In Bochum hat vorgestern, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg.“ berichtet, nach dem Vorgange des Essen⸗Werdener Knappschaftsvereins die Ge⸗ neralversammlung des Märkischen Knappschaftsvereins die Verschmelzung der drei Knappschaftsvereine zu einem einzigen Knapp⸗ schaftsverein des Ober⸗Bergamtsbezirks Dortmund be⸗ schlossen. Die Werksbesitzer waren einstimmig und die Knappschafts⸗ ältesten mit allen gegen eine Stimme für die Verschmelzung. Vor⸗
ehaltlich der Genehmigung des Ober⸗Bergamts ist das Einigungswerk nunmehr vollendet.
Aus Brakel schreibt man der „Dortm. Ztg.“: Am 15. d. M. fand in Grevel eine öͤffentliche Bergarbeiter⸗Versamm⸗ lung statt, in welcher Friedr. Bunte von Dortmund sprach. Ob⸗ wohl die Versammlung nur von 21 Personen besucht war, dauerte dieselbe über zwei Stunden. Zweck: Gründung von Konsumvereinen. — Von der Zahlstelle Lanstrop laben sich 35 Personen ab⸗ gemeldet. 8 8
Nach einer Meldung der „Hamburger Börs. H.“ über den Strike der Werftarbeiter in Hamburg wollten die Werft⸗ arbeiter heute die Arbeit wieder aufnehmen, ohne irgend eine der von ihnen früher gestellten Bedingungen aufrecht erhalten zu haben. In einer Zusammenkunft der Arbeitgeber mit Vertretern der Arbeiter wurden am Freitag die letzten Differenzen beseitigt.
Wie der „Köln. Ztg.“ aus Hamburg telegraphirt wird, hat die Altonger Baugewerks⸗Innung Baubütte sämmtliche Bauwerkstellen geschlossen, weil eine Einigung mit den Ausständischen nicht erreichbar war. 1
Aus Hannover meldet „W. T. B.“, daß der Strike in der hannoverschen Baumwollspinnerei und Weberei durch Bewilligung der elfstündigen Arbeitszeit beendet ist.
In einer Versammlung der Bäckergehülfen in Leipzig wurde am 14 d. M., wie das „Chemn. Tabl.“ berichtet, beschlossen, zur Beseitigung mannigfacher Mißstände im Bäckergewerbe im nächsten Jahre einen Ausstand in Scene zu setzen, bis dahin aber Gelder zu sammeln und die Organisation zu fördern. Weiter wurde bekannt gegeben, daß die Leipziger Bäckerinnung entgegen der Chemnitzer Bäckerinnung beschlossen habe, je einen Feiertag an den hohen Festen zu bewilligen. 1 1
Der Strike der Schuh machergesellen in München ist, wie „W. T. B.“ meldet, nach gegenseitigen Zugeständnissen der Arbeit⸗ geber und der Strikenden beigelegt worden. 8 8
Aus Braunschweig wird, gemeldet, daß der bereits mehrere Monate andauernde Ausstand“ der dortigen Cigarrenarbeiter vorgestern durch gütliches Uebereinkommen beendet worden ist.
In den Vororten von Paris haben, einer Wolff'schen Mel⸗ dung zufolge, die Glasarbeiter die Arbeit zum Theil wieder auf⸗ genommen.
In Bilbao herrscht, nach einem Madrider Telegramm des „Wolff'schen Bureaus“, seit gestern wieder Ruhe. Der größte Theil der Arbeiter hat in den Eisenwerken die Arbeit wieder aufgenommen; dagegen dauert der Strike der Schiffbauarbeiter noch feort. Ein Theil der Truppen ist aus den Grubenbezirken wieder abgerückt, da die Unruhen daselbst abnehmen. Die Vorsichtsmaßregeln der Militärbehörden in Bilbao und den benachbarten Städten dauern fort. Mehrere Personen sind verhaftet worden, weil sie die nicht strikenden Arbeiter beeinflußten, die Arbeit zu verlassten.
Die Verbrauchssteuern in Breslau im Etatsjahre 1888/89.
Breslau gehört zu den wenigen Städten der Monarchie in denen die Schlachtsteuer nach ihrer Aufhebung Seitens des Staats im Interesse der städtischen Verwaltung beibehalten worden ist, und wo der Ertrag derselben einen nicht unbedeutenden Theil (etwa ein Sechstel) der Einnahmen ausmacht. Im Etatsjahre 1888/89 wurden nach den Monatsberichten des statistischen Amts der Stadt folgende Mengen nach Gewicht versteuert: Ochsen und Stiere 68 773 Ctr., Kühe, Fersen 48133 Ctr., Kälber 21 997 Ctr., Schweine 108 035 Ctr., Hammel und Schafe 12 581 Ctr. und eingegangene Fleisch⸗ und Fettwaaren 41 950 Ctr. Der gesammte Fleischverbrauch betrug sonach 301 469 Ctr. oder 97 Pfund pro Kopf der mittleren Bevölkerung gegen 91 Pfund im Etatsjahre 1887/88. Der Bruttoertrag der dafür vereinnahmten Steuer betrug 1 421 554 ℳ oder 4,58 ℳ auf den Kopf gegen 4,36 ℳ im Vorjahre. — Auch das Wild unterliegt einer städtischen Abgabe. In drm genannten Zeitraume wurden ver⸗ steuert: 223 Hirsche, 1284 Rehe, 280 Wildscheine, 90803 Hasen, 1562 Fasanen, 1103 Wildenten, 148 Schnepfen und 82 138 Reb⸗ hühner. Der Bruttoertrag an Wildpretsteuer belief sich auf 35 290 ℳ oder 11 ₰ pro Kopf gegen 13 ₰ im Vorjahre. — Ueber die Produkjion, Einfuhr und Besteuerung von Bier wäͤhrend desselben Jahres entnehmen wir der genannten Quelle folgende Angaben: Es wurden 494 911 hl oder pro Kopf 160 1 Bier in Breslau gebraut. Von demselben wurden einschließlich eines kommunalen Zuschlags von 50 % an Braumalzsteuer 603 955 ℳ erhoben. Die Menge des von auswärts eingeführten Biers betrug 97 625 hl oder pro Kopf 311 gegen 30 1 im Vorjahre. Die größte Einfuhr erfolgte aus Schlesien mit 44 557 hl und aus Bayern mit 43 390 hl. Das eingeführte Bier brachte an Steuer 65 481 ℳ; Bier und Braumalzsteuer einschließlich des Zuschlags ergaben zusammen pro Kopf 2,16 ℳ8 Steuer gegen 2,20 ℳ im Vorjahre.
