Friedrich's des Großen, als Prämien an solche würdige Gymnasial⸗ Abiturienten zu vertheilen, welche sich durch Kenntniß der vater⸗ ländischen Geschichte auszeichnen.“
Die dem „Deutschen Tageblatt“ entnommene Mittheilung, wonach ein Comité beabsichtige, dem Gardes du Corps⸗Regi⸗ ment zu seinem Jubiläum eine für wohlthätige Zwecke bestimmte Geldsumme zu überreichen, wird der „N. Pr. Ztg.“ als irrthümlich bezeichnet.
Die Verbände der Genossenschaft freiwilliger Krankenpfleger im Kriege, namentlich soweit dieselben in Preußen liegen, hielten, wie der „Magd. Ztg.“ nachträglich mit⸗ getheilt wird, am 30. und 31. Mai im Sitzungssaal des Kultus⸗ ministeriums unter dem Vorsitz von Dr. Wichern ihre erste Dele⸗
irten⸗Versammlung ab. Vertreten waren die Verbände:
erlin (durch die Mitglieder des Haupt⸗Comités daselbst Graf Douglas, Geheimer Ober⸗Medizinal⸗Rath Dr. Mehlhausen und die Privatdozenten Dr. Schwan und Baumgarten), Halle Breslau, Greifswald, Königsberg, Kiel, Frankfurt a. O. und Kassel. Die Ge⸗ nossenschaft umfaßt zur Zeit 1230 Mitglieder, von denen 657 durch Aerzte in theoretischen und praktischen Kursen Anleitung gegeben ist. Seit Januar 1890 machten 110 Personen den theoretischen Kursus, 46 den praktischen im Krankenhause durch; 98 Aerzte betheiligten sich im Ganzen an der Ausbildung. Die Seitens des Central⸗Comites der deutschen Vereine vom Rothen Kreuz für die Genossenschaft bis dahin gebrachten Opfer einschließlich der Aussendung einer Pflegerkolonne nach Deutsch⸗Ost⸗ Afrika belaufen sich auf 76 000 ℳ Die Thätigke it der Genossenschaft als solcher in Deutsch⸗Ost⸗Afrika darf als abgeschlossen betrachtet werden. Die größte Anzahl der Pfleger ward aufgefordert, der Deutschen Schutztruppe als Lazarethgehülfen beizutreten. Der Reichs⸗ Kommissar Major Wissmann sowie Major Liebert haben ihre volle Zufriedenheit mit den Leistungen der Genossenschaft ausgesprochen.
Im Monat März wurden in Berlin im Ganzen 240 Proben von Nahrungs⸗ und Genußmitteln zur Untersuchung gezogen, welche in 63 Fällen zu Beanstandungen führte. In besonders reichlichem Maße gaben diesmal Butterproben dazu Anlaß. Es wurden von 58 öffentlich entnommenen Proben 8 beanstandet. Von diesen Proben waren nur höchstens zwei, welche nach den neueren Erfahrungen vielleicht als Butter bezeichnet werden konnten, jedoch immerhin in hohem Verdacht standen, gemischte Butter zu sein. 4 Proben waren einfach Margarine, obwohl sie als Natur⸗ butter verkauft wurden, und 2 weitere Proben Mischung von Butter und Margarin. Bemerkenswerth ist, daß unter 10 Proben von amerikanischem Schmalz sich diesmal nicht eine gemischte vorfand. Die Verfälschungen des Provenceöls bestehen immer in Vermischung mit fremden Oelen. Die Zahl solcher Fälschungen war diesmal gleichfalls groß. Außerdem wurden vorzugsweise noch beanstandet 3 Proben Chokolade, als rein bezeichnet, jedoch mit Stärkemehl und Färbemitteln versent, 4 Proben Scheibenäpfel, durch Zinksalze ver⸗ unreinigt, 2 Proben Pfeffer, mit zu hohem Aschegehalt, aus sandigem Rohmaterial hergestellt, 11 Proben Macisblüthe, mit geriebener Semmel verfälscht, 1 Probe Himbeerliqueur, mit Fuchsin stark ge⸗ färbt, 2 Proben Cognak, künstliche Waare ohne Cognakgehalt, und 7 Proben Rum, künstliche Fabrikate aus Rumessenz.
Der Dönhoffsplatz erhält, wie die „B. B.⸗Ztg.“ mittheilt, gegenwärtig eine weitere Verschönerung durch die Anlage von Bassins in den beiden großen, nach der Jerusalemer⸗ bezw. Kom⸗ mandantenstraße zu belegenen Bosquets. Der Cement⸗Untergrund ist bereits fertiggestellt. Die Einfassungsmauern dagegen werden nicht aus Steinwerk mit Cementputz, wie sonst üblich, bestehen, sondern die städtische Gartendirektion hat hierin einer porösen Masse, ähnlich dem Tropfstein, den Vorzug gegeben, auf welcher sich ein saftiges Grün bilden kann. — Auch der Victoria⸗Park am Fuße und wesftlich des Kreuzberg⸗Denkmals nähert sich seiner Vollendung und bietet bereits jetzt einen genußreichen Anblick. Auch hier herrschen die Pla⸗ tanen vor, welche herrliche Fortschritte gemacht haben und im saftigsten grünen Blätterschmuck prangen. Die sich durch die Anlagen schlän⸗ gelnden Wege sind geebnet, die Teiche fertiggestellt und mit Wasser gefüllt, sodaß auch dieser Park in nicht allzuferner Zeit dem öffent⸗ lichen Verkehr wird übergeben werden können.
Der Stolze'sche Stenographenverein hält morgen Abend 8 Uhr im Saale des Brandenburger Hauses, Mohrenstraße 47,
eine Hauptversammlung ab, auf deren Tagesordnung u. a. ein Vor⸗ 81 8 1vEEEEE Adelberg: „Aus Stolze’s eben“ steht.
Breslau. (Schles. Ztg.) Die vom Staat ausgeschriebene Konkurrenz zur Beschaffung von Modellen und Entwürfen für einen auf unseren modernen Binnen⸗Wasserstraßen vollkommen brauch⸗ baren, für 8000 Ctr. Last genügenden Laderaum bietenden Lastkahn hat den Erfolg gehabt, daß bei der Direktion der Oderstrom⸗Bau⸗ verwaltung in Breslau vierzehn Bewerbungen eingegangen sind, dar⸗ unter acht mit Modellen. Das Preisgericht tritt am 1. Juli d. J. im Ober⸗Präsidialgebäude zu Breslau zur Fällung des Urtheils zu⸗ ammen.
