8
Herr Direktor Thomas hat die bisherige Opernsängerin Frl. Alvine Bartels für sein Theater 9 3 8 3 Damhofer in der zugkräftigen Posse
„Berolina“ bisher gespielte Titelrolle übernehmen und bere its am nächsten Montag darin
Künstlerin
Veiier junge einigt, in welchem sie Es waren
erschienen. die Altistin und Lilly
„Jerusalem“
Trotz der auß stück „ı Nullerl“ „Münchener Stück mit Han
wird die
Damen hatten sich gestern zu einem Concerte ver⸗ zum ersten Mal vor dem hiesigen Publikum die Sopranistin Frl. Margarethe O rl. JIda Rosenmund und die Geschwister Frieda 8 ilhelmsmann aus Dresden, welche durch Klavier⸗ und Violinspiel das Concert unterstützten. Letztere eröffneten den Abend durch den Vortrag zweier Sonatensätze für Violine und Klavier von Grieg vorträgen hervor, in denen sie sich als begabte, jedoch technisch noch nicht weit genug entwickelte Spielerinnen zeigten. trug mit wohlklingender und umfangreicher Stimme die Sopran⸗Arie aus Mendelssohns Oratorium „Paulus“ und drei Lieder Taubert und Kirchner vor.
von Schumann,
Schattirungsweise ließen Manches zu wünschen übrig. Frl. Rosen⸗ — Zeit in England thätig war und seit Kurzem in Berlin als Gesanglebrerin wirkt, gebietet über eine sehr ausgiebige und mehr als zwei Oktaven umfassende Altstimme, die nur noch der Vollendung in der Ausgleichung der Register bedarf. Mit reiner cher Aussprache und lebendiger Ausdruck⸗weise beer's Arie „Ach, mein Sohn“ aus der Orer Schubert und Brahms ch lauten Beifallsbezeugungen noch das beliebte Lied Beide
mund, die längere
Intonation, sehr deutli trug die Sängerin Meyer Prophet“ vor, denen sie na „Er ist geko
„Der
hatten sich au
einigt, dessen Vortrag Abends einer sehr günstigen
fand am Dienstag, Aitilleriestraße 4 , statt.
Kaiserin und Köni So führ
entwarf.
Eigenart der erh eindringendes und umfasse . nungen die geistige Seite abzugewi nach dem höheren Zusa Große und Ganze über hierher gehörig möchte ich nur Verkehrswesen unserer Zeit, graphischen
mmen“ ßerdem zu einem Duett aus „Aida“ von Verdi ver⸗ sich gleich dem aller anderen Leistungen dieses Aufnahme zu erfreuen hatte.
1b
Die Jahresversammlung des elektrotechnischen Vereins 28. Januar, im großen Hörsaale des Postgebäudes, Die Sitzung wurde durch den Ehren⸗ Präsidenten des Vereins, Staatssekretär Dr. von Stephan, einer Ansprache eröffnet, in der er Ihrer gin Augusta gedachte und
und nicht nur ein mä des Geschäfts un gewaltigen Hebel d
von Fr.
und
und zwei
von
mmenhange dem Detail des Nutzens nicht vergaß. erwähnen, daß sie in dem großartigen über welches sie h Darstellungen chtiges Instrument des Handels und Wandels, d Austausches, sondern bei weitem mehr einen er ganzen Civilisation, ein sittliches Kraftelement,
in der
schließen dürfte.
Central⸗Theater.
auftreten.
Sing⸗Akademie.
traten
Lieder von
Franz hinzufügte
Mannigfaltiges.
ein Werkzeug der Vorsehung erblickte.
Ich möcht hierfür anführen. Jahre 1874, war es bei einer wo die Hohe Frau mir Folgendes
Porto hergestellt ist; das i
e — so fuhr der S
Wetterbericht vom 31. Januar,
Morgens 8 Uhr.
außerdem
Belle⸗Alliance⸗Theater. eergewöhnlichen Zugkraft, welche
Hochseligen Majestät der ein schönes Charakterbild te der Redner u. A. aus, wie sich bei der geistigen abenen Fürstin mit ihrem Wirken und Schaffen stets ein ndes Denken vereinigte, das allen Erschei⸗ nen wußte oder doch suchte, das der Dinge forschte, und das das
taatssekretär fort — ein Beispiel Bald nach der Gründung des Weltpostvereins im Mittagstafel im Schlosse zu Koblenz, sagte: „„Sehen Sie, es ist ja nicht das, daß hier für alle Länder der Erde ein billiges und gleichmäßiges st an sich gewiß sehr gut für die Schiffs⸗
—IZZV/A⏑—C—qAiE———ᷓAnEnE”E”nMnEnnnnP,
Stationen.
Temperatur
in ° Celstus
4⁰ R.
50 C.
Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm.
aparanda.
t. Petersbrg. Moskau..
wolkenlos halb bed. bedeckt sedeckt bedeckt
—,—oSDhh
Cork, Queens⸗ towmn... Cherbourg. Helder... Sylt Hamburg.. Swinemünde Neufahrwasser Memel
778
heiter bedeckt Nebel halb bed. Nebel“)
4. B'g
Paris...
Münster... Karlsruhe.. Wiesbaden. München.. Chemnitz.. Berlin... Wien.. Breslau...
770 770 768 769 768 762 771 768 767
wolkenlos Schnee bedeckt
Ile d'Aix..
Triest..
772 764
3 Regen 5 wolkenlos
1¹) Gest. Schnee und Regen. Uebersicht der Witterung.
Ein barometrisches Maximum über „Feinen Ausläufer nach der west⸗ lichen Ostsee entsendend, während im ho Mittel meer der Luftdruck am niedrigsten
liegt vorm Kanal
und über dem
774
0ο
mm
hen Norden
ist. Bei schwacher Luftbewegung aus veritabler
Richtung ist das Wetter in Central⸗ wiegend trübe und vielfach nebelig; in herrscht meist Frostwetter. minus 11 Grad. Schneehöhe in Hamburg 1,
berg 3, Magdeburg 4 cm.
Deutsche Seewart
Europa vor⸗ Deutschland
Magdeburg meldet Bam⸗
———
Theater⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗
haus. 23. Vorstellung. Zum 1. Male: Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi.
