1890 / 134 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Jun 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Nr. 11 des „Marinebefehl“ enthält eine Verfügung des kommandirenden Admirals betreffs der Prüfungen zum Unter⸗Lieutenant zur See der Reserve des See⸗ Offizier⸗Corps bezw. der Matrosen⸗Artillerie. Die⸗ selbe Nummer enthält folgende Mittheilungen über Schiffs⸗ bewegungen. (Das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nach dem Orte Abgang von dort): 8

S. M. Vermessfhrig. „Albatroß“ 12/5. Wilhelmshaven 16.5. Elbe. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. S. „Alexandrine 25./4. Apia 1/5. Marschall⸗Inseln. (Poststation: Sydney (Australien].) S. M. S. „Ariadne“ 8./5. Norfolk (Virginia). (Post⸗ station: Norfolk Virginia.) S. M. S. „Blücher“ Kiel (Post⸗ station: Kiel.) S. M. S. „Carola“ 17,/2. Sansibar. (Poststation: Sansibar)) S. M. Av. „Grille“ 14/5 Kiel. 19./5. 21 /5. Flensburg 22./5. 24./5. Warnemünde 26./5. 28./5. Danzig 99./5. 29,./5. Pillau (Poststation: Kiel.) S. M. Krzr. „Habicht“ 4./5. St. Paul de Loanda 10./5. Kamerun. (Poststation: Kamerun.) S. M. Fhrzg. „Hay“ Wilhelms⸗ haven. S. M. Yacht „Hohenzollern“ 26./4. Kiel. (Poftstation; Kiel.) S. M. Knbt. „Hyäne“ 16,4. Kamerun 28./5. St. Paul de Loanda 1./6. Capstadt. (Poststation: Capstadt) S. M. Av. „Jagd“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Knbt. „Iltis“ 9./5. Kee⸗ klung 12./5. 24/5. Yokosuka. (Poststation: Hongkong.) S. M. Fhrzg. „Loreley“ 9./5. Beirut 12 /5.— Adrachan. 19./5. Smyrna 22/5. 24./5. Konstantinopel. (Poststation: Konstantinopel) S. M. S. „Luise“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M S. „Mars Wilhelmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven) S. M. Pffhrzg. „Mücke“ Wilhelmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. Fhrzg. „Nachtigal“ Kamerun. (Poststation: Kamerun.) S. M. Vermessfhrzg. „Nautilus“ 14 /5. Kiel. (Poststation: Kiel.) S M. S. „Niobe 23./5. Kiel 29./5. 1 6. Arendal 7/6. (Poststation: bis zum 4./6. Arendal, vom 5/6. ab Leith Schottland].) S. M. S., Nixe 13 /5. Danzig 18/5. 21/5. Kiel. (Poststation: bis zum 9./6. Kiel, vom 10./6. ab Dartmouth [Eagland].) S. M. Fhrzg. „Dtter, Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Mijnenschulschiff „Rhein Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Brigg „Rover⸗ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Krzr. „Schwalbe“ 19./4. Sansibar. (Poststation: Sansibar.) S. M. Pzfhrag. „Siegfried“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Krzr. „Sperber“ 1./11. Sansibar 22./4. 31./5. Melbourne 5./6. Sydney. (Poststation: Sydney [Australien].) S. M. Krzkorv. Victoria“ 22./5. Wilhelmshaven. (Post⸗ station: Wilhelmshaven.) S. M. Knbt. „Wolf“ 6.75. Hiogo 13./5 18./5. Shanghai. 30./5. Nagasaki. (Poststation: Hong⸗ kong.) Kreuzer⸗Geschwader: S. M. S. „Leipzig“ (Flagschiff) 15.5. Nagasaki 18./5. Shanghai 28./5. 3./6. Hongkong 3/6. Manila. (Poststation: Singapore.) S. M. S. „Sophie“ 22./3. Hongkong 18.5. 20 /5. Amoy 23./5. 24./5. Swatow 27./5. 28./5. Hongkong 31.,5. Hoihow. (FPoststation: Singapore.) Manöver⸗ flotte: 1. Division (Manöver⸗Geschwader): S. M. Psch. „Baden“ (Flaggschiff) S. M. Pzsch „Bayern“, S. M. Pzsch. „Oldenburg’, S. M. Pzsch. „Württemberg“, S. M. Av. „Zieten“, 2. Division (Uebungs⸗Geschwader): S. M. Pzsch. „Kaiser“ (Flaggschifff, S. M. Pzsch. „Deutschland“, S. M. Pzsch. „Friedrich der Große“, S. M. Pzsch. „Preußen“, S. M. S. „Jrene“, S. M. Av. „Pfeil“ Kiel, (Poststation: Kiel.) Torpedo⸗ boots⸗Flottille: S. M. Av. „Blitz“ (Flottillenfahrzeug), S M. Torpedo⸗Divisionsboot „D 1“„ S. M. Torpedoboote „S 82, 88 1A6“ Torpedoboots⸗Division) Kiel 52./5. 24 /5. Reufahrwasser. S. M. Torpedo⸗Divisionsboot „D 88 S M. Torpedoboote „3 21 8 388*, 8 42‧, „S 49 9, „S 45‧, „S 46˙ (2. Torpedoboots⸗Division) Kiel 22./5. 24/5. Neufahrwasser.

(Poststation: Danzig, vom 18./6. ab WI1 16“ 8 8

Bayern.

München, 3. Juni. Se. Königliche Hoheit der Prinz⸗ Regent empfing, der „Allg. Ztg.“ zufolge, heute Mittag 12 Uhr im Thronsaal des Hofgartenbaues in Anwesenheit des Minister⸗Präsidenten Freiherrn von Crailsheim den englischen Minister⸗Residenten Drummond, welcher sein Beglaubigungsschreiben überreichte. Der Prinz⸗Regent

heute Mittag den Königlichen Staats⸗Minister a. D.

Freiherrn von Lutz mit einem längeren Besuch beehrt.

Württemberg.

