Alvaro und später die Scenen vor dem Gefängniß mit dem König. Daß es ihm aber auch nicht an Humor gebricht, beweist der Künstler in den ergötzlichen Auftritten mit dem alten General Don Lope, den HPr. Friedmann ganz vorzüglich wahr und charakteristisch gestaltet. Fr. Geßner verdient als Isabel ebenfalls hohes Lob; die Verzweiflung über die ihr widerfahrene Schmach bringt sie tief ergreifend zum Ausdruck. 1
Die nicht eben sympathische Rolle des gewaltthätigen Haupt⸗ manns und Verführers Don Alvaro ist Hrn. Wessels zugefallen, der darin das Beste giebt, was er vermag. Den Juan, Bruder der unglücklichen Isabel, spielt Hr. Fritz Hertz mit vielem Feuer und recht lobenswerth. Auch die übrigen Mitspieler fügen sich mit besten Kräften wirksam in den Rahmen des Schauspiels. Frl. Fey hat als Muhme Jsabel's wenig Gelegenheit, hervorzutreten, pielt die Rolle aber recht gut; ebenso bringt Frl. Rhoden die lustige Marketenderin frisch und fröhlich zur Darstellung und findet darin auch Anlaß, ihre gesangliche Begabung zu beweisen. Der pfiffige, zu allen losen Streichen bereite Rebolledo wird von Hrn. Kadel⸗ burg keck und einnehmend verkörpert. Von drastischer Komik endlich ist wieder Hr. Engels, der hagere, bungrige Ritter von der traurigen Gestalt Don Mendo, mit seinem Sancho Pansa, dem Diener Nuno, der von Hrn. Retty sehr erheiternd ge⸗ geben wird.
Auch in der neuen Besetzung hat das klassische Werk des großen Spaniers den verdienten Erfolg gehabt. Wir glauben den Besuch der Aufführung, welche zu den wirksamsten und best⸗ gelungenen des Deutschen Theaters gehört, Fremden und Einheimischen nochmals mit gutem Gewissen empfehlen zu könnpen.
Berliner Theater. I“ Während die großen Theater der Residenz ihre Bühnen schon eschlossen haben oder doch dicht vor dem Schluß stehen, feiert das erliner Theater noch unausgesetzt Triumphe mit Aufführungen, die durch die Wahl der Stücke wie auch Besetzung das Interesse aller Theaterbesucher erregen, als befände man sich auf der Höhe der Saison und nicht dicht vor ihrem Schluß. Gestern Abend besaß die Auf⸗ führung von Blumenthal'’'s „Probepfeil“ eine doppelte Anziehungs⸗ kraft, denn Direktor Barnay selbst spielte den Krasinski, Hr. Mitterwurzer den Baron von der Egge. Die Berichterstattung kann sich kurz dahin zusammenfassen, daß beide Künstler Leistungen boten, die ihrer durchaus würdig waren. Der Krasinski des Hrn. Barnay ist eine Rolle, aus der ein bedeutender Schauspieler schon mit geringer Mühe eine treffliche Partie schaffen kann, wenn aber die Gestaltungs⸗ kraft eines Barnay sich ihrer annimmt, so darf man eine Darstellung wie die seinige wohl als die maßgebende für alle Künstler binstellen, welche den Krasinski in ihr Rollenfach aufnehmen. Der Egge des Hrn. Mitterwurzer zeigte die Vielseitigkeit dieses talentvollen Mimen, der glücklich jenen jovialen Ton traf, welcher uns diese Rolle sym⸗ pathisch macht. Als dritter tüchtiger Leistung sei der Hortense des Frl. Butze gedacht, die sich seit ihrem Eintritt in das Berliner Theater als eine seiner tüchtigsten Kräfte bewährt hat. Fes 2⸗ Irm Kroll's Theater. smmns t S Die gegenwärtigen Wetterverhältnisse sind für die empfindlichen Gesangskehlen nicht eben besonders günstig und beeinflussen manche Repertoire⸗Dispositionen. So ist eine plötzliche Heiserkeit des Hrn. Marx für die heutige Aufführung der „Silvana“ hinderlich geworden. Die genannte Oper geht erst am Sonntag von Neuem in S In der Sonnabend⸗Vorstellung „Lucia von Lammermoor“ (vorletztes Auftreten von Marcella Sembrich) singt Hr. Warmuth von Her Majesty Theatre in London den Edgardo. Dieser Tenorist hat, wie erinnerlich, bei seinem ersten Auftreten (Eleazar) hier kürz⸗ lich sehr gefallen. — Morgen, Freitag, geht statt Weber's „Silvana“ „Czar und Zimmermann“ in SFzene.