Vergleichende „Uebersicht über die Bevölkerung im Deutschen Reich und während des Jahres 1888.
„Es fanden im Jahre 1888 statt: nach den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Statistischen Amts im Deutschen nich 378 654 Eheschließungen, 1 828 379 Geburten und 1 209 798 Todesfälle; nach dem im „Journal officiel“ veröffentlichten „Rapport ou Brésident du Conseil, Ministre du commerce et des Colonies, sur le mouvement de la population de la Erance pendant l'année 1888“ in Frankreich 276 848 Ehe⸗ schließungen, 882 639 Geburten und 837 867 Todesfälle. Während demnach der Ueberschuß der Geburten über die Sterbefälle in Deutsch⸗ land 618 581 gegen 605 155 im Jahre 1887, berechnet sich derselbe für Frankreich nur auf 44 772 gegen 56 536 im Jahre 1887.
„Im Deutschen Reich übertrafen die Eheschließungen des Jahres 1888 diejenigen des Jahres 1887 um 5995 und diejenigen des Jahres 1886 um 4328; in Frankreich dagegen unterschritt die Zahl der Ehe⸗ schließungen im Jahre 1888 die des Jahres 1887 um 212 und die des Jahres 1886 sogar um 6360. Im ersteren kommen 78 Ehe⸗ schließungen gegen 7,7 in den letzten Jahren, im letzteren 7,2 Ehe⸗ schließungen gegen 7,5 in den letzten Jahren auf 1000 Einwohner.
Im Deutschen Reich weist die Zahl der Geburten, welche seit
dem Jahre 1884 stetig gewachsen ist, gegenüber dem Jahre 1887 eine Zunahme von 2818 auf und gegenüber dem Jahre 1883 eine solche von 78 505, wohingegen in Frankreich die Zahl der Geburten gegen⸗ über dem Jahre 1887 um 16 794 abgenommen hat und seit dem Jahre 1871 die niedrigste ist. Seit dem Jahre 1884 ist ein ständiges Sinken der alljährlichen Geburtsziffer wahrzunehmen und beträgt die Differenz zwischen den Jahren 1884 und 1888 ungefähr 55 000.
Es entfielen im Deutschen Reich 38,1, in Frankreich dagegen nur 23,1 Geburten auf 1000 Einwohner.
Im Deutschen Reich ist die Zahl der Todesfälle, von denen 25,2 auf 1000 Einwohner kamen, um 10 608, in Frankreich, woselbst 21,9 Sterbefälle auf 1000 Einwohner trafen, um 4930 gegenüber dem Vorjahre zurückgegangen. Im erstern nahm das männliche Geschlecht
it 51,9 %, im 8. 52,1 % an den Todesfällen Theil.
Während im Deutschen Reich 12,9 mehr Geborene als Gestorbene uf 1000 Einwohner entfielen, war das in Frankreich nur mit 1,1 zer Fall. Von den 87 französischen Departem ents hatten nur 44 nen Ueberschuß der Geburten über die Todesfälle aufzuweisen, wogegen n den übrigen 43 Departements die Geburten von den Todesfällen bertroffen wurden.
Bewegung der in Frankreich
11“
Die Armuth in England. (A. C.) Am 1. Januar 1890 erhielten in England und Wales 793 465 Personen Armenunterstützung „Da die Be⸗ völkerung Mitte 1889 auf 29 015 613 Seelen geschätzt wurde, so wurde einer von 37 oder 2,7 % aller Einwohner öffentlich unterstützt. Von den Armen befanden sich 200 482 in Armenhäusern; 592 983 hatten noch eine eigene Wohnung. Die Armuth Englands ist seit 1858 noch nicht so verhältnißmäßig gering gewesen. In London giebt es 113 290 aus öffentlichen Mitteln unterstützte Arme. Da die Einwohnerschaft Londons auf 4 352 000 Menschen geschätzt wird, so machen die Armen einen Prozentsatz von 2,6 aus.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 4. Mai bis inkl. 10. Mai cr. zur Anmeldung gekommen: 88 938 Lebendgeborene, 17 Todtgeborene,
1 6 8* Literatur v11“ Entscheidungen des Bundesamts für das Heimath⸗ wesen. Bearbeitet und herausgegeben von Wohlers, Geh. Ober⸗ Regierungs⸗Rath, Mitglied des Bundesamts für das Heimathwesen. Heft 21. Berlin 1889. Verlag von Franz Vahlen. 208 S. 85 2 ℳ — Die vorstehend bezeichnete Sammlung der wichtigeren öchstrichterlichen Entscheidungen auf dem Gebiete der öffentlichen Armenpflege, von welcher jährlich ein Heft erscheint, bringt in dem vorliegenden Hefte 59 Entscheidungen aus der Zeit vom 1. September 1888 bis 1. September 1889 zum Abdruck. Dieselben sind, entsprechend den bei der Herausgabe der früheren Hefte befolgten Grundsätzen, nach der Reihenfolge derjenigen Paragraphen des Reichsgesetzes über den Unterstützungswohnsitz vom 6. Juni 1870 geordnet, auf welche sie sich vorzugsweise beziehen. Desgleichen sind die Entscheidungsgründe, wo eine solche Sonderung möglich war, nur insoweit mitgetheilt, als dieselben auf die in der Ueberschrift bezeichnete Rechtsfrage Bezug haben. Bei⸗ gegeben ist ein die sämmtlichen bisher erschienenen 21 Hefte umfassen⸗ des Sachregister. Von den veröffentlichten Entscheidungen erscheint wegen ihrer sozialpolitischen Tragweite besonders bemerkenswerth die Seite 68 ff. abgedruckte Entscheidung vom 25. Mai 1889, in welcher angenommen wird, auch ein etatsmäßig angestellter Beamter bei unzureichendem Diensteinkommen als bülfsbedürftig im armen⸗ rechtlichen Sinne anzusehen ist und demzufolge von dem Orts⸗ armenverbande seines Unterstützungswohnsitzes die Gewährung einer öffentlichen Armenunterstützung beanspruchen darkf. (In dem betreffenden Falle hatte ein Landbrieftäger, welcher bei einem jährlichen Gesammt⸗Diensteinkommen von 660 ℳ seine Ehefrau und sieben Kinder im Alter von ½ bis 12 Jahren zu ernähren hatte, Seitens eines zu seiner Unterstützung nicht ver⸗ pflichteten Armenverbandes eine fortlaufende wöchentliche Unterstützung von 1 ℳ erhalten. Der demnächst gegen den unterstützungs⸗ verpflichteten Armenverband erhobene Erstattungsanspruch ist in letzter Instanz für begründet erachtet worden). — Einer besonderen Empfehlung bedarf die Sammlung nicht, da dieselbe sich längst in dem praktischen Gebrauch der Verwaltungs⸗ und Gerichtsbehörden eingebürgert hat und auch in den Entscheidungen des Reichsgerichts und des Ober⸗Verwaltungsgerichts, sowie in Ministerialerlassen wiederbolt citirt worden ist. Sk.
