dessen erste Takte vorzugsweise motivisch durchgeführt werden. Das Fhene enthält eine breit angelegte Cantilene von sehr me⸗ lodischem Reiz und bildet einen willkommenen Ruhepunkt zwischen den beiden Hauptsätzen, von denen das Finale als der originellste erscheint. Die lebendigen Rhythmen der den slavischen Tänzen ähnlichen Motive wirken sehr drastisch, nur tritt bier das Orchester gegen die Solopartie etwas zu sehr in den Vorder⸗ grund. Das ganze Werk ließ das virtuose Spiel des Vortragenden in glänzendstem Licht erscheinen und wurde mit rauschendem Beifall und Hervorruf aufgenommen. — Das Concertprogramm enthielt in seinem zweiten Theil die bereits einige Male mit Erfolg aufgeführte
Suite für Orchester „Im Schloßhof“ von Heinrich Hof mann, eine
Komposition voll von melodischem Neiz, die überall den geschickten In⸗ strumentalisten erkennen laßt. Die fünf Tonbilder verschiedenen Inhalts gewähren in ihrer kurzen Fassung eine angenehme Unter⸗ haltung, nur erinnert uns das vierte Bild: „Liebesszene“ zu sehr an Mendelssohn’'s Ouverture zum „Sommernachtstraum“ und weiterhin an Wagner's „Tristan und Isolde“. Reicher Beifall folgte auf den Vortrag dieses Werkes, das von dem Orchester unter Leitung des Komponisten vortrefflich ausgeführt wurde. Auch die Solo⸗ leistungen des Hrn. Kwast, der noch einige kürzere Klavierstücke von Schumann, Chopin und Dorali vortrug, erfreuten sich eines sehr leb⸗ haften Beifalls, der auch dem Hrn. Kogel und seinem Orchester zu Theil wurde, welches mit einer Ouverture von Goldmark und einem ungarischen Marsch von Schubert⸗Liszt noch besonders hervortrat. Das Publikum war in sehr ansehnlicher Zahl erschienen.
Mannigfaltiges.
Im Kongreßsaal des Reichskanzler⸗Palais ist heute zum Besten der Armen Berlins von dem unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich stehenden Frauen⸗Groschen⸗Verein ein reich ausgestatteter Bazar eröffnet worden Die Fürstin Bismarck, die Vorsitzende des Vereins, hat persönlich die gesammten Veranstaltungen geleitet und machte heute die Honneurs. Noch vor der offiziellen Eröffnung erschien die Hohe Protektorin, Ihre Majestöt die Kaiserin Friedrich. Für Ihre Königliche Hobeit die Prinzessin Friedrich Leopold bewirkte Gräfin Alvensleben namhafte Einkäufe. “
Am Dienstag Abend in der zehnten Stunde hatten sich, der „Nat.⸗Ztg.“ zufolge, auf dem Anhalter Bahnhof etwa 30 Unter⸗ offiziere und Mannschaften eingefunden, welche unter Führung
des Lieutenants von dem Knesebeck mit dem fahrplanmäßigen
22ℳ
Christiansund Kopenhagen Stockholm
Neufahrwasser Memel...
München.. Chemnitz..
1
¹⁷¹) Nachts Schnee. ³) Nachm. Schnee.
liche bis nordöstliche Winde, Witterung, ohne erhebliche Wärmeänderung. In
Schnellzug 9 Uhr 35 Minuten über Wien und Triest die Reise nach
Ost⸗Afrika zur Wissmann'schen Schutztruppe antraten.
In den Schnellzug war ein Waggon dritter Klasse eingestellt, welcher
vollständig von den nach Afrika Uebersiedelnden besetzt wurde. Als
sich der Zug in Bewegung setzte, wurden die Hüte geschwenkt und
89 Hurrah gab den Scheidenden den letzten Gruß mit in die weite erne.
Nachdem Hr. Dr. Rudolf Falb am vergangenen Freitag über „Kritische Tage, Sintfluth und Eiszeit“ gesprochen, hielt er gestern Abend vor einem nicht minder zahlreichen Publikum einen Vortrag über „Erdbeben“. Der Einfluß des Mondes ist auch auf die
ntstehung dieser Naturerscheinungen nach Ansicht Falb's von großer Bedeutung. Wie er ausführte, sei ihm im Jahre 1868 der Umstand aufgefallen, daß, da der Mond der Erde näher als sonst stand, große Ueberschwemmungen, zugleich aber auch Erdbeben eingetreten seien. Dies eigenthümliche Zusammentreffen habe ihn darüber nach⸗ denken lassen, ob nicht auch die flüssige Masse im Erd⸗ innern, die Lava, durch die Anziehungskraft des Mondes beeinflußt werde. Diese Vermuthung sei durch die Thatsachen bestätigt worden,
denn es seien Naturerscheinungen eingetreten, welche entschieden einen 1“ der Vorgänge in der Erde mit dem Moͤnde bekundeten.
