1890 / 119 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 17 May 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Deutsches Theater. Morgen wird „König Richard der Dritte“ und übermorgen „Der Pfarrer von Kirchfeld“ gegeben. Am Dienstag findet eine Aufführung von „Der Compagnon“ statt. Am Mittwoch beginnt Frl. Clara Drucker vom Stadt⸗Theater in Königsberg ein auf Engagement ab⸗ zielendes Gastspiel als Eva Drossen in Lindau's „Ein Erfolg“. Das weitere Repertoire der Woche ist folgendermaßen festgestellt: Donnerstag: „Der Unter⸗Staatssekretär“, Freitag: „Götz von Ber⸗ lichingen“, Sonnabend: „König Richard der Dritte“, Sonntag: „Der Sohn der Wildniß“.

Berliner Theater. b ““

Friedrich Mitterwurzer hat einige Tage in Berlin geweilt, die er dazu benutzte, an den im Berliner Theater stattfindenden Proben von Schiller’s „Räubern“ theilzunehmen. Zur Zeit absolvirt er ein kurzes Gastspiel am Hoftheater zu Braunschweig. Nach Erledigung des⸗ selben kehrt Friedrich Mitterwurzer hierher zurück, um seine künst⸗ lerische Wirksamkeit am Berliner Theater mit dem Franz Moor zu beginnen. Karl Sauermann vom Stadttheater in Magdeburg spielt am Dienstag als zweite Debutrolle die Titelrolle im „Demetrius“.

Das Repertoire vom 18. bis 24. Mai lautet: Sonntag: „Ein

ropfen Gift“. Montag: „Kean“. Dienstag: „Demetrius“. Mitt⸗ voch: „Kean“. Donnerstag: „A tempo“, „Der Weg durchs Fenster“, „Hexenfang“. Freitag: (35. Abonnements⸗Vorstellung): „Kean“. Sonnabend: „Die Räuber“. Anfang 7 ½ Uhr. Lessing⸗Theater.

Das Repertoire der nächsten Woche lautet: Sonntag: „Eine alltägliche Geschichte'“. Hierauf: „Ritterdienste“. Montag: „Die Ehre“. Dienstag: „Die große Glocke“. (Frl. Elsa Kühling a. G.) Mittwoch: „Eine alttägliche Geschichte“. Hierauf: „Ritterdienste“. Donnerstag: „Die Ehre“. Freitag: „Die große Glocke“. Sonn⸗ abend: „Eine alltägliche Geschichte“. Hierauf: „Ritterdienst Sonntag: „Die Ehre“.

Wallner⸗Theater. 8

Die von der Direktion neuerlich getroffene Einrichtung billigere Sommerpreise und Gartenconcert vor der Vorstellung und während der Zwischenakte hat sich glänzend bewährt. Das Theater war in letzter Zeit sehr gut besucht und die jetzigen Reper⸗ toirestücke „Hänschen“ und „Guten Morgen, Herr Fischer!“ versetzen das Publikum allabendlich in die heiterste Stimmung.

Kroll'’s Theater.

Bellini's „Nachtwandlerin“, welche morgen die zweite Gastrolle der Fr. Marcella Sembrich bildet, ist im Repertoire unserer Opern⸗ bühne ziemlich selten geworden und kommt nur noch bei Gast⸗ spielen bedeutender Sängerinnen vor. Der bierorts bestens bekannte Tenorist Hr. Henckesboven debütirt in der Partie des Elvin, während der Graf Rudolph von Hrn. Geißler, die Lisa von Frl. Schacko gesungen wird. Montag erscheint zum ersten Male in der laufenden Saison Lortzing's „Undine“ mit Frl. Gadsky in der Titelrolle, einer jugendlichen, talentbegabten neuen Sängerin; Hr. Demuth, der neue Bariton, singt den Kühleborn. Am Dienstag wird Weber’s „Freischütz“ wiederholt. Hr. Kronenberg, welcher am Freitag mit dem „Eleazar“ einen sehr schönen Erfolg erzielte und als ein ungewöhnlich stimmbegabter Tenorist hervortrat, singt an diesem Abend den „Max“. Das nächste Gastspiel des Hrn. Götze ist auf Sonnabend und die dritte Rolle der Fr. Sembrich auf Mittwoch

angesetzt. Adolph Ernst⸗Theater. „Der Goldfuchs“ begeht am kommenden Dienstag das Jubiläum der 100. Aufführung, welche in herkömmlicher Weise daselbst gefeiert werden wird.

Mannigfaltiges.

Zur bequemen Einlieferung von Packeten ist in Berlin, abgesehen von den zahlreichen Stadt⸗Postanstalten, auch durch die Packetbestelleinrichtungen und Packetwagen der Post Gelegenheit geboten. Sämmtliche im Dienst befindliche Packetbesteller sind zur Entgegennahme gewöhnlicher Packete Behufs Weiterbesorgung zur Post verpflichtet Auf schriftliche Aufforderung mittels Be⸗ stellschreibens oder Bestellkarte an das Kaiserliche Packet Postamt in Berlin N. (Oranienburgerstraße 70) findet sich der Packetbesteller zur Abholung der Packete in der Wohnung des Absenders be⸗ sonders ein. Die Bestellschreiben bez. Bestellkarten werden un⸗

entgeltlich befördert; für die von den Packetbestellern auf ibren Bestellfahrten eingesammelten gewöhnlichen Packete kommt außer dem Porto allgemein eine Nebengebühr von 10 zur Erhebung.

