1890 / 50 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Feb 1890 18:00:01 GMT) scan diff

raktische Geometrie;

9 2. w

menteller Behandlungsweise. 3 phpsikalischen Laboratorium. Dozenten: TKechnik; Oekonomie; Volkswirthschaftliche Uebungen; Steuerlehre; Baurecht.

a. Vorderseite der Anweisungen. Rheinprovinz. nweisung zum Anleiheschein der Rheinprovinz IX. Ausgabe „Reihe XIX. (resp. XX. XXI.) Nr.... über Fünfhundert (resp. Eintausend resp. Fünftausend) Mark zu drei Prozent Zinsen.

b. Rückseite der Anweisungen.

1 8 Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem vorbezeichneten Anleihescheine die zweite Reihe Finsscheine für die fünf Jahre vom.. bis bei der Landesbank der Rheinprovinz in Düsseldorf, sofern von dem Inhaber des An⸗ leihescheins nicht rechtzeitig Widerspruch erhoben ist. 8 Düsseldorf, der. ten b 1. Der Provinzialausschuß der Rheinprovinz. 14 Der Kontrolbeamte (Faesimile dreier Mitglieder.) (Unterschrift.) 8

Kdonigliche Technische Hochschule zu Aachen. Vorlesungen und Uebungen im Sommer⸗Semester 1890

Beginn der Immatrikulationen am 8. April, der Vorlesungen am 14. April 1890.

Abtheilung für Architektur. Professoren: Damert: Architektur der Renaissance; Entwerfen von Eisenbahn⸗Hochbauten; Veranschlagen und Bauführung. Henrici: Einrichtung einfacher Gebäude; Einrichtung mittlerer Gebäude; Einrichtung größerer Ge⸗ bäude; Ornamentik; Freihandzeichnen. Reiff: Figuren⸗ und Landschaftszeichnen und Aquarellmalen. Schupmann, Formen⸗ lehre der Baukunst 1. bis 4. Kurs. Vischer: Allgemeine Kunst⸗ geschichte. Dozenten; Frentzen: Detailliren von Gebäudetheilen I. und 2. Kurs; Formale Ausbildung der Ingenieurbauten; Architektur größerer Gebäude. Krauß: Bossiren und Modelliren. Abtheilung für Bauingenieurwesen. Preofessoren: Heinzerling: Höhere Baukonstruktionen mit mathematischer Be⸗ gründung; Brückenbau 1. und 2. Kurs; Geschichte des Brückenbaues. Intze: Baukonstruktion; Wasserbau 1. und 2. Kurs. von Kaden: Wege⸗ und Eisenbahnbau 1. und 2. Kurs. Werner:

. Geographische Ortsbestimmung; Eisenbahn⸗ Tvrraciren.

Abtheilung, für Maschineningenieurwesen. Pro⸗ fessoren: von Gizycki: Theoretische Maschinenlehre; Kinematik; Maschinentechnische Versuche. Grotrian: Elektrotechnik 1. Kurs; Flektrotechnisches Praktikum; Physikalische Grundlage der elektrischen Telegraphie. Gutermuth: Maschinenbau; Maschinenkonstruiren. Herrmann: Mechanische Technologie 1. und 2. Kurs; Fabrik⸗ nlagen und Werkzeugmaschinen. Lüders: Maschinenkunde (für Berg⸗ und Hütteningenieure) 1. und 2. Kurs. Pinzger: Loko⸗ otibbau; Eisenbahnmaschinenbau; Heizung und Lüftung der Ge⸗ aͤude; Maschinenzeichnen; Maschinen⸗Elemente. Dozent: Salo⸗ mon: Baumaschinen; Grundzüge der Lokomotivkonstruktion; Grund⸗ züge des Eisenbahnwagenbaues. Abtheilung für Bergbau und Hüttenkunde und für Chemie. Professoren: Arzruni: Mineralogie und Krystallographie mit Demonstrationen und Uebungen im Bestimmen der Mineralien; Hettestevb mit Demonstrationen; Uebungen im mineralogischen nstitut; Anleitung zu selbständigen Arbeiten im Gebiete der Krystallographie, Mineralogie und Petrographie. Classen: Chemie der Metalle; Unorganisches Praktikum, Ausführung selbst⸗ ändiger wissenschaftlicher Arbeiten. Dürre: Einleitung in die Hüttenkunde; Metalhhüttenkun e; Entwerfen von Hüttenanlagen; Hüttenmännische Probirkunst; Anleitung zu metallurgischen Versuchen.

Michaelis: Experimental⸗Chemie, organischer Theil; Organisches

Praktikum, Anleitung zu selbständigen Arbeiten im Gebiete der organischen Chemie. Schulz: Berzbaukunde; Entwerfen berg⸗ männischer und Aufbereitungs⸗Anlagen; Bergverwaltung. Stahl⸗ schmidt: Technische Chemie; Entwerfen von chemischen Fabrik⸗ anlagen; Chemisch⸗technisches Praktikum. Dozenten: Holzapfel: Spezielle Geologie; Paläontologische Uebungen; Elemente der Geo⸗ logie. Fenner: Markscheiden und Feldmessen; Uebungen im Markscheiden und Feldmessen. Privatdozenten⸗ Einhorn: Chemte der Arzneistoffe. Vortmann: Qualztative chemische Analyse 8 W“ einschließlich der Elektrolyse, Chemische und hysikalische Operationen. b 1

8 Abtheilung für allgemeine Wissenschaften, ins⸗ besondere für Matbematik und Naturwissenschaften. Professoren: Jürgens: Höhere Mathematik I mit Uebungen; Elemente der analytischen Geometrie, der Differential⸗ und Integral⸗ Rechnung mit Uebungen. von Mangoldt: Höhere Mathematik II

mit Uebungen; Elementar⸗Mathematik mit Uebungen; Mathematisches

und 2. Kurs. Stahl:

Seminar. Ritter: Mechanik 1. in die Theorie der binären

Darstellende Geometrie; Einführung

aallgebraischen Formen und deren Anwendung auf rationale Kurven. WMüllner: Experimental⸗Physik; Phyfit in mathematischer und experi⸗

Die Lehre von der Wärme; Uebungen im Koch: Phvsikalische

Laves: National⸗

Experimental⸗Physik enc. Kurs. Bernoulli: Gewerbe⸗Hygieine; Gewerbehygieinische Gesetzgebung.

—2 Privatdozent: Jolles: Krystallberechnung (für Berg⸗ und Hütten⸗

fur Techniker. Völckers: Die erste Hülfeleistung bei plötzlichen Unglücksfällen.

Ingenieure und für Chemiker). Lehrer: Franken: Stenographie

nach Gabelsberger. Hasenclever: Kaufmännische Buchführung

Programme übersendet auf Ersuchen das Sekretariat.

