1890 / 43 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 15 Feb 1890 18:00:01 GMT) scan diff

28 Carl

1“ vi14“] v11“ Z“ eine große Zahl chromolithographirter Blätter an, welche künst * und 15 h0 gleich vortrefflich ausgeführt sind. Von diesen seien hbervorgeboben zwei Blätter mit gewerblichen Wappen im besten deutschen Renaissancestil, dann zwei andere mit schönen farbigen üllungen und Motiven für Holz⸗ und Porzellanmalerei desselben Füne welche namentlich dilettirenden Damen für ihre dekorativen Arbeiten sehr willkommen sein dürften. Sehr anziehend sind auch die Motive für Gehänge und Gewinde, welche Prof. Th. Seubert für das Werk aus Malereien des 16. und Metallarbeiten der beiden folgenden Jahrhunderte zusammengestellt hat. Die Miniaturmalerei auf Pergament ist durch eine Sammlung von derartigen Vorwürfen aus einem Manuskript der Königlichen Bibliothek zu Stuttgart ver⸗ treten; ebenso wenig fehlt die Kirchenmalerei gothischen Stils. Auch der moderne Geschmack kommt nicht zu kurz: eine Tafel ist aus⸗ schließlich der Jagd und dem Sport gewidmet, eine andere zeigt ferde und Cenkauren. Zwei Blätter bieten allegorische, in matten farben gehaltene Frauengestalten, andere zur Dekoration im Rococo⸗ ftil, „Die Schäferin“ von Angelica Kaufmann und Amoretten von Boucher, noch andere ganz naturalistisch in bunten Farben getreu nach der Wirklichkeit aufgenommen, eine drollige Berphäsneken eli⸗ einen Brombeerzweig ꝛc. Nach den bisher erschienenen Lieferungen zu urtheilen, dürfte das Werk halten, was es im Titel verspricht und eine willkommene Ergänzung zu dem im gleichen Verlage erschienenen „Ornamentenschatz“ bilden, welcher sich ebenfalls in den Kreisen der Künstler und Kunstgewerbtreibenden verdienter Werthschätzung und Verbreitung erfreut.

Literatur.

ie heutigen Waffen, Munition und Schieß⸗ ausbildung der deutschen Infanterie. Auf Grund der Be⸗ stimmungen vom Jahre 1890. Geheftet 1,20 ℳ, in Leinwandband 1,50 E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin SW. 12, Kochstraße 68—-70. Die Neubewaffnung der deutschen Infanterie mit der Schußwaffe 88 ist die Veranlassung zu einer soeben erscheinenden Schrift „Die heutigen Waffen, Munition und Schießausbildung der deutschen Infanterie. Auf Grund der Bestimmungen vom Jahre 1890“*, welche den genauen, durch zabl⸗ reiche Abbildungen der Gewehrtheile erläuterten Dienstunterricht über das Gewehr 88 enthält. Um mit der neuen Waffe am leichtesten und schnellsten vertraut zu machen, stellt der Verfasser überall das Gewehr 74/81 in Vergleich. Nachdem er sodann die neue Munition beschrieben und die Behandlung des Gewehrs 88 gelehrt hat, entwickelt er den gesammten Schießdienst mit der neuen Waffe, so daß auch die Gefechtsausbildung nach den neuesten Vorschriften er⸗ örtert wird.

Silva Mariae. Eine Erzählung aus der Reformations⸗ zeit von H. Raydt. Hannover⸗Linden, Verlagsanstalt von Cari Manz. In der jetzigen Zeit, wo die Lutherfestspiele das Andenken an die großen Ereignisse des Reformationszeitalters in unserem Volk wieder in verstärktem Maße wachgerufen haben, dürfte eine Erzählung wie die Raydt'sche durchaus am Platze sein. Die novellistische Form, in welcher solche historischen Erinnerungen literarisch verwerthet werden, ist dozu angethan, das Verständniß zu erleichtern und dem Leser in unterhaltender Weise das Wissenswerthe zur Kenntniß zu bringen. Raydt versetzt uns in den Norden unseres Vaterlandes, in das Herzogthum Lauenburg, und zwar zu jener Zeit, als die Reformation dort ihre ersten Wurzeln schläͤgt. Es sind nur wenige Personen, welche er in die Handlung verflicht, aber für diese wenigen versteht er den Leser zu interessiren. Die Kinder zweier edler Geschlechter werden uns ge⸗ schldert, wie sie sich der neuen Lehre gegenüber verhalten. Bruder und Schwester stehen sich feindlich gegenüber, nachdem sie in der Jugend durch zärtlichste Liebe mit einander verbunden gewesen, denn sie wird Aebtissin des mächtigen Klosters Marienwohlde bei Ratzeburg, er aber empfängt, nachdem er seinen Studien zu Heidelberg obgelegen, einen mächtigen Eindruck von der Reformation, um so mehr, als er mit ihrem Urheber, Martin Luther, persönlich zusammen⸗ gekommen war. Als ein Verkündiger der neuen Lehre läßt er sich in der Heimath nieder und beginnt den Kampf mit der Schwester, welcher von Rom Hülfe gesandt wird in der Person eines Iugendgespielen, der einst um ihre Hand geworben und, da sie ihm ver⸗ weigert ward, in tödtlicher Feindschaft entbrennt. Durch ihn geht das Geschwisterpaar zu Grunde, aber die Strafe bleibt nicht aus; auch er wird, als er den Schauplatz seiner Uebelthaten verlassen will, von einem Gegner aufgehoben und an einem Baum aufgehenkt. Anmuthig erzählt Raydt die Erlebnisse der drei Personen, wehmüthig klingt die Geschichte mit dem Untergange der Geschwister aus. Das Buch, welches mit einer Ansicht von Ratzeburg versehen ist, gewährt eine fesselnde Unterhaltung. 1 1

Von dem deutschen Vereine zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Prag werden herausgegeben: „Deutsche Volks⸗ lieder aus Böhmen“. Redigirt von Alois Hruschka und Wendelin Toischer, Prag. Die III. Lieferung dieses Werkes Preis 35 Kr. ist ein schönes Zeugniß dafür, wie trefflich es dem ver⸗ dienstvollen, für die Erhaltung und Belebung des Deutschthums im deutsch⸗ böhmischen Volksstamme so thätigen Prager Verein gelungen, die im deutschen Volke Böhmens noch lebenden besten Lieder zusammenzutragen, der Vergessenhbeit zu entrücken und wieder zu Ehren zu bringen. Wir finden in dem vorliegenden Hefte des geplanten Sammelwerkes fast durchweg Perlen echter Volkspoesie, geschöpft aus dem urfrischen Born des Volksgemüthes. Dem Kulturhistoriker, dem Literatur⸗ forscher und dem Freunde volksthümlicher Dichtung werden sie will⸗ kommen sein. 8