Sturtgatt, 4. Ik. (bIW) Majestät der König nahm heute Vormittag von 10 Uhr an die Parade über die gesammte Garnison von Stuttgart und Ludwigsburg auf dem Exerzierplatz bei Kannstatt ab. Die Truppen, im Paradeanzuge ohne Gepäck, ohne Haarbusch und mit enthüllten Fahnen ausgerückt, waren zur Paradeaufstellung in drei Treffen formirt. Die Parade kommandirte General⸗Lieutenant von Wölckern, das 1. Treffen (8 Infanterie⸗Bataillone) General⸗Major Freiherr Schott von Schottenstein, das zweite Treffen (3 Kavallerie⸗ Regimenter und 1 Feld⸗Artillerie⸗Abtheilung) General⸗Major von Gleich, das 3. Treffen (2 Feld⸗Artillerie⸗Abtheilungen und das Train⸗Bataillon) Oberst von Ihlenfeld. Die Truppen begrüßten Se. Majestät den König bei der An⸗ kunft mit dreifachem Hurrah, die Musikkapellen spielten die Königshymne. Se. Majestät erschien im zweispännigen Wagen. Nach dem Abfahren der Fronten fand ein zwei⸗ maliger Vorbeimarsch statt, den Se. Majestät im Wagen stehend abnahm. Der erste Parademarsch wurde von der Infanterie in Compagnie⸗Fronten, von der Kavallerie in halben Escadrons⸗ Fronten, von der Artillerie in Batterie⸗Fronten, vom Train in Zügen im Schritt ausgeführt. Der zweite Parademarsch fand bei der Infanterie in Regiments⸗Kolonnen, bei der Kavallerie in Escadrons⸗, bei der Artillerie in Batterie⸗, beim Train in Compagnie⸗Fronten, und zwar von den be⸗ rittenen Truppen im Trabe statt. Bei beiden Vorbei⸗ märschen setzte sich Se. Königliche Hoheit der Prinz Wil⸗ helm, welcher in der Uniform des Ulanen⸗Regiments König Karl Nr. 19 erschienen war, an die Spitze dieses Regiments und führte es Sr. Majestät dem König vor. Der Parade wohnten außer Ihrer Majestät der Königin und den Herzo⸗ ginnen Olga und Elsa noch bei: Ihre Königliche Hoheit die

rau Prinzessin Wilhelm, Ihre Kaiserliche Hoheit die Herzogin Wera mit Herzogin Mathilde von Württemberg, Königlicher Hoheit, Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Auguste und die Prinzessin Olga Maria von Sachsen⸗Weimar, Hoheit. Als die Höchsten Herrschaften die Fronten abfuhren, ritten ihnen voraus Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm, der kommandirende General von Alvensleben, der Kriegs⸗Minister, General⸗Lieutenant von Steinheil und der

re Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Wilhelm, Kaiserliche Hohent die Herzogin Wera und Ihre Hoheit die Prinzessin Luise zu Schleswig⸗Holstein Theil nahmen. Ihre Majestät die Königin traf nach Aufhebung der Tafel in Rosenstein ein. Ihre Majestäten machten hierauf noch längere Zeit Cercle, wobei Allerhöchstdieselben die Mehrzahl der Geladenen mit huldvoller Ansprache beehrten.

8 Baden. 8 Karlsruhe, 4. Juni. (W. T. B.) Der Chef des Generalstabes der Armee Graf von Waldersee, welcher im Schlosse zu Baden⸗Baden übernachtete, hat heute mittels Extrazuges die strategischen Bahnen besichtigt; an der Fahrt nahmen Ihre Großherzoglichen Hoheiten die Prinzen Karl und Marx sowie die Minister Dr. Turban und Ellstätter und der kommandirende General von Schlich⸗ ting Theil. Abends 9 ½ Uhr traf Graf von Waldersee wieder in Baden⸗Baden ein.

Oesterreich⸗Ungarn. 1ö6ö“

Wien, 3. Juni. Der Kaiser und König ist von der Truppeninspizirung in Bruck an der Leitha heute Vor⸗ mittag wieder hier eingetroffen.

Zu der Vertagung des böhmischen Landtages schreibt man der „Presse“ aus Prag, 3. Juni: „Als heute vor der dritten Nachmittagsstunde sich der Statthalter erhob, um den böhmischen Landtag als vertagt zu erklären, da ging es wie eine freudige Bewegung durch das Haus. In der That, die kurze Session hat an die Abgeordneten die stärksten An⸗ forderungen gestellt, und man kann es den Landboten nicht verübeln, wenn sie dessen froh sind, wieder zu ihren häuslichen Penaten zurückkehren zu können. Mit diesem natürlichen Gefühl verband sich aber auch bei der größten Mehrheit des Landtages das Gefühl aufrichtiger Genugthuung darüber, die Fundamente gelegt zu haben zu einem Werke, welches für Land und Reich von den ersprießlichsten Folgen begleitet sein wird. Trotz unsäglicher Schwierigkeiten, trotz einer turbulenten Opposition gelang es doch, die erste der Ausgleichsvorlagen unter Dach zu bringen. Es bedeutet dies einen großen moralischen Sieg. Der Anfang zur Erreichung des Friedens in Böhmen ist ge⸗ macht. Der Landtag wird voraussichtlich im Herbst wieder zu⸗ sammentreten, um die Ausgleichsaktion fortzusetzen. Es ist dem Landtage allerdings nur gelungen, eine von den fünf Vorlagen, welche ihm Seitens der Regierung unterbreitet worden sind, vollständig durchzuberathen und für die Kaiser⸗ liche Sanktion fertig zu stellen; aber wer gerecht sein will, muß zugestehen, daß Angesichts der ungeheuren Schwierigkeiten und Hemmnisse, die von verschiedenen ausg leichsfeindlichen Seiten gegen die Verhandlungen des Landtages aufgethürmt wurden, selbst dieses bescheidene Resultat mit wirklicher und berech⸗ tigter Genugthuung begrüßt werden darf. Die Vorlage, be⸗ treffend die Zweitheilung des Landesschulraths, wurde mit allen gegen die Stimmen der Jungezechen und von zehn Alt⸗ czechen zum Beschluß erhoben.“

Pest, 4. Huni (1 österreichische Delegation wählte in ihrer heutigen ersten Sitzung mit 21 von 41 abgegebenen Stimmen den Füͤrfen Georg Czartoryski zum Präsidenten; 15 Stimmen waren für Chlumecky⸗ ab⸗ gegeben worden. Abt Hauswirth wurde einstimmig zum Vize⸗ Präsidenten gewählt. In der Rede, mit welcher Fürst Czartoryski sein Amt als Präsident antrat, bemerkte er: die Delegation wisse, wenn sie mit dem Wunsche für die Wahrung des Ansehens und der Vertheidigungsfähigkeit der Monarchie auch den Wunsch für Erhaltung des gefestigten Friedens aus⸗ spreche, so handle sie im Sinne dessen, der von höchster Stelle aus die Politik des Reichs mit weiser Mäßigung und seltener Pflichttreue leite. Der Präsident schloß mit einem begeistert aufgenommenen dreifachen Hoch auf den Kaiser. Graf Kälnoky legte sodann das gemeinsame Budget vor und theilte mit, daß der Kaiser die Delegation am 7. d. M. Mittags empfangen werde.