ie von ihm angestellten Forschungen über frühere Erdbeben hätten ergeben, daß dieselben sehr oft mit aroßen Meeresbewegungen verbunden gewesen seien. Auf diese Thatsachen habe er seine Theorie aufgebaut, und die jeweilige Stellung des Mondes sowie auch der Sonne zur Erde diene ihm zur Grundlage für seine Berechnungen für die voraus⸗ zusagenden Erdbeben. Indem der Redner in seinen Ausführungen weiteres Material für die Richtigkeit seiner Theorie erbrachte, gab er als Zweck seiner Veröffentlichungen an: es solle Jedem Gelegenheit gegeben werden, seine Theorie auf ihre Haltbarkeit zu prüfen, und ferner sollten seine Wettermittheilungen zur Beruhigung nach dem Eintreten der Katastrophe dienen. Wie schon beim ersten Vortrage, so wurde auch bei diesem dem Redner anerkennender Beifall der
Zuhörer zu Theil. 1
Lübben, 25. Februar. (Voss. Ztg.) Das Branden⸗ burgische Jäger⸗Bataillon Nr. 3 feiert am 21. Juni d. J. sein 75 jähriges Bestehen. Das Bataillons⸗Kommando wünscht zu dieser Feier eine zahlreiche Betheiligung aller ehemaligen „dritten Jäger“ Jetzt ist von ehemaligen Lübbener Jägern angeregt worden, dem Bataillon zu seinem Stiftungsfeste eine Ehrengabe aller e hemaligen Lübbener Jäger darzubringen und zwar die Kolossal⸗ büste weiland Kaiser Wilhelms I. auf polirtem Granitsockel, die in den Parkanlagen vor der Kaserne ihre Aufstellung finden
könnte“.
Sonderburg, 23. Februar. Ueber einen am 21. Februar statt⸗ gehabten Ueberfall der zwischen Sonderburg und Flens⸗ burg fahrenden Personenpost giebt der „Hamb. Corr.“ fol⸗ gende nähere Mittheilung: Abends gegen 10 ¼ Uhr fand der Postillon auf der über Düppel und Gravenstein nach Flensburg fürhenden Chaussee etwa 5 km von bier unweit des Gebhölzes „Büffelkoppel“ die Fahrstraße durch Chausseeböcke, Dornen und ein Feldthor versperrt; er stieg herunter, um die Hindernisse hinweg zu räumen, und erhielt, damit beschäftigt, einen starken Schlag auf den Hinterkopf. Als er sich nach dem Angreifer mit einem Ruf und Schrei umwandte, traf ihn noch ein zweiter Schlag, worauf er davon lief, da er völlig unbewaffnet war. und obwohl er nur einen Anzreifer sah, eine größere Zahl befürchtete. Er flüchtete nach dem eine halbe Stunde entsernten, auf dem Wege nach Gravenstein hin liegenden Dorfe Nübel, um sich Hülfe zu erbitten. Als er dann mit mehreren Leuten nach der Stelle, wo er über⸗ fallen worden, zurückkehrte, fand mon den bespannten Postwagen auf einer an die Chaussee stoßenden kleinen, auf zwei Seiten von dem Gehölz Büffelkoppel begrenzten Koppel in der äußersten Ecke am Walde stehben. Der Behälter unter dem Kutschersitz war erbrochen und bis auf einen kleinen Kasten seines Inhalts, sämmtlicher Brief⸗ sendungen, beraubt; auch den Postsack, der die gewöhnlichen Briefe enthielt, hatte der Räuber — alle Spuren lassen darauf schließen, daß der Ueberfall nur von einer Person ausgeführt worden ist — mit⸗ genommen, dagegen den hinten am Wagen befindlichen großen Be⸗ hälter unversehrt gelassen. Die Wagenlaternen waren vollständig zer⸗ schlagen. Der Postwagen wurde nach Nübel mitgenommen und dann von dem Postillon, der glücklicher Weise nicht erheblich verletzt war, nach Gravenstein gefahren. Von hier aus sandte der Postmeister sofort nach allen Richtungen hin Nachricht über den unerhörten Vorfall und seit dem frühen Morgen waren die Behörden an Ort und Stelle mit Nachforschungen beschäftigt; allem Anschein nach hat sich der Räuber mit seiner Beute Anfangs in das Gehölz „Büffelkoppel“ geflüchtet, später muß er sich aber ganz nach der entgegengesetzten Richtung, nördlich auf Stenderup, gewandt haben, denn gestern Nachmittag wurde der Briefsack mit dem größten Theil der Briefe, darunter auch die Einschreibesendungen, im Stenderuper Tannengehölz aufgefunden; einige Werthbriefe waren aufgerissen, aber da sie kein Geld enthielten,
wieder fortgeworfen worden. Sämmtliche Geldbriefe, deren Inhalt sich auf etwa 10 000 ℳ belief, hat der Räuber erbeutet. Auf seine “ hat die Postverwaltung eine Belohnung von 750 ℳ ausgesetzt.
