt. befördert un a suite d an. 1 W Nr. 19 gestellt. vI11“ 18. Januar. Herzog Albrecht von Württemberg König⸗ liche Hoheit, Pr. Lt. im Ulan. Regt. König Karl Nr. 195 as Hauptmann von der Inf. befördert und unter Stellung à la suite des Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119 zur Dienstleistung bei diesem Regt. kommandirt, sowie als Rittm. à la suite des Ulan. Se⸗ Karl gestellt.
20. Januar. v. Menzel, Oberst⸗Lt. und etatsmäß. Stabs⸗ offizier im 4. Inf. Regt. Nr. 122, mit Pension zur — gestellt und zum Commandeur des Landw. Bezirks Reutlingen ernannt. v. Camerer, Major und Bats. Commandeur im 8. Inf. Regt. Nr. 126, unter Beauftragung mit den Funktionen des etatsmäßigen Stabsoffiziers in das 4. Inf. Regt. Nr. 122, Schnürlen, Major im Generalstabe des Armee⸗Corps, als Bats. Commandeur in das 8. Inf. Regt. Nr. 126 versetzt Freudenberg, Major à la suite des Generalstabes, von seinem Kommando zur Dienstleistung beim Großen Generalstabe enthoben und in den Generalstab des Armee⸗ Corps wiedereingetheilt. v. Reinhardt, Hauptm. und Comp. Chef im 4. Inf. Regt. Nr. 122, zum Major mit Patent vom 1höööw 9 “ füh. in den Lee.. wieder versetzt,
s ellung à la suite desselben und Kommandirung zur Dienst⸗ leisaa bae de Generalstabe. 1“
2 iedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 20. Ja⸗ ng. “ 1“ von 1 Stellung als ga⸗
r des Landw. Bezirks Reutlingen enthoben, mit Ertheil. Erlaubniß zum Tragen der Uniform. 1.u““
Hessen. Darmstadt, 18. Januar. Locher, Pr.⸗Lt. à 1 Art., zum Hauptm. befördert. 1 .“ 1
Kaiserliche Marine.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen Berlin, 21. Januar. Fuchs, Kapitän⸗Lt., zum Se-vee hsr. Heinrich XXVI. Prinz Reuß Durchlaucht, Janke, Lts. zur See, zu Kapitän⸗Lts., Letzterer unter Vorbehalt der Patentirung, Back, Starke, Unter⸗Lts. zur See, zu Lts. zur See, Brand, Ober⸗Maschinist, zum Maschinen⸗Unter⸗Ingen., Langen, Vize⸗Seekadet im Landw. Bezirk Neuß, zum Unter⸗Lt. zur See der Res. der Matrosen⸗Art., S onnenstuhl, charakterisirter Marine⸗Ober⸗Zahlmstr., zum etatsmäß. Marine⸗Ober⸗Zahlmstr., Lehmann, Marine⸗Unter⸗ Zahlmstr., zum Marine⸗Zahlmstr., befördert. Stiegel, Maschinen⸗ Unter⸗Ingen, ein Patent seiner Charge erhalten.
Abschiedsbewilligungen. Berlin, 30. Dezember. v. Kall,
Vize⸗Admiral, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, mit P 8 zur Disposition gestellt. .“ Pension
E11“ eld, Fepükn, zun See a. D., .„Arcona“ und Hafenkapitän in Kiel, mit seiner Pension zur Disposition gestellt. 8 8
e. Berlin, 21. Januar. Graetschel, Kapitän⸗Lt., der Ahb⸗ schied mit der gesetzlichen Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienste und der Erlaubniß zum Tragen seiner bisherigen Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen, unter Ver⸗
eihung des Charakters als Korv. Kapitän, bewilligt.
Berlin, 8. Januar.
Parlamentarische Nachrichten.