— Henry M. Stanley’s Reise durch den dunklen Welttheil. Nach Stanley's Berichten für weitere Kreise bear⸗ beitet von Dr. Berthold Volz, Direktor des Victoria⸗Gymnasiums zu Potsdam. Fünfte Auflage, mit 54 Abbildungen und einer Karte. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1890. — Die Thatsache, daß dieses Buch in fünfter Auflage erscheint, bekundet gleichmäßig seinen Werth wie das steigende Interesse für Stanley'’s Entdeckungsreisen. Richtet sich auch dieses vornehmlich jetzt auf die kühne Expedition zur Befreiung Emin Pascha's, so ist doch An⸗ gesichts des Umstandes, daß ausführlichere Berichte und namentlich populäre Darstellungen hiervon für die nächste Zeit kaum zu gewärtigen sind, die vorliegende Schilderung der zweiten großen Reise Stanley's von 1874 — 1877 auch jetzt noch von hohem Werthe und dazu angethan, aufs Beste vorzubereiten für ein besseres Verständniß der letzten Expedition und überhaupt nähere Kenntnisse über den sich immer mehr erhellenden dunklen Welttheil in weiten Kreisen zu ver⸗ breiten. Das Buch schließt sich den Originalberichten Stanley's („Durch den dunklen Welttheil“*) eng an, der Verfasser hat aber mit Recht vorgezogen, für seine Bearbeitung die Form objektiver Erzäh⸗ lung zu mählen, während jene in Tagebuchform gehalten sind. Die zahlreichen Abbildungen und eine Karte von Afrika mit Stanley’s Reise⸗Routen fördern sehr wesentlich das Interesse an der dramatisch lebendigen Schilderung wie an dem Inhalt selbst. 1
— Ost⸗Afrika, der Sudan und das Seengebiet. Land und Leute, Naturschilderungen, charakteristische Reisebilder und Scenen aus dem Volksleben, Aufgaben und Kulturerfolge der christ⸗ lichen Mission, Sklavenhandel. Die Anti⸗Sklavereibewegung, ihre Ziele und ihr Ausgang, kolonialpolitische Fragen der Gegenwart. Nach den neuesten und besten Quellen, von Dr. Johannes Baum⸗ garten, Mitglied des Kolonialvereins. Gotha. Friedrich Andreas Perthes. 1890 (Preis 8 ℳ). — Das vorliegende Werk, dessen Verfasser sich bereits durch Arbeiten gleicher Richtung bekannt gemacht hat, bezweckt, eine durchaus objektive, aus den besten Quellen geschöpfte Kenntnißnahme des weiten ostafrikanischen Ländergebiets zu vermitteln, welches gegen⸗ wärtig den Vordergrund der kolonialen Interessen der Kulturvölker Europas einnimmt, und die Kenntniß der ostafrikanischen Dinge weiteren Kreisen als denen der Männer vom Fache zugänglich zu machen. An der Spitze des Werkes stehen einige orientirende Abhand⸗ lungen über den Umfang, die Bedeutung und die bisherige Werth⸗ schätzung der christlichen Mission, von welcher sich immer mehr die Ueberzeugung befestigt, daß ohne sie keine dauerhafte Kolonisation möglich ist. Die Darstellung der großen humanen und kulturellen Aufgabe derselben ist eine den Thatsachen entnommene und durchaus objektive, welche lediglich den nationalen und kolonialpolitischen Stand⸗ punkt im Auge hat, sodaß nirgends das Gebiet konfessioneller Streitig⸗ keit gestreift wird. Ebenso objektiv ist die Anti⸗Sklavereibewegung in einer umfangreichen Abhandlung im Anhange und namentlich ihre Bedeutung für die ostafrikanische Kolonie dargestellt. Eine sanze Reihe anderer ostafrikanischer Dinge von mehr oder weniger großer Bedeutsamkeit werden dem Leser zur Kenntniß gebracht, sodaß das vorliegende Buch, das wir Kolonialfreunden empfehlen können, mit dem Werke des Verfassers: „Deutsch⸗Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdtheil“ eine kleine Encyklopädie bildet, welche wenige afrikanische Fragen unerörtert läßt. Schließlich sei noch bemerkt, daß der Verfasser unter Berücksichtigung der thatsäch⸗ lichen Verhältnisse für die Nothwendigkeit eines Zusammengehens mit England in Ost⸗Afrika eintritt.