Aus Schlesien, 2. Juni, wird der „Voss. Ztg.“ geschrieben: Die in den letzten Nächten bis unter den Nullpunkt gesunkene Temperatur hat in allen Theilen unserer Provinz an Feld⸗ und Gartenfrüchten bedeutenden Schaden angerichtet. Nament⸗ lich sind es Frühkartoffeln, Bohnen, Gurken und Salat, welche auf weiten Strecken total erfroren sind. Auch in den Gärtnereien hat der Frost den blühenden Gewächsen außerordentlich geschadet. Neben diesen Verlusten ist jedoch auch ein Vortheil insofern zu ver⸗ zeichnen, als der Frost die Raupen und sonstiges Un geziefer, welches kaum je zuvor so massenhaft aufgetreten ist, zum größten Theil ver⸗ tilgt hat. In verschiedenen Kreisen Ober⸗ und Mittelschlesiens sind in den jüngsten Tagen große Schwärme des gemeinen Plattbauchs aufgetreten. Die Schwärme waren so groß, daß der Verkehr auf den Straßen gehemmt wurde. Tausende von Insekten wurden von den Fußgängern zertreten.
Eupen, 1. Juni. (Köln. Ztg.) Starke Fröste haben während der vergangenen Nacht in hiesiger Gegend und der Eifel nicht unbedeutenden Schaden angerichtet.
Oberammergau. (M. A. Ztg.) Die Gemeindeverwaltung von Oberammergau erläßt folgende Bekanntmachung: „Die Gemeinde Oberammergau und deren Verwaltung bedauern aufs Tiefste die in der Presse zum Ausdruck gekommenen Beschwerden über Ueber⸗ vortheilungen Seitens fremder Spekulanten und erklären, daß auf Grund einer ortspolizeilichen Vorschrift sämmtliche Wirthe, Pensionsinhaber, sowie Pächter verpflichtet sind, die Preise ihrer Speisen, Getränke und Wohnungen in öffentlich⸗sichtlicher Weise an⸗ zuschlagen. Die Gemeinde ersucht im Interesse des Publikums wie in ihrem eigenen, begründete Klagen unter Nennung des Namens sofort bei der Ortspolizeibehörde zur Anzeige zu bringen und ist zu diesem Zwecke ein eigenes Beschwerdebuch im Rathhause aufgelegt.“
Ulm, 2. Juni. Am Sonnabend um 6 Uhr Abends wurde, wie schon kurz berichtet, unter dem Geläute der Glocken und den Klängen des Chorals „Nun danket alle Gott“ in feierlicher Weise auf der Höhe des Gerüsts der Schlußstein des Hauptthurms des vor 513 Jahren begonnenen Münsters aufgesetzt und dadurch der höchste Kirchthurm der Christenheit zur Vollendung gebracht. Von der Höhe des Thurmes bietet sich ein überraschend großartiger Ausblick, von der Zugspitze bis zum Säntis reichend, ja bei hellem Wetter sind selbst die Glarner Alpen erkennbar. Wie schon früher gemeldet, findet das offizielle Fest in den Tagen vom 28. Juni bis 1. Juli statt. Der am zweiten Tage (Sonntag) stattfindende historische Festzug, an welchem sich gegen 1500 Personen betheiligen, verspricht sowohl in Bezug auf künstlerisches Arrangement als auf glänzende Kostüme überaus großartig zu werden. — Die kürzlich in verschiedenen Blättern verbreitete Nachricht, als ob das Ulmer Münster nur 151 m, der Kölner Dom dagegen 159 m hoch sei, beruht auf Irrthum. Der Wahrheit entsprechend ist zu berichtigen, daß der Ulmer Thurm eine Höhe von 161 m hat, die Kölner Thürme da⸗ gegen 156 m. v1“
Braunschweig, 1. Juni. (Köln. Ztg.) Am 16. Juni findet auf dem Schlachtfelde zu Quatrebras die feierliche Enthüllung des dem Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig von der braunschweigischen Bevölkerung errichteten Denkmals statt. An der Feier werden u. a. theilnehmen: General⸗Adjutant von Wach⸗ holtz, als Vertreter des Regenten, Prinzen Albrecht, der braun⸗ schweigische Gesandte in Berlin Baron von Cramm⸗Burgdorf, der preußische Gesandte und der Militär⸗Attachb in Brüssel, die Commandeure der beiden braunschweigischen Regimenter, Oberst von Müller und Oberst⸗Lieutenant Rabe von Pappen⸗
heim, eine Anzahl Mitglieder des hiesigen Ausschusses für Errich’ ag des Denkmals. Nach dem von den Behörden der belgischen Ort⸗ schaften Genappe und Baisy Thy aufgestellten Festprogramm wird am Hause Aux baraques bei Quatrebras eine Gedenktafel angebracht, woran sich dann die Einweihung des Denkmals selbst anschließt. Bei der Feier finden auch Musikaufführungen durch belgische Vereine statt und Abends wird den fremden Gästen zu Ehren in Genappe ein Brehe eee und auf dem Gemeindeplatz ein großer Volksball ver⸗ anstaltet.
Wien. Gegen die Ruhestörer von Biala aus der Strike⸗
bewegung erfolgte, wie aus Wadowice gemeldet wird, am 2. Juni
die Urtheilsfällung 32 Angeklagte wurden des Diebstahls und der Verübung öffentlicher Gewaltthätigkeit durch Beschädigung fremden Eigenthums und des Auflaufes für schuldig erkannt und zu Strafen zwischen zweijährigem Kerker und fünftägigem Arreste verurtheilt.