Schlußbericht der gestrigen (51.) Sitzung des Reichs⸗ tages. Dritte Berathung des Nerch hahakts Ee s. Herabsetzung der Kohlentarife. 16 Abg. Siegle: Namentlich in Süddeutschland ist die Noth groß; die Kohlen sind theuer und gar nicht zu haben. Die Eisenbahnzüge, mit Kohlen beladen, gehen durch Süd⸗ deutschland durch nach Italien; sie sind von den füsranzschen reußischen Bergwerken beladen und dienen der ausländischen Industrie, während in Süddeutschland Theuerung der Kohlen herrscht. Deshalb empfehle ich die Annahme des Antrages. Abg. Fürst Hatzfeldt: Gerade gegenwärtig ist der Antrag auf Herabsetzung der Kohlentarife durchaus inopportun, da augenblicklich die Begehrlichkeit der Zechen und der Arbeiter ußer Zweifel steht, wir aber Alles zu vermeiden haben, was ese Begehrlichkeit unterstützt. Der Antrag wäre besser im
Abgeordnetenhaus gestellt, denn der Schwerpunkt liegt bei der preußischen Eisenbahnverwaltung, wenn auch der Reichstag nach Art. 45 der Verfassung diese Frage zu erörtern berechtigt ist. Im preußischen Abgeordnetenhause wird die Angelegenheit ja auch zur Sprache kommen. Die Tariffrage ist gerade in Deutschland wichtig, weil das Kanal⸗ netz bei uns wenig ausgedehnt ist. Die Kanäle sind aber das beste Korrektiv gegen hohe Eisenbahntarife. Daß der Staat helfend eintreten soll, wenn die Kohle zu theuer ist, ist ja richtig, da durch die Kohlentheuerung die Industrie ge⸗ stört wird, aber der Antrag enthält insofern eine Ungerechtigkeit, als er Ausnahmetarife für die ausländische Kohle und Auf⸗ hebung unserer billigen Exporttarife will. Oberschlesien befindet sich in unangenehmer Lage zwischen Rußland mit seinen hohen Zöllen und Oesterreich mit den übertriebenen Tarifen der österreichischen Nordbahn. Oberschlesien hat aber gerade in Folge der billigen Ausfuhrtarife für Kohlen seinen Absatz an der Ostsee gefunden. Beseitigen Sie diese Tarife, so nehmen Sie Oberschlesien seinen Absatz. Für die inländische Braunkohle ist allerdings eine Berücksichtigung durch billigere Tarife wünschenswerth. Mit Rücksicht auf Oberschlesien kann Ceen nafragelanch heFinaee hoffe daß die preußische
s verwaltung si ie Sache überlegt und mögli bald Remedur schafft. 1 8 8 “ Abg. Graf Stolberg: Wenn auch der Reichstag für die Frage kompetent ist, so liegt der Schwerpunkt der Frage doch im preußischen Staat; die Frage, ob die Tarife dem Artikel 45 der Verfassung entsprechen, ist schon erledigt. Die Einführung der billigen Exporttarife auch für die Einfuhr würde der jetzigen Kohlentheuerung nicht abhelfen, denn die ausländische Kohle wird nur in ganz minimalen Quanti⸗ täten per Eisenbahn, meistens aber auf dem Wasser⸗ wege eingeführt. Die Gewährung von Ausnahmetarifen für die englische Kohle hätte auch keinen Einfluß auf die in⸗ ländischen Preise. Würde dadurch die englische Kohle die Ab⸗ satzgebiete wieder gewinnen, die wir ihr abgerungen haben, so würde ich das sehr bedauern, denn es würde, wenn wieder normale Zustände herrschen, schwierig sein, die verlorenen Ab⸗ satzgebiete von Neuem zu gewinnen. Eine allgemeine Herab⸗ setzung der Kohlentarife wäre gerade jetzt sehr bedenklich, weil die Resultate derselben in Bezug auf die Preisbildung absolut nicht vorauszusehen sind. Es würde nur eine all⸗ gemeine Verschiebung eintreten, stellenweise würden die Preise sinken, stellenweise in die Höhe gehen. Der Vor⸗ theil einer Ermäßigung der Preise würde auch nicht den Konsumenten, sondern den Händlern zufallen. Ich stehe einer allgemeinen Ermäßigung der Tarife im Prinzip nicht feindlich gegenüber, diese Frage gehört aber ausschließlich vor das Forum des preußischen Staats. Dabei werden auch andere Artikel neben der Kohle, z. B. Getreide und Holz, ins Auge zu fassen sein. Wir bedauern Alle die Kohlentheuerung. Sie ist aber hauptsächlich durch die Monopolisirung des Handels hervorgerufen, und es wird zu erwägen sein, ob und wie einer Monopolisirung entgegengetreten werden kann. Für heute