Text
Othello.
von
Arrigo Boito. Für die deutsche Bühne übertragen von Max Kalbeck. 1 8g Ol
In Scene gesetzt vo
Morré's Volks⸗ Ile vortrefflichen Darstellung der kandauernd auf das Publikum ausübt, wird dieses — 8 Neuert in der Titelrolle Sonntag, den 2. Februar, bereits zum letzten Male gegeben. Das Gastspiel der „Münchener“ gebt bald zu Ende und noch harrt eine Anzahl älterer, bewährter epertoirestücke der Aufführung. So kommt am Montag „Al rausch und Edelweiß“ an die Reihe, woran sich demnächst ⸗„Der Protzenbauer“
noch
sich so
unterrichten
Völker hier gewöhnt schaftlichen Interessengebietes, an
umfassenden Organisation; darin
men⸗ Saat sfür die Zukunft.““
als ich ans Werk ging. —
Die junge hbatte, ihr ein Bu
— es ist dies wohl
bewahren werde —
ehme, b entgegengenommen,
eine Zusammens
Augusta.“
mit Solo⸗
Frl. Oehme
Intonation und
8
vorsitzenden. Direktors im
des Budget⸗Entwurfs für 1890 Sängerinnen
mit
sowie über das Tarifwesen.
theilungen dahin
„Als
gern in : ließ, aller Sprechleitungen als
und 3) der Vielfachbetrieb bei
werden.
rheder, die Kaufleute, die Bankiers, wie für die Gelehrten, die Schrift⸗
steller, die Zeitungen und selbstverständlich auch für die Familien; aber es ist nicht die Hauptsache; denn diese liegt darin, daß die verschiedenen werden an eine gemeinsame übereinstimmende Thätigkeit, an das beständige Bewußtsein eines ihnen Allen gemein⸗
ein gemeinsames Gesetz, und an das Arbeiten nach einer großen, Alle liegt der fruchtbarste Keim und die Das ergriff mich so, daß ich erwiderte: Ew. Majestät sind der erste Mensch, der mir das gesagt hat, und es ergreift mich tief, weil gerade ähnliche Ideen mir vorgeschwebt haben, Ein ander Mal, als ich Gelegenheit ch zu übersenden, das in Berlin erschienen war und die Verkehrsanstalten in ihrem Wirken schichte und Gegenwart zum Inhalt hatte, geruhte sie mir zu schreiben ziemlich eine der schriften, die die Hohe Verblichene abgegeben hat, weshalb ich auch dieses Dokument mit besonderer Pietät bis an mein Lebensende auf⸗ ist
„Ich habe das Buch mit dem Gefühle besonderer Anerkennung die dem Wirken auf einem für die geschichte so wichtigen Gebiete tellung der Entwi Tragweite eine unübersehbar große genannt werden kann.
Sie ersehen hieraus, meine Herren, wie bei den Auffassungen der erhabenen Fürstin der tiefere Sinn das he si von dem großen Zusammenhange der Dinge ausging, und wie die Kulturarbeit der Menschheit sie begeisterte. — der edlen Deutschen Kaiserin ist dahin, as Unsterblich Geist und ihre Thaten, sie werden nachwirten bis in die spätesten Zeiten, sie werden der hohen Verblichenen besser als Marmor ein Denkmal setzen im dankbaren Volks, ja, man kann sagen, im Herzen der ganzen Menschheit!“
Nach einigen geschäftlichen Mittheilungen Seitens des Reichs⸗Postamt Hake, aus denen wir hervorheben, daß dem Verein im Monat Januar 27 neue Mitglieder beigetreten sind, folgte die Verlesung der Kassenübersicht für 1889 und
Tagesordnung stehenden Wahlen geschritten. seiner bisberigen Zusammensetzung für das neue gewählt; für den technischen Ausschuß fanden einige Neuwahlen statt.
Nunmehr hielt Postrath Wabner den angekündigten Vortrag ‚über das Fernsprechwesen in Nord⸗Amerika.“ schauliches Bild von den Eindrücken, welche er gelegentlich einer im Sommer 1889 im Auftrage der Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwal⸗ tung unternommenen Stoͤdienreise nach Amerika von dem Stande des Fernsprechwesens jenseits des Oceans Linien⸗ und Leitungsbau in Amerika, bei unterirdischer Führung, besprach tungen der Vermiftelungsanstalten und der Theilnehmerstellen und berichtete über die Gestaltung des Betriebes im Stadt⸗ und im Fernverkehr Die wesentlichsten Unterschiede zwischen den deutschen und den amerikanischen Einrichtungen in technischer Be⸗ ziehung faßte Hr. Wabner am Schlusse seiner interessanten, von der Vorzeigung zahlreicher photographischer Darstellungen begleiteten Mit⸗ zusammen, daß Induktionsbetrieb angewendet werde, 2) durch das massenhafte Vor⸗ handensein oberirdischer Leitungen fuͤr Zwecke der elektrischen Beleuch⸗ tungs⸗ und Straßenbahn⸗Anlagen in allen Städten die Herstellung Doppelleitungen
größere Verbreitung gefunden habe. seiner Angabe die Ueberzeugung gewonnen bat, daß die deutschen Ein⸗ richtungen auf dem Gebiete des Fernsprechwesens in keiner Beziehung den amerikanischen nachstehen, so hat er den gleichen Eindruck wohl auch bei allen seinen Zuhörern hinterlassen.
Ein weiterer auf der Tagesordnung stehender Vortrag 8 der vorgerückten Stunde wegen auf Dienstag,
vom 25. April
Foße goldene 1 Außerdem sind die freiwillige Unterwerfung unter
und 3260 ℳ 77 Ehrenpreise
und Wesen, ihrer Ge⸗
letzten eigenbändigen Unter. der Grenze,
worden.
Kultur⸗ gebührt, und ich freue mich über ckelung dieser Verhältnisse, deren
Beherrschende war, wie sie
Die sterbliche Hülle aber das Unsterbliche, ihr
in Erz und ier stattfinde Gemüth des deutschen u““
Vereins⸗
Hierauf wurde zu den auf der Der Vorstand wurde in Vereinsjahr wieder⸗
beträgt heute
Redner gab ein an⸗
verein wurde
von Schlözer, empfangen hat. Er beschrieb den 1 sowohl bei oberirdischer wie auch
ferner die technischen Einrich⸗
von dem hier edlem Marmor
in Amerika 1) allgemein der Arco, 27.
