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Feohstoffen im Jabre 1889 beläuft sich gegen den Durchschnitt der
revidirt worden. Die Rüdorff'sche Ausgabe des Strafgesetzbuches hat
läazssung Berlin gearbeitet. Die zur Verfügung stehenden Reserven be⸗
beute den Diskont auf 4 % herabgesetzt. ⸗ A
Jahre 1887 und 1888 auf 60 Millionen und gegen den Durchschnitt der Jahre 1885 und 1886 auf 72 Millionen Lire. Die Steigerung entfällt namentlich auf den Bedarf der Baumwoll⸗, Seiden⸗ und Metall⸗ Industrie. Diese Thatsachen sprechen für die Erstarkung der italienischen Industrie unter dem Schutz des italienischen General⸗ tarifs von 1887 8 8
Literatur.
Die Verlagsbuchhandlung von J. Guttentag (D. Collin in Berlin hat soeben in der beliebten handlichen Ausgabe ie) „Guttentag'’ schen Sammlung Deutscher Reichs⸗Gesetze, Text⸗Ausgaben mit Anmerkungen“ veröͤffentlicht:
Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich. Nebst den gebräuchlichsten (Post, Impfen, Presse, Marken⸗ schutz, Personenstand, Wucher, Nahrungsmittel, Schankgefäße, Sprengstoffe, Sozialdemokratie u. s. 88 Text⸗Ausgabe mit Anmerkungen von Dr. Hans Rüdorff. Fünfzehnte Auf⸗ lage. Taschenformat; kartonnirt 1 ℳ — Diese neue Auflage der bekannten und geschätzten Taschenausgabe des Straf⸗ gesetzbuches ist unter eingehender Berücksichtigung der Rechtsprechung des Reichsgerichts abermals vermehrt und gründlich überarbeitet und
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sich in Folge ihrer musterhaft sorgfältigen und klaren Bearbeitung sortgesetzt allgemeiner Gunst und Beliebtheit zu erfreuen. Die zahlreichen Auflagen legen für diese Beliebtheit vollgültiges Zeugniß ab.
Reichs⸗Gewerbe⸗Ordnung mit den für das Reich erlas⸗ senen Ausführungsbestimmungen. Text⸗Ausgabe mit Anmerkungen und Sachregister von T. Ph. Berger, Regierungs⸗Rath. Zehnte Auflage. Taschenformat; kartonnirt. Preis 1 ℳ 25 ₰. — Von diesem Bändchen ist abermals eine neue und zwar schon die zehnte Auflage nöthig geworden. Bei den vielfachen und einschneidenden Aenderungen, denen die Gewerbegesetzgebung in den letzten Jahren unterworfen war, ist es für die Interessenten von besonderem Werth, nicht nur eine vollständige, sondern auch eine korrekte Ausgabe zu er⸗ werben, und wir können die Berger'’sche Ausgabe als unbedingt zu⸗ verlässig empfehlen. “
Konkursordnung mit Einführungsgesetz, Nebengesetzen und Ergänzungen. Text⸗Ausgabe mit Anmerkungen und Sachregister von R. Sydow. Vierte vermehrte Auflage. Taschenformat; kartonnirt. Preis 80 ₰. — Auf 18 Seiten ist dem Buche ein kurzer, leicht ver⸗ ständlicher Ueberblick vorangestellt, der in das System und die Natur des Konkursrechts einführt und zur Erkenntniß desselben wesentlich beiträgt. In den den Gesetzen beigegebenen kurzen Noten findet sich der Hinweis auf die Parallelen, einschlagenden anderen Gesetze, Gesetz⸗ gebungsverhandlungen und gerichtlichen Entscheidungen. Hierdurch empfiehlt sich das Büchelchen ganz besonders zum gewöhnlichen Handgebrauche bei der Rechtsprechung und den geschäftlichen Ab⸗
Handel und Gewerbe.
