des Ratbhauses veranstaltete, hatte die Vertreter der chemischen Wissen⸗ schaft aus allen Theilen der Welt in dem mit Topfgewächsen geschmückten und in heller Erleuchtung erstrahlenden Raume vereinigt. In Vertretung der Regierung war der Staats⸗Minister Dr. von Goßler er⸗ schienen. Der Geheime Regierungs⸗Rath. Professor von Hofmann 8 22 5 8 en. Gesellschaft die itzung mit Worten der Begrüßung und verlas sodann folgendes Allerböchstes Kabinetsschreiben: 1”
„Dem Vorstande theile ich im Allerhöchsten Auftrage auf die Immediateingabe vom 20. d. M. mit, daß Se. Majestät der Kaiser und König von der Seitens der Deutschen Chemischen Ge⸗ sellschaft zu Ehren des Gebeimen Regierungs⸗Raths, Professors Kekulé zu Bonn am 11. März dieses Jahres beabsichtigten Feier mit beson⸗ derem Interesse Kenntniß zu nehmen geruht hat. Höchstdieselben lassen für die Einladung zu dieser Festsitzung freundlich danken, be⸗ dauern indeß, derselben nicht beiwohnen zu können.“
In kurzen Zügen gab Professor von Hofmann sodann ein Bild der Erfindung der Benzoltheorie und skizzirte ihre Bedeutung für die heutige Industrie und Wissenschaft. Als Festredner nahm hierauf der älteste Schüler Kekulé’'s, Professor Adolf von Baeyer aus München, das Wort, der in längerer Rede, die von Demonstrationen begleitet war, die wissenschaftlichen Verdienste Kekulé's schil⸗ derte und würdigte. Nach dem mit großem Beifall aufge⸗
nommenen Vortrage theilte Professor von Hofmann mit, daß aus den verschiedensten Ländern von Korporationen und einzelnen Personen Beglückwünschungsadressen eingegangen seien, von denen mehrere zur Verlesung gelangten; zunächst die der „Deutschen chemischen Gesell⸗ schaft“ durch Professor Wichelhaus⸗Berlin. Der Jubilar dankte in längerer Rede für die ihm dargebrachten Ovationen, welche mit einem uf ihn von Professor Hofmann ausgebrachten dreimaligen Hoch b ossen.
— Der Ausschuß zur Errichtung eines Denkmals für den ver⸗
storbenen Prälaten und Dichter Karl Gerok in Stuttgart erläßt im „Staats⸗Anz. für W.“ einen Aufruf zu Sammlungen. Beiträge sind zu richten an Hrn. Kommerzien⸗Rath Gustav Stälin in Stutt⸗ 1 Stiftsstraße 10.
8 111“ “
Nach einer von der norwegischen Regierung dem Storthing gemachten Vorlage soll der norwegische Zolltarif in folgenden Punkten abgeändert werden (NB. die ein⸗ geklammerten Zahlen und Worte bedeuten die jetzt geltenden
Zollsätze; wo es nicht anders angegeben ist, gilt der Zollsatz
per Kilogramm):
Blumenzwiebel 10 Oere (frei); Blätter von Papier zu künst⸗
lichen Blumen 60 Oere (13 Oere); Baumwollengarn, ungefärbt, ge⸗
wunden, gebleicht 14 Oere (7 Oere), Baumwollentuch zu Papier⸗ maschinen frei (7 Oere), Kakaomehl, Kakaomasse und Chokolade
50 Oere (40 Oere); Champignon, Morcheln, Trüffeln u. s. w.
50 Oere (36 Oere); Citronensäure und Weinsteinsäure 20 Oere
(frei); Corned beef u. s. w. 20 Oere (10 Oere); Roulade
20 Oere (frei): Essig: 1) in Fässern: a. wenn der Säure⸗
gehalt 10 % nicht übersteigt, 19 Oere (16 Oere), b. wenn der Säure⸗
gehalt 10 % übersteigt, 1,90 Kr. (1,60 Kr.); 2) in Flaschen und
Krügen: a wenn der Säuregehalt 10 % nicht übersteigt, 20 Dere
per Liter (17 Oere), b. wenn der Säuregehalt 10 % übersteigt,
1,90 Kr. per Liter (1,60 Kr); Zeichenbestecke 80 Oere (35 Oere);
Bleiweiß, Zinkweiß u. s. w. sowie Malerfarben, in Oel gerieben, 7 Oere
(6,7 Oere); Firnisse, nicht spiritushaltige, 6 Oere (5,5 Oere); Pflaumen
u. s. w. 17 Oere (16,7 Oere); Zündhütchen zu Schußwaffen 1,35 Kr. 1,33 Kr.); Gummielastikum und Guttapercha, verarbeitet, b anderes
1,00 Kr. (93 Oere); Cylinderhüte u. s. w. per Stück 1,50 Kr.
(40 Oere), Hutformen 1,00 Kr. (40 Oere); Gartengewächse; 3) andere
30 Oere (20 Oere); Hopfen 50 Oere (47 Oere); Musikflügel per
Stück 100 Kr. (60 Kr.) Tafelklaviere und aufrechtstehende Pianos,
per Stück 60 Kr. (40 Kr.), Guitarren Violinen u. s. w. per Stück 2,00 Kr.
