1890 / 155 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Jun 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Wintergerste eine gute Ernte liefern. Ueber das Auftreten von Brand sind viele Klagen vernehmbar, die auch berechtigt sein dürften, da man das Auftreten desselben im Allgemeinen auf bedeutenderen Gebieten wahrnimmt. 1

Weizen wird in einem großen Theile des Landes eine den Erwartungen entsprechende Ernte liefern. Man kann im Durch⸗ schnitt 25 eine gute Mittelernte mit einer ziemlich guten Qualität rechnen. Der Stand des Weizens hat sich 120⸗ der Verheerungen der Insekten und des Auftretens von Rost und Brand insofern geändert, als aus dem über mittel gestandenen einige Prozente in die Mittelkategorie fielen. m 19. d. waren 1 ½ % unter mittel (am 12. 1 ⁄5 %), ferner 52,60 % mittel (gegen 45,44 % in der Vor⸗ woche) und 45,90 % über mittel (gegen 52,95 % in der Vorwoche). Herbstroggen steht unverändert gut und ver⸗ spricht qualitativ wie quantitativ eine gute Mittelernte. Der Früh⸗ jahrsanbau ist etwas schwächer, kann aber ebenfalls als ziemlich gut bezeichnet werden. Die Roggenähren wurden vom Rost nicht ange⸗ griffen und auch von Insekten wenig heimgesucht. Die Körnerbildung ist mit geringer Ausnahme eine sehr gute. In sandigem Boden wird die Frucht sogar bereits geschnitten, im Allgemeinen mit gutem Erfolg. Der Stand verzeichnete 1,34 % unter mittel, 64,20 % mittel (gegen 58,30 %) und 34,46 % über mittel (gegen 41 %), demnach hat in Folge der Sütenan auch bei Roggen der Mittelprozentsatz zugenommen. Gerste hat sich etwas gebessert. Die Niederschläge waren nament⸗ lich für die Sommersaaten von guter Wirkung. Wintergerste wird stellenweise mit einem Mittelergebnisse bereits geschnitten; stellenweise ergiebt die Ernte auch ein Resultat über mittel. Der Rost gewinnt in manchen Theilen des Landes an Ausdehnung. Die Aehren sind aber nur sporadisch angegriffen. Hie und da zeigt sich auch Brand. 16,95 % sind unter mittel (gegen 17,40 %), 64,38 % mittel (gegen 67,50 %) und 18,67 % über mittel (gegen 15,10 %). Es zeigt sich somit eine Besserung von 5 bis 6 %. Der Hafer hat sich trotz des Regens nicht gebessert, sich vielmehr in Folge des in großem Maße zunehmen⸗ den Rostes und Brandes um einige Prozent (3 bis 5 %) verschlechtert. Die zumeist schwach mittel stehenden Saaten setzten nur sehr langsam Aehren an. Schwach, aber verhältnißmäßig noch am besten stehen die Saaten in den Siebenbürger Komitaten und in einigen Komitaten rechts der Donau. Der Rapsschnitt ist zum größten Theil bereits beendigt, zum Theil noch im Zuge. Die Ernte kann mit geringer Ausnahme als mittel und gut mittel bezeichnet werden. Für Mais war mit wenigen Aus⸗ nahmen die Witterung der vorigen Woche eine ungünstige und hat die Entwickelung wesentlich behindert. Die Frucht ist stellenweise klein und gelb.

Hülsenfrüchte entwickeln sich gut, obschon die Witterung auch für diese eine ungünstige ist.

Die Kartoffeln stehen ziemlich gut.

Die Zuckerrübe entwickelt sich schön. falls befriediedigend. Obst wird mit geringer Ausnahme wenig sein.

Futterrübe ist eben⸗

Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Quarantänewesen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Die Königlich ungarische Seebehörde zu Fiume hat aus Anlaß des Ausbruchs der Rinderpest in Sansibar die Ein⸗ und Durchfuhr von Rindern sowie von Abfällen und Produkten dieser Thiere aus dem infizirten Lande für die Häfen des ungarisch⸗kroatischen Küstengebiets verboten.

Frankreich.

Durch Erlaß des Präsidenten der französischen Republik vom 18. Juni 1890 ist die Einfuhr von Früchten und Gemüsen, die im Boden oder an der Oberfläche des Bodens wachsen (poussant dans le sol ou à niveau du sol), über die spanische Grenze verboten

worden. Niederlande.