Berlin, 11. März. (Bericht über Kartoffelfabrikate von C. H. Helmeke in der „Zeitschr. f. Spir.⸗Ind.“) Der Verkehr in trockener Kartoffelstärke und Mehl war in der verflossenen Woche ein etwas besserer; derselbe basirte hauptsächlich auf Umsätzen in disponibler Waare prompter oder kurzer Lieferung. Die Preise haben sich indeß nicht gebessert und neigten sich eher noch zu Gunsten der Käufer. Zu notiren ist für übliche Prima⸗Stärke und Mehl 14,25 — 15 ℳ ab den schlesischen, posenschen und vommerschen Sta⸗ tionen, 15,20 — 16 ℳ ab den märkischen und sächsischen Stationen; abfallende Prima⸗Qualitäten sind 30 —- 50 ₰ pro Sack bil⸗ liger; für Secunda ⸗Qualitäten wurden bezahlt 12 — 13 ℳ und für Tertia⸗Qualitäten 10,25 — 11,50 ℳ ab Station. — Feuchte Kartoffelstärke war unverändert, ebenso Zucker, Syrup und Dextrin. Zu notiren ist frei Berlin: Feuchte Kartoffel⸗ stärke 7,75 ℳ, e Kartoffelmehl, je nach Qualität 16 à 17 ℳ, Sekunda Kartoffelmehl 13,75 à 15 ℳ, Prima Kartoffelstärke 15,80 à 16,50 ℳ, Sekunda Kartoffelstärke 13 à 15 ℳ, Prima weißer Kartoffel⸗Syrup 42 ° prompt 18,50 à 18,75 ℳ, do. do. per März 18,50 à 18,75 ℳ, do. gelber prompt 17 à 17,50 ℳ, do. do. per März 17 à 17,50 ℳ, do. weißer Föb prompt 18,75 ℳ, do. do. per März 18,75 ℳ, do. gelber per März 17 à 18 ℳ, Prima Dextrin prompt 25 à 25,50 ℳ, Krystallinischer Kartoffelzucker 99 % 44 ℳ, Krystallinisches Nachprodukt 80 % 17 à 18 ℳ —
— Vom oberschlesischen Steinkohlenmarkt berichtet die „Schles. Ztg.“: Die Frostkälte, welche noch zu Anfang voriger Woche herrschte, hat einem wahren Frühlingswetter Platz gemacht; wenn in Folge dessen auch der Absatz von Hausbrandkohlen schwächer geworden ist, so ist doch weder in der Lebhaftigkeit des Versandtverkehrs eine Aenderung eingetreten, noch in der Förderung der Gruben ein Rückgang, bemerkbar geworden. Da in Verbrauchskreisen die Besorgniß vor etwaigen Be⸗ wegungen unter den Bergleuten noch nicht geschwunden ist, so ist der Begehr nach Steinkohlen aller Sortimente ein unausgesetzt reger. Die Kohlenpreise haben sich, entgegen der bisherigen Praxis, nach welcher mit dem 1. März niedrigere Preise einzutreten pflegten, nicht geändert, sind vielmehr, dem von der Königin Luise⸗Grube gegebenen Beispiele entsprechend, von den Großhändlern, weniger von den übrigen Gruben, erhöht worden. Von der württembergischen Kohlengesellschaft Groß u. Co. zu Stuttgart sind in Folge der enormen Steigerung der Kohlenpreise im Ruhr⸗ und Saarrevier an die meisten oberschlesischen Bergwerksverwaltungen wegen bedeutender und dauernder Bezüge Anfragen gerichtet worden. Jedoch ist der Versand oberschlesischer Kohlen nach Württemberg, sofern nicht eine Herabsetzung der hohen Tarifsätze gelingt, vor der Hand ohne Aussicht. Die Fabrikation von Koks geht in ungeschwüächtem Maße vor sich, da die Produktion der Nachfrage nicht genügt. Die Kokesanstalten werden daher ver⸗ schiedentlich vergrößert, so z. B. auf Hubertushütte durch eine Batterie Appolt'scher Oefen mit Vorrichtung zur Theer⸗ und Am⸗ moniakgewinnung. Zu Beginn voriger Woche ist die neue große Separationsanlage auf der Hoherzollern⸗Grube in Betrieb gesetzt worden; damit hat der Verkauf von Förder⸗ und Kleinkohlen da⸗ selbst aufgehört. 8
— Der Aufsichtsrath der Breslauer Wechslerbank beschloß der am 9. April cr. stattfindenden ordentlichen Generalversammlung vorzuschlagen, nach Abschreibung von 100 000 ℳ vom Contocorrent
und der Grundstücks⸗Reserve, sowie der Dotirung beider Reservefonds mit 279 000 ℳ eine Dividende von 7 % zu vertheilen und 41 000 ℳ auf neue Rechnung vorzutragen. 1
— Der Aufsichtsrath des Schlesischen Bankvereins bat beschlossen, der Generalversammlung die Vertheilung von 8 % Dividende pro 1889 vorzuschlagen. Der Reingewinn beträgt 2 133 350 ℳ gegen 1 615 452 ℳ im Vorjahre. Auf allen Conten sind Mehrgewinne erzielt, namentlich günstig hat die Zweignieder⸗
tragen 3 ½ Millionen Mark oder circa 16 % des auf 22 ½ Millionen
Mark erböhten Aktienkapitals.