Katechismus des Hufbeschlages. Zum Selbstunterricht für Jedermann von E. Th. Walther, Amts⸗Thierarzt und Lehrer an der landwirthschaftlichen Schule zu Bautzen. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 67 in den Text gedruckten Abbildungen. VIII und 107 Seiten. In Leinwand gebunden. Preis 1 590 ₰. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Von welcher Bedeutung für jeden Pferdebesitzer die genaue Kenntniß des Hufbeschlages ist, beweist

die Thatsache, daß von bundert lahmen Pferden neunzig und mehr huflahm oder durch fehlerhasten Hufbeschlag lahm geworden sind. Dieser zum Selbstunterricht bearbeitete und mit 67 vorzüglichen Ab⸗ bildungen versehene Katechismus des Hufbeschlages bebandelt in 13 Ab⸗ schnitten die Anatomie des Pferdefußes, unregelmäßige und fehlerhafte Hufe, Stellung und Bewegung der Gliedmaßen, Hufpflege, Behandlung des Pferdes vor und während des Beschlagens, Beschlag gesunder Pese deutsche Hufeisen, ausländische Beschlagarten, Winterbeschlag,

eschlag unregelmäßiger Hufe, Beschlag unregelmäßiger Stellungen und Gangarten, Beschlag kranker Hufe, Verletzungen und Zusammen⸗ hangstörungen am Hufe, Beschlag der Hufe des Esels und Maul⸗ thieres, sowie der Klauen des Rindes, und wird wesentlich dazu bei⸗ tragen, die Begriffe über den Hufbeschlag, dessen Verbesserung ein allgemein anerkanntes Bedürfniß ist, zu läutern und die Kenntniß desselben zu verbreiten. 1

Das zweite Heft der Monatsschrift SsS,e heraus⸗ gegeben von Friedrich Bienemann (Leipzig, F. A. Bro us), giebt an seiner Spitze dem Verluste Ausdruck, den Deutschland durch den Tod der Kaiserin Augusta erlitten hat. Im Weiteren zeichnet Th. Achelis in eingehender Darlegung die bedeutungsvolle Stellung, welche der Leipziger Professor Wilhelm Wundt in der Philosophie der Gegen⸗ wart einnimmt. Friedrich von Aschen schildert aus gründlicher

Kenntniß der Einrichtungen Orfords heraus „Die klassische Universität Englands“ und wägt deren Licht⸗ und Schattenseiten ab. Juliuß Grosse und sein neuestes Werk „Das Volkramslied“ ist der Titel einer Studie von Adolf Fleischmann, welcher unter Hinzuziehung anderer Schöpfungen des Dichters denselben als Epiker betrachtet und die Bedingungen des modernen Epos erörtert. Von dem Heraus⸗ eber der Zeitschrift, Friedrich Bienemann, werden „Staatsrechtliche erhältnisse Rußlands“ auseinandergesetzt. Für eine Novelle bietet L riedrich Peterssen Ersatz durch die ausfübrliche Berichterstattung über Neuere französische Romane“ von 5 Bourget, George Ohnet und Guy de Maupassant. Zur Frage nach der Herkunft der Influenza wird vom Staatsrath Dr. Otto Hevfelder ein Beitrag gegeben: „Die Sommer⸗Epidemie in Buchara und die Influenza des Winters 1889/90.“

Berlin, 14. Februar. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter: Hof⸗ und Genossen⸗ schaftsbutter Ia. 103 108 ℳ, IIa. 97 —102 ℳ, IIla. —,— ℳ, do. abfallende 85 —90 ℳ, Land⸗, Preußische 75 80 ℳ, Netzbrücher 75 78 ℳ, Pommersche 77 80 ℳ, Polnische 73 77 ℳ, Baverische Sennbutter 85 90 ℳ, do. Landbutter 65 75 ℳ, Schles. 73 78 ℳ. Galizische 63 67 Margarine 40 70 Käse: Schweizer Emmenthaler 90 95 ℳ, Baverischer 70 75 ℳ, do. Ost⸗ und West⸗ preußischer Ia. 70 75 ℳ, do. IIa. 60 65 ℳ, Holländer 85 90 ℳ, Limburger 42 48 ℳ, Quadratmagerkäse 12 25 Schmalz: Prima Western 17 % Ta. 40,00 ℳ, reines, in Deutsch⸗ land raffinirt 44,50 47 ℳ, Berliner Bratenschmalz 47 50 Fett, in Amerika raffinirt 39.00 ℳ. in Deutschland raffinirt 42 44 Tendenz: Butter: Bei mäßigen Einlieferungen konnten sich Preise behaupten. Schmalz: Tendenz fast unverändert, Preise etwas nachgiebiger.

In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsraths der Deutschen Genossenschafts⸗Bank von Soergel, Parrisius & Co. in Berlin wurde Seitens der persönlich haftenden Gesellschafter die Bilanz und das Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto pro 1889 vorgelegt. Dasselbe ergiebt einen Bruttogewinn von 1 816 787 (1888 1632 054,98 ℳ) und setzt sich zusammen aus: Gewinn auf Zinsen⸗ Conto 354 624 (1888 302 905 ℳ6), Gewinn auf Provisions⸗Conts 479 294 (1888 382 417 ℳ), Zinsen und Gewinn auf Effekten⸗ Conto 424 69 (1888 395 790 ℳ), Gewinn auf Diskonto⸗ Conto 189 434 (1888 170 539 ℳ6), Gewinn⸗ auf Devisen⸗ auf Hausertrags⸗Conto 18 146 (1888 18 369 ℳ). Reinertrag der Kommandite Frankfurt a. M. 334 549 (1888 345 649 ℳ). Nach Abzug der Handlungsunkosten, Abschreibungen und 120 000 Rückstellungen auf Spezial⸗Reserpe⸗ Conto (1888 80 000 ℳ), verbleibt ein Reingewinn von 1483 827 (1888 1 375 274 ℳ). Der für den 1. März d. J. einzuberufenden General⸗ versammlung wird die Vertheilung einer Dividende von 8 % (1888 7 ½ %) vorgeschlagen werden. Tie gesammten Reserven in Berlin und Frankfurt a. M betragen 3 257 600 = ca. 16 % des auf 21 000 000 erhöhten Aktienkapitals. Die eigenen Effekten be⸗ tragen in Berlin 424 000 ℳ, in Frankfurt a. M. 543 000 Die reportirten betragen in Berlin 3 822 000 ℳ, in Frank⸗

