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für Berlin außer den Post⸗Anstalten auch die Expedition
SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Einzelne Rummern kosten 25 ₰
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die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers
und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers
Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
26.
Berlin, Montag, den 27. Januar,
1890.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Minister Allerhöchstihres Königlichen Hauses, von Wedell, den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse mit Eichen⸗ laub zu verleihen.
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Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: auf den Vorschlag Ihrer Majestät der Kaiserin
und Königin, im Hinblick auf den diesfälligen früheren Beschluß Ihrer Majestät der Hochseligen Königin Elisabeth und des damaligen Kapitels der ersten Abtheilung des Luisen⸗ Ordens:
dem Fräulein Emma von Alvensleben zu Rohdehlen
bei Barten und 2
dem Fräulein Emma Förtsch zu Wetzlar den Luisen⸗Orden erster Abtheilung mit der Jahreszahl 1866 zu verleihen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: auf den Vorschlag Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin und des Kapitels der zweiten Abtheilung des Luisen⸗Ordens: “ 8 der Frau von Witzendorff, geb. von Rehdinger, Gemahlin des Generals der Kavallerie von Witzen⸗ dorff, zu Münster und der Frau Luise Neumann, geb. Küchler, Gemahlin des Landraths Neumann, zu Freystadt in Schlesien die zweite Klasse der zweiten Abtheilung des Luisen⸗Ordens mit der Jahreszahl 1865 zu verleihen. “
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den nachbenannten Beamten aus dem Ressort Allerhöchst⸗ ihres Hof⸗Jagdamts die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Insignien zu ertheilen, und zwar: des Großkreuzes des Herzoglich sachsen⸗ ernestinischen Haus⸗Ordens: dem Vize⸗Ober⸗Jägermeister vom Dienst, Freiherrn von des Kaiserlich russischen St. Ale⸗ Ordens: 1 dem Oberst⸗Jägermeister Fürsten von Pleß; des Kaiserlich russischen St. Stanislaus⸗Ordens erster Klasse: dem Vize⸗Ober⸗Jägermeister vom Dienst, Freiherrn von Heintze; des Kaiserlich russischen St. Annen⸗Ordens zweiter Klasse: dem Se vom Dienst Grafen zu Dohna⸗ Schlobitten; sowie desselben Ordens dritter Klasse dem Geheimen Hofrath Eckelberg.
Deutsches Reich.
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Die Ausgabe des „Handbuchs für das Reich auf Jahr 1890“ ist erschienen. 8 8
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Der württembergische Regierungs⸗Baumeister Eduard Roth ist zum Kaiserlichen Eisenbahn⸗Baumeister bei der Verwaltung der Reichs⸗Eisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen ernannt worden.- 8 8
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Kammerherrn von Buch auf Schloß Stolpe a. O. zum Schloßhauptmann von Schwedt, sowie
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die Kammerherren Major a. D. von von Itzenplitz auf Grieben, Rittmeister a. D. von dem Knesebeck⸗Milendonck auf Tylsen u meister a. D. ernennen.
nd Ritt⸗
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Leibarzt Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prin⸗ zessin Luise von Preußen, Stabsarzt a. D., Sanitäts⸗Rath Dr. Cohn⸗Conrady zu Wiesbaden, und dem praktischen Arzt, Sanitäts⸗Rath Dr. Kutsche zu Ela⸗ den Charakter als Geheimer Sanitäts⸗Rath zu ver⸗ leihen.