Leipzig, 12. März. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. März 5,02 ½ ℳ, pr. April 5,02 ½ ℳ, pr. Mai 5,05 ℳ, pr. Juni 5,02 ½ ℳ, pr. Juli 5,02 ½ ℳ, pr. August 5,02 ½ ℳ, pr. September 5,02 ½ ℳ, pr. Oktober 5,00 ℳ, pr. November 5,00 ℳ, pr. Dezember 5,00 ℳ Umsatz 90 000 kg. Stetig. 1
London, 12. März. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen⸗ ladungen angeboten.
— 13. März. (W. T. B.) Die Bank von England hat
84
Verkehrs⸗Anstalten.
ge tern Abend das 5. Jahresfest des Kapellenvereins begangen.
ist in Brindisi eingetroffen und Felangt, wie „W. T. B.“ meldet, für Berlin voraussichtlich am 15. d. M. Vormittags zur Ausgabe. Hamburg, 12. März. (W. T. B.) Der Postdampfer „Helvetia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute Mittag Seilly passirt. 8 London, 12. März. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Rosl in Castle“ hat heute auf der Heimreise Madeira vpassirt. Der Castle⸗Dampfer „Drummond Castle’ ist heute auf der Ausreise von London abgegangen. — Der Union⸗Dampfer „Athenian“ ist heute auf der Ausreise von Madeira abgegangen. 5 8 Theater und Musik.
He “ . Die nächste Zusammenstellung von „Faust I. Theil“ und „Faust's Tod“ findet in Fassner Woche statt, und zwar wird am Montag, 17., Faust I. Theil und am Mittwoch, 19., Faust'’s Tod gegeben. Sug-Afee nge bi, deren künstlerisch
Die Concertsängerin Frl. ice Barbi, deren künstlerische Leistungen bereits vortheilhaft bekannt sind, gab gestern einen Lieder⸗ Abend, für welchen sie ein sehr gut gewähltes Frelenah. aufgestellt hatte. Außer mehreren italienischen Arien von Astorga, Buononcini, Marcello und Paestello, die, aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammend,) von höherem Kunstwerthe sind als die meisten Arien neuerer Italiener, sang die Künstlerin noch eine reiche Anzahl deutscher Lieder von Brahms, Schumann und Schubert, in deren Vortrag die höchft begabte Sängerin ihre klangvolle, besonders in der Mittellage sehr ausgiebige Stimme vortrefflich zur Geltung brachte. Zu einer musterhaften künstlerischen Ausbildung gesellt sich eine höchst lebendige, oft leidenschaftlich erregte Ausdrucksweise, die zwar stets den Hörer zu fesseln im Stande ist, jedoch mitunter zu Uebertreibungen neigt, die vielleicht in dem jugendlichen, feurigen Temperament der Sängerin ihren Grund haben. Ihren Vorträgen folgte reicher und enthusiastischer Beifall, welcher sich zu mehrmaligen Hervorrufen steigerte und der Concertgeberin Veranlassung gab, das „Ständchen“ von Brahms, das Lied von Schumann „Wenn ich in Deine Augen seh’“ und Schubert'’s „Wohin“ zu wiederholen. Außerdem erfreute sie das zahlreich erschienene Publikum noch durch einige Zugaben, die in dem Schubert'schen „Sah ein Knab' ein Röslein stehn“ und einem kleinen anmuthigen Liede von Godard bestanden. Unterstützt wurde das Concert durch den rühmlichst bekannten Pianisten Hrn. José Vianna da Motta, der im Vortrage mehrerer Klavierstücke von Schubert, Chopin und Liszt sein virtuoses Spiel, im
länzendsten Licht erscheinen ließ. Der klangvolle Bechstein'sche Flügel am ihm hierbei sehr zu Statten. 1 Philharmonie. 1“ 8.