Die ungarische Delegation wählte einstimmig den Grafen Ludwig Tisza zum Präsidenten und den Grafen Franz Zichy zum Vize⸗Präsidenten. In seiner Ansprache führte Graf Tisza aus: die Delegation dürfe die Vorlagen der gemeinsamen Regierung nicht ausschließlich vom finanziellen Gesichtspunkt beurtheilen, sondern müsse sich die Sicherheit des Thrones und des Staates vor Augen halten; die Organisirung der Wehrkraft müsse mit derjenigen der übrigen europäischen Großmächte Schritt halten. Graf Tisza schloß mit Segenswünschen für den König und das Vater⸗ land, welche mit stürmischen Eljenrufen aufgenommen wurden.

In dem den Delegationen zugegangenen Voranschlage des gemeinsamen Budgets beantragt das Ministerium des Aeußeren die Aenderung des General⸗Konsulats zweiter Klasse zu Tanger in eines erster Klasse und zwar Behufs direkter Beglaubigung bei dem Sultan von Marokko, ferner die Verwandlung des Honorar⸗ Konsulats zu Batum in ein efeektives Konsular⸗ amt von gleicher Rangstufe und zwar wegen der steigenden Bedeutung Batums für den Handel nach Süd⸗ Rußland und dem Kaukasus. Der im Budget erhobene Mehranspruch für die diplomatische Vertretung in Sofia wird mit der in den letzten Jahren eingetretenen stetigen und raschen Entwicklung des bulgarischen Staats⸗ wesens in politischer und volkswirthschaftlicher Hinsicht be⸗ gründet.

Großbritannien und Irland.

London, 4. Juni. (A. C.) Die amtliche „London Gazette“ meldet die Ernennung des gegenvärtigen britischen Geschäftsträgers in München Mr. Victor Arthur Wellington Drummond zum Königlichen Minister⸗Residenten an den Höfen von München und Stuttgart.

Königlichen Hoheiten der Herzog und die

General⸗Lieutenant von Wölckern. Se. Königliche Hoheit der Herzog Albrecht kommandirte seine Compagnie des Königin lga⸗Grenadier⸗Regiments und ritt in Reih und Glied. Die Parade war vom schönsten Wetter begünstigt. Hente Nach⸗ mittag 2 Uhr findet auf dem Königlichen Landhause Rosen⸗ tein ein Dejeuner statt, zu dem Einladungen an die Offiziere ,‚an die Aerzte und Militärbeamten der Gar⸗

isonen Stuttgart, Ludwigsburg und Heilbronn ergangen sind. (+) Stuttgart, 4. Juni. Heute Nachmittag 2 Uhr and bei Sr. Majestät dem König auf dem Landhause Rosen⸗ stein Militärtafel zu 147 Gedecken statt, an welcher auch

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8

Ihre

Herzogin von Connaught sind am 2. d. M. in

Montreal (Canadaz eingetroffen und von der Bevö kerung begeistert empfangen worden. Am Nachmittag unternahmen die Herrschaften eine Umfahrt durch die Stadt und wohnten

darauf athletischen Spielen bei.

Stanley's Aufforderung an Z

V Dampfboot für den Victoria Nyanza anzuschaffen,

hat bereits die Frucht getragen, daß im Mansion House am Donnerstag Nachmittag ein Meeting unter dem Vorsitz des Herzogs von Fife stattf

praktischen Maßnahmen zu berathen. 1.X“X“

seit Kurzem wieder häufiger vor. Falcarragh ein Gerichtsvollzieher Olphert, auf dessen Gütercomplex spl Wirksamkeit ist, von einem Unbekannten durch Beilhiebe der⸗

Heaton, 3 Lieblingsthema im Parlament gemacht hat, ersucht worden, für die Einführung eines ½ d⸗Portos für den einfachen Brief innerhalb des Vereinigten Königreichs zu wirken. De geordnete hat nachgerechnet und gefunden, daß die gewünschte Herabsetzung des Portos Sterl., d. h. fast so viel, als die gesammte Nettoeinnahme der Post beträgt, verursachen würde.

laufenden 1 Fahrzeug soll 45 700 Pfd. Sterl., letzteres 25 400 Pfd. Sterl. ““ 8

gericht verurtheilte, wie ve Morèés wegen Aufreizung zu Ansammlungen anläß⸗ lich der Kundgebung am 1. Mai zu drei Monaten und de mitangeklagten Arbeiter Vallée zu einem Monat Gefängniß.

die Engländer, ein

inden wird, um über die nöthigen (W. T 1 1 nIsdder im Panitza⸗Prozeß Freigesprochenen erfolgte aus

Dem soeben ausgegebenen 20. Jahresbericht des Vize⸗

Direktors der Königlichen Münze zufolge wurden im ver⸗ flossenen Jahre von der Münze Gold⸗, Silber⸗ und Kupfer⸗ münzen im Werthe von 9 746 538 Pfd. Sterl. geprägt und ausgegeben, während in den . . 5 durchschnittlich jährlich nur für 2 257 038 Pfd. Sterl. Münzen der verschiedenen Gattungen geprägt wurden. wird hauplssächlich m flossenen Jahres zugeschrieben, umlauf zur 8 ergeld da die Löhne in den Regierungswerkstätten ꝛc. statt wier früher in Gold, in Silber bezahlt wurden, berhe Folge des Geschäftsaufschwungs mehr Arbeiter beschäftigt und auch höhere Löhne bezahlt wurden. 1 Silberpreises erzielte die Münze im verflossenen Jahre einen Reingewinn von nahezu Gesammtgewinn der letzten Sterl. betrug.

10 Jahren von 1879—1888

Diese Zunahme Geschäftsgange des ver⸗ der einen größeren Geld⸗ namentlich des Silbergeldes,

dem besseren Folge hatte,

wie denn überhaupt in

8 8 8

In Folge des niedrigen

800 000 Pfd. Sterl., während der 17 Jahre kaum 750 000 Pfd.