bitte ich den Antrag abzulehnen. Abg. Schra der: Eigentlich hat sich die Kommission über die Empfehlung dieses Antrages an das Plenum gar nicht schlüssig. gemacht. Es ist ein Unterschied, ob eine Ablehnung mit Stimmengleichheit oder mit Stimmenmehrheit erfolgt. Der Grund, daß der Antrag hier im Reichstage nicht am Platze sei, hätte eigentlich kein Mitglied der Kommission bewegen können, gegen den Antrag zu stimmen. Schon der Art. 45 der Reichsverfassung zeigt, daß der Antrag in den Reichstag gehört. Bei Berathung der Verfassung hat man diesen Artikel geradezu als eins der Grundrechte des Deutschen bezeichnet und sich dabei gerühmt, recht praktisch gewesen zu sein, während man sich in den vierziger Jahren nur um die Grundrechte der Freiheit und Gleichheit gestritten hätte. Als die Bestimmung in die Verfassung hineinkam, bestand noch ein großer Theil der Privatbahnen und die Konkurrenz dieser zeigte sich überall wirksam. Der gegenwärtige Mangel an Betriebseinrichtungen auf den Staatsbahnen hätte damals bei den Privatbahnen nicht lange bestanden, ohne daß das preußische Ministerium, von seiner Befugniß Gebrauch machend, einen Druck auf die Privatbahnen ausgeübt hätte. Jetzt haben wir das ganze Eisenbahnwesen zu einem Monopol der Einzelstaaten gemacht, das von diesen weit mehr agusgenutzt wird, als es Anfangs beabsichtigt war. Keine Privatbahn hätte ihre Tarife so stationär halten können, wie unsere Staatsbahnen es thun. Die Herren aus den Einzelstaaten haben selbst das dringendste Interesse, eine so gewichtige Reichsinstanz, wie es der Bundes⸗ rath ist, für den vorliegenden Zweck in Anspruch zu nehmen. Wenn die Eisenbahnen in Württemberg, Bayern, Preußen für den Verkehr nicht das Erforderliche leisten, könnte der Bundesrath immer zu mächtigen fiskalischen Interessen der Einzelstaaten entgegentreten. Die Mißstände in unserer Kohlen⸗ produktion schädigen Industrie wie Landwirthschaft. Die Kalamität der hohen Kohlenpreise wird von den Bergwerks⸗ besitzern kaum beseitigt werden, und wir muthen ihnen das auch nicht zu. Sie können augenblicklich bei den gegen⸗ wärtigen Einrichtungen auch nicht mehr produziren, als der deutsche Privatgebrauch erfordert. Nur eine stärkere An⸗ wendung von Arbeitskräften könnte das leisten. Es ist aber nicht möglich, die Betriebsanlagen gegenwärtig zu steigern, denn die großen Schachtanlagen, die vor einigen Jahren begonnen sind, sind jetzt alle in erieh und neue noch nicht in Angriff genommen. er Uebelstand ist, daß dem erhöhten Verbrauch der Industrie nicht eine entsprechende Mehrproduktion gegen⸗ übersteht. Deshalb war unsere Ueberlegung berechtigt, ob 8 weiter zuzulassen sei, daß ein großer Theil von unseren Küle ins Ausland geht, oder ob nicht andererseits eine ver⸗ 8 igte Einfuhr fremder Kohlen geschaffen werden könnte. wäre das auch kein Verstoß gegen unsere nationale Wirthschaftspolitit, denn, wenn auch nicht den einzelnen heilen der Nation, so ist doch der Gesammtheit mit unseren Vorschlägen sehr gedient. Meiner Meinung nach ist es keine nationale Wirthschaftspolitik, wie bisher, die in⸗
erhöhen.