In dem gestrigen populären Concert lernten wir eine interessante Novität, eine Suite in fünf Sätzen von Moritz Moszkowsky kennen, die mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde, und die der Komponist selbst leitete. Am meisten gefiel der Scherzosatz, das sehr melodiös gehaltene Andante und der durch seine rythmische Lebendigkeit sich auszeichnende Schlußsatz. Der vorzügliche Orgelvirtuose Hr. Dr. Rei⸗ mann, der in dem Präludium und Fugensatz dieser Suite mit⸗ wirkte, trug noch einige Soli für Orgel vor, die mit großem Beifall aufgenommen wurden. Gleiche Anerkennung erwarb sich auch das Philharmonische Orchester, das unter Hrn. Kogel's Leitung noch Fübökere Orchesterkompositionen mit gewohnter Vortrefflichkeit aus⸗
Im Beisein Ihrer Majestät der Kaiserin wurde vor⸗
Dem vom General⸗Major von Bülow erstatteten Jahresbericht, der sich hauptsächlich mit dem jetzt bald vollendeten Bau der Ge⸗ dächtnißkirche in der Ruppinerstraße beschäftigte, entnimmt die „Nordd. Allg. Ztg.“ Folgendes. Der Bau wird im Ganzen 250 000 ℳ kosten, wovon 23 000 ℳ auf den Erwerb des in der Straßenfront liegenden Grundstücks kommen. 70 000 ℳ sind noch aufzubringen. Das Gedächtniß der beiden entschlafenen Kaiser Wil⸗ helm 1. und Friedrich III. sollte in der Gedächtnißkirche durch knieende Sandsteinfiguren der beiden Kaiser gefeiert werden. Man ist jedoch davon abgekommen und will die Erinnerung an die Kaiser jetzt in der Weise wach erhalten. daß die vor der sieben Meter von der Straßen⸗ front eingerückten Kirche vorspringenden glatten Wände der Nachbar⸗ häuser mit gothischen Bögen verziert, mit Epheu und wildem Wein be⸗ zogen und an passenden freibleibenden Stellen auf der einen Seite mit den Sprüchen: „Ich will ihn sättigen mit langem Leben und will ihm zeigen mein Heil“ (Ps. 91), sowie „Das Andenken der Gerechten bleibet im Segen“ versehen werden. Dadurch tritt Jedem der Kaiser Wilhelm I. entgegen. Auf der gegenüberliegenden Wand, die mit Epheu bepflanzt wird, soll der an Kaiser Friedrich erinnernde Spruch angebracht werden: „Ich halte es dafür, daß dieser Zeit Leiden der Herrlichkeit nicht werth sei, die an uns soll offenbaret werden.“
Im Hause der großbritannischen Botschaft fand laut Mittheilung des „Berl. Fremdenbl.“ am Dienstag Abend bei Sir Ed. Malet und dessen Gemahlin ein größeres Mahl statt, welches das Bot⸗ schafterpaar zu Ehren des Offiziercorps des 1. Garde⸗Dra⸗ goner⸗Regiments Königin von Großbritannien und Irland veranstaltet hatte. Zur Feier des 75 jährigen Regiments⸗ Jubiläums hatte die Königin dem Offiziercorps bekanntlich eine prachtvolle massiv silberne, inwendig vergoldete Schale zum Geschenk gemacht, deren Ueberbringer Colonel Russel zum Festdiner geladen war. Bei dem gestrigen Diner in der Botschaft war das gesammte Offiziercorpcs vom Regiments⸗Commandeur Oberst⸗Lieutenant von Kotze bis zum jüngsten Second⸗Lieutenant vereinigt. Zu den Geladenen gehörte auch der Staatssekretär Graf Bis⸗ marc. Bei der Tafel brachte zunächst der Botschafter die Gesundheit Sr. Majestät des Kaisers aus, worauf Oberst⸗ Lieutenant von Kotze auf das Wohl der Königin von England trank. Sodann erhob sich der Botschafter noch einmal, um auf das 1. Garde⸗Dragoner⸗Regiment, dessen Chef die Königin ist, zu toasten, während Graf Bismarck die Herren aufforderte, mit ihm ihre Gläser auf das Wohl von Lady Malet zu leeren. Zu dem Diner waren auch sämmtliche Herren der Botschaft geladen.