M. 1 228 000

I. oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt be⸗ richtet die „Schles. Ztg.“: Für die Aufrechterhaltung der bisherigen günstigen Lage fehlte es dem Eisen⸗ und Metallmarkt auch in der Berichtswoche nicht an der erforderlichen Kauflust und der Regsam⸗ keit des Geschäfts in fast sämmtlichen Betriebszweigen. Dem fort⸗ gesetzt angespannten Betriebe der Hohöfen wurde durch die reich⸗ liche Zufuhr in⸗ und ausländischer Erze und Schlacken genügt, doch macht sich für die Nachfrage nach Robeisen voch keine Erleichterung durch eine Mehrproduktion geltend, da letzterer ein vermehrter Aufgang in Rohmaterial für die Fertigfabrikation gegenübersteht. Auch Brucheisen ist nur noch in geringen Quantitäten zu haben. Der Preis für graues Ia Roheisen verbli⸗b auf 8.50 9 pro 100 kg. Den Eisen⸗ gießereien erwuchs aus der Anfertigung von Bau⸗ und Maschinen⸗ guß, sowie von Röhren und Armaturstücken eine starke Beschäftigang; durch die sich mehrenden neuen Aufträge ist dieser günstigen Lage eine längere Dauer gewährleistet. Da diese Gießereiarbeiten vielfach den Aus⸗ gangspunkt für die Herstellung von Maschinen darstellen, so ergiebt sich damit, daß auch im Maschinenbau eine rege und befriedigende Thätig⸗ keit herrscht, wiewohl dieselbe durch die Vertheuerung der Rohmaterialien nicht gleichmäßig mit lohnenden Ergebnissen verknüpft ist. Der Be⸗ trieb der Eisenwalz⸗ und Stahlwerke ist in unveränderter Weise ebenso angestrengt wie umfangreich. Die in allen Sortimenten von Fertigeisen anhaltende starke Nachfrage eerfordert die sofortige Verladung der Produktion, und ist das In⸗ land wie das Ausland gleichmäßig an den eingehenden Auf⸗ trägen betheiligt. Die Beschäftigung der Dampfkesselfabriken veranlaßte für Kessel⸗- und Grobbleche einen flotten Absatz. Der seit wenigen Wochen eingetretene Grundpreis für Stabeisen von 21 ist nunmehr zum Verbandspreis des Deutschen Walzwerks⸗ verbandes erhoben worden; es kosten Großbleche 23 ℳ, Kesselbleche 25 26 ℳ, Fleinbleche 26,50 per 100 kg. Die günstige Lage des Metallmarktes ermöglichte den Zinkhütten, die Konjunktur nach Kräften durch eine gesteigerte Produktion auszunützen, wozu die regelmäßige Zufuhr zinkischer Erze die Mittel in ausreichendem Maße bietet. Bestände an Rohzink sind nirgends vorhanden, und behaupten sich die bisberigen Preise von 49 50 Dasselbe war für Block⸗ blei der Fall. .

Liquidator der Zollvereins⸗Niederlage Ham⸗ burg in Liqguidation erstattet einen vom 7. Februar d. J. datirten Bericht, dem wir folgende Mittheilungen entnehmen: Die Guthaben der Gesellschaft sind eingezogen; die Immobilien und Mobilien und Utensilien sind nach dem Vertrage auf den Hamburgi⸗ schen Staat übergegangen; die Schulden der Gesellschaft sind, soweit es möglich war, bezahlt, und das Endergebniß der Liquidation ist, daß einem Guthaben der Gesellschaft bei der Finanzdeputation von 59 200 die folgenden 3 Schuldbeträge von zusammen derselben Höhe gegenüberstehen: 2 diverse Creditores 4901,31 Diese Gläubiger sind zum Theil unbekannt, zum Theil unfindbar, zum Theil ist der Rechtstitel der Forderung streitig. b. Amortisationsfonds 425,50 ℳ, welcher vertragsmäßig in das Eigenthum des Staats übergeht. c. Gesellschaftsvermögen 53 873,30 Nach der Eröffnungsbilanz vom 1.7 Januar 1889 betrugen der Reservefonds 51 290 ℳ, der Saldo 2352 ℳ, hierzu im Laufe der Liquidation vereinnahmte Zinsen 1810 ℳ, zusammen 55 452 ℳ; abzüglich Ausgaben für Rechnung des Jahres 1888 1579 ℳ, verbleibt als Betrag des Gesellschafts⸗ vermögens die vorerwähnte Summe von 53 873 Dieser Betrag ist zu vertheilen über 1630 Aktien; es entfällt auf jede Aktie eine Austheilung von 33,05 ℳ; diese Schlußdividende von 33,05 per Aktie wird gegen Rückgabe der von der Haupt⸗Staatskasse anerkannten Summern⸗Verzeichnisse über eingelieferte Aktien vom 27. Februar 1890 an bei der Haupt⸗Staatskasse in Hamburg ausbezahlt. Da⸗ mit ist die Liquidation der Aktiengesellschaft „Zollvereins⸗Niederlage Hamburg’ beschafft. 1

Der Aufsichtsrath der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft hat beschlossen, der General⸗ versammlung eine Dividende von 11 % pro 1889 (gegen 8 ½ % des Vorjahres) vorzuschlagen. b 3 b

Der Aufsichtsrath der Maschinenfabrik für Mühlen⸗ bau vorm. C G. W. Kapler hat nach Vorlegung der Bilanz für das abgelaufene zweite Geschäftsjahr beschlossen, nach den Ab⸗ schreibungen und Reservestellungen der Generalversammlung die Ver⸗ theilung einer Dividende von 11 % vorzuschlagen. Im Vorjahre wurden 10 % Gewinn vertheilt.