— Mittheilungen aus der historischen Literatur, herausgegeben von der Historischen Gesellschaft in Berlin und in deren Auftrage redigirt von Dr. Ferdinand Hirsch. XVIII. Jahrgang. 2. Henr Berlin 1890. R. Gaertner's Verlags⸗ buchhandlung (Hermann Heyfelder). — Das vorliegende Heft hat folgenden Inhalt: Jahresberichte der Geschichtswissenschaft, heraus⸗ gegeben von Jastrow IX. — Programmenschau. — hraemer, Pergamos. — Mommsen, Römisches Staatsrecht. — Freiherr von Borch, Einfluß des römischen Strafrechts auf Gefolgschaft und Majestätsverletzung in Deutschland. — Voigt, Die Kloster⸗ politik der salischen Kaiser und Könige unter besonderer Berücksichtigung Heinrich's IV. bis zum Jahre 1077. —
zchmid, Die älteste Geschichte des erlauchten Gesammt⸗ hauses der Königlichen und Fürstlichen Hohenzollerl. —
Me 9. er, Die Herkunft der Burggrafen von Nürnberg, der Ahnherren des Deutschen Kaiserhauses. — Schultz, Das höfische Leben zur Zeit der Minnesänger. — Winkelmann, Kaiser Friedrich H., I. Marx, Die vita Gregorii IX., quellenkritisch untersucht. —
eue Urkundenbücher. — Päpstliche Urkunden und Regesten aus den
Jahren 1353 — 1378, die Gebiete der heutigen Provinz Sachsen und deren Umlande betr. — v. Ottenthal, Regulae cancellariae
apostolicae. — Hoffmann, Geschichte der freien und Hansestadt Lübeck, I. — Geerds, Das Chronicum Sundense. — v. Ranke, Weltgeschichte, X. — Mendheim, Das reichsstädtische, besonders Nürn⸗ berger Söldnerwesen im 14. u. 15. Jahrhundert. — Finke, Forschungen und Quellen zur Geschichte des Konstanzer Konzils. — Weiß, Berthold von Henneberg, Erzbischof von Mainz (1484 — 1504). — Krause, Der “ — Rübsam, Die Chronik des Apollo von Vilbel. — Büchi, Albrecht von Bonstetten. — von Dorneth, Martin Luther. — Merx, Thomas Müller und Peinrich Pfeiffer. — Elben, Vorder⸗Oesterreich und seine Schutzgebiete im Jahre 1524. — Ney, Der Reichstag zu Speyer. — Hülße, Kardinal Albrecht, Kurfürst und Erzbischof von Mainz und Magdeburg, und 2 Schenitz. — Heidemann, Die Reformation in der Mark
randenburg. — Naudé, Deutsche städtische Getreidehandelspolitik vom 15.—17. Jahrhuadert, mit besonderer Berücksichtigung Stettins und Hamburgs. — Auriol, Défense de Danzig en 1813. — For⸗ schungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte. — Zeit⸗ schrift der historischen Gesellschaft für die Provinz Posen. — Mah⸗ renholtz, Jean Jacques Rousseau. — Bamberger, Die fran⸗ zösische Invasion in Kärnten im Jahre 1809, I. II.
— Eine Durchsicht der neuesten Nummern 6 und 7 der „Musikalischen Jugendpost“ (Verlag von Carl Grüninger in Stuttgart) überzeugt wieder davon, daß die Lektüre dieses Blattes wohl geeignet ist, den musikalischen Sinn der deutschen Jugend zu wecken, zu stärken und schönen Zielen zuzuführen. Der Text schlägt alle Saiten des Herzens und Geistes an, und der Ernst findet ebenso seine Befriedigung wie der Humor. Diesmal sind es die bekannten und bewährten Jugendschriftsteller: C. Haaß, F. Oser, Fr. Schanz, A. Keßler, H. Heyn, E. Pasqué, A. Nicolai, Th. Groß u. A., die sich mit prosaischen, poetischen und dramatischen Beiträgen betheiligen. Die musikalischen Beilagen bieten Klavierstücke, Lieder und Violin⸗ stücke mit Klavierbegleitung, und zwar von den Komponisten C. M. v. Weber, E. Th. Eckhardt, Martini, Lwoff und W. Heiser.
— Die Nr. 19 der „Gefiederten Welt“, Zeitschrift für Vogelliebhaber, ⸗Züchter und ⸗Händler, herausgegeben von Dr. Karl Ruß (Magdeburg, Creutz'sche Verlagsbuchhandlung, R. u. M. Kretsch⸗ mann), enthält: Meine Züchtungen und Erfahrungen in der Vogel⸗ stube (Fortsetzung). — Wie leicht ist es, sich das Vertrauen der in unsrer Umgebung freilebenden Vögel zu gewinnen! — Ornithologische Mittheilungen aus Süd⸗Rußland (Fortsetzung). — Neue Hülfsmittel der Stubenvogelpflege, Abrichtung und »Zucht (Lange's hölzerner Heckkäfig in neuer Gestalt). — Zum Vogelschutz. — Aus Haus, Hof, Feld und Wald. — Mancherlei. — Aus den Vereinen: Berlin („Ornis); Reichenbach. — Anfragen und Auskunft. — Neue und 182 Erscheinungen des Vogelmarkts. — Bücher⸗ und Schriften⸗
au.
Berlin, 17. Mai. (Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗ fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Saberskxv.) Ia. Kar⸗ toffelmehl 15 ¾ - 16 ½ ℳ, Ia. Kartoffelstärke 15 ¾ — 16 ¼ ℳ, IIa. Kar⸗ toffelmehl und Stärke 13 ½ — 15 ℳ, feuchte Kartoffelstärke —, gelber Syruy 17 ½ — 18 ℳ, Capillair⸗Export 20 — 20 ¼ ℳ, Capillair Syrup 19 — 19 ½ ℳ, Kartoffelzucker Capillair 19 ½ — 19 ¾ ℳ, do. gelber 18 ½ — 18 ¼ ℳ, Rum⸗Couleur 34 — 35 ℳ, Bier⸗Couleur 34 — 35 ℳ, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 25 ½ — 26 ½ ℳ. do. sekunda 22 ½ — 24 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 36 — 37 ℳ, Weizenstärke (großst.) 