(1,00 Kr.), Flöten, Klarinetten u. s. w. per Stück 1,00 Kr. (50 Oere),
Orgeln a. v. 10 % (8 %), andere Musikinstrumente 50 Oere per kg (35 Oere), Theile von Musikinstrumenten 25 Oere (15 Oere); Kork⸗
stopfen mit Beschlag 1,00 Kr. (70 Oere), Korkplatten in Verbindung mit anderem Material 20 Oere (13 Oere); Weizen per 100 kg
1,00 Kr. (22 Oere), Weizenmehl per 100 kg 2,10 Kr (1,25 Kr.);
Patronen u. s. w. 35 Oere (frei), Feuerwerk aller Art 60 Oere (frei);
Körbe mit Zeugausstattung 80 Oere (30 Oere), Spielzeug aus Holz
oder aus verschiedenen Stoffen zusammengesetzt 1,00 Kr. (1,50 Kr.);
Leingarn, gebleicht, sowie Seilerarbeit, ungetheert, gebleicht oder
gefärbt 7 Oere (3 Oere); wohlriechende Wasser, nicht spiritushaltige,
M50 Oere (a. v. 10 %); Gewehre per kg 1,00 Kr. (53 Oere); Pistolen
und Revolver per kg 2,00 Kr. (53 Oere), Gewehrläufe, gebohrt und
ungebohrt, 25 Oere (frei); Stahldraht, mit Band, Papier u. s. w.
umwunden, 50 Oere (27 Oere), Stahldraht, verarbeitet, 1,00 Kr. 40 Oere); Blei (4) anders verarbeitet, darunter Schrot, 10 Oere
(8 Oere); Meth 20 Oere (17 Oere), Nudeln u. s. w. 30 Oere (20 Oere);
Amerikanisches Oel (Oleum ricini) u. s. w., sowie Butterfarbe 4 Oere (frei),
Haaröl 1,00 Kr. (67 Oere), Terpentinöl u. s. w. 7 Oere (6,7 Oere);
Papier: 9) eingebunden oder geheftet, 30 Oere (27 Oere); Perl⸗
mutter b) anders verarbeitet 4,00 Kr. (80 Oere); Pfeifenköpfe,
Tabackspfeifen, Pfeifenrohre u. s. w. 1,00 Kr. (35 Oere); Saft:
2) anderer, darunter Most, bis zu 18 % Alkohol enthaltend, 32 Oere
(26,6 Oere); Stärke 5 Oere (3,3 Oere); Stroh d. von anderen Ge⸗
flechten 1,00 Kr. (93 Oere); grüne Seife 4 Oere (3,3 Oere);
Präsentirbretter, Schalen u. s. w. aus Holz 40 Oere (23 Oere);
Stangen Leisten, Rahmen u. s. w. aus Holz 20 Oere (10 Oere);
Holzdrechslerarbeiten u. s. w. 15 Oere (13 Oere); Fußteppiche u. s. w.
aus gemusterten Steoffen 20 Oere (13 Oere); Rollgardinen aus ge⸗
musterten Stoffen 1,10 Kr. (1,07 Kr.); Uhren: c andere Tafeluhren 0 Oere (1,00 Kr.), 4) andere Uhren 70 Oere (67 Oere); Velocipede für Kinder per Stück 3,00 Kr. (a v. 10 %), andere Velocipede per
Stück 20,00 Kr (a. v. 10 %); Bier in Flaschen oder Krügen per
Liter 12 Oere (21 Oere), Bier in anderer Verpackung per Kilogramm
10 Oere (12 Oere).
Ausfuhrzoll auf Holz über 19 dem Länge 20 Oere per Kubik⸗
meter (33 Oere).
1 8 Der Aufsichtsrath der Deutschen Effekten⸗ und Wechsel⸗ ank in Frankfurt a. M. hat beschlossen, der auf den 16. April cr. inzuberufenden Generalversammlung nach statutarischer 4prozentiger
Verzinsung des 12 Millionen betragenden Aktienkapitals vom 1. Ja⸗
nuar 1889 ab und des am 20. Juli eingezahlten Betrages von 3 Miljionen Mark von dem Einzahlungstermin ab, sowie nach einer nsehnlichen Reservestellung die Vertheilung einer 7prozentigen Super⸗
dividende, mithin eine Gesammtdividende von 11 % gleich 15,83 ℳ
vorzuschlagen.
1 — Einem Telegramm der „Frankf. Ztg.“ aus London zufolge,
haben die dortigen Edelmetall Raffineure Browne and
Wingrove ihre Zahlungen eingestellt. Die Passiven sollen
300 000 Pfd. Sterl. betragen.
z Leipzig, 11. März. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗
handel. Lꝛ Plata. Grundmuster B. pr. März 5,00 ℳ, pr.
Avpril 5,00 ℳ, pr. Mai 5,02 ½ ℳ, pr. Juni 5,02 ½ ℳ, pr. Juli
5,00 ℳ, pr. August 5,00 ℳ, pr. September 5,00 ℳ, pr. Okteber 5,00 ℳ, pr. November 5,00 ℳ, pr. Dezember 5,00 ℳ Umsatz
110 000 kg. Ruhig. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen⸗
1 London, 11. März.
ladungen angeboten.
„ Manchester, 11. März. (W. T. B.) 12r Water Taylor 7 ½. 30 r Water Tavlor 9 ½, 20r Water Leigh 8 ⅞⅜, 30r Water Clayron 9. 2r Mock Brooke 8 ⅞, 40r Mapoll 9 ¼, 40r Medio Wilkinson 10¾.
er Warpcops Lees 8 ⅛, 36r Warpcops Rowland 9 ¼, 40r Dovble
Weston 10 ½, 60r Double courante Qualität 13 ½¼, 32“ 116 vyds 16 % 16
grey Printers aus 32:,46r 180. Fest.