Nach einer in dem „Neederlandsche Staats⸗Courant“ veröffent⸗ lichten Verfügung des Königlich niederländischen Ministers des Innern vom 20. Juni 1890 ist Spanien für von der asiatischen Cholera verseucht erklärt worden.

Portugal.*

Durch eine in Nr. 135 des „Diario do Governo“ vom 18. Juni 1890 veröffentlichte Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern werden der Hafen von Valencia für von Cholera „verseucht“ und die zwischen Castellon und Alicante einschließlich liegenden Häfen für Krankheit „verdächtig“ erklärt. ZeI

Handel und Gewerbe.

Berlin, 27. Juni. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter: Hof⸗ und Genossen⸗ schaftsbutter Ia. 84 87 ℳ, IIa. 82 83 ℳ, IIIa. —,— ℳ, do. abfallende 75 80 ℳ, Land⸗, Preußische 70 73 ℳ, Netzbrücher 70 73 ℳ, Pommersche 70 73 ℳ, Polnische 70 73 ℳ, Bavyerische Sennbutter —,— ℳ, do. Landbutter —X,— ℳ, Schles. 70 73 ℳ, Galizische 67 70 Margarine 40 70 Käse: Schweizer, Emmenthaler 90 95 ℳ, Bayerischer 70 75 ℳ, do. Ost⸗ und West⸗ preußischer, Ia. 70 75 ℳ, do. II a. 60 655 ℳ, Holländer 90 95 ℳ, Limburger 42 45 ℳ, Quadratmagerkäse 12 25 Schmalz: Prima Western 17 % Ta. 39,00 ℳ, reines, in Deutsch⸗ land raffinirt 43,50 46,50 ℳ, Berliner Bratenschmalz 46,50 49,50 Fett, in Amerika raffinirt 38,50 ℳ, in Deutschland raffinirt 41,50 44,50 Tendenz: Butter: Das Geschäft blieb belanglos, 88 unverändert. Schmalz: Bei mäßigem Geschäft Preise etwas niedriger.

Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt

berichtet die „Schl. Ztg.“: Für Roheisen herrschte auf den ober⸗ schlesischen Walzwerken gute Nachfrage, und war die Abnahme des Materials auf den Hohofenwerken eine flotte. Auch mit der Tarnowitzer Hütte, als dem letzten der Werke, welches Roheisen für den Markt erbläst, hat der Oberschlesische Walzwerksverband ein Ab⸗ kommen bis Ende 1893 getroffen, nach welchem die Hütte ihr Roh⸗ eisen zu Scalenpreisen an den Verband liefert; zugleich ist die Hütte mit ihrem Walzwerk zu Braunschweig in den Deutschen Walzwerks⸗ verband eingetreten. Die Hohöfen verharrten auf dem bisherigen Umfange ihrer Leistung, und sucht man dieselbe durch Ver⸗ schmelzung möglichst reicher Erze zu erhöhen, wie dies erst durch die Anwendung höherer Temperaturen des Windes mittels der steinernen Winderhitzer möglich geworden ist. Die Eisen⸗ waren mit der Anfertigung von Bau⸗ und Röhrenguß owie Armaturstücken hinreichend beschäftigt. Die Ergänzungen auf Gruben und Hütten riefen neue Aufträge auf diverse Gußstücke hervor. Der Betrieb der Walzeisen⸗ und Stahlwerke erfuhr nach keiner Seite hin eine Beschränkung, und zeigt sich überall ausreichend starke Beschäftigung. Neben Formeisen, namentlich in Trägern für Eisenbahnwagen, wurden von den groͤßeren Walzwerken bedeutende Posten von Blechen und Winkeleisen u. A. für Marine⸗ und Torpedobauten, vornehmlich in Martinstahl, geliefert; auch mit Anfertigung von Eisenbahnrädern und Oberbaumaterialien waren die Stahlwerke beschäftigt, ebenso mit Stahlfagonguß aus Martinstahl; doch hat die Ausfuhr dieser Artikel nach dem Aus⸗ lande nachgelassen. Die Verwendung eiserner Zimmerung zum Aus⸗ bau von Grubenstrecken erfordert in zunehmendem Maße bedeutende Mengen von Profilfrten Sechweihecsen, Die Dampfkessel⸗ und Maschinenfabriken sind in guter Thätigkeit, wenngleich die Aufträge in Blechen weniger zahlreich eingehen. Auf dem Zinkmarkt erhielt sich die veHhere zvs. unter Aufrechterhaltung der bisherigen gretse Rohzink wie Walzzink wird flott verladen, und ist der Preis ür letzteres um 1 61 100 kg heraufgesetzt worden.