3 erhalten. G bedingt werde aufgesucht wird, den Vermittelungsanstalten eine
Wie der Vortragende nach
den 25. Februar, verscho
Für die große all finden wird, hat Se. Majestät der
zur Vertheilung kommen können. 300 ℳ hat Kommerzien⸗Rath Benary 100 Gulden haben Dreher und Frau gestiftet. Das Reichsamt des Innern hat gene
nicht zur Reblauskonvention gehörenden Staa sondern erst im Ausstellungsgebäude der vorschrifts⸗ mäßigen Untersuchung unterzogen werden. namentlich Meldungen sind schon Zahl eingegangen, 1. März stattfindet. Garten⸗Direktor Mächtig; in die die Ausstellung zerfällt, besondere Ordner eingesetzt. das Comite ist Prof.
Anhalter Bahnhof
Köln, 31.
deutschen Konsuls Kaisers Friedrich nach mitgliedes feierlich enthüllt. Die Büste ist das Geschenk eines Gönners des Vereins, des Hrn. Grünert in Magdeburg, Künstlerverein auch manche andere Zuwendungen verdankt.
hung vortrefflich gelungenes Kunstwert bezeichnet werden. feierlichen Akt fand ein Concert statt.
Mori aus zu erreichen. Bau einer Eisenbahn nach Arco, fertig gestellt sein nicht allein den Kranken sehr willkommen sein, sondern auch allen Bewohnern des Arcothales zugute kommen, Riva am Gardasee fortgesetzt wird.
gemeine Gartenbau⸗Ausstellung, welche
bis 5. Mai im Königlichen Ausstellungsgebäude statt⸗
Medaille für Leistungen
Kaiser und König die im Gartenbau bewilligt.
dem Comits von dem Ministerium für Landwirthschaft
für 34 Geldpreise ausgesetzt. vorgesehen.
migt, daß die Pflanzen,
Diese Vergünstigung englischen Züchter erstrebt jetzt in ungewöhnlich großer obgleich der Se der Meldungen erst am Generalordner der Auestellung ist der städtische
im Interesse der
Engler, der neue
des Geheimen Medizinal⸗Raths
wird.
(W. B. B.) Die Höhe des Rheins 3,46 m, diejenige des Mains bei Aschaffenburg
4,20 m, bei Würzburg 3,80 m, bei Schweinfurt 3,45 m, und bei Haßfurth 3,90 m. Die Höhe des Neckars beträgt 2,92 m Wasser ist überall im Fallen begriffen.
Rom, 26. Januar. (Frkf Ztg) Im deutschen Künstler⸗
Das
gestern Abend in Anwesenheit des deutschen Bot⸗
schaftrrs Grafen zu Solms⸗Sonnewalde, des preußischen Gesandten
des bayerischen Gesandten von Podewils und des von Nast⸗Kolb die Marmorbüste des einer Ansprache Seitens eines Vereins
dem der Sie ist ansässigen Wiener Bildhauer, Hrn. Feuerstein, in ausgeführt worden und darf als ein in jeder Bezie⸗ Nach dem
Januar. (B. Börs.⸗Ztg.) Unser prächtiger Winter⸗
kurort wird binnen Kurzem Anschluß an das große Eis enbahnnetz Bisher war Arco, das im
n Winter von so vielen Leidenden ch eine mübselige Wagenfahrt von der Station
Jetzt hat die österreichische Regierung den die schon bis zum Herbst 1890 Die neue Bahn dürfte
nur dur
muß, genehmigt.
umsomehr als sie bis
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 24. Vorstellung. Colberg. Historisches Schauspiel in 5 Aufzügen von Paul Heyse. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 24. Vorstellung. Auf Begehren: Die Hugenotten. Große Oper in 5 Akten von Meverbeer. Text nach dem Franzö⸗ sischen des Secribe, SI. von Castelli. Tanz von Emil Graeb. (Margarethe von Valois: Frl. Amy Sherwin, als Gast.) Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 25. Vorstellung. ee in 5 Aufzügen. von Schiller.
Die Räuber. Anfang
Beutsches Theater. Sonnabend: Ehren⸗ schulden. — Der Tartüff.
Sonntag: Krieg im Frieden.
Montag: Das Käthchen von Heilbronn.
Dienstag: Nächstenliebe.
Berliner Theater. Sonnabend: Hamlet.
Sonntag: Der Veilchenfresser.
Montag: Zum 1. Male: Gräsfin Lea.
Yesüung-Theater. Sonnabend: Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.
Sonntag: Die Ehre.
Montag: Die Ehre. .
Die nächste Aufführung des Schauspiel Der Fall Clémencean findet Dienstag statt.
Wallner-Theater. Sonnabend: Zum 8. Male: Sie wird geküßt! Schwank in 4 Akten von Natalie v. Eschstruth und Hermann v. Anderten.
Anfang 7 Uhr. 8 Sonntag und Montag: Sie wird geküßt!
Victoria-Theater. Sonnabend: Stanley in Afrika. Zeitgemälde in 10 Bildern von Alex. Moszkowski und Richard Nathanson. Musik von C. A. Raida. Ballet von C. Severini. Anfang 7 ¼ Uhr. 1 v Sonntag: Dieselbe Vorstellung. “
Priedrich-Wilhelmstädtisches Theater.
Sonnabend: Mit neuer Ausstattung: Zum 17. Male: Der arme Jonathan. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann und Julius Bauer. Musik von Carl Millöcker. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Pfüient; Hr. Kapellmeister Federmann. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Der arme Jonathan.
Residenz-Theater. Direktion: Siegmund Lauten⸗ burg. Sonnabend: Die arme Löwin. (Les lionnes pauvres.) Schauspiel in 5 Akten von Emil Augier, für die deutsche Bühne bearbeitet von Paul Lindau. 5 gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang
r.
Sonntag, letzte Sonntags⸗Aufführung: Die
arme Löwin.
Belle-Alliance-Theater. Sonnabend: 27. Gast⸗
spiel derMünchener“ unter Leitung des Königl. bayer.
Hofschauspielers Srn Max Hofpaur. Zum 5. Male: 78 Nullerl. Volksstück mit Gesang in 5 Aufzügen von Carl Morré Musik nach steierischen Motiven von Vincenz Pertl. Anfang 7 ½ Uhr. 8 Sonntag: ˙s Nullerl. 1““
Central-Theater. Direktion: Emil Thomas.
