1890 / 151 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Jun 1890 18:00:01 GMT) scan diff

5 Sttue 2 8

18104] Speditions⸗ und Elbschifffahrts⸗Comtoir Actien⸗Gesellschaft zu Schönebeck vorm. C. Fritsche.

Bei der heute in Gegenwart des Herrn Notar Reinecke stattgefundenen Verloosung unserer 4 proz. mit 5 % Zuschlag rückzahlbaren Partial⸗Obligatio⸗

nen wurden folgende Nummern gezogen: Litt. A. über 1000.— Nr. 46 89 111 183

239 289.

Litt. B. über 500.— Nr. 390 423 464 465

595 636 710.

Diese Stücke werden vom 2. Januar 1891 ab an der Gesellschaftskasse zu Schönebeck, sowie bei den Bankhäusern Dingel & Co. in Magdeburg und A. Spiegelberg in Hannover ausgezahlt.

Rückständig und zahlbar per 2. Januar 1890 ist noch Litt. A. über 1000. Nr. 1722.

Schönebeck, den 16. Juni 1890. Büsses

Der Vorstand. 8s Wanckel.

[18642]

Zwickau-Bberhohndorfer

Steinkohlenbau-Verein.

Bei der am heutigen Tage vorgenommenen notariellen Ausloosung unserer Anleihescheine sind folgende Nummern zur Rückzahlung gezogen worden:

a. von der ersten Anleihe vom Jahre 1863 (roth) die Nummern 120 242 398 417 466 499 521 546 605 626 694 861 939 947 960 999, 3

b. von der zweiten Anleihe vom Jahre 1868 (grün) die Nummern: 5 117 142 185 194 254 258 305 307 421 428 535 536 561 566 610 639 647 692 713 742 767 798 865 866 869 932 946 1016 1053 1161 1225 1243 1261 1298 1312 1317 1326 1362 1389 1441 1443 1456 1483 1487,

c. von der dritten Anleihe vom Jahre 1877 (grau) die Nummern: 79 96 144 156 208 352 457 466 478 486 500 531 539 543 565 737 751 758 769 790 836 879 935 960.

Die Kapitalbeträge der ausgeloosten Stücke können vom 31. Dezember a. c. ab an unserer Kasse zu Oberhohndorf gegen Rückgabe der Schuldscheine, Zinsleisten und der noch nicht fälligen Zinsscheine erhoben werden und erlischt mit diesem Tage deren weitere Verzinsung.

leichzeitig wird zur Verhütung weiterer Zins⸗

verluste bekannt gemacht, daß von den früher aus⸗

geloosten und zahlbar gewesenen Schuldscheinen,

deren Verzinsung aufgehört hat, folgende Nummern: der I. Anleihe (roth)

458 761, I1L15

der II. Anleihe (grünh)

435 845 951 969 1024 1148, 11“ der III. Anleihe (grau)

54 206

noch nicht zur Auszahlung vorgezeigt worden sind.

In wird gemäß §. 10 des Gesetzes vom 6. März 1879 bekannt gemacht, daß hinsichtlich des Schuldscheines Nr. 1148 der Anleihe Serie II. vom Jahre 1868 das Aufgebotsverfahren beim Königl. Amtsgerichte Zwickau anhängig gemacht ist.

Zwickau, den 19. Juni 1890. Das Direktorium. A. E. Schmidt. M. Kretzschmar.

88 9

[18712] Schweinfurter vorm. Heidelberger Ultramarinfabrik.

„Wir beehren uns die Herren Aktionäre zu einer am Sonnabend, den 12. Juli d. J., Vormit⸗ tags 10 Uhr, im Fabriklokal dabier stattfinden⸗ den außerordentlichen Generalversammlung ergebenst einzuladen. Tagesordnung:

1) Vorlage eines Fusions⸗Vertrages mit der Aktiengesellschaft Vereinigte Ultramarin⸗ fabriken vormals Leverkus, Zeltner & Con⸗ sorten in Nürnberg und Beschlußfassung darüber.

Eventuell Auflösung unserer Gesellschaft durch Vereinigung mit der Aktiengesellschaft Ver⸗ einigte Ulrramarinfabriken vormals Leverkus, Zeltner & Consorten in Nürnberg und eventuell

Wahl von Liquidatoren. Oberndorf⸗Schweinfurt a./ M., 23. Juni 1890.

Der Aufsichtsrath.

Geh. Hofrath Prof. Dr. R. Fresenius, Vorsitzender.

1187111 Braunschweigische Maschinenbau⸗Anstalt.

Die Herren Aktionäre der Braunschweigischen

Maschinenbau⸗Anstalt werden hierdurch zur Theil⸗

vahme an der auf Donnerstag, den 10. Juli

h Morgens 11 ½ Uhr, in der hiesigen Restauration des Staatsbahnhofes anberaumten zwanzigsten ordentlichen Generalversammlung eingeladen.

Tagesorduung:

) Vorlegung und Berathung der Bilanz und Gewinn⸗ und Verlust⸗Rechnung sowie des Geschäftsberichtes für das Rechnungsjahr vom 1. April 1889 bis 31. März 1890 und Beschlußfassung über die in den Vorlagen insbesondere Verlänge⸗ rung einer Kreditgarantie für eine Zuckerfabrik.

2) Ertheilung der Decharge. 3 .

3) Neuwahl zum Aufsichtsrathe.

4) Wahl zweier Rechnungs⸗Revisoren.

Eintrittskarten und Stimmzettel werden am 8. und 9. Juli d. J. während der Geschäftsstunden auf dem Comptoir der Gesellschaft,

oder bei dem Herrn C. L. Seeliger, Wolfenbüttel,

oder den Herren Ephraim Meyer & Sohn,

Hannover, gegen Vorzeigung der zur Vertretung bestimmten Aktien, bezw. bezüglichen Depotscheine und, soweit es sich um eine Stellvertretung handelt, unter Berück⸗ sichtigung der im §. 11 des Statuts enthaltenen Bestimmung ausgehändigt.