Im Polizei⸗Präsidialgebäude am Alexanderplatz trat, wie die „Voss. Ztg.“ mittheilt, am Dienstag unter Vorsitz des Stellvertreters des Polizei⸗Präsidenten, Ober⸗Regierungs⸗Raths Friedheim, die König⸗ liche Sanitaͤtskommission, zu der auch Vertreter der Stadtverwaltung gehören, zusammen, um die Frage betreffend die Anstellung von Gesundheits⸗Aufsehern zu berathen. Den Berathungen lag eine Denkschrift des Regierungs⸗ und Geheimen Medizinal⸗ Raths Dr. Pistor zu Grunde. In erster Linie handelt es sich um die Ueberwachung gesundheitsschädlicher Wohnstätten sowie um eine genaue Kontrole von Werkftätten, nament⸗ lich solchen zur Herstellung von Lebens⸗ und Genußmitteln. Auch die gesundheitsr erizeiliche Aufsicht über die Pflege der sogenannten Halte⸗ kinder wurde in den Bereich der Besprechung gezogen, desgleichen die sachverständige Ueberwachung der Sauberkeit in Höfen sowie endlich die Ueberwachung der Ausführung der vorgeschriebenen Desinfektion. Von allen Seiten wurde in der eingehenden Berathung anerkannt, daß es im höchsten Maße wünschenswerth sei, gerade auf dem Gebiet der sachverständigen Ueberwachung der Wohnungsverhält⸗ nisse in Berlin mit neuen positiven Schöpfungen hervorzutreten. Ueber die Mittel und Wege gingen die Meinungen noch auseinander, im Allgemeinen aber wurde der Wunsch ausgesprochen, in Anlehnung an die bestehende Organisation der Polizei (Revierpolizei) diese neuen Einrichtungen ins Leben zu rufen. Der gesundheitspolizeiliche Dienst wird durch praktische geschulte Unterbeamte außer in London schon in einer größeren Anzahl englischer Städte und neuerdings auch in Wien mit großem Erfolg geübt. Ein engerer Ausschuß wurde er⸗ nannt, um die weiteren Schritte vorzuberathen. 3

Breslau, 16. Mai. Wie der „Schles. Ztg.“ aus Ratibor telegraphisch gemeldet wird, schlug gestern in der Nähe von Slawikau, unweit der Grenze des Kreises Kosel, die den Verkehr über die Oder nach Thurze vermittelnde, gerade stark besetzte Fähre um, und 42 eben konfirmirte Kinder ertranken. Bisher sind erst 11 Leichen aufgefunden worden.

Eisenach. Die XIX. Wanderversammlung des Deut⸗ schen Photographen⸗Vereins findet hierselbst vom 27. bis 29. August 1890 statt. Mit derselben ist wiederum eine Ausstellung verbunden, an welcher sich Mitglieder und Nichtmitglieder betheiligen können. Anmeldungen werden an Hrn. Hofphotographen C. Remde in Eisenach oder an den Vorsitzenden Hrn. K. Schwier in Weimar erbeten.

Prausnitz, 15. Mai. (Schles. Ztg) Vom Fürsten von Hatzfeldt sind den zum Fürstenthum Trachenberg gehörigen Städten Trachenberg und Prausnitz drei bronzene Kaiserbüsten ge⸗ schenkt worden. Die beiden für Trachenberg (Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III.) haben ihre Aufstellung rechts und links vom Krieger⸗ denkmal erhalten, diejenige für Prausnitz (Kaiser Wilhelm I.) ist im Sitzungssaale des Rathhauses aufgestellt worden.

Köln, 14. Mai, (Köln. Ztg.) Unter Theilnahme der Spitzen der Civil⸗ und Militärbehörden wurde heute Nachmittag die allge⸗ meine Kriegskunst⸗Ausstellung eröffnet, die noch manche große Lücke aufweist, aber immerhin schon recht sehenswerth ist. Es sollen noch an 300 Aussteller fehlen. Zu gleicher Zeit fand die Er⸗ öffnung der ersten Provinzial⸗Thierschau des landwirth⸗ schaftlichen Vereins für Rheinpreußen, welche bis 19. d. M. dauert, im Kaisergarten statt.

Weimar. (B. B.⸗Ztg.) Die Goethe⸗Gesellschaft hat dieser Tage das vor Kurzem auf dem dortigen alten Jakobskirchhofe (wo auch Goethe's Gattin Christiane, geb. Vulpius, gebettet ist) wieder aufgefundene Grab der Weimari⸗ schen Hofschauspielerin Christiane Amalie Louise Becker’, geb. Neumann (geb. 15. Dezember 1778, gest. 23. September 1797), der besonders durch die ihr gewidmete Elegie „Euphrosyne“ in der literarischen Welt berühmt gewordenen dramatischen Schülerin Se mit einem Grabstein und eisernen Gitter schmücken assen.

8 8 8 &ꝙ I 88 Mannheim. (Schl. Ztg.) Kürzlich ist hier mit einem Kosten⸗ aufwande von 900 000 ein Musterschulhaus hergestellt worden Es enthält: 42 Lehrsäle, 2 Zeichensäle 2 Singsäle, 2 Handarbeits⸗ säle und eine Turnhalle; ferner 1 Aula, 2 Zimmer für das Rek⸗ torat, 2 Dienstwohnungen sowie 4 Carcer. In gesundheit⸗ licher Hinsicht und in Bezug auf fFeuersicherheit entspricht der Bau den höchsten Anforderungen. Statt der Holzbalken wurde, die Dachkonstruktion ausgenommen, Eisen verwendet. Die Lehrsäle,⸗ Zimmer, Gänge und Aula haben Betondecken. Die Fußböden der Lehrjäle bestehen aus Parquetriemen (meistens Eichen⸗ und Nuß⸗ baumholz), die in Asphalt liegen. Da kann von einer Staubansamm⸗ lung und von der Entwickelung von Bakterien wohl kaum die Rede sein. Die Gänge, welche mit Kleiderhaken und Schirmständern ver⸗ sehen sind, haben Terrazzoboden. Als Heizung ist die sogenannte Niederdruck⸗Dampfheizung benutzt. Im Kellergeschoß ist außer der Centralheizung ein Baderaum für Knaben und ein solcher für Mädchen mit je einem Ankleideraum. In jedem Baderaum haben drei Kinder Platz, sodaß 15 gleichzeitig baden können. Endlich ist im Erdgeschoß auch noch ein großer heller Raum zu finden, in welchem den Winter hindurch etwa 900 armen Kindern ¼ 1 Milch und ein Brötchen verabreicht wird. Die Dauer dieser wohlthätigen Einrichtung ist auf 90 Tage bemessen: es sind hierzu 20 250 1 Milch und 81 000 Brötchen erforderlich. Mit verschiedenen Bäckern ist ein Abkommen getroffen worden, wozach diese 40 Brötchen für eine Mark liefern.