Sonnabend: Mit vollständig neuer Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Requisiten, zum 37. M.: Berolina. Posse mit Gesang in 4 Akten von Jean Kren. Musik von G. Steffens. In Scene gesetzt vom Direktor Emil Thomas. Anf. 7 ½ Uhr.
Sonntag: Berolina.
Voranzeige. Dienstag: Benefiz für Herrn Georg Tyrkowsky. Zum 40. Male: Berolina.
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72.
Sonnabend: Zum 157. Male: Flotte Weiber. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Gust. Görß. Musik von Franz Roth.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
In Vorbereitung: Der Goldfuchs.
8
Arania, Invalidenstraße 57 /62, geöffnet von 12 — 11 Uhr. — Sonnabend: Von 1 — 3 u. 5 ½ — 8 ½ Uhr: Der neue Phonograph. Um 7 ½ Uhr: Die Ge⸗ schichte der Urwelt.
Circus Renz, Karlstraße. Sonnabend, Abends 7 ¼ Uhr: Gala⸗Vorstellung mit einem speziell aus⸗ erwählten Programm unter Mitwirkung der vorzügl. Reitkünstlerinnen und Reitkünstler. Zum 11. Male: Deutsche Turner. Große nationale Oi ginal⸗Pan⸗ tomime vom Hofballetmeister A. Siems, inscenirt vom Direktor E. Renz. — Vorführen der 6 engl. Vohbblutspringpferde durch Hrn. Franz Renz.
Sonntag: 4 Uhr (1 Kind frei): Zum 1. Male: Aufführung der komisch. Ballet⸗Pantomime Harlekin. — Abends 7 ½ Uhr: Deutsche Turner.
Cponcert⸗Anzeigen.
Sing-Akademie. Sonnabend, 1. Febr.: Concert
von Cécile Braham (Gesang), unter gütiger Mitw. des Hrn. A. Victor Benham (Klavier). Anf. 7 ½ Uhr.
1““
Concert-Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilse). Sonnabend, 1. Febr.: Karl Meyder⸗Concert. Ouvert. z. Tiek's „Blaubart“ v. Taubert. „Nebucadnezar“ v. Verdi. Fantas. drolatique f. Flöte v. Andersen, 1ns v. Hrn. Prill. „Bei uns z'Haus“, Walzer v. Strauß „Dann schau' ins Auge deinem Kinde“ f. Piston v. Häfer, vorgetr. v. Hrn. Richter.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Marie Klänhammer mit Hrn. Landwirth Adolf Simonis (Neubrandenburg — Rostock). — Frl. Klara von Krieger mit Hrn. Hauptmann Hans von Gotsch (Wollstein). — Frl. Josie Weber mit Hrn. Landmesser Heinrich Ru⸗ land (Berg.⸗Gladbach -Münster i. W.). — Frl. Ellen Rawnsley mit Hrn. Haupt⸗Steueramts⸗ Assistenten Wilhelm Vagt Schwerin). — Frl. Gretchen Fuchs mit Hrn. Rechtsanwalt Rudolf v. Napolski (Merzig a. d. Saar). — Frl. Anna Jonas mit Hrn. Zahlmeister⸗Aspiranken Karl Hoyer (Magdeburg).
Verehelicht: Hr. Dr. med. Panneck mit Frl. Martha May (Zabrze, O.⸗S.). — Hr. Landrath Baron Gerhard v. Schwertzell zu Willingshausen Frl. Fehlepes Fecern (Sag-h n ggi
ürgermeister Peter mit Frl. Sibylla Po (Rosbach — Köln⸗Riehl).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Gustav Plüschke (Spremberg i. L.). — Hrn. Grafen Karl v. Hohen⸗ thal (Schloß Wartenberg a. d. Elbe). — Hrn. J. F. Holmann (Hammer bei Kiel). — Hrn. Richard Wagner (Rittergut Giersleben). — Eine Tochter: Hrn. Karl Bielenberg Chemniß). — Hrn. Fritz Prasser (Chemnitz). — Hrn. Major a. D. Eugen v. Koppy (Chechlau). — Hrn. Lehrer Eisenmann (Hechingen).
Gestorben: Hr. Postmeister a. D. Ferdinand Krause (Namslau). — Hr. Polizei⸗Hauptmann a. D. Hermann Schluppe (Berlin). — Frau Elise Jäger, geb. Hyner (Goslar). — Hr. Kauf⸗ mann Friedrich Dreyer (Malchin). — Frau Wittwe Magdalena Rübicke, geb. Hecker (Berlin). — Hrn. Karl Schliemann Tochter Hedwig (Hannover). — Hr. Rittergutsbesitzer Gustav v. Zastrow (Sängerhof bei Dinker i. Westf.).
Redacteur: Dr. H. Klee.
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagk⸗ Annstalt, Berlin SW., Wilbelmstraße 833.
Berlin:
8 Diplome
welche aus ten kommen, nicht an
2
Januar. (W. T. B.) Der Wasserstand des Rheins beträgt hier 6,47 m, das Wasser ist um 10 cm gefallen. Der Wasserstand bei Kehl ist 3,10 m, bei Maxau 4,97 m, bei Mannheim 5,74 m; das Wasser fällt.
Mainz, 31. Januar.
80 Staatsmedaillen, darunter 10 Roße silberne, zur Verfügung ge⸗ stellt. Von Seiten des Comiteés selb
silberne, 291 kleine silberne und 142 bronzene Medaillen, Endlich sind noch Es werden somit insgesammt 1073 Preise Einen Ehrenpreis in Höhe von Erfurt, zwei Ehrenpreise zu je
t sind 95 goldene, 345 große
28
außerdem sind für die 14 Abtheilungen, Neu in Direktor des Botanischen Gartens, eingetreten. Das Generalsekretariat befindet sich im Gebäud
der Landwirthschaftlichen Hochschule in der Invalidenstraße.
2 8 Professors Dr. Westphal ist heute früh hier eingetroffen und um 7 ½ Uhr vom Anhal nach der Wohnung in der Kaiserin⸗Augustastraße 59 überführt worden, wo morgen Vormittag um 10 ½ Uhr die Trauer⸗
2. 8
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Pre
*
Erste Beilage
Berlin, Freitag, den 31. Januar
ußis
Parlamentarische Nachrichten. Schlußbericht der gestrigen (7.) Sitzung des Hauses der
Abgeordneten. Entwurfs
des
Fortsetzung der zweiten Berathung des Staatshaushalts⸗Etats für das
Jahr 1890/91, und zwar des Spezial⸗Etats „Landwirth⸗
schaftliche Verwaltung.“ Kap. 104 „Förderung der Viehzucht“
Bei der Berathung über
bemerkt der Minister
für Landwirthschaft ꝛc. Dr. Freiherr Lucius von Ball⸗
hausen:
Meine Herren! große staatliche für die hervorgegangen, durch ein von
Bedeutung Landespferdezucht
daß h ein Sr. Majestät König Wilhelm erlassenes Reglement geordnet worden ist.