ländische Produktion zu schwächen und die ausländische zu Ei billiger Transport de bei ei
Ausfall der Staatseinnahmen den Kohlenproduzente ög⸗ lichen, ihre Preise hochzuhalten. Minh 8 Kobten iegt dh 8 Sache hier genau so wie mit der Thomasschlacke. Es ist auch der gegenwärtige Moment sehr wohl geeignet, die Regulirung der Auslandstarife gemeinsam mit der der Inlandstarife vorzunehmen. Bei einer Ermäßigung der Kohlentarife im Inlande würde selbst eine Beseitigung der Exporttarife unserer Industrie nicht schädlich sein. Mit einer Ermäßigung der Kohlentarife würden auch die Betriebs⸗ kosten unserer Eisenbahnen geringere werden und auch das Eisen im Preise sinken. Die Ermäßigung der Braunkohlen⸗ tarife würde für die ausgedehnten Landestheile, die Braun⸗ Chüsplager bestten⸗. von Braunschweig und der Provinz Sachsen bis nach der Mark und nach Niederschlesien hin, von der allergrößten Bedeutung sein. 2 zenn unsere Industrie bisher von der Braunkohle noch nicht viel profitirt hat, so liegt das an den Tarifen die bisher für die Braunkohle ebenso hoch waren, wie für die doppelwerthige Steinkohle. Es könaten noch enorme Braun⸗ kohlenlager neu in Betrieb genommen oder besser ausgebeutet werden. Ich bin bezüglich der Braunkoöhlentarife auch in der Kommission allseitiger Zustimmung begegnet. Unser Antrag würde bewirken, was nicht einmal die energische Einwirkung des Reichseisenbahnamts durchzuführen vermocht hat: den be⸗ rechtigten Klagen über Mangel an Betriebsmaterial speziell
müßten andererseits aber auch die gegenwärtige iebs⸗ einrichtungen der Eisenbahnen nicegetezfit 1egen Vetrieb 8 jetzt bereits an den Grenzen dieser Leistungsfähigkeit angelangt und einem steigenden Verkehr durchaus nicht gewachsen. Hoffentlich wird die preußische Staatseisenbahn⸗Verwaltung das ihre thun, um den Klagen über unzulängliche Verkehrs⸗ einrichtungen aus Westfalen und Oberschlesten abzuhelfen. Ein einfaches Mittel, die Leistungsfähigkeit des Güterwagen⸗ parks zu verhöhen, wäre die Erhöhung der Tragföhigkeit unserer Güterwagen. Aus all diesen Gründen bitte ich Sie unseren Antrag anzunehmen.
Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Schultz: Die Behaup⸗ tung des Vorredners, daß gegenwärtig an die Stelle des Privatbahnwesens ein Monopol der Einzelstaaten getreten ist welches diese im fiskalischen Interesse ausnutzen, kann ich nicht unwidersprochen lassen. Der Vorredner ist auch die Belege für diese Behauptung schuldig geblieben, und ich kann im Einverständniß mit der Mehrheit dieses Hauses sagen, daß jene Behauptung den Thatsachen völlig widerspricht. Diese Bemerkung liegt von dem Gegenstand der Tagesordnung etwas fern; aber ich möchte doch mit Bezug darauf wenigstens an die außerordentlich reichlichen Mittel erinnern, die in den Etats der Einzelstaaten, insbesondere auch wieder in dem preußischen Etat für 1890/91 für die Vermehrung der Betriebs⸗ mittel enthalten sind.