Agrarische Ausschreitungen in Irland kommen So wurde vorgestern in des Großgrundbesitzers der „Feldzugsplan“ in

artig verwundet, daß er fast hoffnungslos darniederliegt.

Seiten war der Abg. Henniker⸗

Von verschiedenen 2 zu seinem

welcher Reformen im Postwesen

Der Ab⸗

einen Verlust von 3 125 000 Pfd.

Auf der Staatswerft in Devonport sollen während des Fiskaljahres zwei neue Kriegsschiffe, die gebaut werden. Ersteres

(W. T. B.) verlautet, den

Das Zuchtpolizei⸗

4. Juni. i⸗ Marquis

Paris, und den

5. Juni. (W. T. B.) Wie die Blätter melden, hätte

der Herzog von Orleans ein Manifest an die Kon⸗ skribirten seiner Altersklasse gerichtet, klärt: er verzichte nicht auf die Hoffnung, dem Vaterlande zu dienen.

in welchem er er⸗

Rußland und Polen. St. Petersburg, 4. Juni. (W. T. B.) In Zarskoje Selo fand heute zu Ehren des Kronprinzen von Italien eine Uebung und Revue des Garde⸗Husaren⸗Regiments in großer Gala statt. Bei der Parade defilirten Großfürst Nikolaus der Jüngere, Commandeur des Regiments, und Großfürst Paul an der Spitze des Regiments, der Groß⸗ fürst⸗Thronfolger an der Spitze seiner Schwadron. Einem Frühstück beim Großfürsten Wladimir folgte der Besuch der Großfürstin Constantin in Pawlowsk; sodann kehrte der Kronprinz nach St. Petersburg zurück, wo um 7 ½ Uhr Abends Galadiner auf der italienischen Botschaft war. Zu 8 dem Diner waren die Minister, der Chef des Generalstabes, die obersten Hofchargen und andere hohe Würdenträger ge⸗ laden. Bei der Rückkehr vom Botschaftshotel wurde der Kronprinz von dem zahlreichen Publikum aufs Lebhafteste begrüßt. Morgen beabsichtigt derselbe eine zweitägige Exkursion nach Finland anzutreten. 5. Juni. (W. T. 9) Das „Journal de St. Pétersbourg“ giebt seiner Genugthuung Ausdruck über die gesunde und vernünftige Strömung in der öffentlichen Meinung Frankreichs, welche sich anläßlich der in Paris vorgenommenen Verhaftungen von Nihilisten kund⸗ gegeben habe. Italien. Rom, 4. Juni. (A. Z.) Der konservative Führer, frühere Minister Bonghi erklärte, die konservative Partei in Italien sei durch das jüngste Kammervotum vernichtet, und die Wiederherstellung der Rechten sei nur durch eine Abänderung des Parteiprogramms in relig giösem Sinne erreichbar. Die Initiative hierzu sei An gesichts der Neuwahlen bereits ergriffen worden.

Schweiz.

Bern, 4. Juni. Der neue deutsch⸗schweizerisch

Niederlassungsvertrag tritt, dem „W. T. B.“ zufolge, am 20. Juli d. J. in Wirksamkeit und bleibt bis zum 31. Dezember 1900 in Kraft. Die Auswechselung der Rati fikationsurkunden soll bis spätestens den 10. Juli d. J. ir Bern stattfinden. Der Artikel 2 des Vertrages laute wörtlich: „Um die in Artikel 1 bezeichneten Rechte beanspruchen zu können, müssen die Deutschen mit einem Zeugniß ihrer Gesandtschaft versehen sein, daß der Inhaber die deutsche Pe Hghürigles besitzt und einen unbescholtenen Leumun enießt.“ 8 Zum Gesetzgebungsrecht über Unfall⸗ und Kranken versicherung ist folgender neuer einstimmiger Antrag de Bundesraths und der Kommission des Nationalraths einge bracht worden:

„Art. 34 bis. Der Bund wird auf dem Wege der Gesetzgebung die Kranken⸗ und Unfallversicherung einrichten, unter Berücksichtigung der bestehenden Krankenkassen. Er kann den Beitritt allgemein ode für einzelne Bevölkerungsklassen obligatorisch erklären.

Dieser Zusatz ist der Abstimmung des Volkes und der Stände zu unterbreiten.

Der Bundesra auftragt.“ 1 3

Basel, 4. Juni. (W. T. B.) Der in Clairvaux gestern freigelassene Herzog von Orleans ist heute Vormittag in Begleitung des Herzogs von Luynes, des Obersten Perceval, seines Erziehers, und mehrerer anderer Personen hier eingetroffen und im Hotel „Zu den drei⸗ Königen“ ab gestiegen. Heute Abend setzt der Herzog die Reise nach Brüssel fort.

Serbien.

Belgrad, 4. Juni. (W. T. B.) König Milan i

8

8

heute Nachmittag wieder hier eingetroffkg re.

Bulgarien.

Sofia, 4. Juni. (W. T. B.) Die Ausweisung

Gründen betreffend die Sicherheit des Staats. Die bulga⸗ rische Regierung ersuchte den griechischen Geschäfts⸗ träger, der griechischen Regierung für den freundschaftlichen Empfang Vulkowic’'s und für die Unterstützung, welche sie ihm bei seiner Mission in Athen angedeihen ließ, ihren Dank auszusprechen. Schweden und Norwegen. 8 (F) Stockholm, 2. Juni. Die Brutto⸗Einnahmen der Staatseisenbahnen in den ersten vier Monaten dieses Jahres betrugen 7 252 097 Kronen und die an das Staats⸗ comtoir abgelieferten Ueberschüsse 2 600 000 Kronen oder resp. 155 377 Kronen und 100 000 Kronen weniger als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Staͤdtbevollmächtigten bewilligten 300 000 Kronen zu einer spätestens im Jahre 1894 in Stockholm abzuhaltenden skandinavischen Industrie⸗Ausstellung. Die hiesige deutsche Gem einde wählte heute fast ein⸗ stimmig den Diakonus D. G. Sterzel aus Chemnitz zu

ihrem Pastor.