London, 23. Februar. (A. C.) In Stonehouse starb am Sonntag Hr. Karl Fröhnert, der langjährige Kapellmeister des Königlich britischen See⸗Infanterie⸗Corps, im Alter von 60 Jahren. Fröhnert wurde in Sachsen geboren und diente als Einjährig⸗Freiwilliger im preußischen Heere. In den 40 er Jahren erregte er als Musiker die Aufmerksamkeit des Prinzen Albert, auf dessen Vorschlag er zum Kapellmeister des 2. Leibgarde⸗Regiments ernannt wurde. Im Jahre 1873 wurde er Kapellmeister der Royal Marines in Stonehurst.
London, 25. Februar. (A. C.) Der Kapitän des „Glenshiel“, Donaldson, berichtete bei seiner Ankunft in Vokohoma, daß auf seiner Reise zwischen Tsurugisaki und Kannonsaki dichte Dampf⸗ wolken aus dem Meere aufstiegen. Wahrscheinlich steht diese Erscheinung mit dem kürzlichen Erdbeben in Japan im Zusammen⸗ hang und ist die Folge des Ausbruchs eines unterseeischen Vulkans.
Palermo, 26. Februar. (W. T. B.) Ein frecher Eisen⸗ bahnraub wird telegraphisch aus Palermo gemeldet. Zwischen den Stationen Ficarazzelli und Palermo erstiegen heute 4 Individuen den Ge⸗ päckwagen eines Eisenbahnzuges, knebelten die beiden Beamten, raubten 8000 Fr. baares Geld, Gepäckstücke im Versicherungswerthe von 4000 Fr. und entflohen. Zahlreiche Verhaftungen sind bereits erfolgt.
New⸗York, 26. Februar. Letzten Nachrichten aus Arizona zufolge soll sich der Verlust an Menschenleben bei dem Durchbruch des Dammes bei Prescott auf 150 belaufen.
Montreal (Canada), 24. Februar. (A. C.) Der kürzlich ver⸗ storbene reiche Messinggießer Chanteloup hat fast sein ganzes Vermögen den Angestellten seines Geschäfts vermacht, welche es als Aktiengesellschaft sortsetzen wollen. Das Vermächtniß wird auf 1 000 000 Doll. geschätzt.
Havana, 24. Februar. (A. C.) Die Eisenbahnstation in Balatorio wurde durch Dynamit zerstört. 30 Personen wurden mehr oder weniger erheblich verletzt.
Kapstadt, 5. Februar. (A. C.) Die Influenza greift noch immer weiter in der Kapstadt und allen Küstenorten der Kolonie um sich, doch haben die meisten Fälle einen milden Charakter.
Johannisburg (Süd⸗Afrika), 4. Februar. (A. C.) In der letzten Woche sind hier 200 Typhusfälle vorgekommen. In Zoutpansberg nimmt die Typhus⸗Epidemie auch noch immer nicht ab. In mehreren Distrikten beginnt sich schon erschrecklicher Mangel an Nahrungsmitteln fühlbar zu machen. Die Regierung trifft energische Maßregeln, um eine Hungersnoth zu verhüten.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen. Mainz, 27. Februar. (W. T. B.) Der Dom⸗Kapitular Dr. Moufang und der evangelische Prälat Dr. Schmidt sind gestorben. 1 Lemberg, 27. Februar. (W. T. B.) Der Reichstags⸗ Abgeordnete Hausner ist in der vergangenen Nacht gestorben.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Wetterbericht vom 27. Februar, Morgens 8 Uhr.
schreiber.
Prüfung. Anfang 7 Uhr.
Stationen. Sonnabend:
Wetter.
1“
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp. red. in Millim.
Mullaghmore G still bedeckt Aberdeen.. W 3 bedeckt
3 Schnee
2 heiter
4 wolkig
4 wolkenlos still Schnee 2 Schnee
R. Benedix.
Haparanda St. Petersbrg. Moskau..
Cork, Queens⸗ town. Cherbourg.
bedeckt bedeckt 2halb bed. heiter —1 wolkenl..) — 4 heiter ²) — Ahalb bed..) — 3 Schnec) — 4 bedeckt —1 wolkenlos — 4 766 wolkig —1 766 wolkenl..) — 1 763 5 Schnee⸗) — 766 — 2 wolkenl.¹) 764 W 4 wolkenl. ) — 4 759 3 Schnee —2 760 4 wolkenlos — 5 767 6 bedeckt 2 756 4 wolkenlos 5 758 still heiter 4
19) Reif. 6) Abends Schnee. ³) Schnee. ⁴) Nachts Schnee. 5) Nachts Schnee. ⁶) Nachts Schnee.
777 ONO 771 NO 770 N
765 NNW 766 NW 761 NW 755 NW 752 N
769 MO 768
Sonnabend: Sonntag: Montag:
Swinemünde
Vorstellung. Hehiger. 8 Sonnabend: Karlsruhe.. Sonntag:
Wiesbaden.
Berlin...
Brociner.
von Moser. Sonnabend:
Uebersicht der Witterung. Sonntag:
Unter der Wechselwirkung des barometrischen Maximums westlich von Schottland und einer umfangreichen Depression über dem westlichen Ruß⸗ land wehen über Central⸗Europa mäßige nordwest⸗ ei vielfach heiterer
Deutschland, wo allenthalben leichter Frost herrscht, haben vielfach seichte Schneefälle stattgefunden. Am kältesten ist es in Ungarn und dem südwestlichen Rußland. Herrmannstadt meldet Minus 23, Kiew Minus 19 Grad Celsius.