8 8 Im Vereinslokal (Wilhelmstraße 92/93) ist gegenwärtig eine Sammlung Studien ausgestellt, welche als das künstlerische Ergebniß der im vergangenen Jahre heimgekehrten Plankton⸗ xpedition zu betrachten sind. In 23 Oelskizzen und 4 Aquarellen hat der Maler R. Eschke, ein Sohn des rühmlichst bekannten Professors Eschke, seine Beobachtungen wiedergegeben und somit eine werthvolle bildliche Erinnerung an das wissenschaftliche Unternehmen geschaffen. Der Maler hatte damit zugleich eine recht dankbare Sen gen es Proben seines Könnens abzulegen und sich als talentvollen arinemaler von tüchtiger Schule zu bekunden. Freilich boten sich ihm auch Motive auf der Fahrt, wie sie ein Marinemaler sich nur wünschen kann; führte ihn das Schiff doch in Gegenden, deren 1 Charakter ihm stets aufs Neue interessanten Stoff Bilder zeigte. So sehen wir denn hier Skizzen aus Grön⸗ land, Neufundland, von den Azoren, aus Brasilien u. A. m. Mit feinem Verständniß hat Eschke die Wirkung des Lichts und der Luft zu beobachten gewußt; die Reflexe der Sonne und des leuchtenden Himmels, die reizvollen Effekte der zerstäubenden Wellenkämme, die durchsichtige Klarheit des Wassers, das kommt hier schon in der grob ausgeführten Skizze zur Geltung und läßt das Beste von den aus⸗ geführten Bildern erhoffen. Obwohl es fast immer das Meer ist, welches Eschke schildert, so hat er doch verstanden, die naheliegende Eimtönigkeit zu vermeiden, und wo es irgend angeht, ist eine geeignete Staffage geschickt angebracht. So werden diese Bilder denn als eine werthvolle künstlerische Frucht der für die Wissenschaft bedeutungsvollen Expedition nach ihrer Vollendung dem Namen Eschke neuen Glanz mfügen.

An die Besprechung der Eschke'schen Bilder sei diejenige eines anderen Bildes geknüpft, welches gleichfalls von einem vielversprechen⸗ den Marinemaler, von Bohrdt, herrührt. Es stellt Sr. Majestät Brigg „Rover“ im Swinemünder Hafen dar und weist dieselben

Vorzüge auf wie andere

Schöpfungen des talentvollen Künstlers, welche an dieser und an anderen Stellen zur Ausstellung gelangt sind. Als recht beachtenswerthe Leistungen sind auch E. en. cher's La⸗ gunenbilder zu betrachten, welche in sauberer, kolori tisch wirkungs⸗ voller Manier gehalten sind. Auch E. Plaß' „Morgen auf der Lagune“ ist als ein recht erfreuliches Werk zu bezeichnen; der Dunst des frischen Morgens und der feine Nebel auf dem Wasser lassen die Szenerie in jenem silbrigen Lichte erscheinen, wie es das Meer um jene Tageszeit thatsächlich aufweist. Uth's Strandbilder verrathen gleichfalls ein recht tüchtiges Können. Dettmann stellte einen recht stimmungsvollen „Herbstmorgen in Holstein“ aus; als eine naturalistische Studie betrachtet ist seine „Gänsehüterin“ ein recht beachtenswerthes Bild, welchem ein gewisser Humor innewohnt. Freilich kommen die Freunde der Farbe dabei zu kurz. Als das beste Stück der sämmtlichen hier ausgestellten im⸗ pressionistischen Stücke ist unzweifelhaft Eckmann's „Niederländische Volkskaffeeschenke“ zu betrachten. Wir sehen in einem nothdürftig ausgestatteten niedrigen Raum eine Anzahl Personen jeden Geschlechts und Alters, welche, offenbar um ‚die Morgenzeit, ihren Frühtrunk genießen. Trübe fällt das Licht in die niedrige Stube, welche noch dazu von Tabackrauch angefüllt ist, der in leichten Schwaden den Raum durchzieht. Alles erscheint in grauen Dunst gehüllt, die Farben gehen unter in diesem einen Ton, in welchen sie sich scheinbar auflösen. Auf den ersten Blick fühlt man sich von diesem Grau in Grau gehaltenen Bilde fast abgestoßen, aber stellt man eine genauere Betrachtung an, so wird man eine ganze Reihe von Vorzügen in dem Eckmann’schen Werk entdecken und mit wachsendem Vergnügen sich in die außer⸗ ordentlichen Feinheiten desselben versenken. Hier hat ein begabter Anhänger des Impressionismus gezeigt, was man mit dieser Art zu malen leisten kann. Der Mißkredit, in welchen sie gerathen ist, hat zum größten Theil seine Ursache darin zu suchen, daß eine Menge von Stümpern sich der neuen Richtung anschloß und ihre Unfähigkeit, sorgfältig zu zeichnen und tüchtig zu koloriren, hinter der scheinbar bequemen Art, auf der Leinwand ein Bild hervorzubringen, zu ver⸗ stecken suchte. Im vorliegenden Werk aber hat ein Künstler die Gesetze jener neuen Kunstrichtung sorgfältig studirt und mit einem Fleiß beobachtet, der seiner Schöpfung entschieden zu Gute kommen mußte. Geschickt arrangirt wirkt das Bild perspektivisch vortrefflich, man sieht tief in das Zimmer hinein, in dessen dunstigem Hinter⸗ grunde sich die dort sitzenden Gestalten in ihren Umrissen aufzulösen scheinen. Leicht umfließt das spärlich hereinbrechende Tageslicht die Gestalten im Vordergrund und bringt in einzelnen Partien maßvolle Effekte hervor. Was aber dem Bilde zum besonderen Vorzuge ge⸗ reicht, ist die sorgfältige Charakteristik und Zeichnung der Gesichter; namentlich die beiden alten Frauen im Vordergrunde mit ihren runzligen Gesichtern sind trefflich gezeichnet. Tritt man von dem Bilde weiter zurück, so wächst Alles plastisch heraus und die schein⸗ baren grauen Töne gewinnen an Leuchtkraft; es ist, wie schon ange⸗ deutet, ein Meisterstück, welches Eckmann mit diesem Werk ge⸗ affen hat. 9 fig⸗ das Auge sich hier an den kunstvoll behandelten grauen Tönen sattgesehen, so wird es sich am geraden Gegentheil, wie es auf Schramms Gemälde: „Holländisches Schützenfest“ bemerkt wird, in anderer Weise ergötzen. Hier ist Alles hell und leuchtend gemalt, vollsaftig kommt jede Farbe zur Geltung. Geschickt ist die Beleuch⸗ tung der Scenerie gehalten: Sonnenschein und Schatten. Wäh⸗ rend ersterer auf das Gebäude und einen Vorplatz fällt, sitzt die Ge⸗ sellschaft im Schatten. Sie bietet eine Fülle trefflich gezeichneter Charakterfiguren und ist geschickt arrangirt, ohne unruhig zu wirken. Störend fällt nur ein Kavalier auf, von dem man nur die Rück⸗ ansicht genießt und zwar so gründlich, daß die Figur hart an die Karrikatur streift. Schlabitz ist mit einem kräftig in Farbe und Zeichnung gehaltenen „Tiroler“ vertreten. Eine tüchtige Arbeit ist auch Kuhnert's Bild: „Arabische Spione entdecken die Spuren einer Karavane“. Noch liegen die Morgenschatten auf dem Boden, während das Gebirge bereits in rosigen Morgengluthen zu leuchten beginnt. Hendrich bekundet in seiner heroisch gehaltenen nordischen Landschaft einen entschiedenen Fortschritt; seine Farbe ist ruhiger und natür⸗ licher, die Komposition der Wirklichkeit mehr entsprechend; wenn er sich nur entschließen könnte, diese unvermeidlichen flüchtig gezeichneten Nixen und Wundergestalten wegzulassen, sie sind vollständig entbehr⸗ lich, stören sogar eher noch, wie auch auf diesem Bilde, welches ohne sie als das Werk oeines tüchtigen Landschafters vielen Beifall ver⸗ dient. Erwuͤhnt sei ein drolliges Thierstück von Schmitzberg, sechs junge Hunde, gut gezeichnet und gemalt. Graf Kameke hat ein in bekannter Manier gehaltenes Gebirgsstück „Berninasteiger“ ausgestellt, von Größnland sieht man eins seiner stets wirkungsvollen Stillleben. 1

Mit ganz besonderem Interesse wird man eine ganze Reihe Douzette scher Bilder betrachten, welche eine kleine Ausstellung für sich ausmachen. Douzette’s eigentliche Stärke liegt in seinen be⸗ rühmten Mondscheinlandschaften, aber daß er nicht immer dieses ein⸗ seitige Thema behandelt, beweisen die Baumlandschaften, welche er hier ausstellte. Es sind treffliche Studien, welche ein liebevolles Versenken in die Zauberwelt unseres schönen deutschen Waldes be⸗ kunden. Aus den Bleistift⸗ und Oelskizzen, welche aus der Studien⸗ mappe des Meisters herrühren, vermag sich der Laie ein anmuthendes Bild von dem Schaffensgange des Künstlers zu entwerfen.

Von plastischen Arbeiten sei eine Büste des perstorbenen bayerischen Reichsraths Prof. von Döllinger erwähnt; sie ist von Echtler aus⸗ geführt, polyvchrom behandelt und giebt die charakteristischen Züg 8 Gelehrten offenbar in großer Treue wieder.

Die auf einem zur Subhastation gelangten Grundstück hinter einer angefochtenen Hypothek eingetragenen Gläubiger können, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, VI. Civilsenats, vom 7. Oktober 1889, im Geltungsbereich des preußischen Rechts auf Grund ihres dinglichen Vorzugsrechts aus dem von einem persön⸗ lichen Gläubiger erhobenen Anfechtungsanspruch für sich keinen Vor⸗ theil ziehen, vielmehr kommt die Anfechtung nur dem Anfechtenden selbst zu Statten; der Hypothekgläubiger kann aus den Kaufgeldern des subhastirten Grundstücks eine Befriedigung erst dann verlangen, wenn die ihm vorgehenden Hypotheken befriedigt oder von ihm selbst mit Erfolg angefochten worden sind.

Die Regreßverbindlichkeit eines inländischen Trassanten, welcher während seines vorübergehenden Aufenthalts im Auslande den Wechsel daselbst ausgestellt hatte, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, III. Civilsenats, vom 5. November 1889, nicht ohne Weiteres nach den Gesetzen des Ausstellungsortes zu be⸗ urtheilen, vielmehr wird das Recht des inländischen Erfüllungs⸗ ortes dann maßgebend sein, wenn die Umstände des Einzelfalles auf einen entsprechenden Willen des Ausstellers bei seiner Ausstellung des Wechsels schließen lassen.

Statistik und Volkswirthschaft.

11“ Zur Arbeiterbewegung. 8

Aus dem Saar⸗Kohlenbezirk berichtet man der „Köln. V. Ztg. baß der E11ö6““ 1n E1

er ertrauensmänner der ereins na ild

Sonntag den 2. März berufen hat.

In der Eisengießerei und Maschinenfabrik von Kühne u. Co. in Löbkau bhaben, wie das „Chemn. Tabl.“ meldet, die Former, Kern⸗ macher, Putzer und Modelltischler die Arbeit niedergelegt. Anlaß zu der Arbeitsniederlegung gab der Umstand, daß bei der Reichs tagswahl ein Arbeiter seine Stimme für Ackermann abgab. Er wurde dieserhalb von seinen Kollegen beschimpft. Die Firma sah sich ver⸗

anlaßt, den Hauptruhestörer zu entlassen. Gleichzeitig wurde auch drei anderen Arbeitern, weil dieselben sich gegen den Gußmeister renitent zeigten, und zwei mit deren frieden war, gekündigt. Die Arbeiter verlangten nun zunächst, daß die sechs Entlassenen wieder eingestellt würden, dafür aber solle der reichstreue Arbeiter entlassen werden. Selbstredend ging die a, da sie mit dem fraglichen Arbeiter durchaus zufrieden ist, au diese Vorschriften nicht ein, und durch Anschlag in der Fab dies den Arbeitern bekannt, denselben gleichzeitig mittheilend, daß sie die Angelegenheit auf sich beruhen lassen wolle, wenn die Arbeit bis Nachmittags 4 Uhr aufgenommen sei. In einer schriftlichen Erklä⸗ rung wiesen dies die Arbeiter zurück. Somit dauert die Arbeits⸗ einstellung fort. Die Dreher und Schlosser derselben Firma beriefen eine Versammlung auf Sonnabend, über welche noch keine näheren Nachrichten vorliegen.

Die Maler⸗Innung in Wandsbech hat durch ihren Obermeister dem Gehülfenausschuß die Mittheilung zugehen lassen, daß sie geneigt sei, vom 1. k. M. ab die tägliche Arbeitszeit um eine Stunde zu verkürzen, statt zehn Stunden soll dieselbe von da ab nur neun Stunden betragen. Der zu zahlende Tageslohn soll dadurch nicht vermindert werden, da der Lohn für die Stunde, welcher bisher 45 betrug, um 5 ₰, also auf 50 erhöht werden soll. Dieses An⸗ erbieten, welches in einer Versammlung der Gehülfen zur Kenntniß derselben gebracht wurde, ward allseitig freudig angenommen.

Wie die „Hamb. Nachr.“ mittheilen, sind es bis jetzt 30 Stãdte Deutschlands, in denen die Tischler im Laufe dieses Jahres eine Lohnsteigerung beabsichtigen.

Wie die „Schles. Ztg.“ mittheilt, agitiren die Wiener Sozialdemokraten überaus rührig für den allgemeinen Ar⸗ beiter⸗Feiertag am 1. Mai. Bisher haben sich 70 000 „ge⸗ nossenschaftliche“ Arbeiter für die Arbeitsruhe am 1. Mai erklärt. Außerdem haben sich die 20 000 Eisenarbeiter Wiens für den Arbeiter⸗Feiertag ausgesprochen. Nach den Beschlüssen der sozial⸗ demokratischen Parteileitung soll der Vormittag des 1. Mai zu Versammlungen und der Nachmittag zu korporativen Ausflügen be⸗ nützt werden.

Der in der Generalversammlung der North London Eisen⸗ bahngesellschaft verlesene Bericht giebt den Schaden, welchen die Gesellschaft durch den Dockarbeiter⸗Strike des letzten Jahres erlitten hat, auf 3000 Pfd. Sterl. an und beklagt, daß so viel Handel sich Provinzial⸗ und ausländischen Häfen zu⸗ wende, so daß Gefahr bestehe, London möchte seine Stelle als „Hauptvertheilungshafen der Welt⸗ einbüßen. Die früheren Heizer der Süd⸗Metropolitan⸗Gasgesellschaft haben der Londoner „Allg. Corr.“ zufolge ihren Strike bitter zu be⸗ reuen. 1000 1500 Mann nagen fast am Hungertuche. Die Bei⸗ besgs 1e befreundeten Gewerkvereine fließen auch natürlich immer pärlicher.