Zur Vorfeier des gestrigen Geburtstages des Prinz⸗ Regenten Luitpold von Bavyern fand vorgestern Abend im Hotel Kaiserhof ein glänzendes Diner statt, zu welchem sich, dem „Berl. Fremdenbl.“ zufolge, einige 90 Theilnehmer vereinigt hatten. Der Gesandte Graf Lerchenfeld brachte zunächst einen Toast auf Se. Majestät den Kaiser, sodann einen solchen auf Se. König⸗ liche Hoheit den Prinz⸗Regenten Luitpold aus.
Ein Wohlthäter, der nicht genannt sein möchte, übersandte, wie das „Dtsch. Tagebl.“ meldet, dieser Tage der Verwaltung des Krankenhauses am Friedrichshain 600 in Lichtdruck aus⸗ geführte Bilder weiland Sr. Majestät Kaiser Wilhelm's I. mit dem Bemerken, dieselben unter die Patienten zur Vertheilung ge⸗
langen zu lassen. “
Der bekannte Antiquar Leo Liepmannssohn in Berlin veranstaltet am 18. März in seinen Geschäftsräumen, Berlin W., Charlottenstr. 63, eine Auktion, auf welche wir die Aufmerksam⸗ keit unserer Leser lenken möchten. Sie umfaßt nur 612 Nummern; diese sind aber sämmtlich von mehr oder weniger hervorragendem
nteresse. Zur Versteigerung kommen in erster Linie vorzüg⸗ Uche Handzeichnungen und Aquarellen alter und neuer Meister, gemalte Initialen, fast ausnahmslos von her⸗ vorragender Schönheit. Dann folgt eine kleine Auswahl von illustrirten und kunstgeschichtlichen Werken
prächtigen Holzschnitten von Adolf Menzel, des Grafen von Breunner⸗ Enkevoörth „Römisch kaiserlicher Majestät Kriegsvölker“. Ferner werden versteigert die Konturzeichnungen für die Pastellgemälde des bekannten Berliner Porträtmalers Christian Tangermann, ungefähr 400 Blatt Porträts der hervorragendsten Berliner Persoönlichkeiten, ein⸗ schließlich der Königlichen Familie, aus dem Anfang dieses Jahr⸗ hunderts. Den Schluß der Auktion bildet ein besonders für die preußische Militärgeschichte sehr interessantes Album von 100 Blatt mit den Autographen und Zeichnungen der Potsdamer Kadetten aus dem Jahre 1832, unter denen sich Namen der bervorragendsten Offi⸗ ziere des preußischen Heeres befinden — Der Katalog wird gratis und franco an Alle versandt, welche sich an Leo Liepmannssohn’s Antiquariat wenden.
Frankfurt a M., 13. März. (W. T. 2 Der bisherige Direktor der allgemeinen Elektrizitäts⸗Gesellschaft Oskar von Miller ist in den Vorstand der internationalen elektrischen Ausstellung für 1891 eingetreten und zum Vize⸗Präsidenten desselben ernannt worden. Der Vorstand hat ihm den Hauptantheil an der technischen Leitung der Ausstellung übertragen.