E116.“
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
gestern beendeten Ziehung der 3. Klasse 182. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittagsziehung: 1 Gewinn von 60 000 ℳ auf Nr. 17 474. 1 Gewinn von 30 000 ℳ auf Nr. 109 893. 2 Gewinne von 10000 ℳ auf Nr. 104 142. 122 1 Gewinn von 5000 ℳ auf Nr. 65 917. 1 Gewinn von 1500 ℳ auf Nr. 172 826.
Wetterbericht vom 19. Juni,
.. 1
“
11 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 43 304. 65 940. 97 515. 97 568. 121 596. 127 152. 154 962. 157 568. 163 533. 179 418. 181 044. 14 Gewinne von 300 ℳ auf Nr. 17 828. 33 423. 51 414. 55 203. 90 595. 107 471. 113 160. 118 865. 119 854. 123 068. 160 503. 167 945. 170 141. 183 833. 1* — 8 Sen inng 91 atzam THI112 ℳ Mannigfaltiges. Die Kaiser Wilhelm⸗Stiftung hielt gestern Nachmittag im Reichstagsgebäude ihre 18. Jahresversammlung ab, welche im Auftrage des stellvertretenden Protektors, Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich, vom Vorsitzenden des Verwaltungs⸗ Ausschusses General⸗Major z. D. Sasse geleitet wurde und der u. A. General⸗Arzt Dr. Mehlhausen, General von Pylander, Regierungs⸗ Rath Haß, Major von Neidbardt beiwohnten. Der Vorsitzende gedachte zunächst der Hochseligen Kaiserin Augusta und erstattete sodann eingehend den Jahresbericht. Neu gewählt sind in den Gesammt⸗ vorstand Reichsbank⸗Präsident Dr. Koch zum Stellvertreter des Vize⸗ Präsidenten Fürst zu Hohenlohe, Geheimer Ober⸗Finanz⸗Rath Marcinowsky und der württembergische Militär⸗Bevollmächtigte Major von Neidhardt zu Schriftführern. —
4.7
* Auch dem Dichter Heinrich von Kleist wird, wie die ss. Ztg.“ erfährt. Seitens der städtischen Behörden eine Ge⸗ nißtafel an dem Hause Mauerstraße 53 errichtet werden.
s alte Haus hat freilich einem Neubau weichen müssen) war
ers letzte Wohnstätte; hier auch ist sein reifstes Drama,
oße vaterländische Schauspiel „Prinz von Homburg“ entstanden. estplatz und Schaustellungsplatz des 10. deutschen Bundes⸗ zens werden von Sonntag, 22. d. M., Mittags 12 Uhr, ab Publikum geöffnet sein. Der Schaustellungsplatz ist bis zu diesem Zeitpunkt vollständig fertiggestellt; die Bauten des Festplatzes werden zwar noch der Vollendung harren, insbesondere wird die gro se Halle noch nicht zugänglich sein, immerhin aber wird das Publikum einen inter⸗ essanten Ueberblick über die Großartigkeit der ganzen Veranstaltung ge⸗ winnen. Eine eingehende Besichtigung sämmtlicher Schießanlagen auf dem Festplatz fand durch einen Stabsoffizier und einen Hauptmann der Artillerie⸗Schießschule in Spandau, sowie durch die Civil⸗Prüfungs⸗ Kommission am Dienstag Vormittag statt und fiel zur allgemeinen Befriedigung aus. Ueber die Vorkehrungen zur Sicherung des um⸗ liegenden Terrains vor überfliegenden Kugeln äußerten sich die militärischen Sachverständigen höchst lobend. Die „Pioniere“ der kalifornischen Schützen, Philo Jacoby und John Utschig, sind gestern hier eingetroffen und haben die einen Werth von 1100 ℳ repräsentirende, aus Münzen der amerikanischen Staaten bestehende und für die Feldfestscheibe „Deutschland“ bestimmte Ehrengabe der deutschgeborenen und deutschfreundlichen Bürger San Franciscos sowie vier weitere Ehrengaben, darunter einen Stock mit Krücke aus kalifornischem Golderz und eine Nadel mit kostbarem kalifornischen Diamant mitgebracht.
Die zweite Soolbad⸗Ferienkolonie von 25 Kindern geht, der „Nat.⸗Ztg.“ zufolge, morgen nach Frankenhaunsen am Kvffhäuser ab. Bei dem Schatzmeister Bankier Simon, Neustädtische Kirchstraße 11, gehen täglich Gaben ein, jedoch fehlen dem Comité immer noch rund 10 000 ℳ
Im Grunewald ist, wie der „Voss. Ztg.“ geschrieben wird, eine neue Soolquelle erbohrt worden, die außerordentlich salz⸗ haltig und nach dem Urtheil von Aerzten zu Heilbädern geeignet sein soll. Sie befindet sich nördlich von der Spandauer Chaussee zwischen dem Dianasee und dem Königssee in der Villenkolonie Grunewald auf dem Grund und Boden der Kurfürstendamm⸗Gesellschaft, die seit anderthalb Jahren hier Bohrversuche hat machen lassen. Das Rohr ist gegenwärtig bis auf 217 m unter Terrain heruntergetrieben; es entspringt demselben Wasser in solcher Menge, daß der Austritt 3 m über Erde erfolgt, woraus auf eine sehr ergiebige Schicht ge⸗ schlossen werden darf. —
Stettin, 18. Juni. Wie die „Neue Stettiner Zeitung“ aus wine münde meldet, ist bei einer heute Vormittag abgehaltenen See⸗Schießübung der Landwehr⸗Artillerie eine Granate beim Ein⸗ setzen in das Geschützrohr krepirt. Von der Bedienungsmannschaft
2
wurden einer getödtet, drei chwer und vier leicht ver
wundet.
Hannover, 18. Juni. Siegestages von Waterloo
Dem Geschützführer wurde die Hand abgerissen.
und Belle⸗Alliance wurde
heute hier durch eine Feier am Fuße der Waterloo⸗Säule festlich begangen. Die vereinigten Männerchöre sangen patriotische Lieder, *
der Militär⸗Oberpfarrer Rocholl hielt eine Gedächtnißrede. Trotz
der ungünstigen Witterung wohnte der Feier eine sehr zablreiche
Menschenmenge bei. Die Stadt trägt reichen Flaggenschmuck. Abends findet ein Festkommers statt.
Meiningen, 17. Juni. der Herzog den
getheilt worden, worauf folgende Antwort ergangen ist: „Friedrichsruh, den 29. Mai 1890.
Durch den in Ihrem geneigten Schreiben vom 23. Mai mit⸗
getheilten Beschluß der Stadtbehörden, einer Straße der Residenz⸗ stadt meinen Namen beizulegen, fühle ich mich hochgeehrt und bitte Sie, meinen verbindlichsten Dank entgegenzunehmen und den Herren vom Magistrat und Gemeinderath übermitteln zu wollen. 8. gez. von Bismarck.“ 5 ich. (Magd. Ztg) Hr. John Warburg, Mitinhaber der R. D. Warburg u. Co. in Hamburg, der sich Wochen mit seiner Frau in der Schweiz aufhielt, ist in der vorigen Woche vom Bürgenstock hinunter gestürzt und hat wahrscheinlich auf der Stelle seinen Tod gefunden. Der Ver⸗ unglückte wurde erst nach 36 Stunden am Fuße des Bürgenstocks aufgefunden und nach Zürich gebracht, woselbst die Leiche des Ver⸗ storbenen am letzten Sonnabend, dem letzten Willen gemäß, durch Feuer bestattet wurde. Der Verstorbene hatte ein Alter von 82 Jahren erreicht.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene 8 Depeschen.
Wernigerode, 19. Ium. ([W T. B) Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin fuhren nach Ihrer Ankunft mit den Gräflichen Herrschaften durch die festlich geschmückten Straßen, wo Vereine, Kor⸗ porationen und die Schulen Spalier bildeten, überall enthusiastisch begrüßt, nach dem Christianenthale, um der Enthüllung des Denkmals weiland Sr. Majestät Kaiser Wilhelms I. beizuwohnen. Dort wurden die Aller⸗ höchsten Herrschaften durch den Chef der Gräflichen Ver⸗ waltung, Regierungs⸗Vize⸗Präsidenten Griesebach und durch die Gräfliche Jägerei empfangen. Unter Vorantritt der letzteren schritten Ihre Majestäten durch die Ehrenpforte bis zu dem Denkmal und betraten das diesem gegenüber belegene Zelt. Nachdem der Sängerchor das Uhland'sche Lied „An das Vaterland“ gesungen hatte, hielt der Ober⸗ Forstmeister Müller die Festansprache. Auf ein Zeichen des Architekten, Bauraths Messow fiel sodann die Hülle des Denkmals, worauf die Festversammlung unter Musik⸗ begleitung den Psalm „Lobe den Herrn“ intonirte. Nach be⸗ endetem Gesang hielt der Konsistorial⸗Rath Dr. Renner die Festrede. Hierauf besichtigten die Majestäten das Denkmal, während der Sängerchor den 100. Psalm: „Jauchzet dem Herrn!“ anstimmte. Nach Schluß der Feier brachte der regierende Graf ein Hoch auf Ihre Majestäten aus, welches von dem zahlreich versammelten Publikum enthusiastisch aufgenommen wurde. Se. Majestät der Kaiser dankte dem Grafen in huldvollster Weise und trat dann mit Ihrer Majestät der Kaiserin, den Gräflichen Herrschaften und Gefolge den Rückweg durch den Gräflichen Thiergarten nach dem Schlosse an.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
5121 92 p txn Musik von C. A. Raida.
[138041
(W. T. B.) Die 75. Wiederkehr des
(Magd. Ztg.) Nachdem Se. Hoheit Beschluß unserer Gemeindebehörden, eine Straße hiesiger Stadt „Bismarckstraße“ zu nennen, genehmigt hatte, ist dies dem Fürsten Bismarck durch Ober⸗Bürgermeister Schüler mit⸗
seit einigen
Morgens 8 Uhr.
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp.
Stationen.
Wind.
Temperatur in 0 Celsius
red. in Millim. 50 C. = 4 R.
WNW
— —
— q— 0b
122 &i
qꝗ0 SAm 18b0 G l⸗ — —
22ö222ög2
2 wolkenlos 2 wolkenlos 2 bedeckt
—◻ — —◻ —
— O2 —
Hamburg ..
Sswinemünde Neufahrwasser Memel
3 halb bed. 4 wolkig
4 bedeckt
1 wolkig
1 Regen
3 wolkig¹) 2 wolkig 3 Regen)
8
S22G Sistscs
ᷣꝙ 2
EE“ Münster... Karlsruhe .. Wiesbaden. München .. Chemnitz .. eeee“ Breslau.. Ile d'Aix.. EETETbEEEö“ FEF
8 8
Hagelschauer.
Uebersicht der Witterung.
Eine flache Depression liegt über Süd⸗Schweden russischen Ostseeprovinzen,
und den Maximum im
Bei schwacher
ist das Wetter über Central⸗Europa kühl, trübe
und vielfach re stellenweise G witter.
1) Gestern Nachm. Gewitter. ²) Gestern Nachm. ehr starkes Gewitter. s
Memel meldet 20 mm Regen.
SItststs Gth 2 b0 Co d0Ce
4 wolkig
5 Regen
4 bedeckt
3 Regen
3 bedeckt
8 2 Regen
SW 3 bedeckts) 2 halb bed. 4 bedeckt
3 bedeckt 1 4 heiter 19 1 wolkenlos 23
gts ts
86/06GG.
———— oom Sw Ood
— 80
³) Gestern Regen und
schen O 1, während das Südwesten sich wenig verändert hat. füdlicher bis westlicher Luftströmung
gnerisch. In Nord⸗Deutschland fanden ewitter statt, auch Wien hatte Ge⸗
FTheater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Freitag: Opern⸗ haus. 149. Vorstellung. Der Seeräuber. Großes Ballet in 3 Abtheilungen, nach dem Gedicht des Lord Byron „The Corsair“, von Paul Taglioni. Musik von Gährich, mit Einlagen von P. Hertel. Dirigent: Musikdirektor Hertel. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 154. Vorstellung. Minna von Barnhelm, oder: Das Soldatenglück. Lust⸗ in 5 Aufzügen von G. E. Lessing. Anfang
.
Sonnabend: Opernhaus. 150. Vorstellung. Othello. Oper in 4 Akten von G. Verdi. Text von Arrigo Boito. Für die deutsche Bühne übertragen von Max Kalbeck. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 155. Vorstellung. Der Sturm. Zauber⸗Komödie in 5 Aufzügen von Shakespeare. Nach A. W. v. Schlegel's Uebersetzung. Musik von W. Taubert. Tanz von E. Graeb. Anfang 7 Uhr.
Beutsches Theater. Freitag: Faust’s Tod. Sonnabend: Der Unterstaatssekretär. Sonntag: Der Richter von Zalameauau.
Berliner Theater. Freitag: 39. Abonnements⸗ Vorstellung. Der Probepfeil. (Friedr. Mitter⸗ wurzer. Ludwig Barnay.)
Sonnabend: Othello.
Sonntag: Der Probepfeil. (Friedr. Mitter⸗ wurzer. Ludw. Barnay.) — Anfang 7 ½ Uhr.
Wallner-Theater. Freitag: 14 Gastspiel von Therese Biedermann vom Theater an der Wien in Wien. Zum 14. Male: Mamsell Nitonche. Vaudeville in 3 Akten und 4 Bildern von H. Meilhac und A. Millaud. Musik von M. Hervs.
Vor der Vorstellung, bei günstiger Witterung: e Garten⸗Concert. Anfang des Concerts 6 ½, der Vorstellung 7 ½ Uhr.
Sonnabend u folg. Tage: Gastspiel von Therese
Biedermann. Mamsell Nitouche.
Victoria-Theater. Stanley in Afrika.
8 1“ Hbise öu E111616“ Freitag: Zum 304. M.: Zeitgemälde in 10 Bildern
Deutsche Seewarte.
von Alex. Moszkowski und Richard Nathanson.
0 Ballet von C. Severini. Anfang 7 ¼ Uhr. “ Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater und Concert-Park. Direktion: Julius Fritzsche.
Freitag: Zum 154 Male: Der arme Jonathan. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann und Julius Bauer. Musik von Carl Millöcker. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Hr. Kapellmeister Knoll. Anfang 7 Uhr.
Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Großes Doppel⸗ Concert. Auftreten erster Gesangs⸗ und Instru⸗ mental⸗Künstler.
Sonnabend: Im Theater: Der arme Jonathan. Im Park: Großes Rosenfest. Huldigungs⸗Chor. Vertheilung von 1000 Stück Rosen. 3 Musik⸗Corps. Militär⸗Concert.
Kroll’s Theater. Zimmermann. Sonnabend:
Freitag: Zar und
Vorletztes Gastspiel von Fr. Mar⸗
cella Sembrich und Auftreten des Hrn. Warmuth.
Lucia von Lammermoor.
Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bei brillanter elektr. Be⸗ leuchtung des Sommergartens: Großes Concert. Anfang 5 ‧¼, der Vorstellung 7 Uhr. 1
1] 89 fe. I1n
Belle-Alliance-Theattr. 111. Male: Der Nantilus. Im prachtvollen glänzenden Sommergarten: Großes Elite⸗ u. Monstre⸗Concert, ausgeführt von 3 Musik⸗ Corps. Auftreten sämmtl. Spezialitäten. Brillante Illumination des ganzen Garten⸗Etablissements. Anfang des Concerts 6 Uhr, der Vorstellung 7 ½ Uhr Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Freitag: Zum
National⸗Panorama. Herwarthstr. 4, Königsplatz.
mit d. Triumpbzuge Kaiser Constantins i. J. 312 n. Chr. v. d. Kgl. Prof. J. Bühlmann u. Alex Wagner in München. Täglich geöffnet v. Mor⸗ gens 9 Uhr bis zur Dunkelheit. Eintritt 1 ℳ
Neu eröffnet.
Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Anna Frentzel mit Hrn. Ge⸗ richts⸗Assessor Heinrich Starke (Berlin—Kiel). — Frl. Lina Schmidt mit Hrn. Rechnungsrath H. Lorenz (Steglitz). — Frl. Klara Kühn mit Hrn. Otto Kühne (Berlin — Kötzschenbroda). — Frl. FPertah Ernst mit Hrn. Friedrich Krippenstapel Berlin). Verebelicht: Hr. Gustav Behrendt mit Frl. Martha Rechnitz (Berlin). — Hr. Eugène Godet mit Frl. Margarethe Roder (Berlin). — Hr. Hermann Krengel mit Frl. Marie Praechtel (Berlin). — Hr. August Reichwagen mit Frl. Sophie Bohne (Lauenstein). — Hr. Richard Diestel mit Frl. Frieda Kortüm (Seehof). — Frl. Walther Peck mit Frl. Martha Gerstenberg (Berlin). 8 . Geboren: Ein Sohn: Hrn. Siegm. Hahn (Berlin). — Hrn. Landrath Lodemann (Marburg). — Hrn. Max Wüst (Posen). — Hrn Dr. med. H. Brackel (Münstereifel). — Hrn. Ernst Auge (Magdeburg). — Eine Tochter: Hrn. Dr. R. Eckervogt (Bocholt). — Hrn. Otto Doehl (Berlin). — Hrn. R. Gruber (Berlin). Gestorben: Hr. Konsistorialrath D. Herm. Friedr. Adolf Krummacher (Stettin). — Hr. Karl Wilh. Hugo Abesser (Gr. Lichterfelde). — Hr. Kaufmann Eduard Meine (München). — Hr. Kaufmann Eduard Henry Moßner (Berlin). — Hr. Joseph Finke (Berlin). — Frau 1 Gerstung, geb. Schmidt (Berlin). — Hr. Wilhelm Eschelmann (Berlin).
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet vor 12— 11 Uhr. Täglich Vorstellung im wissenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗
Redacteur: Dr. H. Klee.
Berlin: Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag;⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
uig Sieben Beilagen 9 (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Das alte Rom
18 * “
um
nzeiger und Königlich Preußischen
Berlin, Donnerstag, den 19. Juni
Reich.
Deutssches
Bekanntmachung,
betreffend die für die Invaliditäts⸗ und Alters⸗
die Invaliditäts⸗ und Altersversicherung, vom (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 97) hat der Bundesrath
versicherung zu verwendende Quittungskarte.
f d des §. 101 Absatz 2 des Gesetzes, betreffend nuf arrand, dends Juni 1889
in der
Sitzung vom 16. Mai d. J. beschlossen, daß für die daselbst
““ Oesterreich⸗Ungarn.
orgesehenen Quittungskarken das unten abgedruckte probe⸗ eise ausgefüllte Formular zu verwenden ist. Dasselbe ist uf einem aus Cellulose bestehenden mit Eisenoxyd und Blei⸗
Außenseite.
chromat gelb gefärbten Stoff von 4500 m Reißlänge, 3 Prozent mittlerer Dehnung und 2 Prozent Aschegehalt herzustellen.
Gleichzeitig hat der Bundesrath den Beschluß gefaßt, daß von der besonderen Herstellung der Zusatzmarken des Reichs (§. 121 a. a. O.) abgesehen und statt dessen für jede Ver⸗ sicherungsanstalt eine Doppelmarke hergestellt werde, welche die Zusatzmarke mit einer Marke der Lohnklasse II verbindet.
Berlin, den 14. Juni 1890.
’eeeeeeeer. In Vertretung: 1 “ von Boetticher.
drzeiimn
(Stempel der ausstellenden
zutragen, in
folgende Karte ist mit 22 77
65.
A
ee vermerkten Anstalt zu versehen.) 90 8
922%¼
F.
¶0
karte N.
F.
gskarte der Name derjenigen Anstalt ein
ioleat in Wittens im Jahre 7
2 FRFanua
ttungs ie Secihzte Schtul zruce
. c.
zzm NM. F. 0
—◻-8 G am I ten Qu.
ersicherte zu dieser Zeit beschäftigt ist, jede
2
“ 8
1“ v7 8.
üzren.
amen der auf der nächstvorhergehenden Kart
SF
zu S
) 8”
z , Ausstellung dieser Karte —*. nolmaãsõcien 6
(Hier ist bei der ersten Quittun Vor⸗ u. Zuname Berufsstellung zur Zeit der .
deren Bezirk der V. Ausgestellt von geboren am Ften⸗
dem 9
„ sind zuhändigen.
gen
sofern nicht nach ihres
gsbehörde
ft werden.
welche nach z. 108
Haft erkannt
halten werden Berechtigten aus
9 er Zuwiderhandlung erwachsen,
eeren nach Maßgabe der
Die Behörde hat die g der Karten seitens der
Berichtigung, Aufrechnung
Leistungen des 2
henfolge zum Einkleben der Marker elbstversicherung oder der freiwilli⸗
u verwenden, können,
S
die für diese
Versicherungsanstalt und * ge J
e Führung oder die
6 urch die untere Verwaltun
rtfüͤnfzig Mark bestra In oder Vermerke macht
Mark obder mit Gefän⸗
att der Gefängnißstrafe auf H
lle der arken z
wendung. e
ung id
itausches, der Kontrole.
esagt, die Quittungskarte nach Einklebung der Marken Auf die Zurückbehalt
der zulä⸗
zu veranlassen.
rten Eintrag. 1 zweitause den, so kan
sind in der angegebenen Rei⸗ in welche
Kalenderwoche
Marke einge eerung der T
nen, welche es unterlassen, im 7) die vo
en (Marken der
nstehenden Felder tzt werden.
itzen; für jede
at, muß eine er der Erneu
Die u zu ben
inden h Dem Arbeitgeber
ung des 5. 105 5
etzung od elmark⸗
stattgefu⸗ Fortsetz Dopp
(6. 99)
Bestimm unzulässi bestraft.
V Versicherungsanstult: Mootnus
1
Inn
Sae4
Aufrechnung der Quittungskarte.
II III
7
Zahl der Beitragswochen in Lohnklasse . . 1.
20
52
Dauer d. bescheinigten Krankseiten Dauer milifärisch. Hienftleistungen vom bis einschließlich vom bis einschließlich 98
19 3 18972 5 4 1897 1ö“ 18. 38.es . n. 1““
N aad bm
(Bezeichnung
der aufrechnen⸗ 1“““ den S
g
v1111“*“
Aiichtamtliches. E“ 9 ches 92 1h.
Wien, 18. Juni. Das „Fremdenblatt“ knüpft an
die Debatte über den sogenannten Okkupationskredit im
Budgetausschuß der Reichsraths⸗Delegati änger Betrachtung, in welcher es heißt: Boetlene in bas g ge markanteste Beispiel in der Geschichte dafür, daß wirkliche Stäaatskunst in einer thatkräftigen Hand nicht bloß nach außen Achtung, sondern auch nach innen Wohlstand zu er⸗ wecken vermag. Die Ausführungen, welche Reichs⸗Finanz⸗ Minister von Källay im Budgetausschuß der österreichischen Delegation geboten, sie zeigen die Regierung in dem Okkupa⸗ tionsgebiete am Werke, sie gönnen einen Einblick in die um⸗ fassende und heilsame Thätigkeit, welche von ihr dort entfaltet wird. In Bosnien tritt der Staat nicht nur ordnend, sondern duch belehrend und helfend unter das Volk. Grund⸗ bücher werden angelegt, Schulen eröffnet, Staatswerkstätten gegründet, Straßen und Eisenbahnen gebaut. Wenn eine schlechte Ernte eintritt, bildet die Regierung Unterstützungsfonds, sie bietet Zuschüsse stehenden Hülfskassen, sie dehnt die
zu bereits be⸗ Wasserbauten aus,
welche bestimmt sind, unfruchtbare Strecken in fruchtbare zu verwandeln, sie streckt dem verarmten Bauer unverzinsliche Darlehen aus Landesmitteln vor, damit er Saatkorn kaufen und seinen Acker bestellen koönne, sie fördert schließlich that⸗ kräftig den Export der Landesprodukte. Der Staat ist da viel mehr als ein bloß Recht produzirendes Institut, er ist hier der mächtige Träger der Kultur und der überall im Sinne des Fortschrittes eingreifende Förderer des Volkswohlstandes.“
In dem Bericht des Budgetausschusses der öster⸗ reichischen Delegation über das ordentliche Heeres⸗ Erforderniß heißt es nach der „Presse“:
„Vom Jahre 1880 bis herauf zum Voranschlage für das Jahr 1891 bat das ordentliche Erforderniß des Heeres sich von 90 075 198 Fl. auf 102 839 845 Fl. gesteigert. Nach den Eröffnungen des Herrn Kriegs⸗Ministers im Budgetausschusse werden die Mehransprüche in den Heeres⸗Präliminarien für das nächste Jahr voraussichtlich sich noch erhöhen. Trotz dieser steigenden Tendenz unseres Heeres⸗ budgets kann der K. und K. Heeresverwaltung das Zeugniß nicht vorenthalten werden, doß sie die Auslagen für das Heer mit Rück⸗ sicht auf die finanzielle Lage des Reichs und die Fähig⸗ keit der Bevölkerung zur Tragung weiterer Lasten möglichst be⸗ schränkt. Dieser Vorgang wurde auch im gegenwärtigen Voranschlage in anerkennungswürdiger Weise beobachtet. Allein die Ursachen der fortschreitenden Rüstungen sind bekannt. Die Großmacht Oesterreich⸗
hof
Ungarn kann sich dem Einfluß derselben nicht entziehen. Die mili⸗ tärischen Reformen, die steigende Entwickelung des Heereswesens erscheinen heute als die einzigen Bedingungen zur Erhaltung des Friedens. So sehr diese von Jahr zu Jahr anwachsenden Ausgaben für das gemeinsame Heer zu beklagen sind, weil sie das mit so großen Opfern bergestellte Gleichgewicht im Haushalt beider Stäaaten wieder in Frage stellen könnten und an die nahezu erschöpfte Steuerkraft der Bevölkerung immer neue Anforderungen richten, so darf andererseits nicht übersehen werden, daß bei der gegenwärtigen Lage und der Stellung Oesterreich⸗ Ungarns es nicht nur eine eminente patriotische Pflicht ist, für die Erhaltung und die Machtstellung des Vater⸗ landes auch die schwierigsten Opfer zu bringen, sondern daß gerade dieses Opfer, welches die Bevölkerung auf sich nimmt, unter den obwaltenden Verhältnissen hinwiederum die Erhaltung des Friedens und damit die eigene wirthschaftliche Existenz und kulturelle Entwickelung sichert. wir kraftvoll gerüstet dastehen, werden wir, im Bunde mit den Centralmächten, einen Friedensbruch weniger zu befürchten haben. Von diesen leitenden Gesichtspunkten aus hat der Budget⸗ ausschuß der Vorlage des K. und K. gemeinsamen Kriegs⸗Ministeriums, die er einer sorgfältigen Prüfung unterzogen, auch seine Zustimmung nicht vorenthalten können. Der Budgetausschuß hat es bedauert, daß es dem Kriegs⸗Ministerium in Rücksicht auf unsere finanziellen Ver⸗ hältnisse und anderweitige dermalen dringendere Auslagen nicht möglich war, in dem gegenwärtigen Voranschlag auch einen Kredit zur Aufbesserung der Mannschaftskost zu be⸗ anspruchen. Bei dem aufreibenden Dienst, welchem der Soldat heute auch im Frieden sich zu unterziehen hat, reicht, wie selbst in maßgebenden militärischen Kreisen und auch von dem Herrn Kriegs⸗Minister anerkannt wird, die bisher demselben verabreichte Menage mit dem Frühstück zur dauernden Erhaltung seiner Kräfte nicht mehr aus Darum hat auch die Delegation schon seit einer Reihe von