7 „Amsterdam, 11. März 8 T. B.) Die heute von der
RNiederländischen Handelsgesellschaft abgehaltene Au ktion
über 56 124 Ballen Java⸗, 239 Kisten und 16 Ballen Padang⸗
8 S “
Kaffee ist, wie folgt, abgelaufen. Es wurden angeboten: 1763 Bl. Preanger hochgelb, Taxe 62 à 64 Ct., Ablauf 64 ¾ à 67 ¾ Ct., 906 Bl. do. gelblich und blank, Taxe 61 Ct., Ablauf 63 Ct., 5492 Bl. do. grünlich, Taxe 57 ½ à 58 Ct., Ablauf 59 à 59 ¾ Ct., 13 868 Bl. Java gelblich und blank, Taxe 57 à 60 Ct. Ablauf 59 ¼ à 61 ½ Ct, 6975 Bl. do. blaß, Taxe 55 ½ à 56 ½ Ct., Ablauf 56 ½ à 58 Ct., 16 Bl. und 239 Kisten Java Padang W. J. B., Taxe 69 à 70 Ct., Ablauf 70 ¼ à 71 Ct., 696 Bl. Java W. J. B., Taxe 55 à 58 ½ Ct, Ablauf 57 à 60 ½⅛ Ct., 2257 Bl. do. Tagal, Taxe 57 à 57 ¾ Ct., Ab⸗ lauf 59 ¾ à 60 Ct, 750 Bl. do. Solo, Taxe 56 ¼¾ Ct., Ablauf 58 ¾ Ct., 1153 Bl. do. grün, Taxe 56 ½ à 61 Ct., Ablauf 58 ¾ à 65 ¼ Ct., 15 556 Bl. do. Pasoerorean, Taxe 56 à 56 ¾ Ct., Ablauf 58 à 58 ¾ Ct., 62 Bl. do. Liberia, Ablauf 57 ½ à 60 ½ Ct., 2332 Bl. do. Ordinär, Taxe 53 à 54 Ct., Ablauf 56 ¾ à 57 ½ Ct., 2973 Bl. do. Triage, Taxe 28 à 42 Ct., Ablauf 33 à 43 ½ Ct., 1341 Bl. B. S. und Diverse.
New⸗York, 11. März. (W. T. B) Weizen⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 34 000, do. nach Frankreich 2000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 18000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 93 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 20 000 Orts.
— 11. März. (W. T. B.) Der Werth der in der ver⸗
gangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 7 116 874 Dollars.
Verkehrs⸗Anstalten.
Hamburg, 12. März. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rugia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, gestern Abend Scilly passirt.
London, 12. März. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Durobin Castle“ hat am Montag die Canarischen Inseln auf der Heimreise passirt.
Theater und Musik. 8 Königliches Schauspielhaus.
Gestern Abend gelangte ODttomar Betas Drama „Feu⸗ rige Kohlen“, welches der Verfasser selbst ein „Charakterbild“ nennt, zur ersten Aufführung und fand Seitens der Zuschauer eine sehr freundliche Aufnahme, welche nur vorübergehend einer leichten Opposition begegnete. Wenn der Verfasser mit seiner Bezeichnung „Charakterbild“ hat sagen wollen, daß die Handlung an Bedeutung hinter der Charakterzeichnung zurückstehen werde, so hat er das Rechte getroffen. Es wird in der That in dem neuen Stück viel erzählt, so daß die Handlung oft genug auf ein geringstes Maß beschränkt wird, das aber ist unter allen Umständen ein großer Mangel, selbst wenn eine vornehme und packende, durch einen geistvollen Dialog getragene Charakterzeichnung an ihre Stelle tritt, — was hier nicht immer der Fall ist.
Bei der unklaren Charakteristik der Personen dauert es lange, ehe man ergründet, von wem und auf wessen Haupt die „feurigen Kohlen“ gesammelt werden sollen. Frau Süllmann, eine Wittwe, Mutter einer erwachsenen Tochter Hertha und Pflegemutter des Peregrine Cherutti, hat in ihrer Jugendzeit dem um sie werbenden Kaufmann Hänfner einen Korb gegeben. Nach ihres Gatten Tode vertraute sie auch nicht dem früheren Bewerber, sondern einem andern Kaufherrn, Gottberg, die Verwaltung ihres Vermögens an. Der alte Hänfner, der von aller Welt trotz seiner bissigen Sonderlingslaunen vertraulich „Papa“ angeredet wird, sammelt auf Fr. Süllmanns Haupt feurige Kohlen; er sieht nämlich voraus, daß Gottberg das Vermögen der Fr. Süll⸗ mann zu Grunde richtet. In ihrem Pflegesohn Cherutti erzieht er nun einen glänzenden Kaufmann, welcher in traumhaft kurzer Frist ein doppelt und dreifach so großes Vermögen seiner geliebten Pflege⸗ mutter und ihrer Tochter Hertha, seiner angebeteten Braut, zu Füßen legt. Es gewinnt den Anschein, als ob in dem „Charakterbild“ nicht die Charaktereigenschaften der Personen den Gang der Handlung be⸗ stimmen, sondern, daß umgekehrt die Handlung maßgebend ist für die Entwickelung der handelnd auftretenden Personen. Die Wittwe Süllmann ist im ersten Akt großmüthig, verzrauensvoll, verständig. Der alte Hänfner verlangt, daß Cherutti während seiner Lehrzeit, welche er für ihn ungefähr auf ein halbes Jahr bemißt, seine geliebte Geige nicht anrühren und blindlings ohne Fragen seinen Befehlen folgen soll; die einsichtsvolle Mutter giebt ihre Zustimmung zu der Abmachung, da der junge Cherutti selbst zuerst sich zu dem Opfer bereit erklärt; im zweiten Aktwill Fr Süllmann aber durchaus ihren verzogenen Cherutti aus dem Kontrakt entlassen haben, weil — er von seinem Prinzipal auf Reisen geschickt wird, anstatt zu einem Hausball und zu ihrer Tochter zu k mmen. Ein junges liebenswürdiges Mädchen, Clärchen, läuft einem mehr als beschränkten Millionär nach und heirathet ihn aus heißer Liebe, obgleich ihr der Dummkopf unzweideutig erklärt hat, daß bei seiner Rückkunft aus Paris nicht nur sein „Exterieur“ ganz neu sei, sondern daß auch sein „Interieur“ neu möblirt sei. Die Breite im Aufbau und in der Lösung des Konflikts wirkt zuweilen beängstigend. Der vierte Akt dient hauptsächlich dazu, dem alten Hänfner die Adresse Cherutti's, welche von dem alten Brummbär vor Allen ohne Ausnahme geheimgehalten wird, ab⸗ zuschmeicheln; das lustige Clärchen erlangt sie durch einen Gewalt⸗ streich; sie nimmt dem Alten Stock und Klingel fort und stöbert in seinen Briefschaften nach einem Brief Cherutti's, trotz des erbärm⸗ lichen Hülfegeschreis des Alten. Sie findet, was sie sucht, und nöthigt den alten Hänfner, eine Depesche abzuschicken, welche den jungen Mann zur Stütze seiner verarmten Pflegemutter zurückruft. Das Durchsuchen fremder Briefschaften, welches der kranke Eigen⸗ thümer nicht verhindern kann, soll komisch sein, wirkt aber unzart, trotz des vortrefflichen Spiels des Frl. Conrad. Im letzten Akt stellt sich dann noch heraus, daß Cherutti auf eigene Faust zurückgekommen ist, die Depesche hat ihn nicht mehr erreicht; der ganze vierte Akt war also für den Verlauf der Handlung überflüssig.