Gewerbehalle, Organ für den Fortschritt in allen Zweigen der Kunstindustrie, unter Mitwirkung bewährter Fachmänner redigirt von Ludwig Eisenlohr und Karl Weigle, Architekten in Stuttgart, Ver⸗ lag von J. Engelhorn daselbst. 28. Jahrgang, Lieferung 5 und 6

*

(Pr. d. L. 1 % 50 ). Von den musterhaften Arbeiten der Kunsthandwerker früherer Zeit, welche die vorliegenden Lieferungen veranschaulichen, sei zunächst hervorgehoben ein Bronze⸗Kronleuchter (aus der Kirche zu Kraftshof in Bayern, aufgenommen von F. Walther in Nürnberg), dessen Formen eine originelle Verbindung spät⸗ gothischer Architektir mit schön stylisirten Weinlaub⸗Ranken zeigen. Man vermuthe: nicht mit Unrecht, daß er aus der Werkstätte Peter Vischer's stamme; gestiftet ist der Leuchter durch die Freiherren Kreß von Kressenstein, deren Wappen mehrfach daran angebracht ist. In edlem Renaissance⸗Styl gehalten ist das schön getäfelte und eingelegte hölzerne Prachtportal aus dem Bayerischen National⸗Museum zu München, welches auf einem anderen Blatt wiedergegeben ist. Die letzte Tafel des 5. Hefts ist ganz in Golddruck ausgeführt und zeigt zwei schöne alte Bucheinbände in weißem Leder mit reichen Golddruck⸗Ver⸗ zierungen (Privatbesitz, aufgenommen von Georg Bötticher). Auf der farbigen Tafel des 6. Hefts sind geschnitzte Füdnegcs von einer alten gothischen Bettstelle (im Nordböhmischen Gewerbe⸗Museum zu Reichenberg, aufgenommen von dem Assistenten desselben, August Erben) abgebildet. Andere Tafeln veranschaulichen einen Tisch und Stühle in üppigem Rococostyl aus der Klosterkirche zu Dießen am Ammersee und ein schmiedeeisernes Thorgitter alt⸗ steirischer Herkunft (Anfang des 17. Jahrhunderts). Ein Blatt endlich bietet eine Sammlung kunstgewerblich vielfach verwendbarer Kartuschen, welche der hiesige Regierungs⸗Baumeister O. Pötsch in oberbayerischen Kirchen, in Coburg und Breslau, gesammelt hat. Daneben fehlt es auch nicht an vortrefflichen Entwürfen oder aus⸗ geführten Arbeiten der neueren Kunstindustrie. Von diesen seien er⸗ wähnt als deutsche Arbeiten: eine prächtige Kassette mit Wismuth⸗ malerei (entworfen und ausgeführt von P. Stotz und Robert Knorr in Stuttgart), ein schmiedeeiserner Ofenschirm in schwungvollem Rococostyl (entworfen von F. Moser, Lehrer für kunstgewerbliches Zeichnen in München) und das Grabmal der Familie Neher auf dem Pragfriedhof in Stuttgart (entworfen vom Architekten L. Neher in Frankfurt a. M.) Das Ausland ist ver⸗ treten durch ein zierliches Schränkchen aus Nußbaumholz mit großem Mittelbild in Email, von Flachat, Cochet und Cie. in Lyon, ferner einen Tisch in altfranzösischem Renaissancestyl und eine Spiegelkonsole im Styl Louis XVI., derselben Firma, endlich eine Reihe von reich in Holz geschnitzten Konsolen und Trägern mit figürlichen Motiven von Besarel frères in Venedig. Die ausländischen Arbeiten sind sämmtlich Musterstücke von der vorjährigen Pariser Ausstellung.