It Koblenz. Eine die hiesigen Gymnasiallehrer, Volksschul⸗ lehrer und Lehrerinnen zu patriotischen Leistungen auf dem Gebiete der Ausbildung der Jugend anspornende Stiftung hat der katholische Priester Franz Xaver Jaeckel, ein ge⸗ borener Koblenzer, welcher zu Kingston in Jamaika wirkte und dort verstorben ist, als früherer Schüler des hiesigen Gymnasiums ge⸗ macht und dem letzteren zur Verwaltung überwiesen. Die Zuwen⸗ dung besteht in dem Gesammtnachlasse von etwa 70 — 75 000 ℳ Der Verstorbene hat bestimmt, daß seine noch lebende Schwester Zeitlebens die Zinsen des Nachlasses beziehe, demnächst aber der Zins⸗ ertrag abwechselnd im ersten Jahre demjenigen Gymnasiallehrer, im zweiten Jahre demjenigen Volksschullehrer und im dritten Jahre der⸗ jenigen Lehrerin zugewendet werde, welche nach der Ansicht des Direktors und der beiden ältesten Oberlehrer des hiesigen Königlichen Gymnasiums in Schrift, Dichtung oder That zur Erziehung der W.“ oder zur Ehre des Vaterlandes das Beste geleistet aben.
Chemnitz. (Chemn. Tagebl.) Das Hauptblatt der sozial⸗ demokratischen Partei für Chemnitz und Umgegend, „Die Presse“, hatte es sich seit Ende vorigen Jahres zur Aufgabe gemacht, eine An⸗ zahl Gastwirthe aus Stadt und Land, welche Inhaber von Sälen sind und diese Lokale der gedachten Partei zur Abhaltung von öffentlichen Versammlungen nicht zur Verfügung stellten, den Verruf zu erklären und zu boycottiren, um das Pnblikum vom Ver⸗ kehr bei den betreffenden Wirthen abzuhalten und die Letzteren durch die ihnen hieraus erwachsenden Nachtheile zur Hergabe ihrer Räume für Arbeiterversammlungen gefügig zu machen. Durch dieses immer größere Dimensionen annehmende Ge⸗ bahren sah sich die Behörde veranlaßt, einzuschreiten. Sie erhob gegen den Redacteur sowie gegen den Heraus⸗ geber des obengenannten Blattes, die Hrrn. Sust und Buch⸗ druckereibesitzer Ludwig, auf Grund des §. 360, 11 des Reichs⸗ Strafgesetzbuchs Anklage. Am 11. März fand vor dem Königlichen Schöffengericht hierselbst die Hauptverhandlung gegen genannte beide Herren statt. Sie wurden wegen Verübung groben Unfugs zu je 4 Wochen Haft und Tragung der Kosten verurtheilt. Das Gericht war zu diesem Urtheil dadurch veranlaßt worden, weil durch die fortgesetzte Boycottirung eine nicht unerhebliche Aufregung unter dem Publikum entstanden war, und weil nicht nur ein großer Theil Gastwirthe, sondern auch viele andere Geschäftsleute dadurch erheblich geschädigt wurden.
Meiningen, 10. März. (Magd. Ztg.) Die Inhaber der weit bekannten Firma B. M. Strupp haben anläßlich des auf den 11. d. M. fallenden Jubiläums des 150 jährigen Bestehens der Firma die Summe von 30 000 ℳ zu einer Strupp'schen Stiftung dem Magistrat überwiesen, aus deren Erträgniß den Armen hiesiger Stadt ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses alljährlich im De⸗ zember Holz und Kohlen geliefert werden sollen.
London, 12. März. (A. C.) Die neue Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth ist kaum dem öffentlichen Verkehr über⸗ geben und schon hat sich ein Unfall auf derselben w Ein Güterzug fuhr gestern über die Brücke, als der zur Zeit herrschende heftige Wind einen Ballen Baumwolle von einem Wagen wehte, was zur Folge hatte, daß mehrere Wagen entgleisten, in Folge dessen der Verkehr zeitweise stockte.