40 ½ — 41 ½ ℳ, Hallesche und Schlesische 40 ½ — 42 ℳ, Schabe⸗Stärke 31 — 32 ℳ, Mais⸗ Stärke 30— 31 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 45 ½ — 47 ℳ, do. (Stücken) 43 — 44 ℳ, Victoria⸗Erbsen 17 — 20 ℳ, Kocherbsen 18 — 21 ℳ, Futtererbsen 16 — 16 ½ ℳ, grüne Erbsen 18 — 21 ℳ, Leinsast 22 — 24 ℳ, Linsen, große 28 — 44 ℳ, do. mittel 20 — 28 ℳ, do. kleine 16 — 20 ℳ, gelber Senf 18 — 24 ℳ, Kümmel 42 — 46 ℳ, Buchweizen 14 — 16 ℳ, Mais loco 11 ½ — 12 ℳ, Pferdebohnen 16 — 18 ℳ, inländische weiße Bohnen 19 — 22 ℳ, breite Flachbohnen 21 — 23 ℳ, ungarische Bohnen 18— 20 ℳ, galizische und russische Bohnen 16—18 ℳ, Wicken 17 — 17 ½ ℳ, Hanfkörner 15 — 16 ½ ℳ, Leinkuchen 14 ½ — 15 ℳ, Weizenschale 9 ¾ — 10 ℳ, Roggencleie 9¾ — 10 ℳ, Rapskuchen 13 ½ — 14 ℳ, Mohn, weißer 60 — 70 ℳ, do. blauer 40 — 45 ℳ, Hirse, weiße 20 — 23 ℳ Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg. 1
— Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt berichtet die „Schl. Ztg.“: Die Stimmung des Eisenmarktes kann in Folge der vor Kurzem vom Deutschen Walzwerksverbande ausge⸗ gegangenen Preisnormirungen als eine durchaus befestigte angesehen werden und wurde durch die Lebhaftigkeit des Geschäftsverkehrs aus⸗ reichend unterstützt. Die demgemäß den Eisenwerken sich zuwendenden Aufträge erfordern den angespannten Betrieb der Hohöfen, deren Produkt unverzüglich zum Absatz gelangt. Der Bedarf an Schmelzmaterial wurde durch reichliche Zufuhren von Eisenerzen vom Inlande und Auslande gedeckt; zur Zeit herrscht ein ziemlich umfangreiches Angebot reichhaltiger Magnet⸗ und Spatheisen⸗ steine aus Böhmen; ebenso werden Thoneifensteine und Raseneisenerze in großen Mengen aus dem polnischen Nachbargebiet angeboten. — Die Beschäftigung der Eisengießereien und Maschinen⸗ fabriken ist anhaltend eine umfangreiche und erstreckt sich für erstere auf Bau⸗ und Röhrenguß⸗Anfertigung von Armaturstücken, für letztere auf Anfertigung von Fördergerüsten, Brücken, Dampfmaschinen, Aus⸗ rüstungen für Tiefbohrungen. — Der Betrieb der Walzeisen⸗und Stahlwerke ist in Folge der vorhandenen Abschlüsse ein sehr reger; es zeigt sich anhaltender Begehr nach sämmtlichen Walzfabrikaten; größere Posten von Formeisen, Trägern und Stahlblechen gelangten zur Versendung ins Ausland. Die W. Fitzner’sche Fabrik zu Laurahütte stellte vor etwa 14 Tagen ihren 3000sten „Dampfkessel fertig; seit 1874 sind von dieser Fabrik 2000 Stück Dampfkessel zur Ablieferung gekommen; sie liefert gegen⸗ wärtig hauptsächlich geschweißte Kohlensäureflaschen für Bierdruck⸗ apparate. Die neue Stahlfagongießerei und Kesselfabrik von Kania und Kuntze in Zawodzie hat genügend Aufträge für Pferdebahnwagen und Karrenräder. — Auf dem Zinkmarkt hat die feste Stimmung bei der sich fortgesetzt steigernden Kauflust weitere Fortschritte ge⸗ macht. Posten von Ia. Rohzink wurden mit 45,30 ℳ, W. H. von Giesche's Erben mit 47,20 ℳ bezahlt. — Die Preise für Blei
handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Mai 4,57 ½ ℳ, pr. 4,55 ℳ, pr. Dezember 4,55 ℳ, pr. Januar 4,55 ℳ, pr. Februar ungarischen Staatsbahn in der Woche vom 7. bis 13. Mai: Mindereinnahme 4796 Fl. — 19. Mai. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen Malzgerste 19 649, fremde —, englischer Hafer 33, fremder Luzern, 17. Mai. 700 500 (im März 682 500) Fr., verschiedene Einnahmen 35 000 500 000) Fr. Demnach Ueberschuß 695 000 (im März 605 000) Fr. vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 11 665 556 Doll.
und Bleifabrikate blieben dieselben; der Absatz war genügend.
Leipzig, 17. Mai. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ Juni 4,57 ½ ℳ, pr. Juli 4,55 ℳ, pr. August 4,55 ℳ, 2 September 4,55 ℳ, pr. Oktober 4,55 ℳ, pr. November 4,55 ℳ Umsatz 115 000 kg. Behaupfet.
Wien, 17. Mai. (W. T. B.) Ausweis der österreichisch⸗ 691 069 Fl., Mehreinnahme 6849 Fl.
Ausweis der Südbahn vom 7. bis 13. Mai: 810 383 Fl.,
London, 17. Mai. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ ladungen angeboten. in der Woche vom 10. bis zum 16. Mai: englischer Weizen 3378, fremder 36 168,6englische Gerste 123, fremde 1863, englische 8 e⸗ Orts. Englisches Mehl 16 564, fremdes 49 568 Sack und
aß.
(W. T. B.) Die Betriebseinnahmen der
Gotthardbahn betrugen im April 1890 für den Personen⸗ verkehr 479 500 (im März 387 500) Fr., für den Güterverkehr (im März 35 000) Fr., zusammen 1 215 000 (im März 1 105 000) Fr. Die Betriebsausgaben betrugen im April 1890 520 000 (im März Der Betriebsüberschuß im April 1889 betrug 700 000 Fr.
New⸗York, 17. Mai. (W. T. B.) Der Werth der in der gegen 9 537 808 Doll. in der Vorwoche, davon für Stoffe 2 392 774 Doll. gegen 1 517 921 Doll. in der orwoche.
machen.
“
120.
8
Zoweite Beilage
Anzeiger und Königlich Preußisch
Berlin, Montag den 19. Mäii
ö
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
2. Zwanasvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. Berufs⸗Genossenschaften. F1 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. 9. Verschiedene Bekanntmachungen.