Das Rennwesen hat ja eine außerordentlich insofern, als das Rennwesen bestimmend ist. Hieraus ist es gesammte Rennwesen in Preußen dem hochseligen Kaiser und Man ist
das
der Meinung, daß die Grundlage der Zucht des edlen Pferdes unter
allen Umständen die Vollblutzucht ist.
Vollblutpferde kann man
ibrem Werth nach nicht anders klassifiziren, als durch die Kraftprobe,
die die Flachrennen
bieten. Von diesem Gesichtspunkt ausgehend, ist
das staatliche Reglement erlassen worden. Aus diesen wenigen Sätzen geht schon das herpor, daß der Staat sein Interesse auf die Seite der Frage zu beschränken hat, die für die
Pferdezucht von Bedeutung ist; und für
diese haben in erster Linie
die Flachrennen die Hauptbedeutung. Die Frage des Traberrennens
und der Hindernißrennen liegen baben auch
biet; sie
auf einem ganz anderen Ge⸗ ihre Bedeutung für die Landespferdezucht,
allein sie dienen vielmehr und zugleich für die kavalleristischen Zwecke,
zur Förderun Volkes, im
des Reitergeistes, zur Entwickelung des Interesses des roßen und Ganzen aber für die Landespferdezucht; im
engeren Sinne haben nur die Flachrennen die höchste Bedeutung. Die Königliche Staatsregierung steht dem Rennwesen in einer vollständig
organisirten — Minister die Fonds,
liches Unterrichtswesen und dergl.
gegenüber. Aehnlich wie der Landwirthschafts⸗ die für allgemeine Thierzucht, für landwirthschaft⸗ bestimmt sind, an die einzelnen
Centralvereine der Provinz überweist nach einem gewissen Maßstabe und blos die zweckmäßige Verwendung dieser Mittel überwacht, so
steht auch der
des Rennwesens gegenüber, die dem großen Schiedsgericht und in dem Ausschuß, den Mitgliedern des Unionklubs und aus
Landwirthschafts⸗Minister den Organisalionen ihre Verkörperung haben in der wesentlich aus
den Pferdezüchtern der
Provinz gebildet ist, die auf diesem Gebiet vorhanden und als hervor⸗ ragende Fachleute anerkannt sind.
Eine besondere
Begünstigung eines einzelnen Ortes findet bei der
Vertheilung der Rennpreise nicht statt; allein es liegt in der Natur
der Sache, daß das Rennwesen sich Es ist kein staatliches Interesse, in jedem kleinen Ort kleine
muß.
unbedeutende Rennen zu haben. die sportliebende Bevölkerung, nicht feirdlich, nicht hinderlich sein, aber auch
sich an größeren Orten konzentriren
Das kann ein Interesse haben für und dem wird die Staatsregierung auf der andern Seite
2
nicht besonders förderlich. Eine gesunde Konzentrirung des Rennwesens
liegt im Interesse
und der Pferdebesitzer.
im Interesse der Züchter
der Landespferdezucht, 2 vergegenwärtigen, daß die
Sie wollen sich
Anlage eines Rennplatzes ganz außerordentlich kostspielig ist daß nur
mit sehr bedeutenden
garten, eine gute
Boden, ein „gutes Geläufe“ für Rennzwecke bietet.
itteln es möglich ist, ähnlich wie in Hoppe⸗ die jederzeit einen guten
Grasnarbe zu erzielen, Die Anlage von
Ställen, Padox, Tribünen und allem, was darumhängt, Wegen, Anlagen, um das Publikum auf die Plätze zu führen, das sind alles Aufwendungen,
welche allein in größeren geleistet werden können.
rößeren Vereinen
tädten möglich, und von taat nach dieser
Es ist also, ohne daß der
Richtung irgendwie besondere Begünstigung nöthig gehabt hat, von selbst geschehen, daß Berlin sich zum größten Rennplatz der Monarchie
entwickelt hat.
darauf hingewirkt worden, vorzugsweise in Provinzial⸗Hauptstädten, die Pferdezuchtinteressen pflegen, Königsberg, Aachen, Frankfurt a. M., Leipzig, — sich au erhebliche Rennplätze entwickelt haben, Entwickelung des
Eine größere
im Interesse der
Das Schicken zu
plätzen von werthvollen Pferden bietet macht erhebliche Kosten, 1 ens die üchters wie der gesammten Pferdezucht darauf hinweisen,
Allein es ist auch grundsätzlich von der Centralstelle
daß in größeren Provinzialstädten, also besonders in den Provinzen, — ich meine Hannover, Breslau, ch große und
die zahlreich beschickt werden. würde ich weder Pferdezucht noch der Züchter finden. den verschiedensten und entlegensten Renn⸗ immer ein gewisses Risiko, Erachtens die Interessen des daß das
Rennwesens
sodaß meines
Rennwrsen sich auf gewisse größere Provinzialstädte beschränkt. Es werden also diese Rennpreise in einer geschlossenen Summe dem be⸗
treffenden Comité überwiesen, nachweis aufgestellt hat, der Zuwendungen der Vorjahre, denn es
nachdem dasselbe einen Vertheilungs⸗ sich im Wesentlichen anschließt an die ist beim Rennwesen ja natur⸗
gemäß gerade so, wie bei jeder ständigen Organisation, daß es nützlich ist,
daß die einzelnen Vereine wissen, daß
ie auf eine gewisse Reihe von Jahren
ungefähr auf dieselben Mittel, auf dieselben “ Seitens
des Staats rechnen
können. Das geschieht sowohl mit diesen
210 000 ℳ, als wie auch mit den sogenannten Graditzer Gestüts⸗
preisen, die ja das Resultat sind der Rennen,
die durch Königliche
Gestütspferde gewonnen worden sind, und die bloß mit Abzug einiger
Kosten wieder zu dem ursprünglichen Zweck, zur Hebung der pferdezucht zurückgegeben werden.