Deutsche Seewarte
von Alex.
Sonnabend:
Theater⸗Anzeigen.
Freitag: 45. Male:
nigliche Schauspiele. haus. 49. Vorstellung. Fidvelio. von L. van Bcethoven.
von F. Treitschk.
Freitag: Opern⸗ . Oper in 2 Akten Text nach dem Franzö⸗ Dirigent: Kapellmeister
7 1“
Julius F Federmann. Sonnabend:
Sucher. (Florestan: Hr Krauß, vom Königlichen Theater in Wiesbaden, als Gast.) Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. Lustspiel in 4 Aufzügen nach einer Idee 8,S, des Terenz von A v. Winterfeld.
. Lustspiel in 1 Aufzug von L. Clement.
Opernhaus. 50. Vorstellung. monte und Constanze, oder: Die Entführung ans dem Serail. Text von Bretzner. Schauspielhaus. 3 lichen Verwandten. Lustspiel in 3 Aufzügen von (Oswald Barnau: Hr. Pfeil, vom Deutschen Kaiserlichen Hof⸗Theater in St. Peters⸗ burg, als Gast.) Anfang 7 Uhr. 1“
Beutsches Theater. Freitag: — Der Tartüff.
Faust, 1. Theil. Der Unterstaatssekretä 11“]
Central-Theater. Direktion:
Freitag: Zum 14. M.: Ein gemachter Mann. Posse mit Gesang in 3 Akten (5 Bildern) von Eduard Jacobson. Musik von G. Michaelis und G. Steffens.
In Scene gesetzt Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Faust’'s Tod.
Verliner Theater. Freitag: 24. Abonnements
König Lear. 8 Der Veilchenfresser.
Hamlet.
Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann. Sonnabend: Die Hochzeit von Valeni. Schau⸗ spiel in 4 Akten von Ludwig Ganghofer und Marco
Sonntag: Die Hochzeit von Valeni.
Wallner-Theater. Der Hypochonder. Anfang 7 Uhr.
Der Hypochonder.
Neu
Schwank in 4 Akten von J. B. v. ierauf: Zum 1. Male: Die Ehre. Parodistischer chwank in 1 Akt von Julius Freunnd.
Victoria-Theuter. Stanley in Afrika. Moszkowski Musik von C. A. Raida.
Anfang 7 ¼ Uhr. ” Dieselbe Vorstellung.
Priedrich-Wilhelmstädtisches Mit Der arme Jonathan. O. 8 3 Akten von Hugo Wittmann und Julius Bauer. Musik von Carl Millöcker.
Fritzsche. Anfang Der arme Jonathan.
21.
burg. Freitag: Zum
51. Vorstellung. Der Winkel⸗
Vorher: Die von Robert Buchholz.
Bel⸗
Oper in 3 Akten von Mozart. Anfang 7 Uhr. 52. Vorstellung.
Vorstellung der „Münchener“
Die zärt: Hofpaur Zum letzten Male:
und Maximilian Schmidt.
Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Zum 1. Male:
Musik von E. Christiani.
Couplets von Alfred Bender. vom Direktor Emil Thomas.
Freitag: Zum 21. Male:
Freitag: Zum 119. M.: Lustspiel in 4 Akten von G. 12 — 11 Uhr. — schichte der Urwelt.
Großstädtisch.
einstudirt: chweitzer.
Circus Nenz, Karlstraße
Freitag: Zum 194. M.: Zeitgrmälde in 10 Bildern und Richard Nathanson.
Mallet von C. Severini
Hrn. Franz Renz.
Zum
Frl. Clotilde Hager.
Sonntag: Theater. vieffei Ausstattung: Zum 7 ½ Uhr:
neuer 1 Operette in
Deutsche Turner.
In Scene gesetzt von Dirigent: Hr. Kapellmeister 7 Uhbr.
Residenz-Theater. Direktion: Siegmund Lauten⸗ Male: Lustspiel in 3 Akten von Victorien Sardou. Anfang 7 ½ Uhr.
Belle-Alliance-Theater. Freitag: Abschiede⸗ — 1 unter Leitung des Königlich baverischen Hofschauspielers Hrn Im Austrag⸗ stüberl (Im Altentheil). Ländliches Volksstück mir Gesang und Tanz in vier Aufzügen von Hans Neuert Musik von E. Horak
3 Der Nautilus. Großes Ausstattunasstück mit Gesang und Tanz in 13 Bildern nach Jules Verne von
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72.
1 1 Der Goldfuchs.
Gesangsposse in 4 Akten von Eduard Seeneh und
Leopold Ely. Couplets theilweise von Gustav Görß.