„Der Geschäftsbericht kann vom 3. Juli d. J. an bei den Herren Carl Uhl & Co. hierselbst, sowie den oben genannten Bankhäusern und auf unserm Comptoir in Empfang genommen werden.

Braunschweig, den 23. Juni 1890.

Die Direktion. L2. Brandt. Teichs.

[163731

Vereinigungsgesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier. Aufforderung an die Herren Aktionäre zur Uebernahme von 1421 Stück neu auszugebenden Aktien 1200 Mark.

Laut Beschluß der Generalversammlung vom 18./4. 1890 soll zur Deckung des Kaufpreises für das Aktivvermögen der Aachen⸗Höngener Bergwerksaktiengesellschaft, insbesondere der Grube Maria, das Grundkapital der Vereinigungsgesellschaft, welches zur Zeit aus 8 411 200 ℳ, eingetheilt in 14 852 Aktien von 600 jede besteht, und 2574 Aktien à 1200 = 3 088 800 ℳ, also auf 12 Millionen Mark erhöht werden. Außerdem sollen zu demselben Zwecke Obligationen im Betrage von 3 ½ Millionen Mark neu ausgegeben werden. 3.

Der Betrieb der Grube Maria war in Folge des Pachtvertrages vom 13. April 1887 bereits am 1. Juni desselben Jahres auf die Vereinigungsgesellschaft übergegangen; es gelang letzterer in Folge einer besonderen Uebereinkunft, das Vorkaufsrecht, welches nach dem Vertrage erst vom 1. Januar 1891 ab hätte ausgeübt werden können, schon jetzt auszuüben. 1““

Die bei Abschluß des Pachtvertrages gehegte Ueberzeugung, daß die Grube Maria, trotz der früheren ungünstigen Resultate, mit der Zeit gute Erträgnisse liefern werde, ist durch die bei dem fast dreijährigen Betriebe gemachten Erfahrungen und die in den ersten Jahren aufgewandten Zubußen durch⸗ aus nicht geändert worden. Hierfür sprechen am besten die Brutto⸗Ueberschüsse, welche der Betrieb der Grube Maria seit Uebernahme durch die Vereinigungsgesellschaft ergeben hat, wobei zu bemerken ist, daß in den nachfolgenden Zahlen weder die an die Aachen⸗Höngener Bergwerksaktiengesellschaft zu zahlende Pacht, noch Abschreibungen berücksichtigt sind.

Es hat betragen:

SG gnr ianh 8891 Zeitraum

e““ 1. an

die Förderung der Ueberschuß Monate t

““ 12 288 948 163 516 84

1888 e“ 12 255 350 16 4599 35

1889 Ende April 1890 . . 10 237 630 273 681 48

Hieraus geht hervor, daß die ersten 10 Monatte des laufenden Geschäftsjahres bei einer Minderförderung von 17 720 t gegen die des ganzen Geschäftsjahres 1888/89 und bei einer solchen von 51 318 t gegen die des Jahres 1887/88 schon einen Mehrgewinn von ca. 257 220 ℳ, resp. 110 157 ℳ, ergeben haben. Dieser Ueberschuß ist bei einem Durchschnittspreise des Gesammt⸗ abganges von nur 6,79 pro Tonne erzielt worden; letzterer erscheint bei der jetzigen Lage der Kohlen⸗ industrie sehr niedrig, erklärt sich aber dadurch, daß bereits vor Ausbruch des Arbeiterausstandes die ganze Förderung der Grube Maria und zwar ein Theil bis Ende 1889, der größte Theil der Produktion aber noch bis Ende März 1890 vertraglich verschlossen war, und daß erst jetzt, bezw. in den nächsten Quartalen die zu sehr hohen Preisen gegen Ende 1889, bezw. Schluß des I. Quartals 1890 abge⸗ schlossenen Lieferungsverträge zur Geltung kommen.

Bei Beurtheilung der Rentabilität der Grube Maria darf aber nur ein Durchschnittspreis des Gesammtabganges zu Grunde gelegt werden, der auch in schlechten Zeiten erreicht wird; als solcher kann der erzielte Durchschnittspreis von 6,79 pro Tonne mit Ruhe angenommen werden, da im Allgemeinen Sebe Febref hen Lage des hiesigen Steinkohlenreviers selbst auf einen höheren Satz gerechnet werden darf.

Auch muß hinsichtlich der Sachlage berücksichtigt werden, daß die jetzt mehr und mehr ab⸗ nehmenden, umfangreichen Arbeiten in den Förder⸗ und Wasserhaltungsschächten, die Herstellung der Wetterstrecken ꝛc. die Vergrößerung der Maschinen⸗ und Kesselanlagen der Grube Maria sehr erhebliche Kosten verursacht und außerdem einen Theil der zeitweise ohnedies ganz unzureichenden Belegschaft in Anspruch genommen und somit der Kohlengewinnung entzogen haben. Für das nächste Geschäftsjahr kann also selbst ohne Verstärkung der Belegschaft mit Gewißheit auf eine höhere Förderung gerechnet werden.

Die alten Gruben der Vereinigungsgesellschaft, d. h. diejenigen Gruben, welche die Gesellschaft bis jetzt ausgebeutet hat, haben folgende Resultate ergeben:

Vom 1. Juli 1887 bis 30. Juni 1888

Grubenüberschüsse Durchschnitts⸗ (ohne Berücksichtigung der preis des Gesammt⸗

Abschreibungen) H 894 274 76 6,77 pro Tonne

566 740 1 048 104 29 6,86 . 1889 April 1890 10 501 280 1 194 715 25 7,60 1 Hierbei ist zu bemerken, daß in den ersten 10 Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein Mehruͤberschuß von ca. 300 440 gegen den des ganzen Geschäftsjahres 1887/88 146 611 815 3 2 1888/89 Bezüglich der Verträge sind die Verhältnisse annähernd dieselben gewesen, wie bei

ö““ 1A““

Förderung Monate t

543 610

Zeitraum

1. Juli 1887 bis 30. Juni 1888 12 59 1888 „8336.18. 12

erzielt worden ist. Grube Maria.

4 Die pro Tonne der Förderung in dem für die Kohlenindustrie anerkannt höchst ungünstigen Jahre 1887/88 für Mager⸗ und Flammkohlen erzielte Einnahme von 6,77 pro Tonne zeigt aber auf das Evidenteste, daß der angenommene Satz von 6,79 pro Tonne für die beliebten Fett⸗ und Halbfett⸗ kohlen der Grube Maria auch in ganz ungünstigen Jahren erzielt werden muß.

Seit dem Geschästsjahre 1882/83 bis zum Geschäftsjahre 1886/87, also in einer für die Kohlen⸗ industrie äußerst ungünstigen Zeit, hat die Vereinigungsgesellschaft aus dem Erträgnisse ihres bisherigen Grubenbesitzes eine Dividende von 4 % an ihre Aktionäre vertheilt; auch in den folgenden Geschäftsjahren hat sie annähernd die nämlichen Gewinnresultate aus dem Betriebe ihrer Gruben erzielt; dieselben konnten aber nur zum kleineren Theile, nämlich mit 1 ¾, resp. 1 ½ % den Aktionären zufließen, weil die Ver⸗ pflichtungen, welche der Pachtvertrag auferlegte und die Nothwendigkeit, die Grube Maria in besseren Stand zu setzen, die liquiden Geldmittel absorbirten. Da nunmehr der zu zahlende Kauspreis geringere Lasten auferlegt, namentlich sobald die in Aussicht genommene Conversion der hochverzinslichen Aachen⸗ Obligationen durchgeführt sein wird, als der bisherige Pachtvertrag, und da andererseits die

ompletirung und Einrichtung der Grube zum großen Theil bewirkt ist, so dürfen wir mit Recht erwarten, daß in Zukunft die Erträgnisse der bisherigen Gruben der Vereinigungsgesellschaft durch die Grube Maria nicht geschmälert, sondern vermehrt werden. Schon für das laufende Geschäftsjahr glauben wir eine die Erwartungen der Aktionäre befriedigende, den gewöhnlichen Zinsfuß übersteigende Dividende in Aussicht stellen zu können, obgleich, wie schon ausgeführt, die vielleicht vorübergehend hohen Preise in geringem Maße zur Geltung gekommen sind.

Von den zu emittirenden 2574 Stück neuen Aktien à 1200 ℳ, von welchen 1153 Stück in Ge⸗ mäßheit des mit der Aachen⸗Höngener Gesellschaft getroffenen Uebereinkommens an die Stammaktionäre der genannten Gesellschaft zufallen, stellen wir nun hiermit 1421 Stück unseren Herren Aktionären zum Pari⸗ Course mit der Maßgabe zur Verfügung, daß der Besitz von 11 Stück alter Aktien von 600 zum Be⸗ zuge von einer neuen Doppelaktie à 1200 berechtigt. 1

Anmeldungen haben spätestens bis zum 1. Juli 1890 an unserer Kasse in Kohlscheid unter Angabe der Nummern der betreffenden alten Aktien zu erfolgen. Die Aktien sind von diesem Tage ab dividendenberechtigt. Falls die Abnahme der Stücke vor dem 1. Juli d. J. er⸗ folgt, werden 4 % Zinsen vergütet, für spätere Zahlungen dagegen dem Falle sin Stücke aber bis zum 1. Oktober 1890 abzunehmen. 114“

Kohlscheid, den 1. Juni 1890. 1e“

I Die Direktion der Vereinigungs⸗Gesellschefft .

für Steinkohlenbau im Wurmrevier. ““ is.

[18643] Activa.

Braunkohlenabbau⸗Gesellschaft Friedensgrube.

Bilanz per 31. März 1890. Passiva.

189720,— 163083 64

72406 50] 97223 50 56984 68 20315 25 92925 28 6115 95 9983 30 2443177 7059 12 27941 45 12879 76 1250 60 31850 6507, 12831 90 903 05 67348 5 11750,— 934976 54 934976 54 Die für das Geschäftsjahr 1889/90 auf 32 per Aktie festgestellte Dividende wird gegen Ein⸗ lieferung des neunten Dividendenscheins bei der Werksverwaltung in Meuselwitz, dem Bankgeschäft Otto Lingke in Altenburg und der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt zu Leipzig baar ausgezahlt. Altenburg, am 20. Juni 1890. 11“ 1 Der A. SrShns 3

385500 23422 66

31424 ,87

854 40 928

536 30 640— 1080— 360010 14 67480 17

Amn Aktiemé6’1“

Grundbesitz⸗Conto . . . . .

Kohlenabbaurecht⸗Conto.. Neupoderschau.

do. Gebäude⸗Conto. Maschinen⸗Conto . Schacht⸗Conto ““ Inventarien⸗Conto .. Beamtenwohnungs⸗Conto....

Gebäude⸗Conto: Briquetfabrik Maschinen⸗Conto: do. b Eisenbahn⸗Conto: Neupoderschau

78 do. Ottoschacht

Schiff⸗ und Geschirr⸗Conto. Cerealien⸗Conto...

Briquetbestände

Kohlenvorräthe ““ . .““ Cassa⸗Conto. 11“ 1161A14142*“ 88Se4“*“ Ankaufs⸗Conto der Briqueifabrik am Kieferschacht

Per Aktien⸗Capital⸗Conto Reservefonds⸗Conto. Extrareserve f. Briquet⸗ obettk . Restkaufgelder f. Unter⸗ Itbische Hypotheken⸗Conto. Dividenden⸗Conto: 1886/87 1887/88 1888/89 Creditoren ... Netto⸗Gewinn.

8

8 8

* 2

2S

8

[18668]

Infolge Beschlusses der außererdentlichen General⸗ versammlung unserer Aktionäre vom 9. Juni cr. ist die Auflösung und Liquidation unserer Gesellschaft eingeleitet worden.

Wir fordern daher, gemäß Artikel 243 des Gesetzes vom 18. Juli 1884, betreffend die Kommandit⸗ gesellschaften auf Aktien und die Aktiengesellschaften, unsere Gläubiger auf, sich bei uns zu melden.

Schellmühl b. Danzig, 21. Juni 1890.

Danziger Cellulose Fabrik in Liquidation.

[18667]

Bei der diesjährigen Ausloosung der von uns übernommenen 5 % Schuldverschreibungen der Aktien⸗Bierbrauerei zum Bergkeller sind fol⸗ gende Nummern gezogen worden:

Von Litt. A. à 1500.—

Nr. 3 12 96 107.

Nr. 98 105 159 198 233 486 498

„Wir machen dies mit dem Bemerken bekannt, daß die Rückzahlung der ausgeloosten Schuldverschrei⸗ bungen am 31. Dezember ds. Jahres gegen Rückgabe der Schuldverschreibungen nebst Talons und den noch nicht fälligen Coupons im Comptoir unserer Brauerei in Radeberg, sowie bei der Filiale der Geraer Bank in Dresden erfolgt und daß an diesem Tage die Verzinsung der aus⸗ geloosten Stücke aufhört.

Gleichzeitig machen wir bekannt, daß von den in den früheren Jahren ausgeloosten Schuldverschrei⸗ bungen folgende Stücke bei uns zur Einlösung noch nicht präsentirt sind:

Litt. A. à 1500.— Nr. 104, Litt. B. à 300.— Nr. 174 und 434, rückzahlbar per 31. Dezember 1889.

Die am 1. Juli 1890 fällig werden Coupons dieser Anleihe werden vom genannten Tage ab eben⸗ falls bei unserer Kasse in Radeberg und bei der Filiale der Geraer Bank in Dresden eingelöst.

Dresden, den 19. Juni 1890.

Radeberger Exportbierbrauerei. Der Vorstand.

[18665]

Die Generalversammlung vom 15. März 1890 hat beschlossen, das Grundkapital unserer Gesellschaft Wum Nom. 100 000 durch Ausgabe von 100 neuen Aktien à 1000 mit Dividendenberechtigung vom 1. Juli 1890 ab zu erhöhen und den Inhabern der alten Aktien das Bezugsrecht zum Course von 112 % zu gewähren. 8

Auf Grund dieses Beschlusses bieten wir den Eigenthümern der alten Aktien die vorstehend be⸗ zeichneten 100 Stück neue Aktien zum Bezuge unter folgenden Bedingungen an:

1) Auf je 3000 Nom. alte Aktien kann eine neue Aktie erhoben werden.

2) Das Bezugsrecht ist bei Vermeidung des Ver⸗ lustes bis einschließlich den 27. Juni cr. an unserer Kasse auszuüben. Es sind hierzu die alten Aktien ohne Dividendenbogen mit drei gleich⸗ lautenden, zu vollziehenden Zeichenscheinen, welche an unserer Kasse in Empfang genommen werden können, zur Acbstempreenms i gefichen und gleichzeitig die Vollzahlung mit ℳ. 1000 sowie die Einzahlung des Agio von 12 Prozent mit 120 also zusammen 1120 für jede Aktie baar zu leisten. Andere als baare Zahlungen sind gemäß Art. 176 des Handelsgesetzbuchs unzulässig.

Die eingereichten alten Aktien werden nach der Abstempelung zurückgegeben.

3) Ueber die Einzahlungen werden einfache Quit⸗ tungen ausgestellt. Die Ausgabe der vollgezahlten Aktien erfolgt nach der Eintragung der durchgeführ⸗ ten Kapitalserhöhung in das Handelsregister.

Eisleben, den 20. Juni 1890. 8

Eisleber Bankverein Ulrich Zickert & Co.

Zickert. Schmidt.

[18648] 12 Zoologischer Garten für Aachen und Burtscheid. Bilanz pro 31. Dezember 1889. Activa. Immobilien⸗Conto . 80 720.50 Bauterrain⸗Conto 13 400.04 Garten GSonio 51 699.96 Bau⸗Conto incl. Neubauten⸗Conto. 115 874.— WW14““ 15 477.71 Uebernahme⸗ und Utensilien⸗Conti. 47 842.84 Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto. Debet. Unkosten und Abschreibungen 10 560.69 Credit. Pächte und Gutschriften 7 199.89 SS Bilanz⸗Conto 17143 360 80 8

Passiva. Actien⸗Capital-Conto . ... ypotheken⸗Conto . 120 000.— onto der Creditoren 18 375.85

328 375.85

190 000.—

Aachen, den 3. Juni 1890. Der Vorstand.

9) Verschiedene Bekanntmachungen.

118670 Bekanntmachung.

An unserer Volksschule sind zwei Lehrerstellen, mit welchen ein Einkommen von je 900 I ist, zum 1. Oktober d. Je. zu be⸗ etzen.

Geeignete Bewerber wollen sich unter Einreichun ihres Lebenslaufs und ihrer Zeugnisse schleunigst b uns melden.

Strasburg i. U., den 13. Juni 1890.

Der Magistrat. *

Berlin auch durch die Königliche

Zeichen partizipiren:

E1“

ierte Beilage

Anzeiger und Königlich Preußische

Berrlin, Dienstag, den 24. Juni

8

——

Der Inhalt dieser Beilage, in welcher die Bekanntmachungen aus den Handels⸗, Genossenschafts⸗, Zeichen⸗ und Muster⸗Registern, über Patente, Konkurse, Tarif⸗ und Fahrplan⸗Aenderungen der deutschen

Eisenbahnen enthalten sind, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel

Central⸗Handels⸗Re

Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Hsane, für

1 x;pedition des Anzeigers SW., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

Deutschen Reichs⸗ und Königlich

reußischen Staats⸗

gister für das Deutsche Reich. r. 1514)

Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. *

Abonnement beträgt 1 50 für das Vierteljahr. Einzelne Nummern kosten 20

₰.

Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 ₰.

Vom „Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich“ werden heut die Nru. 151 A. und

151 B. ausgegeben.

Entwickelung des Zeichenregisters iim ersten Vierteljahr 1890.

In den Monaten Januar, Februar und März 1890 wurden im Zeichenregister des „Deutschen Reichs⸗Anzeigers“ 311 Zeichen resp. Zeichengruppen von 269 Firmen ver⸗ öffentlicht (gegen 398 Zeichen von 303 Firmen in dem ersten Vierteljahr 1889 und 397 Zeichen

von 307 Firmen in demselben Zeitraum 1888). Es befanden sich unter der Gesammtzahl ddeer veröffentlichten Zeichen 38 (in Leipzig an⸗

gemeldete) Zeichen von 31 ausländischen Firmen

sgegen 62 Zeichen von 39 fremden Firmen

bezw. 95 Zeichen von 70 auswärtigen Firmen im gleichen Abschnitt der Jahre 188

3 und 1888).

Von den im ersten Vierteljahr 1890

veröffentlichten Zeichen ausländischer Firmen

ntfallen auf: * Zeichen Firmen 88 Großbritannien 1618 12 ö1.* eereinigte Staaten von Amerika. Oesterreich⸗Ungarn Eö11X1“ e11ö11X“ Spanien (Insel Cuba). bEbE.““

8* 9No O0? 9⸗o

Die im ersten Vierteljahr 1890 veröffent⸗ lichten 311 Zeichen wurden bei 98 Gerichts⸗ anmeldestätten eingetragen, die in nach⸗ stehender Reihenfolge an der Gesammtzahl der

eichen: Mannheim,

Zeichen: Besigheim, Zeichen: Braun⸗ Zeich schweig, eichen: Colmar i. Els.,

Zeichen: Hamburg, eichen: Berlin, eichen: Solingen,

Zeichen: Nürnberg, eichen: München,

1

ügar. Leipzig, b 8

2 2 2

eichen: Aachen, ichen: Bremen, : Stuttgart, Frankfurt a. M., 1 Altona, Augsburg, Düren,

eichen: Gotha, dichen. Iserlohn, eichen: Lahr, eichen: Magde⸗

burg, eichen: Offenbach,

4 Zeichen: 4 Zeichen: 4 Zeichen: eichen: Düsseldorf, 2 eichen: Elberfeld, 2 Zeichen: Radeberg, eichen: Köln, 2 8 Remscheid, eichen: Bergen, 2 Zei en: Saar⸗ brücken,

eichen: Breslau, 1 2 Zeichen: Waldkirch,

3 3 Zeichen: Chemnitz, 1 3 Zeichen: Franken⸗ 2 Zeichen: Walken⸗ ried,

18 thal, 3 Zeichen: Hannover, 2 Zeichen: Worms, je 1 Zeichen: Aalen, Bayreuth, Blankenese, Cannstadt, Celle, Dt. Krone, Diez, Dortmund, Eisenach, Emmerich, Erfurt, Flensburg, Frei⸗ burg i. B, Freiburg i. Schl., Gera, Goslar, Heilbronn, Höchst a. M., Hof, Homburg v. d. H., Karlshafen, Kassel, Kempten, Kiel, Koblenz, Königsee, Krefeld, Landsberg a. W., Langen⸗ burg, Lauenburg (Elbe), Lennep, Lobenstein, Lörrach, Lublinitz, Lübbecke, Mainz, Neheim, Neustadt a. Rbge., Perleberg, Posen, Pr. Stargard, Quedlinburg, Rees, Schwelm, Schwerte, Senftenberg, Shanghai, Sonderburg, tettin, Stolberg, Stralsund, Straßburg i. E., Tondern, Triberg, Villingen, Weißenfels, Wiesbaden, Würzburg, Ziegenhals. Auf die verschiedenen Industriezweige ntfallen von der Gesammtzahl der im ersten Vierteljahr 1890 veröffentlichten Zeichen:

93 Zeichen: Industrie der Nah⸗

8 rungs⸗ und Genußmittel;

57 Zeichen: Chemische Industrie;

43 Zeichen: Industrie der Metalle;

2 Zeichen: Textil⸗Industrie; 16 Zeichen: Industrie der Heiz⸗ und Leuctstosse, der Fette, Oele zc.; 14 Zeichen: Industrie der Steine und Erden;

11 Zeichen: Industrie der Maschi⸗

nen, Werkzeuge, Apparate ꝛc.;

11 Zeichen: Papier⸗, Leder⸗, Gummi⸗

ꝛc. Industrie;

10 Zeichen: Industrie der Holz⸗ unund Schnitzstoffe; 6 8n Industrie der Beklei⸗

ung und Reinigung;

Zeichen: Polygraphische Ge⸗

werbe. 19 Zeichen wurden für Waaren und Erzeug⸗ nisse angemeldet, welche mehreren Industrie⸗

zweigen angehbren.

eichen: Dresden, 2 Zeichen: Fürth, 2 Seen öppingen, 2 ¾ 2 2 2

„Im ersten Jahresviertel 1890 wurde ferner die Lös chung von 70 Zeichen, welche 65 Fir⸗ men L“ —: 76 Zeichen von 64 Firmen), veröffentlicht, und zwar:

Zeichen Firmen

rankfurt a. M. arlshafen Leipzig.. Lüdenscheid Plauen. 1 „Riatibor u“ je 1 Zeichen von 1 Firma wurde gelöscht in Altenburg, Augsburg, Brandenburg a. H., Bremen, Coburg, Geestemünde, Kempten, Lobenstein, Magdeburg, Münster, Solingen, Steinach, Straßburg i. E., Zeitz.

do bo tbo bo do bo 9Oon œ&o⸗800—- ebo bo bo bo bdo Oo OCUAÆ—

8

88

Entscheidungen dentscher Gerichtshöfe. (Nach den neuesten Zeitschriften und Sammlungen.)