Cardiff, 12. März. (W. T. B.) Die Zahl der durch die Explosion auf der Grube „Morpha“ Getödteten beträgt, wie nunmehr festgestellt. 88.
Paris, 12. März. (W. T. B.) Wie die Blätter aus Dün⸗ kirchen melden, ist das Gebäude der dortigen Filiale der Bank von Frankreich in der Nacht vollständig nieder⸗ gebrannt. Der Schaden soll 300 000 Fr. betragen. Die
Bücher und Werthpapiere sind gerettet.
St. Petersburg. Das Projekt des Jermak⸗Denkmals, welches in Nowotscherkassk aufgestellt werden soll, ist nach der „Now. Wr.“, vom Minister des Innern bestätigt. Das Denkmal wird die Statue des berühmten Kosaken⸗Hetmans Jermak in Lebens⸗ größe auf einem Felsen stehend darstellen. Der Eroberer Sibiriens steht baarhaupt da und hält in der Linken die goldene sibirische Zaren⸗Krone, in der Rechten das Zaren⸗Banner mit dem Reichs⸗ Adler jener Zeit. Jermak ist mit einem Panzerhemd bekleidet und bewaffnet. Auf dem Felsen werden entsprechende Inschriften gemacht. Die Errichtung des Denkmals ist von der damit betrauten Kom⸗ mission dem Akademiker Mikeschin aufgetragen und wird wahr⸗ scheinlich gegen Ende dieses Jahres fertig sein.
Brüssel, 11. März. (St.⸗A. f. W) König Leopold hat bei einem der ersten Goldarbeiter Brüssels eine prachtvolle goldene Kassette in Arbeit gegeben. Das Werk wird auf dem feinciselirten Deckel das von Edelsteinen umgebene Medaillonbildniß Stanley 8 zeigen, für den es bestimmt ist. In dieser Kassette wird dem be⸗ rühmten Reisenden der Leopolds⸗Orden überreicht werden.
Kopenhagen. Ueber die Strandung des Kieler Dampfers „Wilhelm“ schreibt die „Berlingske Tidende“ aus Agger: Am 4. März, Abends 8 ½ Uhr, während ein heftiger Sturm aus SW. herrschte, bemerkte man in Agger, daß ein Dampfschiff etwas südlich vom Dorfe auf Oesteragger Strand aufgelaufen sei. Die Mannschast bei der Rettungsstation zu Agger wurde schleunigst alarmirt und begab sich mit Rettungsboot und Raketen⸗ Apparaten versehen nach der Strandungsstätte. Der Transport der Apparate war sehr beschwerlich, die See ging außerordentlich hoch und wälzte sich in die Landenge; auch herrschte starker Eisschlag. Bei der Strandungsstätte (eine halbe Meile südlich von der Rettungsstation) um 10 ½ Uhr angekommen, fand man das Schiff mit der Seite dem Lande zugekehrt, etwa 100 Ellen von demselben ab, und die Schiffsbesatzung stand auf der Kommandobrücke. Eine Rakete wurde abgefeuert und sie legte die Raketenleine zwischen die Masten, gerade über die Brücke, und so dauerte es nicht lange, bis die gewöhnliche Verbindung etablirt war. In einer halben Stunde war die ganze aus neun Mann bestehende Besatzung mittelst des Rettungsstuhls wohlbehalten gelandet. — „Wilhelm“, Kapitän Dahmke, befand sich auf der Reise von Stockton nach Lübeck mit Eisenplatten. Der starke Sturm veranlaßte die Strandung. Das Schiff ist wahrschein⸗ lich ein Wrack, dagegen hofft man einen Theil der Ladung bergen zu können, da das Schiff so dicht am Lande steht. “
5 Die mittels des Reichs⸗Postdampfers „Habsburg“ be⸗ förderze Post aus Australien (Abgang aus Sydney am 3. Februar)
allerersten Ranges einschließlich ein vorzügliches Exemplar der „Oeuvr e Fréd 2 le Grand“ mit den bekannte
Versteunerte Rübenmengen, sowie Einfuhr und Ausfuhr von Zucker im deutschen Zollgebiet im Monat Februar 1890.
