Frankreich.
Paris, 18. Juni. (Magd. (W. T. B.) Hier eingetroffenen
Telegrammen aus Malaga zufolge sollen daselbst nur zwei elbem Fieber vorgekommen sein. — In ugat und Montichelvo, 2 Valencia, sind noch einige verdächtige Erkrankungsfälle kon⸗ statirt worden; aber die Epidemie scheint im Abnehmen be⸗ — Die spanischen Mittelmeerhäfen nd für choleraverdächtig erklärt und längs der Landes⸗ jeberwachungsmaßregeln getroffen worden. dlimn.
Portugal. 2 Lissabon, 18. Juni. (W. T. B.) Der Finanz⸗ Minister hat heute das Gesetz über Einnahmen und Ausgaben für 1890/91 vorgelegt. Dasselbe bestimmt den Wegfall aller Ausgaben im zukünftigen Finanzjahr, welche nicht in dem den Cortes vorgelegten Budget ausdrücklich vor⸗ gesehen wären. Die Budgetvorlagen werden sämmtlich un⸗ mittelbar zur Berathung gelangen. Das Parlament soll nicht vor Erledigung der Budgetgesetze geschlossen werden.
Ztg.) Der Ackerbau⸗Minister Madrid, 18. Juni.
estrigen Ministerrath durch Herrn Carnot nen, welches eine Ehrenmedaille für die eine dreißig⸗ Für Industrie⸗
Develle ließ im ein Dekret unterzei die Arbeiter der Landwirthschaft, jährige Dienstzeit hinter sich haben, errichtet arbeiter besteht bereits eine solche Ehrenmedaille.
In der Deputirtenkammer stand gestern die von dem Senat enehmigte Vorlage auf der Tagesordnung, des Ordens der Ehrenlegion an Ausländereben⸗ ournal officiel“ und im „Bulletin des Lois“ bekannt gemacht werden soll. Die Regierung erklärte sich damit nicht ganz einverstanden, weil eine solche Neueru die internationale Courtoisie und die Gebräu nach sich ziehen würde. daher einen neuen Text aufgesetzt, und so lautet:
„Die Ernennungen oder Beförderungen Fremder im Orden der Wund im „Bulletin des - welche ihren Wohnsitz einen Beruf ausüben oder Handel und Gewerbe treiden. Diese Ausländer unterstehen für diese Ernennungen den gleichen Bedingungen wie die französischen
entwickelten die Abgg. Laguel die Ehrenlegion auf die Auszeich⸗ allein die Dringlichkeit
älle von
ueblo de in der Provinz
riffen zu sein. demgemäß die Verleihun 98 grenze sind falls im „
Verstöße „gegen 2 e der Diplomatie“ Der Ausschuß der Kammer hatte welcher genehmigt wurde
Ehrenlegion sollen im „Journal officiel“ Lois“ erscheinen, wenn sie Ausländer angehen, in Frankreich haben oder da (Köln. Ztg.) Mit Bezug auf den Gesetzentwurf über die Auslieferung an das Ausland hat der Bundesrath eine Denkschrift ausgearbeitet, worin er u. a. sagt, die öffentliche Meinung der civilisirten Nationen die in neuerer Zeit besonders eifrig betriebene Propaganda der t ;. erschreckt, sondern auch in ihrem Rechtsgefühle empfind⸗ lauten Protest dagegen geführt worden, daß jene Verbrecher, deren Schandthaten sich auf dem Hintergrunde der humanitären Bestrebungen unserer Zeit doppelt grell abheben, durch bloße Flucht über die Grenze thatsächlich völlige Straflosigkeit sich sollten sichern können. Es sei nicht zu verkennen, daß in diesen sozialpolitischen Ver⸗ brechen ein Element liege, welches bisher dem Begriff des politischen Delikts gefehlt habe. Das Verbrechen werde von gewisser Seite nicht mehr bloß als letztes Auskunftsmittel einer bedrückten und gehetzten Partei betrachtet, die sich anders nicht mehr zu helfen wisse, sondern als etwas regelmäßiges, ja so zu sagen einziges Kampfmittel zum Zweck der Terrori⸗ sirung der Bevölkerung — b 8 auch seine Spitze nicht mehr nur gegen einzelne, ein politis System gewissermaßen verkörpernde Persönlichkeiten, sondern ohne Unterschied gegen jeden, auch den friedlichsten Bürger. Unter diesem Einfluß habe sich die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit, das Anwendungsgebiet der Auslieferung wegen politischer Delikte zu erweiter schichten, sondern auch der ma rechtswissenschaft bemächtigt. — (N. Zürch. Ztg.) Ueber die Vertheilung der rüͤck⸗ ständigen Sold⸗ und Pensionsgelder der früheren Schweizer⸗Regimenter in spanischen Diensten ist ein Bundesrathsbeschluß erschienen. Summe von 86 839 Fr. unter diejenigen Gläubiger zu ver⸗ theilen, welche ihr Anrecht auf den unterm 31. Oktober 1820 zu Gunsten des Infanterie⸗Regiments Wimpfen Nr. 1 von Major Don Manuel de Saralde in Palma ausgestellten und im Namen des Armeeschatzmeisters für Majorka unterzeichneten Gutschein nachweisen können. Die Summe von 296 307 Fr. ist unter diejenigen Gläubiger zu vertheilen, welche ihr Anrecht auf den unterm 31. Oktober 1821 zu Gunsten des Infanterie⸗ Regiments Zay Nr. 4 von Manuel de Seralde ausgestellten schatzmeisters für die balearischen Fuero unterzeichneten Gutschein nach⸗
und Beförderungen Bern, 16. Juni.
Aus Anlaß dieser Debatte und Barodet den Antrag, nung von Militärs wurde mit 311 gegen 166
Die Budgetkommission der Deputirtenkammer Rouvier eingebrachten betreffend die Aufnahme einer unkünd⸗ Anleihe im Betrage von 700
zu beschränken;
Stimmen verworfen. terroristische
hat den vom lich verletzt,
Gesetzentwurf,
baren 3prozent Millionen Francs, angen Im Senat kam gestern die Interpella⸗ über die Rede des Unterrichts⸗Ministers zur in welcher die Nothwendigkeit vertreten wurde, nderungen im Lehrplan der höheren bes sprach sich für theilweise n den klassischen Sprachen aus, für Beibehaltung derselben im Schließlich wurde die Er⸗
Finanz⸗Minister
tion Combes Verhandlung, wichtige Verä Schulen einzuführen. Abschaffung des Unterrichts i wohingegen Jules Simon
gegenwärtigen Umfang eintrat. g des Gegenstandes auf nächsten Montag vertagt.
e Zollkommission des Senats stimmte den von bereits angenommenen Zöllen auf
empfohlen.
putirtenkammer Mais und Reis zu. Der höhere Handelsrath hat entschieden, daß alle
ärtig bestehenden Handelsverträge zu kündigen 2 h 8 — nicht nur der weitesten Volks⸗
Grenze wird wegen der Cholera in ebenden Vertreter der Völker⸗
Die spanische Valencia überwacht. pesche aus Kotonu melldet, von Dahome 1 fürchtete, nach s nach Abome zurückzukeh
daf der König lassen, da er sich
000 Menschen habe fangen ene für die Opfer
chlappen ohne Gefang
E“ ean Anit chilaumn
v1616“ Juni. In der Deputirtenkammer erklärte der „W. T. B.“, zufolge heute: den r dort vorgekommene Krank⸗ große Bedeutung beizumessen. Die Regierung Schutzmaß⸗ Innern hat dement⸗ rsuchung aller aus ffe angeordnet. Abanderung der Be⸗ Grund des Eisenbahn⸗ Deputirtenkammer
FItalien.
KRonm, 18. Minister⸗P
räsident Crispi, dem Nachrichten aus Spanien übe heitsfälle sei vorläufig keine Es handle sich nicht um asiatisch übrigens nöthigenfalls 1 Der Minister des sprechend sofort die ärztliche Unte spanischen Häfen kommenden Schi Gesetzentwurf, betreffend die stimmungen
e Cholera. entsprechende und im Namen des Armee Inseln Don Ma⸗de weisen können. In einer Zuschrift an den Bundesrath verlangt Bündner Regierung, daß Italien auf alles Vieh ausgedehnt wer In Bonneville (Hochsavoyen) fand am 15. d. M. die Eisenbahnlinie Cluses statt, durch welche Genf direkte Verbin⸗ uße des Montblanc erhält. uyot, der französische Minister der öffent⸗ lichen Bauten; er sprach von den vortrefflichen nachbarlichen Beziehungen mit Genf und der Schweiz und deutete die Möglichkeit des Durchstichs der Faucille an. Im Namen des Kantons Genf antwortete Fleutet, Vize⸗Präsident des Staats⸗ 8J Ierlesn Fhamth unch wanemf.
Die Zweite Stimmen den
regeln treffen.
hinsichtlich Sperre gegen emittirten Obligationen angenommen. entwurfs bestimmt: „Die Ausgaben, Emission der Zprozentigen Eisenbahn⸗ getroffen ist, sollen in Zukunft durch die
feierliche Eröffnung der Laroche — dung mit dem
Banket toastete
für welche durch die Obligationen Vorsorge Emission von amortisir⸗ gationen im Nominalwerth von je 500 Frcs. sollen 4prozentig und von jeder ig Jahre nach erechtigt, deren
baren Staats⸗Obli bestritten werden. Steuer, jetzt und in Zukunft, EFmission dieser Räückzahlung vorzunehmen.“ Der russi kommen zwis ist hierher zurückgekehrt. Von Alters her, so schreibt das hatten in der italienischen Armee di Generalsstellung befindlichen Obersten lieben Civilkleidung zu tragen und m sowie „Italia militare“ ch. Es war Sitte, daß die Generale in marschirende Truppen be⸗ empfingen, u Adjutanten
neuen Titres ist der Staat b
ss i irode
sche Bevollmächtigte für das Ueberein⸗
chen Rußland und dem Vatikan Niederlande.
Iswolski
„Militär⸗Wochenblatt“, Generale und in das Recht, nach Be⸗ achten — nach dem — hiervon den
Kammer genehmigte heute mit 48 gegen 37 S Gesetzentwurf, betreffend den Rückkauf der Rheinischen Eisenbahn und die Theilung des Betriebes des Eisenbahnnetzes zwischen und der Gesellschaft zum Betriebe der Staat
Ganz Holland beging gestern, wie man der M. Ztg.“ aus Rotterdam meldet, aufgezogenen Flaggen, grüngeschmückten Straßen, Kirchen⸗ Concerten, einem großen Sängerfeste und Festnummern der Zeitungen bei schönem Wetter.
Belgien.
ie g „Esercito italiang“ einer niederländischen Gesellschaft ausgiebigsten Gebrau Civil die Exercierplätze besuchten, Meldungen in Begleitung I gen abhielten. die nur am Geburts hohen militärischen der That der Diszip durch eine auf Befehl lassene Verordnung Truppen in Zukunft be ihre Commandeure nur in bezügliche Abschn ämlich folgende Die kommandirenden Gener Kommandant der Insel S die General⸗Majors und 2 Commandeure der Feld⸗ und Kommandanten und die Di an den Werktagen von 4 Uhr, mittags an Civilkeidung anzu Oberst⸗Brigadiers, Direktoren im Kriegs⸗ während des ganzen T pflichtet, Uniform zu tragen: bei Meldungen, Truppen zeigen oder von Truppen bewohnte wenn sie dienstlich Offiziere zu empfangen hab lagern, bei den großen Trup Diese Aenderung wi militärischen Presse Seiten die befürwortet w die Einführung einer kleinen weniger kostspiel stehesibte.. . h
abstatteten die Waterloo⸗Feier mit g, des die Schärpe tragender Ja es gab nicht wenige Generale, tage des Königs und wenigen anderen Festtagen Uniform anlegten. in nicht zuträgliche Herkommen ist nun des Königs vom Kriegs⸗Minister er⸗ oweit eingeschränkt worden, daß die stlichen Veranlassungen Uniform zu sehen bekommen itt der Bekleidungsvorschrift Fassung erhalten: ale und Divisions Commandeure, der Garnison⸗Kommandanten, welche Brigaden gs⸗Artillerie, die Genie⸗Territorial⸗ en die Erlaubniß, 1 von 1 Uhr Nach⸗ Die anderen Generale ung als General⸗ bersten dürfen Alle sind außerdem ver⸗ stets wenn sie sich den Oertlichkeiten besuchen, en, in den Instruktions⸗ penübungen und im Felde. rd von der militäri mit Beifall begrüßt, gänzliche Beseitigung des Rechtes, Auf der anderen Seite w
Dieses in Der König ist t der Prinzessin trigen engeren beiden von ihnen Sie gehen also mit
Brüssel, 18. Juni. gestern nach Ostende und die Kön Clementine nach Spa abgereist. — Bei der ges Wahl in Thuin haben die Liberalen die b bisher eingenommenen Sitze behalten. 39 Gewählten in die Kammer und verfügen mit den 5 Dieser unbedeutende jedoch die Folgen der in Gent erlittenen schweren g, wo sie, anstatt sieben Sitze zu gewinnen, ihren einzigen noch verloren haben, nicht ausgleichen. ihnen in der Kammer 94 Klerikale entgegen.
Griechenland.
hat hierdurch m ausgeschiedenen Stimmen. Erfolg kann
rdinien, die Enttäuschun
Commandeure hab
an den Festtagen bJ
(W. T. B.) Der König wird rzeug „Sphakteria“
General⸗Aerzte Ministerium dienstthuenden O ages Civil tragen.
18. Juni.
morgen auf dem Panzerfah 1—
oder Marseille die Reise nach Aix⸗les⸗Bain Rumänien.
(W. T. B.)
über Brindisi s antreten.
Der Senat ge⸗ betreffend den Bau einer Moinesti, Behufs even⸗ chisch⸗un arischen Linien. — esetzentwürfe über ängerung der gureli bis zum
Bukarest, 18. Juni. nehmigte heute den Gesetzentwurf, Eisenbahn Okna⸗Comanesti⸗ tuellen Anschlusses an die österrei Die Deputirtenkammer die Donautransporte u Eisenbahnen von Giurgewo und Ma Meere an.
schen und außer⸗ wobei von vielen Civil zu tragen, ünscht man aber
nahm die Generalsuniform, welche bn
nd die Verl
Bulgarien.
Sofia, 18. Juni. Der „Agence Balcanique“ zufolge hat die bulgarische Regierung an die Pforte eine Note gerichtet, in welcher sie die innere und äußere Lage Bulgariens sowie die Behandlung der bulgarischen Be⸗ wohner Macedoniens bezüglich der Kultusausübung dar⸗ legt, welche in großem Gegensatz zu der Behandlung macedonischer Bewohner Bulgariens stehe. Nach einer eingehenden Erörterung der aus der reservirten Haltung der Pforte, welche das Fürstenthum bei seinen fortwährenden Schwierigkeiten vollkommen im Stich lasse, für den Bestand Bulgariens sich ergebenden Nachtheile appellirt die Note an die uzeräne Macht: sie möge der gegenwärtigen Lage des Landes urch Anerkennung des Prinzen Ferdinand und durch das Zugeständniß der Kultusfreiheit für die bul⸗ garischen Bewohner Macedoniens so, wie sie die übrigen Völkerschaften im türkischen Reich genössen, ein Ende machen. Würde die türkische Regierung billigen Wünschen des bulgarischen Volkes nicht gerecht, so müsse das Fürstenthum darin den Beweis dafür erblicken, daß es von der suzeränen Macht verlassen sei, und sich genöthigt finden, in den eigenen Kräften ein Mittel zu suchen, um aus einer dem Lande in jeder Hinsicht nachtheiligen Situation herauszukommen.
Der Minister⸗Präsident Stambulow hat, der „Presse“ zufolge, eine Cirkulardepesche an die diplomatischen Ver⸗ treter Bulgariens im Auslande gesandt, worin er amtlich mittheilt, daß nach der Annahme der Demission der Minister Stransky und Salabaschew der Prinz Ferdi⸗ nand ihn mit der Leitung des Ministeriums des Aus⸗ wärtigen und Zivkow, den Unterrichts⸗Minister, mit der Leitung des Finanz⸗Ministeriums ad interim beauftragt hat. Da die militärische Inspektionsreise des Prinzen mehr als 1 ½ Monate in Anspruch nehmen wird und der Kriegs⸗ Minister Mutkurow nur einen Theil dieser Zeit von der Hauptstadt abkömmlich ist, wird der Prinz während der ganzen Dauer der Armee⸗Inspizirungen von dem Chef, des General⸗ stabes, Oberst⸗Lieutenant Ratschu Petrow, begleitet werden.
Amerika.
Vereinigte Staaten. Washington, 18. Jun (W. T. B.) Die Silberbill wurde ebenso wie das Amendement vom Senat heute dem Repräsentanten⸗ hause vorgelegt, der Antrag zur sofortigen Berathung aber mit 105 gegen 94 Stimmen v2S da die B. rathungen der aus Mitgliedern beider Häuser gewählten Kommission zu Ende geführt werden sollen.
Das Finanzcomité des Senats legte heute den Bericht üͤber die Tarifbill vor. Dasselbe stellte viele Amendements, von denen die meisten auf Herabsetzung der Zölle abzielen. Der Zoll auf Stahlschienen wird um 2,20 Dollars pro Tonne herabgesetzt. Eine Prämie auf Zucker soll nicht gezahlt werden, wenn nicht die in Betracht kommende Quantität pro Jahr 500 Pfund beträgt; ebenso werden die Zölle auf Baumwollengewebe herabgesetzt und die Prãämie auf Seide und Kokons aufgehoben. 1““ n
China. Wie dem „Standard“ aus Shanghai telegraphirt wird, beabsichtigt der Vizekönig Kwang Tung den Zoll auf Baumwollengarn⸗Stückwaaren auf das Doppelte zu erhöhen und 20 Proz. extra auf Opium zu erheben. Die Einkassirung der Zölle soll Syndikaten übergeben werden. Die beabsichtigte Erhöhung hat zu zahlreichen Protesten Seitens der britischen Kaufleute in Peking Anlaß ge⸗
Radreifenbrüche auf den dentschen Eisenbahnen.
Von dem Reichs⸗Eisenbahnamt sind auch für das Jahr 1889 über die auf den Eisenbahnen Deutschlands vorgekom menen Radreifenbrüche Erhebungen angestellt und deren Ergebnisse den Eisen⸗ bahnverwaltungen mitgetheilt worden, um zur Vornahme weiterer Verbesserungen Anregung zu geben.
Während der letzten 6 Jahre läßt die Anzahl der in den Sommer⸗ monaten vorgekommenen Radreifenbrüche eine stetige Abnahme er⸗ kennen; dagegen zeigt die Gesammtzahl der Brüche ein wechselndes Steigen und Sinken, was auf die verschiedenen Temperaturverhält⸗ nisse in den Wintermonaten der einzelnen Jahre, durch welche das Eintreten von Reifenbrüchen in hohem Maße beeinflußt wird, zurück⸗ zuführen ist. 1 1“
Im Jahre 1889 sind auf 41 selbständigen Bahnnetzen mit 39 682,89 km Betriebslänge 4187 Radreifenbrüche vorgekommen; auf je 1000 km einfachen Geleises entfielen 72 Reifenbrüche gegen 87 im Vorjahre und auf je 100 Millionen der geförderten Achskilometer aller Art 35 Reifenbrüche gegen 40 im Vorjahre. Auf die drei Mo⸗ nate Januar, Februar und März allein kommen im Jahre 1889 63,55 % aller überhaupt erfolgten Brüche.
Durch die Reifenbrüche wurden 21 Entgleisungen und 171 Zug⸗ verspätungen herbeigeführt.
An 320 Rädern wurden die Radreifenbrüche alsbald nach ihrem Entstehen bemerkt, während die Entdeckung des Bruches bei den übrigen erst erfolgte, nachdem die gebrochenen Reifen noch kürzere oder längere Strecken durchlaufen hatten.
Ueber die Art des Bahnoberbaues an dem Orte, wo der Bruch der Radreifen stattfand, haben zuverlässige Feststellungen nur in 2544 Fällen erfolgen können. Danach ergaben sich auf je 1000 km Geleise beim Stuhlschienenoberbau 3 Radreifenbrüche, beim Quer⸗ schwellenoberbau 47, beim Langschwellenoberbau sowie beim Oberbau mit Steinwürfeln oder sonstigen Einzelunterlagen 16. 3
Auf Schnellzüge kamen 167, auf Personenzüge 461, auf gemischte Züge 229, auf Güter⸗ und Arbeitszüge 2360, auf Rangirzüge 118 und auf Leerzüge 87 Brüche. In 765 Fällen konnte die Art des Zuges nicht mehr festgestellt werden.
Wie oft das mit dem gebrochenen Reifen versehene Rad schon vorher einen Reifen getragen hatte, war in 3338 Fällen = 79,72 % nachweisbar und zwar war
die Radscheibe der Radstern in es in 8* Fällen zum 288 Male, s es,2 1 12 1 „ zweiten „ ““ „e G. 212 dritten „
benützt worden. Auf je einen auf einem Scheibenrade gebrochenen Radreifen kamen Radreifenbrüche auf Speichenrädern: bei den zum 1. Male benutzten Radsternen 0,59,
„ „ „ ’. „ „ 2 2,66,
9 „ 2 4. „ „2 „ 24,00. Die Bruchfläche zeigte in 2656 Fällen = 63,43 % gesundes, in
1095 Fällen = 26,16 % fehlerhaftes und in 26 Fällen = 0,62 %
mangelhaft geschweißtes Material. In 2636 Fällen war der Bruch
frisch, in 1141 Fällen alt oder es war wenigstens ein alter Anbruch
vorhanden und in 410 Fällen nicht sichtbar.
1 Eu an⸗ 8 FIIah 8 8918 2 8 6
Unter den für den Bruch der Reifen als entscheidend anzusehenden Ursachen kamen auch im vergangenen Jahre am hänfigsten vor; fehlerhaftes (unganzes, undichtes, unreines, poröses u. s. w.) Material bei 1312 Reifen = 31,34 %, sprödes Material bei 796 Reifen = 19,01 % und Temperatureinwirkung (niedrige Temperatur, Temperatur⸗ wechsel) bei 652 Reifen = 15,57 %, gegen 32,75 % bezw. 16,41 % bezw. 16,87 % im Jahre 1888. Bei 946 gebrochenen Reifen ist die Veranlassung zum Bruch unbekannt geblieben.
Von je 10 000 der im Ganzen im Betriebe vorhanden gewesenen Radreifen und Vollrädern sind 27 gebrochen.
Auf je 10 000 des für jede Fahrzeuggattung angegebenen Be⸗ standes an Radreifen kamen an Brüchen vor: bei Lokomotiven
Tendern
Personenwagen.
89829 256; 111 Sg. ¹ IX rue
epäckwagen II Sei hab e. vn
12 5,9 8 CEleimmmgen ke. hree. Da durchschnittlich der dritte Theil der vorhandenen Räder der
Bremswirkung unterworfen ist, so ergiebt sich, daß diese Räder an
den vorgekommenen Brüchen mit 0,29 % betheiligt waren, während von den der Einwirkung einer Bremse nicht ausgesetzt gewesenen Rad⸗ reifen 0,25 % gebrochen sind. 1 8
Bei de ve bes hebasen nach dem Material des Radreifens zeigte, wie in früheren Jahren, der Puddel⸗(Schweiß⸗)stahl das ungünstigste Ergebniß, indem auf je 10 000 Reifen dieser Art 68 Brüche ent⸗ fallen. Demnächst folgen die Eisenreifen (Feinkorn⸗ und Schmiede⸗ eisen) mit 47 Brüchen und sodann die Reifen aus den verschiedenen Flußstahlsorten (Gußstahl, Tiegelstahl, Martin⸗, Mangan⸗ und Bessemerstahl, sowie Stahl ohne nähere Bezeichnung) mit 27 Brüchen
auf je 10 000 Reifen. b 1b 118. Bezug auf die Befestigungsart ist im Bestande eine Ver⸗
minderung der Radreifen mit älteren, dagegen eine Vermehrung der
Radreifen mit neueren Befestigungsarten eingetreten, wodurch das Bestreben der Eisenbahnverwaltungen, ungenügende Befestigungsarten durch wirksamere zu ersetzen, wiederum bestätigt wird.
Den größten Antheil an den Reifenbrüchen haben die eine
Schwächung des Reifens bedingenden älteren Befestigungsarten. Auf je 10 000 Reifen dieser Befesltgungsarten kommen 53 Brüche, wo⸗
gegen auf eine gleiche Zahl Reifen mit neueren Befestigungsarten nur
12 Brüche entfallen. er Zieht man die nur in geringer Anzahl vorhandenen Radreifen in
einer Stärke von 20 mm und darunter nicht in Betracht, so sinkt die Anzahl der Brüche mit der Zunahme der Reifenstärke. Bei den Reifen mit einer Stärke von über 20 bis 25 mm betrug der Prozent⸗ satz an gebrochenen Reifen 2,07, bei den über 60 mm starken Reifen dagegen nur 0,01.
schrieben: Die Ankündigung von Hamburger sie tüchtige Maurer⸗ und Antritt bei 60 ₰ Stundenlohn und dauernder Beschäftigung und Vergütung der Reisekosten nach Hamburg suchen, hatte am 17. Juni in Glogau und Rauschwitz mehr als hundert Bauhandwerker angelockt, die sofort nach ihrem Bestimmungsort geschickt wurden. Gegenüber den hohen Konventionalstrafen der Hamburger Unter⸗ nehmer fallen die hohen Spesen nicht ins Gewicht. Auch schlesten sind viele Bauhandwerker mit 50 ₰ Stundenlohn nach
hagen geschrieben wird auf der Werft vo 8 Refshaleö 105 Nieter die Arbeit nieder; die Leute waren dänschen peaal ench Eantz Deampsers bescaltie welcher für eine 5 „Aktien⸗Gesellscha 1 in Hi darauf, daß die Arbeit 7855 E“ hatte man vnn 85 45 Oere ötzlich aber forderten die Leute 8 Kronen und als die Leit Werft hierauf nicht eingehen konnten, wurde die Arbeit eiereer 25 der Stent baüet 8ng k „ wurde die Arbeit niedergelegt. gewillt sind, auf die Forderung der Nieter einzugehen 17. Juni haben die Nieter sich indeß an die E“ gewendet, um darüber Aufklärung zu erhalten, in wie weit der Strike sie des Anrechts auf zukünftige Unterstützung aus der Altersklasse be⸗ raubt. Möglicherweise werden diese Unterhandlungen zu einer Ver⸗ ständigung mit der Direktion führen.
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Seetntistit und Volkswirthschft.
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Zur Arbeiterbewegung. Die Lohnbewegung der Dachdeckergehülfen in Köln scheint,
wie die „Rh.⸗ und 5F mittheilt zu deren Ungunsten zu ver⸗
laufen. Nachdem durch b vereins die größte Dachdecker⸗ und Bauklempner⸗Werkstätte gesperrt worden ist und die Dachdeckergehülfen zweier anderer größerer Meister, welche zu dem Gesperrten zur Aushülfe entsandt waren, auch die Arbeit 16. Juni Abends die Dachdecker⸗ und Bauklempnermeister, etwa 40 an der Zahl, zusammengetreten und haben einstimmig beschlossen, für die Folge keine Gesellen mehr zu beschäftigen, die dem Dachdecker⸗Fachverein angehören, weil das Bestreben dieses Vereins nach den gemachten Erfahrungen dazu angethan ist, das Gedeihen des Geschäftes und ebenso das bisherige gute Einvernehmen zwischen den Meistern und Gesellen zu zerstören. Es wurde ferner beschlossen, am nächsten Sonnabend den Gesellen mitzutheilen, daß in vierzehn Tagen der Beschluß der vereinigten Dachdeckermeister in Kraft tritt.
ersammlungsbeschluß des Dachdecker⸗Fach⸗
niedergelegt haben, sind am
Die von dem Fachverein der Maurer und dessen Lohnkommission
in Mainz jüngst aufgestellten Forderungen: Erhöhung des Durch⸗ schnittslohnes von 35 auf 38 ₰ für die Stunde und Abkürzung der Arbeitszeit auf zehn Stunden sind, der „Köln. Ztg.“ zufolge, von der Mehrzahl der Bauunternehmer je für den einzelnen Betrieb bewilligt worden. Ein Verkehr mit dem Fachverein und der Lohnkommission war abgelehnt worden. — sammlung der Metallarbeiter, in welcher über den Kongreß in Weimar berichtet werden sollte, wurde aufgelöst.
Eine auf den 15. Juni einberufene Ver⸗
Aus Schlesien wird der „Voss. Ztg.“ unterm 18. d. ge⸗ . aumeistern, daß Zimmergesellen zum sofortigen
in Ober⸗
—
Hamburg und Stettin angeworben.
In Königsberg i. Pr. fand, wie die „Danz. Allg. Ztg.“ mit⸗
theilt, am 16. Juni eine Versammlung des Verbandes Deutscher e statt, in welcher u. A. der partielle Strike im
immergewerbe als beendigt erklärt wurde.
Auch die Gummi⸗Arbeiter Berlins haben jetzt, wie die
„Voss. Ztg.“ erfährt, einen Verein zur Wahrung ihrer Interessen ins gerufen, welcher am Dienstag Abend fest gebildet waeic Wie mitgetheilt wurde, 1000 Krtetes beschäftigt.
n der Versammluug, welche von etwa 300 Personen besucht war siend in der Gummi⸗Industrie Berlins als
m 14. Juni legten, wie der „Hamb. Börsenhalle“ aus Kopen⸗ urmeister u. Wain
möglichst beschleunigt werd s den Akkordlohn der Nieter 8* eale auf 6 Kronen 45 Oere erhöht.
Dienstag noch fort, da die Werftbesitzer nicht
In Barnsley fand am 16. d., der „A. C.“ zufolge, die größte
Kundgebung von Bergarbeitern statt, die in ire j SE. veec 60 000 eeee begleitet von Fexre en jelten einen Umzug durch die Stadt. Die Parla itgli Carl Compton und Mr. Pickard hielten Anigrechanaemte mütgjicher Versammlung und es wurden einstimmig Beschlüsse gefaßt zu Gunsten der Einbringung einer Vorlage im Unterhause für einen achtstündigen Arbeitstag, sowie gegen verschiedene Bestimmungen des Arbeitgeber⸗Haftpflichtgesetzes. Das Verhalten der britischen Delegirten in der in Jolimont abgehaltenen Konferenz wurde gebilligt.
lechkapellen,
Fabrikantenverein. In Remscheid ist, der „Köln. Ztg.“ zufolge, ein Bergischer
Fabrikantenverein gegründet, der zur Hebung der bergischen Industrie und zur Förderung der wirthschaftlichen Interessen der Fabrikanten dienen soll. Berathungen, Vorträge, dauernde und zeitweise Aus⸗ stellungen, Schaffung einer geeigneten Bibliothek, gesellige Ver⸗ anstaltungen, Maßnahmen zur Hebung des Arbeiterstandes u. s. w. werden die Thätigkeit des Vereins bilden. Der Vereinsbezirk um⸗ faßt die Kreise Remscheid, Solingen, Mettmann, Lennep, Gummers⸗
bach und Wipperfürth. Ein zweckentsprechendes Gebäude mit Garten und Parkanlagen hat der Verein bereits angekauft.
Natural⸗Verpflegung. Die Verbände für Naturalverpflegung der wandernden Hand⸗ werksburschen im Weimarischen und Neustädter Kreise des Groß⸗ berzogthums Sachsen, im Westkreise des Herzogthums Sachsen⸗Alten⸗ burg und in dem Landrathsamtsbezirk Gera des Fürstenthums Reuß j. L. haben einen Ostthüringischen Pflegeverband zur Handhabung des Naturalverpflegungs⸗Stationswesens nach gemein⸗ samen Grundsätzen begründet. Auch der Ostkreis des Herzog⸗ thums Sachsen⸗Altenburg und der Landrathsamtsbezirk Rudolstadt haben sich angeschlossen. Aus dem Jahresbericht des Weimarischen Kreisverbandes geht hervor, daß im verflossenen Jahre der Zuspruch der Reisenden sich verringert hat: es wurden 33 394 Unterstützungen statt 39 113 im Jahre 1889 gewährt. Diese Erscheinung erklärt sich wohl zum Theil aus dem Umstande, daß die Arbeit in den Ver⸗ pflegungsstationen eingeführt worden ist. Verpflegung wird nur solchen Wandernden gewährt, die eine Arbeit von wenigstens drei Stunden leisten. eügen 8.. 199 à0 eto109 Hetntn2263 giteratur. Sugidabe 260
Fürst Bismarck, sein Leben und Wirken, von Hermann Jahnke. Verlag von Paul Kittel in Berlin. Die 4. Lieferung des vorgenannten Werkes, welches neben dem Porträt des Fürsten im 30. Lebensjahre eine Ansicht des Schlosses Friedrichsruh bringt, schildert die Thätigkeit Bismarck's in dem vereinigten Landtage und dem Abgeordnetenhause im Jahre 1849 und giebt ein Bild der politischen Lage Preußens bis zu dem Zeitpunkt, als Friedrich Wil⸗ helm IV. die ihm angebotene deutsche Kaiserkrone aus chlug. Wird auch nicht gerade viel Neues geboten, so ist doch die Darstellung eine anregende und fesselnde.
— Von den Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Fürsten Bismarck, von *“, welche im Verlage der Renger'schen Buchhandlung (Gebhardt und Wilisch) in Leipzig erscheinen, liegt nunmehr die 3. Lieferung vor, worin die Thätigkeit des Fürsten Bismarck als Gesandter am Bundesrathe, sowie in St. Petersburg und Paris geschildert wird, und die wie die früberen theils manches weniger Bekannte bringt, theils manches in eine andere Beleuch· tung rückt.
— Feldmarschall Graf Moltke Briefe aus Ruß⸗ land. Dritte Auflage. Berlin. Verlag von Gebrüder Paetel. 1890. (Preis 3 ℳ) — Den Inhalt der vorliegenden Briefe bilden die Mittheilungen, welche Graf von Moltke in Form von Tagebuch⸗ blättern einer ihm nahe verwandten Dame in Kopenhagen über seine Beobachtungen und Erlebnisse in Rußland machte, als er in seiner Eigenschaft als erster persönlicher Adjutant den damaligen Prinzen Friedrich Wilhelm, späteren Kaiser Friedrich III., auf der Fahrt nach St. Petersburg und Moskau zur Krönung des Kaisers Alexander II. begleitete. Was die Briefe selber betrifft, so sind sie freilich von einer vorwiegend persönlichen Natur, wodurch jedoch ihr Reiz nur erhöht wird. Sie schildern im Wesentlichen die Krönung des Kaisers von Rußland und die sie begleitenden Feier⸗ lichkeiten, bei denen sich des Reichs höchster Pomp entfaltete. Aber sie beschränken sich nicht darauf allein, denn sie gewähren überall einen interessanten Einblick in die damaligen Zustände, die theilweise noch heute fortbestehen, in das öffentliche und Familienleben, wie auch in das geistige und soziale Leben des russischen Volks. — Wie die beiden früheren Auflagen einen großen und dankbaren Leserkreis gefunden haben, so wird es zweifellos auch der vorliegenden dritten an einem solchen nicht fehlen, da Alles, was von unserem großen Strategen herrührt, des weitesten Interesses nicht ermangelt.
— Licht⸗ und Schattenseiten des Unfallversiche⸗ rungs⸗Gesetzes von Dr. Ed. Golebiewski. Berlin, Carl Heymann's Verlag. (Pr. 10 ℳ) — Der Verfasser ist als Ver⸗ trauensarzt der Nordöstlichen Baugewerks⸗Berufsgenossenschaft, Sektion I, umsomehr in der Lage, die wohlthätigen, wie die nach⸗ theiligen Wirkungen des Unfallversicherungs⸗Gesetzes in seiner täg⸗ lichen Ausübung zu studiren, als in Folge einer “ von Unfällen auf einen so kleinen Raum, wie dies bei der oben genannten Sektion der Fall ist, eine verhältnißmäßig große Zahl von Ver⸗ letzten auf einen Vertrauensarzt kommen. Seine Beobachtungen sind um so bemerkenswerther, sowohl in ärztlicher wie sozialer Beziehung, als bei den räumlich ausgedehnten Berufsgenossenschaften sich die Zahl der Verletzten auf viele, miteinander in nur geringem oder gar keinem Zusammenhange stehende Aerzte vertheilt, der ein⸗ zelne mithin durch den Mangel der nothwendigen Unterlage nicht im Stande ist, tiefer in das neue Gebiet medizinischer Behandlung einzudringen. Da das vorliegende Werk lediglich das Ergebniß des Studiums des Aktenmaterials und derjenigen Beobachtungen ist, welche an den Verletzten der Sektion I der Nordöstlichen Bau⸗ gewerks⸗Berufsgenossenschaft gemacht worden sind, also an Per⸗ sonen, welche in Berlin und den betreffenden Vororten verunglückten, so ist es erklärlich, daß besonders die Berliner Verhältnisse berücksichtigt worden sind. Der erste Theil des Werkes bespricht in je einem besonderen Abschnitt die einzelnen Berufszweige des Bauhandwerks, und zwar enthält jeder Abschnitt für den be⸗ treffenden Berufszweig: die Art der Thätigkeit und die mit derselben verbundenen Gefahren; tabellarische Angaben über die Vertheilung der Verunglückten auf die einzelnen Altersstufen sowie auf die einzelnen Wochentage; die Arten der Unfälle und der Verletzungen; die Angabe der Fälle, in denen eine dauernde Invalidität festgesetzt worden ist; die Behandlungsdauer; die tödtlichen Verletzungen und die Berufs⸗ krankheiten nebst den anatomischen Berufsanomalien, soweit diese bieher zur Beobachtung gekommen sind. Im zweiten Theil wird dann die Gesammtheit der Unfälle und Verletzungen aller Berufszweige nach verschiedenen Gesichtspunkten einer besonderen Betrachtung unterzogen. Als derartige Gesichtspunkte sind besonders hervorzuheben: Alter und körperliche Abnutzung des Arbeiters; die durchschnittliche Jahresgrenze hierfür; der Alkoholismus; die Be⸗ ziehung der Unfälle zu den Wochentagen; die Unfallverhütung; die Begriffserklärung von „Unfall“, „Betriebsunfall“, „Invalidität“ und „Arbeits⸗ und Erwerbsunfähigkeit“; das Heilverfahren; die ärztliche Behandlung des Verletzten durch die Berufsgenossenschaft gegenüber der Krankenkassenbehandlung; die Behandlungsdauer seit dem Bestehen des Unfallversicherungs⸗Gesetzes; die Berufung; das Schiedsgericht und die Simulation. In einem Schluß⸗ worte geht der Verfasser sodann auf den Standpunkt der verletzten Arbeiter gegenüber dem Unfallversicherungs⸗ Gesetze, den Beamten, den Aerzten u. s. w. ein und führt die Gründe der Unzufriedenheit der größeren Anzabl der Verletzten mit der für sie so vorzüglich getroffenen Fürsorge auf, als deren haupt⸗ sächlichste er den Einfluß der Winkelkonsulenten und den derjenigen Leidensgenossen betrachtet, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben, nicht allein für sich, sondern auch für die große Menge ihrer Berufs⸗ genossen gehässige Beschwerden gegen die Berufsgenossenschaft abzu⸗ fassen und deren Ansehen durch fortwährende Beschwerden an das Reichs⸗Versicherungsamt zu erschüttern. Ein Mittel hiergegen erblickt der Verfasser nur in der Sorge für eine bessere Unterweisung der Arbeiter in den wichtigsten Fragen des Unfallversicherungs⸗Gesetzes. Ein ganz besonderes Interesse hat das Buch für Aerzte, namentlich Physikats⸗ und Bezirksärzte, für Berufsgenossenschaften und Industrielle.
— Taktische Unterrichtsbriefe zur Vorbereitung für das Kriegsakademie⸗Examen, taktische Uebungsritte, Kriegsspiel und Manöver von Griepenkerl, Hauptmann und Compagnie⸗Chef im Infanterie⸗Regiment Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfälischen) Nr. 15. Verlag von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin. — Das Werk, welches Aufgaben im Rahmen des Detachements auf Grund der Felddienst⸗Ordnung, der Dienst⸗ vorschriften der drei Waffen und der Schießvorschriften stellt und er⸗ örtert, ist zunächst für diejenigen Offiziere bestimmt, welche das Examen zur Kriegsakademie zu machen beabsichtigen, wird aber auch
8 219 771 31 490 32 318 320 — 323 523 33 260 695 712 873 929 34 536 772 832 833 897 — 900 35 059 163 1 944 945 36 088 089 099 176 870 871 37 882 38 944 40 191 194 - 196 198 199 202 203 854 857 — 859 861 — 863 872 41 280— 285 288 375 378 — 381 388 42 074 075 139 — 142 148 150 — 157 330 639 — 647 649 — 651 43 044 406 44 297 298 851 46 668 687 736 737 48 224 857 50 003 946 52 261 — 263 291 305 306 341 422 601 — 606 815 916 949 53 350 351 459 576 876 — 379 54 257 258 281 285 286 308 316 642 — 644 728 851 — 854 939 55 263 338 437 438 451 591 601 602 714— 716 967 56 539 540 564 616 856 857.
allen Offizieren willkommen sein, welche sich auf Generalstabswesen,
taktische Uebungsritte u. dergl. vorbereiten wollen oder überhaupt
nur die Absicht haben, nach mehrjährigem Frontdienst ihre theoretischen Kenntnisse wieder aufzufrischen. Diesem Zwecke entsprechend geht der Verfasser in streng systematischer Folge vom Leichten zum Schwereren, vom Einfachen zum Zusammengesetzten in der Art über, daß aus der an jede Aufgabe sich anschließenden Erörterung bereits eine neue weiter⸗ reichende Aufgabe sich von selbst entwickelt und den Leser zu deren Lösung vorbereitet und anleitet. Daß dabei die neuesten Dienst⸗ vorschriften, die neue Bewaffnung und die Ausrüstung der Truppen mit dem rauchschwachen Pulver berücksichtigt worden sind, braucht nicht weiter hervorgehoben zu werden. Als Gelände sämmtliche Uebungen ist die Umgebung von Metz gewählt worden, von der vie im Maßstabe von 1: 25 000 gehaltene Karten dem Werk bei gelegt sind.
— Kritische Rückblicke auf den russisch⸗türkische Krieg 1877/78. Nach Aufsätzen von Kuropatkin, bearbeitet vo Krahmer, Obersten und Commandeur des Infanterie⸗Regiment Graf Kirchbach (1. Niederschlesischen) Nr. 46. Mit 10 Plänen un Skizzen. Verlag von E. S. Mittler und Sohn in Berlin. — Die Aufsätze, welche der frühere Generalstabs⸗Chef Skobelew's, der jetzige General im Kaiserlich russischen Generalstabe Kuropatkin unte der Ueberschrift „Lowtsche, Plewna, Scheirowo“ in dem Beiheft zu der Militär⸗Zeitung „Russischer Invalide“ veröffentlicht hat und die von dem Obersten Krahmer ins Deutsche übertragen sind, haben mit dem vorliegenden 43. Bande, welcher den Uebergang der Armee⸗Abtheilung des Generals Skobelew über den Balkan und die Schlacht ber dem. Dorfe Scheinowo am 27. Dezember 1877 (9. Januar 1878) enthält, ihren Abschluß gefunden. Abweichend von der Bearbeitung der ersten beiden Bände, sind diese letzten Aufsätze lediglich in die deutsche Sprache übertragen worden, da es dem Heraus⸗ geber vor Allem darauf ankam, die Einzelheiten der Vorbereitung zu diesem Uebergange in Rücksicht auf die Verpflegung, die Ausrüstung u. s. w., sowie die Ereignisse voll und ganz wiederzugeben und so dem Leser einen Einblick in das innere Wesen der russischen Armee auf dem Marsche zu verschaffen, was sich nur von einer getreuen Uebersetzung ermöglichen ließ. Die dem Werk beigegebenen Pläne und Skizzen veranschaulichen deutlich die großen Schwierigkeiten, welche bei dem Uebergang zu bewältigen waren.
— Nachdem wir vor Kurzem erst an dieser Stelle über den glücklich erfolgten Abschluß der neuen, vierten Auflage von Meyer's Konversations⸗Lexikon berichten und dasselbe dabei als das zur Zeit beste Werk seiner Art bezeichnen konnten. liegt uns heute bereits der schon damals angekündigte, in engster Verbindung mit dem Haupt⸗ werk stehende und sich ihm auch in Umfang, Preis und Ausstattung vollständig anschließende „Register⸗ und Ergänzungsband“ vor.
Was derselbe enthält, besagt sein Name, zunächst all die Tausende während
des nahezu fünfjährigen Erscheinens auf allen Gebieten entstandenen Neuerungen und Veränderungen und die naturgemäß dadurch nöthig gewordenen Berichtigungen und Nachträge, im Besonderen also die Fortsezung der Staatengeschichte, die politische und wirthschaftliche
ntwickelung der letzten Jahre, die Fortschritte im Bereich der
Kolonialunternehmen und der Forschungsreisen, der Literatur und Kunst, der Naturwissenschaften, Gewerbe ꝛc., Berichte über Er⸗ findungen und Entdeckungen der letzten Jahre ꝛc ꝛc., alles in ab⸗ gerundeten, werthvollen, lexikalisch geordneten Artikeln, die das große Werk bis auf den Tag seiner Vollendung ständigen. Namen und ESegenstände, die keinen selbständigen Artikel im Werk bilden, sondern in anderen Artikeln erwähnt oder be⸗ schrieben sind, also vielfach nur mit Hülfe dieses Registers aufgefunden werden können, eine außerordentlich mühevolle, gründliche und werth⸗ volle Arbeit, die das Gesammtwerk um etwa 30 000 Ariikel bereichert. Wie nützlich und nothwendig dieser mit 17 Tafeln und 127 Text⸗ abbildungen versehene 17. Band für jeden Besitzer der früheren Bände ist, läßt sich mit wenigen Worten nicht sagen. ungemein große Sorgfalt und Umsicht, welche darauf don Seiten der
vervoll⸗ Dazu kommt noch das Register aller derjenigen
Sein Inhalt und die
Redaktion und ihrer Mitarbeiter verwendet wurde, machen ihn zu einem unentbehrlichen Bestandtheil des kostbaren Werks, den keiner
wird missen können, der Meyer's Konversations⸗Lexikon besitzt.
— Die „Wiener Mode“ veranstaltet bekanntlich eine große
Preisausschreibung für weibliche Handarbeiten, bei welcher hohe Geldpreise und nicht weniger als 100 kunstreiche Me⸗ daillen und Diplome zur Vertheilung gelangen werden. Diese Konkurrenz hat das Interesse der Frauen in hobem Maße angeregt. Die näheren Bedingungen sind in Heft 15 der „Wiener Mode“ ver⸗ öffentlicht, welches die Interessentinnen zum Preise von 40 ₰ durch jede Buchhandlung beziehen können. — In dem soeben erschienenen Heft 18 vom 15. Juni wird von fachmännischer Feder in einem ausführlichen Aufsatze der Trousseau der Erzherzogin Valerie beschrieben.
Handel und Gewerbe. i Am 12. v. Mts. sind in dem Finanz⸗Ministerium zu
Paris die nachstehend verzeichneten, am 16. v. Mts. fällig gewesenen Zinsabschnitte der französischen 4 ½ % igen Rente en wendet worden:
Zinsabschnitte zu je 75 Francs: 54 111 171 55 226 790 56 325 57 615 986 58 275 607 973
59 667 889 60 102 123 313 609 766 916 61 935 62 461 873 63 062 134 217 241 660 64 315 427 709 870 65 180 467 468 878 988 68 059 102 103 606 686 69 217 722 858 906 916 70 235 72 347 378 479 73 636 74 036 75 442 509 76 201 — 210 213 214 77 254 469 — 474 476 — 478 78 327 — 332 334— 339 341 — 347 349 493 — 196 79 757 80 053 270 297 299 300 450 453 454 863 81 639 — 643 645 648— 651 82 611 613— 615 83 842 86 161 88 930 89 992 993 90171 466 993 91 257 851 92 649 96 346 741 97 821 98 102 196 923 99 236 254 899 100 515 — 517 103 692 908 104 013 044 119 629 630 690 691 106 00) 001 477 478 107 111 993 985 108 256 258 472 750 109 301 614 636 665 684 717 806 — 808 110 025 898 111 407 408 576 — 578 581 112 482 497 663 744 113 127
Zinsabschnitte zu je 125 Francs. 35 181 521 689 36 075 169 197 535 37 095 273 826 38 730
852 39 231 442 632 787 874 40 254 333 41 239 42 172 389 497 600 960 43 012 067 685 822 44 070 421 45 581 673 704 805 806 823 46487 742 47 378 812 908 48 498 773 49 399 50 050 381 — 383 385 390 391 51 215 217 793 — 797 799 801 802 804 807 809 810 933 936 937 943 52 994 53 028 047 — 050 149 150 158 159 584 931 932 934 — 937 54 345 547 55 218 808 939 57 706 61 047 642 684 890 62 188 530 760 64 353 65 901 949 66 081— 084 67 043 910 68 089 157 251 260 929 69 099 618 619 913 — 917 70 109 319 407 668 688 720 825 998 71 061 221 269 617 724 806 859 72 045 086 103 175 — 178 410 576 73 011 020 193
254 255 387 388 593 926 927 74 037 080 098.
Zinsabschnitte zu je 225 Francs. 12 204 610 634 860 14 139 290 485 486 654 655 657 — 686 15 019 020 038 039 284 286 16 037 038 17 014
84 8 029 434 435 19 017.
6 Zinsabschnitte zu je 250 Francs. 28 203 204 443 459 460 29 592 606 608 609 30 185
85 204 651
Zinsabschnitte zu je 5652 Francs 50 Cts. 7363 364 8765 852 9324 433 10 114 115 167 168 276 341
907 11 577 741 742 12 342 466 859 13 683 684.
Zinsabschnitte zu je 1125 Francs. 8 8277 9071 592 749 750 778 867 10 421 574 11 097 09b9. 8 Für den Fall, daß diese Papiere in den Verkehr gebracht werden
1“ 88
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