Leipzig, 27. Juni. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juli 4,35 ℳ, pr. August 4,22 ½ ℳ, pr. September 4,22 ½ ℳ, pr. Oktober 4,22 ½ ℳ, pr. November 4,22 ℳ, pr. Dezember 4,20 ℳ, pr. Januar 4,20 ℳ, pr. Februar 4,20 ℳ, pr. März 4,20 ℳ, pr. April 4,15 ℳ, pr. Mai 4,15 ℳ. Umsatz 140 000 kg. Ruhig. g8

Pest, 27. Juni. (W. T. B.) Das Ungarische Boden⸗ Kredit⸗Institut vereinbarte mit der Ungarischen Kreditbank, der Oesterreichischen Kreditanstalt und dem Bankhause Rothschild die Uebernahme von 20 Millionen zu kemittirender 4 % Rezulirungs⸗ und Bodenameliorations⸗Pfandbriefe zum Course von 93 ¾ %.

London, 27. Juni. (W. T. B.) Wollauktion. Mäßige Betheiligung.

Manchester, 27. Juni. (W. T. B.) 12r Water Taylor 7 ⅛, 30r Water Taylor 9 ½, 20r Water Leigh 8 ½, 30r Water Clayton 9 ⅜, 32r Mock Brooke 9 ½, 40r Mavyoll 9 ã⅜, 40r Medio Wilkinson 11, 32r Warpcops Lees 8 ⅞, 36r Warpcops Rowland 9 ⅜, 40r Double Weston 10 ¼, 60r Double courante Qualität 13 ½, 32“ 116 vds 16 % 16 grey Printers aus 321/46r 180. Stetig. .

Glasgow, 27. Juni. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 716 344 Tons gegen 1 026 661 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen beträgt 81 gegen 83 im vorigen Jahre.

Paris, 28. Juni. (W. T. B.) In Fortsetzung der von den Signatarmächten genehmigten Konvertirung der egyptischen Staatsanleihen ist nunmehr die Konversion der noch im Betrage von ca. 8 ½ Millionen Pfd. Sterl. im Umlauf befindlichen Daira⸗ Sanjeh⸗Anleihe mit einer Gruppe abgeschlossen, welcher die Banque de Paris et des Pays-Bas, die Stern'schen Häuser, die Firmen Warschauer und Mendelssohn, die Bank für Handel und Industrie, Berliner Handelsgesellschaft und Deutsche Bank, sowie einige unter der Leitung des Hauses Suarez freres stehende egyptische Firmen angehören. Es sollen neue 4 % Obligationen zur Ausgabe gelangen und die alten Obligationen zum Einlösungscourse von 85 % dagegen in Zahlung

genommen werden.

New⸗York, 27. Juni. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 3000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 11 000 Ballen, Ausfuhr nach dem Kon⸗

tinent 1000 Ballen. Vorrath 132 000 Ballen.

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III

Verkehrs⸗Anstalten. .

2 .

Hamburg, 27. Juni. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Normannia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packerfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute 11 Uhr Morgens in New⸗York eingetroffen. Der Schnelldampfer „Co⸗ lum bia“ derselben Gesellschaft ist, von New⸗York kommend, heute Mittag 12 Uhr auf der Elbe angekommen. Der Postdampfer „Holsatia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg, kommend, heute in St. Thomas eingetroffen.

London, 27. Juni. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Drummond⸗Castle“ ist heute auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Union⸗Dampfer „Moor“ ist heute von Southampton auf der Ausreise abgegangen.

Mannigfaltiggese.

Das Panorama von Rom in der Herwarthstraße Nr. 4 am Königsplatz gewährt Vereinen, geschlossenen Gesellschaften und Schulen bedeutende Ermäßigung des Eintrittspreises. In der ver⸗ flossenen Woche weilten wiederholt römische Touristen und Künstler, die auf einer Nordlandfahrt begriffen sind, vor dem mächtigen Rund⸗ bilde und äußerten unverhohlen ihre bewundernde Anerkennung über die Meisterarbeit der Münchener Frofessoren Bühlmann und Wagner. Auch sonst hat sich jüngst der Fremdenbesuch im „alten Rom“ be⸗ deutend gehoben.