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 13. März
No. 65.
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den Monaten August 1889 bis Januar 1890. usammen in den Monaten August 1889 bis Februar 1890
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1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
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Der gegen die Arbeiter August Kossian und
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uns unterm 21. Februcar 1890 erlassene Steckbrief
ist erledigt. Rummelsburg i. Pomm., den 10. März 1890.
- Königliches Amtsgericht.
[70790] Beschluß.
Auf Bericht des Landgerichtsraths Dr. Weber auf Antrag der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Fahnenflüchtigen Jakob Huber, geboren den 24. April 1869 zu Arzenheim, Kreis Colmar, bis zur Höhe von dreitausend Mark mit Beschlag belegt. „Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Ver⸗ fügung im „Deutschen Reichs⸗Anzeiger“ sowie im „Elsässer Tagblatt“ verordnet.
Colmar, den 26. Februar 1890.
Kaiserl. Landgericht, Strafkammer. gez. Rauschkolb. Weber. Dr. Weber. a. 1“.“ Der Landgerichtssekretär.
iebels. 5 [70791] Beschluß. 8 1
Auf Bericht des Landgerichtsraths Dr. Weber, auf Antrag der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft, wir das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Fahnenflüchtigen Camillus Eugen Link, geboren den 5. November 1869 zu Bar⸗le⸗Duec (Frankreich) 59 sur Höhe von dreitausend Mark mit Beschlag belegt. 1 „Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Ver fügung im „Deutschen Reichs⸗Anzeiger“ sowie i den „Elsässischen Nachrichten“ verordnet.
Colmar, den 15. Februar 1890.
Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Rauschkolb. Weber. Dr. Weber. Beglaubigt: Der Landgerichtssekretär: (L. S.) Diebels. 3 [70733] Beschluß.
Auf Bericht des Landgerichtsraths Dr. Weber auf Antrag der „Kaiserlichen Staatsanwaltschaf wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermöge des Fahnenflüchtigen Faver Frieß, geboren de 14. Juli 1869 zu Meienheim, Kreis Gebweiler, bi zur Höhe von dreitausend Mark mit Beschlag be
egt. „Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Ver⸗ fügung im „Deutschen Reichs⸗Anzeiger“ sowie im „Gebweiler Kreisblatt“ verordnet.
Colmar, den 12. Februar 1890.
Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Rauschkolb. Weber. Dr. Weber. 8 .1“ Der Landgerichtssekretär:
Diebels. [70789] .“
In der Strafsache gegen den Rekruten Georg Girodat aus dem Landwehrbezirk Mülhausen geboren am 23. April 1869 zu Pfastatt, zuletz daselbst wohnhaft, wegen Fahnenflucht, wird, da der Angeschuldigte Girodat des Vergehens gegen §. 69 des Militär⸗Strafgesetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund der §§. 480, 326 der Stec. prozeßordnung §. 246 Milit.⸗Str.⸗G.⸗H. zur Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens auf Höhe von 3000 ℳ das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffent⸗ lichung dieser Beschlagnahme außer im „Deutschen Reichs⸗Anzeiger“ in der „Neuen Mülhauser Zeitung“ angeordnet.
Mülhausen, den 25. Februar 1890. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Rummel, Hoppe, Kayser.
Zur Beglaubigung: Der Landgerichtssekretär: (L. S.) Heckelmann.
Qʒõõẽ:s——sẽsẽsẽẽyyẽsIñFsUñ“NRER¶EEERRRRRééé¶ᷓéVZp„ 2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
[7082al Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 130 Nr. 6113 auf den Namen des Malermeisters Heinrich Holz in Berlin eingetragene, in der Weißenburgerstraße, angeblich Nr. 44, belegene Grundstück am 2. Mai 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 2,16 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 6 a 14 qm nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige bschäßuggen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht
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von selbst auf den Ersteher Übergehenden An⸗ prüche, deren Poren, effte oder Pegehe aus dem rundbuche zur Zeit der Eintragung des —5 rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige rrderungen von Kapit vnch mfen⸗ wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs. termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge. boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗
ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen.