der englischen Mission Misosue begeben, von da ausgehend sei er nach Ueberschreitung des Sigi in das nordöstliche Gebirgsland von Isambara eingedrungen, welches den Häuptlingen Tununtu, Huzgura und Bereko untersteht. Des Letzteren Dorf Simbili, auf hohem, grasigen Kamme ettwa da gelegen, wo auf der Karte der Name Kigongoi steht, ist insofern Iinteressant, als man von diesem Orte sowohl die See bei Muva, aallrs auch den Kilimandscharo mit seinen beiden Gipfeln außerordentlich deutlich sehen kann. Wie ein Luftgebilde scheint der afrikanische Riesenberg über dem scharf gezackten Kamm des nördlichen Pare⸗ Gebirges zu schweben. — Von Simbili zog Baumann durch riesige Urwälder von Kombola und Handei nach Mgumbo Msasa, von wo er, dem Südrande des Gebirges folgend, nach Korogwe am Pangani⸗ Fllusse gelangt; von hier wollte er das Luengerathal aufwärts verfolgen, mnußte jedoch davon abstehen, da dasselbe in Folge der Kriege zwischen Kimueri und Kibanga eine unbewohnte, nahezu un⸗ passirbare Wildniß geworden. So stieg er nun nach dem bisher unerforschten Hochweideland von Wugire an, welches dem Gebiete des Luengeri und Waruni angehört. Dasselbe ist reich bewässert und ziemlich stark bewohnt, die Eingeborenen treiben mit sehr gutem Erfolg Rindviehzucht. Dies Gebiet durchzog B. bis Ncyuiro und gelangte von da in einer leichten Tagereise nach Wuga, wo es während des April fast täglich regnete. Die Temperaturen in der Höhenregion sind durchschnittlich höher, ohne daß sie jemals drückend werden. Die Fernsichten nach der Ebene sind von erstaunlicher Klar⸗ heit: mit freiem Auge sieht man von Wuga die Lassibiberge sehr deutlich. — Demnächst beabsichtigt B. noch die centralen und nord⸗ westlichen Theile von Usambara zu erforschen und damit die Auf⸗ nahme dieses Landes endgültig zu schließen. b In den unbekannten Halbkreis zwischen dem Samnbesi und dessen Tributären Loangwa und Skire hat A. Scharpe den ersten Vorstoß von Osten her im August und September 1889 ausgeführt. Von Blantpre aus gelangte er bis Undi, wenig westlich von dem kleinen Sambesi⸗Tributär Kapotschi, wo er wegen der bis zum Loangwa herrschenden Hungersnoth den Weitermarsch aufgeben mußte. (Proceed. R. Geogr. Soc. London 1890, S. 150 mit Karte.) West⸗Afrika. Ueber die erfolgreiche Durchquerung des Hinterlandes von Kamerun bis zum Benue durch Dr. Zintgraff hat ebenderselbe in der Maisitzung der Berliner Gesellschaft für Erdkunde Bericht erstattet. Zintgraff's erster Vorstoß in dieser Rich⸗ tung, im Mai 1888, gemeinschaftlich mit dem inzwischen leider ver⸗ storbenen Hauptmann Zeuner unternommen, war bekanntlich an dem Widerstande der Banyang⸗Leute gescheitert. Im Juli v. J. trat er seine zweite Expedition an. Im Bali⸗Lande drei Monate zurück⸗ gehalten, konnte er endlich das Mißtrauen der Häuptlinge besiegen, die Erlaubniß zum Weitermarsch erhalten, nach mancherlei Kämpfen in Donga den Anschluß an Flegel's Reisen bewirken und endlich bei Ibi an den Benue gelangen. Von Jbi größtentheils den Wegen Flegel's folgend, dessen Aufnahmen er als sorgfältig bestätigen konnte, wandte er sich über Gaschka nach Jola, der Hauptstadt von Adamaua, dann auf theilweise abweichender Route zurück nach Gaschka und weiter nach Bali, wo er sich einige Monate aufhielt, um eine Station zu gründen. — Betreffs der Hydrographie dieses Gebiets erkannte Zintgraff auf diesem Zuge, daß sich die Auffassung der Johnston⸗Scharbau'schen Karte (Proceed R. Geogr. Soc. London, Dezember 1888) nicht bestätigt, vielmehr die bis dahin übliche Darstellung, daß das Quellgebiet des Croß⸗ oder Alt⸗Calabar⸗ Flusses bis südlich von Adamaue sich erstreckt, richtig ist. Die Wasser⸗ scheide zwischen dem von Zintgraff überschrittenen Flusse Mbia und dem Katsena Allah bildet das 4500 (ä= 1400 m) hohe Bamungebirge, welches nach der Scharbau'schen Darstellung der Katsena Allah durch⸗ rochen haben müßte, und zwar auffälliger Weise (1) ohne Störung seiner Schiffbarkeit, da die Station Katsena Allah der Niger⸗Com⸗ pagnie südlich von dem Gebirge liegen müßte, falls die auf der Flußaufnahme von Beamten der Compagnie beruhende Darstellung richtig wäre. Jedoch gewinnt es den Anschein, daß diese Aufnahmen theils die Entfernungen bedeutend überschätzt haben, theils auf falschen Kompaßablesungen beruhten, welche dem Lauf des Flusses eine Schwenkung von 80. nach S8. gaben, um fast 45 °S! Uebrigens sind die Johnston'schen Angaben auch von dem lange Jahre in Calabar thätig gewesenen Missionar H Goldie nicht angenommen worden: in seinem neuesten Werke „Calabar and its Mission“ (Edinburgh, Anderson u. Ferrier) hält derselbe vielmehr an jener Darstellung des Calabar⸗Flusses fest, welche auf der Aufnahme von ieutenant Becroft im Jahre 1841/42 beruht
Süd⸗Afrika. Die Erforschung des Mashona⸗Landes hat F. C. Selous durch eine neue Rundreise im östlichen Theile des⸗ selben im August und September v. J. erweitert. Hauptsächlich be⸗ wegte sich diese Reise im Gebiet des Masoe⸗Flusses und berührte
tellenweise die Wege von Livingstone, Capello und Ivens, Montagu
err, Mauch. Am Mount Hampden erreichte er von Norden her einen Punkt seiner 1883 von Süden her ausgeführten Reise. Wenig östlich von diesem Berge fand er die Quelle des Masoe. Die Höhen⸗ messungen von Selous verdienen aber wegen der Art und Weise der Berechnung kein Zutrauen, ein geübter Meteorologe würde aus den Ablesungen seines Aneroides verläßlichere Werthe ableiten. ((Proced. R Geogr. Soc. London 1890. S. 146, mit Karte.) 8 Australien.