Die „New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.“ schreibt unter dem 31. Ja⸗ nuar: Die allgemeine Geschäftslage ist im Ganzen als nicht unbefriedigend zu bezeichnen. Das außergewöhnlich milde Wetter hat zwar manchen Branchen des Handels und der Industrie großen Schaden gethan, die Gesammt⸗Situation birgt aber so viele günstige Elemente in sich, daß man daraus mit Recht auf ein überwiegend gutes Ge⸗ schäft für die nächste Zukunft schließen kann. Der Export in diesem Jahre ist soweit zufriedenstellend gewesen und vergleicht sich sehr günstig mit dem Import. Geld ist flüssig, und über den schlechten Eingang von Außenständen wird hauptsächlich nur da geklagt, wo das Detailgeschäft durch den gelinden Winter gelitten hat. Auch an der Aktien⸗Börse hat sich mehr Zuversicht kund⸗

egeben. Ein recht erfreuliches Zeichen ist es, daß man in Eisen⸗ bahn⸗Kreisen immer mehr bestrebt ist, eine solidere Verwaltung herbeizuführen; das beweisen die in jüngster Zeit vorgenommenen Reorganisationen, die nicht nur den Aktionären größere Vor⸗ theile in Aussicht siellen, sondern auch, und das ist die Hauptsache, den Bondsbesitzern möglichst gerecht zu wer⸗ den versuchen. Das Einzige, was zu besürchten wäre,

und dies bleibt selbst in der besten Zeit eine drohende Gefu.rvn. 1522—

unser Land, ist, daß das Gleichgewicht zwischen Produktion und Konsum gestört werden möchte. In dieser Hinsicht sind bereits Bedenken laut geworden, daß man in der Eisenindustrie, gestützt auf den groß⸗ artigen Erfolg, den das Geschäft während der letzten 6 Monate 8 . nommen, zu weit gehen könnte. Es ist daher zu wünschen, daß sich weder in dieser Branche noch in allen anderen Produzenten von den bisherigen Erfolgen zu weit hinreißen lassen und sich somit die Be⸗ fürchtungen als unbegründet herausstellen mögen. 1

London, 14. Februar. (W. T. B.) Wollauktin. Preise unverändert, lebhafte Betheiligung.

Manchester, 14. Februar. (W. T. B.) 12r Water Taylor 7 ¼, 30r Water Taylor 9 ¾, 20r Water Leigh 8 ⅞⅜, 30 Water Clapton 9, 32r Mock Brooke 9 ⅛, 40r Mayoll 9 ½, 40r Medio Wilkinson 11 4, 32r Warpcops Lees 8 ¾, 36r Warpcops Rowland 9 ¼, 40r Double Weston 10 ¼, 60r Double courante Qualität 13 ½, 32“ 116 yds 16 % 16 grey Printers aus 321/46r 180. Fest.

Glasgow, 14. Februar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 889 532 Tons

segen 1 034 211 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe

efindlichen Hochöfen e; 87 gegen 81 im vorigen Jahre. New⸗York, 14. Fe

Wochenbericht.

Ausfuhr nach Großb

Kontinent 37 000

ruar. (W. T. B.) Baumwollen⸗ zufuhren in allen Unionshäfen 97 000 Ballen;

nien 68 000 Ballen; Ausfuhr nach dem allen; Vorrath 654 000 Ballen.

Verkehrs⸗Anstalten. 8

Hamburg, 14. Februar. (W. T. B.) Der Postdampfer „Moravia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute Vor⸗ mittags Dover passirt. Der Postdampfer „Russia“ der amburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesell⸗ chaft hat, von New⸗York kommend, heute Mittag Seilly passirt. London, 14. Februar. (W. T. B.) Der Uniondampfer „Moor“ ist auf der Ausreise gestern in Kapstadt ange⸗ kommen. Der Castle⸗Dampfer „Duart Castle“ hat auf der Heimreise gestern die Canarischen Inseln passirt, „Norham Castle“ ist auf der Heimreise gestern von Kapstadt und „Hawarden Castle“ heute auf der Ausreise nach Dartmouth abgegangen.

Mannigfaltiges.

Dirschau, 11. Februar. (Dirsch. Ztg.) Der Aufbau der beiden Portale für die neue Weichselbrücke wird in diesem Jahre ausgeführt werden, und zwar nach einem Entwurf des Prof. Jakobsthal in Berlin. Während die Pfeilerbauten sich durch große Einfachheit auszeichnen, werden die Portale der neuen Brücke in architektonischer Beziehung denen der alten Brücke würdig zur Seite stehen. Die Verbindungsmauern zwischen den Endpfeilern der alten und der neuen Brücke werden gleichfalls des architektonisches Schmuckes nicht entbehren.

Schmiedeberg i. Riesengebirge, 13. Februar. (N. A. Z.) Eine so vorzügliche und anhaltende Schlittenbahn, wie sie jetzt von den Bergen herab und in unserem Thale anzutreffen ist, dürfte lange nicht zu verzeichnen gewesen sein. Die Hörnerschlitten⸗ bahn z. B. von den Grenzbauden herab ist in solch gutem Stande, daß man die Strecke vom Kalkofen aus, wozu man aufwärts weit über eine Stunde braucht, abwärts in 7, höchstens 10 Minuten zurück⸗ legt. Auch die Prinz Heinrich⸗Baude wird kaum leer von Schlitten⸗ gästen.