Landes⸗
Ich glaube, aus dem Gesagten
dürfte das wohl hervorgehen, daß wir bei Vertheilung der Renn⸗
preise ganz nach objektiven Rücksichten
verfahren und eine besondere
Begünstigung von Berlin nicht stattfindet. ““ Was die Ausführungen des Hrn. Abg. Tramm betrifft, insofern
er den Wunsch ausgesprochen hat, man möge die
Auswüchse des
Rennwesens beschränken, wie sie sich bei gelegentlichen Trabrennen und vielleicht durch eine zu große Häufung von Hindernißrennen er⸗ geben haben, so sympathisire ich mit ihm darin vollständig und bin auch der Meinung,
Verwaltungsorgane auf eingeleitet
wickelung des Rennwesens de 1d Lotteriespiel wird, daß sich unlautere Elemente
Hazardspiel, ein
binzufinden, welche keinerlei hippologische Interessen pflegen, lediglich aus gewinnsüchtigen Motiven 8 Ich kann bei dieser Gelegenheit auch das, was Hr. von
betheiligen.
daß die größten Gefahren für eine gesunde Ent⸗ ens darin liegen, daß aus dem Rennwesen ein
sondern sich bei diesen Angelegenheiten
Oertzen schon betont hat, hier von dieser Stelle wiederholen, daß die Auswüchse, welche gerade in der Gegend von Berlin in den letzten Jahren hervorgetreten sind, sofort auch die Aufmerksamkeit der betreffenden
suchungen
sein werde, jeder
zu entziehen, die in
mißbraucht hat;
Institut mißbraucht, 2 wird und wenn die daraus gewonnenen Beträge
sich gezogen haben, daß die nöthigen Unter⸗ worden sind, und daß ich der Erste Gesellschaft das Ben fizium des Totalisators unfachgemäßer Weise dieses Institut und in unsachgemäßer Weise wird das wenn es als Glücksspiel, als Lotterie behandelt nicht für Zwecke der
Landespferdezucht, sondern zur Befriedigung der Spielsucht und dem
8 —
Rennwesen fernliegender Zwecke ausgegeben werden. Ich kann also nur dem Ressort⸗Chef im Interesse der Pflege
daß ich als
hoben Hause versichern, gesunden
des vernünftigen,
Riennwesens, welches im Interesse der Landespferdezucht liegt, Alles thun werde, um diese schädlichen Auswüchse zurückzuhalten und zu
beseitigen.
Abg. von Eynern: nicht widerlegt worden.
Die Zahlen des Abg. Tramm sind
Wenn 120 000 ℳ allein nach
fallen, dann können die Rennplätze in der Provinz nicht zur Entwickelung kommen. Von einer gesunden „Konzentrirung“ hören wir bei allen Gelegenheiten und bei allen Ministerien. Dies ist aber als eine ungesunde Konzentrirung anzusehen. Diese künstliche Entwickelung der Hauptstadt Berlin ist ein Nachtheil für das Deutsche Reich.
Abg. Tramm: Es werden allerdings an Rennplätze außerhalb Berlins 110 000 ℳ jährlich vertheilt, aber daran partizipiren Baden⸗Baden, Hamburg ꝛc. mit so erheblichen Summen, daß an die kleinen Provinzialplätze höchstens 30 000 ℳ gelangen.
Abg. von Oertzen (Jüterbog): Von den Rennpreisen, welche den Provinzial⸗Rennplätzen zur Verfügung gestellt werden, geben diese denen des Unionklubs vor den Graditzer Preisen den Vorzug, weil letztere auf Inländer beschränkt sind. Wir müssen uns hüten, den Haupt⸗Rennsport in die Provinz zu treiben, denn die Kosten des Pferdetransports ꝛc. sind für die Rennpferdebesitzer sehr erheblich. Wir haben das allgemeine Interesse im Auge und nehmen auch auf die Pro⸗ vinz gebührend Rücksicht. Warten Sie ab, ob nicht in diesem Jahre sich das Rennen in Hannover hebt.
Das Kapitel wird bewilligt. 8
Bei dem Titel „Förderung der genossenschaftlichen und kommunalen Flußregulirungen“ bedauert der Abg. von Wedell⸗Malchow, daß nicht in das Extraordinarium eine Position für ein Schöpfwerk am Hohensaatener Wehr ein⸗ gestellt ist.
Minister für Landwirthschaft ꝛec. Dr. Freiherr Lucius von Ballhausen:
Meine Herren! Ich bedauere mit dem Herrn Vorredner, daß es nicht möglich gewesen ist, die von ihm gewünsche Position für ein Schöpfwerk bei Hohensaaten in das Extraordinarium dieses Etats zu bringen. Es ist das aber nicht die Schuld irgend eines Zweiges der Verwaltung,⸗sondern des Verlaufes, den diese Frage genommen hat. Ich habe noch im vorigen September oder Oktober angenommen, nachdem Uebereinstimmung in den betheiligten Ministerien erzielt war, daß in diesem Etat eine entsprechende erste Rate figuriren würde. Es hat sich aber bei der weiteren technischen Bearbeitung des Projekts ergeben, daß die Fundamentirung des Hohensaatener Wehrs, welches bestimmt war, einen Theil des Schöpfwexks zu tragen, nicht stark genug war, um die Erschütterungen, welche mit einem Dampf⸗ betrieb verbunden sind, zu tragen. Es ist also lediglich ein technischer Einwand, der ergab, daß das Projekt technisch noch nicht genügend durchgearbeitet sei, welcher die Sache verzögert hat. Das hat im Oktober vorigen Jahres stattgefunden, und ohne daß ein Verzug von einem der betheiligten Ministerien verschuldet ist, hat das Projekt an den betreffenden Dezernenten der Regierung in Frankfurt zurückgeben müssen, und dort wird es zur Zeit noch sich in Arbeit befinden. Die Herren, die sich speziell für die Sache interessiren, können aber ver⸗ sichert sein, daß Seitens der Königlichen Staatsregierung Alles ge⸗ schehen wird, um dieses für die dortige Gegend sehr wichtige Werk nach Möglichkeit zu fördern.
Abg. von Risselmann schließt sich den Klagen des Abg. von Wedell an, es sei zu beklagen, daß man nicht die erforderliche Summe für das Schöpfwerk in den Etat ein⸗ gestellt habe. Käme dieselbe auch in diesem Jahre gar nicht zur Verwendung, falls das Projekt nicht fertig werde, so könne sie in den nächsten Etat als Ersparniß übernommen werden.