Musik von Franz Roth. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Urania, Invalidenstraße 57/62, geöffnet von Freitag um 7 ½ Uhr:
Freitag, 7 ½ Uhr: Zum 38. Male: Deutsche Turner. Große nationale Original⸗Pantomime. — Ein Potpourri, ausgeführt von 40 Freiheitspferden, von Hr R 3. Male: Ringkampf zwischen den Schimmelhengsten Mignon und Dubany von Hrn. Franz Renz — 4fache Fahr⸗ schule. — Auftreten der vorzügl. Reitkünstlerinnen und Reitkünstler. — Auftreten der Schulreiterin
Sonnabend: Gala⸗Vorstellung. Deutsche Turner.
’ 4 Uhr Nachm. (1 Kind frei). tiges Verlangen: h. L15 d0. — —
Concert⸗Anzeigen.
Phitharmonie. Freitag, 28. Febr.: Populärer Lieder⸗Abend von Amalie Joachim. Anfang 7 ½ Uhr. 8 1““ 1114“ v111AX“
Concert-Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilse) Freitag 28. Febr.: Karl Meyder⸗Concert. IV. Kom⸗ ponisten⸗Abend unter gef. Mitwirk. des Komponisten Hrn. Emil Hartmann. „Skandinavische Volks⸗ musik“ (neu). „Berceuse“ (neu). „Ein Karnevals⸗
fest.“
Marquise. Deutsch
2189 Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Gertrud Nicolai mit Hrn. Karl v. Groß (Königsberg i. Pr). — Frl. Mathilde Wohlfarth mit Hrn. Wilh. Dürr (Schw. Gmünd — Lorch). — Frl. Marie Holle mit Hrn. Amts⸗ richter Paul Baedeker (Dortmund). — Frl. Alice Neumann mit Hrn. Kaufmann Rudolf Peters (Berlin) — Frl. Frieda Laude mit Hrn. Friedrich
6 Notzke (Marlow-—Rostock). — Frl. Anna Oertle
mit Hrn. Heinrich Strobel (Stuttgart). Frau Emilie Wöhler, geb. Reinmann, mit Hrn. Kapitän Albert Kanzler (Berlin).
Verehelicht: Hr. Oskar Wichtendahl mit Frl. Laura Elbers (Hannover). — Hr. Paul Saebeler mit Frl. Anna Knaack (Wend.⸗Waren i. M.). — Hr. Mühlenbesitzer A. Lange mit Frau Mahnke, geb Schröder (Retschow). — Hr. Wilhelm Maritzen mit Frl. Helene Preyer (Remscheid).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. J. W. Haeußler (Berlin). — Hrn. Rud. Goerke (Berlin). — Hrn. Emil Winkler (Berlin). — Hrn. Hauptmann Moellenberg (Magdeburg). — Hrn. Emil Dreßler (Dresden). — Hrn. Hermann Geist (Salza). — Hrn. Karl Steinmann⸗Met (Köln). — Hrn. August Volheye (Peine). — Hrn. Prem. ⸗Lieut. v. Crompton (Charlottenburg). — Hrn. Alfred Herbstein (Pitschen). — Eine Tochter: Hrn. Georg Haase (Breslau). — Hin. Postsekretär Pasemann (Magdeburg). — Hrn. Friedr. Bremer (Kalenberger Mühle).
Gestorben: Hr. Prem. „Lieut. a. D. Franz v. Graevenitz (Königsberg) — Hr. Strafanstalts⸗ Direktor Ottomar Petras (Ratibor). — Hr. Rentier Julius Zander (Bromberg). — Hr. Kaufmann Franz Gauger (Danzig). — Hr. Bergfaktor a. D. Karl Aug. Foͤrster (Coswig). — Hr. Julius Krause (Sielkeim). — Hr. Kauf⸗ mann Wilhelm Blickle (Balingen). — Hr. Gustav Meißner (Dresden). — Hr Guts⸗ pächter J. Bruhn (Marienthal b. Roggendorf). — Hr. Kaufmann Oswald Matthées (Königsberg, Ostpr.). — Frau Henriette Richter, geb. Pietzsch, (Beborg) — Frau Dorette Gotsch, geb. Torgau Schwerin).
Emil Thomas.
Die Ge⸗
Abends
hippol. Großer
Auf
Abends Redacteur: Dr. H. Klee.
Berlin: 9. Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage)
86 1
1.
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 27. Februar
Ergebnißz der Reichstagswahlen vom 20. Februar 1890.
397 148 Wahlkreisen,
Zahl der Wahlkreise. Engere Wahlen haben noch stattzufinden in.
eichs⸗Anzeiger und Königlich Preußis
Gewinn und Verlust der Parteien.
also ist endgültig gewählt worden in.
Die gewählten Abgeordneten gruppiren sich, wie folgt, nach der
Parteistellung.
220 Wahlkreisen
Sitze haben
gewonnen
.— —SX
Elsässer
verloren Konservative Deutsche Reichspartei (Freikonserv.) Polen National⸗ liberale Deutsche fr Volkspartei Sozial⸗ demokraten
V
Konservative..
Konservative Deutsche Reichspartei (Freikonservativ)
Nationalliberale
Deutsche Reichspartei. (Freikonservativ) TSTenera66 111““ Nationalliberale.. Deutsche freisinnige Partei Volkspartei .. Sozialdemokraten. Elsässer..