Tiflis. In welchen Massen die Heuschrecken in diesem Jahre im Kaukasus aufgetreten sein müssen, läßt sich nach einem Bericht der Zeitung „Kawkas“ beurtheilen. Dieselbe schreibt: Am 1. Mai langten die Fracht⸗ und Passagierzüge aus Baku in Tiflis mit einer Verspätung von 45, resp. 55 Minuten an, und zwar in Folge dessen, daß vor und hinter der Station Karajas der Eisen⸗ bahndamm mit einer dicken Schicht Heuschrecken bedeckk war. Der Schwarm fiel in so dichten Massen, daß die vor der Loiomotive an⸗ gebrachten Metallbesen zum Entfernen etwa vorliegender Gegenstände ihren Dienst versagten. Nur mit größter Anstrengung und sehr langsam konnte der Zug sich fortbewegen. Erst als am nächsten Tage eine Menge Arbeiter das Wegschaufeln der Heuschrakenmassen besorgt hatte, konnten die Züge wieder regelmäßig dir Strecke
passiren.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Gnesen, 4. Juni. (W. T. B.) Das hiesige Tom⸗ kapitel wählte den Domherrn Kraus zum Administrator der Diözese Gnesen.
Pest, 4. Juni. (W. T. B.) Der für das rauchlose Pulver geforderte Kredit wird von dem Kriegs⸗Ministerium mit dem Hinweis auf die durchgeführten Versuche motivert, welche ergeben hätten, daß ohne allen Anstand zur Erzeuging des neuen Präparats im Großen geschritten werden könne, und daß die Errichtung einer neuen ärarischen Fabrik zur Er⸗ zeugung dieses Pulvers unabweislich sei. Sollte sich eine Be⸗ schleunigung der Arbeiten als nothwendig herausstellen, so 8 der nächsten Delegation ein Nachtragskredit vorgelezt werden.
Pest, 4. Juni. (W. T. B.) Das außerordentliche Heeres⸗Erforderniß weist u. a. auf: 2 Millionen Fl. zur Fortsetzung der Beschaffung von Repetirgewehren und Karabinern, 2 ½ Millionen als erste Rate zur Ein⸗ führung des rauchlosen Pulvers, wofür insgesammt 11 400 000 Fl. verlangt werden; ferner 1 Million für Ver⸗ stärkung der Armirung fester Plätze durch neue Geschütze, 1 Million zur Hebung der Widerstandsfähigkeit der beiden galizischen Festungen, 889 534 Fl. zur Umwandlung der leichten Batterien aller Corpsartillerie⸗Regimenter in schwere und 695 400 Fl. für Kompletirung von 27 Infanterie⸗Regimentern auf den normalen Friedensstand. Das außerordentliche Marine⸗Erforderniß enthält 540 000 Fl. als zweite Rate für den Rammkreuzer C, 180 000 Fl. als zweite Rate für den Donaumonitor I und 80 000 Fl. als erste Rate für den Donaumonitor II. Das Ministerium des Aeußern ver⸗ langt die Erhöhung des Di von 600 000 F.
T u6““
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) 3
spositionsfonds auf den Betrag
Wetterbericht vom 4. Juni, Morgens 8 Uhr.
„ .
Stationen.
Bar. auf 0 G d Meeressp. red in Millim.
8 8
50 C. = 4v R.
Wind. Wetter.
Temperatur in 0 Celsius
su.
+
—
Mullaghmore Aberdeen . 750 Christiansund 750 Kopenhagen. 762 Stockholm. 760 Haparanda. 759 St. Petersbrg. 764 Moskau. . 754
2
bedeckt halb bed. Regen bedeckt bedeckt bedeckt wolkenlos Regen
SSW SSW OSO SSW SW WSW
₰ — — Sbobeo —Sr
755 Cherbourg. 760 err .760 769 Hamburg 763 Swinemünde 765 Neufahrwasser 765 .. 764
bedeckt Regen wolkig wolkig Dunst heiter
bedeckt bedeckt
WSW S SSW SW
SSW
SSW
aris ““ 763 Mühnster. 763 Karlsruhe.. 766 Wiesbaden. 765 München .. 768. Chemnitz. 765 EI.1765 Wien 768 Breslau N767
halb bed. heiter Dunst wolkenlos wolkenlos heiter
3 heiter wolkenlos wolkenlos
vbebceeelee tbobochteeee
Fle d'ANix. 765 1116 q1616127
wolkig 4 beiter still wolkenlos 22
Uebersicht der Witterung.
Einem barometrischen Minimum unter 745 mm nördlich von Schottland, liegt ein Maximum über 765 mm über der Alpengegend und Umgebung gegen⸗ über, so daß in Deutschland südliche und südwestliche Luftströmung vorherrschend ist, unter deren Einfluß
die Temperatur gestiegen ist.
Das Wetter ist in
Central⸗Europa heiter, trocken und ziemlich warm.
Deutsche Se ewarte.
Theater⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗
haus. 135. Vorstellung.
Komische Oper in 4 Akten von
Die Hochzeit des Figaro. kozart. Text von
hais. Tanz von E. Graeb. Kapellmeister Kahl. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 140. Vorstellung. Neu ein⸗ studirt: Don Carlos, Infant von Spanien. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. In Scene gesett vom Direktor Dr. Otto Devrient. Anfang
r.
Freitag: Opernhaus. 136. Vorstellung. Der Rattenfänger von Hameln. Oper in 5 Akten von Victor E. Neßler. Text (mit Zugrundelegung der Sage und der Fabel von J. Wolff's gleich⸗ namiger „Aventiure“) von Friedrich Hofmann. An⸗ fang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 141. Vorstellung. Haus Lange. F bellvien in 5 Aufzügen von Paul Heyse. Anfang
2
Beaumarchais. Dirigent:
Donnerstag: Götz von
Beutsches Theater.
Berlichingen. Freitag: Der Widerspänstigen Zähmung. Sonnabend: Faust, I. Theikl. Sonntag: Der Compagnon. G Montag: Faust’s Tod.
Verliner Theater. Donnerstag: Kean.
Freitag: 37. Abonnements⸗Vorstellung. Der Kriegsplan. (Friedrich Mitterwurzer.)
Sonnabend: Der Kaufmann von Venedig. (Friedrich Mitterwurzer.) — Anfang 7 ½ Uhr.
Tessing -Theater. Donnerstag: Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann. Freitag: Der Fall Clémencean. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d'’Artois.
Sonnabend: Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.
Wallner-Theater. bis 6. Juni ge⸗ schlossen.
Sonnabend, den 7. Juni. Saison. Gastspiel Therese Biedermann vom Theater an der Wien in Wien. Zum 1. Male: Mamsell Nitouche. Gesangsposse in 3 Akten und
4 Bildern von H. Meilhac und A. Millaud. Musik von M. Hervé.
Vom 2.