Der Dialog erhielt sich zumeist auf dem Niveau der Altäglich⸗ keit; es werden lange Börsenauseinandersetzungen vorgetragen; der Manifestationseid wird besprochen und nur vereinzelt kommen geist⸗ reiche Wendungen und feinsinnige Bemerkungen vor. An äußeren Effekten ist weniger gespart worden; Büreaus, Tanzkränzchen werden vorgeführt, um die Lebendigkeit der Handlung zu er⸗ gänzen. In der Wohnung der Frau Süllmann sieht man im ersten und letzten Aufzug einen Leierkasten — mit welchem Cherutti als kleiner Knabe vor Fr. Süllmann’s Hause zusammengesunken ist — unter Blumen feierlich stehen; man schämt sich nicht seiner Abkunft, man ist stolz darauf, heißt das Figürliche ins Wörtliche übersetzt. Die Inscenirung des Werkes war überaus prächtig; man übersah in jedem Akt nicht einen Raum, sondern zwei Zimmer.
Die Darsteller thaten reichlich ihre Schuldigkeit. Fr. Kahle spielte die reiche Fr. Süllmann vornehm, mit Geschick und Ver⸗ ständniß; Hr. Krause gab den alten „Hänfner“ mit den Sonder⸗ lingsmanieren mit gewohnter Meisterschaft und erweckte, besonders im Zusammenspiel mit Frl. Conrad die Heiterkeit des Publikums. Frl. Kester stellte die sentimentale Hertha maßvoll und anerkennens⸗ werth dar; die Rolle einer alten Haushälterin vermochte auch Fr. Seebach's Humor nicht zu beleben. Den jungen Helden, den Adler mit den scharfen Fängen, spielte Hr. Matkowski; seine Rolle beschränkte ihn fast darauf, im ersten Akte einige zitternde Liebesworte Pervor⸗ zustoßen und im letzten Akt in leidenschaftlicher Rüͤhrung seiner Pflegemutter zu Füßen zu fallen; beides that er mit Milde und doch feurig. Hervorzuheben ist endlich noch Hr. Vollmer, der den reichen Dummkopf charakteristisch wiedergab. Die Darsteller ernteten reichen Beifall, nach dem vierten Akt erschien außerdem der Verfasser
der Gardine. vor de 8 eat o⸗
In Folge der Verschiebung der ersten Aufführung von „Rosen⸗ kranz und Güldenstern“ ist das Repertoire für die letzten Tage dieser Woche dahin abgeändert worden, daß am Sonnabend „Krieg im Frieden“ und am Sonntag „Die Stützen der Gesellschaft“ gegeben werden.
Sing⸗Akademie, Zu dem letzten Lieder⸗Abend des Frl. Hermine Spieß war
wie man erwarten konnte, ein sehr zahlreiches Publikum erschienen.
Lebhafter Empfang begrüßte die gefeierte Künstlerin, die sogleich
durch den Vortrag der vier Lieder von Schubert: „Litaney“, „Kreuz⸗ zug“, „Wohin“ und „Ungeduld“ die Hörer zu enthusiastischen Beifalls⸗
bezeugungen hinriß. Hierbei sowohl wie in den vier Liedern von Brahms: „Wie bist du meine Königin“, „Ständchen“. „Des Liebsten Schwur“ und „Meine Liebe ist grün“, zeigte sich so recht die Vielseitigkeit der Sängerin in der Wiedergabe des verschiedenen Inhalts der Kompositionen.
Mit dem ihrer Stimme eigenen Wohlklang, der selbst bis ins tiefe A hinein seinen unveränderten Reiz behält, trug sie diese acht
Lieder so unübertrefflich ausdruckevoll vor, daß mehrmaliger Hervor⸗ ruf erfolgte und die Künstlerin mit liebenswürdiger Bereitwilligkeit sich entschloß, das „Ständchen“ zu wiederholen und das beliebte
Wiegenlied von Brahms noch hinzuzufügen. Ebenso gelang der Vor⸗ und Gordigiani, . ausführte. Das letzte Lied, „Wahre Liebe“ von Gordigiani, das eine außerordent⸗
trag dreier
Lieder von Händel, Scarlatti welche die
Sängerin mit italienischem Text
liche Schnelligkeit des Tempos erfordert, trug Frl. Spieß mit so
graziöser Naivetät und mit so bewundernswerther Deutlichkeit der
Textesworte vor, daß ein stürmischer Dacaporuf erfolgte. War eine
Steigerung ihrer künstlerischen Leistungen noch möglich, so doku-
mentirte sich diese in der ganz besonders innigen und poesievollen
Behandlung der Lieder von Schumann „Schöne Wiege“ und „Ich
1 zweier Lieder von Rubinstein „Der Asra“ und „Es blinkt der Thau“, auf welche die unermüd⸗ liche Säͤngerin noch eine kleine willkommene Zugabe, Mädchen und der Schmetterling“ von d'’ Albert folgen ließ. Unterstützt wurde das Concert durch den Pianisten Professor Kwast aus Frankfurt a. M., der mit großer Korrektheit und verständniß⸗ vollem Ausdruck Variationen von Mendelssohn und einige kleinere Stücke von Schumann, Chopin, Dorali vortrug und sämmtliche Lieder begleitete. Auch seine Leistungen erfreuten sich einer günstigen Aufnahme.
sende einen Gruß“ sowie
Mannigfaltiges.