Wien, 15. Mai. (Voss. Ztg.) Die Familiengruft der Grafen Auersperg in Schloß Thurn am Hart in Krain wurde Dienstag Nachts erbrochen. Die Thäter sprengten den Sargdeckel des Dichters Anastasius Grün (Anton Auersperg), hoben den rechten Rockflügel und knöpften den Rock an der Brust auf, um nach Orden, Schmuck, Uhr oder sonstigen Werthgegenständen zu suchen, ließen jedoch den Leichnam unbeschädigt. Der Umstand, daß die Thäter die werthvolle Gruftlampe mitnahmen, läßt auf lediglich diebische Absicht schließen. Auf der Leiche lagen mehrere angebrannte Schwefelhölzchen.

(F.) Malmö, 14. Mai. Wie die Landeskanzlei in Malmö bekannt macht, ist an der Küste bei Landskrona außer diversen Wrackstücken auch ein weißgemaltes Schiffsboot gezeichnet „Littuania⸗ Memel'“ an das Land getrieben.

London, 15. Mai. (A. C.) In den Londoner Gasfabriken werden gegenwärtig Versuche mit einem in Frankreich erfundenen und von englischen Ingenieuren verbesserten Verfahren gemacht, die Kohlen auf automatischem Wege in die Retorten zu schaffen

Reval. In den Wäldern des Grodnoschen Gouvernements haben bekanntlich die im Aussterben begriffenen Auerochsen ihre letzte Zufluchtsstätte gefunden. Nach einer im vergangenen Jahre vorgenommenen Zählung sind, laut „Rev. Ztg.“, von diesem seltenen Wilde annähernd noch 450 Stück vorhanden. Was das übrige Großwild der Grodnoschen Wälder betrifft, so zäblte man rund 350. Elenthiere, 264 Hirsche, 540 Rehe und 400 Wildschweine.

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Warschau, 16. Mai. (N A. Ztg) Ein Tomsker Spezial⸗ telegramm des „Kuryer Warsczawski“ meldet von einer großen Katastrophe in Tomsk, der sibirischen Universitätsstadt. Der Fluß Tom ist ausgetreten und hat meilenweit enorme Ver⸗ heerungen angerichtet. Eine große Anzahl Menschen ist ertrunken, der Verkehr ist vollständig unterbrochen. Außerdem legte eine Feuers⸗ brunst den größten Theil von Tomsk in Asche.

Washington, 14. Mai. (A. C.) Im Auftrage des Prinzen von Wales pflanzte heute Sir Julian Pauncefote, der britische Ge⸗ sandte, vor dem Grabe George Washington’'s in Mount Vernon eine junge Eiche, die im hiesigen, der Regierung gehörigen botanischen Garten aus einer Eichel, die Sir Julian Pauncefote aus England mitgebracht hatte, gezogen worden. Dieser junge Baum soll den nunmehr todten Baum ersetzen, den der Prinz während seines Besuches in den Vereinigten Staaten vor etlichen Jahren selber ge⸗ pflanzt hatte 8 28 1 8

N.b

. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

„Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

[10*88)] Steckbriefs⸗Ernenerung.

Der gegen den Kaufmann Albert Schmidtchen wegen betrüglichen Bankerutts unter dem 7. Juli 1886 in den Akten U. R. II. 439. 1886 erlassene Steckbiief wird erneuert

Berlin, den 12. Mai 1890.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I. [10587]

Der gegen den Schornsteinfegergesellen Ludwig Wachtel aus Wüstheiterode. unterm 28 Dezember 1883 erlassene Steckbrief wird hiermit wiederholt erneuert. Allendorf, den 9. Mai 1890. Königliches Amtsgericht. Spangenberg.

[1057

Steckbriefs⸗Erledigung. gegen die unverehelichte Emilie Marie Benada, geboren am 6. Mai 1865 zu Berlin, wegen Unterschlagung in den Akten J. Ib. 126/90 unter dem 21. April 1890 erlassene Steckbrief wird zurück⸗ genommen. Berlin, den 13. Mai 1890 Königliche Staatsanwaltschaft I

Der

[10090]

In der Strafsache gegen

1) den Tischlergesellen Georg Josepb Metze, ge⸗ boren am 21. März 1866 zu Heiligenstadt,

2) den Schneider Emil Schimmelpfennig, ge⸗ boren am 20. Dezember 1866 zu Lenterode,