Abg. Graf Kanitz: Es ist ein sonderbarer Gedanke, die Exporttarife für deutsche Kohle und die bedauerliche Preis⸗ steigerung der Kohle in Verbindung zu bringen. Eine nam⸗ hafte Frachtermäßigung besteht nur nach den Seehäfen, wo die deutsche Kohle in Konkurrenz mit der englischen tritt; der Hauptexport aber geht von der Westgrenze nach den Nieder⸗ landen und Frankreich, und hier ist die Abweichung von dem Normaltarif ganz gering. Die enorme Steigerung der Kohlen⸗ preise bedauere ich, nicht bloß im Interesse des Konsumenten, sondern auch des gewerblichen Betriebs, der größeren Städte wegen ihres Gasverbrauchs, des Eisenbahnwesens. Der Antrag Schrader würde aber eine wesentliche Aenderung nicht herbei⸗ führen. Denn wie der Preis der westfälischen Kohle sich in letzter Zeit ungefähr verdoppelt hat, so hat auch in England die Steinkohle eine Preissteigerung von 50— 80 Proz. im „Jahre 1889 erfahren. Trotz aller Aenderungen des Tarifs würden Sie es also nicht ermöglichen, daß englische Kohle mehr als bisher nach Deutschland kommt. Unsere deutsche Kohlenindustre muß aber entschieden geschützt werden, und es wäre unzweckmäßig, angesichts einer vielleicht nur vorübergehenden Preissteigerung die⸗ jenigen Schutzmaßregeln zu beseitigen, auf welchen unsere ganze Kohlenindustrie beruht. Der größte Theil unseres Ab⸗ satzes würde verloren gehen, wenn die englische Kohle unter gleichen Bedingungen eingeführt würde. Die ungeheuren Mehreinnahmen für Kohle — nach meiner Schätzung kommen im westfälischen Kohlenrevier allein etwa 180 Mill. Mark jährlich heraus — fließen übrigens bedauerlicher Weise nicht in die Industriebezirke selbst, sondern in die Taschen der Zwischenhändler, welche die Kohlenförderung vorher erworben haben. Ein großer Kohlenhändler hat z. B. die Förderung von zwei Gruben, eine Million Tonnen jährlich, bis zum 1. Januar 1893 erworben; der verabredete Preis steht 3 ℳ unter dem heutigen Marktpreise; nehmen wir ang. daß zwei Jahre lang die heutigen Preise dauern, so verdient der Mann zwei Millionen Mark. Das sind traurige Ver⸗: hältnisse, und es wäre gewiß gut, wenn diesen langen Abe. schlüssen entgegengewirkt werden könnte. Trotzdem bin ich der Meinung, daß wir an den gegenwärtigen Schutzmaßregeln für unsere Kohlenindustrie keine Aenderung treffen sollten, und bitte Sie deshalb den Antrag der Kommission anzunehmen.
englische Kohle dadurch auch nur um eine Kleinigkeit billiger, so würde bei der herrschenden großen Kohlennoth in kurze Zeit ein großer Theil des Markts der vberfglgischän Kohle, den sie nur mit Mühe in einigen Hafenplätzen erobert hat, verloren Bebhen. Der große Wagenmangel auf den Bahnen, die von Oberschlesien nach dem Norden führen, hat der ober⸗ schlesischen Kohlenindustrie außerordentlich geschadet. An manchen Tagen haben 14—1800 Wagen gefehlt. Dieser Wagen⸗ mangel ist auch jetzt noch nicht gehoben. Auch die vorhandenen Geleise sind nicht immer im Stande, den gesammten Verkehr zu bewältigen. Geholfen könnte nur werden, wenn endlich die obere Oder regulirt würde. Diese Angelegenheit wi aber unerklärlicher Weise durch das Ministerium der öffent⸗ lichen Arbeiten verschleppt. Außerdem fehlt es gegenwärtig Oberschlesien an Arbeitern, und fremde Arbeiter können ii
Folge der Polengesetze nicht herangezogen werden. Würde
auf den preußischen Staatseisenbahnen Abhülfe zu schaffen. Wie ein Ausbau der Kanäle von dem größlten Vortheil dn Vün so 8
Abg. Szmula: Würden die Tarife gleichgestellt und die 8 3