—=
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
[10877] 3
In der Strafsache gegen den Redacteur Franz Erdmann Mehring, geboren am 27. Februar 1846 in Schlawe i. P, wohnhaft in Berlin, evangelisch, — J III. B. 1034. 89 — wegen Beleidigung durch die Pr esse, hat die IV. Strafkammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin am 8. Februar 1890 für Recht erkannt:
daß der Angeklagte Mehring der Beleidigung durch die Presse schuldig und deshalb unter Belastung mit den Kosten des Verfahrens zu bestrafen mit zweihundert Mark Geldstrafe, welcher für den Nicht⸗ beitreibungsfall für je zehn Mark ein Tag Gefängniß zu substituiren, und daß dem Königlich preußischen Justiz⸗Minister als Vorgesetzten der beleidigten preußischen Staatsanwälte und Richter die Befugniß zuzusprechen, den verfügenden Theil des Urtheils innerhalb vier Wochen, von Zustellung der Aus⸗ fertigung des rechtskräftigen Urtheils je einmal in der „Volks⸗Zeitung“ und in dem „Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger“ auf Kosten des Angeklagten öffentlich bekannt zu machen, und daß endlich alle vorfindlichen Exemplare des inkriminirten Artikels und die zu seiner Herstellung bestimmten Platten und Formen unbrauchbar zu
Von Rechts Wegen. Mit dem Originale gleichlautend: Berlin, den 14. Mai 1890 8
(L. S.) Schulze, Aktuar. 88
[10881] Der Reservist Arbeiter Johann Ernst Liebelt, geboren am 30. August 1859 zu Höckricht, Kreis Glogau, zuletzt in Guhrau wohnhaft, wird beschul⸗ digt, als beurlaubter Refervist ohne Erlaubniß aus⸗ gewandert zu sein Uebertretung des §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 10. Oktober 1890, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Guhrau zur Haupt⸗ verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus⸗ bleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗ Kommando zu Wohlau ausgestellten Erklärung ver⸗ urtheilt werden. ““ 99 Guhrau, den 7. Mai 18050. Neudeck, als Gerichtsschreiber des Königli
chen Amtsgerichts.
[10878] Beschluß. 1
Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen:
1) Samuel Friedmann, geb. am 27. September 1868 in Gostyn, mosaisch, aufhaltsam zuletzt in Schrimm,
2) Martin Jo?wiak, geb. am 16. Oktober 1861 in Psarski, katholisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗ daselbst,
3) der Klempner Wladislaus Theophil Jaworski, geb. am 3. Mai 1863 in Kions, katholisch, aufhalt⸗ sam zuletzt in Fions,
4) der Arbeiter Johann Labenda, geb. am 22. August 1865 in Pucolowo, katholisch, aufhaltsam zuletzt in Schrimm, —
5) Charles Feuerstein, geb. am 15. Juni 1866 in Schrimm, mosaisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗ daselbst, —
6) Karl Hermann Jaehn, geb. am 12. Mai 1866 in Pions, evangelisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
7) Johann Wojkiewicz, geb. am 25. Dezember 1866 in Mieczewo, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
8) “ Cohn, geboren am 20. September 1867 in Kurnik, mosaisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗ daselbst, 5
9 Rauhut, geb. am 25. August 1867 in Kurnik, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
10) Hermann Stolzmann, geb. am 18. Mai 1867 in Kurnik, mosaisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗ daselbst, “
11) Sigismund Zarnowiecki, geb am 4. Ok⸗ tober 1867 in Kurnik, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst, 3
12) Paul Biedrowski, 5 1867 in Schrimm, katholisch, ebendaselbst, 1 “
13) Martin Stanislaus Kostka Kinosowicz, geb. am 10. November 1sfin Schrimm, katholisco, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
14) sni aul Strugala, geb. am 2. April 1867 in Schrimm, katholisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗ daselbst, 8
15) Ludwig Kopf, geb. am 27. Juli 1867 in Xions, mosaisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
16) Josef Stryczynski, geb. am 17. Februar 1867 in Pions, katholisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗ daselbst, 8
17) Mathias Karas, geb. am 14. Februar 1867 in Biernatki, katholisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗ daselbst,
13) Michael Borkowski, geb. am 23. September 1867 in Blazejewo, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
19) Martin Karalas, geb. am 20. Oktober 1867 in Blazejewo, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
20) Johann August Künzel, geb. am 3. De⸗ zember 1867 in Czmon, aufhaltsam zuletzt in Waldau, Fö
21) Franz Nowicki, am 23. September 1867 in Mieczewo geboren, katholisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗
am 11. Januar aufhaltsam zuletzt
22) Leopold Emil Heinze, geb. am 15. Juli 1867 in Radzewo, evangelisch, zuletzt aufhaltsam ebendaselbst,
23) Carl Reinhold Milke, geb. am 13. April 1867 in Radzewo, evangelisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
24) Ludwig Wolski, geb. am 22. August 1867 in Radzewo, katholisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗ daselbst,
25) Michael Kijewski, geb. am 22. September 1867 in Rogalin, katholisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗ daselbst,
26) Johann Godzinski, geb. am 12. Juni 1867 in Waldau, katholisch, aufhaltsam zuletzt in Mieczewo 27) Max Brudzewski, geb. am 3. Oktober 1867 in Wieszezyczyn, katholisch, aufhaltsam zuletzt in Dobczyn,
28) Bartholomäus Gron, geb. am 12. August 1867 in Szymanowo, katholisch, aufhaltsam zuletzt in Schrimm,
29) Peter Hancz, geb. am 1. August 1867 in Jaroslawki, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst, 30) Knecht Martin Karalus, geb. am 8. No⸗ vember 1866 in Prusinowo,katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
31) Valentin Fortum, geb. am 15. Januar 1866 in Nitsche, katholisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗ daselbst,
32) Mieczyslaus Anton Adam Rymarkiewicz, geb. am 12. Juni 1866 in Zaborowo, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
33) Titus Kaeding, geb. am 3. Januar 1867 in Kurnik, katholisch, aufbaltsam zuletzt ebendaselbst, 34) Johann Borowiak, geb. am 24. März 1867 in Dolzig, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst, 35) Johann Burszak, geb. am 14. Dezember 1867 in Schrimm, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
36) Bernhard Formanowicz, geb. am 29. Ok⸗ tober 1867 in Kions, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
30) Franz Karmiercezak, geb. am 9. September 1867 in Czolowo, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
38) Ignatz Flenz, geb. am 18. Januar 1867 t eehtgchc, katholisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗ daselbst,
39) Johann Dratwinski, geb. am 1. Juli 1867 in Wieszczyczyn, katholisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗ daselbst,
40) Johann Ferdinand Reich, am 21. Januar 1867 in Brodnica geboren, evangelisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
41) Valentin Kwiatkowski, geb. am 22. Januar 1867 in Chrzonstowo, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst, ’
42) Martin Kokocinski, geb. am 11. November Emchen, katholisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗ daselbst,
43) Lorenz Biskup, geb. am 20. Juli 1867 zu Friedrichseck, katholisch, aufhaltsam zuletzt eben⸗ daselbst, 1
44) Ludwig Ratajczak, geb. am 30. August 1867 in Friedrichseck, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
45) Johann Waeclawski, geb. am 17. Mai 1867 in Gogolewo, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
46) Michaͤel Jankowski, geb. am 24. September 1867 in Wlosciejewki, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst,
47) Anton Wladislaus Basand, geb. am 25. De⸗ zember 1867 in Zaborowo, katholisch, aufhaltsam zuletzt ebendaselbst, 8
welche hinreichend verdächtig erscheinen, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundes⸗ gebiet verlassen zu haben und sich nach erreichtem militärpflichtigen Alter außerhalb des Bundes⸗ gebietes aufhalten, 3
S5 ehen, strafbar nach §. 1401 Straf⸗Gesetz⸗ Buches — das Hauptverfahren vor der Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Schrimm eröffnet.