3) den Johann Paul Schuchardt, geboren am 24 Januar 1867 zu Dingelstaedt, 1

4) den Johann Heinrich Doering, geboren am 3 Februar 1867 zu Geismar,

5) den August Wilhelm Schinkel, geboren am

19. April 1867 zu Heiligenstadt,

6) den Handelsmann Heinrich Wilhelm, geboren am 17. September 1867 zu Heuthen,

7) den Laurentius Rinke, geboren am 7. November 1867 zu Kefferhausen,

8) den Joseph Rümenapp, geboren am 18. April 1867 zu Kreuzeber,

9) den Nikolaus Riechwien, geboren am 21. Ok⸗ tober 1867 zu Lengenfeld u./St,

10) den Seiler Johannes Pingel, geboren am 25. November 1867 zu Marth,

Kreis Heiligenstadt,

11) den Heinrich Hartmann, geboren am 11. No⸗ vember 1867 zu Rimbach, 12) den Johann Michael Flucke, geboren am 20. April 1867 zu Uder, 13) den Arbeiter Nicolaus Lippold, geboren am 9. Juni 1868 zu Birkenfeld, 14) den Joseph Heinrich Strecker, geboren am 10. Mai 1868 zu Dingelstaedt, 15) den Theodor Friedrich Lange, geboren am 11. Februar 1868 zu Helligenstadt, 16) den Georg Martin Wedekind, 11. November 1868 zu Heiligenstadt, 17) den Joseph Ignatz Eckardt, 3 Juli 1868 zu Heuthen, 18) den Arbeiter Michael Hardegen, am 28. Januar 1868 zu Lengenfeld, 19) den Joseph John, geboren am 3. Februar 1868 zu Lengenfeld, 20) den Georg Koenig, geboren am 14. Oktober 1868 zu Pfaffschwende, 21) den Joseph Gremler, geboren am 2. tember 1868 zu Rustenfelde, 22) den Johannes Weinrich, geboren am 9. März 1868 zu Uder, 23) den Martin Joseph Stoeber, geboren am 9. Januar 1869 zu Dingelstaedt, 24) den Anton Mainzer, geboren am 27. April 1869 zu Großbartloff, 25) den Heinrich Große, geboren am 16. Januar 1867 zu Schachtebich, wegen Entziehung der Wehrpflicht, wird, da die Angeschuldigten des Vergehens gegen §. 140 Absatz 1 Nr. 1 des Strafgesetzbuchs be⸗ schuldigt sind. auf Grund der §§ 480, 325 326 der Straf⸗Prozeß⸗ ordnung zur Deckung der die Angeschuldigten mög⸗ licherweise treffenden höchsten Geldstrafen und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche be⸗ sofssch Vermögen der Angeschuldigten mit Beschlag belegt Nordhausen, den 8. Mai 1890. Königliches Landgericht. Strafkammer gez.: von Hassell. Siedler. Weber. Ausgefertigt: Nordhausen, den 8. Mai 1890. (L. 8) Joachim, Secretair, Gerichtsschreiber des Königl. Landgerichts.

[10586] K. Staatsanwaltschaft Stuttgart.

In der Strafsache gegen den 23 Jahre alten Sattler Wilhelm Jakob Wagner von Waldenbuch, A. O.⸗A. Stuttgart, nunmehr in Amerika, wegen

geboren am

geboren am

geboren

Sep⸗

Oeffentlicher Anzeiger.

Woch

g9529.

1889 verfügte Vermögenbeschlagnahme durch Be⸗ schluß der Strafkammer I. des K. Landgerichts Stuttgart vom 12. Mai 1890 wieder aufgehoben worden, was hiemit veröffentlicht wird. Den 14. Mai 1890. Staatsanwalt Cleß.

[105800)

Durch Beschluß der Strafkammer Keiserlichen Landgerichts dabier vom 10. Mai 1890 wurde die über das Vermögen der vachgenannten Wehrpflich⸗ tigen verhängte Beschlagnahme aufgehoben:

1) Jobann Mayer, geboren am 31. Dezember 1gs zu Stieringen⸗Wendel, verurtheilt am 18. Mai 888,

2) Nikolaus Richard, geboren am 13, September 1858 zu Willerwald, verurtheilt am 16. Juli 1880,

3) Emil Aron, geboren am 6. Februar 1855 zu Hellimer, verurtheilt am 8. April 1876,

4) Wilhelm Koehl, geboren am 3. Januar 1864 zu Burbach, verurtheilt am 13. April 1888,

5) Johann Peter Voginger, geboren am 29. Ja⸗ nuar 1854 zu Lellingen, verurtheilt am 8. April 1876,

6) Johann Fries, geboren am 14. April 1852 zu Lixingen, verurtheilt am 28. Mai 1875,

7) Salomon Hirsch, geboren am 27. April 1853 zu Bliesbrücken, verurtheilt am 6. November 1875,

8) Johann Mayer, geboren am 24. Januar 1854 zu Speichern, verurtheilt am 8. April 1876,

9 Andreas Oberle, geboren am 20. Januar 1855 zu Egelshardt, verurtheilt am 3. Februar 1877,

10) Johann Frumholtz, geboren am 31. Ja⸗ nuar 1853 zu Schorbach, verurtheilt am 3 Juli 1875.

Saargemünd, den 12. Mai 1890.

Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt. (Unterschrift.)

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

110902] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 148 Nr. 6641 auf den Namen der Frau Malermeister Holz, Auguste, geb. Schirrmacher, hierselbst eingetragene, in der Colmarerstraße belegene Grundstuck am 2. Juli 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue

Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Berufs⸗Genossenschaften. 1“ Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

en⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Reinertrag und einer Fläche von 6 a 52 qm nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch⸗ blatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Fluͤgel D, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehen⸗ den Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geiiestet Gebots nicht berücksichtigk werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berück⸗ sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. Juli 1890, Nachmittags 1 ¼ Uhr, an Gerichtsstelle wie oben bezeichnet verkündet werden.

Berlin, den 8. Mai 1890.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.

[10627] 2 In Sachen des Gastwirths Heinrich Evers zu Scheppau, Klägers, wider den Mühlenbesitzer Her⸗ mann Vasterling daselbst, Beklagten, wegen Zinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlag⸗ nahme des dem Beklagten gehörigen Anbauerwesens No. ass. 31 zu Scheppau mit der darauf erbauten Mühle und sonstigem Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 15. dieses Monats verfügt, auch die Eintragung dieses Be⸗ schlusses im Grundbuche am nämlichen Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 22. August c., Nachmittags 3 ½ Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte in der Evers'schen Gast⸗ wirthschaft zu Scheppau angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über⸗ reichen haben. Königslutter, den 19. April 1890.

Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstuüͤck ist mit 4,59

Herzogliches Amtsgericht. Brinckmeier.

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No 119.

Dritte Beilage

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Berlin, Sonnabend, den 17. Mai

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1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

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2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Pap

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Anzeiger.

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften.

7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

8. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.

9. Verschiedene Bekanntmachungen.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[10626]

In Sachen der Erben des weil. Amtszimmer⸗

meisters Christian Schlüter von hier, als:

1) dessen Wittwe, Sophie, geb. Reinecke,

2) dessen minorennen Kinder, als: Frieda, Alma, Willy und Arthur, Geschwister Schlüter, bevormundet durch die Wittwe Schlüter,

Kläger, wider den Fuhrmann Friedrich Gaatz, hierselbst Beklagten,

wegen Zinsen, 8

wird, nachdem auf Antrag der Kläger die Beschlag⸗ nahme des dem Beklagten gehörigen Wohnbauses Nr. assec. 271 hierselbst nebst Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 29. v. Mts. verfügt, auch die Eintragung dieses Be⸗ schlusses im Grundbuche am nämlichen Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 29. August d. J., Morgens 11 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hierselbst angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Königslutter, den 15. April 1890.

Herzogliches Amtsgericht. Brinckmeier. A“

In der Zwangsvollstreckungssache des Ackermanns Friedrich Helmsen in Hary, Klägers, wider den Dreschmaschinenbesitzer Carl Plagge hieselbst, Be⸗ klagten, wegen Hypothekzinsen, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen unter Angabe des Be⸗ trages an Kapital, Zinsen, Kosten und Rebenforde⸗ rungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier anzumelden.

Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf den 30. Juni 1890, Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vorgeladen

Seeseu, den 6. Mai 1890.

Herzogliches Amtsgericht. v. Rosenstern. [10824]

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des der Kaufmannswittwe L. Hincke, geb. Behrbaum, seither gehörigen Wohnhauses Nr. 42 c. p. zu Tessin ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung ein Termin auf den

28. Juni d. Is., Mittags 12 Uhr, im Amts⸗ gerichtsgebäude anberaumt, und werden zu demselben die Schuldnerin, der Sequester und alle betheiligten Gläubiger hierdurch geladen.

Tessin, den 13. Mai 1890.

Großherzogliches Amtsgericht.

188 78 Aufgebot. 18 Die Inhaber der angeblich abhanden gekommenen Obligationen des Markgrafenthums Ober⸗Lausitz,

Königlich preußischen Antheils: Ser. I. Litt. A. Nr. 1908 über 100 Thlr. 1059 1060 1061

= 300 ℳ, Ser. III. Litt. C. Nr. 1058

1065 über je 25 Thlr. = 75 ℳ, und

1062 1063 106 Ser. V. Litt. E. II. Emission Nr. 2146 und 2147 über je 100 Thlr. = 300 werden auf Antrag der verwittweten Gärtner Anna Rosine Meusel, geb Kinne, in Melaune aufgefordert. spätestens im Aufgebotstermine, am 29. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeich⸗ neten Gericht (Zimmer Nr. 59) ihre Rechte anzu⸗ melden und die betreffenden Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dieselben werden für kraftlos erklärt werden.

Görlitz, den 13. Januar 1890.

Königliches Amtsgericht. 110585] Aufgebot.

Auf Antrag des Bäckermeisters J. Kaszmek in Königsberg bei Herzsprung, Ost⸗Priegnitz, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Fehling in Lübeck, wird der unbekannte Inhaber der von der Deutschen Lebensversicherungs⸗Gesellschaft in Lübeck am 25. März 1880 auf das Leben der Frau Dorothea Louise Vor⸗ meier, geb. Wettstädt, in Neue Ziegelei bei Wittstock ausgestellten, auf Inhaber lautenden, Police Nr. 46785 A. über 100 Thlr. Pr. Crt., welche abhanden

ekommen ist, aufgefordert, seine Rechte und An⸗ prüche auf dieselbe spätestens in dem auf Don⸗ nerstag, den 22. Januar 1891, Vormittags 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermin bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, auch die Police vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Lübeck, den 9. Mai 1890.

Das Amtsgericht. Abth. II. 3 Asschenfeldt, Dr. 3 Veröffentlicht: Fick, Gerichtsschreiber. 110615] 8

Das K. Amtsgericht München I., Abth A. für Civilsachen, hat am 12. Mai 1890 folgendes Auf⸗ gebot erlassen:

Es ist angeblich zu Verlust gegangen ein von der bayerischen Hypotheken⸗ und Wechselbank in München am 26. Februar 1883 ausgestellter, auf den Namen Fanny Gaigl, Privatiere in München, lautender,

mit der Nr. 968 versehener Depositenschein, gezeichnet

Frauenholz und Hoppé, wonach genannte Gaigl’ in den Personenwagen:

Werthpapiere in offenes Depot bei obiger Bank gegeben hat, wovon nach Zurücknahme einiger, noch Werthpapiere im Nennwerthe von 85 685 zur Zeit dort hinterliegen.

Auf Antrag des Benefizianten und Priesters Dr. Michael Strodl, als Testamentsvollstreckers in der Nachlaßsache der ꝛc. Gaigl, in München, wird nun der allenfallsige Inhaber obigen Scheines aufgefordert, seine Rechte bis spätestens im Aufgebotstermine, am Mittwoch, den 3. Dezember lf. J., Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Bureau Nr. 19)/]I. (Augustinerstock) anzumelden, und eventuell den Depositenschein vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraft⸗ loserklärung erfolgen wird.