Der Titel wird bewilligt, ebenso der Rest der ordentlichen Ausgaben.
Unter den „Einmaligen Ausgaben“ werden zur „Förderung der Land- und Forstwirthschaft im Eifelgebiet“ 200 000 ℳ
gefordert. 1 Abg. Knebel bittet, das Gebiet des Hunsrück, das sich das Eifelgebiet befinde, ebenfalls zu be⸗
in ähnlicher Lage wie rücksichtigen.
Abg. von Kar dorff: Ich möchte bei diesem Titel die Aufmerksamkeit auf den Ring zur Verwerthung der Thomas⸗ schlacke lenken. Die Landwirthe thun nicht allein Unrecht an ihren Berufsgenossen, sondern schädigen auch sich selbst, wenn sie zu dem hohen Preise Thomasschlacke kaufen. Phosphor⸗ säure in den Superphosphaten ist zwar scheinbar theurer, aber die in der Thomasschlacke enthaltene ist so wenig löslich, daß es entschieden nützlicher ist, Superphosphate zu kaufen.
Die „Einmaligen Ausgaben“ werden ohne Debatte be⸗ willigt, ebenso der Etat der Gestütsverwaltung. G
Schluß 3 Uhr. Nächste Sitzung Montag 11 Uhr. 1
— In der gestrigen Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten erwiderte bei der Berathung der dauernden Ausgaben der landwirthschaftlichen Verwaltung und zwar bei Kap. 99 „Ministerium“ auf die Bemerkungen der Abgg. Bork und Schultz (Lupitz) der Minister für Landwirthschaft ꝛc. Dr. Freiherr Lucius von Ballhausen:
Ich wollte mir erlauben, in der Reihenfolge, wie die Herren gesprochen haben, auch meine Erwiderungen abzugeben.
Der erste Herr Redner, Hr. Abg. Bork, hat die Frage der Ver⸗ besserung der Stellung der Kommunalförster in Anregung gebracht. Er hat bereits selbst hervorgehoben, daß die Schwierigkeit der Ver⸗ besserung dieser Stellen nicht sowohl in der Macht der Regierung liegt, als wie in der der Gemeinden. Die Königliche Staatsregierung hat aber diese Frage seit Jahren verfolgt, und zwar in dem Sinne, die Stellung dieser Beamten zu verbessern und zu sichern soweit nncic, ohne dabei die Leistungen der Gemeinden übermäßig zu
eigern
Die Wünsche der Kommunalförster gehen ja nicht allein auf Verbesserung ihrer Gehaltseinnahmen, sondern besonders auch auf Verleihung der Pensionsberechtigung und auf Versorgung ihrer Relikten. In allen diesen Beziehungen ist Seitens der Königlichen Staatsregierung sowohl in der Rheinprovinz wie in Hessen⸗ Nassau das Möglichste geschehen, um diesen berechtigten Wünschen entgegenzukommen. Es ist vor einigen Jahren dem nassauischen Kommunal⸗Landtage eine Vorlage gemacht worden, die aber, ich weiß es im Augenblick nicht genau, dort unerledigt geblieben oder abgelehnt worden ist. Ich sage das nur, um zu bestätigen, daß diese Frage die volle Aufmerksamkeit der Königlichen Staatsregierung in Anspruch genommen hat und daß unsererseits gern Alles geschieht, um diese berechtigten Wünsche zu erfüllen, so weit wie es möglich ist, wie gesagt, ohne eine Ueberlastung der Gemeinden.
„Der Hr. Abg. Schultz (Lupitz) knupfte seinerseits an an die Diskussionen, die wir im vorigen Jahre hier gehabt haben über die Mängel, die unserer Wasserwirthschaft anhaften. Ich glaube, die Berathung der Denkschrift über die Verwendung des Nothstandsfonds owie die Berathung 18 jetzt im Herrenhause wieder eingebrachte
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Gesetz über die schlesischen Flußregulirungen wird uns n us⸗ reichend Gelegenheit geben, diese Frage ex professo zu ich will aber heute doch schon auf die Bemerkungen antworten, die der Hr. Abgeordnete als besonders erwünscht betont hat. Er hat hingewiesen auf die Nachtheile, welche die eingedeichten Nie⸗ 8 derungen zum Theil erleiden durch das Eindringen des Qualm- wassers, welches nicht befruchtend, sondern auslaugend auf die Niederungen wirkt. Diese Thatsache ist vollkommen richtig, und sie ist schon in sehr interessanter und anschaulicher Weise erörtert worden in der auch von dem Herrn Abgeordneten citirten Broschüre des Hrn. Gerson. Die dort gegebene Anregung ist nicht unbeachtet geblieben, allein die Durchführung der elben stößt sich an dem Wider⸗ streben der betreffenden Deichinteressenten. Es ist bis jetzt noch keine eingedeichte größere Flußniederung gekommen, die aus eigener Initiative ähnliche Anlagen wie Wasserablässe gewünscht hätte, sondern im Gegentheil, wo regierungsseitig diese Anlagen gegeben sind, da sind sie auf den entschiedensten Widerspruch gesteßen Sie sind entweder völlig abgelehnt oder es ist nur unter der Voraussetzung eine Ge⸗ neigtheit hervorgetreten, daß der Staat nicht nur die gesammten Kosten solcher Anlagen übernehmen solle, sondern außertem auch noch in jedem Falle das Risiko für alle Schäden, die etwa in Zukunft hervortreten könnten. Da es sich nun hier um Interessentenangelegen⸗ heiten handelt, in denen die Deichverbände geradezu souverän sind, so werden Sie es begreifen, daß hier Schwierigkeiten vorliegen, die G von dem guten Willen der Regrerung unabhängig sind, sondern in erster Linie von der Bereitwilligkeit der Interessenten selbst abhängen. Und, meine Herten, selbst wenn man in diesem Falle den Satz beneficia non obtruduntur bei Seite 15 wollte, wenn man im Interesse eines Versuches mit großen Mitteln hier operiren wollte, so würde man immer noch, soweit meine Erfahrungen reichen, erheblichem Widerstand begegnen Bereitwillige Verbände, auf solche Anregungen einzugehen, sind mir nur vorgekommen in Gestalt einiger gemeinnütziger hochintelligenter Großgrundbesitzer, welche avancirte wirthschaftliche Anschauungen haben, die bahnbrechende Ideen auf diesem Gebiete entwickelt haben und denen ich meinerseits gern jede Förderung zu Tbeil werden ließe. Aber auch diese befinden sich den anderen Interessenten gegenüber in der Minorität. — Ja, Hr. Abg. Schultz⸗Lupitz, Sie schütteln mi dem Kopf, ich glaube aber, ich bin meinerseits in dieser Beziehung am genauesten unterrichtet — ich erkläre hier öffentlich: ich bin bereit die nöthigen Mittel zu schaffen — nicht ganz, aber zum größere Theile — für einen solchen Versuch, wenn sich mir ein Verban bietet, der im Uebrigen das Risiko der Ausführung und Unterhaltun übernehmen könnte. Das ist mir bis jetzt noch nicht begegnet und insofern bin ich auch nicht in die Lage gekommen, hier mit großen Mitteln zu operiren. Denn das, glaube ich, ist eine irrige Anschauung, daß auf diesem Gebiete Versuche mit kleinen Mitteln möglich wären. Hier handelt es sich um große Summen, große Interessen; und wenn man auf dem Gebiete Versuche, die Bahn brechend sein sollten, machen will, dann muß man mit sehr großen Mitteln operiren.