Bei keiner Fraktion
ige
i
Volkspartei
—,—.,—
Sozialdemokraten
Deutsche freisinn Elsässer
— C.
Ueberhaupt gewählt.. Davon wiedergewählt.
Welfen .. . . Dänen.
80
Gesammt⸗Resultat
b80 [00 B
Sitze haben gewonnen Sitze haben verloren..
—
11“
Sitze haben überhaupt gewonnen Sitze haben überhaupt verloren 6
i den auszuführenden engeren Wahlen
e 1 sinnige Part
Engere Wahlen. zwischen 296 Kandidaten (in 148 Wahlkreisen) werden
nach der Parteistellung.
e einander gegenüberstehen:
Konservative Deutsche Reichspartei (Freikonservativ) Centrum Nationalliberale
Deutsche
i
ge Parte Elsässer
inn
2
Volkspartei Zusammen
1 g
is Sozialdemokraten
fre
20 — 0ᷣ 2 8 * 88 ₰
Nationalliberale
Centrum Elsässer
Deutsche
Konservative partei (Freikonservativ) freisinnige Partei Volkspartei
Deutsche Reichs⸗ Sozialdemokraten
— 0
Definitiv gewählt sindd. .. Engere Wahlen haben stattzufinden: a in Kreisen, welche früher vertreten waren durch in zuletzt vakant gewesenen Wahlkreisen
— —
Konservative.
Centrum... Holen Nationalliberale..
Der bisherige Reichstag hatte Abgeordnete
Deutsche freisinnige Partei. Volkspartei.. Sozialdemokraten..
Sitze vakant..
Elsässer... 1
Zugang.
Welfen . . . .. Dänen. .
Abgang
Summe
Deutsche Reichspartei (Freikonservativ)
— S
Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗ amts. Nr. 8. — Inhalt: Gesundheitsstand. Volkskrankheiten in der Berichtswoche. — Erkrankungen und Sterbefälle im italienischen Heere 1887. — Sterbefälle in deutschen Städten von 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Infektionskrankheiten in Oesterreich, 1. Januar bis 22. Juni 1889. — Witterung. — Zeitweilige Maß⸗ regeln gegen Volkskrankheiten. — Thierseuchen in der Schweiz, viertes Vierteljahr 1889. — Desgl. Jahr 1889. — Desgl. in Bulgarien, 1. Oktober bis 8. Dezember 1889. — Rotz in den Niederlanden. — Veterinär⸗polizeiliche Maßregeln. — Medizinalgesetzgebung u. s. w. (Preußen) Anlage und Einrichtung von Theatern ꝛc. (Schluß). — Erhebungen über Influenza. — (Bayern) Desgl. — Maul⸗ und Klauenseuche. — Tödten der Schlachtthiere. — (Niederlande) Betrug im Butterhandel. Ausführungsbestimmungen. — Rechtsprechung. (Kammergericht zu Berlin.) Anpreisen von Heilmitteln. — (Ober⸗ Landesgericht Celle) Salmiakpastillen. — Kongresse, Verhandlungen gesetzgebender Körperschaften, Vereine u. s. w. 6. Plenarversamm⸗ PV.g Deutschen Veterinärraths. — Vermischtes. Fleischschau in
erlin.
Statistik und Volkswirthschaft. Vereinigung der Steuer⸗ und Wirthschafts⸗Reformer.
Zu Punkt 2 der gestrigen Tagesordnung: „Zur Reform der direkten Steuern unter spezieller Bezugnahme auf die in Preußen gemachten Vorschläge“ erhielt zuerst das Wort, nachdem der bisherige Vorstand, bestehend aus den Hern. Grafen von Mirbach⸗Sorquitten, Dr. von Frege⸗Abtnaundorf und Freiherrn von Thüngen⸗Roßbach, durch Zuruf wiedergewählt worden, der Ritter⸗ gutsbesitzer und Landtags⸗Abgeordnete von Werdeck⸗Schorbus. Derselbe führte aus, daß, wenn nicht die Bevorzugung, deren sich das mobile Kapital bei der gegenwärtigen Gesetzgebung in Preußen er⸗ freue, aufgehoben würde, es nicht möglich sein würde, eine Reform der direkten Steuern durchzuführen. Er müsse sich daher ganz ent⸗ schie en für die Schaffung einer Kapitalrentensteuer aussprechen. Wolle man eine Reform der direkten Steuern vom Einkommen, so müsse man vor Allem die gerechtere Vertheilung der⸗ selben und nicht den etwaigen Mehrertrag ins Auge fassen. Dabei seien die verschiedenen Arten des Einkommens, wie Arbeitseinkommen, Zinseinkommen, Grundeigenthum, Gewerbe und Handel, Gehälter, möglichst zu berücksichtigen, während andererseits Beläftigungen bei der Einschätzung nach Kräften zu vermeiden seien. Ferner solle der Dekla⸗ rationszwang erst bei einer gewissen Höhe des Einkommens, vielleicht von 6000 ℳ an, zur Durchführung gelangen. Selbstverständlich dürfe eine progrefsive Einkommensteuer niemals in sozialdemokratische Ein⸗ kommen⸗Konfiskation ausarten. Höchstens seien 5 % als Satz für cg obersten Stufen anzunehmen; von da an sei eine Depression durch⸗ zuführen. b .
Der Korreferent Graf von Mirbach⸗Sorquitten äußerte sich dann etwa folgendermaßen: Die Doppelbesteuerung, welche in der Grund⸗, Gebäude⸗ und Gewerbesteuer liege, sei zu beseitigen und das Renteneinkommen höher zu besteuern als das Arbeitseinkommen. Gegen die Steuerumgehungen des Kapitals seien wirksame Sicher⸗ heitsmaßregeln zu schaffen. Bei allen Zöllen und indirekten Steuern sei stets darauf Bedacht zu nehmen, daß sie nicht besonders schädlich auf einzelne Distrikte und Bevölkerungs⸗ schichten einwirkten. Die Einführung einer Börsen⸗Umsatz⸗ steuer ch dem Werthe sowie
— 1“ 8 8
eine Besteuerung der aus⸗
ländischen Werthpapiere sei dringend geboten. Diese Punkte bilden nach der Anschauung des Redners die Direktiven für eine rationelle und gerechte Reform der direkten Steuern. Redner lenkte den Blick daun auf den Ausbau des indirekten Steuersystems, dabei an die Ausführungen des Reichskanzlers im Reichstage von 1875 erinnernd, und erörterte, wie ein wahrnehmbarer Fortschritt in der Reform der direkten Steuern noch nicht erfolgt sei. Schließlich be⸗ antragte Redner die Annahme folgender Resolution:
„Die XV. Generalversammlung der Steuer⸗ und Wirthschafts⸗ Reformer wolle beschließen: 1) Die großen Aufgaben des Reichs und der Einzelstaaten lassen sich zweckmäßig nur durch ein die gesammte Bevölkerung treffendes System indirekter, vom Reich zu erhebender Steuern lösen, dem gegenüber die direkten Steuern von untergeord⸗ neter Bedeutung bleiben. Die Ueberschüsse der großen indirekten Steuern über den Bedarf des Reichs hinaus“ werden auch für die Aufgaben der Kommunalverbände, der Schulverbände u. s. w. in den Einzelstaaten ausreichende, mindestens sehr erhebliche Beiträge abgeben können. An diesen Gesichtspunkten ist bei der Reform der direkten Steuern festzuhalten. 2) Die Reform der direkten Steuern soll im Wesentlichen auf eine Entlastung gegenüber dem gegen⸗ wärtigen Zustande abzielen, sowie auf eine gerechtere Vertheilung, nicht auf eine höhere Belastung (höhere Intraden). Die Belästigung der Censiten bei der Einschätzung ist soweit als möglich zu vermeiden. Falls die Gesetzgebung einen Deklarationszwang verlangt, so ist der⸗ selbe auf mobiles Kapital (die Kapitalrentensteuer) zu beschränken, nicht auf Einkommen aus Handel, Gewerbe, Industrie, Landwirth⸗ schaft u. s. w. auszudehnen. Für das Einkommen aus ländlichem Grundbesitz bietet die Grundsteuer⸗Veranlagung den zweckmaͤßigsten und sichersten Maßstab.“
Freiherr von Hammerstein beantragte: „Die zur Lösung der großen Aufgaben des Reichs und der Einzelstaaten nöthigen Mittel können zweckmäßig nur durch ein die gesammte Bevölkerung treffen⸗ des System indirekter, vom Reich zu erhebender Steuern aufgebracht werden, dem gegenüber die direkten Steuern von untergeordneter finanzieller Bedeutung sind. Jede Reform der direkten Steuern hat deshalb in erster Linie von sozialpolitischen Gesichts⸗ punkten auszugehen. 2) Die Aufhebung jeder Doppelbesteuerung und die gerechte Vertheilung der Steuerlast auf die einzelnen Censiten, entsprechend ihrer wirklichen Leistungsfähigkeit, unter stärkerer Heranziehung des Renteneinkommens gegenüber dem Arbeits⸗ einkommen, hat demgemäß die Grundlage jedes Systems direkter Besteuerung zu bilden 3) Insbesondere in Preußen hat daher eine Reform der direkten Steuern in der Art zu erfolgen, daß a. die sämmtlichen Ertragssteuern (Grund⸗, Gebäude⸗ und Gewerbe⸗ steuer), weil die Leistungsfähigkeit der Censiten nicht berück⸗ sichtigend, aufgehoben werden, b. als einzige direkte Steuer eine einheitliche Einkommenstener eingeführt wird. 4) Diese Ein⸗ kommensteuer ist unter Berücksichtigung des sub, 2 festgelegten Grundsatzes bezüglich des Arbeits⸗ und Renteneinkommens für die einzelnen Einkommensquellen gesondert zu berechnen. Der Gegensatz muß unter Beilassung eines angemessenen Existenzminimums, in mäßiger Höhe beginnend, ein mit der Höhe des Einkommens steigender sein, der höhere Prozentsatz wird jedoch nur für das Mehr des Einkommens berechnet, um welches die höhere Steuerstufe die vorangehende niedrigere übersteigt. Um die gleich⸗ mäßige Heranziehung des sichtbaren und unsichtbaren Einkommens möglichst herbeizuführen, erfolgt die Veranlagung auf Grund der den Censiten aufzuerlegenden Deklarationspflicht. Für das Einkommen aus Landwirthschaft und Kleingewerbe genügt eine Deklaration der Steuerobjekte.“ 1 5
„Graf von Kanitz sprach sich im Sinne der Mirbach'schen An⸗ bide au8, wünschte aber vor Allem die Einführung der Deklarations⸗
Schließlich beantragte Hr. von Dewitz⸗Zachow Ueberweisung sämmtlicher Anträge an den Ausschuß.