Neu⸗Guinea. Den Triumph, als erster Europäer den Gipfel des Owen Stanley⸗Gebirges und somit, soweit bisher be⸗ kannt, den höchsten Punkt der Insel erstiegen zu haben, hat der Administrator von British Neu⸗Guinea, Sir W. Mac Gregor, davon⸗ getragen. Während fast sämmtliche bisherige Unternehmungen gleichen Ziels ohne Rücksicht auf die topographischen Ver⸗ khältnisse in möglichst direkter Linie dem Berge zustrebten, hat
Sir W. Mac Gregor einen Umweg nicht gescheut: den Ausgangspunkt seiner Expedition verlegte er an den Unterlauf des in die Redscar Bay, nordwestlich von dem sonstigen Ausgangspunkt Port Moresby, mündenden Vanapa⸗Flusses, welcher nach den von ihm eingezogenen Erkundigungen am Südabhange des Gebirges entspringen mußte, um⸗ ging unter Ueberwindung großer Terrainschwierigkeiten das Quellgebiet des Vanapa, erreichte am 9. Juni v. J. den Kamm des Gebirges in einer Höhe von 11 882 Fuß (= 3821 m) und 2 Tage darauf den höchsten Gigpfel des Mount Owen Stanley, 13 121 F. (= 4000 m) hoch, denselben in Mt. Victoria umtaufend. Ein Zusammenhang des Owen Stanley⸗Gebirges, welches im Mt. Viktoria schroff aßfall mit den weiter nach 80. hinziehenden Bergmassen besteht augenschein⸗ lich nicht. Die am Nordostabhange entspringenden Gewässer wenden sich der Nordküste zu. Zwischen dieser und dem Gebirge erstrecken sich hohe Ketten, deren Gipfel dem Mt. Viktoria sehr nahe kommen. 3 ö“ Qneensland Branch. R. Geofr. Soc. Australia, Brisbane G 199, “ Proceed. R. Geogr. Soc. London 1890, Die Untersuchung des obern Fly⸗Flusses haten egra⸗ phischen Meldungen (Colonies and 1. 28 April 888 Felcgia. 1890) Dr. W. Me Gregor mit Erfolg abgeschlossen: er gelangte im Dezember 1889 über den fernsten Punkt, welchen d'Albertis 1876 Ferreicht hatte, bis an die Grenze der deutschen Interessen⸗ sphäre, überschritt dieselbe jedoch nicht. Auf deutschem Gebiet scheinen also die Quellen des Fly zu liegen.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Hamburg fand am 18. Juni, laut Mittbeilung der „Leipz. Ztg.“, eine Versammlung der strikenden Maurer statt. Die Zahl der Ausständigen vom 10.—17. Juni belief sich auf 1078. Der Vorsitzende theilte mit, daß die Lohnkommission und der Vorstand den Beschluß gefaßt hätten, die ausgestellten Posten zur Ueber⸗ wachung zureisender Maurer auf den Bahnhöfen ganz einzuziehen, um damit den Arbeitgebern im Baufache den Beweis liefern zu können, daß die Hamburger Maurer die eingeführten fremden Arbeitskräfte,
die (so meinen jene) in keiner Weise die Fähigkeiten besitzen, welche das Baufach in Hamburg erfordert, nicht im Geringsten fürchten.
Die Polizeibehörde stellte am 19. d. M., wie „W. T. B.“ meldet, der Lohnkommission der Ewerführer die während des Strikes beschlagnahmten Gelder und Bücher zurück. Von den wäh⸗ rend des Strikes Verhafteten wurde heute der Ewerführer Timman entlassen; in Haft befinden sich noch 16 Personen. 1 4
Die Tischlermeister in Elmshorn sind, wie der „Kieler Ztg.“ geschrieben wird, bereits wieder mit ausreichenden Arbeits⸗ kräften versehen, sodaß der seit Montag voriger Woche von den Ge⸗ sellen in Scene gesetzte Strike für sie keine fühlbaren Folgen hatte. Bei dem Strike zwischen beiden Theilen handelt es sich weniger um den Arbeitslohn, da der von den Gesellen geforderte Normallohn von 28 ₰ pro Stunde von den Meistern bewilligt worden ist, sondern vielmehr um die Arbeitszeit. Während die Gesellen statt der bis⸗ herigen 11 stündigen eine 10 stündige Arbeitszeit fordern, wollen die Meister nur eine solche von 10 ½ Stunden zugestehen
In einer zu Leipzig am 18. Juni abgehaltenen öffentlichen Bäckergesellen⸗Versammlung referirte, wie das „Chemnitz. Tagebl.“ schreibt, ein Hamburger Sozialdemokrat über die Arbeiterschutzgesetzzebung unter Bezugnahme auf die dem Reichs⸗ tage in dieser Beziehung vorliegenden Entwürfe der Regie⸗ rung und der sozialdemokratischen Partei. Weiter nahm man von der beabsichtigten Wahl eines Gesellen⸗Innungsausschusses Abstand, da verschiedene Redner gegen die Bildung eines solchen sich abfällig aussprachen. — Die Stuckateurgehülfen, welche eben⸗ falls am 18. Juni eine öffentliche Versammlung abhielten, gaben in derselben namentlich bekannt, daß die Mehrzahl der Meister die von den Gehülfen in einem neu aufgestellten Lohntarife aufgestellten Fordernnges fast durchgängig bewilligt hätten. Diese Forderungen ind eine Arbeitszeit in der Dauer von 9 ¼ Stunden und 4 — 6 ℳ täglich Lohn, 25 % Fellag für Sonntags⸗ und Ueberstundenarbeit, sowie 100 % für Nachtarbeit. Zu dem in der Zeit vom 7. zum 9. August d. J. in Elberfeld stattfindenden Kongreß der Stuckateure wurde ein von hier aus abzusendender Vertreter ernannt.
Der in Oelsnitz⸗Lugau bestehende Verband Sächsischer Berg⸗ und Hüttenarbeiter hat, laut Mittheilung desselben Blatts, beschlossen, einen Fonds für von den Werken gemaßregelte Bergleute zu begründen. Aus der Verbandskasse wurden diesem Fonds 500 ℳ überwiesen, weiter sollen demselben jährlich 10 % des Ueber⸗ schusses und noch regelmäßige besondere Beiträge der Verbandsmit⸗ glieder zufließen.
Die Dachdecker und Bauklempner Kölns beschlossen, laut Mittheilung der „Voss. Ztg.“, am 21. Juni die Arbeit niederzulegen, falls die Meister ihren Beschluß ausführen, allen Gesellen, welche dem Facherze angehören, zu kündigen.
LEine dieser Tage abgehaltene Versammlung der Remscheider Feilenhauer war, wie die „Dortm. Ztg.“ schreibt, von etwa 1000 Arbeitern besucht. Vom Vorsitzenden wurde betont, nur die Feilenfabrikanten seien die Störenfriede, weil sie die berechtigte, ge⸗ ringe Forderung nicht bewilligt hätten. In der nächsten Woche würden Unterstützungen von auswärts einlaufen; man möge nur an den gefaßten Beschlüssen festhalten. Es wurde beschlossen, daß die Arbeit nur aufgenommen werden dürfe, wenn von Seiten der Fabrikanten zwei Drittel der Forderungen bewilligt würden. Auch wurde darauf hingewiesen, daß die Remscheider Metallarbeiter die gerechte Sache der Feilenhauer unterstützten, ebenso sei vom Metall⸗ arbeiter⸗Kongreß in Weimar zum Beschluß erhoben worden, den Strikenden Hülfe zu gewähren. Um die Kasse zu schonen, möge man sich thunlichst andere Beschäftigung suchen. Hervorgehoben wurde, daß sich kein Vereinsmitglied den Fabrikanten zu billigeren Preisen angeboten habe. Schließlich wurde noch davor gewarnt, Jemanden, der arbeiten wolle, hieran unter Anwendung von Gewalt zu hindern.
Das königliche Bergamt in St. Ingbert (iin der bayerischen Pfalz) hat mehr als 100 Bergleuten der dortigen fiskalischen Grube auf den 1. Juli gekündigt, und zwar wird als Grund Vermin⸗ derung der Bestellungen und deshalb nothwendige Einschränkung der Förderung angegeben.
In einer am 19. Juni in Berlin abgebaltenen sozialdemokra⸗ tischen Volksversammlung erklärte, wie die Voss. Ztg.“ mittheilt, der Abg. Bebel: Was den Ausstand der Brauergehülfen anlangt, so habe die sozialdemokratische Partei die Arbeits⸗ einstellung stets als zweischneidige Waffe bezeichnet, von der nur im dringendsten Nothfalle, bei Zumuthungen ehrloser Art, bei allzu drückenden Fabrikordnungen u. s. w. Gebrauch gemacht werden sollte. Allein er müsse es aussprechen, seit dem 20 Februar sei einem großen Theile der deutschen Arbeiter der Kamm geschwollen. Die Arbeiter seien siegesberauscht und seien der Meinung, sie könnten nun den Kapitalisten alles Mögliche bieten, die Bourgeoisie stehe bereits am Rande ihres Verfalls. Leider sei die sozialistische Partei noch lange nicht so weit. Allein dieser Wahn habe dazu geführt, daß mit einem wahren Fanatismus Arbeitseinstellungen unternommen worden seien, die zum Schaden der Arbeiter ausfielen. Aehnlich verhalte es sich mit dem „Bovkottiren“. Behufs Eroberung von Versammlungs⸗ lokalen sei ja der „Boykott“ sehr gut, allein als er den Beschluß Be⸗ treffs des Bierboykotts gelesen, habe er sofort gesagt: „Das ist eine Dummheit“, weil ein solcher Bovykott, der sich nicht blos gegen einige Brauereien, sondern gleichzeitig gegen Zehntausende von Wirthen richte, einfach nicht ausführbar sei. Redner schloß wörtlich: „Ich warne Sie vor solchen Beschlüssen; wenn der Bovykott ein Krieg ist, so dürfen Sie sich nicht wundern, wenn auch von der gegnerischen Seite geschossen wird“ Nachdem noch andere Redner gesprochen hatten, wurde von dem Brauergesellen Hillbrich und dem Brauereidirektor Siegmund mitgetheilt, daß der Ausstand der Brauergesellen beendigt sei, und es wurde beschlossen, den Bier⸗Boykott aufzuheben. Gleichzeitig wurde, demselben Blatt zufolge, bekannt gemacht, daß der Verein der Brauereileiter die in Gemeinschaft mit Delegirten der Gesellen, arbeitenden und ausständigen, vereinbarten Satzungen des Arbeitsnachweises mit geringfügigen Aenderungen angenom⸗ men hat.
Der Ausstand der Dockarbeiter in Swansea ist, wie die „A. C“ meldet, beendet. Die Arbeiter haben ihre Forderungen im Wesentlichen durchgesetzt.
10 000 im Schneiderhandwerk in New⸗York heschäftigte Personen begannen, laut Meldung der „A. C.“, am 18. Juni einen Ausstand, um höhere Löhne zu erlangrn. be
11““
8 I ““
. ööZur wirthschaftlichen Lage. 8 81
Der Jahresbericht der Handelskammer für Aachen un urt⸗ scheid faßt das Urtheil über die wirthschaftliche Lage des Jahres 1889 wie folgt zusammen:
Das verflossene Jahr war, Dank der friedlichen Politik des Deutschen Reichs und der mit ihm verbundenen Staaten, ein Jahr des Fortschritts und der gedeihlichen Weiterentwickelung auf fast allen Gebieten des wirthschaftlichen Lebens. Daß dem so war, ist in erster Linie ein Verdienst unseres verehrten thatkräftigen Kaisers, der durch sein zielbewußtes und energisches Vorgehen und durch sein persönliches Er⸗ scheinen an fast allen europäischen Höfen die Politik des Friedens festigte und sicherte. Handel und Industrie bedürfen — wie sich im letzten Jahre aufs Neue gezeigt hat — friedlicher Zeiten zu ihrer Entwickelung und zu ihrem Gedeihen, und es konnte sonach nicht ausbleiben, daß der im Jahre 1888 begonnene Aufschwung des ge⸗ sammten Erwerbslebens sich 1889 fortsetzte.
Derselbe hat im Verlauf des letzten Jahres einen Höhepunkt erreicht, wie er lange nicht zu verzeichnen gewesen ist.
Alllerdings ist, wie gewöhnlich bei aufsteigenden Konjunkturen, nicht in allen Industriezweigen das richtige Verhältniß zwischen Pro⸗ duktion und Konsum innegehalten worden; verschiedentlich macht sich eine Ueberproduktion bemerkbar, die leicht schlimme Folgen haben kann, wenn es nicht gelingt, dieselbe auf auswärtigen Märkten unterzubringen. Für manche Zweige der heimischen Gewerbsthätig⸗
keit dürfte sich im Laufe der Zeit in unseren Kolonien ein neues . eröffnen. 1 as im Allgemeinen erfreuliche Bild des wirthschaftlichen Lebens
im vergangenen Jahr wird leider durch zwei Erscheinungen getrübt: Das Ueberhandnehmen des Börsenspiels und die Ausstands⸗ bewegung in weiten Kreisen der Arbeiterbevölkerang. Was das erstere ankelangt so deutet die schnelle Vermehrung der Gründungen und der übertriebene hohe Cours der neu an die Börse gebrachten Aktien darauf hin, daß ein großer Theil der Bevölkerung sich einer übermäßigen und ungerechtfertigen Vertrauensseligkeit hingiebt, die nur zu leicht schlimme Folgen nach sich ziehen kann. Es kann nicht genug vor einer Ueberschätzung der Verhältnisse gewarnt und es muß immer von Neuem daran erinnert werden, daß nur eine stetige, nicht eine sprungweise Entwickelung dem geschäftlichen Leben frommen ann
Von noch größerer Bedeutung ist die Ausstandsbewegung, die im vergangenen Jahre bei uns angefangen hat und noch immer nicht be⸗ endet ist. Das Jahr 1889 hat Strikes gebracht von einer Ausdehnung und mit einer Organisation, wie wir sie in Deutschland noch nicht gekannt haben, und seitdem hat die Neigung, die Arbeit plötzlich und ohne Kündigung niederzulegen, in bedauerlicher Weise zugenommen.
Das Streben der arbeitenden Klassen, ihre Lage und ihr Ein⸗ kommen zu verbessern, erkennen wir durchaus als berechtigt an. Nicht berechtigt aber ist es, daß Arbeiter in Masse aus nichtigen Gründen den Kontrakt brechen, wie es mehrfach vorgekommen ist, und daß die Arbeiter, die sich dem Strike nicht anschließen wollen, durch einen unerhörten Terrorismus eingeschüchtert oder gar mit Gewalt an der Arbeit verhindert werden. 8 I
vI11““ Statistik der Blitzschläge.
Aus den statistischen Erhebungen, welche der Direktor der Pro⸗ vinzial⸗Städte⸗Feuer⸗Societät der Provin; Sachsen Kaßner wäh⸗ rend der Jahre 1864—1890 über die Zahl und Beschaffenheit der vom Blitze getroffenen Gebäude, über die Art des Blitzschlages, ob zündend oder kalt, über die Tages⸗ und Jahreszeit der Blitzschläge, über die Häufigkeit und Heftigkeit der Gewitter überhaupt in der Provinz Sachsen bezw. in dem zwischen dem Taunus und dem Riesen⸗ gebirge, dem Main und der Südgrenze Hannovers liegenden Mittel⸗ deutschland angestellt hat, ergeben sich folgende Hauptergebnisse.
1) Die Häufigkeit der Blitzschläge ist in der 26jährigen Be⸗ obachtungszeit um mehr als das Doppelte (129 %) gestiegen, während die Zahl der vorhandenen bezw. versicherten Gebäude nur um fast 11 % zugenommen hat.
2) Die Zunahme betrifft die nicht zündenden Blitze stärker als die zündenden, und die ländlichen Distrikte stärker als die städtischen.
3) Dieselbe ist für die einzelnen Landestheile eine nicht unerheblich verschiedene.
4) Die Vertheilung der Blitzschläge auf Jahres⸗ und Tageszeiten bestätigt frühere Ermittelungen.
5) Die Blitzschlagtage haben stetig und nicht unerheblich zu⸗ genommen und im Jahre 1889 (ebenso wie auch die Zahl der Blitz⸗ schläge) ihre bisherige größte Zahl erreicht. Ihre Zunahme ist jedoch eine mindere als die der Blitzschläge, und dadurch ist von Neuem dargethan, daß die Gewitter nicht nur häufiger, sondern auch blitz⸗ schlagreicher geworden sind.
6) Es treten gewisse Zugstraßen für das Gewitter deutlich hervor und einzelne Gegenden erwiesen sich als besonders gefährdet (nament⸗ lich die meisten Flußthäler), andere aber als ziemlich verschont. 8
Schließlich noch die Bemerkung, daß Direktor Kaßner bereit ist, Abzüge seiner Originalabhandlung sowie seiner graphischen Dar⸗ stellungen direkt gegen Erstattung der Herstellungskosten abzugeben.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 8. Juni bis inkl. 14. Juni cr. zur Anmeldung gekommen:
E“ 925 Lebendgeborene, 36 Todtgeborene,
Sterbefälle.
Literuutrt.
Zu dem Anfang dieses Jahres im Verlag von J. J. Weber in Leipzig erschienenen Katechismus des Deutschen Heer⸗ wesens von Oberstlieutenant z. D. Vogt ist ein Nachtrag erschienen, welcher den Käufern des Buches unentgeltlich nachgeliefert wird. Derselbe enthält außer den am 1. April eingetretenen Ver⸗ änderungen in den Truppenverbänden und Standorten der deutschen Armee eine Beschreibung des Infanteriegewehrs 88 nebst 7 in den Text gedruckten Abbildungen.
— Katechismus der Deutschen Kriegsmarine. Von Kapitän zur See z. D. Dittmer. Mit 126 in den Text gedruckten Abbildungen. XII und 210 Seiten. Preis in Original⸗Leinenband 3 ℳ. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. — Dem vor wenigen Monaten in Weber'gs illustrirten Katechismen erschienenen Katechismus des Deutschen Heerwesens ist soeben ein Katechismus der Deutschen Kriegs⸗ marine gefolgt, der mit Sachkenntniß und Geschick bearbeitet, so recht geeignet ist, die weitesten Kreise mit den Einrichtungen unserer Kriegsmarine vertraut zu machen. Der reiche Inhalt gliedert sich in eine dem gefällig ausgestatteten Buche als Einleitung vorangestellte Geschichte der Kaiserlichen Marine, eine Liste der ihr zur Zeit angehörenden Schiffe und Fahrzeuge mit 14 die verschiedenen Schiffstypen darstellenden Abbildungen, die Flaggen des Deutschen Reichs und des preußischen Königshauses mit 29 Abbildungen, die Organisation der Marine mit 6 Abbildungen, die Sturmsignale der deutschen Seewarte darstellend; dann folgen Kapitel über die Offiziere, Mannschaften und Beamten mit ausführlicher Beschreibung der Ein⸗ tritts⸗ und Beförderungsbedingungen sowie Angaben über die Laufbahn jeder Charge, Uniformen und Rangabzeichen mit 43 Abbildungen, ein Abschnitt uͤber Geldgebührnisse, Verpflegung, Zulagen, Sparkassen, Feeiegeeglnngen. Pensionen ꝛc., endlich Verschiedenes über den
riegsschiffsdienst, Torpedos, Schiffspanzer, Schiffsmaschinen, Schiffs⸗ geschwindigkeiten, Schiffsbauindustrie, Taucherei und Schifffahrt unter Wasser, Ausweichen sich begegnender Schiffe, Takelagen, Tauwerk, Anker und Ketten, Schiffsboote, Reichskriegshäfen, Seeschifffahrts⸗ zeichen mit 33 Abbildungen, Plan des Nordostseekanals, Stärke der Kriegs⸗ und Handelsflotten der Welt, mehrere vergleichende Tabellen, sowie eine Erklärung marine⸗technischer Ausdrücke. — Bei dem großen Interesse, das unserer Marine allseitig entgegengebracht wird, kann dem Buch die vom Verfasser erhoffte freundliche Aufnahme nicht fehlen, zumal der Preis ein sehr billiger genannt werden muß.
— Katechismus der Pädagogik. Von Lic. Dr. Friedrich Kirchner, Oberlehrer am Kgl. Realgymnasium zu Berlin. VI und 159 Seiten. In Original⸗Leinenband. Preis 2 ℳ. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. — Dieser soeben erschienene Katechismus der Pädagogik befaßt sich nicht mit den Lehrzielen der Schule oder den verschiedenen Methoden des Unterrichts und der Vertheilung des Lehr⸗ stoffes auf die einzelnen Klassen, sondern nur mit den allgemeinen Gesetzen der Erziehung und des Unterrichts und ist somit in erster Linie für die Eltern bestimmt. Der Verfasser hat in engem Rahmen die wichtigsten Fragen der Erziehung behandelt und beherzigenswerthe praktische Winke gegeben, sodaß der aufmerksame Leser reichen Stoff zum Nachdenken und Handeln findet.
— Von dem zu der Sammlung „Meyer’'s Reisebücher“ gehörigen „Wegweiser durch das Riesengebirge“ (Leipzig, Bibliographisches Institut, roth kartonnirt 2 ℳ) ist soeben eine neue, die siebente Auflage, erschienen. Unter Mitwirkung des Riesengebirgs⸗ Vereins vollständig neu bearbeitet und wiederum wesentlich, insbesondere durch Aufnahme neuer Routen auf der böhmischen Seite des Riesen⸗ und Jsargebirges und Neustich einer Spezialkarte des Isar⸗ gebirges erweitert und verbessert, wird auch diese siebente Auflage dem zuverlässigen Führer seinen alten Ruf sicher erhalten.
— Von „Engelhorn's allgemeiner Romanbibliothek’“ (Stuttgart, Verlag von J. Engelhorn) sind 6 neue Bändchen er⸗
schienen, enthaltend ausgewählte neuere Romandichtungen deutscher französischer, englischer und dänischer Autoren. Band 18 und licher VI. Jahrgangs bringen eine Erzählung von B. M. Croker aus dem Wunderlande Indien, betitelt „Diana Barrington“. Dann folgt ein fesselnder Roman von Heigel mit der Ueberschrift „Der reine Tbor“. Das nächste Bändchen enthält zwei einfache, aber mit pspchologischer Wahrheit und treuer Naturbeobachtung geschriebene Erzählungen von dem dänischen Dichter H. Pontoppidan: „Ein Kirchen⸗ raub’ und „Junge Liebe’. In seinem Roman „Die Könige im Exil“ (Nr. 17/18) stellt uns Alphonse Dandet ein großartiges Sitten⸗ und Kulturbild vor Augen, dessen Mittel⸗ punkt eine Frauengestalt von bewunderungswürdigem Seelenadel bildet. Mit dem sehr unterhaltenden originellen Roman aus dem Englischen „Die verhängnißvolle Phryne“, von F. C. Philips und C. J. Wills, schließt die neue Serie. — Die beim Lesepublikum be⸗ liebten rothen Bändchen dürften besonders den Badebesuchern in der jetzt begonnenen Saison manche frohe anregende Stunde guter Unter⸗ haltung bereiten. Alle 14 Tage erscheint von der Bibliothek ein Band zum Preise von 50 ₰ (in Leinwand gebunden 75 ₰
„— Die am 14. Juni erschienene Nr. 2450 der Illustrirten Zeitung (J. J. Weber in Leipzig) enthält unter Anderm folgende Abbildungen: Ein neues Beethoven⸗Bildniß. Nach einer Radirung von Carel L. Dake (Berlag von Dietrich u. Co. in Brüssel). — Dr. Richard Eduard Koch, der neue Reichsbank⸗Präsident. — Der Bo⸗ taniker. Nach einem Gemälde von Hugo Engl. — Von der Land⸗ und Forstwirthschaftlichen Ausstellung in Wien: Der leuchtende Springbrunnen im Ausstellungspark. Originalzeichnung von W. Gause. — Das Passionsspiel in Oberammergau. 3 Abbildungen: Christus (Joseph Mayr). Maria (Rosa Lang). Christus am Oelberg und die Kreuztragung. Originalzeichnung von Karl Trill. (Zweiseitig.] — Bilder von der neuen Bergbahn Landquart⸗Davos. 10 Abbildungen. Nach der Natur gezeichnet von J. Weber in Zürich. Grüsch mit der Ruine Solavers, Seewis und dem Vilan. — Die Klus, vom Bahn⸗ hof Pardisla gesehen. — Schiers mit dem Vilan. — Küblis mit dem Prättigauer Calanda. — Dorf Serneus. — Klosters⸗Dörfli und das Schlappiner Thal. — Mezzaselva. — Klosters⸗Platz. — Silvretta⸗ Gruppe. — Sardascathal. — Das Denkmal des Fenerals Charles George Gordon⸗Pascha vor der k. Ingenieurschule in Chatham. — Das Luther⸗Festspielhaus in Zittau. — Arbeiterhaus für eine einzelne Familie. 40 qm bebaute Fläche. Bausumme 2000 ℳ — Himmels⸗ erscheinungen: Weg des Mondschattens über die Erde während der ringförmigen Sonnenfinsterniß am 17. Juni 1890. — Mittheilungen. Einzelpreis dieser Nummer 1 ℳ
8 1u“
HKaäandel und Gewerbe.
Berlin, 20. Juni. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter: Hof⸗ und Genossen⸗ schaftsbutter Ia. 84 — 87 ℳ, IIa. 82 — 88 ℳ, IIIa. —,— ℳ, do. abfallende 75 — 80 ℳ, Land⸗, Preußische 70 — 73 ℳ, Netzbrücher 70 — 73 ℳ, Pommersche 70 — 73 ℳ, Polnische 70 — 73 ℳ, Bavyerische Sennbutter —,— ℳ, do. Landbutter —,— ℳ, Schles. 70 — 73 ℳ, Galizische 67 — 70 ℳ — Margarine 40 — 70 ℳ% — Käse: Schweizen, Emmenthaler 90 — 95 ℳ, Baverischer 70 — 75 ℳ, do. Ost⸗ und West⸗ preußischer, Ia. 70 — 75 ℳ, do. II a. 60 — 65 ℳ, Holländern 90 — 95 ℳ, Limburger 42 — 45 ℳ, Quadratmagerkäse 12 — 25 ℳ — Schmalz: Prima Western 17 % Ta. 40,00 ℳ, reines, in Deutsch⸗ land raffinirt 44,00 — 47,00 ℳ, Berliner Bratenschmalz 47,00 — 50,00 ℳ Fett, in Amerika raffinirt 39,00 ℳ, in Deutschland raffinirt 42,00 — 45,00 ℳ — Tendenz: Butter: Bei ruhigem Geschäft blieben Preise unverändert. — Schmalz: Preise unverändert bei leb⸗ haftem Geschäft, namentlich für spätere Termine.
— Dem amtlichen Nachweis über den Verkehr auf den König⸗ lich württembergischen Staats⸗Eisenbahnen im Monat Mai d. J. zufolge betrugen die Einnahmen aus dem Personenverkehr 1 185 376 ℳ, aus dem Güterverkehr 1 789 732 ℳ, in Summa also 2 975 108 ℳ, d. i. 149 373 ℳ mehr als im Mai vorigen Jahres. Die Einnahmen vom 1. April bis Ende Mai 1890 beziffern sich auf 5 694 274 ℳ, gegen das Vorjahr mehr 238 599 ℳ
— In ihrem vom 6. Juni datirten Wochenbericht meldet die „New⸗Yorker Hdls.⸗Ztg.”: Das Geschäft am Waaren⸗ und Produktenmarkt, wenn auch im Allgemeinen ruhig, kann für diese Jahreszeit als zufriedenstellend bezeichnet werden, um so mehr, als die Ungewißheit, die noch immer in Bezug auf die Silber⸗ wie Tarif⸗ Bill herrscht, einer freien Spekulation im Wege steht. Die Einzel⸗ heiten des Verkehrs betreffend, so ist zwar Baumwolle nicht unbe⸗ deutend zurückgegangen, der Preisstand ist aber immer noch ein hoher
und dürfte auch so bleiben, da die Vorräthe der alten Ernte bei einer einigermaßen guten Nachfrage sich als unzureichend erweisen dürften. Die Transaktionen in Terminen waren an einigen Tagen ziemlich umfang⸗ reich, die in effektiver Waare aber mäßig. Das Geschäft in Brot⸗ stoffen bot wenig Interesse, und die Preise haben sich im Ganzen wenig verändert. Der Export der meisten Artikel hat nachgelassen, nur in Mais und Hafer bleibt derselbe zufriedenstellend. Am Kaffeemarkt haben Brasilsorten eine kräftige Haltung beibehalten, die bei Terminen auf die günstige statistische Position, d. i. auf eine Verringerung der sichtbaren Vor⸗ räthe und bei effektiver Waare auf eine bessere Bedarfs⸗ nachfrage zurückzuführen ist. Auch milde Sorten standen in gutem Begehr zu festen Preisen. Metalle betreffend, so hat sich für Eisen eine bessere Kauflust gezeigt, Preise sind aber niedrig geblieben. Kupfer, bei schwachem Angebot, sehr fest, Zink höher und Zinn nach einem anfänglichen Rückgang fest schließend Von Pro⸗ visionen haben Schweinefleisch⸗Produkte in Folge großer Schweinezufuhren einen nicht unbedeutenden Rückgang erfahren, Rindfleisch ist dagegen unverändert geblieben. Das Geschäft in allen Artikeln war nur mäßigen Umfangs, doch hat sich der Export auf durchschnittlicher Höhe gehalten. Raff. Petroleum bei mäßiger Exportnachfrage etwas niedriger. Pipe line Certificates ohne Speku⸗ lationslust und langsam zurückweichend 88 ½ C. am Schluß. Von Schiffsbedürfnissen ist Terpentinöl bei schwacher Nachfrage in weichender Tendenz geblieben, dagegen war Harz sehr fest und fand namentlich in den mittleren und geringen Sorten guten Absatz. Für Wolle zeigte sich weiter rege Kauflust, wodurch Inhaber sehr fest geworden sind, einen Aufschlag konnten dieselben aber nicht erzielen. Auch Rohzucker blieb in sehr fester Tendenz und sind Preise von 1/⅛6 — ⁄16 Cts. höher gegangen; raffinirte Zucker in guter Nachfrage und ebenfalls steigend. Das Geschäft in einheimischen und fremden Manufakturwaaren ist sehr ruhig verlaufen. Der Frachtenmarkt war leblos bei meistens niedrigeren Raten. Der Import fremder Webstoffe betrug für die am 5. Juni beendete Woche 1 841 674 Doll. gegen 1 922 300 Doll, in der Vorwoche und 1 519 984 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.
Frankfurt a. M., 19. Juni. (Getreidemarktbericht von Joseph Strauß.) Auf den Wochenmärkten herrscht immer⸗ fort für Weizen die gleiche Lage. Die Landwirthe beschränken ihre Angebote, die Müller bleiben in der nämlichen Reserve und die Preise auf dem Lande sind behauptet. Ab unserer Umgegend 216/10 — 8/⁄10 ℳ, frei hier 22 ℳ, kurhessischer und norddeutscher 21 ¼ — ½ ℳ, russische Sorten 21 ¾ —- 22 ¼ ℳ — Roggen, Bestände auf dem Lande erschöpft, für russische Sorten sind Course befestigt, und die Geschäfte haben eine gewisse Lebhaftigkeit angenommen, 16—158 ⁄10 ℳ — Gerste in Brauerwaare kamen uns Abschlüsse nicht zu Ohren, russische Futtergerste 13 ¾4 — 14 ½ ℳ — Hafer hat sich von seiner im Wochen⸗ laufe eingetretenen Preisabschwächung nicht erholt, die Notiz 17— 18 ½ ℳ je nach Qualität bleibt. — In Mais (mixed) vermochte sich der Preis Angesichts der fortgesetzt großen Ankünfte und trotzdem sich noch kein nennenswerthes Lager ansammelte, nicht zu behaupten und erfuhr eine Abschwächung von ca. 20 ₰, letzter Cours 11,10 ℳ, ein erstes hiesiges Haus bleibt anhaltend Verkäufer. — Roggen⸗ kleie 9 — ½ ℳ, Weizenkleie 8 — ½ ℳ, äußerst schwaches Geschäft, Preis⸗ tendenz lustlos. — Spelzspreu (Ersatz für Roggenstroh) stark weichend 2 ℳ, zu diesem Cours besteht die beträchtlichste Gewinn⸗Marge für den Käufer. — Raps, ungarischer per August⸗September 26 ½ — 27 ℳ, von notableren Geschäftsabschlüssen wurde bisher nichts bekannt In Weizenmehl hat die vorwöchentliche matte Tendenz angehalten, Händler und erste Bäckereien als Käufer sehr zurückhaltend, das vorhandene Angebot schwer unterzubringen. Ungünstige Witterung, widrige Zufälle verschiedener Art können den Stand der Dinge leicht andern und werden dann eine Erholung der Preise zur Folge haben, die um so stärker sein wird, als dann die Kaufordres von allen Seiten zuströmen werden. Roggenmehlpreise stramm, die Berliner Börse stimulirt, wir lassen ab Magdeburg Nr. 0 24 ℳ, Nr. 0/1 22,20 ℳ, Nr. 1 20 ½ ℳ — Unsere benach⸗ barten Handelsmühlen fordern: hiesiges Weizenmehl Nr. 0 33 ½ — 34 ℳ, Nr. 1 31 ¼ — 32 ¾ ℳ, Nr. 2 27 ½ — 28 ½ ℳ. Nr. 3 25 ¾ — 27 ¼ ℳ, Nr. 4 22 ½ — 23 ½ ℳ, Nr. 5 18 — 19 ℳ — Milchbrot⸗ und Brotmehl im Verbande 59 — 62 ℳ — Norddeutsche und westfälische Weizen⸗ mehle Nr. 00 28 — 29 ℳ. — Roggenmehl loko hier Nr. 0 27 — ½ ℳ, Nr. 0/1 25 — ½ ℳ, Nr. 1 23 ½ — 24 ½ ℳ (Obige Preise verstehen sich per 100 kg ab hier, häufig jedoch auch loko aus⸗ wärtiger Stationen.)
Leipzig, 20. Juni. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juni 4,17 ½ ℳ, pr.
11“
Juli 4,17 ½ ℳ, pr. August 4,17 ½ ℳ, pr. September 4,17 ½ ℳ, pr. Oktober 4,17 ½ ℳ, pr. November 4,17 ½ ℳ, pr. Dezember 4,17 ½ ℳ, pr. Januar 4,15 ℳ, pr. Februar 4,15 ℳ, pr. März 4,12 ½ ℳ, pr. April 4,12 ½ ℳ, pr. Mai 4,12 ½ ℳ, Umsatz 120 000 kg. Kaum behauptet. b Lübeck, 20. Juni. (W T. B.) Wollmarkt. Die Zufuhr betrug 4500 Centner. Preisrückgang 6 —8 ℳ per Centner, Kluft⸗
wollen 105 — 115 ℳ, Mittelwollen 115 — 120 ℳ, feine 120 — 138 ℳ
Käufer waren Fabrikanten aus Hamburg, Neumünster, Süddeutschland und dem Norden. Wäsche gut. Tendenz flott.
Wien, 21. Juni. (W. T. B.) Bei den theils im Staats⸗ betriebe, tbeils im Betriebe der anschließenden Hauptbahnen gestan⸗ denen, 298 km langen Lokalbahnen der österreichischen Lokal⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft betrugen die provisorisch er⸗ mittelten Einnahmen für den Monat Mai 1890 113 529 Fl., und für die Zeit vom 1. Januar bis Ende Mai 1890 602 941 Fl. Im Vorjahre betrugen die definitiven Einnahmen bei einer Betriebslänge von 234 km im Mai 87 188 Fl. und für die Zeit vom 1. Januar bis Ende Mai 1889 466 463 Fl. 8
London, 20. Juni. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen ladung angeboten.
Manchester, 20. Juni. (W. T. B.) 12r Water Taylor 7 ¾ 30r Water Taylor 9 ½, 20r Water Leigh 8 ½, 30r Water Clayton 9 ⅞, 32r Mock Brooke 9 ½, 40r Mavoll 9 %, 40r Medio Wilkinson 11 32r Warpcops Lees 8 ⅛, 36r Warpcops Rowland 9 ⅜kS, 40r Doubl. Weston 10 ¼, 60r Double courante Qualität 13 ⅜, 32“ 116 vpds 16 ✕ 1 grey Printers aus 321/46r 180. Stetig.
Glasgow, 20. Juni. (W. T. B.) Die Vorräthe vo Roheisen in den Stores belaufen sich auf 722 811 Ton gegen 1 026 946 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betrieb efindlichen Hochöfen beträgt 83 gegen 83 im vorigen Jahre.
(F) Kopenhagen, 18. Juni. Der gestern hier abgehaltene Wollmarkt zeigte wieder, in wie hohem Grade die Züchtung de Wollschafes in Dänemark abnimmt. Während die Wollzufuhren im Jahre 1870 noch 131 000 Pfund betrugen, waren gestern nur noch ca. 25 000 Pfund gegen ca. 28 000 Pfund im Vorjahr zugeführt Einige inländische Fabrikanten waren am Platze, ausländische Fabri kanten sind wegen der geringen Zufuhren schon seit mehreren Jahren fortgeblieben. Die Wäschen der meisten Posten waren nur dürftig Für Merinowolle wurden 125 — 142 Oere nach Qualität und Wäsch und für gemischte Wolle 115 — 125 Oere per Pfund bezahlt. Diese Preise waren etwas geringer als im vorigen Jahre 8
New⸗York, 20. Juni. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 3000 Ballen Ausfuhr nach Großbritannien 7000 Ballen, Ausfuhr nach dem Kon tinent — Ballen. Vorrath 147 000 Ballen. 8
Submissionen im Auslande.
Spanien.
1) 18. August, 1 Uhr Nm.: Direccion general de obras püblicas, Madrid. Konzession zum Betriebe einer Dampfbahn von dem Sardinero nach Santander. Kaution 21 777 Peseten = 5 % des Voranschlages.
2) 5. Juli: Ayuntamiento (Stadtverwaltung) zu Jaen. Ein richtung der elektrischen Beleuchtung daselbst vermittelst 300 Lampen à 16 Kerzen. Kaution 500 Peseten.
3) 28. August: Ministerio de Ultramar, Madrid. Einrichtung eines Telephonnetzes in Cienfuegos auf Cuba. Kaution 400 Pesos.
Näheres in spanischer Sprache beim „Reichs⸗Anzeiger.“ 8
Verkehrs⸗Anstalten.
Hamburg, 20. Juni. (W. T. B.) Der Sch „Normania“ der Hamburg⸗Amerikanischen fanrt⸗Aktiengesellschaft ist heute 2 Uhr Mittags Heimreise von Southampton abgegangen.
— 21. Juni. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „August Victoria“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packelfahrt Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern 11 Uhr Nachts in New⸗York eingetroffen.
London, 20. Junt. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfe Pembroke Castle ist gestern auf der Ausreise in Capetown angekommen. — Der Cast le⸗-Dampfer „Norham Castle“ ist am Mittwoch von Dartmouth auf der Ausreise abgegangen. — Der Union⸗Dampfer „Dane“ ist heute von Southampton auf der Ausreise abgegangen.
elldar pfer Packet
auf de
8s
. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. .Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch
6. Berufs⸗Genossenschaften. b .Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken
.Verschiedene Bekanntmachungen.
2) des Dienstknechtssohnes Johann Friedrich Wil⸗
1) Steckbriehee und Untersuchungs⸗Sachen.
[17939] Steckbrief. 8 Gegen den nicht näher zu beschreibenden Kutscher und Landwehrmann I. Aufgebots Gustav Gensicke, am 17. Februar 1858 in Seddin geboren, zuletzt hier, Schockstraße 5 bei Werth wohnhaft gewesen, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungs⸗ haft wegen wissentlichen Meineides verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichts⸗Gefängniß zu Potsdam abzuliefern. Potsdam, den 14. Juni 1890. s Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte. 8
[17938] Steckbrief.
Der im untenstehenden Signalement näher be⸗ zeichnete Jäger Höfli des Brandenburgischen Jäger⸗ Bataillons Nr. 3 hat sich am 16. d. Mts., Nach⸗ mittags, aus seiner Garnison Lübben (Lausitz) heim⸗ lich entfernt und ist bis jetzt noch nicht hierher zurückgekehrt. Es liegt daher gegen denselben der Verdacht der Fahnenflucht vor. Sämmtliche Militär⸗ und Civilbehörden werden ersucht, auf den gen. Höfli zu fahnden und ihn im Betretungsfalle festnehmen und an die nächste Militärbehörde zum Weitertransport abliefern zu wollen. hc.2.s
Lübben, den 19. Juni 1890.