Das sogenannteKönigsboot“, welches die Königin Elisabeth im Jahre 1858 ihrem Gemahl, dem König Friedrich Wilhelm IV., geschenkt hat und welches bisher zur Matrosenstation in Potsdam
gehörte, ist, laut Mittheilung des „Dtsch. Tagebl.“, von Sr. Majestät 8.
dem Kaiser der Marine⸗Akademie in Kiel zum Geschenk gemacht worden.
Halberstadt, 10. März. (Dtsch. Tagebl.) Die Feier des 75jährigen Bestehens begeht das Kürassier⸗Regiment von Seydlitz (Magdeburgisches) Nr. 7 am 25. und 26. März d. J. Behufs Theilnahme an diesem Fest hat das Regiments⸗Kommando an alle ehemaligen Regimentskameraden Einladungen ergehen lassen,
welche besagen, daß das Fest wie folgt verlaufen soll: In Halberstadt
findet am 24. März Abends gemeinsamer Kommers statt. Für den 25. Vormittags ist der Einzug der Escadrons zu Pferde in die Stadt mit
daran anschließender Parade auf dem Domplatz geplant; Nachmittags
Festmahl des Offizier⸗Corps und der Gäste im Hotel Prinz Eugen und Abends Mannschaftsfeste. Für Quedlinburg ist am 26. März d. J. Mittags gleichfalls ein Einzug der beiden Escadrons zu Pferde in die Stadt mit anschließender Parade auf dem Markt⸗ platz vorgesehen, daran schließt sich für das Offizier⸗Corps ꝛc. ein Frühstück im Hotel zum Bären und für die Mannschaft finden Abends Festlichkeiten statt.
Schwelm. 8. März. (Köln. Ztg.) Am 15. und 16. Juni d. J. wird unsere Stadt ihr 300 jähriges Bestehen als Stadt gleichzeitig mit der Enthüllung des Krieger⸗Denkmals feiern; auch soll mit der Feier eine Gewerbe⸗ und Alterthums⸗ Ausstellung verbunden werden.
Augsburg, 6. März. (M. A. Z) Die städtischen Kollegien haben für die Errichtung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm bei Metz einen Beitrag von 300 ℳ genehmigt. 3
„Leipzig, 9. März städtischen Haushaltsplan eingestellte Position für Speisung der Armen am Geburtstage des Königs von Sachsen hat eine Er⸗ höhung von 2600 auf 3300 ℳ erfahren. — Eine hochherzige Zu⸗ wendung ist dem Kuratorium der hiesigen evangelisch⸗refor⸗ mirten Gemeinde zu Theil geworden. Dieselbe beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Angelegenheit des Neubaues einer Kirche und Beschaffung der Mittel. Jetzt haben die Erben des hiesigen Großkaufmanns Julius Schunck zu dem gedachten Zweck 50 000 ℳ gespendet.
Metz, 10. März. Fiff. Journ.) Die Sammlungen zum Besten des hier zu errichkenden Kaiser Wilhelm⸗Denkmals nehmen Dank der Beihülfe Fürstlicher Persönlichkeiten und der Spenden, die eine Anzahl deutscher Städte bereits votirt haben, einen erfreulichen Fortgang. Der Denkmalsfonds hat bislang die Höhe von 123 279 ℳ 46 ₰ erreicht.
Nadworna (Galizien). (Staatsb. Ztg.) In einer der andert⸗ halb Stunden von hier bei dem Dorfe Pasieczna gelegenen Naphta⸗ gruben hat sich am 5. d. M. in Folge einer Explosion ein großes Unglück ereignet. Aus Anlaß des Umstandes, daß aus einem der Bohrschachte mebrere Tage hindurch keine Naphta gepumpt worden war, hatte in dem Bohrloche desselben eine starke Entwickelung der aufsteigenden Gase stattgefunden, welche letzteren durch den Luftdruck von oben am Austreten gehindert worden waren. Als nun am Mittwoch Mittag die Lokomobile in Thätigkeit gesetzt wurde, um mit dem Aus⸗ pumpen der Naphta wieder zu beginnen, verursachten die komprimirten Gase einen derart starken Druck auf die ausströmende Naphta, daß dieselbe bis zur Höhe des unter dem Schacht befindlichen Bohrthurmes geschleudert wurde. Dabei strömte gleichzeitig das nachdrängende Gas so heftig aus, daß es mit der Feuerung der offenbar nicht mit der nöthigen Vorsicht aufgestellten Loko⸗ mobile in unmittelbare Berührung kam. Ein heftiger Knall erfolgte, die Holzbekleidung der Schachthütte wurde zertrümmert, und die Bruchstücke der Bretter und Balken wurden bis auf 100 Schritte weit hinweggeschleudert; der das Gebäude hoch überragende Bohr⸗ thurm sammt seiner Seilwelle und seinem Bohrgestänge stürzte zu⸗ sammen, während gleichzeitig die Flammen mehrere Meter hoch aus dem Bohrloch herausschlugen. Und was das beklagenswertheste ist: vier in unmittelbarer Nähe des letzteren beschäftigte Arbeiter wurden durch das entzündete Gas so bedenklich im Gesicht und an den Händen verletzt, daß an deren Aufkommen zu zweifeln ist, während zwei andere durch die berabstürzenden Theile des Bohrthurmes starke Be⸗ schädigungen davon trugen. Sämmtliche Verletzten mußten sogleich in das hiesige Spital übergeführt werden.