Das „Nordland⸗Panorama“, Wilhelmstraße 10, bildet jetzt wieder den Mittelpunkt des Interesses für die erholungsbedürftigen Reisenden und Touristen, nachdem Se. Majestät der Kaiser gegenwärtig wieder sein Reiseziel gen Norden gerichtet hat. Die Ausstellungen im Panorama sind aber auch von eigenthümlicher Schönheit. Das Nordcap mit dem magischen Licht der Mitternachts⸗ sonne, die Stadt Hammerfest mit den schneebedeckten Höhen, sowie die Polarlandschaft Spitzbergen mit dem zauberhaften Nordlicht erregen ungetheilte Bewunderung bei allen Besuchern. Die in allen Kreisen so günstig aufgenommene Einrichtung des ermäßigten Ein⸗ trittspreises von 50 für die Sonntage soll auch ferner bestehen bleiben. 8

Aus Spandau wird dem „Dtsch. Tagebl.“ geschrieben: Mit welcher Fürsorge unsere obersten Militärbehörden unablässig bemüht sind, das Loos der Erkrankten und Verwundeten im Kriegs⸗

alle nach Möglichkeit zu lindern, das beweisen von Neuem inter⸗ essante Versuche, welche gegenwärtig in unserer Stadt auf Anordnung der Medizinal⸗Abtheilung des Kriegs⸗Ministeriums mit einem „Lazarethschiffe“ angestellt werden. Bisher dienten zum Trans⸗ porte der Verwundeten von dem Kriegsschauplatze nach den Reserve⸗ Lazarethen und Krankenanstalten in der Heimath hauptsächlich die zu diesem Zwecke besonders ausgestatteten Eisenbahnwagen, wie solche auf der leane üs 6. Berlin ausgestellt waren. Neuerdings wird nun Seitens der Militär⸗Medizinalbehörde

beabsichtigt, außer dieser Transportart, bei der mancherlei Mängel und Unbequemlichkeiten in den Kauf zu nehmen sind, die Schiffsfahr⸗

zeuge, wie Spree⸗, Oderkähne u. dergl., zu besagtem Zwecke herzu⸗ richten und die Wasserstraßen, soweit es möglich ist, in aus⸗ gedehntem Maße zur Beförderung der Verwundeten zu benutzen. In diesen Tagen sind mit einem solchen bei Weinmeisterhorn an der Schiffswerft von Rothmühl verankerten Kahne die ersten Versuche gemacht worden. Nach dem Entwurf des Assistenzarztes Dr. Waß⸗ mund aus Berlin ist das Innere des Schiffes zu einem Kranken⸗ saal umgewandelt und zu diesem Zweck mit Betten, Stühlen, Tischen, Krankentragen, die an den Dachsparren in sinnreicher Weise befestigt sind, ausgerüstet worden. Durch die Erhöhung des Daches ist ein sehr freundlicher, heller und luftiger Raum geschaffen, der gegenüber den Eisenbahnwagen sehr erhebliche Vortheile zu bieten scheint. Das Beladen des Kahnes wurde mit markirten Verwundeten am Sonnabend zum ersten Male geübt und geschah theils mittels des Krahnes am Mast, theils durch einen Steg, der vom Lande aus zu einer ins Innere des Kahnes führenden Treppe den Zugang gestattete. Die Versuche sollen überaus be⸗ friedigend ausgefallen sein. In den nächsten Tagen wird der Kahn dem Vernehmen nach durch das Kriegs⸗Ministerium und die höchsten Militärärzte besichtigt werden.

Danzig. (B. B.⸗Z.) Auf Anregung des Dänischen Fischereivereins ist auf die Tagesordnung des demnächst in Danzig stattfindenden III. Deutschen Fischereitages noch nach⸗ träglich die Frage der Beseitigung der Seehundplage gestellt worden. Um die größtmögliche Vertilgung der Seehunde in der Ostsee durchzusetzen, hat der Dänische Fischereiverein sich nicht nur an den Deutschen Fischereiverein, sondern auch an die ähnlichen Fischerei⸗ Institutionen Schwedens, Finnlands und Rußlands mit dem Ersuchen gewendet, diesem Gegenstand ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden.

Breslau, 27. Juni. Ueber die schon in Nr. 150 des „R. u. St.⸗A.“ erwähnte Beendigung der Renovation des Tauentzien⸗ Denkmals schreibt die Schweidnitzer „Tägliche Rundschau“: Die Bellona ruht auf einem aus polirtem Granit neu hergestellten Sarkophag, dessen Nord⸗ und Südseite wie ehemals Reliefs schmücken, während die Ost⸗ und Westseite von Denkschriften geschmückt sind. 65 dem auch aus Granit hergestellten Sockel führen drei Sandstein⸗ stufen, welche dem Ganzen wirkungsvoll angepaßt sind. Der Raum zwischen Denkmal und Gitter, welcher früher mit Nadelholz gez ert war, ist jetzt frei und seine Fläche ist mit Steinmosaik geschmückt. Ein kunstvoll gearbeitetes Gitter, von zwölf geschmackvoll gemeißelten Sand⸗ steinblöcken unterbrochen, umgiebt das Ganze, welches eine neue Zierde der Stadt Breslau geworden ist.

Kiel, 28. Juni. (W. T. B.) Ihre Majestät die Kaiserin hat das Protektorat über das hiesige Ansgar⸗Kranken⸗ pflegerinnen⸗ und Krankenhaus übernommen.

Köln. Einem Bericht der „Köln. Ztg.“ über die Kriegs⸗ kunst⸗Ausstellung in Köln entnehmen wir Folgendes: In der Haupthalle begegnet man links zuerst einer vollständig ausgerüsteten Feldpost, welche das Reichs⸗Postamt ausgestellt hat. Neben einem Feldpostwagen sind alle zum Feldpostdienst nöthigen Gegenstände aufgestapelt. Unter den Waffensammlungen dürfte die werth⸗ vollste für den Fachmann jene des Kommissions⸗Raths Dreyse in Sömmerda sein; 53 Schußwaffen, welche ein vollständiges interessantes Bild der Gewehrtechnik von den ersten Versuchen mit dem Zünd⸗ nadelgewehr bis zum heutigen Magazingewehr geben. Auf dem Gebiet der Geschoßfabrikation brachte die deutsche Metall⸗ patronenfabrik Karlsruhe eine reichhaltige Sammlung von Patronen für Gewehre, Revolver und Kanonen jeden Kalibers, unter letz⸗ teren Stahlröhren bis 80 mm Durchmesser aus einem Stück ohne Naht. Ein beredtes Urtheil über die Humanität der Kriegführung von sonst und von heute bilden Proben verschiedener Geschoßarten in ihrem Verhalten beim Schießen gegen den gleichen Widerstand, hier Sand. Während Weichblei ganz, Hartblei weniger breitgedrückt er⸗ scheinen, ist bei Geschossen mit Kupfermantel letzterer zerrissen, Kupfer⸗ compound zeigt schwache Eindrücke und Stahlcompound schlägt ohne Aenderung durch. Ein mannigfaltiges, lehrreiches Material an Metall⸗ hülsen, Patronen und Pulverproben führt die Rheinisch⸗Westfälische Sprengstoff⸗Aktiengesellschaft Köln vor. Den Fortschritt des Zunder⸗ wesens vom Anfang unseres Jahrhunderts an, insbesondere in Perkussions⸗ und Granatzündern für Armee und Marine zeigt eine lehrreiche Zundersammlung von Hauptmann Klaeber, Batterie Chef im 17. Feldartillerie⸗Regiment. Gruson⸗Magdeburg ist mit zwei Modellen eines Hartgußpanzers und einer Hartguß⸗ panzerbatterie für 28 cm⸗Kanonen von 30 Kaliber Länge vertreten. Ein patentlich angemeldetes Modell eines Rettungsboots mit Druckluftmotor von Hauptmann z. D. Fronhofer⸗Schwerin lenkt den Besucher auf das Gebiet der Marine, das vielfach, aber ohne Zusammenhang, vertreten ist. Eine stattliche Sammlung von kriegerischen Trachten und Waffen der krieg⸗ führenden Völker älterer und neuerer Zeit von der Firma Verch und Flothers in Charlottenburg dürfte einer eingehenden Besichtigung werth sein. Waffen, Ausrüstungsgegenstände, Kriegsgeräthe sind ge⸗ schickt, mit eingehender Kenntniß der einschlägigen historischen Ver⸗ hältnisse derart imitirt, daß das vielseitige lehrreiche Bild den An⸗ schein hervorruft, als habe man es mit echten Gegenständen zu thun. Von der Zeit der egyptischen Krieger mit fellbezogenem oder bunt⸗ bemaltem Schild bis zum ritterlichen Kreuzfahrer mit Kettenpanzer und Eisenhelm sind die Typen der Krieger aller bedeutenden kriegführen⸗ den Nationen vertreten. Waffensammlungen hat auch eine Reihe anderer Firmen ausgestellt. Ein noch wenig bekanntes Metall „Delta“ bringt die Düsseldorfer Gesellschaft Dick u. Cie. in ver⸗ schiedenen Gußformen und zu Metallausrüstungstheilen für die Marine, namentlich für Torpedos verarbeitet. Ein Fischtorpedo aus diesem Metall in natürlicher Größe gewährt dem Binnenlandbewohner ein klares Bild dieser neuesten Waffet m Seekriege. Vom „Delta“⸗ Metall sich abwendend, kann man sofort in Studien über Hufbe⸗ schlag sich vertiefen. Einen Einblick in den Unterschied des Huf⸗ eisens und des Beschlags in der deutschen und in der französischen Armee verschafft die Sammlung des Oberfahnenschmieds G. Glück in Wesel, dessen neuerfundener Hajesenfvüte als vorzüglich bewährt bezeichnet werden muß. Fehlerhaften Hufen sollen die von Th. Mongen in Mülheim a. Rh. aus schmiedbarem Guß her⸗ gestellten Eisen mit Gummipuffir, ferner Eisen mit ganzer Einlage aus Gummi oder Tau dienen. In das militärische Nachrichtenwesen leiten die Apparate für optische Telegraphie mit Magnesium⸗Blitzlicht von C. C. Schirm hinüber. Ein gleiches Gebiet bearbeitet die Firma M. Bleidorn in Durlach, deren 7 Apparate für Spektral⸗Telegraphie mehr den Optiker fesseln dürften. Ein transportables Feldtelephon für militärische Zwecke hat Ingenieur L. Wetter⸗Köln hergestellt. Ein Mikrophon (Fernhörer) ist mit einem Telephon (Fernsprecher) so verbunden, daß man gleichzeitig letzteres vor den Mund und ersteres an das Ohr halten kann. Das Feldtelephon ist in Verbindung mit tragbaren Telephonstationen so verwendbar, daß es nur mit der Lei ng verbunden sofort benutzt werden kann. Eine Figur in Aus⸗

tung stellt die Anwendung praktisch dar.

Schwerin i. Mecklenburg, 27. Juni. (W. T. B.) Das hiesige Zweig⸗Comits überwies dem „Central⸗Comités zur Errich⸗ tung eines National⸗Denkmals für den Fürsten von Bismarck in der Reichs⸗Hauptstadt“ als erste Rate 5000

Bremen, 27. Juni. (W. T. B.) Nach einem Telegramm aus Falmouth ist der von Holland nach Java bestimmte Dampfer „Prins Frederik“ nach einer Kollision mit dem von Taganrog nach Dünkirchen bestimmten Dampfer „Mapessa“ gesunken. Letzterer ist schwer beschädigt in Falmouth angekommen.

8 klagte, biger aufgefordert, ihre Forderungen unter Angabe

40044]

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Zweite

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Berlin, Sonnabend den 28. Juni

Beilage

nzeiger und Königlich Preußig

geiger.

1 Steckrriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

2. Zwangsvollstreckungen, ves bet⸗ Vorladungen u. dergl.

3. 1“ Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Artien v. Aktien⸗ Fagr. 6. Benenae er Heselschaften auf Aktien v. Aktien⸗Gesellsch. 5

1 een⸗Ausweise der deu tt ken.

9. Verschiedene

8 8

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl. [19457]

In der Zwangsvollstreckungssache des Maschinen⸗ fabrikanten Ernst Lange zu Quedlinburg, Klägers,

wider die Grube „Hercynia“ zu Wöenrode, Be⸗ wegen Forderung, werden die Gläu⸗

des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Neben⸗

8 forderungen binnen zwei Wochen bei Vermeidung des Ausschlusses hier anzumelden.

Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf Freitag, den 25. Juli d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an⸗ beraumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vorgeladen werden.

Blankenburg, den 18. Juni 18090. Herzogliches Amtsgericht. Riibbentrop. m ais

Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden gekommener Preuß. Staatsschuldverschreibung be⸗ antragt worden:

zu a. und b fällt weg,

c. 4 % Anleihe aus dem Jahre

Litt. D. Nr. 552449 über 500 von der Wittwe Luise Zinner, geb. Briese, zu Ladeburg bei Bernau.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 3. Oktober 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue üebeicsrae 13, Hof, Flügel B, part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Berlin, den 17. Dezember 1889.

Das Königliche Amtsgericht I. Abtheilung 49.

[19431] Aufgebot.