Der Handels⸗ und Schiffahrtsausschuß der Hauptstadt sowie der Handwerker⸗ und Industrieverein haben sich zu⸗ stimmend zu dem Plane der General⸗Postverwaltung geäußert, Behufs Herbeiführung einer schnelleren Postverbindung zwischen Stockholm und Berlin eine Dampfschiffslinie zwischen Trelleborg und Saßnitz auf Rügen zu errichten. Somit lauten alle von der General⸗Postverwaltung einge⸗ forderten gutachtlichen Aeußerungen zustimmend.

(F) Christiania, 1. Juni. Nach der amtlichen Statistik betrug die Anzahl der im vorigen Jahre ausgewanderten Norweger 12 478, die geringste Anzahl während der letzten fünf Jahre. Von den Ausgewanderten waren 6981 männ⸗ lichen und 5497 weiblichen Geschlechts; 8875 waren aus Land⸗ gemeinden und 3603 aus den Städten.

Afrika. Kairo, 2. Juni. (A. C.) Abu Garameh, welcher der Oberste im Befehl von Khartum an jenem Morgen war, an welchem Gordon getödtet wurde, soll mit ungefähr 4000 Mann bei Omdurman stehen. Diese bilden fast die ganze kampffähige Streitmacht des Mahdi, mit Ausnahme von 3 4000 Mann, welche sich bei Korosko und Dongola befinden; letztere sind aber sehr lau. Garameh's Absichten sind nicht bekannt, da er aber der Ergebenheit seiner Truppen durchaus nicht sehr sicher ist, so wird er wohl in Omdurman bleiben und die Person des Mahdi beschützen, welcher läglich in Angst schwebt, ver⸗ giftet zu werden.

Der in Kairo eingetroffene General dal Verme hat von der italienischen Regierung die Mission er⸗ halten, mit den egyptischen Beamten auf Grundlage des zwischen Lord Salisbury und Herrn Crispi getrof⸗ fenen Abkommens eine defensive militärische Demarkationslinie zu vereinbaren. Diese Linie wird wahrscheinlich zwischen Suakim und Massovah beginnen und von da ins Innere laufen, sodaß jede Nation, falls der vorrückt, weiß, wie weit sich ihre Aktionssphäre er⸗ treckt.

Egypten.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Kommission des Reichstages zur Vorberathung der Novelle zur Gewerbeordnung (Arbeiterschutz) nahm gestern bezüglich der Sonntagsruhe einen Antrag des Abg. Bebel an, nach welchem am ersten Weihnachts⸗, Oster⸗ und Pfingsttage Gehülfen u. s. w. im Handelsgewerbe überhaupt nicht be⸗ schäftigt werden dürfen. Betreffs der für die letzten vier Wochen vor Weihnachten und einzelner durch örtliche Verhältnisse zugelassenen Vermehrungen der Arbeitsstunden wurde auf Antrag des Abg. Hirsch beschlossen, daß die⸗ selben 10 Stunden nicht überschreiten dürfen. §. 105c stellt die Fälle fest, auf welche das Verbot der Be⸗ schäftigung keine Anwendung erleidet. Nach langer Debatte wurde der erste Absatz der Regierungsvorlage unverändert angenommen und auf Antrag Schmidt hinzugefügt, daß auch für die Arbeiten zur Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Inventur das Verbot nicht gelten soll.

Die Kommission des Reichstages zur Vorberathung der Vorlage, betreffend die Gewerbegerichte, hat die erste Lesung der Vorlage beendet. Den Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten bringen wir in der Ersten

eilage. Die nächste Sitzung findet morgen, Freitag, um 11 Uhr, statt. Auf der Tagesordnung stehen:

Berathung der Resolution zu dem Gesetzentwurf zur Ausführung des §. 9 des Gesetzes, betreffend die Einstellung der Leistungen aus Staatsmitteln für die römisch⸗katholischen Bisthümer und Geistlichen vom 22. April 1875. In Verbindung damit: Mündliche Berichte der Budgetkommission über Petitionen. (III. Petitionen des Ober⸗ Predigers Dr. Rathmann in Schöneheck und des Geheimen Ober⸗ Regierungs⸗Raths Dr. Schrader und Genossen in Halle um gesetzliche Regelung des Stolgebührenwesens. IV. Petition des Pfarrers Ackermaugn in Mecklar um anderweite Regelung des Stol⸗ gebührenwesens). Dritter Bericht der Kommission für die Wahlprüfungen über die Wahl der Abgg. Burchard und Hogrefe im 3. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Gumbinnen. Vierter Bericht der Kommission für die Wahlprüfungen. (A. Wahl des Abg. Frickenhaus im 3. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Düssel⸗ dorf. B. Wahl der Abgg. Zaruba und Maiß im 7. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Oppeln.) Mündlicher Bericht der Kommission für die Wahlprüfungen über die Wahl des Abg. Mahlstedt für den 5. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Stade. Fünfter Bericht der Kommission für die Wahlprüfungen über die Wahl der Abgg. Dietz und Dr. Dünkelberg im 2. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Koblenz. Bericht der Kommission für die Geschäftsord nung über die Frage, ob der Abg. Dr. Kelch durch seine Berufung in die Stelle eines stän⸗ digen Hülfsarbeiters im Reichsamt des Innern Sitz und Stimme im Hause der Abgeordneten verloren habe.

Veröffentlichangen des Kaiserlichen Ges undheits⸗ amts. Nr. 22. Inhalt: Gesundheitsstand. Volkskrankheiten in der Berichtswoche. Volkskrankheiten und Sterbefälle im April. Sterbefälle in deutschen Städten mit 40000 und mehr Ein⸗ wohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Er⸗ krankungen in Berliner Krankenhäusern. Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Oeffentliches Gesundheitswesen in Nürnberg, 1887 und 1888. Infektionskrankheiten in Italien, 1889, 2. Halb⸗ jahr. Desgl. in Mailand, 1888 und 1889. Gelbfieber in Rio

diphtherie in Dänemark. Veterinär⸗polizeiliche Maßregeln. Me⸗ dizinal⸗Gesetzgebung u. s. w. (Preußen. Hessen⸗Nassau) Hebammen⸗ Nachprüfungen. (Reg.⸗Bez. Stade.) Eingeführte Pferde und Schafe. (Oesterreich.) „Das österreichische Sanitätswesen“ als amtliches Fachorgan. (Spanien.) Sanitätsdienst in den Küsten⸗ orten. (Fortsetzung.) (Türkei.) Einfuhr pharmazeutischer Spezia⸗ litäten. Rechtsprechung. Butterverfälschungen. (Fortsetzung.) Vermischtes. (Deutsches Reich.) Krankenversicherung der Arbeiter 1888. (Preußen. Berlin.) Geburtsanzeigen Seitens der Hebammen.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Ein Dienstherr oder Arheitgeber, welcher es unterläßt, die besonders von seinen jugendlichen Arbeitern ohne Grund beliebte Aufstellung an der gefährlichen Seite der funktionirenden Arbeitsmaschine ausdrücklich und bestimmt zu verbieten, macht sich, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, VI. Civilsenats, vom 17. März 1890, dadurch eines groben Versehens schuldig; ist einem jugendlichen Arbeiter in Folge seiner von der gefährlichen Seite aus geschehenen Hantirung an der Maschine ein Unfall zugestoßen, so macht jenes Versehen den Dienstherrn schadensersatzpflichtig.