Die Bergleute in St. Etienne haben einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge gestern beschlossen, die Arbeit heute wiede aufzunehmen. 11X“

Invaliditäts⸗ und Alters⸗Versicherungsanstalten. Nach den Beschlüssen der betreffenden Landesregierungen, welch noch der Genehmigung des Bundesraths unterliegen, sollen für di Invaliditäts⸗ und Altersversicherung im Deutschen Reich im Ganzen 31 Versicherungsanstalten errichtet werden. Davon f† Preußen allein 8, und zwar je eine auf Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien, Westfalen und den Stadtkreis Berlin; auf Gebiets! beile Preußens und des Großherzogthums Oldenburg 2 gemeinsame Ver⸗ sicherungsanstalten, und zwar je eine für den Bezirk der Provinz von Schleswig⸗Holstein und des Fürstenthums Lübeck, sowie der Rheinprovinz, der hohenzollernschen Lande und des Fürstenthums Birkenfeld Für die Provinz Sachsen und das Gebiet des Herzog⸗ thums Anhalt 1 gemeinsame Anstalt, für die Provinz Hannover und die Fürstenthümer Pyrmont, Schaumburg⸗Lippe und Lippe 1 gemeinsame Anstalt; für die Provinz Hessen⸗Nassau und das Fürstenthum Waldeck 1 gemeinsame Anstalt; für das Königreich Bayern 8 Versicherungs⸗ Anstalten, und zwar je eine für Oberbayern, Niederbayern, die Pfalz, Oberpfalz und Regensburg, Oberfranken, Mittel⸗ franken, Unterfranken und Aschaffenburg, Schwaben und Neu⸗ burg; für das Königreich Sachsen 1 Versicherungsanstalt; desgleichen je eine für das Königreich Württemberg, für das Groß⸗ herzogthum Baden, für das Großherzogthum Hessen; ferner 1 ge⸗ meinsame Anstalt für die Großherzogthümer Mecklenburg⸗Schwerin und Mecklenburg⸗Strelitz; 1 gemeinsame (thüringische) für die Gebiete der 8 thüringischen Bundesstaaten; 1 Versicherungsanstalt für den Bezirk des Herzogthumz Oldenburg, 1 für das Herzogthum Braunschweig, 1 ge⸗ meinsame für die drei Freien⸗ und Hansestädte und 1 Versicherungsanstalt für Elsaß⸗Lothringen. Die Zahl der Versicherungspflichtigen beläuft sich für die 31 Versicherungsanstalten auf 7 548 645 männliche, 3 739 106 weibliche, im Ganzen auf 11 287 751 Personen.

XVIII. Plenarversammmlung des Deutschen Landwirth⸗ schaftsraths.

Im Fraktionszimmer Nr. 5 des Reichstagsgebäudes begannen heute die Verhandlungen der achtzehnten Plenarversammlung des Deutschen Landwirthschaftsraths. Der Vorsitzende, Ritterschafts⸗ Direktor Abg. von Wedell⸗Malchow eröffnete die Versammlung mit dem Bemerken, daß der Ausfall der letzten Reichstagswahlen mehr denn je es nothwendig mache, treu und fest zu unserem erhabenen Kaiser und König zu stehen. Er ersuche die Delegirten, auf Se. Majestät den Kaiser und König, die erhabenen deutschen Bundesfürsten und die freien deutschen Städte ein Hoch auszubringen. Die Delegirten erhoben sich und stimmten dreimal lebhaft ein.

Es wurden hierauf gewählt: Ritterschafts⸗Direktor, Abg. von Wedell⸗Malchow zum ersten, Graf von Lerchenfeld (Köfering) zum zweiten und Rittergutsbesitzer, Landeskultur⸗Rath von Oehlschlaegel (Ober⸗Langenau in Sachsen) zum dritten Vorsitzenden.

„Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Berathung über den Entwurf des bürgerlichen Gesetzbuches. Der Vorsitzende theilte mit, daß die in Dresden in Gemeinschaft mit dem ständigen Ausschuß und Vorstand des Deutschen Landwirthschafsraths versammelt gewesene Kommission Behufs Vorberathung des Entwurfs sich einstimmig für das deutsch⸗rechtliche Prinzip erklärt habe. Graf von Lerchenfeld (Köfering) berichtete alsdann über die Gewährleistung wegen Viehmängel und befürwortete die Annahme folgender (von der Kommission vorgeschlagenen) Resolution: „1) Der Beschluß der vorjährigen Plenarversammlung bezüglich der Zustimmung zu dem vom Entwurf des B. G. B. angenommenen deuts c⸗rechtlichen Prinzip der Haftung für Mängel beim Viehkauf ist aufrecht zu erhalten. 2) Es ist zu billigen, daß nach dem Entwurf in §. 404 der Erwerber des mit einem Hauptmangel behafteten Thieres nur die Wandelung, nicht auch die Minderung ver⸗ langen kann. 3) Der §. 409 des Entwurfs ist fesmuhalten. 4) Es ist die Aufnahme folgender Bestimmungen in den Ent⸗ wurf zu empfehlen: a. Sind durch ein Rechtsgeschäft mehrere Thiere derselben Gattung veräußert, und wird auch nur bei einem der Thiere ein Hauptmangel, eine ansteckende, leicht übertragbare Krank⸗ beit festgestellt, so kann der Erwerber die Wandelung sämmtlicher Thiere verlangen. b. Durch die Kaiserliche Verordnung soll auch bestimmt werden, inwieweit und welche Hauptmängel, wenn sie bis zum Ablauf der Gewährsfrist nur bei einem von mehreren gleichzeitig von demselben Besitzer erworbenen Thieren zum Vorschein kommen, den Erwerber berechtigen, die Wandelung bezüglich sämmtlicher Thiere zu fordernl..

Zur Lage der Eisenindustrie.

Aus Trier wird gemeldet: Die Eisenindustrie, auf die im Früh⸗

jahr der Mangel an Kohlen in Folge der Lohnbewegung unter den

rbeit man nicht zu-

Fabrik machte sie 8

toffelmehl 16 17 ½ ℳ,

84— 36 und weiß,

loco

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Bergarbeitern störend eingewirkt hat, ist durch die Steigerung der Kohlenpreise, welche die größte Höhe der siebenziger Jahre erreicht haben und anscheinend noch im Steigen begriffen sind, bis jetzt nicht beeinträchtigt worden. Dagegen leidet dieser Zweig der Industrie seit dem Ausstande der Bergleute unter der Besorgniß der Wieder⸗ kehr des Kohlenmangels. In mehreren Hüttenwerken mußten alsbald nach Ausbruch des Ausstandes im Dezember erhebliche Arbeitsein⸗ schränkungen eintreten, und sind nur durch die Vorsorge, mit der ein Theil der Industriellen größere Kohlenvorräthe von auswärts bereits beschafft hatte, größere Betriebsstörungen vermieden worden.