Jahren und in Form von Resolutionen die K. und K. gemeinsame Heeresverwaltung aufgefordert, die Mannschaftskost auf⸗ zubessern, beziehungsweise dem Soldaten außer dem Frühstück und Mittagessen noch ein warmes Abendessen zu verabreichen. In aner⸗ kennenswerther Weise hat bisher die Heeresverwaltung, so weit es innerhalb der zur Verfügung gestandenen beschränkten Mittel möglich war, es verstanden, dem Manne eine etwas reichlichere Nahrung täg⸗ lich zu vermitteln. Allein das Alles reicht nicht aus. Der Mann muß heute noch das Abendessen entbehren. Der Soldat muß aber besser genährt werden, soll er den Strapazen des bewaffneten Friedens widerstehen können. Nicht nur Gründe der Humanität sprechen dafür, sondern es liegt auch im Interesse der Schlagfertigkert der Armee, daß der Mann entsprechend seinem Kräfteverbrauch genährt, daß seine physische Leistungsfähigkeit erhalten werde. Aus diesen Gründen stellt der Budgetausschuß folgenden Resolutionsantrag:
Die hohe Delegation wolle 1) dem Theilvoranschlage des ge⸗ meinsamen Staatshaushalts für das Jahr 1891, betreffend das ordentliche Erforderniß für das Heer, die Genehmigung ertheilen, und 2) beschließen: Das gemeinsame Kriegs Ministerium wird dringend aufgefordert, die von demselben wiederholt als nothwendig anerkannte Aufbesserung der Mannschaftskost durch Verabreichung eines Nachtmahls und Einstellung der erforderlichen Summe wo⸗ möglich in den Voranschlag pro 1892 endlich zur Durchführung zu bringen.“
Wie aus Pest gemeldet wird, wurde dort heute Nach⸗ mittag in Anwesenheit sämmtlicher österreichischen und ungarischen Delegirten ein Probeschießen mit rauchschwachem Pulver abgehalten. Ein Zug In⸗ fanterie schoß mit rauchschwachem, ein anderer mit ge⸗ wöhnlichem Pulver; zuerst wurden die Schüsse einzeln, dann zugweise und schließlich Schnellfeuer abgegeben; ebenso wurde auch die Intensität der Geschosse bei Anwendung rauchschwachen Pulvers beobachtet. Das Probeschießen rief vollkommene Be⸗ friedigung hervor. Der Heeresausschuß der ungarischen Delegation hat denn auch nach eingehender Berathung heute die Forderung von 2 ½ Millionen Fl. für die An⸗ schaffung von rauchlosem Pulver genehmitt. 8 SGSFroßbritannien und Irland.
1“
kreisen verlautet, würden die Führer der Opposition das englisch⸗deutsche Abkommen nicht bekämpfen.
Im Oberhause berichtete in der Sitzung vom 17. d. M. Lord Morley als Vorsitzender des Privilegien⸗Ausschusses: Der Ausschuß habe entschieden, daß der Herzog von Clarence und Avondale bei außerordentlichen An⸗ lässen seinen Platz zur Linken des Thrones einnehmen soll. — Im Unterhause gab der Erste Lord des Schatzamts Smith die (schon telegraphisch kurz er⸗ wähnte) langerwartete Erklärung über die Absichten der Regierung in Bezug auf eine sschnellere Abwickelung der Sessionsgeschäfte ab. Künftighin, sagte er, würde das Parlament eher zusammentreten und die Adreßdebatte werde Einschränkungen erfahren. Eine dritte und wichtigere Maßregel werde jedoch eine neue Geschäftsregel bilden, derzufolge Vorlagen, welche das Stadium der Kommissionsberathung erreicht haben, in der nächstfolgenden Session an dem Punkte wieder aufgenommen werden können, wo sie jetzt abgebrochen werden müssen. Auf Grund dieser Regel würde die Kommis⸗ sionsberathung der irischen Güterankaufsvorlage bis zur nächsten Session verschoben, das Haus aber ersucht werden, die Schanksteuervorlage zu erledigen. Hoffentlich würde es auch möglich sein, der Zehntenvorlage ohne ernste Opposition zur Gesetzeskraft zu verhelfen. Der Text der neuen Geschäftsregel würde dem Hause am Donnerstag unterbreitet werden. — An diese Mittheilungen Smith's knüpfte sich eine längere Debatte, im Verlaufe welcher Gladstone an⸗ kündigte, er würde Namens der Opposition einen An⸗ trag stellen, dahingehend, daß eine so ernste Veränderung in den Gebräuchen des Parlaments und der Praktik der Verfassung nicht vorgenommen werden solle, ohne daß das Haus Information darüber habe, ob Präze⸗ denzfälle dafür vorhanden seien, und ohne vorherige Prüfung Seitens eines Sonderausschusses. — Nach Ab⸗ lehnung eines von Labouchere gestellten Antrages auf Vertagung des Hauses Behufs Erörterung der „durch die Mißwirthschaft der Regierung“ verursachten bedenklichen Lage der öffentlichen Geschäfte (mit 233 gegen 181 Stimmen) setzte das Haus die Kommissicisberathung der Schank⸗ steuervorlage fort, ohne damit wesentliche Fortschritte zu machen. Um Mitternacht wurde die Berathung wieder vertagt.
1890.
So lange
London, 19. Juni. (W. T. B.) Wie in Parlaments⸗
.ãbnnbneeeeeegaennne —I 2