Beginn der Sommer⸗
Victoria-Theater. Donnerstag: Zum 289. M.: Stanley in Afrika. Zeitgemälde in 10 Bildern von Alex. Moszkowski und Richard Nathanson.
Musik von C. A. Raida. Ballet von C. Severini. Anfang 7 ½ Uhr. 8 EE1“ Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater und Concert-Park. Direktion: Julius Fritzsche.
Donnerstag: Zum 139 Male: Der arme Jonathan. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann und Julius Bauer. Musik von Carl Millöcker. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Hr. Kapellmeister Knoll. Anfang 7 Uhr.
Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Großes Doppel⸗ Concert. Auftreten erster Gesangs⸗ und Instru⸗ mental⸗Künstler.
Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Sonnabend: Orientalisches Laternenfest verbunden mit großer Sne Drei Musik⸗Corps. Ben⸗ galische euchtung, glänzende Illumination des
Die Jüdin. (Eleazar: Hr. Ignaz Warmuth, als Gast.)
Freitag: Letztes Auftreten des Hrn. Eugen Gura. Auf Verlangen: „Der Vampyr.
Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bei brillanter elektr. Be⸗ leuchtung des Sommergartens: Großes Concert. Anfang 5 ⅛, der Vorstellung 7 Uhr.
Sonntag: Gastspiel von Marcella Sembrich und Hrn. Anton Erl. Der Barbier von Sevilla.
Velle-Alliance-Theater. Donnerstag: Zum 96. Male: Der Nantilus.
Im prachtvollen glänzenden Sommergarten: Großes Militär⸗Doppel⸗Concert. Erstes Gastspiel der ersten Russischen National⸗Sänger⸗ und Tänzer⸗ Gesellschaft Jwanow“. Auftreten sämmtlicher Spe⸗ zialitäten. Brillante Illumination des ganzen Garten⸗ Etablissements. Anfang des Concerts 6 Uhr, der Vorstellung 7 ½ Uhr.
Freitag: Der Nautilus. Großes Elite⸗Concert. Auftreten sämmtlicher Spezialitäten.
Urania, Invalidenstraße 57/62. Geöffnet von
12 — 10 ½ Uhr. Donnerstag, um 8 Uhr: Die Ge⸗ schichte der Urwelt.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Minna Kersten mit Hrn Guts⸗ besitzer August Haedecke 11““ — Frl. Gertrud Kallenbach mit Hrn. Dr. L. Erd⸗ menger (Breslau— Misburg, Hannover). — Fll. Hedwig Schneider mit Hrn. Kgl. Forst⸗Assessor Fritz Wrede (Friedenau⸗Mahlow). — Frl. Marie Otto mit Hrn. Wilhelm Krause (Berlin). — Frl. Augufte Heinrich mit Hrn. Franz Henckel (Charlottenburg — Berlin). — Frl. Katharß a Schröder mit Hrn. Kaufmann Alfred Metz (Steglitz bei Berlin). — Frl. Emma Lietz mit Hrn. Max Lück (Königsberg in Pr. — Berlin).
Verehelicht: Hr. Geh. Finanz⸗Rath Welten⸗ dorff mit Frl. Eleonore v. Scholtz (Berlin). — Hr. Ingenieur H. J. Müller mit Frl Gettrud Barella (Berlin). — Hr. Paul Weigel mit Frl. Helene Krause (Berlin). — Hr. Dr. med. W. Erythropel mit Frl. Bertha Gerdts (Stade). — Hr. Kurt Hegewald mit Frl. Klara Schmidt (Leipzig -Roßwein). — Hr. Heinrich Kampmenn mit Frl. Martha Hennig (Lage —Leipzig).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Albert Karchow (Berlin). — Hrn. Regierungs⸗Assessor v Bcke⸗ rath (Trier). — Hrn. Pastor Apel (Odassen). Hrn. H. Bethge (Hof Barkow) — Hrn. Karl Giesemann (Berlin)h. — Eine Tochter Hrn. 1ö“ n Böhmer enbagdeberg. — 88 2. Dyckerho uisburg — Hochfeld). — Hrn. Fritz Paersch (Berlin). —
Gestorben: Hr. Justiz⸗Rath Ludwig, Knorr (Kulm). — Hr. Albrecht v. Brauchitsch (Erfurt). — Hr. Grubendirektor a. D. Ernst Sporleder (Magdeburg). — Hr. Hermann Hellwig (Berlin). — Frau Henriette Spohr, geb. Dietz (Berlin). — Hr. Justizrath Karl Robert (Berlin! — Hr. Rentier Hermann Große (Berlin), — Frau Dorothea Elisabeth Harder, geb. Fiedler (Elbing). F. 8 Bertha Cremer, geb. Hartmann (Magde⸗
urg).
Redacteur: Dr. H. Klee.
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wi⸗ helmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage)
Berlin:
Steabarzt
Dr. Müller,
Dr. Noethlichs vom Landw. Bezirk Erkelenz,
Saeis
8
utschen Reichs⸗Anz
Erste Beilage
Verlin, Mittwoch, den 4. Juni
8n
eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1890.
—
8 Königlich Preußische Armere. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 27. Mai. v. Eck, Pr. Lt vom Ulan. Regt. Prinz August von Württemberg (Posen.) Nr. 10, dessen Kommando zur Dienstleistung bei der Botschaft in Madrid um sechs Monate verlängert. 1 Neues Palais, 29. Mai. Strubell, Sec. Lt. von der Res. des Garde⸗Train⸗Bats., im aktiven Heere, und zwar als Sec. Lt. mit einem Patent vom 29. Mai 1890 bei dem Garde⸗Train⸗ Bat., angestellt. 4 Neues Palais, 31. Mai. Frhr. v Senden III., Sec. Lt. vom 1. Garde⸗Drag. Regt. Königin von Großbritannien und Irland, zur Dienstleistung bei des Prinzen Georg von Preußen Königlicher Hoheit für die Dauer der Urlaubsreise desselben, Posseldt, Pr. Lt. vom Fuß⸗Art Regt. Encke (Magdeburg.) Nr. 4, vom 22. Juli bis Ende September d. J. zur Dienstleistung bei dem Eisenbahn⸗Regt. r. 1 kommandirt. 1 In der⸗Gendarmerie. Neues Palais, 29. Mai. Frhr. v. d. Goltz, Hauptm. von der 5. Gend. Brig., attachirt der 7. Gend. Brig., zur 7. Gend. Brig. versetzt. Giersch, Pr. Lt. a. D., zuletzt im jetzigen Feld⸗Art. Regt. von Podbielski (Niederschles.) Nr. 5, bis⸗ her der 5. Gend. Brig zur Dienstleistung als Distriktsoffizier über⸗ iesen, unter Beförderung zum Hauptm., in der 5. Gend. Brig. an⸗ v. Tresckow, Hauptm. von der 8. Gend. Brig, ein
Patent seiner Charge verliehen.