1) Das Unfallversicherungsgesetz hat lediglich die Verhältnisse der Versicherten zu ihren Arbeitgebern geregelt. Daneben gilt §. 1 des Haftpflichtgesetzes für die durch den Eisenbahnbetrieb beschädigten, nicht bei der Eisenbahn angestellten Versicherten noch fort. Daber steht einem solchen neben dem Anspruch an die Berufsgenossenschaft, welcher ja nur in einem Prozentsatz des Lohnes besteht, der auf Ersatz des Schadens, soweit er durch jenen Anspruch nicht ge⸗ deckt wird, zu. U. VI. Civils. R.⸗G. v. 7. März 1889, Seuff. Archiv Bd. 45 S. 204.

2) In Handelssachen bedeutet die unterlassene Be⸗ antwortung eines Briefes die Nichtannahme des Antrages nach Art. 319 H.⸗G.⸗B. U. oberst. G.⸗H. v. 17. Dez. 1889 öst. Gerichtshalle 1890 S. 184.

3) Unwesentlich ist es für die Natur des Fix⸗ geschäftes, daß der Kaufschilling vom Kaufmann bei Gericht erlegt wurde. U. dess. G.⸗H. v. 17. Dez. 1889 a. a. O.

4) Der Protesterhebung Mangels Zahlung bedarf es bei einer domizilirten Tratte dem Acceptanten gegenüber auch dann nicht, wenn der Wechsel zur Verfallzeit girirt ist und vom Giraten dem Domi⸗ ziliaten zur Zahlung präsentirt wird, wenn Domiziliat und Aussteller identisch sind. U. dess. G.⸗H. v. 27. März 1890 a. a. O. S. 192.

5) Eine Forderung an den Gemeinschuldner betrifft die Konkursmasse nicht. In einem zur Zeit der Konkurseröffnung über dieselbe anbängigen Rechts⸗ streit wird daher das Verfahren nicht unterbrochen, wenn der Gläubiger keine Befriedigung aus dem zur Konkursmasse gehörenden Vermögen sucht und es unterläßt, seine Forderung zum Konkurs anzu⸗ melden. 1 U R.⸗G. v. 6. Dez. 1889, Jur. Ztschr. f. Els.⸗Loth. 1890 S. 193.

6) Durch die Konkurseröffnung wird der Gemein⸗ schuldner nicht absolut handlungs⸗ und prozeßunfähig. Die von ihm während des Konkurses vorgenommenen Handlungen, welche die Konkursmasse und die Kon⸗ kursgläubiger nicht berühren und ihre Wirkungen erst nach aufgehobenem Konkursverfahren gegen sein Vermögen äußern sollen, muß er gegen sich gelten lassen. Dass. Urtheil.

7) Die Bestimmung in Art. 184c u. 219 Abs. 2 H.⸗G.⸗B., wonach die Kommanditisten und Aktio⸗ näre gegenüber der ihnen obliegenden Einlagepflicht eine Aufrechnung nicht geltend machen können, gilt regelmäßig nur insoweit, als die Gesellschaft nicht das Recht der Aufrechnung ausdrücklich gestattet. Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn entweder über das Vermögen der Gesellschafter Konkurs er⸗ öffnet ist, oder durch die Aufrechnung die Gläubiger benachtheiligt werden.

8) Solange der Käufer dem säumigen Verkäufer nicht angezeigt hat, daß er statt Erfüllung Schadens⸗ ersatz fordere (Art. 355, 356 H.⸗G.⸗B.) kann der Verkäufer noch erfüllen und die Folgen des Vollzugs dadurch beseitigen. U. R.⸗G. v. 24. Mai 1889 a. a. O. S. 95.

9) Wenn ein Domizilwechsel dem Domiziliaten zur Zahlung vorgezeigt wurde und dieser erklärt hat, daß der Wechsel Mangels Deckung nicht bezahlt wird, so ist die auf diese Erklärung gegründete Protesterhebung auch dann als rechtsgültige gegen den Domiziliaten anzusehen, wenn in dem Proteste der Vermerk sehlt, daß der Wechsel gegen den Domiziliaten protestirt wird und der protestirende Gerichtsvollzieher beabsichtigt haben sollte, den Wechsel gegen den Tressaten und Acceptanten selbst zu U. R.⸗G. v. 13. Nov. 1888 a. a. O. 10) In Bezug auf die Natur der Differenzgeschäfte stimmt die französische und deutsche Rechtsauffassung überein. Aus denselben kann auch keine natürliche Verbindlichkeit entstehen, ebensowenig können sie die Fer glas einer Novation oder Anerkennung ab⸗ geben.

11) Die Normen und Formalitäten, welche das italienische Markenschutzgesetz v. 30. Aug. 68 für den Erwerb, Gebrauch und Verlust der Marken und

abrikzeichen festsetzt, finden nur auf diese Anwendung. er stehen die Namen, Denominationen und

Etikettirungen unter Schutz des gemeinen Rechts (Art. 1382 Code civil). U. Kafs.⸗H. Neapel v. 23. Juni 1888 a. a. O. S. 163.

Zum Handel mit Flachs, Hanf und Heeden im Jahre 1889.