In Bezug auf §. 383 Th. I Tit. 21 des Preuß. Allg. Land⸗ rechts: Ist die gemiethete Sache zu dem Gebrauch ganz oder doch größtentheils, ohne Verschulden des Miethers untüchtig geworden, so kann der Miether noch vor Ablauf der kon. traktmäßigen Zeit von dem Vertrage wieder abgehen“ hat das Reichs⸗ gericht, V. Civilsenat, durch Urtheil vom 9. April 1890, folgende Sätze ausgesprochen: Nicht das Größenverhältniß der un⸗ brauchbaren Räume zu demjenigen der ganzen Wohnung, sondern die Wichtigkeit derselben für die Wohnzwecke des Miethers im Allge⸗ meinen ist ausschlaggebend. Es kann demnach der Miether einer größeren herrschaftlichen Wohnung mit besonderen Domestiken⸗ Stuben vom Vertrage zurücktreten, wenn diese Domestiken⸗ stuben wegen gesundheitsgefährlicher Feuchtigkeit sich zum Bewohnen als unbrauchbar erwiesen haben.

Kunst und Wissenschaft.

Im Lichthofe des Königlichen Kunstgewerbe⸗Museums sind für kurze Zeit zwei von Sr. Majestät dem Kaiser und König der Salzwirkerbrüderschaft zu Halle a. S. ver⸗ liehene Fahnen ausgestellt, deren Stiftung aus Anlaß der Thron⸗ besteigungen der Kaiser und Könige Friedrich III. und Wilhelm II. erfolgt ist. Auf weißer Seide in reicher Applikationsarbeit und Gold⸗ und Seidenstickerei ausgeführt, zeigen dieselben auf der einen Seite den preußischen Adler, auf der anderen den bezüglichen König⸗ lichen Namenszug. Der Entwurf der Fahnen, deren Ausführung das Museum geleitet hat, rührt von dem Maler Timler her; die Stickerei der einen Fahne ist von Frl. Seliger, die der anderen von Frau Bessert⸗Nettelbeck hergestellt; die bronzevergoldeten Fahnenspitzen lieferte der Leiter der Metallklasse des Museums

—, Professor von Angeli malt, wie die „A. C.“ mittheilt, gegenwärtig ein Porträt der Königin Victoria in der Uniform des preußischen Garde⸗Dragoner⸗Regiments, dessen Chef sie ist. 85 Gemälde soll dem erwähnten Regiment zum Geschenk gemacht werden.

„— (F.) In der Domkirche zu Lund (Schweden) ist man gegen⸗ wärtig mit der Anbringung eines unterirdischen Heizapparates be⸗ schäftigt; hierbei sind bei den Ausschachtungen für die Röhrenleitungen in authropologischen Beziehungen höchst bemerkenswerthe Ent⸗ deckungen gemacht worden Man fand nägnlich, daß die Kirche auf einem ehemaligen heidnischen Opferplatze errichtet ist; eine vier Fuß unter dem Fußboden belegene und einen Fuß dicke Schicht enthielt zabllose Knochen und Abfälle von geopferten Säugethieren und Vögeln, untermischt mit Scherben von rohgearbeiteten Töpfen. In wissen⸗ schaftlicher Beziehung am merkwürdigsten ist der Fund eines Schädels vom Zwergochsen (Bos longifrons). Unter dieser Schicht und bis zum gewachsenen Boden reichend, fand man auf einer Stelle eine Abfallschicht, wie sie in den „Kjökkenmöddinger“ in Skandinavien vorkommen. Diese Funde haben zu umfangreichen Ausgrabungen Veranlassung gegeben.

Handel und Gewerbe.

Die gestrige Generalversammlung der Deutsch⸗Ost⸗ afrikanischen Gesellschaft beschloß, wie „W. T. B“ mittheilt, einstimmig die Ausgabe von 3 Millionen Vorzugs⸗Antheilen zu je 1000 mit der Maßgabe, daß den bisherigen Antheilsinhabern ein Bezugsrecht auf die Neue Emission zustehen soll.

In der gestrigen Generalversammlung der Aktiengesell⸗ schaft Adolph H. Neufeldt, Metallwaarenfabrik und Emaillirwerk zu Elbing, wurde die Bilanz und Gewinn⸗ und Verlustrechnung pro 1889 genehmigt, die sofort zahlbare Dividende auf 8 % festgesetzt und die Vergrößerung des Emaillirwerks beschlossen. Leipzig, 4. Juni. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juni 4,45 ℳ, pr. Juli 4,45 ℳ, pr. August 4,42 ½ ℳ, pr. September 4,40 ℳ, pr. Oktober 4,40 ℳ, pr. November 4,40 ℳ, pr. Dezember 4,40 ℳ, pr. Januar 4,40 ℳ, pr. Februar 4,40 Umsatz 200 000 kg.

Behauptet. (W. T. B.) An der Küste 7 Weizen⸗

London, 4. Juni. ladungen angeboten Antwerpen, 4. Juni. (W. T. B.) Wollauktion. An⸗ geboten wurden 1953 B. Buenos Ayres und 202 B. Montevideo Wollen. Verkauft wurden 449 B. Buenos Ayres und 4 B. Monte⸗ video Wollen. Der Verkehr war wenig belebt. Die Preise stellten sich gegen Januar um 20 Centimes niedriger. 8 8

Verkehrs⸗Anstalten. 1

5, Juni. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfe „Drummond Castle“ ist gestern von London auf der Ausreise abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Roslin Castle“ hat gestern auf der Heimreise Madeira passirt.