“
Des Königs Majestät haben Allergnädigst geruht, den Provinzial⸗Landtag der Provinz Westpreußen zum 24. Februar d. J. nach der Stadt Danzig zu berufen
Auf den Bericht vom 16. Dezember d. J. will Ich hiermit genehmigen, daß der Zinsfuß derjenigen Anleihe, zu deren Aufnahme der Kreis Darkehmen im Regierungsbezirk Gumbinnen durch das Privilegium vom 16. Juli 1881 ermächtigt worden ist, gemäß dem Kreistagsbeschluß vom 12. Oktober d. J. von vier auf dreieinhalb Prozent ermäßigt werde. Alle sonstigen Bestimmungen des vorbezeichneten Privilegiums, insbesondere auch hinsichtlich der Tilgungsfrist bleiben unberührt. Dieser Erlaß ist nach Vorschrift des Ge⸗ setzes vom 10. April 1872 (Gesetz⸗Samml. S. 357) zu ver⸗ öffentlichen.
Neues Palais, den 23. Dezember 1889. “ Wilhelm R. von Maybach. von Scholz. Herrfurth. An den Minister der öffentlichen Arbeiten, den Finanz⸗Minister und den Minister des Innern.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der Direktor der Königlichen Elisabeth⸗Schule, Professor Dr. Stephan Waetoldt, zu Berlin ist zum außerordent⸗ lichen Professor in der philosophischen Fakultät der hiesigen Universität ernannt worden.
Finanz⸗Ministerium. Hauptverwaltung der Staatsschulden.
Bekanntmachung,
die 35. Verloosung der Staats⸗Prämien⸗ vom Jahre 1855 betreffend.
In der vom 15. d. M. bis heute in Gegenwart eines Notars öffentlich bewirkten 35. Verloosung der Staats⸗ Prämfen⸗Anleihe vom Jahre 1855 sind auf diejenigen 4500 Schuldverschrei ungen, welche zu den am 16. September v. J. gezogenen 45 Serien gehören, die in der beiliegenden Liste aufgeführten Prämien gefallen. —
Die Besitzer dieser Schuldverschreibungen werden auf⸗ gefordert, den Betrag der Prämien vom 1. April d. J. ab bei der Staatsschulden⸗Tilgungskasse, Taubenstraße Nr. 29, hier⸗ selbst gegen Quittung und Rückgabe der Schuldverschreibungen und der dazu gehörigen Zinsscheine Reihe V Nr. 3 bis 7 über die Zinsen vom 1. April 1889 ab, welche nach dem Inhalte der Schuldverschreibungen unentgeltlich abzuliefern
sind, zu erheben.
Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jeden Monats.
Die Prämien können auch bei den Regierungs⸗Haupt⸗ kassen und in Frankfurt a. M. bei der Kreiskasse in Empfang genommen werden. Zu diesem Zwecke sind die Schuld⸗ verschreibungen nebst Zinsscheinen einer dieser Kassen schon vom 1. März d. J. ab einzureichen, welche sie der Staats⸗ schulden⸗Tilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und na brfolgker Feststellung die Auszahlung vom I. April d. J. a ewi
Der Geldbetrag der etwa fehlenden unentgeltlich mit ab⸗ “ Zinsscheine wird vom Prämienbetrage zurück⸗ ehalten.
Anleihe
Formulare zu den Quittungen werden von den gedachten Kassen unentgeltlich verabsolgt. “
8 ““ † 1.
Rathenow, Freiherr
von Kotze hierselbst zu Ceremonienmeistern zu
Die Staatsschulden⸗Tilgungskasse kann sich in einen Schriftwechsel mit den Inhabern der Schuldverschreibungen über die Prämien⸗Zahlungen nicht einlassen. .
Zugleich werden die Besitzer noch rückstandige verschreibungen aus bereits früher verloosten und; 1 auf der beiliegenden Liste bezeichneten Serien, zur Vermeidung weiteren Zinsverlustes an die baldige Echebung ihrer Kapitalien erinnert. Berlin, den 18. Januar 1890.
. Hauptverwaltung der Staatsschul
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Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 27. Januar. Se. Majestät der Kaiser und König erledigten am Sonnabend Nachmittag Regierungsangelegenheiten, empfingen um 4 Uhr den Staats⸗ Minister Dr. von Boetticher zum Vortrage und vollzogen alsdann um 6 Uhr im Weißen Saale des Kohniglichen Schlosses die feierliche Schließung des Reichstages. Hierauf arbeiteten Se. Majestät bis zur Abendtafel allein.