Also, ich sage das zur Erklärung dafür, daß ich weder in dem Vorarbeits⸗ noch in dem Meliorationsfonds besondere Beträge für diese Zwecke eingestellt habe. Soweit die Bereitwilligkeit von be stimmten Korporationen hervortritt, kann ich nur erklären: an der Bereitwilligkeit der Königlichen Staatsregierung oder meiner selbst wird es nicht fehlen.
Dann hat der Herr Abgeordnete auf die Moorwirthschaft hin⸗- gewiesen und hat anerkannt, daß auf diesem Gebiet in der That mit verhältnißmäßig geringen Mitteln Bedeutendes geleistet worden ist, er hat gewünscht, daß die betreffende Etatssumme eine Steigerung er⸗ fahren hätte. Ich glaube in der Beziehung darauf hinweisen zu müssen, daß ich eine Steigerung dieser Etatssätze wohl empfehlen könnte; allein, wie schon der Herr Finanz⸗Minister neulich be⸗ merkt hat, ist der Etat in seinem Ordinarium zu eine Zeit aufgestellt, wo die Finanzlage augenscheinlich eine ungünstige war, und wo mein Ressort, wie alle anderen, sich die Beschränkung hat auferlegen müssen, seine Mehrforderungen auf das thunlichste Maß zu beschränken.
Ich bin also meinerseits durchaus bereit, diese Fonds bei geeigneter Finanzlage zu erhöhen. Inzwischen genügen die Fonds zu den laufen⸗ den Zwecken, und ich glaube, daß verhältnißmäßig so viel mit diesen
Fonds . wird, als kaum mit einer anderen Summe, die im Etat steht.
Auch den Hinweis, daß fiskalische Moore zur Kolonisation aus⸗ gegeben werden mögen, nehme ich dankbar an. Ich kann nur er⸗ widern, daß bereits die Kolonisationsarbeiten in vollem Gange sind, es ist in Hannover das Wiseder⸗Moor zur Kolonisation vorbereitet und ausgewiesen, mit der weiteren Bearbeitung ist die General⸗ kommission seit eiwa 1 ½ Jahren beschäftigt. Ich hoffe, daß vielleicht schon in diesem Sommer ein Theil dieses Moores zur Kolonisation ausgegeben werden kann. . 1
Aehnlich verhält es sich mit dem Rupkallener Moor in Ost⸗ preußen. .
Was die Ausführungen des letzten Herrn Redners, des Abg. Halem betrifft, so erlaube ich mir zu bemerken, daß die Frage der Förderung des landwirthschaftlichen Unterrichtswesens gerade in der letzten Sitzung des Landesökonomie⸗Kollegiums eingehend diskutirt wöorden ist, und daß allseitig aus allen Provinzen die größte Bereit⸗ willigkeit zur Förderung dieser Frage hervorgetreten ist. Es sind in einzelnen Provinzen sowohl die Winterschulen, wie die Fortbildungs⸗ schulen in einer großen Ausdehnung gebildet. Das betrifft besonders die westlichen und die mittleren Provinzen, während in den östlichen
rovinzen sowohl das Mittelschul⸗, wie das Winterschul⸗ und das Prorüsltbun gsschulwesen noch nicht die Ausdehnung erreicht hat, die es wohl mit der Zeit bekommen sollte. Die Herren, die sich in dem Landesökonomie⸗Kollegium über diese Frage geäußert haben, haben sich durchweg sehr zu Gunsten der bisherigen Leistungen geäußert und haben zugleich die weitere Ausdehnung und Steigerung als sehr wünschenswerth betont. Es liegt aber wohl auf der Hand und ist leicht erklärlich, wenn dieses chulwesen in enger be⸗ völkerten Gegenden mit ausgebildeten Wegenetzen, mit nahe bei einander liegenden Ortschaften und Häusern eine höhere Aus⸗ dehnung bereits gewonnen hat, als die im Osten, wo meilenweit die Betreffenden zu gehen haben, um an einen solchen Centralort zu kommen; aber auch in den östlichen Provinzen, kann ich nur sagen, ist bei den landwirthschaftlichen Vereinen die volle Bereitwilligkeit, diese Angelegenheit zu fördern. Seitens der Provinzen zweifle ich auch nicht, daß das, was ihrerseits in dieser Beziehung zu geschehen hat, bereitwillig geschehen wird.
Bei Berathung des Kap. 101 „Generalkommission“ ent⸗ egnete der Minister für Landwirthschaft ꝛc. Dr. Freiherr Pncius von Ballhausen den Abgg. Sombart und Dr.
Enneccerus: 3
Meine Hervn! Diese Frage bildet, wie eigentlich selbstverständlich ist, Gegenstand der ommissarischen Berathungen, die bestimmt sind, die Konsequenzen von Febagg. auf alle gleichartigen Kategorien zu ziehen. Also insofern kann ich die Anfrage des Herrn Vorredners bejahend beantworten. 8 1
Im Uebrigen glaube ich aber doch betonen zu müssen, daß ein Mangel an Reflektanten für diese Stellen ebenso wenig da ist, wie
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