Neues Palais, 31. Mai. v. Woedtke, Oberst und Brigadier der 1. Gend. Brig., als Brigadier zur neugebildeten 12. Gend. Brig. nach Danzig versetzt. Frhr. v. Reibnitz, Oberst aggreg. dem Leib⸗Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm III. 1. Brandenburg.) Nr. 8 und kommandirt zur Dienstleistung bei der 1. Gend. Brig., zum Brigadier dieser Gend. Brig. ernannt. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 29. Mai. Beck, Oberst⸗Lt a. D., zuletzt Commandeur des Westfäl. Pion. Bats. Nr. 7, mit seiner Pension und der Er⸗ laubniß zum ferneren Tragen der Uniform des gedachten Bats. zur Disp. gestellt. Krause, Feuerwerks⸗Hauptm. a. D., bisher vom Feuerwerks⸗Laboratorium, der Charakter als Feuerwerks⸗Major ver⸗ liehen. d’'Alton⸗Rauch, Major a. D., zuletzt Hauptm. und
Comp. Chef im 8. Rhein. Inf. Nr. 70, die Erlaubniß zum Tragen
der Uniform des Kadettencorps ertheilt. Im Sanitätscorps. Neues Palais, 29. Mai. Dr. Funck, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 2. Bat. des Inf. Regts. Graf Kirch⸗
bach (1. Niederschles.) Nr. 46, zum Ober⸗Stabsarzt 2 Kl. und Regts.
Arzt des Drag. Regts. von Arnim (2. Brandenburg.) Nr. 12, Dr. Kirchner, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom Magdeburg. Jäger⸗ Bat. Nr. Nr. 4, zum Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des Gren. Regts. König Friedrich III. (1. Ostpreuß) Nr. 1, Dr. Winter, vom Kadettenhause zu Bensberg, zum Ober⸗Stabsarzt Kl. und Regts. Arzt des Inf. Regts. von Grolman (I. Posen.)
dr. 18, Dr. Vollmer, Assist. Arzt 1. Kl. vom Garde⸗Pion. Bat. zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des 2. Bataillons des Inf. Regiments Graf Kirchbach (1. Niederschlesischen) Nr. 46, Assist Arzt 1. Klasse in der etatsmäßigen Stelle bei dem Korps⸗Gen. Arzt des I. Armeekorps, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des 3. Bats. des Inf. Regts. Graf Dönhoff (7. Ost⸗ preuß.) Nr. 44, Dr. Pannwitz, Assist. Arzt 1. Kl. in der etats⸗ mäßigen Stelle bei dem Corps⸗Gen. Arzt des XV. Armeekorps, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des Bad. Pion. Bats. Nr. 14, Dr. Zelle, Assist. Arzt 1. Kl. vom Brandenburg Train⸗Bat. Nr. 3, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des Füs. Bats. des Leib⸗Gren. Regts. König Friedrich Wilhelm III. (1. Brandenburg) Nr. 8, Dr. Museholdt, Assist. Arzt 1. Kl. vom Schles. Train⸗Bat. Nr. 6, zum Stabsarzt bei dem adettenhause u Bensberg, Dr Passomw, Assist. Arzt 1. Kl. vom 6. Thüring. Inf. Regt. Nr. 95, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des Rhein. Jäger⸗Bats. Nr. 8, Dr. Stolzenburg, Assist. Arzt 1. Kl. vom Drag. Regt. König Friedrich III. (2. Schles.) Nr. 8, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des 1. Bats. des Inf. Regts. von Boyen (5. Ostpreuß.) Nr. 41, Dr. Gerlach, Assist. Arzt 1. Kl. vom Inf. Regt, von Stülpnagel (5. Brandenburg.) Nr. 48, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des Magdeburg. Jäger⸗Bats. Nr. 4, Dr. Dirksen,
Marine⸗Assist. Arzt 1. Kl. von der Marine⸗Station der Nordsee, Dr. Bassenge, Marine⸗Assist Arzt 1. Kl. von der Marine⸗Station 8 der Ostsee, zu Marine⸗Stabsärzten, vorläufig ohne Patent, Dr. Uthe⸗
mann, Marine⸗Assist. Arzt 2. Kl. von der Marine⸗Station der Ostsee, zum Marine⸗Assist. Arzt 1. Kl., vorläufig ohne Patent, befördert, Die Ober⸗Stabsärzte 2. Kl. der Landw. 1. Aufgebots: Dr. Dzie⸗ kansky vom Landw. Bezirk Prenzlau, Dr. Marcuse vom Landw. Bezirk I. Berlin, Dr. Lipkau vom Landw. Bezirk Königsberg, Dr. Goetsch vom andw. Bezirk Gleiwitz, Dr. Wern, Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. der andw. 2. Aufgebots vom Landw. Bezirk Koblenz, Dr. Lemp, Ober⸗ Stabsarzt 2. Kl. der Landw. 2. Äufgebots vom Landw. Bezirk I. Berlin, zu Ober⸗Stabsärzten 1. Kl. befördert. — Die Assist. Aerzte 2. Kl. der Res.: Dr. Breyer vom Landw. Bezirk II.
Breslau, Dr. Boedeker, Dr. Keßner vom Landw. Bezirk I.
Berlin, Dr. Platz vom Landw. Bezirk Gießen, Dr. Sommer vom Ldw. Bezirk Soest, Dr. Schulte am Esch v. Low. Bezirk Bochum, Dr. Exner, Dr. Lemcke vom Landw. Bezirk I Berlin, Dr. Gaul vom Landw. Bezirk Stolp, Witte vom Landw. Bezirk Nienburg, Dr. Brüning vom Landw. Bezirk I Münster, Dr. Elsaeßer vom Landw. Bezirk Meschede, Dr. Cassel, Dr. Dörschlag vom Landw. Bezirk I Berlin, Dr. Paull vom Landw. Bezirk Donaueschingen,
Ir. Scheyer vom Landw. Bezirk Görlitz, Dr. Heyl vom Landw.