Essen. (Hamb. Corr.) Dem Vollziehungsbeamten bei der Ge⸗ meindekasse in Essen, Hrn. Bümsen, ist vor Kurzem Seitens des Commandeurs des Kaiser⸗Alexander⸗Garde⸗Grenadier.⸗ Regiments ein Ehrenexemplar der Regimentsgeschichte zugestellt worden. Das vom Hauptmann A. von Kries verfaßte Werk trägt auf der Vorderseite des Prachteinbandes den Namenszug des Regiments, auf der Rückseite den Gardestern und zeigt auf dem Titelblatt das Bildniß des Kaisers. Im Bluche selbst aber ist eine Stelle, die des Verhaltens Bümsen’'s, der bei dem Alexander⸗Regiment den deutsch⸗französischen Krieg mitgemacht, an einem Ehrentage des Regiments, bei der Er⸗ stürmung von Le Bourget am 30. Oktober 1870 in rühnlichster Weise gedenkt. Die Regimentsgeschichte besagt: „Beim Vorgehen zeichnete sich der Tambour Bümsen von der achten Compagnie be⸗ sonders aus. Granate auf Granate schlägt in der Nähe der Compagnie ein, und gerade dicht hinter ihm fallen mehrere Leute. Aber Bümsen, an der Seite seines Compagnieführers, schlägt ruhig den Sturm⸗ marsch weiter. Der Lärm des Kampfes steigert sich. Das Trommel⸗ fell platzt. Bümsen dreht die Trommel um und schlägt unerschrocken weiter. Einer der Ersten, dringt er in das Dorf ein. Schon nach sechs Tagen erhielt Bümsen das Eiserne Kreuz. Sein unerschrockenes Verhalten wurde auf eigenthümliche Weise sogar in Paris bekannt. Das „Daheim“ hatte den Braven unter der ihm von seinen Kameraden gegebenen Benennung: „Der Tambour von Le Bourget“ durch eine Abbildung geehrt. Gerade diese Nummer fanden die Fran⸗ zosen bei einem Vorpostengefechte in einem preußischen Tornister. Der Redakteur des „Figaro“ kaufte dieselbe zu dem nur durch den gänzlichen Mangel an Nachrichten in der eingeschlossenen Stadt erklär⸗ lichen Preis von 1000 Fr. und 8 zahlreiche Exemplare davon in französischer Uebersetzung verbreiten, bei denen das Bild des Tambours die erste Seite schmückte.“

Ludwigsburg, 13. Februar. Der wegen des Attentats auf den Prinzen Wilhelm in Haft befindliche Müller ist, wie die „Ludw. Ztg.“ berichtet, heute früh auf Gerichtsbeschluß durch den hiesigen Landjäger⸗Stations⸗Kommandanten und in weiterer Begleitung eines Irrenwärters und eines Landjägers vom hiesigen Amtsgerichtsgefängnise nach der Heil⸗ und Pflegeanstalt Zwiefalten überführt worden. Auf dem Bahnhofe machte Müller einen Fluchtversuch, wurde aber sofort wieder ergriffen und dann in einem Gefangenenwagen untergebracht.

London. Wie die „A. C.“ mittheilt, hat die britische Regierung das Recht der Herstellung der Zalinski'schen pneumatischen Dynamitkanone für die britische Armee und Marine erworben. Einstweilen sollen nur 50—60 dieser mächtigen Geschütze fabrizirt werden, doch soll die Herstellung möglichst be⸗ schleunigt werden. Das Arsenal von Woolwich hat die Anfertigung bereits begonnen. Lieutenant Zalinski ist bekanntlich Offizier in der Marine der Vereinigten Staaten.

Major

Marseille. (N. A. Ztg.) Liebert ist mit 7 Offizieren und 26 Unteroffizieren am 12. d. M., Abends, mit dem ddee eeas „Amazone’ von Marseille nach Sansibar abgereist.

Interlaken. Wie das „Oberländ. Volksbl.“ schreibt, zerfällt die Bahn nach dem weltbekannten Luftkurort Drahtfeil⸗ und eine elektrische Bahn. Der Unterbau der Seilbahn ist beinahe vollendet; dieselbe führt in gerader Linie von Lauter⸗

brunnen zur Grütschalp; über die Schluchten wölben sich massive

Steinbrücken. Die Seilbahn nach Mürren ist zwar nicht so steil, wie die Jungfraubahn es sein wird, falls diese durch Ingenieur Trautweiler ausgeführt wird; immerhin ist sie bedeutend steiler, als die Bahn von der Beatenbucht nach St. Beatenberg, indem sie auf 100 Fuß Länge 60 Fuß steigt.

Sansibar, 14. Februar. (W. T. B.) Der in der Nähe von he aufgelaufene englische Kreuzer „Conquest' 8 wieder lott geworden und hier angekommen. ““

987294790]

Mürren in eine

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Deutsche

Zweite Beilage s-Anzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Sonnabend, den 15. Februar

.—

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

8 2 Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

eerkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

1 —— 5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften. sch 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

8. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.

9. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Offenes Strafvollstreckungs⸗Ersuchen.

Der Militärpflichtige Oekonom Gustav Reinhold Künzel, am 22. Dezember 1862 zu Neudorf, Kreis Liegnitz, geboren, letzter bekannter Wohnort Neudorf, Kreis Liegnitz, ist durch rechtskräftiges Urtheil der I. Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Liegnitz vom 18. Dezember 1889 wegen Verletzung der Wehrpflicht zu 160 Geldstrafe, im Unver⸗ mögensfalle zu 32 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Der Verurtheilte hat seinen bisherigen Aufenthaltsort verlassen und der gegenwärtige Auf⸗ enthalt desselben ist unbekannt.

„Es wird ersucht, von demselben die Geldstrafe einzuziehen und falls diese nicht beizutreiben, die Vollstreckung der substituirten Gefängnißstrafe herbei⸗ zuführen und von dem Geschehenen zu den Akten M. 173/89 gefälligst Mittheilung zu machen.

Liegnitz, den 11. Februar 1590.

Der Erste Staatsanwalt.

[64789] Strafbefehl. Auf den Antrag der Königlichen Amtsanwalt⸗ schaft wird gegen Sie wegen der Beschuldigung, zu Podgorz am 21. Juli d. J, einem Sonntage, mit Oeldruckbildern hausirt zu haben, Uebertretung gegen die Pol.⸗Verord. v. 7./4. 1858, §§. 1, 9, 18 Ges. v. 3./7. 1876, § 3661 St.⸗G.⸗B., wofür als Beweismittel bezeichnet ist: Zeugniß des Gensdarm Rondeck in Podgorz, eine Geldstrafe von 58 und im Falle dieselbe nicht beigetrieben werden kann, eine Haftstrafe von 14 Tagen festgesetzt. Zugleich werden Ihnen die Kosten mit 2,20 auferlegt. Dieser Strafbefehl wird vollstreckbar, wenn Sie nicht binnen einer Woche nach der Zustellung desselben bei dem unterzeichneten Gerichte schriftlich oder zu Protokoll des Gerichtsschreibers Einspruch erheben. Die Geldstrafe und die unten be⸗ rechneten Kosten sind an die hiesige Ge⸗ richtskasse binnen einer Woche nach dem Eintritt der Vollstreckbarkeit bei Vermeidung der Zwangs⸗ vollstreckung zu zahlen. Bei der Zahlung ist dieser Strafbefehl vorzulegen oder durch Angabe Ihres und der Geschäftsnummer genau zu be⸗ zeichnen. 8 Thorn, den 31. August 1889. Königliches Amtsgerichtt. Lippmann.