München, am 12. Mai 1890.

Der geschäftsleitende Kgl. Gerichtsschreiber.

(L. S.) Hagenauer.

[106290 Aufgebot.

Der der Vereinsbank dahier am 11. August 1882 der Sensalswittwe Marie Berger dahier über Hinterlegung von Werthpapieren 29 Stück Mai⸗ länder 10 Fres.⸗Loose und 1 Bukarester 20 Fres⸗Loos ausgestellte Depositionsschein Nr. 7011 ist nach Angabe der Deponentin zu Verlust gegangen.

Auf Antrag derselben ergeht hiermit an die etwaigen Inhaber dieses Scheines die Aufforderung, spätestens in dem auf Samstag, den 27. De⸗ zember 1890, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 9, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem Kgl. Amtsgerichte Nürnberg anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls der . für kraftlos erklärt würde.

Nürnberg, den 1. Mai 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I. (L S.) Fritsch. Zur Beglaubigung:

Nürnberg, den 12. Mai 1890.

Der geschäftsleitende Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichts: 8 (L. S.) Hacker, Kgl. Sekretär. [7622]

Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Königsberg Nr. 22 033 über 46 73 ₰, aus⸗ gefertigt für Elisabeth Reinowski, ist angeblich ver⸗ loren gegangen und soll auf den Antrag der Eigen⸗ thümerin zum Zweckeder neuen Ausfertigung amortisirt werden.

Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 25. November 1890, Vormittags 12 Uhr, Zimmer Nr. 34, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben er⸗ folgen wird.

- Schein

Königsberg, den 23. April 1890. Königliches Amtsgericht. X. [7621] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Konitz Nr. 4712 über 30 50 ₰, ausgefertigt für Emilie Grabowicz in Kamin, ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag der Eigenthümerin Emilie Grabowicz zum Zwecke der neuen Aus⸗ fertigung für kraftlos erklärt werden. Es werden daher die Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 14. November 1890, Vormittags 11 Uhr, ihre Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.

Zempelburg, den 29. April 1890.

Königliches Amtsgericht. 110616] Aufgebot. .

Der Vorstand der Synagogen⸗Gemeinde Gelsen⸗ kirchen hat das Aufgebot des Svparkassenbuchs Nr. 9758 der hiesigen städtischen Sparkasse, aus⸗ gefertigt für „den Synagogen⸗Neubau⸗Fond“ über 120,50 ℳ, welches angeblich verloren gegangen ist, beantragt. Es wird daher der Inhaber des Buchs aufgefordert, spätestens in dem auf den 5. De⸗ zember 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. 11““

Gelsenkirchen, den 10. Mai 1890.

Ksonigliches Amtsgericht.

[10622] Aufgebot. 1

Die Aktiengesellschaft Bank für Elsaß⸗Lothringen in Straßburg, vertreten durch ihre Directoren Montfort und Paschoud hier und diese durch Rechts⸗ anwalt Dr. Reinhard hier, hat das Aufgebot eines am 23. Dezember 1889, 4. Januar 1890 von M. Pinette und Feinstein in Karatschew (Rußland) ausgestellten, auf H. M. u. A. Levy in Straßburg i./ Els. gezogenen und von letzteren acceptirten Wechsels über 4278.84 Mark, zahlbar drei Monate nach dato an die Ordre der Anglo⸗deutschen Bank in Ham⸗ burg, girirt von dieser an die Züricher Cantonal⸗ bank, und von dieser auf die Bank für Elsaß⸗ Lothringen beantragt Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 16. Dezember 1890, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte im Civilsitzungs⸗ saal anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an⸗ zumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Straßburg, den 13. Mai 1890.

Kaiserliches Amtsgericht.

.“ Aufgebot. Auf Antrag der betreffenden Aktiengesellschaften werden die Verlierer oder Eigenthümer nachstehender,

A. der Magdeburger Straßen⸗Eisenbahn. Gesell⸗ schaft in der Zeit vom 19. September 1888 bis 1. Mai 1890 gefundenen Gegenstände, nämlich:

58 Regenschirme, 6 Sonnenschirme, 11 Spazier⸗ stöcke, 22 Kopf⸗ und Umschlagetücher, 1 Pack diverses Kinderzeng, 6 Kinderschuhe, 7 Muffen, 5 Mützen, 1 Fächer, 3 Körbchen, 2 Pompadour, 3 Brenn⸗ scheeren, 1 Touristentasche, 1 Brillenfutteral, 2 Ci⸗ garrentaschen, 1 Ledertäschchen, 1 Corsett, 1 Pack Dochte, 1 Pack diverse Schlüssel 6 Strickzeuge, 2 Häkelzeuge, 1 Klavierstimmer, 1 Hammer, 1 Pack div. Handschuhe, 1 Haarbeesen, 3 Paar Strümpfe, 26 Taschentücher, 1 Pack Bücher, 36 Portemonnates, 16 Armbänder, 5 Klemmer, 1 gold. Medaillon, 1 Siegelring, 1 Damenring. 1 Trennmesser, 1 Lupe, 1 gold. Kreuz, 1 Corallenkette, 4 Halsketten, 1 Denk⸗ münze, 65 baar Geld;

B. der Magdeburger Trambahn⸗Actien⸗Gesellschaft in der Zeit vom 1. September 1888 bis 30. April 1890 gefundenen Gegenstände, nämlich:

1 braunes Umschlagetuch, 1 schwarze und 1 graue Kinderschürze, 1 Kinderjacke, 1 schwarz seidener Um⸗ hang, 1 schwarzer Schleier, 1 Kinderschürze, 1 Morgenmütze, 1 Schirmfutteral, 1 Umhängetuch 1 Häkelzeug, 2 Schleifen, 1 seidenes Tuch mit Seife, 1 Wischtuch, 1 Kindereimer mit Ball, 2 Kinder⸗ servietten, 3 Fächer, 1 blaues Tuch, 1 weiße Kinder⸗ schürze, 1 Hutfeder, 1 Kinderspielzeug, 1 Korb, 1 Muff, 1 schwarzer Filzhut, 1 Tischdecke, 1 Weiß⸗ stickerei, 1 große Schürze, grau, 1 Kopftuch, Stick⸗ garn, 1 Strumpfband, 2 Strickzeuge, Bilderbogen, 11 Armbänder, 7 Broschen, 2 Klemmer, 1 Berloque, 1 Kravpattennadel, 1 Häkelnadel, 2 Cigarrenetuis, 2 Messer, 35 Schlüssel, 1 Haarbürste, 1 Münze, 1 Schraubenschlüssel, 2 37 baar Geld, 1 Kohlenkasten, 1 Teller und 2 Untertassen, ½ Dutzend Kragen, 1 Bilderbuch, einzelne Handschuhe, 17 Paar Handschuhe, 15 Schnupftücher, 1 Stein⸗ flasche, 1 Notizbuch, 18 Portemonnaies, 3 Sonnen⸗ schirme, 9 Regenschirme, 2 Spazierstöcke; aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermin am 1. Juli 1890, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Domplatz 9, Zimmer Nr. 1, ihre Ansprüche und Rechte auf diese Sachen anzu⸗ melden, widrigenfalls ihnen nur der Anspruch auf Herausgabe des durch den Fund erlangten und zur Zeit der Erhebung des Anspruchs bei dem Finder noch vorhandenen Vortheils vorbehalten, jedes weitere Recht aber ausgeschlossen wird.

Magdeburg, den 5. Mai 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 6. vG

4

819% Aufgebot.

Nachstehend bezeichnete Hypothekenposten, sowie angeblich verloren gegangene Hypotheken⸗Urkunden werden hiermit aufgeboten:

1) die Hypothekenpost von 100 Thalern, ein⸗ getragen für den Regierungsrath Kretschmer in Abthl. III Nr. 5 des im Grundbuche von Stettin Band II Blatt 130 Nr. 154 verzeichneten Grund⸗ stücks, zum Zwecke der Löschung,

2) die Hypotheken⸗Urkunden über 2082 und über 900 ℳ, eingetragen für den Arbeiter Martin Gottlieb Parg zu Krekow und bezüglich die Martha Mathilde Auguste Megow zu Scholwin in Abthei⸗ lung III Nr. 7 und bezüglich Nr. 9 auf dem im Grundbuche von Krekow Band I Seite 181 Nr. 10. verzeichneten Grundstück behufs der Löschung beider Posten, 2

3) der Grundschuldbrief über 15 000 ℳ, einge gen für den Kaufmann Wilhelm Pietsch zu Stetti in Abtheilung III Nr. 3 des im Grundbuche vo Stettin Band XXa Seite 370 Nr. 321 verzeichnete Grundstücks, behufs Löschung der Post,

4) die Hypothekenposten, die auf dem Grundstücke Barnimslow Band I] Seite 98 Nr. 9 in Abtheilung III. Nr. 1 eingetragen sind:

a. 173 Thlr. 29 Sgr. 9 ‧16 Pf. für den Müller⸗ gesellen Michael Friedrich Schmidt zu Barnimslow,

.173 Thlr. 29 Sgr. 9 Pf. für den Arbeits⸗ mann Johann August Wilhelm Schmidt zu Barnimslow, bezüglich der darauf für die separirte Schmidt, Laura, geb. Nagel, in Höhe von 108 notirte Arrest sowie die über die Post zu B. ausgestellte Hypothekenurkunde be⸗ hufs Löschung der Gesammtzahl von 347 Thlr. 29 Sgr. 7 Pf.,

5) das Hypotheken⸗Dokument über das Abthei⸗ lung I.¹ Nr. 2 des Grundbuchs von Bredow Band 1 Seite 338 Blatt 29 für den Lehrer Otto Ernst Grischow zu Stettin eingetragene Darlehn von noch 200 Thlr. behufs Neubildung des Instruments,

6) die Hypothekenzweigurkunde über 500 Thlr., eingetragen für den Besitzer Heinrich Wilhelm Ru⸗ dolf Wegener zu Stettin in Abtheilung III Nr. 20 Colonne Cessionen unter b. auf dem Grundstück Stettin Band VI Blatt 35 Nr. 668, behufs Neu⸗ ausfertigung,

7) die Hypothekenurkunde über 125 Thlr. Dar⸗ lehn, eingetragen für den General⸗Landschafts⸗Direktor von Eickstedt⸗Peterswalde in Abtheilung III Nr. 1 des Grundstücks Boock Band I Seite 55 Nr. 10. und übertragen auf Boock Band IV Seite 401. Nr. 139 (Abtheilung III Nr. 1), behufs Löschung der Post, sowie die Hypothekenpost von 50 Thlrn. Darlehn, eingetragen für den Arbeitsmann Michael Koppen in Boock in Abtheilung III Nr. 2 des Grundstücks Boock Band I Seite 55 Nr. 10 und übertragen auf Boock Band IV Seite 401 Nr. 139 (Abtheilung II Nr. 1) behufs Löschung nach §. 103 G.⸗B.⸗O.,

8) die Hypothekenpost von 500 Thlrn., eingetragen in Abtheilung III Nr. 1 des Grundbuchs von Gra⸗ bow Band II Seite 261 Nr. 87 für den Lieutenant

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dem auf den 20. September 1890,

darüber gebildete Löschung der Post, 9) die Hypothekenpost von 300 ℳ, eingetragen in Abtbeilung III Nr. 2 des Grundbuchs von Grabow Band II Seite 261 Nr. 87 für den Kettenfabrikante in Grabow, und das darüber ge