Cardiff, 11. März. (W. T. B.) Nach weiteren Meldungen soll die eingestürzte Kohlengrube „Morpha“ in Brand gerathen sein, sodaß die Verschütteten in großer Gefahr schweben. „Washington, 8. März. (A. C.) Heute wurden im Marine⸗ schiffshof mit den neuen Sprengstoffen Emmensite und Gelbite Versuche unternommen. Das Pulver beider zeigte sich völlig rauchlos. Die übrigen Vortheile dieser Explosivstoffe muß
erst die Erfahrung lehren.
Australien. (A C) Die Regierung der Kolonie Victoria macht die größten Anstrengungen, um endlich der Kaninchenpest, welche der Landwirthschaft unendlichen Schaden zufügt, Herr zu werden. In 100 Kirchspielen soll gleichzeitig die Verfolgung der Thiere beginnen. Man will vergiftetes Korn anwenden und hofft auf diese Weise wenigstens 75 % zu tödten.
„Das
(Dr. Journ.) Die in den diesjährigen
8
utschen Reichs⸗
3 weite Beila g ..“
—
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
2. Zwangsvollstreckungen, E“ Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
Deffentlicher Anzeiger.
nzeiger und Königlich Preußische
Berlin, Mittwoch, den 12. März
Anzeiger. 1890.
8
5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften.
7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.
9. Verschiedene Bekanntmachungen. 1
8 1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
[70476] Steckbriefs⸗Erneuerung.
Der gegen den Reisenden Michael Wicky zu Berlin wegen Unterschlagung unter dem 2. Januar 1890 erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert.
Potsdam, den 6. März 1890. “““
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht.
[70471] Steckbriefs⸗Erledigung.
Der hinter den Schneidermeister Franz Anton Beck, geboren am 9. Juni 1843 zu Sontheim in Württemberg, unter dem 27. Oktober 1883 in actis J. Ia. 170. 82. erlassene und unterm 19. November 1887 erneuerte Steckbrief wird hiermit zurück⸗ genommen.
Berlin, den 3. März 1890. 1 Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.
[70473] Steckbriefs⸗Erledigung.
Der gegen den Kaufmann Paul Jacoby wegen Betruges in den Akten J. Ic. 357. 84. unter dem 30. Mai 1884 erlassene Steckbrief wird zurück⸗ genommen.
Berlin, den 3. März 1890. 1 Staatsanwaltschast bei dem Königlichen Landgericht I.
[70472] Steckbriefs⸗Erledigung. Der unterm 20. März 1884 in den Akten J. I a.
415. 82. hinter den Restaurateur, früheren Kasernen⸗
wärter Heinrich Theodor Waldemar Babst, geboren am 24. Juni 1844 zu Berlin, erlassene, unterm 26. Juni 1885 und 20. Juli 1886 erneuerte Steck⸗
brief wird hiermit zurückgenommen.
Berlin, den 3. März 189090. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.
[70475] Steckbriefs⸗Erledigung. 8
Der gegen den Kaufmann bezw. Agenten August Ludwig Carl Hoffmann aus Berlin wegen wieder⸗ holten Betruges unter dem 17. Februar 1890 in den Akten U. R. II. 52. 1890 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.
Berlin, den 7. März 1890. 1 Der Untersuchungsrichter beim Königl. Landgericht I.
70477] Oeffentliche Ladung. Der Maler und Wehrmann Franz Sendsitzky, geb. am 21. Februar 1852 zu Lindow, Kreis Ruppin, zuletzt in Brandenburg a./H. wohnhaft, wird be⸗ schuldigt, als Wehrmann der Landwehr ohne Er⸗ laubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. “ Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 4. Juni 1890, Vormittags 11 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Brandenburg a./H. zur Haupt⸗ verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus⸗ bleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗ kommando zu Wismar ausgestellten Erklärung ver⸗ urtheilt werden. 8 Brandenburg a./H., den 3. März 1890. Haack, Aktuar, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
70610] 1) Der Stellmacher Friedrich Emil Johann Gernentz, geb. am 3. April 1862 zu Krons⸗ kamp, zuletzt in Northeim, 1 .
) der Schuhmacher Christian Friedrich Wil⸗ belm Gerig, geb. am 24. April 1863 zu Höckelheim, zuletzt daselbst, 88 der Arbeiter Georg Heinrich Friedrich Christoph
Lambrecht, geb. am 19. November 1862 zu Bishausen, zuletzt daselbst, 1 8 sind durch rechtskräftiges Urtheil des hiesigen König⸗ lichen Schöffengerichts vom 30. Januar 1890 wegen Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 R.⸗St.⸗G.⸗B. ein jeder zu einer Geldstrafe von 50 ℳ event. 10 Tagen Haft und in die Kosten des Verfahrens verurtheilt. Die Letzteren betragen für Gernentz 24,90 ℳ, für Gerig 24,90 ℳ und für Lambrecht 24,85 ℳ Antrag: Beitreibung von Geldstrafen und Kosten event. Vollstreckung der substituirten Haftstrafen und Nachricht zu den hiesigen Akten E. 45/89. Northeim i. H., den 5 März 1890. Königliches Amtsgericht. III.
[66489] Ladung. . 8
1) Martin Bulkow, geboren am 15. August 1866 zu Drehnow, zuletzt dort aufhältlich, b
2) Christian Goschmann, geboren am 9. Juni 1867 zu Drachhausen, zuletzt dort aufhältlich,
3) Friedrich Krüger, geboren am 21. April 1868 zu Maust, zuletzt dort aufhältlich,
4) Carl Friedrich Paul Freuzel, geboren am 22. Januar 1867 zu Peitz, zuletzt dort aufhältlich,
5) Paul Richard Markusch, geboren am 16. Juli 1868 zu Ottendorf, zuletzt dort aufhältlich,
6) Carl Hermann Schmeiske, geboren am
2. Februar 1868 zu Peitz Hüttenwerk, zuletzt dort
aufhältlich, —
7) Carl Friedrich Wilhelm Duberow, geboren am 22. Januar 1868 zu Sandow, zuletzt dort aufhältlich, 1
8 Friedrich Schuppan genannt Malisch, geboren am 27. Mai 1868 zu Scadow, und zuletzt dort
aufhältlich,
9) Wilhelm Friedow, geboren am 17. November 1868 zu Tauer, zuletzt dort aufhältlich,5 Hermdtr. er
10) Carl Max Schultz, geboren am 15. Mai 1867 zu Sandow, letzter Aufenthalt unbekannt,
11) Matthäus Kollosche, geboren am 2. No⸗ vember 1868, zuletzt in Werben aufhältlich,
12) Gustav Adolf Schiemenz, geboren am 23. Dezember 1868 zu Komptendorf, und zuletzt dort aufhältlich, 88
13) Friedrich Kaiser, geboren am 20. September 1868 zu Werben, zuletzt dort aufhältlich,
14) Carl Friedrich Starick, geboren am 4. August 1869 zu Jänschwalde, zuletzt dort aufhältlich,
15) Carl Hermann Reinsberg, geboren am 15. Oktober 1866 zu Kottbus, zuletzt dort auf⸗ hältlich,
16) Paul Nagora, geboren am 26. Dezember 1868 zu Kottbus, zuletzt dort aufhältlich,
17) Julius Eduard Theodor Berger, geboren am 13. Juni 1868 zu Kottbus, zuletzt dort aufhältlich,
18) Carl Julius Ernst Lange, geboren am 2. Mai 1869 zu Kottbus, zuletzt dort aufhältlich,
19) Franz Hermann Preiszig, geboren am 2. April 1869 zu Kottbus, zuletzt dort aufhältlich,
20) Friedrich Wilhelm August Chemnitz, ge⸗ boren am 21. Februar 1867 zu Alt⸗Döbern, und zuletzt dort aufhaͤltlich, “
werden beschuldigt, — als Wehrpflichtige in der Ab⸗ sicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundes⸗ gebietes aufgehalten zu haben. — Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 10. Mai 1890, Vormittags 9 Uhr, vor die I.*) Strafkammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Kottbus zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeß⸗ Ordnung von den Civil⸗Vorsitzenden der Ersatz⸗ Kommissionen:
a. zu Kottbus vom 11. Oktober 1889, 4. und 13. Januar 1890, b. zu Kalau vom 17. Januar 1890, über die der Anklage zu Grunde liegenden That⸗ sachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. — Aktenzeichen M. 28./90. Kottbus, den 13. Februar 1890. Der Erste Staats⸗Anwalt.
*) „Die Bezeichnung der II. Strafkammer in der bereits wiederholt inserirten vorstehenden Ladung ist eine irrthümliche.“ 8
8 [70474] Bekanntmachung.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ge⸗ bracht, daß gegen folgende Personen:
1) Teller, Karl Moritz, Kutscher, geboren am 20. September 1866 in Wurzen und zuletzt wohn⸗ haft gewesen in Gera,
2) Claus, Otto Bernhard, Arbeiter, geboren am 20. November 1866 in Weida, zuletzt wohnhaft ge⸗ wesen in Gera,
3) Jähnert, Bruno Joseph, geboren am 30. März 1869 in Triptis, zuletzt in Gera wohnhaft gewesen,
4) Hirsch, Karl Rudolf, geboren am 1. Januar 1869 in Münchenbernsdorf und zuletzt in Debschwitz wohnhaft gewesen,
5) Bauer, Hermann Albin, geboren am 12. Ja⸗ 1C —” in Moßbach und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,
6) Ritter, Wilhelm Heinrich, Bäcker, geboren am 16. Oktober 1868 in Weida und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,
7) Bräunnlich, Emil Paul, Bildhauer, geboren am 6. Januar 1869 in Weida und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,
8) Funke, Edwin, Hufschmied, geboren am 18. März 1869 in Weida und zuletzt daselbst wohn⸗ haft gewesen, 8
9) Hemmann, Franz Robert, Tischler, geboren am 9. September 1869 in Kulmitzsch und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,
10) Riek, Ernst Otto, geboren am 29. März 1867 in Frankenthal und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen.