Theater und Musik.

8 „Wallner⸗Theater.

Frl. Therese Biedermann vom Theater an der Wien in Wien, welche ihr Gastspiel am Sonnabend mit der Rolle der Denise de Flavigny in der Novität „Nitouche“ beginnt, ist bereits Anfang dieser Woche hier eingetroffen, um sich an den täglich Vormittags und Abends stattfindenden Proben betheiligen zu können.

1 Kroll's Theater. 1 Gestern sang Fr. Marcella Sembrich die Susanne in „Figaro's Hochzeit.“ Die Partie tritt gesanglich nicht in gleichem Maße hervor wie die übrigen Rollen, in welchen die Künstlerin bis⸗ her aufgetreten. Gerade in der Beschränkung, in dem anspruchslosen und bedingungslosen Sicheinfügen in das Zusammenspiel zeigte sie sich aber auch hier als Meisterin, ebenso in dem degagirten graziösen Spiel. Die Arie der Susanne im dritten Akt „Endlich nahet sich die Stunde“ sowie das „Brief⸗ duett“ entfesselten wiederum Beifallsstürme des ausverkauften und überfüllten Hauset, von welchem auch Fr. Hadinger, welche die schwierige Partie der Gräfin zart und wirkungsvoll sang, und Hr. Marx, welcher in Spiel und Stimme sich als ein vortrefflicher Figaro zeigte, wohlverdienten Antheil erhielten. Auch der frischen gesanglichen Leistung des Frl. Deppe als Cherubin ist lobende Er⸗ wähnung zu thun.

de Janeiro. Witterung. Thierseuchen in Belgien, 1. Viertel⸗ jahr. Hühnercholera in der Provinz Mailand. Schweine⸗

Götze's Kollegin vom Kölner Stadttheater, Frl. Johanna Richter

„Lustigen Weibern von Windsor“ auf. Sembrich⸗Erl⸗Gura ist im Uebrigen die Signatur des Kroll'schen Repertoires am Schluß der Woche. Morgen ist Gura's letzte Gastrolle, der „Vampyr“. Am Sonntag tritt Erl nach achtkägiger Abwesenheit neben Rosina (Sembrich) wieder als Graf Almaviva auf.

Rennen zu Charlottenburg. 18 Mittwoch, den 4. Juni. I. Pichelsberger Handicap. Preis 1500 Dist. ca. 1200 m. Hrn. J. Salboschin's dbr. „Van Houten“ zjähr. (3000 ℳ) 56 kg 1., Hrn. Haniel's F⸗W. „Dunke mann“ 2., Lt. Pr. G. Radziwill's schwbr. W. „Cosmopolit“ 3. Mit einer Länge ge⸗ wonnen; eine halbe Länge zwischen dem Zweiten und Dritten. Werth: 1780 dem Sieger, 1060 dem Zweiten. „Van Houten“ wurde für 5200 von Herrn v. Tepper⸗Laski gefordert.

II. Offizier⸗Flach⸗Rennen. Dist. ca. 1400 m. Lt. von Graevenitz's schwbr. St. „Bergstraße“ 4 jähr. (1500 ℳ) 63 ½ kg. Bes. 1., Lt. Gr. Reventlow's br. W. „Jung Ehrenbogen“ Lt. Gr. Westphalen 2, Rittm. v. Natzmer's F.⸗St. „Zigeunerin“ Bes. 3., Lt. Gr. Arco's br. H. „Renewal“ Lt. Suermondt 4, Rittm. v. Boddien’'s br. St. „Ada“ Bes. 5. Siegte nach kurzer Gegenwehr sicher mit anderthalb Längen, „Zigeunerin“ eine halbe Länge hinter „Jung Ehrenbogen“ und eine Länge vor „Renewal“ Dritte. Der Rest abgeschlagen. Werth: 1350 der Siegerin, 480 dem Zweiten, 280 der Dritten, 180 dem Vierten. „Bergstraße“ wurde für 1550 zurückgekauft. 815 III. Wannsee⸗Hürden⸗Rennen. Dist. ca. 3000 m.

rhrn. Em. v. Oppenheim's br. H. „Theokritos“ (2000 ℳ) 65 ½ kg 1., Lt. Schmidt's F.⸗St. „Rothhaut“ 2., Rittm. v. Schmidt⸗Pauli's br. W. „Sutton“ 3., Hrn. Haniel's br. St. „Miß Julia“ 4. Nach Kampf mit dreiviertel Längen gewonnen; acht Längen trennten den Dritten von der Zweiten. „Androcles“ gefallen. Werth: 2180 ℳ. dem Sieger, 450 der Zweiten. 250 ℳ, dem Dritten, „Theokritos“ wurde für 2200 von Hrn. H. Suermondt gefordert.

IV. Preis von Reichenberg. Handicap⸗Jagd⸗Rennen. Dist. ca. 5000 m. Lt. v. Elbe’s schwbr. H. „Kronos“ (2500 ℳ) 67 kg 1., Hrn. L. Meyer’s br. W. „Exchange“ 2., Mr. H. Gore's br. W. „Cabin Boy“ 3., Rittm. v. Schmidt⸗Pauli's br. W. „Peter“ 4. Verhalten mit sechzehn Längen gelandet; „Cabin Boy“ sechs Längen hinter „Exchange“. „Armer Jonathan“ und „Casual“ angehalten, „Ruby“ fiel und brach das Genick. Werth: 2160 dem Sieger, 550 dem Zweiten, 250 dem Dritten. „Kronos“ wurde für 3700 von Capt. Joë gefordert.