Gleichzeitig wird das Vermögen der Angeschuldigten, insoweit es zur Deckung der dieselben möglicher Weise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens erforderlich ist, mit Beschlag belegt.
Posen, den 6. Mai 1890.
Königliches Landgericht. Strafkammer IV. gez. Crome. Wolffsohn.
Vorstehende Abschrift ist mit der Urschrift gleich⸗ lautend.
Posen, den 10. Mai 1890.
Das Sekretariat der Königlichen Staatsanwaltschaft:
(L. S.) (Unterschrift.) 88
[10880] Bekanntmachung. In der Strafsache gegen 1) den Karl Wilhelm Theodor Moldenhauer aus Neustadt u. H., 2) den Karl Heinrich Otto Wegner aus Sömmerda,
3) den Georg Friedrich Ritter aus Dilsburg, Amt Heidelberg, 1 1 . wegen Entziehung der Wehrpflicht wird, da die An⸗ geschuldigten des Vergehens gegen §. 140 Absatz 1 Nr. 1 des Strafgesetzbuchs beschudigt sind, auf Grund der 8. 480, 325, 326 der Strafprozeß⸗Ordnung zur Deckung der die Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafen und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen der Angeschuldigten mit Beschlag belegt.
Nordhausen, den 9. Mai 1890. Königliches Landgericht, Strafkammer.
von Hassell. Siedler. Weber.
daselbst
[10879]
In der Strafsache gegen den Viehhändler Salo⸗ mon Simson zu Elberfeld, geb. zu Mettmann, den 6. Oktober 1850, wird, da gegen den Ange⸗ schuldigten, welcher im Sinne des §. 318 der Straf⸗ prozeßordnung als abwesend anzusehen ist, die öffent⸗ liche Klage wegen Verbrechens und Vergehens gegen die §§. 1, 2, 4 Reichsges. vom 7. April 1869 und §§. 267, 268, 74 Str. G. B. erhoben und Haft⸗ befehl erlassen ist, indem derselbe sich auf die Flucht begeben hat, in Gemäßheit des §. 332 der Straf⸗ prozeßordnung das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Elberfeld, den 3. Mai 1890.
Kgl. Landgericht. Strafkammer I. Röhren. Claubach. Berndorff.
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
[10915]
In Sachen der Ehefrau des Hotelbesitzers Breul, Minna, geb. Hage, in Blankenburg, Klägerin, wider den Mühlenbesitzer Wilhelm Nodurft zur Goldbachs⸗ mühle bei Heimburg, Beklagten, wegen Hypothek⸗ zinsen und Kosten, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme der dem Beklagten ge⸗ hörigen Grundstücke, als: 8
1) der am Goldbache unweit des Pfeifenkrugs sub No. ass. 91 belegenen Mühle nebst Zu⸗
behör, Ruthen „am Goldbache“
2) 1 Morgen 81 Nr. 337 a.,
3) 77 Ruthen „der Mühlengraben“ Nr. 337 b,
4) 30 Ruthen „am Goldbache“ Nr. 337 c., zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 8. Mai 1890 verfügt, auch die Eintragung die⸗ ses Beschlusses im Grundbuche am 8. Mai 1890 er⸗ folgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Freitag, den 29. August 1890, Nachmittags 3 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Blanken⸗ burg in der Gastwirthschaft zum Pfeifenkruge an⸗ gesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypo⸗ thekenbriefe zu überreichen haben.
Blankenburg, den 14. Mai 1890. 8 8 Herzogliches Amtsgericht.
Ribbentrop.
[10924] 111““ Nachdem antragsmäßig die Beschlagnahme des dem Maurermeister C. Bester hierselbst gehörigen
Ackerstücks Nr. 228 jenseits der Bahn auf den Heiden mit dem darauf erbauten Hause zum Zwecke der Zwangsversteigerung wieder aufgehoben ist, wer⸗ den die auf Mittwoch, den 2. Juli d. Js.,
Mittags 12 Uhr, und auf Sonnabend, den
26. Juli d. Is., Vormittags 11 ½ Uhr, an⸗
stehenden Termine hiermit abgekündigt. Neubrandenburg, den 12. Mai 1890. Großherzogliches Amtsgericht. Abtheilung I.
W. Saur.
[10907]
In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung des durch Zwangsvollstreckung gegen den Generalmajor z. D. Freiherrn Gans Edler von Puttlitz aus dessen Pension beigetriebenen und hinterlegten Betrages von 1218,43 ℳ ist zur Erklärung über den vom Gerichte an⸗ gefertigten Theilungsplan sowie zur Ausführung der Vertheilung Termin auf den 24. Juli 1890, Vormittags 10 ¼ Uhr, vor dem Königlichen Amts⸗ gerichte hierselbst Zimmer Nr. 66, im I. Stock, bestimmt worden. Der Theilungsplan liegt vom 18. Juli cr. ab auf der Gerichtsschreiberei IV., Zimmer Nr. 30, zur Einsicht der Betheiligten aus. Zu diesem Termine werden Sie auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts geladen.
Breslau, den 14. 1 1890.
Schur, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. An den Kaufmann Ludwig Spiegel, Aufenthalt unbekannt.
[10908] 8 1
In dem Verfahren betreffend die Vertheilung des durch Zwangsvollstreckung gegen den Universitäts⸗ sekretär Bernhard Nadbyl zu Breslau aus dessen Gehalt resp. jetzt Pension beigetriebenen und hinter⸗ legten Betrages nebst Zinsen von 474,76 ℳ ist zur Erklärung über den vom Gerichte angefertigten Theilungsplan sowie zur Ausführung der Vertheilung Termin auf den 16. Juli 1890, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hier⸗ selbst, Zimmer Nr. 66 im I. Stock, bestimmt worden. Der Theilungsplan liegt vom 10. Juli cr. ab auf der Gerichtsschreiberei IV. Zimmer Nr. 30 zur Einsicht der Betheiligten aus. Zu diesem Ter⸗ mine werden Sie auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts geladen.