Bezirk Teltow, Dr. Stadler vom Landw. Bezirk Geldern, Dr.
izinski vom Landw. Bezirk Schrimm, Dr. van Meenen vom Landw. Bezirk Gräfrath, Dr. Thieme vom Landw. Bezirk Bitterfeld, Dr. Samuelson vom Landw. Bezirk Königsberg, Dr. Isaac vom Landw. Bezirk I Berlin, Dr. Schröder vom Landw. Bezirk Anklam, Dr. Meber vom Landw. Bezirk Neuwied, Dr. Reinhardt vom Landw. Bezirk Eisenach, Dr. Leibholz vom Landw. Bezirk Dram⸗ urg, Kunz vom Landw Bezirk Stargard, Paulsen vom Landw. Beziri Colmar, Dr. Schweigmann vom Landw. Bezirk Dieden⸗ ofen, Dr. Schroeder vom Landw. Bezirk Graudenz, Dr. Plath om Landw. Bezirk Neustadt, Dr. Tannen vom Landw. Bezirk I Breslau, Dr. Rheindorf vom Landw. Bezirk Düsseldorf, Dr. Brill vom Landw. Bezirk Landsberg a W, Dr Hesse vom Landw. Bezirk Gera, Gervais vom Landw. Bezirk Rasten⸗ burg, Dr. Zernsdorf vom Landw. Bezirk Altenburg, Limburg vom Landw. Bezirk Hersfeld, Dr. Böhmer vom Landw. Bezirk Wiesbaden, Dr. Bayer vom Landw. Bezirk Bonn, Dr. Lütkens vom Landw. Bezirk Celle, Dr. Jürgensmeyer vom Landw. Bezirk Bielefeld, L“ vom Landw. Bezirk Straß⸗ burg, Dr Danne vom Landw. Bezirk Stade, Dr. Schirmeyer vom Landw. Bezirk Osnabrück, Dr Klaatsch vom Landw. Bezirk eidelberg, Dr. Telschow vom Landw. Bezirk Samter, Dr. Alt om Landw. Bezirk Halle, Dr. Seupel vom Landw. Bezirk Frank⸗ furt a. O., Dr. Lilie vom Landw. Bezirk Weimar, Dr. Gutmann, Dr. Schultze vom Landw. Bezirk I. Berlin, Dr. Nickell vom Landw. Bezirk Muskau, Dr. Mackenberg vom Landw. Bezirk Essen, Valentini vom Landw. Bezirk Königsberg, Dr. Goldschmidt vom Landw. Bezirk Danzig, Dr. Berendes vom Landw. Bezirk
Paderborn, Dr. Kruse vom Landw. Bezirk Anklam, Dr. Schmid⸗ Monnard vom Landw. Bezirk Halle, Dr. Pollitz vom Landw. Bezirk Hildesheim, Dr. Beekmann vom Landw. Bezirk Mühlheim a. d. R., Dr. Maschke vom Landw. Bezirk Osterode, Dr. Berkhan vom Landw. Bezirk Hamburg, Palte vom Landw. Bezirk Celle, zu Assist. Aerzten 1. Kl. befördert. — Die Assist. Aerzte 2. Kl der Landw. 1. Aufgebots: Dr. Bachmann vom Landwehr⸗ Bezirk Samter, Dr. von Dadelsen vom Landwehr⸗ Bezirk Stade, Dr. Neuendorff vom Landwehr⸗Bezirk Bremen, Dr. Evers vom Landw. Bezirk Wismar, Schwartz vom Landw. Bezirk Gleiwitz, Dr. Liebeschütz vom Landw Bezirk Altona, Dr. Poppe vom Landw. Bezirk II. Breslau, Dr. Stryczek vom Landw. Bezirk Kosel, Dr. Bauke vom Landw Bezirk Meiningen, Dr. Cramer vom Landw. Bezirk Bernau, Dr. Fink vom Landw. Bezirk Worms, Dr. Carl vom Landw. Bezirk Konitz, Dr. Schelb vom Landw. Bezirk Lörrach, Aumüller vom Landw. Bezirk Gera, Strucksberg vom Landw. Bezirk Düsseldorf, Dr. du Mesnil vom Landw. Bezirk Hannover, Schuberg vom Landw. Bezirk Karlsruhe, Dr. Stephani, Dr. Bögel vom Landw. Bezirk Hannover, zu Assist. Aerzten 1. Kl. befördert. — Die Assist. Aerzte 2. Kl. der Marine⸗Res: Dr. Caspersohn rom Landw. Bezirk Altona, Dr. Witten vom Landw. Bez. Bremen, Dr. Geerdts vom Landw. Bezirk Hamburg, Dr. v Meyer vom Landw. Bezirk Heidelberg, Dr. Lorenz vom Landw. Bezirk I. Berlin, Stemann vom Landw Bezirk Detmold, Dr. Wahncau vom Landw. Bezirk Hamburg, Dr. Warnstedt vom Landw. Bez. Altona, Petersen II. vom Landw. Bezirk Flensburg, Dr. Breunig vom Landw. Bez. Kiel, Dr. Petersen III. vom Landw. Bezirk Flensburg, zu Assist. Aerzten 1. Kl. befördert. — Die Assist. Aerzte 2. Kl. der Seewehr 1. Auf⸗ gebots: Dr. Mose vom Landw. Bezirk Prenzlau, Dr. Stelzner vom Landw. Bezirk II. Chemnitz, zu Assist. Aerzten 1. Kl. befördert. — Gernet, Ober⸗Stabsart 1. Kl. und Regts. Arzt vom 1. Bao. Leib⸗Grenadier⸗Regiment Nr. 109, ein Patent seiner Charge verliehen. Dr. Sitzler, Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regiments⸗ Arzt vom Infanterie⸗Regiment von Grolman (I1. Posenschen) Nr. 18, zum Füs. Regt. Prinz Heinrich von Preußen (Brandenburg.) Nr. 35, Dr. Börner, Assist. Arzt 1. KlI. vom Inf. Regt. Groß⸗ herzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg⸗Schwerin (4. Branden⸗ burg.) Nr. 24, zum Gren. Regt. Graf Kleist von Nollendorf (1. Westpr.) Nr. 6, Dr. Schoenermarck, Assist. Arzt 1. Kl. vom Füs. Regt. von Gersdorff (Hess.) Nr. 80, zum Drag. Regt. von Bredow (1. Schles.) Nr. 4, Dr. Rothamel, Assist. Arzt. 1. Kl. vom Westfäl Ulan. Regt. Nr 5, zum Brandenburg. Train⸗ Bat. Nr. 3, Dr. Crone, Asfsist. Arzt 1. Kl. vom Inf. Regt. Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfäl.) Nr. 15, zum Drag. Regt. König Friedrich III. (2. Schles.) Nr. 8, Dr. Barth, Assist, Arzt 1. Kl. vom Inf. Regt. Graf Barfuß (4. Westfäl.) Nr. 17, zum Schles. Train⸗Bat. Nr. 6, Dr. Burghagen, Assist. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt. von Wittich (3. Hess.) Nr. 83, in die etatsmäßige Stelle bei dem Corps⸗Gen. Arzt des XI Armee⸗Corps, Dr von Staden, Assist. Arzt 2. Kl, vom Inf. Regt. ven Manstein (Schleswig.) Nr. 84, zum 1. Hanseat. Inf. Regt. Nr. 75 versetzt. Dr Pfahl, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom Rhein. Jäger⸗Bat. Nr. 8, Dr. Baur, Assist. Arzt 2. Kl. vom 1. Großherzogl. Hess. Drag. Regt. (Garde⸗Drag. Regt.) Nr. 23, à la suite des Sanitätskorps gestellt. Dr. Richter, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom Füs. Regt. Prinz Heinrich von Preußen (Brandenburg.) Nr. 35, mit Pension und seiner hisherigen Uniform, Dr. Hündorf, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 1. Bat. des Inf. Regts. von Boyen (5. Ost⸗ preuß.) Nr. 41, als Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. mit Pension und seiner bisherigen Uniform, Dr. Diehl, Marine⸗Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. von der Marinestation der Ostsee, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und seiner bis⸗ herigen Uniform, Dr. Unckell, Stabsarzt der Res vom Landw. Bezirk Metz, Dr. Brosin, Assist. Arzt 1. Kl. der Res. rom Landw. Bezirk Torgau, behufs Uebertritts in Königl. Sächs. Militärdienste, Dr. Rigler, Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Hannover, mit seiner bisherigen Uniform, Dr. Trenk⸗ mann, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Neu⸗ baldensleben, Dr. Müller, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Gera, Dr. Zipp. Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Freiburg, Dr. Prochownick, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Hamburg, der Abschied be⸗ willigt. Den Stabsärzten der Landw. 2. Aufgebots: Dr. Witte vom Landw. Bezirk Stralsund, Dr. Jacobsthal, Dr. Bernheim vom Landw. Bezirk I Berlin, Dr. Neussel vom Landw. Bezirk Kreuznach, Dr. Schmidt, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. 2. Auf⸗ gebots vom Landw. Bezirk Schwerin, Dr. Stamm, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. 2. Aufgebots vom Landw. Bezirk Gießen, der Abschied bewilligt.
Parlamentarische Nachrichten. 8
E1ä1“ — 1 Schlußbericht der gestrigen (66.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten. Fortsetzung der zweiten Berathung des Gesetzentwurfs zur Ausführung des §. 9 des Gesetzes, betreffend die Einstellung der Leistungen aus Staats⸗ mitteln für die römisch⸗katholischen Bisthümer und Geistlichen vom 22. April 1875. Abg. Graf Limburg⸗Stirum: Unsere Rechts⸗ anschauung ist von der des Centrums ganz verschieden. Wäh⸗ rend jene Herren behaupten, daß das Gesetz vom 22. April 1875 nicht die definitive Konfiskation und Einverleibung der Sperrgelder, sondern nur deren vorläufige Einstellung ver⸗ fügte, und daß somit den früheren Empfängern noch ein Rechtsanspruch darauf zustehe, meinen wir, daß, da es sich um die Einstellung von Staatszuschüssen handelt und der §. 9 des Sperrgesetzes die gesetzliche Regelung der Ver⸗ wendung der Sperrgelder in Aussicht nimmt, die Einstellung eine definitive gewesen sei. Deshalb haben wir vom juristischen Standpunkt freie Hand, über die Gelder zu verfügen. Wenn wir dies nicht meinten, könnten wir uns auf dieses Gesetz nicht einlassen, sondern nur sagen: wir wollen die Gelder den Betreffenden wiedergeben. Da wir aber freie Hand haben, treten in erster Linie politische Der Abg. Windthorst wünscht, wir großen Mißtrauen ablassen und ihm voll vertrauen. In der heutigen Stimmung würde man ja das Sperrgesetz nicht machen. Aber es ist in der schwersten Zeit des kirchenpolitischen Kampfes erlassen worden, nachdem wenige Wochen vorher der Heilige Stuhl die Maigesetze für null und nichtig erklärt hatte. Es ist doch anzuerkennen, wenn der katholischen Kirche jetzt eine Rente von über 500 000 ℳ zur Verfügung gestellt wird, und es ist erklärlich, wenn man einigermaßen die Verwendung verabreden will, damit die Bedürfnisse befriedigt werden, und man später keinen Anlaß hat, über die Sache sich zu beklagen. Was das
Erwägungen ein. sollten von dem
tolerari posse betrifft, so werden Sie aus der Erklärung des Ministers ersehen, daß die Regierung aus den ihr zugegangenen Mittheilungen von anderer Seite zu der Ueberzeugung ge⸗ kommen war, daß, wenn das Gesetz in dieser Form erlassen würde, nachträglich keine Schwierigkeiten entstehen würden, Ich bin auch überzeugt, wenn das Gesetz zu Stande kommt wird die Sache küappen und ruhig abgehen. Mit dem ersten Antrage des Abg. Windthorst (vgl. den Wortlaut desselben in der gestrigen Nummer) setzt sich dieser selbst in Wider⸗ spruch. Denn wenn er meint, daß ein Rechtsanspruch ent⸗ zogen sei, so kann er uns nicht zumuthen, in Verhandlungen mit den kirchlichen Oberen über die Verwendung dieser Gelder einzutreten. Den Anträgen Brüel, welche auf der Auffassung beruhen, daß den Einzelnen, denen damals die Gelder entzogen worden sind, diese zurückgegeben werden sollen, können wir nicht zustimmen. Auch dem Antrage Windthorst, eine spezifizirte Rechnungslegung zu verlangen, muß ich wider⸗ sprechen. Einmal aus formellen Gründen, denn nach der Er⸗ klärung des Ministers in der Kommission wäre es gar nicht möglich, jetzt eine solche Rechnungslegung vorzunehmen, weil die Beläge nicht mehr sämmtlich vorhanden seien. Sodann auch aus materiellen Gründen. Hr. Windthorst will eine Versöhnung und sagt, wenn man die Details erfahre, werde man seine Beschwerden anerkennen. Wenn wir aber jetzt in die Einzelheiten eingehen wollten, würden wir den alten Streit nur wieder aufwühlen. Deshalb bin ich gegen den Antrag Windthorst. Bei dem Artikel 3 würden wir die Konzession machen können, daß wir bischöfliche Dispositionsfonds in Aus⸗ sicht nehmen, die, wenn einmal eine Vereinbarung darüber stattgefunden hat, in ihren Einzelheiten nicht mehr der Kon⸗ trole des Ministers unterliegen. Dann wird man auch solchen Geistlichen entgegenkommen können, die heute noch unter der Sperre leiden. Schließlich erkläre ich Namens meiner Freunde: Unsere Abstimmungen in zweiter Lesung sind eventuelle, unsere Schlußabstimmung unterliegt der Voraus⸗ setzung, daß die Herren vom Centrum dem ganzen Gesetz zu⸗ stimmen. Würden sie sich dazu nicht entschließen, so würden wir auch in letzter Instanz der Vorlage nicht zustimmen. Dann mag die Sache in der Schwebe bleiben, dann würden sich ja unsere Wünsche mit denen des Abg. Windthorst be⸗ gegnen.