Eduard Seydel darü bildete Hypotheken⸗Instrument, behufs Löschun

der Post,

10) die Hypothekenpost von 100 Thlrn., einge tragen in Abtheilung III Nr. 4 des Grundbuchs vo Güstow Band II Seite 271 Nr. 29 für de Schneider Ferdinand Daberkow zu Nieder-⸗Zahde behufs Löschung der Post,

11) die Hopothekenpost von noch 1000 Thlrn., um 8 geschrieben für Agnes Amalie Friederike Fiedler z Berlin, ursprünglich eingetragen im Grundbuche von Stettin Band 4 Seite 76 Nr. 401 in Ab theilung III Nr. 21 für Gustav Wilhelm Fiedle zu Kupfermühl, behufs Löschung der Post,

und zwar:

zu 1) gemäß § 103 der Grundbuch⸗Ordnung auf den Antrag des Eigenthümers, Hoftraiteurs Hug Schell zu Stettin, vertreten durch den Justizrat Leistikow in Stettin,

zu 2) auf den Antrag der legitimirten Erbin eingetragenen Besitzers Carl Wilhelm Parg, nämli der Wittwe Parg, Wilhelmine geb. Mandelkow zu Krekow, vertreten durch den Rechtsanwalt Brunne mann zu Stettin,

zu 3) auf den Antrag der Eigenthümer, Kauf mann Radmann'schen Eheleute zu Stettin, vertrete durch den Rechtsanwalt Lurje zu Stettin,

zu 4) auf den Antrag des Gemeindevorstehers Car Utecht zu Barnimslow, vertreten durch den Rechts nwalt Brunnemann in Stettin,

zu 5) auf den Antrag der Wittwe Resener, Wil- belmine geb. Resener zu Bredow und ibrer Kinder als Rechtsnachfolger des Lehrers Otto Ernst Grischow zu Stettin, vertreten durch den Rechts anwalt Brunnemann in Stettin,

zu 6) auf den Antrag des legitimirten Cessionars, Kaufmann C. Purgold zu Stettin, vertreten durch den Rechtsanwalt Wehrmann zu Stettin;

zu 7) auf den Antrag des Bauerhofsbesitzers Gustav Lemke in Boock und der Bauerhofsbesitzer Wilhelm Wittkopf'schen Eheleute in Boock, sämmtlich ver treten durch den Justizrath Bourwieg in Stettin,

u 8) gemäß §. 103 G.⸗B.⸗O. auf den Antrag de

tzers, Kaufmann Hermann Wolff zu Stettin,

ertreten durch den Justizrath Bourwieg in Stettin, zu 9) gemäß §. 103 G.⸗B.⸗O. auf den Antrag 3 Besitzers, Kaufmann Hermann Wolff zu

ettin, vertreten durch den Justizrath Bourwieg zu

ettin, 8 §. 103 G.⸗B.⸗O. auf den Antrag der Eigenthümer Knick'schen Eheleute zu Güstow, vertreten durch den Rechtsanwalt Brunnemann zu

Stettin,

§. 103 G.⸗B.⸗O. auf den Antrag des Kaufmanns Eduard Paul Krause zu Stettin, ver⸗ treten durch den Justizrath Bohm in Stettin. Die unbekannten Berechtigten der bezeichneten Posten resp. Rechtsnachfolger der Hypotheken⸗ gläubiger, sowie alle Diejenigen, welche als Eigen⸗ thümer, Cessionarien, Pfand⸗ oder sonstige Brief⸗ inhaber auf die vorstehend bezeichneten Dokument Anspruch erheben, werden aufgefordert, spätestens in Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 48 anberaumten Aufgebotstermine ihre Ansprüche und Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die resp Posten werden ausgeschlossen werden, auch di Löschung derselben im Grundbuche sowie die Kraft loserklärung der Urkunden erfolgen wird. Stettin, den 11. April 1890.

Königliches Amtsgericht. III. Abtheilung.

Hypotheken⸗Instrument, behufs

[10613] Anfgebot.

Auf Antrag der Erben des in Gau⸗Algesheir wohnhaft gewesenen und daselbst verstorbenen Ackers mannes Jacob Hattemer des Zweiten, werden all diejenigen, welche Ansprüche auf die folgenden i der Gemarkung Gau⸗Algesheim gelegenen, im Grundbuch wie nachstehend angegeben eingetragene Grundstücke nämlich:

a. auf „Hattemer, Philipp Dritter Erben, zu Gau Algesheim“ eingetragen:

1) Flur III., Nr. 31 5/10, 1137 Meter Acker Dörrwies;

b. auf „Freund, Wendel, halb und Hattemer Johann der Fünfte, halb, wohnhaft zu Gau⸗Alges heim“ eingetragen:

2) Flur III., Nr. 191, 1825 Meter Acke Krummgewann;

ec. auf „Specht, Johann Erster, zu Gau⸗Alges heim“ eingetragen:

3) Flur X., Nr. 65, 488 Meter Weinber zwischen Rechen;

d. auf „Freund, Wendel, zu Gau⸗Algesheim“ ein getragen:

4) Flur XXXI., Nr. 64, 531 Meter Acker erste Kurzgewann; 5) Flur XXVI, Nr. 6, 1813 Meter Wein berg Gickelsberg; erheben zu können glauben, aufgefordert, ihre An sprüche unter dem Rechtsnachtheile der Anerkennun der Ersitzung Seitens der Erben des genannte Jacob Hattemer Zweiter von Gau⸗Algeshein spätestens in dem hiermit bestimmten Aufgebots termine von Mittwoch den 9. Juli 1890 Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Amts gerichte anzumelden. Ober⸗Ingelheim, den 14. Mai 1890 ““ Großherzogl. Hess. Amtsgericht Dr. Müller.

Alexander Gottlieb von Schmiterlöw, und das