Die Lage des Eisenmarktes ist auch während des letzten Quartals eine günstige geblieben. Die Nochfrage war in allen Fabrikaten eine sehr rege, und die Preise derselben behielten ihre steigende Richtung. Die Lieferungen wurden zum großen Theil nur unter den kürzesten Fristen übertragen, sodaß es bei dem Umfange der Aufträge den Werken schwer siel, den Wünschen der Besteller in den Lieferfristen gerecht zu werden. Die Stumm’sche Hütte zu Neunkirchen hatte äußerst günstige Absatzverhältnisse. Wie im vorigen Winter, so ist auch in dem jetzigen den Arbeitern der Hütte eine Theuerungszulage gewährt worden. Zu erwähnen ist, daß die Hütte für die beste Einrichtung zum Schutze der in der Thomasschlackenmühle beschäftigten Arbeiter gegen das Einathmen von Staub einen Preis von 10 000 aus⸗ geschrieben hatte, daß aber, da keine der eingegangenen Bewerbungen den Anforderungen entsprach, der Preis an drei Bewerber mit je einem Drittel zur Auszahlung gelangte. 18

Kunst und Wissenschaft.

Se. Majestät der Kaiser hat, laut Mittheilung des „Berl. Fremdenbl.“, auf der Ausstellung des Künstlerinnen⸗ Vereins folgende Bilder angekauft: „Trauben“ von Clara Lobedan, „Schloß Chatelard am Genfersee“ von Paula Bonte, „Herbstzeitlosen und Cinerarien“ von Her⸗ mine von Preuschen und „Strandparthie“ von Helene Sietze.

In Verbindung mit dem X. internationalen medizinischen Kon⸗ greß, welcher vom 4. bis 9. August d. J. in Berlin tagen wird, soll eine internationale medizinisch⸗wissenschaftliche Aus⸗ stellung stattfinden. Von den Vertretern der medizinischen Fen. täten und der größeren ärztlichen Gesellschaften des Deutschen Reichs ist ein Organisationscomits, bestehend aus den Doktoren Virchow, von Bergmann, Leyden, Waldeyer und Lassar, mit dem Auftrage betraut worden, die Vorbereitungen für diese Ausstelluna zu treffken. Auch haben sich in den Herren Kommerzien⸗Rath Dörffel, H. Haensch, Direktor J. . Holtz, Direktor

T Loewenherz und H. Windler technische Autoritäten zur Mitarbeit bereit gefunden. Die sehr großen Schwierigkeiten, welche die Be⸗ schaffung geeigneter Räumlichkeiten gemacht hat, sind erst jetzt ge⸗ n und es wird nunmehr zur Beschickung der Ausstellung

Wir heben zunächst hervor, daß der Charakter derselben,

der Gelegenheit und dem zur Verfügung stehenden Raume entsprechend, n ausschließlich wissenschaftlicher sein wird. Folgende Gegenstände sollen, soweit der Platz reicht, zur Ausstellung gelangen: Neue oder wesentlich verbesserte wissenschaftliche Instrumente und Apparate für biologische und speziell medizinische Zwecke, ein⸗ schließlich der Apparate für Photographie und Spektralanalyse, so⸗ weit sie medizinischen Zwecken dienen neue pharmakologisch⸗ chemische Stoffe und Präparate neueste pharmaceutische Stoffe und Präparate neueste Nährpräparate neue oder besonders vervollkommnete Instrumente zu operativen der inneren und äußeren Medizin und der sich anschließenden pezialfächer, einschließlich der Elektrotherapie neue Pläne und Modelle von Krankenhäusern, Rekonvaleszentenhäusern, Des⸗ infektions⸗ und allgemeinen Badeanstalten neue Einri chtungen für Krankenpflege, einschließlich der Transportmittel und Bäder für Kranke, neueste Apparate zu hygienischen Zwecken. Alle Anmeldungen oder Anfragen sind an das Bureau des Kongresses (Dr. Lassar, Berlin⸗ NW., Karlstraße 19) mit dem Vermerk „Ausstellungsangelegenheit“ zu richten. Die erste Landesversammlung der Internationalen kriminalistischen Vereinigung, Gruppe Deutsches Reich, et am 26. und 27. März d. J. zu Halle a. S. statt. Die Tagesordnung ist folgende: Dienstag, den 25. März, Abends 8 Uhr: Gefellige Vereinigung im Hotel Ring. Mittwoch, den 26. März, 10 Uhr Vormittags: Versammlung im Saale des Hotel Kronprinz. Eröffnung der Versammlung. Geschäftliche Mittheilungen. Be⸗ rathung über die Frage 1: Unter welcher Voraussetzung empfieblt sich die Einführung der bedingten Verurtheilung in die deutsche Strafgesetzgebung? Berichterstattter: Geheimer Justiz⸗Rath Dr. Wirth, Strafanstalts⸗Direktor, Berlin; Staatsanwalt Blume, Hildes⸗ heim; Amtsrichter Dr. Aschrott, Berlin. Donnerstag, den 27. März: Besuch der Strafanstalt zu einer noch zu bestimmenden Stunde. Vor⸗ mittags 10 Uhr im Saale des Hotel Kronprinz: Berathung über die Frage 2: Wie ist der Bexgriff des Ruckfalls gesetzlich zu be⸗ limmen und welche Strafmittel sind wiederholt Rückfälligen (Unver⸗ besserlichen) gegenüber zu empfehlen? Berichterstatter: Professor von Lilienthal, Marburg; Staatsanwalt und Privatdozent r. Harburger, München. Frage 3: Empfiehlt es sich, in den uristischen Vorbereitungsdienst die theoretische und praktische Aus⸗ bildung für den Strafvollzug (Psychiatrie, Gefängnißwesen, Kriminal⸗ politik) aufzunehmen? Berichterstatter: Professor Dr. Vennecke, Gießen; Erster Staatsanwalt Uhles, Frankfurt a. M. Wahl des Ausschusses für 1890/91. Die Einladung ist von dem vorläufigen Ausschuß des Deutschen Landesverbandes der internationalen krimi⸗ nalistischen Vereinigung gezeichnet: Ministerial⸗Rath Dr. Jagemann, Karlsruhe. Landgerichts⸗Präsident von Mangoldt, Zwickau. Dr. von Mavyr, Kaiserlicher Unter⸗Staatssekretär, München. Professor Dr. von Liszt, Halle a. S. Professor Dr. Seuffert, Breslau, Geheimer Justiz⸗Rath. Strafanstalts⸗Direktor Sichart, Ludwigsburg. Reichs⸗ gerichts⸗Rath Stellmacher, Leipzig. Die Mitglieder werden gebeten, spätestens bis 1. März d. J. dem Schriftführer des Ortsausschusses, Pr. R. von Hippel, Halle a. S., Karlsstraße 5, Mittheilung darüber

8 88

8 nnc zu wollen, ob sie an der Versammlung theilzunehmen ge⸗

Handel und Gewerbe. 8

Berlin, 22.Februar. (Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗ fabrikate und Hülsenfrüchte von Mar Saberskyv.) Ia. Kar⸗

Ia. Kartoffelstärke 16 17 ℳ, IIa. Kar⸗

toffelmehl und Stärke 14 15 ℳ, feuchte Kartoffelstärke loco

und Parität Berlin 7,70 ℳ, Frankfurter Syrupfabriken zahlen frei

abrik Frankfurt a. Oder 7,45 ℳ, gelber Syrup 18 18 ½ ℳ, Capillair⸗ xport 20 20 ½ ℳ, Capillair Syrup 19 19 ½ ℳ, Kartoffel⸗ zuceer Capillair 19 ¼ 19 ¾ ℳ, do. gelber 18 18 ¾ ℳ, Rum⸗Couleur ℳ, Bier⸗Couleur 34 36 ℳ, Derxtrin, gelb 1a. 26 ½ 27 ½ ℳ. do. sekunda 23 ½ —24 ½ ℳ, Weizen⸗ stärke (kleinst.) 36 37 ℳ, Weizenstärke (großstück.) 34 42 ℳ, Hallesche und Schlesische 40 42 ℳ, Schabe⸗Stärke 26 ℳ, Mais⸗

Stärke 30 31 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 45 ½ 47 ℳ, do. (Stücken) 43 —-44 ℳ, Victoria⸗Erbsen 18 22 ℳ, Kocherbsen 18 22 ℳ, Futtererbsen 16 16 ½ ℳ, grüne Erbsen 18 22 ℳ, Leinsaat 22 24 ℳ, Linsen,

große 32 46 ℳ, do. mittel 24 32 ℳ, do. kleine 20 24 ℳ, gelber Senf 20 26 ℳ, Kümmel 42 46 ℳ, Buchweizen 14 15 ℳ, Mais 13 13 ½ ℳ, inländische weiße Bohnen 19 22 ℳ, breite Flachbohnen 22 24 ℳ, ungarische Bohnen 18 20 ℳ, galizische und russische Bohnen 16 18 ℳ, Hanfkörner 15 16 ℳ, Leinkuchen 15 ½ 16 ℳ, Weizenschale 10 10 ½ ℳ, Roggenkleie 10 10 ℳ, Raps⸗ kuchen 15 15 ½ ℳ, Mohn, weißer 46 50 ℳ, do. blauer 43 46 ℳ, Hirse, weiße 20 23 Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg.

Die „Schles. Ztg.“ berichtet vom oberschlesischen Eisen⸗

und Metallmarki: Der Eisenmarkt untersteht denselben gün⸗

stigen Bedingungen wie bisher. Dieselben aͤußern sich nicht nur in

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der anhaltenden Nachfrage in Folge wirklichen Bedarfs, sondern sie finden ihren Widerhall in der allseitigen Anerkennung der durch die Vereinbarung des oberschlesischen Walzwerksverbandes geschaffenen Lage. Diese Vereinigung. deren Bestehen durch die kürzlich beschlossene Ver längerung auf fernere drei Jahre weiter gewährleistet ist, wird nun⸗ mehr nicht mehr als ein Versuch, sondern als eine Nothwendigkeit für die Sicherung der Absatzverhältnisse der Werke angesehen, in welcher zumal die Großhändler die angenehmste Stellung genießen, da sie der Mühe überhoben sind, auf die täglich wechselnden Erscheinungen einer sich unterbietenden Konkurrenz zu achten. Die bisherigen Aufträge sichern auch gegenwärtig den meisten Werken eine Beschäftigung auf 4 bis 5 Monate. Seitens einer bedeutenden Eisenfirma wurde 1 über den Verbandspreis für Walzeisen geboten, nur um die ge⸗ gewünschten Sortimente in kürzerer Lieferfrist zu erhalten. Der Be⸗ trieb der Hohöfen, der Gießereien, der Stahl⸗ und Walz⸗ eisenwerke ist daher fortgesetzt ein angestrengter und ist von der lebhaften Zufuhr der Rohmaterialien wie der Abfuhr der Fertigprodukte begleitet. Bei der günstigen Witterung nahmen die Erweiterungs⸗ bauten auf Julienhütte, Bismarckhütte, auf dem Huldschinsky'schen Walzwerk, Königs⸗, Laura⸗ und Friedenshütte ihren ungestörten Fort⸗ gang. Die Preise für Roheisen, Gußwaaren und Stabeisenfabrikate haben sich nicht geändert. Was den Zinkmarkt anlangt, so wurde Zink in letzter Zeit am Londoner Markte durch Baissiers im Preise stark geworfen. Fast täglich wurde um 5 10 Sh. per Tonne niedriger offerirt und damit auch bei den Konsumenten die beab⸗ sichtigte Wirkung erzielt, sie von Einkäufen während dieses tendenziösen Preiswerfens abzuschrecken. Dagegen dürfte die Hoffnung der Baissiers, die Produzenten einzuschüchtern und sie Verkäufen zu den gedrückten Preisen geneigt zu machen, fehlgeschlagen sein. Als die Notiz in London, ohne effektive S. allmählich von 24 Pfd. Sterl. 10 Sh. auf 21 Pfd. Sterl. 5 Sh. herabgesetzt war, griffen festländische Händler, welche die Marktlage richtiger auffaßten, ein, konnten aber nur ein kleines Quantum zu 21 Pfd. Sterl. 10 Sh. kaufen. Es zeigte sich eben, daß ernste Verkäufer nicht am Markte waren. Die Preise gingen, als sich nunmehr auch andere Käufer meldeten, sehr bald sprungweise in die Höhe und hatten am 19. d. bereits wieder 23 Pfd. Sterl. für gewöhnliche Marken überschriitee. Am Breslauer Markte sind zwar die Londoner Vorgänge nicht ganz ohne Einfluß geblieben, aber man setzte doch in der Erkenntniß der nach wie vor äußerst gesunden Lage des Marktes dem von London ausgehenden durch nichts motivirten Preisdrucke einen festeren Widerstand entgegen. Nur ein Produzent, der gegenwärtig etwas Rohzink verfügbar hat, später aber wahrscheinlich wieder als Käufer auftreten wird, ließ sich durch die Londoner Notirungen verleiten, einen kleinen Posten Zink à 21,50 abzugeben, indeß auch dieser Preis hält sich noch um mindestens 0,75 - 1 pro 50 kg über dem niedrigsten in London erreichten Stande. Seit⸗ dem ist am Breslauer Platz Rohzink schon wieder zu 23 gehandelt worden. Im Allgemeinen aber verhalten sich die Produzenten selbst bei diesem Preise noch zurückhaltend. W. H.⸗Zink ist vorläufig gar nicht am Markte, und Hohenlohe⸗Zink dürfte unter 23,50 selbst für spätere Termine schwerlich zu haben sein. Die Produktion des ersten Halbjahres ist aber zum größten Theile verschlossen, und die schlanke Abnahme der verkauften Quantitäten Seitens der Käufer zeigt den Hütten, daß Konsum und Produktion sich mindestens die Wage halten. Blei lag auch etwas schwächer, lenkt aber jetzt wieder in festere Tendenz ein.

In der vorgestrigen Generalversammlung der Oppelner Portland⸗Cement⸗Fabriken vorm. F. W. Grundmann wurde die Jahresrechnung und Bilanz sowie die Vertheilung einer Dividende von 7 % genehmigt und dem Aufsichtsrath und Vorstand die Ent⸗ lastung ertheilt. Die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichts⸗ rathes wurden wiedergewählt. Die beantragte Aenderung der §§. 11 und 14 des Statuts wurde angenommen.

Dem Aufsichtsrath der Dresdner Bank wurde vorgestern die Bilanz pro 1889 vorgelegt. Dieselbe ergiebt, nachdem vorher erhebliche Abschreibungen und Reservestellungen vorgenommen wurden, einen Bruttogewinn von 11 691 846 Nach Abzug der Handlungsunkosten und Steuern, ferner Abschreibungen à. auf zweifelhafte Debitoren 51 219 ℳ, b. Bankgebäude⸗Conto 516 269 ℳ, c. Mobilien⸗Conto gänzlich 187 449 ℳ, zusammen 754 938 ℳ, verbleibt ein Nettogewinn von 9 559 941 Der auf den 29. März cr. einzuberufenden Generalversammlung wird die Vertheilung einer Dividende von 11 % vorgeschlagen. Dem Reservefonds werden 1 000 000 ℳ, dem Pensionsfonds 100 000 zugewiesen und 234 933 auf neue Rechnung vorgetragen. Die Gewinne auf die bereits abgewickelten Geschäfte Herne⸗Bochum, junge Harpener Aktien, Dynamit⸗Trust⸗Aktien und 5 % Merxikanische Staats⸗Eisenbahn⸗Obli⸗ gationen (I. Emission) gelangen erst im neuen Jahre zur Verrechnung. Der Gewinn setzt sich zusammen aus Sorten 330 445 ℳ, Zinsen ab⸗ züglich gezahlter Zinsen inkl. Gewinn auf Wechselkonto 3 862 368 ℳ, Provisionen inkl. des Erträgnisses des Wechselcomptoirs Dresden, abzüglich vergüteter Provision 2 865 770 ℳ, Effekten⸗ und Konsortial⸗ konto 4 336 770

Der Aufsichtsrath der Süddeutschen Bodencreditbank beschloß, der am 22. März stattfindenden Generalversammlung die Verwendung von 490 000 zur Disagio⸗Minderung, die Vertheilung einer Dividende von 6 ½ %, die Dotirung der Reserve mit 89 618 ℳ, die Zuweisung von 15 000 an die Pensionskasse der Angestellten und einen Gewinnvortrag von 4521 auf 1890 vorzuschlagen. Es betragen hiernach: die Reserve 1 975 680 ℳ, der Pfandbrief⸗Umlauf (exklusive 1 474 700 verlooster) 286 013 500 ℳ, der Hypotheken⸗ stand 299 993 719 ℳ.

Die Direktion und der Verwaltungsrath der Deutschen Hypothekenbankin Meiningen werden der bevorstehenden Gene⸗ ralversammlung für das Jahr 1889 die Vertheilung einer Dividende von 5 %, wie in den beiden Vorjahren, und eine erhöhte Abschreibung von 500 000 auf Disagio⸗Conto (1887: 250 000 ℳ, 1888: 450 000 ℳ) vorschlagen.

—. Glaser 8 Annalen für Gewerbe und Bauwesen haben in dem vorliegenden 4. Heft des XXVI. Jahrgangs folgenden Inhalt: Die Neuorganisation der Rang⸗ und Einkommensverhältnisse der höheren Marine⸗Techniker. Ueber die Entwickelung des deutschen Patentwesens in der Zeit von 1877 bis 1889. Kontrol⸗Apparat für Wasserstandsgläser, enen Schwartzkopf. Eisenbahn⸗ hygiene in Bezug auf die Reisenden. Vortrag, gehalten vom Geh. Baurath Wichert (Berlin) in der Jahresversammlung des Deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege in Straßburg am 17. Sep⸗ tember 1889. Die Motoren der deutschen allgemeinen Ausstellung für Unfallverhütung Berlin 1889. Von Otto Leonhardt, Ingenieur in Berlin. Ueber das Wassergas und seine Verwendung in der Technik. Preisaufgabe des Vereins deutscher Maschinen⸗Ingenieure. Von Max Geitel, Ingenieur im Kaiserlichen Patentamt. Apparat zum Anwärmen von Wasser mit Abdampf von Maschinen, ausgeführt von der Maschinen⸗ und Armaturfabrik zu Frankenthal. Zusammen⸗ stellung der Geschäftsergebnisse einer größeren Anzahl eisenindustrieller Werke. Geschästsergebnisse pro 1889/1890.— Deutscher Marktbericht. Verschiedenes. Personal⸗Nachrichten. Anlage I: Literatur⸗ blatt. Anlage II: Patentliste. Beilage: Tafel IV: Verbund⸗ Dampfmaschine mit dreifacher Expansion und 60 bis 90 effektiven Pferdestärken von A. Borsig in Berlin.

Leipzig, 22. Februar. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. ebruar ℳ, pr. März 4,92 ½ ℳ, pr. April 4,92 ½ ℳ, pr. Mai 4,92 ½ ℳ, pr. Juni 492 ℳ, pr. Juli 4,92 ½ ℳ, pr. August 4,92 ½ ℳ, pr. September 4,92 ½ ℳ, pr. Oktober 4,92 ½ ℳ, pr. November 4,92 ½ ℳ, pr. De⸗ zember 4,92 ½ Umsatz 55 000 kg. Behauptet. 1

Wien, 22. Februar. (W. T. B.) Joubert hat seine Stellung als Präsident des vereinigten Verwaltungsrathes der Staats⸗ eisenbahn⸗Gesellschaft niedergelegt. 1b 22. Februar. (W. T. B.) Ausweis der österreichisch⸗ ungarischen Staatsbahn in der Woche vom 12. Februar bis 18. Februar: 649 029 Fl., Mehreinnahme 21 083 Fl.

usweis der Südbahn vom 12. Februar bis 18. Februar: 710 290 Fl., Mehreinnahme 11 600 Fl. .““

23. Februar. (W. T. B.) Ausweis der Karl⸗Ludwi 8. bahn (gesammtes Netz) vom 11. bis 20. Februar: 241 805 gl.

Mehreinnahme 24 577 Fl.; die Einnahmen des alten Netzes betrugen in derselben Zeit 190 765 Fl., Mehreinnahme 23 603 Fl.

Verkehrs⸗Anstalten.

Hamburg, 23. Februar. (W. T. B.) Der Postdampfer „Gellert“ der Hamburg⸗Amerikanischen paßekmabrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute Morgen

Lizard passirt. (W. T. B.) Der Lloyddampfer

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Triest, 22. Februar.

„Amphitrite“ ist heute Nachmittag hier eingetroffen.

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Theater und Mufik.

1ö1—

orgestern Abend brachten die Münchener Gäste no i Novität von Hans Neuert „s Edelweiß⸗Liserl“ 8 Auf⸗ führung, die bei dem gut besetzten Hause eine sehr freundliche Auf⸗ nahme fand. Das neue Volksstück gehört nicht zu den besten Arbeiten des Verfassers; es bringt zwar in ansprechender Form wieder ein Stück Volksleben auf die Bühne, aber weder der Grundgedanke der Handlung, noch die Menschen, welche handelnd auftreten, sind neu; be⸗ ständig ist man geneigt, Vergleiche mit älteren, zum Theil besseren Volksschauspielen zu ziehen, in denen sich Gleichartiges oder Aehnliches begiebt. Die Hauptfiguren sind theilweise schablonenhaft, zum Theil allerdings auch originell und mit gesundem Humor ge⸗ zeichnet. Im Ganzen gewinnt man den Eindruck einer dramatisirten Kindergeschichte, in welcher die sehr guten Menschen von den sehr bösen geplagt werden, bis die letzteren durch ihr eigenes schweres Schicksal oder durch die Kraft des geistlichen Zuspruchs gebessert werden, sodaß ein tröstlicher Schluß nicht nur die guten Menschen auf der Bühne sondern auch die Zuschauer befriedigt.

Im Mittelpunkt der Handlung steht ein stolzer, starrköpfiger Bauer, der durch ein Verbrechen seine Schwägerin um ihr Vermögen gebracht hat und der einen seiner Söhne zwingen will, eine reiche Bauerswittwe zu heirathen, während der Sohn bereits die aufblühende Tochter eben jener Schwägerin erkoren hat, die als arme Dörflerin hoch oben und abseits in einer elenden Hütte wohnt und durch die Verleumdung des ‚Schwagers im ganzen Dorfe als Hexe ver⸗ rufen ist. Der alte Bauer schuldet der jungen Wittwe, die in seinen Sohn bis zur Raserei verliebt ist, ein größeres Kapital, dessen sofortige Rückzahlung sie fordert, wenn der Sohn nicht das vom Vater gegebene Eheversprechen einlöst. Durch den Widerstand des Sohnes zum Aeußersten gedrängt, will der alte Bauer mit Hülfe der aufgewiegelten Dorfbewohner seine Schwägerin, die Here, nebst ihrer Tochter mit Gewalt aus ihrer Hütte vertreiben. Schon ist die Menge dabei, die Hütte zu demoliren, als der Dorfgeistliche als Helfer erscheint. Der alte Bauer bricht unter der Last der Schicksalsschläge und seiner Gewissensnoth zusammen, als der Pfarrer ihm im Ge-..6 heimen mittheilt, daß er Mitwisser des Verbrechens sei und daß Alles an den Tag kommen müsse, wenn er nicht Frieden mit der Schwägerin mache. Am Weihnachts⸗Heiligabend unter dem hell⸗ leuchtenden Weihnachtsbaum kommt dann die allgemeine Versöhnung zu Stande. Durch den zweiten Sohn des alten Bauern, der gleich⸗ falls gegen den Willen des Vaters eine junge Gastwirthswittwe heirathet, tritt zu dem Ernst der Haupthandlung der in solchen Rühr⸗ stücken unentbehrliche gemütbvolle Humor, der im Verein mit einem unter Citherbegleitung hübsch vorgetragenen Gebirgslied und mit dem Schubplattltanz gegen die Ruͤhrseligkeit ein angemessenes Gegen⸗

gewicht bot.

Die Darstellung war im Ganzen eine recht erfreuliche. Den alten Raithofbauern gab Hr. Neuert in kräftigen, naturwahren Zügen; Frl. Schönchen gab die Schwägerin mit gewohnter treffen⸗ der Charakteristik, doch wollte die Kraft ihrer Stimme in den er⸗ regten Volksscenen nicht recht ausreichen; die beiden Bauernsöhne wurden von den Hrrv. Hofpauer und Balajthy sehr wirkungs⸗ voll dargestellt. Der erstere hatte Gelegenheit, seine komische Ge⸗ staltungskraft aufs Neue zu bewähren, während der letztere, so viel wir wissen, in Berlin zum ersten Mal auftretende Dar⸗ steller sich durch Frische des Spiels und warme Empfindung in den Momenten der Leidenschaft auszeichnete. Auch Frl. Retzlaggals junge Bauerswittwe und Frl. Jenke als Gastwirthswittwe sowie die Hrrn. Kolbe (Pfarret) und Selus (Bürgermeister) lösten ihre darstellerischen Aufgaben mit Geschick und Verständniß; am wenigsten bedeutend, wenn auch nicht gerade störend, war Frl. Grunert, welche die Titelrolle gab. Die Zuschauer schienen von dem Dar⸗ gebotenen sehr befriedigt und spendeten nach jedem Aktschluß reichen

Beifall. Sing⸗Akademie.

Der Lieder⸗Abend des Hrn. Raimund von Zur⸗Mühlen, welcher am Sonnabend stattfand, war, wie sich erwarten ließ, außer- ordentlich zahlreich besucht. Die Kraft und Ausdauer der Stimme, die zugleich in allen Lagen dieselbe Klangschönheit bewahrt, kam in . 20 Gesängen verschiedenen Inhalts vortrefflich zur Geltung. Schon zu Anfang erregte der lebendige und Romanzen aus der „schönen Magelone“ von Brahms einen wahren Sturm des Beifalls, der sich nach jedem folgenden Liede wiederholte. In Schumann’s „Löwenbraut“ war die dramatische Lebendigkeit und in den „Aufträgen“ desselben Komponisten die große Wärme und Zartheit des Ausdrucks zu bewundern. Von sechs anmuthigen Liedern der Miß Maude V., White, denen theils eng⸗ lische, theils deutsche und französische Terxte zu Grunde gelegt waren, schien das Lied „With love and caresses“ besonders zu gefallen und wurde auf Wunsch wiederholt; die Komponistin führte selbst die Klavierbegleitung aus. Die letzte Liedergroppe dieses Abends enthielt ein altfranzösisches Lied: „La charmante Margueérite“, ein Madrigal der Französin Chaminade, und drei Lieder des beliebten Komponisten Hans Schmidt, der zugleich die Begleitung der übrigen Gesänge übernommen hatte. Nachdem auch dessen „Vogel⸗ lehre“ auf allgemeinen Wunsch wiederholt wurde, fügte der unermüd⸗ liche Sänger noch Rubenstein's Lied: „Neue Liebe“ hinzu und erntete von Neuem laute Beifallsbezeugungen und Hervorrufe.

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Mannigfaltigtgese.

22. Februar. (Anz. f. d. H.) Das Schreiben des Kriegs⸗Ministers von Verdy du Vernois an den De⸗ putirten Hoffmann, in welchem Se. Majestät der Kaiser seiner Freude Ausdruck giebt über den Dank der Spandauer Arbeiter für seine in den Erlassen an den Tag gelegte Fürsorge, ist verviel⸗ fältigt und in den Militärwerkstätten mittels Anschlags zur Kenntniß des Personals gebracht worden.

Bonn, 19. Februar. (Rhein⸗ u. Ruhr⸗Ztg.) Die seit einigen Tagen am alten Zoll stattgehabten Arbeiten mit dem Heben und Auf⸗ laden des circa 75 Ctr. schweren Steins, welcher vor kurzer Zeit aus dem Rhein gebaggert wurde und an welchem der Dampfer „Loreley“ zur Zeit Schaden erlitt, sind zu Ende geführt worden. Der große Stein wurde gestern Nachmittag am Güterbahnhof verladen, um nach Norderney überführt zu werden, wo derselbe beim Bau des Kaiser Wilhelm⸗Denkmals Verwendung finden soll.

Würzburg, 19. Februar. (Magd. Ztg.) Die Wittwe Ottilie Siligmüller hat die Summe von 80 000 zur Hebung des Handwerks und des Gewerbes dem Magistrate gestiftet. In der jüngsten Magistratssitzung wurde die Mutheikung von der Stiftung mit Dank entgegengenommen.

Neckargemünd, 21. Februar. Gestern Morgen Uhr wurde hier, wie die Heidelb. Ztg.“ berichtet, ein ziemlich heftiger Erd⸗ ttoßt in der Richtung von Osten nach Westen verspürt, der einige Sekunden andauertt.

Spandau,

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feinsinnige Vortrag der vier