Gestern Vormittag um 11 ¾ Uhr empfingen Se. Majestät den Hofbuchhändler Dr. Theodor Toech⸗Mittler, welcher den Bericht über die Deutsche Militär⸗Literatur für 1889 zu über⸗ reichen die Ehre hatte, und nahmen um 12 Uhr die Kadetten⸗ vorstellung entgegen.
Heute Morgen um 8 1 ¾ Uhr nahmen Se. Majestät die Gratulationen des Allerhöchsten Hauptouartiers entgegen. Um 10 Uhr sprachen die Mitglieder der Königlichen Familie Sr. Majestät ihre Glückwünsche aus, um 10¼ Uhr empfingen Se. Majestät die Gratulationen des engeren Hofes, der Commandeure der Leib⸗Regimenter aus Berlin und Potsdam, der Obersten Hofchargen, des Ministers des Königlichen Hauses, der Ober⸗ Hof⸗ und Vize⸗Ober⸗Hofchargen, der General⸗Adjutanten, der Generale à la suite und der Flügel⸗Adjutanten und des Ober⸗Hofpredigers D. Koegel. Um 11 ½ Uhr bra der Reichskanzler und die Staats⸗Minister ihre Glückwünsche dar; dieselben wurden darauf auch von Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin empfangen.
Um 10 ¾ Uhr Vormittags traf Se. Majestät der König von Sachsen auf dem Anhalter Bahnhof ein und wurde dort von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich Leopold und dem Kommandanten des dchsten Haupt⸗ quartiers, General⸗Adjutanten von Wittich, fangen.
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„ Zur Feier des heutigen Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers und Königs hatte die Hauptstadt, dem Wunsche Sr. Majestät entsprechend, die Trauer abgelegt. „Auf allen öffentlichen und vielen privaten Gebauden waren die Flaggen auf ganzem Mast gehißt, und auch in der Bevölkerung machte sich die Festtagsstimmung, soweit die in der Frühe herrschende ungünstige Witterung dies zuließ, deutlich überall bemerkbar. Trotz des strömenden Regens harrten schon am Morgen zahlreiche Gruppen vor dem Schlosse der Anfahrt der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften ur lückwünschung, welche sich diesmal auf die Mitglieder der iserlichen und König⸗ lichen Familie sowie die Umgebungen und Haschargen, dem Reichskanzler und die Staats⸗Minister beschränkte. Auch die Schaufenster, welche vielfach mit künstlerischem Geschmack her⸗ gestellte schöne und reiche Dekorationen aus Anlaß des Fest⸗ tages zeigten, deren Mittelpunkt stets die Büste des Kaisers bildete, waren Gegenstand des regsten Interesses. Mittags erdröhnte vom Königsplatz her der Salut der Kanonen, wäh⸗ rend von der Galerie des Rathhauses herab eine Festmusik er⸗ schallte. Am Nachmittag begann das tter sich aufzuklären und mehrte sich bei dem anbrechenden hellen Sonnenschein der rege festtägliche Verkehr in den Hauptstraßen, namentlich in der Nähe des Schlosses. Die Staats⸗ und städtischen Be⸗ örden begehen den Kaiserlichen Geburtstag durch Feutmahle. ur Illumination am heutigen Abend werden mit emfiger and Vorbereitungen getroffen. 3
Die Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität beging die Feier des heutigen Tages um 12 Uhr durch einen Festakt in der Aula, unter deren Säulen die Kolossalbüste des Kaisers in Mitten von Blattpflanzen aufgestellt war. In Vertretung der Staatsbehörden waren der Unter⸗Staatssekretär Nasse, der Ministerial⸗Direktor de la Croix, der Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Althoff und Fviele andere höhere