Der „Bericht des Vorsteheramts der Kaufmannschaft zu Königsberg i. Pr. über das Jahr 1889“ schätzte die dortige Einfuhr von Flachs und Flachsheede im Eigenhandel auf unge⸗ fähr 10 000 t, die Ausfuhr im Eigenhandel auf 2500 3000 t seewärts und 7000 7500 t bahn⸗ wärts. Der Umfang des Geschäfts scheint zwar gegen frühere Jahre nicht zurückgegangen zu sein; die geschäftliche Lage war indessen namentlich wegen der stetigen Veränderungen des Standes der russischen Valuta eine schwierige. Außerdem ist die Konkurrenz Rußlands im Flachsgeschäft fühlbar. Während für den Export von russischen Hanf Königsberg tonangebend ist, liegt der Schwerpunkt des Flachs⸗ exports in Rußland selbst, und die Königsberger Flachsexporteure befinden sich deshalb um so mehr in einer mißlichen Lage, als die russischen Exporteure mit Hülfe billiger Eisenbahntarife nach den Hafenplätzen Riga und Libau im Stande sind, vortheilhafter und billiger zu verschiffen als die Königsberger Händler, denen bei der Verladung größere Unkosten erwachsen. Die Seefracht nach den Konsumtionsländern ist aller⸗ dings von dem Königsberger Platze und von den russischen Exporthäfen ungefähr gleich, ausgenommen nach Schottland, einem bedeutenden Abnehmer von Flachs, wohin die Seefracht von Königsberg be⸗ deutend höher ist als von Riga und Libau. Die Zufuhr von freiem Flachs, sogenannter Kommissions⸗ waare, nach dem Königsberger Platze wird von Jahr zu Jahr geringer, weil die großen russischen Ex⸗ porteure ihre Einkäufer nach dem Innern des russischen Reichs schicken, um sich den Flachs schon auf dem Lande bei den Produzenten zu sichern, wodurch Königsberg erhebliche Posten entzogen werden. Die Königsberger Exporteure, die Flachs in größerem Maßstabe handeln, sind daher genöthigt, entweder gleichfalls ihre Beauftragten nach Rußland zum Einkauf zu schicken oder feste Comptoire in Rußland für den Einkauf zu gründen. Der letztere Umstand hat zur Folge gehabt, daß ein großer Theil Flachs für Königsberger

abgeschickt wird und somit den Königsberger Platz gar nicht berührt. Der nach Königsberg gelangte russische Flachs 1888er Ernte entsprach in seiner Beschaffenheit nicht annähernd den gehegten Er⸗ wartungen. Die Qualität war zum großen Theil eine recht mangelhafte und unbefriedigende und die Bearbeitung wiederum eine schlechte, in Folge dessen das Geschäft einen schleppenden Charakter annehmen mußte. Hohe Flächse, welche verhältnißmäßig selten vorkamen, waren dagegen im Anfange des Berichts⸗ jahres, da auch das Ausland Mangel an wirklich guter Waare hatte, seitens der Spinner rege und zu gutem Preise gefragt. Die ersten Zufuhren russischer Flächse 1889er Ernte trafen Anfang De⸗ zember ein, befriedigten aber gleichfalls nicht, weil man bessere Qualität erwartet hatte; immerhin zeigte sich dafür einiger Bedarf. Der Flachs⸗ handel ist in Folge des scharfen Mitbewerbs von Baumwolle und Jute in eine Lage gerathen, welche günstige Chancen und Konjunkturen beinahe ausschließt und den Werth des Artikels so sehr gedrückt hat, daß es für die Produzenten zuweilen kaum noch lohnt, Flachs zu bauen und zu bearbeiten. Die Platzpreise (Einkaufspreise) stellten sich für 50 kg während des Berichtsjahres durchschnittlich etwa wie folgt: geweichte Kron⸗ und Puik⸗Flächse 23 ½ 24 ℳ, eweichte Sorten⸗Flächse 17 ℳ, Slanitza⸗Flächse esserer Qualität 23 und geringe Slanitza 16 bis 17 Der Umsatz in Flachsheede war sehr gering und ein belangreiches Geschäft nicht zu erzielen. In den letzten Jahren haben die Spinner von einem Einkaufe von Flachsheede fast vollständig Abstand genommen, weil sie bei der Bearbeitung des so billigen und theilweise mißrathenen Flachses selber genng Heede gewonnen haben. Die Entwerthung des Flachses hatte natürlich auch einen Preisfall für Flachsheede zur Folge. Die Platzpreise stellten sich pro 50 kg durchschnittlich etwa, wie folgt: feinere Slanitzaheeden 21 ¼ ℳ, mittlere Slanitzaheede und ordinäre Slanitzaheede 5 I“ 1 Die Königsberger Einfuhr von Hanf und Hanf⸗ heede im Eigenhandel ist auf etwa 25 000 t, die 1

V

Ausfuhr im Eigenhandel auf 4000 t bahnwärts und 17 500 t seewärts zu schätzen, während am Schlusse des Berichtsjahres in Königsberg ein Lagerbestand von etwa 3500 t verblieb. Der Umfang des Hanf⸗ geschäftes war zwar nicht wesentlich größer als in den Vorjahren, doch verlief infolge der guten Qualität der 1888er Hanfernte das Geschäft recht dankbar. Die Käufer konnten nach allen Richtungen hin mit gutem Material befriedigt werden, und wenn nicht die transatlantischen Faserstoffe durch rückgängige Preise stark in Wettbewerb mit den russischen Hänfen getreten wären, so hätte unzweifel⸗ haft noch ein größerer Absatz erzielt werden können. Das pekuniäre Ergebniß war allerdings, weil die russische Valuta der Hauptfaktor bei der Kalkulation im Berichtsjahre fast stetig steigende Richtung verfolgte, kein besonders lohnendes. Was die einzelnen Hanfgattungen anbetrifft, so zeigte sich für feine polnische Hanfe und Mittellagen starker Bedarf in England, Schwe⸗ den, Norwegen und Deutschland; die

Rechnung von Rußland direkt an die Fereegi.,

Ansteckende

russischen graphie.