Königliches Kommando des Brandenburgischen Jäger⸗Bataillons Nr. 3. Signalement.
Der Jäger Friedrich Wilhelm Georg Höfli des Brandenburgischen Jäger⸗Bataillons Nr. 3, evange⸗ lischer Religion, von Beruf unvorschriftsmäßig gelernter Jäger, 20 Jahre alt, 1,685 groß, von untersetzter Statur, hat blondes Haar, blonde Augenbrauen, keinen Bart, Kinn, Nase und Mund gewöhnlich, hohe Stirn, blasse Gesichtsfarbe, läng⸗ liches Gesicht, blaue Augen. 8 .
Derselbe ist bekleidet mit Waffenrock, Tuchhose, Feenctte ohne Kokarde, Dienststiefeln und Hals⸗
inde.
[17940] s Mein unterm 9. April 1888 bezüglich 1) des Pferdeknechts Karl August Vogel aus
Jeschkendorf, 9
helm Müller aus Ober⸗Kunitz,
3) des Schmiedssohnes Karl Rösner aus Rosenau,
4) des Karl Ernst Heinrich Vogel aus Ovas,
5) des Schuhmacherssohnes Rudolph Hugo Gutsche aus Berndorf,
6) des Viehpächterssohnes Hermann Gierschner aus Merschwitz,
7) des Pferdeknechtssohnes Johann Ernst Winkler aus Pirl,
9) hie Karl Heinrich Kassner aus Romnitz.
9) des Dienstknechtssohnes Gustav Hermann Adler aus Neudorf,
10) des Schneiders Karl Otto Adolf Ludewig aus Groß⸗Wandriß,
erlassenes Strafvollstreckungsersuchen wird hier⸗ durch erneuert. M. 142/87.
Liegnitz, den 14. Juni 1890.
Der Königliche Erste Staatsanwalt
Ernst Hermann
Gustav
[17959] 1¹
In der Strafsache gegen
1) den Adolph Markus Kappenmacher von Mernes, geboren daselbst am 23. März 18s67,
2) Karl Schneeweis von Orb, geboren daselbst am 21. Mai 1867, 1
3) Christian Schlagmann von Birstein, geboren daselbst am 1. April 1869,
4) den Johann Peter Michael Reitz von Flörs⸗ bach, geboren daselbst am 14. Juli 1869,
5) den Friedrich Volz von Gelnhausen, geboren daselbst am 26. September 1569, 1
6) Joseph Pfeifer von Orb, geboren daselbst am 26. September 1869, 88.
7) Philipp Schneeweis von Orb, geboren daselbst am 160. April 1869,
8) Johann Anton Schreiber von Orb, geboren daselbst am 20. Juni 1869.
9) Heinrich Schultheis von Schlierbach, geboren daselbst am 16. März 1869, 18
wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist durch Be⸗ schluß Kgl. Landgerichts, Strafkammer hier, vom 14. d. M. auf Grund des §. 480 bezw. 326 der Strafprozeßordnung und §. 140 des Strafgesetz⸗ buchs das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ mögen der Angeklagten zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt worden,
was hiermit in Gemäßheit des §. 326 Abs. 1 der [18139]
Strafprozeßordnung veröffentlicht wird. Hananu, den 17. Juni 1890. Der Erste Staatsanwalt
[17941]) K. Staatsanwaltschaft Tübingen.
Die wegen Verletzung der Wehrpflicht am 21. März 1888 verfügte Beschlagnahme des Vermögens des am 22. November 1865 geborenen Bäckers Jo⸗ hannes Vögtle von Metzingen, O.⸗A. Urach, ist durch Beschluß der hiesigen Strafkammer vom 10. Juni 1890 wieder aufgehoben worden.
Den 17. Juni 1890. . mammusmmeümnmnmmnnnmnmnmnmnnEÜüönmm——ym‧ł/—˖ꝑy—:
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
[18003]
In Sachen der Firma M. Fürstenheim in Han⸗ nover, Gläubigerin, gegen den Schuhmachermeister 8 Sebastian in Schöppenstedt, Schuldner, wegen
ypothekzinsen, wird, nachdem auf Antrag der Gläu⸗ bigerin die Beschlagnahme folgender, dem Schuldner gehörigen Grundstücke:
a. des Wohnhauses No ass. 111 zu Schöppen⸗ stedt — Hof⸗ und Baustelle Nr. 273 zu 1 a 80 qm nebst dem Planstücke Nr. 412 der Karte „über der Bruchwiese“ zu 17 a
30 qm und einer Holztheilung, b. des Planstücks Nr. 1080 „über dem Pfingst⸗
grase“ zu 79 a 40 qm,
zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 16. Juni 1890 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 16. Juni 1890 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf ienstag, den 30. September 1890, Mor⸗ ens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Schöppenstedt angesetzt, in welchem die Hypothek⸗ gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben
Schöppenstedt, den 18. Juni 1890. s
Herzogliches Amtsgeri cht. Stünkel.
In Sachen des Partikuliers Louis Bergmann zu Braunschweig, Klägers, wider den Gastwirth Fritz Ehlers zu Steterburg, Beklagten, wegen Zinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlag⸗ nahme des dem Beklagten gehörigen sub No. ass. 5 zu Steterburg belegenen Brinksitzerwesens nebst Schmiede zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 17. Juni cr. verfügt, auch die Ein⸗ tragung dieses Beschlusses im Grundbuche an dem⸗ selben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteige⸗ rung auf den 27. September 1890, Nachmit⸗ mittags 3 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Wolfenbüttel in der Sander'schen Gastwirthschaft zu Steterburg angesetzt, in welchem die Hypotbek⸗ gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Wolfenbüttel, den 18 Juni 1890.
Herzogliches Amtsgerich 9 Behrens. 5 [18140]
In Sachen der Firma Carl Oden in Braun⸗ schweig, vertreten durch den Rechtsanwalt Huch hie-⸗ selbst, Klägerin, wider den Kaufmann G. Gold⸗ schmidt hieselbst, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Be⸗ schlagnahme des dem Beklagten gehörigen Grund⸗ stücks, als:
des sub No. ass. 1096 hieselbst belegenen
Wohnhauses nebst Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 13. Juni 1890 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 13. Juni 1890 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 27. September d. Is., Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Wolfen⸗ büttel angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Wolfenbüttel, den 14. Juni 1890.
Herzogliches Amtsgericht Behrens.
Bekanntmachung.ʒ
In Sachen der Aktienzuckerfabrik Holzminden, Klägerin, gegen den Halbmeier Heinrich Siemann in Braak, Beklagten, wegen Forderung, in specie den Zwangsverkauf der Grundstücke des Beklagten