Abg. Rintelen verweist auf die Bulle de salute animarum, nach welcher die Staatsleistungen auf rechtlicher Grundlage beruhen und deshalb vom Staat nicht einbehalten werden können. Die betreffenden Pfarrer sind die Empfangs⸗ berechtigten, und es müßte auch heute noch danach gestrebt werden, den Empfangsberechtigten das ihnen Entgangene zurückzugeben. Wenn man will, dann wird sich die Möglichkeit der dazu nöthigen Ermittelung der Einzelheiten herausstellen. Es wird immer davon gesprochen, daß in den evangelischen Kreisen die Meinung verbreitet sei, die Gelder der katholischen Kirche dürften nicht ohne Weiteres zurückgegeben werden. Was ich habe in Erfahrung bringen können, geht vielmehr dahin, daß die Evangelischen meistens sagen: Man hat das Geld der katholischen Kirche genommen, man muß es ihr pure zurückgeben. Es sind nur einzelne fanatische Gegner der katholischen Kirche, welche sich dagegen sträuben.
Abg. Hobrecht: Schon bei der ersten Lesung des Ent⸗ wurfs war es zweifellos, daß in der Sperrgelderfrage auf dem Boden der Regierungsvorlage eine sehr große Maäjorität zu haben ist, wenn auch das Centrum dafür stimmt. ir wollen durch Beseitigung eines Rückstandes aus dem Kulturkampf die Bürgschaften des inneren Friedens unter den Konfessionen ver⸗ mehren und stärken; ob wir das von dieser Maßregel er⸗ hoffen dürfen, dafür muß uns in gewissem Grade die Haltun des Centrums Zeugniß ablegen. Wir haben gehört, da innerhalb der Kirche die von der Regierung vorgeschlagene Art der Lösung als acceptabel bezeichnet worden ist. (Lebhafter Widerspruch im Centrum.) Ich sage ja nur: wir haben gehört. Für uns ist das gleichgültig; maß⸗ gebend und bestimmend für uns ist die Rücksicht auf die Art und Weise, wie die große Masse unserer katholischen Mit⸗ bürger diesen Schritt auffaßt, ob sie unser gesetzgeberisches Vorgehen als ein im Geiste der Versöhnung erfolgendes an⸗ erkennt wie wir. Ich halte die Masse unserer katholischen Bürgerschaft für nicht vollständig identisch mit der Centrums⸗ partei des Hauses, aber wir sind jedenfalls zu der Vermuthung berechtigt, daß bei entscheidendem Widerspruch des Centrums gegen dieses Vorgehen die Herbeiführung eines fried⸗ lichen Zustandes wahrscheinlich vereitelt werden wird. Es kommt dabei das ganze Verhalten des Centrums, nicht etwa bloß seine schließliche Abstimmung in Betracht. Nachdem das Centrum immerfort diese Vorlage als voll⸗ kommen ungenügend, als zur Herstellung der Zufriedenheit durchaus ungeeigner bezeichnet hat, wird es für uns von ziemlich geringem Werth sein, wenn das Centrum schließlich etwa doch, um wenigstens etwas gethan zu haben, und zur Vermeidung schlimmerer Eventualitäten für die Vorlage stimmen sollte. Darum haben wir in der Kommission auch sofort gegen Art. 1 der Vorlage gestimmt. Von den dort eingebrachten Anträgen fordert der eine die Pssc gehne des Kapitals. Diese Frage ist für mich eine sehr unter⸗ geordnete, weil die Herausgabe des Kapitals doch nur gefordert werden kann, wenn man die Maßregel als eine Durchführung der Entschädigung Geschädigter ansieht. Die hieraus von dem Antragsteller gezogenen Falgerunen aber müssen wir bekämpfen. Es wird durch die Zurückzahlung des Kapitals an die Empfangsberechtigten nöthig, ein öffentliches Aufrufsverfahren, die Eröffnung des Rechtsweges für Alle zu veranstalten, welche einen Anspruch auf Entschädigung haben oder zu haben glauben, und es ergiebt sich daraus, daß der Vorbehalt des Gesetzes von 1875 nur eingelöst werden könnte durch das Anerkenntniß, daß das ganze Gesetz moralisch und rechtlich verwerflich war. Ich will unsere friedlichen Absichten nicht dadurch kompromittiren, daß ich auf diese Anschauung antworte, wie sie es verdient. Ich erkläre nur, wir theilen diese Auffassung nicht, wir können uns auf diesen Stand⸗ punkt nicht stellen. Es ist unmöglich, aus der ganzen Gesetz⸗