Nachfrage englischer Spinner für Heede blieb stets

rege; zumeist waren die höheren Sorten begehrt. Die Platzpreise waren im vergangenen Jahre pro 100 kg durchschnittlich wie folgt: Königsberger Mittellagen, klein gedockt 54 ℳ, polnische Lagen⸗ hänfe 48 51 ℳ, russische Lagenhänfe 44 46 ℳ, Petersburger Reinhänfe 38 40 ℳ, Petersburger Halbreinhänfe 32 34 ℳ, feine polnische Heede 24 28 und gewöhnliche Heede 17 24 Ueber die 1889er Hanfernte lauten die Berichte nicht be⸗ sonders erfreulich; wenigstens bleibt die Qua⸗ lität binter der des Jahres 1888 zurück. In Anbetracht dessen sind Seitens der Spinner größere Abschlüsse auf Hänfe der 1888er Exnte, lieferbar im Jahre 1890, gemacht worden und des⸗ halb stellten sich auch die Preise für 1888er Waare Wum 2 3 pro 100 kg theuerer als für 1889er. Der Königsberger Verkehr in Flachs, Hanf und Heede während des Jahres 1889 setzte sich zusammen aus 69 156 t Einfuhr und 77 751,4 t Ausfuhr. Zugeführt wurden bahnwärts 28 273 t Flachs, 27 236 t Hanf 3630,5 t Heede: seewärts: 16,5 t Heeden. Dagegen wurden ausgeführt bahnwärts: 33 540 t Flachs, 9491 t Hanf und 2290 t Heeden; seewärts: ca. 2650 t Flachs, 26 400 t Hanf und 3400 t Heeden. In diesen Ziffern sind auch die⸗ jenigen Mengen enthalten, welche den Königsberger Platz speditionsweise berührten.

Gewerbeblatt aus Württemberg. Her⸗ ausgegeben von der Königl. Zentralstelle für Ge⸗ werbe und Handel. Nr. 24. Inhalt: Die Handelsbeziehungen des Deutschen Reichs zu China. Die Metadindustrie Indiens. (Schluß) Ver⸗ schiedene Mittheilungen. Ausstellungswesen.

nischeidung des Reichsgerichts. Frequenz der Sammlungen der K. Centralstelle. Neues im Landes⸗Gewerbe⸗Museum. Ankündigung.

Pharmaceutische Centralhalle für Deutsch⸗ land. Zeitung für wissenschaftliche und geschäft⸗ liche Interessen der Pharmacie. Herausgegeben von Dr. Hermann Hager und Dr. Ewald Geißler. Nr. 25. Inhalt: Chemie und Pharmacie: Hydrastin Zur Beurtheilung und Untersuchung von Cacao und Chocolade Magnesiawasser. Bestimmung freier Schwefelsäure in schwefelsaurer bonerde. Neuerungen an Laboratoriumsapparaten. Synthese der Mannose und Lävulose. Hin⸗ se. Bücherschau. Verschiedene Mittheilungen: hove’s lösliche Stärke. Phenylon. Zvlonit 8 Filtrirpapier. Chocoladenbutter Carapa⸗ .— Zur Untersuchung des Cacaofettes. Zur ntersuchung von Natur⸗ und Kunstbutter. Cellulosebenzoate. Zur Honiguntersuchung. Reaction zum Nachweise des Nitrobenzols Nach⸗ weis von Terpin im Harn. Zur Erkennung fremder Farbstoffe im Wein. Zum Nachweis und zur Bestimmung von Petroleum in Terpentinöl. Verfälschter Pfeffer. Auslaugung von Fetten und Oelen mittelst Schwefligfäure. Prüfung von Aetzratron. Kaffee⸗Appreturen. Ueber Behand⸗ fung von Verbrennungen, ꝛc. ꝛc. Briefwechsel.

Milch⸗Zeitung. Organ für die gesammte Viehhaltung und das Molkereiwesen. (M. Heiasius Nachfolger in Bremen.) Inhalt: Zuchtbuch⸗ führung mit Tabellen für Probemelken und Fett ertragsermittelung. IV. Ausstellung der Deutschen Landwirthschaftsgesellschaft in Straßburg i. E. Hausthierkrankheiten: Bekämpfen der Viehseuchen in Rußland. Referate: Milcherträge der englischen „Red Polls“ (Rothe hornlose Kühe). Bakteriologische Untersuchung von Butter. Allgemeine Berichte: Der Zustand der Alpenwirth⸗ schaft Italiens. Von Professor Dr. Carlo Besana. Pferde und Perdehandel in Italien. Stastitik. Vereinswesen und Versammlungen: Verein der Berliner Milchpächter. Molkerei⸗Verbände in der Schweiz. Hauptgenossenschaft schlesischer Land⸗ wirthe, e. G. Kurze Mittheilungen: Ein neues

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Anti⸗Margarinegesetz in Frankreich. Gewichts⸗

verlust der Käse während des Reifens. Unter⸗ suchungen von Nahrungs⸗ und Genußmitteln. Ueber die Anbauverhältnisse Großbritannien

Die Genossenschafts⸗Meierei in Rheinfeld i. H Literatur. Patente. Personalien und zeichnungen. Marktberichte. Kleine Milch⸗ Zeitung: Was kann der Milchwirthschaftliche Verein thun, um zu bewirken, daß die Zöglinge von Mol⸗ kereischulen diese mit einem gewissen Maße zuver⸗ lässiger Tüchtigkeit verlassen? Referat von Prof. Dr. Fleischmann⸗Königsberg. Der Butter⸗Sepa⸗ rator. Zur Bekämpfung der Taberkulosis unter den Thieren. Tourenzähler. Von Labesius. Betriebsergebniß der ersten schlesischen Molkerei⸗ Genossenschaft zu Polgsen. Das niederländische Rindvieh⸗Stammbuch Sprechsaal. Errichtung von Genossenschafts⸗Molkereien.

Liesegang's photographisches Archir. (Düsseldorf). Nr. 648. Inhalt: Direkte Negativp⸗ Reproduktion. Lichtempfindliche Kartons. Ueber das Mischen von Bromsilbergelatine⸗Emul⸗ sionen von sehr verschiedener Empfindlichkeit. Hartes Wasser im Tonbad. Photographisches Mosaik. Ein billiger Waschapparat für Regative und Positive. Von K. Hübsch. Abziehen der Negativschicht. Die Verwendung des Formaldehyds und der oxymethylsulfonsauren Salze in der Photo⸗ Deutsche Patente. Rezepte.

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