Breslau, den 10. Mai 1890.
3 Schur, ʒä ö des Königlichen Amtsgerichts. n
1) den Kaufmann Theodor Sturm aus Breslau oder dessen Erben, den Postpraktikanten Heinrich Plifke Berlin, 1 ae. Bruno Schenk aus Breslau, derrn Rudolf Schenk aus Breslau, die Gouvernante Marie Elisabeth Kolshorn aus Concepcion in Chile, Fräulein Anna Sophie Margarethe Kols⸗ horn, angeblich verheirathet, aus Concepcion in Chile, den Oekonom Carl Otto Franz Kolshorn
aus
8) die verebelichte Kaufmann Clara Marie Helene Dohrmann, geb. Kolshorn, aus Frank⸗ furt a./O.,
9) den Carl Otto Max Kolshorn aus Hamburg,
10) Fräulein Emmi Kolshorn, Tochter des Spe⸗ diteurs Adolf Heinrich Traugott Kolshorn aus Tschichherzig, 1
11) den Arbeiter Richard Wanschock aus Breslau,
12) den Julius Beil genannt Fröhlich aus Breslau bezw. dessen Erben.
[11035] 1
In dem auf Antrag der Wittwe Joh. Wilh. Furmanns, Sophia geb. Küppers, Rentnerin in Viersen, eröffneten Vertheilungsverfahren über den⸗ jenigen Steigpreis, welchen das Fräulein Nanny Schüller in Düsseldorf für das nachstehend be⸗ zeichnete Grundstück, nämlich des in der Stadt Krefeld an der Prinz Ferdinandstraße unter Nr. 51 gelegene Wohnhaus und Flügelgebäude, Werkstätte, Hofraum und allem übrigen Immobilarzubehör, auf geführt in der Grundsteuermutterrolle der Gemeinde Krefeld unter Artikel 6621 Flur 2 Nr. 801/15, früher 740/15, mit einem Flächeninhalt von 1 a 80 qm, auf Grund der von dem Königlichen Amts⸗ gericht bierselbst gegen 1) die Eheleute Johann Jacob Knott, Schreinermeister und Bauunternehmer, z. Zt. im Konkurszustand, und Maria Johanna, geb. Schürgers, ohne besonderen Stand, Beide früher in Krefeld, jetzt ohne bekannten Aufenthalt; 2) den Rechtsanwalt Mengelberg hier als Konkursver⸗ walter; 3) die Eheleute Max Hubberten und Kath., geb. Maaßen, Beide in Krefeld, am 19. Dezember 1889 vorgenommenen Zwangsversteigerung dieses Grundstücks auf Grund Adjudikationsurtheils von demselben Tage, im Betrage von 16 650,00 ℳ nebst Zinsen zu 5 % seit dem 19. Dezember 1889 zu ent⸗ richten hat, ist der Vertheilungsplan aufgestellt worden. Derselbe ist nebst den erfolgten Anmel⸗ dungen und vorgelegten Titeln zur Einsicht der Be⸗ theiligten auf der Gerichtsschreiberei des Amts⸗ gerichts, Zimmer Nr. 6, offen gelegt und Termin zur Erklärung über den Plan auf den 25. Juli 1890, Vormittags 11 Uhr, in dem Geschäfts⸗ lokale des unterzeichneten Amtsgerichts, Rheinstraße Nr. 136, Zimmer Nr. 11, anberaumt.
Zu diesem Termin werden die Eheleute Johann Jacob Knott, Schreinermeister und Bauunternehmer, z. Zt. im Konkurszustand, und Maria Johanna, geb. Schürgers, ohne besonderen Stand, Beide früher in Krefeld, jetzt ohne bekannten Aufenthaltsort, mit der Aufforderung geladen, von dem Vertheilungsplane Einsicht zu nehmen und etwaige Widersprüche gegen den Plan entweder vor dem Termine schriftlich oder durch Erklärung zum Protokoll des Gerichtsschreibers anzubringen oder bei Vermeidung des Ansschlusses spätestens in dem Termine zu erheben.
Krefeld, den 7. Mai 1890.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIII
“ 8
[10919] In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des Hauses Nr. 189 c. 8 188 A. an der Reichenstraße hieselbst hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vor⸗ nahme der Vertheilung Termin auf Dienstag, den 3. Juni 1890, Vormittags 11 Uhr, be⸗ stimmt. Der Theilungsplan wird vom 26. Mai d. J. an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt sein. Boizenburg, den 14. Mai 1890.
(Unterschrift), Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts
[10950] Im Zwangsverkauf des Kleye'schen Hauses Nr. 189 c. p. 188A an der Reichenstraße hieselbst wird hiemit gemeinkundig gemacht, daß die Hypotheken⸗ scheine über die Pöste Nr. III. A des Stadtbuchfolii der obengenannten Grundstücke lautend über 3266 ℳ für den Fabrikanten Ernst Sieglin zu Aachen und Nr. IV. lautend über 4000 ℳ, sowie . Nr. V. lautend über 5000 ℳ für die Firma Saal & Co. zu Berlin, welche nicht zu den Akten eingereicht worden, un⸗ gültig sind. Boizenburg, den 14. Mai 1890. . Großherzogliches Amtsgericht.
8 —
1) Die Wittwe Max Finkelberg in Oberdollen⸗ dorf bei Königswinter, vertreten durch den Regierungskanzlei⸗Inspektor Finkelberg in Koblenz, 8
2) Dr. Hermann Hoffmann, Geheimer Hofrath, Professor der Botanik in Gießen,
haben das Aufgebot folgender vierprozentigen Priori⸗
ö der Rheinischen Eisenbahn beantragt, nämlich:
zu 1) II. Emission Nr. 102 191, 102 192,
102 193, 102 194, 113 173 über je 600 ℳ,
zu 2) Nr. 29 271 über 300 ℳ (Privilegium vom 2. August 1858).
Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 5. Oktober 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte an ordentlicher Gerichtsstelle an⸗ beraumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Köln, den 25. April 1890.
Das Königliche Amtsgericht. Abtheilung 16
“
aus Fürstenwalde