Die Versammlung stimmte diesem Antrage mit großer Mehr⸗ heit zu. 1 Hierauf wurden die Verhandlungen von dem Grafen Mirbach nit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser geschlossen.
Vom Mosel⸗Landtage. 1“ In der Sitzung vom 25. d. M. erledigte der „Mefel,Lond
Frage, welche lautete: „Liegt in der Verbilligung der Minette eine Gefahr für den Absatz der Lahn⸗, Dill⸗ und Siegerländer Erze, und
Sorten?“; sie wurde von den Kanalgegnern bejahend, von den Kangs⸗ freunden verneinend beantwortet.
der Aachen⸗Eschweiler Industriebezirk aus dem Moselkanal für sich nach⸗ weisen?“ sprachen Kirdorf⸗Aachen und Ottberg⸗Eschweiler und versuchten,
in längeren Darlegungen Direktor Servaes⸗Ruhrort, um zunächst zu zeigen, wie übertrieben diese Befürchtungen seien, und dann darzuthun, daß man mit kleinlichen Untersuchungen über die Vor⸗ und Nachtheile einzelner Bezirke schließlich dahin gelangen werde, daß man überhaupt keine neuen Verkehrswege bauen dürfe. Den Standpunkt der Aachener Handelskammer vertrat deren Vorsitzender Talbot dahin, 1— keinenfalls zustimmen könne, daß der Kanal à fonds perdu gebaut werde. Freiherr von Stumm wiederholte die Befürchtungen, welche der
die Kanalisirung der Lahn, Saar und Mosel sei und daß man dort nicht nur keine Befürchtungen hege, sondern große Hoffnungen auf die Kanalisirung der genannten Flüsse setze; sie müsse unbedingt für Industrie, Handel und Gewerbe nützlich sein.
Die achte Frage: „Welche Veränderungen des Absatzgebiets würde die Saarkohle durch Ruhrkohle und Koks in Folge des Mosel⸗ kanals erleiden?“ wurde vom Freiherrn von Stumm dahin beant⸗ wortet, daß der Bergbau an der Saar durch den Kanal ruinirt wer⸗ den müsse. Berg⸗Assessor Pieper⸗Bochum wies nach, daß die Saar durch den Kanal nach Trier u. s. w. einen Vorsprung vor Westfalen haben werde. In noch höherem Maaße sei das nach Lothringen der Fall. Der Kohlenabsatz des Saargebiets werde deshalb durch⸗ aus nicht leiden. Die westfälische Bergwerksindustrie lege auch nur wegen des Koksversandts Werth auf den Moselkanal. Nach Luxem⸗ burg liefere die Saar zur Zeit gar keinen Koks, nach Lothringen nur einen Bruchtheil des Gesammtbedarfs. Der Vertreter der Königlichen Bergwerks⸗Direktion Saarbrücken, Berg⸗Assessor Graßmann, hegte Befürchtungen für den Saarkohlenbergbau, wenn Verschiebungen be⸗ züglich der Eisenindustrie an der Saar eintreten würden. Bürger⸗ meister Halm⸗Metz sprach im Namen der Stadt Metz den Wunsch und die Hoffnung auf eine baldige Erbauung des Moselkanals aus, den die Reichslande dringend nothwendig haben und für den deshalb die sämmtlichen Vertreter der Industrie und des Handels aufs Wärmste eingetreten seien. Die Frage der Kanalisirung habe auch eine politische, eine 1e 88 Freih gst
er Vorsitzende, Freiherr von Estorff schloß hierauf die Ver⸗ handlungen mit dem Danke für die Unstorf. cee c dla der r während der zweitägigen Erörterungen an den Tag gelegt. 8
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wie der „Köln. Ztg.“ aus Koblenz gemeldet wird, weiter die sechste.
den Nachweis, daß der genannte Bezirk im höchsten Grade durch Feg. Moselkanal gefährdet werden würde. Gegen diese Ansicht wandte sich
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zwar nicht nur für die geringern, sondern auch für die hochhaltigen
Zur siebenten Frage: „Welche Vortheile oder Nachtheile I
daß sie 3
Kanal einflößen müsse. Der Vertreter der Limburger Handelskammer, 8 Stadelmann, hob hervor, daß ein großer Theil des Lahnbezirks für—
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