An den Reisenden Herrn Hermann Adler in Berlin, Markusstr. 27. III. C. 159/89. 1 Kostenrechnung.

1) Gebühr für den Strafbefehl (§. 63 des Gerichtskostengesetzes) . . . . .. 2) Schreibgebühtrt. ..

2,00 0,20

zusammen 2,20 [61007]

Nachstehend bezeichnete Personen:

1) Kommis, Ersatzreservist Franz Kreutzberger, geboren 24. Mai 1860 zu Breslau,

2) Apotheker, Unteroffizier Wilhelm Boes, ge⸗ 26. Oktober 1853 zu Worringen, Kreis

öln,

3) Knecht, Musketier August Lauterbach, ge⸗ boren 31. März 1848 zu Wilschkowitz, Kreis Nimptsch 3

4) Fleischer, Gefreiter Oscar Felchner, geboren am 18. Dezember 1861 zu Hirschberg,

5) gelernter Jäger, Jäger Carl Naglo, geboren am 5. Januar 1862 zu Bielewo, Kreis Kosten,

6) Fleischer, Gefreiter Hermann Bogt, geboren am 2. August 1862 zu Raschgrund, Kreis Franken⸗ stein,

7) Haushälter, Kanonier August Jornitz, geboren am 23. Angust 1856 zu Gellendorf, Kreis Trebnitz,

8) Händler, Pionier Adalbert Flad, geboren am 28. Oktober 1858 zu Hausen, Kreis Hechingen,

9) Schulamts⸗Kandidat, zuletzt Kaufmann, Husar Eduard Beck, geboren am 7. August 1863 zu Gräbschen, Kreis Breslau,

10) Arbeiter, Kürassier Adolf Fröhlich, geboren am 14. April 1861 zu Bischkowitz, Kreis Nimptsch,

11) Oekonom, Trainsoldat Franz de Lafalle, geboren am 11. März 1862 zu Kreuznach,

12) Schlosser, Heizer (Marine-) Max Richter, geboren am 1. Januar 1857 zu Breslau,

13) Knecht, Gefreiter Paul Scheer, geboren am 2. April 1860 zu Zottwitz, Kreis Oblau,

14) Brauer, Musketier Carl Horand, geboren is 11. März 1849 zu Salzbrunn, Kreis Walden⸗ urg,

15) Kaufmann, Jäger Leopold Brinnitzer, ge⸗ boren am 4. September 1853 zu Karlsruhe, Kreis Oppeln, 3

16) Schuhmacher, Dragoner Heinrich Gärtner, geboren am 6. Juli 1845 zu Seitendorf, Kreis Waldenburg, 1

17) Klempner, Grenadier Ernst Pohler, geboren am 7. März 1849 zu Paulsdorf, Kreis Rosen⸗ berg O.⸗S.,

18) Graveur, Ersatzreservist Theodor Robert Oskar Reuthe, geboren am 2. Januar 1864 zu Breslau,

19) Brauer, Gefreiter Hugo Redlich, geboren am 2. Februar 1856 zu Bautke, Kreis Wohlau,

20) Kommis, Kürassier Max Carwath, geboren am 1. Juli 1860 zu Hermsdorf, Kreis Hirschberg,

21) Tischler, zuletzt Haushälter, Unteroffizier Carl Klappauf, geboren am 17. September 1860 zu Lassoth, Kreis Neisse, G

22) Kommis, Dragoner Felix Kretschmer, ge⸗ boren am 19. September 1860 zu Breslau,

23) Oekonom, Husar Rudolf -e geboren am 7. Mai 1859 zu Neu⸗Stradam, Kreis Groß⸗ Wartenberg,

24) Schreiber, Unteroffizier Johannes Müller, geboren am 21. August 1860 zu Stargard i. P., Kreis Pyritz, 38 1 4

25) Seemann, Matrose (Marine) Gustav Suß⸗ mann, geboren am 5. März 1860 zu Breslau,

26) Schneider, Oekonomie⸗Handwerker Johann Kaczmarsky, geboren am 28. Mai 1860 zu Groß⸗ Peterwitz, Kreis Ratibor, G

27) Schriftsetzer, Arbeitssoldat II. Klasse Rein⸗ hold Bauer, geboren am 28. November 1853 zu Breslau, 1

28) Schornsteinfeger, zuletzt Kellner, Husar Julius 6 geboren am 5. Oktober 1853 zu Leob⸗

ütz,

29) Schlosser, Sergeant Friedrich Scheidler, ge⸗ boren am 1. Februar 1855 zu Oels,

30) Nadler, Militärkrankenwärter Robert Kusche, geboren am 2. Januar 1847 zu Poschwitz, Kreis Oels,

31) Klempner, Wehrmann I. Aufgebots Paul König, geboren am 1. August 1854 zu Mettkau, Kreis Neumarkt,

deren letzter bekannter Aufenthaltsort zu 1—17, 19 31 Breslau ist, während bezüglich des ad 18 genannten ꝛc. Reuthe sein letzter Aufenthalt oder Wohnsitz nicht feststeht,

werden beschuldigt:

zu 2— 13, 19 27, 31 als beurlaubte Reservisten

resp. Wehrleute I. Aufgebots,

zu 1 und 18 als Ersatzreservisten ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, strafbar zu 2 13, 19— 27, 31 nach §. 360 Nr. 3 St.⸗G.⸗B.,

zu 1 und 18 nach §. 360 Nr. 3 St.⸗G.⸗B. und §. 11 des Gesetzes, betreffend Anordnungen der Wehrpflicht vom 11. Februar 1888,

zu 14, 15, 16, 17, 28, 29 und 30 als Wehrleute II. Aufgebots ausgewandert zu sein, ohne der zu⸗ ständigen Behörde Anzeige gemacht zu haben,

strafbar nach §. 360 Nr. 3 St.⸗G.⸗B. und §. 4 Nr. 3 des Gesetzes, betreffend Anordnungen der Wehrpflicht, vom 11. Februar 1888.

Dieselben werden auf Anordnung Amtsgerichts auf

den 1. April 1890, Vormittags 11 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Breslau, Zimmer 59, am Schweidnitzer Stadtgraben Nr. 2/3 zur Hauptverhandlung geladen.

„Im Falle unentschuldigten Ausbleibens werden dieselben auf Grund der gemäß §. 472 der Straf⸗ prozeßordnung ausgestellten Erklärungen des König⸗ lichen Bezirks⸗Kommandos I. Breslau vom 4. Ok⸗ tober 1889 und 11. Januar 1889, resp. zu Mühl⸗ heim a./ d. Ruhr vom 8. Juni 1889, resp. zu Olden⸗ burg II. vom 19. April 1889, resp. zu Gleiwitz vom 6. Januar 1889 verurtheilt werden.

Breslau, 10. Januar 1890.

Gebel, Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts.

des hiesigen

[64830] b In der Strafsache gegen Hubert Wilhelm Joisten, geboren zu Düsseldorf am 20. Juli 1867, zuletzt in Fulda wohnhaft, wegen Verletzung der Wehr⸗ pflicht, ist durch Beschluß Königlichen Landgerichts, Strafkammer, hier vom 5. Februar d. J. auf Grund des §. 480 bzw. 326 cer Strafprozeßordnung und §. 140 des Strafgesetzbuchs das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeklagten zur Deckung der denselben möglicherweise treffenden höchsten Geld⸗ strafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt worden, was hiermit in Gemäßheit des §. 326 Abs. 1 der Strafprozeß⸗Ordnung veröffentlicht wird. Hanunan, den 12. Februar 1890. Der Erste Staatsanwalt Schumann 8

[647911 .

In der Strafsache gegen den Nikolaus Kohr, geboren am 28. April 1869 in Rissenthal, zuletzt in Hayingen wohnhaft, wegen Entziehung der Wehr⸗ pflicht, wird zur Deckung der den Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Gemäßheit des §. 140 Abs. 3 St.⸗G.⸗B. und den §8§. 325 und 326 St.⸗P.⸗O. die Beschlagnahme von genügenden Ver⸗ mögensstücken ertl. des ganzen im Deutschen Reiche befindlichen Vermögens des Angeklagten angeordnet. Metz, den 6. Februar 1890.

Kaiserliches Landgericht. Strafkammer.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

184854]¹4 Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll der ideelle ½ (einneuntel)⸗ Antheil der Ebefrau des Kaufmanns May, Juliane Albertine Martha, geb. Schaale, hier an dem im Grundbuche von Werder Band 4 Nr. 263 und 264 auf den Namen Röttger und Genossen eingetragenen, in der Adlerstraße Nr. 13 belegenen Grundstücke am 11. April 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, ver⸗ steigert werden. Das ganze Grundstück ist mit 2880 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Saal 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht

von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ frrüche, deren Vorhandensei b

termin vor der Aufforderung zur

Gebots nicht berücksichtigt werden und

Ansprüche im Range zurücktreten.

welche das Eigenthum

Versteigerungstermins die Einstellung

Berlin, den 7. Fübruar 1890. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.

[64862) Bekanntmachung.

Einsicht der Betheiligten aus. ordnung des Königlichen Amtsgerichts geladen: Aufenthalts.

Königsberg, den 8 Februar 1890. Ruttke,

[45315]

Aufgebot.

letzten Inhaberin, verwittweten klärt werden.

aufgefordert, seine Rechte auf

stelle am

Breslau, den 8. November 1889. Königliches Amtsgericht. 8

[58524] Aufgebot. Urkunden: a Rheinisch⸗Westfälischer Rentenbrief Litt. D. Nr. 8842 über 25 Thlr. vom 1. April 1859, b. ein von der Firma M. Löwenstein zu Münster am 12. Juni 1889 auf R. H. Rost ebendort zezogener, an die Ordre der Gebr. Gesler auf Sicht zahlbarer, von Gustav Najork zu Leipzig auf die Firma Gebr. Rhodius zu Linz indossirter Wechsel über 25,50 ℳ, die Quittungsbücher der Sparkasse der Stadt Münster, Nr. 45 439 über 1979,32 und Nr. 45 682 über 435,02 ℳ, ausgefertigt für den Postillon Johann Bockholt zu Wolbeck sollen auf den Antrag: zu a. des Schulvorstandes zu Buchow⸗Karpzow, zu b. der Firma Gebr. Rhodius zu Linz, zu c. des Postillons Johann Bockholt zu Wolbeck aufgeboten werden. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 6. Oktober 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, 27, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunden erfolgen und zu 8. den Antragstellern ein neuer Rentenbrief an Stelle des verloren gegangenen ausgefertigt werden wird. Münster, den 2. Januar 1890. Königliches Amtsgericht. Abtheilung V.

[469822 Anufgebot. 8 Das Sparkassenbuch der Kreis⸗Sparkasse zu Stras⸗ burg Nr. 1158 über 75 50 nebst Zinsen, ausgestellt für die Sliwinski'schen Minorennen in Polko, ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag der Wittwe des Vormundes Adam Tobczewski in Polko zum Zwecke der Ausfertigung eines neuen Sparkassenbuchs für kraftlos erklärt werden.

Es werden daher die Inbaber des bezeichneten Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens im Termin

Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ bgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des peringsten ei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Diejenigen, I 1 des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des 8 1 1 des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 11. April 1890, Nachmittags Uhr, an Gerichtsstelle wie oben bezeichnet verkündet werden.