11) Fey, Hermann Rudolf, Schlosser, geboren am 4. Februar 1867 in Gera und zuletzt daselbst wohn⸗ haft gewesen,
12) Feyl, Karl Hugo, Weber, geboren am 5. No⸗ vember 1867 in Gera und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,
13³) Koch, Eduard Paul, Kaufmann, geboren am 6. Mai 1867 in Gera und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,
14) Richter, Paul Otto, geboren am 19. Februar 1867 in Gera, zuletzt in Cuba wohnhaft gewesen,
15) Lauge, Paul Robert Hugo, geboren am 17. April 1867 in Gera und zuletzt in Tinz wohn⸗ haft gewesen,
.16) Schulze, Emil, geboren am 29. Januar 1867 in Gera und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,
17) Simon, Alfred Bernhard, geboren am 21. November 1867 in Gera und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,
18) Tauscher, Walther Richard, geboren am 15. Mai 1867 in Gera und zuletzt daselbst wohn⸗ haft gewesen,
19) Thieme, Johannes, Kaufmann, geboren am 16. Januar 1867 in Köstritz und zuletzt in Unterm⸗ haus wohnhaft gewesen,
20) Wild, Karl Heinrich Wilhelm Hermann, geboren am 7. Oktober 1867 in Gera und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,
21) Hietzschold, Robert Hermann, Handarbeiter, geboren am 19. November 1867 in Langenberg und zuleßt in Gera wohnhaft gewesen,
22) Künne, Traugott Ferdinand Paul, Weber, geboren am 18. Februar 1867 in Langenberg und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,
17 Schütz, ermann Robert, geboren am 29. September 1867 in Niederböhmersdorf und zu⸗
letzt daselbst wohnhaft gewesen, ““
88
24) Backmann, Franz Wilhelm, geboren am 3. April 1867 in Triebes und zuletzt daselbst wohn⸗ haft gewesen, 1 88
25) Helfrecht, Gustav Heinrich Christian, ge⸗ boren am 23. November 1867 in Blankenstein und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,
26) Schönheiter, Anton Karl Friedrich, geboren am 12. November 1867 in Lobenstein und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,
27) Schulz, Franz Louis Eduard, geboren am 6. Januar 1867 in Lobenstein, zuletzt in Gera wohnhaft gewesen,
28) Fischer, Heinrich August,
20. Juli 1867 in Saalburg und zuletzt wohnhaft gewesen,
29) Roßbach, Karl Heinrich Hermann, geboren am 25. März 1867 in Schleiz und zuletzt daselbst wohnhbaft gewesen, 30) Thiem, Hermann Heinrich Ernst, am 15. Oktober 1868 in Oßla und zuletzt wohnhaft gewesen,
31) Pätzold, Karl Wilhelm Hermann, geboren am 27. Januar 1868 in Röttersdorf und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,
32) Ehrhardt, Wilhelm Friedrich Max, geboren am 21. Mai 1868 in Wurzbach und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen,
33) Schäffler, Hermann Gustav, geboren am 28. November 1868 in Wurzbach, zuletzt in Elias⸗ brunn wohnhaft gewesen, 8
34) König, Gustav Hermann, Fabrikarbeiter, ge⸗ boren am 7. März 1867 in Triebes und zuletzt da⸗ selbst wohnhaft gewesen, 1
35) Schäffler, Karl Friedrich Richard, geboren am 12. April 1868 in Klettigshammer und zuletzt daselbst wohnhaft gewesen, .
wegen Verletzung der Wehrpflicht auf Grund von §. 140 Ziffer 1 St.⸗G.⸗B. durch Beschluß der Strafkammer I. des gemeinschaftlichen Landgerichts hier vom 22. Februar dss. Js. das Hauptverfahren vor der II. Strafkammer hier eröffnet und durch diesen Beschluß das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Abwesenden mit Beschlag belegt worden ist. 8
Gera, den 6. März 1890. 1
Die Staatsanwaltschaft bei dem beeige Landgericht. orey.
geboren am daselbst
geboren daselbst
2) Zwangsvollstreckuͤngen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
[706141 Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Tempelhof Band 21 Nr. 890 auf den Namen des Magistratssekretärs a. D. Hermann Soechting hier eingetragene, an der Straße 23 be⸗ legene Grundstück am 2. Mai 1890, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grund⸗ stück ist mit einer Fläche von 6 a 21 qm weder zur Grundsteuer, noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige
orderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden 5 oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ge⸗ ringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die be⸗ rücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens berbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. Mai 1890, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden.
Bexlin, den 21. Februar 1890. 3
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52
1706122 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 160 Nr. 7006 auf den Namen des Architekten Her⸗ mann Fiebig hier eingetragene, Wolgasterstraße belegene Grundstůück am 5. Mai 1890, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrich⸗ straße Nr. 13, Hof, Flügel C. Erdgeschoß, Zim⸗ mer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 6 ℳ% 42 ₰ Reinertrag und einer Fläche von 9 a 11 qm zur Grundsteuer, zur Gebäude⸗ steuer aber noch nicht veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 42, ein⸗ esehen werden. Alle Realberechtigten werden aufge⸗
ordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über⸗
“
Betrag aus dem
Kapital,
E Ansprüche, deren Vorhandensein oder etrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins⸗ besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumelden und, falls der be⸗ treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des -geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurüͤck⸗ treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Ein⸗ stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗ schlags wird am 5. Mai 1890, Mittags 12 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet erden. Berlin, den 24. Februar 1890. Königliches Amtsgericht 1I. Abtheil 5
170613]1 Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im G⸗undbuche von den Invalidenhaus⸗Parzellen Band 10 Nr. 355 auf den Namen des Kaufmanns Paul Matthies zu Baruth i./Mark, jetzt hierselbst, ein⸗ getragene, in der Straße I. belegene Grundstück in einem neuen Termine am 23. April 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße 13, Hoß lügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit einer Fläche von 5 a 15 qm weder zur Grundsteuer, noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu vencstes widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 23. April 1890, Nachmittags 1¼ Uhr, an Gerichtsstelle wie oben bezeichnet verkündet werden. Berlin, den 5. März 1890. . Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.
8
1706111 Zwangsversteigerung. „Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Charlottenburg Band 20 Nr. 764 auf die Namen der Körniglichen Regierungs⸗ Baumeister Albert Knispel und Richard Linde⸗ mann zu Charlottenburg eingetragene, in der Brücken⸗Allee, an der Berliner Stadteisenbahn be⸗ legene Grundstück am 1. Mai 1890, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstr. Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 6 ℳ 69 ₰ Reinertrag und einer Fläche von 14 a 26 am zur Gyxund⸗ steuer veranlagt Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von 1n auf den Ersteher über⸗ gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder 1 Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht her⸗ vorging, insbesondere derartige Forderungen von Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feftstellun des geringsten Gebols nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksich⸗ tigten Ansprüche im Range zurücktreten. ie⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 1. Mai 1890, Mittags 12 Uhr, an oben bezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden. A“ Berlin, den 25. Februar 1890. “ Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.
9