V. Transylvanian⸗Jagd⸗Rennen. Herren⸗Reiten. Jagd⸗ Rennen IV. Kl. Dist. ca. 3500 m. Hrn. C. Cosack's schwbr. H. „Zwirn⸗ 4jähr. 67 ½ kg. Lt. Frhr. v. Reitzenstein I. 1., Lt. Frhrn. v. Heintze's br. St. „Meredith“ Bes. 2., Rittm. Suermondt's br. St. „La Rose“ Bes. 3. Mit fünf Längen gelandet; „Meredith“ refüsirte mehrfach. „La Rose“, welche sich von ihrem Reiter trennte, wurde wieder bestiegen und für das dritte Geld durchs Ziel geritten. Werth: 1670 dem Sieger, 480 der Zweiten, 180 der Dritten. IIdrennen der Vierjährigen. Dist. . 3500 Lt. v. Elbe's br. H. „Nero“ 66 kg 1., Kapt. Jos's br. H. „Ladro“ 2., Lt. Gr. Hallwyl's br. St. „Calmuck Maid“ 3. Siegte wie er wollte mit dreizehn Längen; sechs Längen zwischen dem Zweiten und der Dritten, und „Ceres“ nach einer Weile Vierte. „Ira“ gefallen. Der Reiter von „Ceres“ ließ sich nicht zurückwiegen. Werth: 2360 dem Sieger, 740 dem Zweiten, 340 der Dritten. „VII. Elfhundertstes Rennen. Herren ⸗Jagd ⸗Rennen. Dist. ca. 4500 m. Rittm. v. Boddien's br. W. „Maasland“ 72 kg Bes. 1., Lt. Schmidt's br. St „Nightmare“ Lt. Suermondt 2., Pr. Fr. C. Hohenlohe's dbr. St. „Fog Horn“ Lt. v. Sydow 3. Nach Ge⸗ fallen mit acht Längen gewonnen: „Fog Horn“ eine halbe Länge hinter „Nightmare“. „Berryer“ refüsirte; „Cheeky Charlie“ trennte sich von seinem Reiter. Werth: Ehrenpr. und 3820 dem Sieger, 900 der Zweiten, 490 der Dritten.

Mannigfaltiges

In Gegenwart Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Leopold hat heute die feierliche Grundsteinlegung für das neue Gotteshaus der Emmaus⸗Gemeinde stattgefunden. Der Lausitzer Platz und seine ganze Umgebung hatte Flaggen⸗

schmuck angelegt. Auf dem von der Wendt'schen Gärtnerei reich dekorirten Bauplatz erhob sich das mit auserlesenem Geschmack aufgestellte Kaiserzelt In Vertretung Ihrer Majestät der Kaiserin war der Kabinets⸗Rath Freiherr von der Reck erschienen; der Feierlichkeit wohnten zahlreiche Vertreter der obersten Behörden, unter ihnen der Staats⸗Minister Dr. von Goßler, sowie der Geistlichkeit und der Stadt bei. Der Prinz, der mit dem Grafen Kanitz und dem Adjutanten von Luck erschien, wurde vom Propst D. Brückner, den Mitgliedern der Baukommission und den Geistlichen empfangen. Nachdem Se. Königliche Hoheit das Zelt betreten hatte, sang die Gemeinde unter Begleitung der Kapelle des 3. Garde⸗ Regiments den Choral „Lobe den Herren“, worauf der Pfarrer Grauen⸗ horst über das Emmauswort „Herr, bleibe bei uns“, die Festansprache hielt. Der vereinigte Kirchenchor von Emmaus und Thomas sang hier⸗ auf die Hymne „Jauchzet dem Herrn“; alsdann verlas Prediger Vier⸗ hof die auf Pergament geschriebene Stiftungsurkunde. Nunmehr betrat Baurath Orth die Tribüne, um Seitens der Bauleitung den Ehrengästen Gruß und Dank zu entbieten und treue Aufbietung seiner künstlerischen Krasft zu geloben. In feierlicher Weise wurde hierauf die Grundsteinlegung selbst vollzgen. In den Grundstein hinein kamen Pläne von Berlin und der Kirche, Bilder der alten Kapelle, sämmtliche heutigen Berliner Zeitungen, die Einladungen zur heutigen Feier und dergl. Der bauleitende Architekt Großmann nahm Kelle und Hammer, der ausführende Manrermeister Wichmann die Molle, und nachdem Prinz Friedrich Leopold im Auftrag des Kaisers die Einmauerung vollzogen, gaben zuerst er und dann die übrigen Ehrengäste die 3 Hammerschläge. Gebete des Predigers Pauli sowie des Propstes D. Brückner und Gesang schlossen den feierlichen Akt. Die neue Kirche wird in einfachem, aber würdigen modern romanischen Stil mit einem Kostenaufwand von 500 000 ausgeführt werden. 200 000 haben die vereinigten Kreissynoden, 200 000 die Stadt Berlin bewilligt; den Rest hofft man durch freiwillige Gaben aufzu⸗ bringen. wobei man zuversichtlich auch eine Gabe Seitens der Kaiserin erwartet. Die Kirche wird insgesammt 2186 Sitzplätze enthalten. Zu Seiten des 70 m hohen Thurms befinden sich zwei große Hallen für Traufeierlichkeiten und den Kon⸗ firmandenunterricht. Durch den impofant wirkenden Thurmbau schreitet man in das 1,37 m tiefer liegende Langschiff, das 18 m hoch ist. Die ganze Konstruktion ist darauf berechnet, den Innenraum wirkungs⸗ voll zu gestalten. Ueber der Vierung erhebt sich eine mächtige Kuppel, welche von acht freistehenden Säulen getragen wird und Oberlicht erhält. Die Kanzel steht frei inmitten der Kirche, gerade unter der Kuppel. Der Geistliche ist in Folge dessen von allen Theilen der Kirche zu sehen. Den Altarraum umschließen 5 Kapellen. 6 Treppen führen hinauf zu den geräumigen Emporen. Allein die hoch aufstrebende Orgelempore faßt 3 400 Personen. Um die 2m über dem Straßenniveau liegende Kirche

sollen schöne Gartenanlagen ausgeführt werden. Vor dem Thurmbau

ist ein Springbrunnen geplant. Die Bauzeit ist auf 2 ½ Jahre berechnet.

Die Ehrengabe Sr. Majestät des Kaisers für das Bundesschießen wird hiesigen Blättern zufolge die Festgabe für die Scheibe „Deutschland“ bilden. Mit Rücksicht auf die Kaiserliche Ehrengabe ist beschlossen, dem Schützen, welcher sich die⸗ selbe erschießt, noch eine besondere kunstvoll ausgeführte Urkunde zu überreichen. Der Entwurf dieses prächtigen Dokuments rührt von dem Maler Doepler d. J. her.

Das Bildniß des Hochseligen Kaisers Friedrich, in lebens⸗ großer ganzer Figur vor dem Throne stehend, welches, wie erwähnt, Se. Majestät der Kaiser dem Kammergericht zum Geschenk

tritt am Sonnabend noch einmal als Frau Fluth in Nicolai's

verliehen hat, ist nicht von dem verstorbenen, sondern von dem