In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung des dem Amtsgerichtssekretär a. D. Carl Benwich gepfändeten und hinterlegten Pensionsbetrages von 410 Mark 71 Pfennig ist zur Erklärung über den vom Gerichte angefertigten Theilungsplan, sowie zur Ausführung der Vertheilung Termin auf den 1. April 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst, Theaterplatz 3/4, Eingang B, parterre, Zimmer 18, bestimmt worden. Der Theilungsplan liegt vom 29. März 1890 ab be auf der Gerichtsschreiberei VII b, Zimmer 19, zur 258, 260, 1 Zu diesem Termine wird auf Antrag der Interessenten und auf An⸗

Der Kaufmann Georg Richard Wichmann, angeblich nach Schmiegel abgemeldet, unbekannten

Die auf Grund des Allerhöchsten Privilegii vom 9. April 1873 von der Königlichen Direktion der Oberschlesischen Eisenbahn am 25. April 1873 aus⸗ gegebene auf den Inhaber lautende vierprozentige Prioritäts⸗Obligation der Oberschlesischen Eisenbahn⸗ gesellschaft Nr. 7689 über 100 Thaler, welche zufolge Bekanntmachung des Herrn Finanz⸗Ministers vom 7. Juni 1888 zur Baarzahlung des Nennwerthes am 1. Oktober 1888 gekündigt worden ist, ist an⸗ 863] geblich verloren gegangen und soll auf Antrag der 1 Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu le Fabrikdirektor S Theresia Knauer zu Braunschweig, für kraftlos er⸗

8 5

Der Inhaber der gedachten Obligation wird daher dieselbe bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem auf den 4. Juni 1890, Mittags 12 Uhr, an Gerichts⸗ Schweidnitzer Stadtgraben Nr. 4 im Zimmer Nr. 89 des II. Stocks anberaumten Ter⸗ mine anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der letzteren erfolgen wird.

Die nachbezeichneten, angeblich verloren zegangenen

den 9. Iuni 1890, Vorm. 11 Uhr, bei dem

Junterzeichneten Gerichte

re Ansprüche anzumelden [N. Altmann, Gumbinnen

und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls das letztere für kraftlos erklärt werden wird. Strasburg Wpr., den 18. November 1889. Königliches Amtsgericht. 1 [37237] Auf Antrag: 1) des Kaffeehändlers Conrad Hoppe zu Hannover, 2) der unverehelichten Katharine, genannt Käthe, Wustbrock, richtiger Wostbrock, zu Hannover wird der Inhaber: 8 ad 1: der auf den Namen des Antragstellers a Ferühllsebüche a. der Kabital⸗Versicherungsanstalt zu § ve Ne. 28852 dber 62 16 18 9 Se . des Kreditvereins zu Hannover einge e Genossenschaft daselbst Nr. 338 über 1Ingetese ad 2: des auf den Namen von Käthe Wustbrock lautenden Sparkassenbuches der Karital⸗Versicherungs⸗ anstalt zu Hannover Nr. 105316 über 55 aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, 9. Mai 1890, Mittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte bei dem Gerichte an⸗ zumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Hannover, 11. Oktober 1889. Königliches Amtsgericht. IV b. gez. Jordan. Ausgefertigt: (L. 8) Thiele, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts. [49138] Anfgebot. Die Contobücher über freiwillige Spar⸗Einlagen beim hiesigen Vorschuß⸗Verein E. G. Nr. 257, 631, 754 und 935 lautend auf die

Aufgebot.

helmine Rieck, Luise Rieck, Heinrich Rieck und Heinrich Rieck jun., und auf die Summen von bezw. 268,05 ℳ, 310,80 ℳ, 191,65 ℳ, 316,30 ℳ, 23,05 und 86,10 ℳ, sowie das Guthabenbuch Nr. 174 des Heinrich Rieck bei dem gedachten Ver⸗ ein lautend auf 37,15 sind angeblich verbrannt.

Auf Antrag des Kaufmanns Heinrich Schreiber

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. VIIb. hierselbst als Bevollmäͤchtigten bezw. als Vormundes der gedachten Personen wird hiermit wegen der vor

stehend bezeichneten Bücher das Aufgebot zum Zwecke der Kraftloserklärung derselben erlassen und werden die Inhaber der Bücher aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf Dienstag, 17. Juni 1890, Vormittags 11 Uhr, statt⸗ findenden Aufgebotstermine anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Rehna, am 26. November 1889. 1 Großh. Meckl. Schw. Amtsgericht.

Aufgebot.

i./ Pomm. Nr. 30 553 über noch 42

4, ausgefertigt für Emil Harpz; ist Letzterem

ngeblich abhanden gekommen und soll auf Antrag

esselben zum Zwecke der Ausfertigung eines neuen Buches für kraftlos erklärt werden.

Es wird deshalb der Inhaber des vorbezeichneten Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termine am 23. September 1890, Vorm. 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 1, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. Stargard i./ Pomm., den 7. Februar 18950.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. [62068] Anfgebote. hat das Aufgebot der Obligationen der städtischen Sparkasse in Hildesheim Litt. N. Nr. 5050 und 5051 über je 300 lautend, 8 2) der Gärtner Heinrich Meyer zu Hildesheim

hat das Aufgebot folgender Obligationen der städtt schen Sparkasse in Hildesheim

5 8 . 8

Fiat v. ze 8 882 über je 150 lautend itt. N. Nr. 29 180 1 ½ 8 88 Litt. N. Nr. 33 674 über je 300 lautend, sowie der Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse in Hildesheim Litt. B. Nr. 5259 über 45 und Litt. L. Nr. 53 086 über 43,13 beantragt. Der oder die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in den hinsichtlich der bezeichneten Spar⸗ kassenbücher auf den 2. Mai 1890, bhinsichtlich der Sundermever'schen Obligationen auf den 11. Juli 1893, hinsichtlich der Meyer'schen Obli⸗ gationen Nr. 41 181 und 29 180 auf den 14. Juli 1891, hinsichtlich der Meyer'’schen Obligation Nr. 9625 auf den 12. Juli 1892 und hinsicht⸗ lich der Meyer'schen Obligation Nr. 33 674 auf den 11. Juli 1893, in allen Fällen Mittags 12 Uhr, vor dem unterzei hneten Gerichte an⸗ beraumten Aufgebotsterminen ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die

Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Hildesheim, den 21. Dezember 1889. 8

Königliches Amtsgericht. I. 8

[54966] Aufgebot. ön Antrag e N. Altmann in rden die Inha Dremel wercn nich, ier der angeblich verloren 2. d. d. Gumbinnen, den 15. Mai 1880 über

1500 ℳ, zahlbar am 6. Februar 1883 an die Ordre 1 des N. Altmann in Gumbinren, ausgestellt von 2 n Ida Simpson, unter Genehmigung der Unters risft

derselben durch ihren Ehemann H. Simpson, accep.;. tirt von H. Simpson in Wilkoschen, domizilirt 8*

88

Namen bezw. Auguste Rieck, Johanna Rieck, Will

den

1) Der Kothsaß Karl Sundermever aus Ahstedt