Auf Antrag des Pastors em. Carl Hagedorn in Hannover, vertreten durch Justiz⸗Rath Helmers⸗ hausen hier, wird das Aufgebotsverfahren zum Zweck der Kraftloserklärung der folgenden 4 %igen Pfand⸗ briefe der Deutschen Hypothekenbank in Meiningen: 1P) Litt. E. Nr. 11737 über 2000 ℳ,

2) E1WZ1“

1 21828 1090

4) I. 21249 1000 hiermit eröffnet. 8

Aufgebotstermin wird auf den 12. J 1893, Vormittags 11 Uhr, anberaumt.

Inhaber der genannten Urkunden werden aufgefor⸗ dert, spätestens im Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls diese für kraftlos

nnar

werden erklärt werden.

Meiningen, den 14. Juni 1890. Herzogliches Amtsgericht. Abtheilung II. Bernhardt.

Aufgebot. Die Frau General⸗Major von Pappritz, Anna,

geborene Cämmerer, zu Berlin, hat das Aufgebot

der vierprozentigen Prioritäts⸗Obligation der Köln⸗ Mindener Eisenbahngesellschaft, III. Emission, Litt. B. a. Nr. 40 970 über 300 ℳ, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf den 1. April 1891, Vor⸗

mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte

anberaumten Auf⸗ und die Kraftlos⸗

an ordentlicher Gerichtsstelle gebotstermine seine Rechte anzumelden Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die erklärung der Urkunde erfolgen wird. Köln, den 21. Oktober 1889.

Königliches Amtsgericht, Abt

Aufgebot.

Die von der Schlesischen Lebensversicherungs⸗ Aktien⸗Gesellschaft zu Breslau unter dem 23. Februar 1874 auf das Leben der am 20. Februar 1827 ge⸗ borenen Frau Alwine Friederike Koeltzsch, geb. Arold, (alias Arlt) in Greiz ausgestellte Versicherungspolice Nr. 1447 über dreihundert Thaler Preußisch Courant, welche nach dem Tode der Frau Koeltzsch an deren Erben zu zahlen sind, ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag der Erben der am 15. April 1889 gestorbenen Versicherungsnehmerin, nämlich:

1) des Kaufmanns Louis Gustav Koeltzsch zu

Konnewitz bei Leipzig, - ) der verehelichten Bahnmeister Hermine Koeltzsch, zu

riederike Teurich, geb. chedewitz bei Zwickau, - 3) der verehelichten Kaufmann Meta Pauline Brand, geb. Koeltzsch, zu Dresden, 4) der unverehelichten Louise Caroline Koeltzsch zu Greiz, für kraftlos erklärt werden. Der unbekannte Inhaber der vorbezeichneten Lebensversicherungspolice wird daher aufgefordert, seine Rechte und Ansprüche auf dieselbe bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem auf den 21. November 1890, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle, am Schweidnitzer Stadtgraben Nr. 4, Zimmer Nr. 89 des zweiten Stockwerks, an⸗ beraumten Aufgebotstermine anzumelden und die Police vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der letzteren erfolgen wird. EE1 Breslau, den 19. April 1890.

168g2g Aufgebot.

Auf den Antrag der verwittweten Frau Kaufmann Silber zu Langensalza wird der Inhaber des an⸗ geblich verloren gegangenen Verpflichtungsscheins des Aufsichtsraths der hiesigen Aktienmalzfabrik über 10 IJnterimsscheine zu Aktien dieser Fabrik im Werthe von je 120 Thaler, welche Seitens des Kaufmanns Silber als Kaution hinterlegt waren, aufgefordert, seine Rechte auf diesen Schein spätestens im Aufgebotstermine am 1. November 1890, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Ge⸗ richt, Zimmer Nr. 15, anzumelden und den Schein vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Langensalza, den 24. April 1890.

Königliches Amtsgericht. 18

LLE11“

[17994] Aufgebot. b

Die Firma Gebrüder Lallement, deutsche Straße 42 in Metz, Inhaberin eines Speditionsgeschäfts, hat das Aufgebot des von dem Kaiserlichen Haupt⸗ zollamte in Metz unterm 2. Juli 1889 ausgestellten Niederlagescheines eines Fasses Wein E. A. 125 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 22. Januar 1891, Vormittags 9 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Justizpalast, I. Stock, Saal 39, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Metz, den 13. Juni 1890.

Das Kaiserliche Amtsgericht. Bessel.

Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber Elten.

* eeeee⸗ [172488 Aufgebot. v

Die Wittwe Emilie Sudan, geb. Ewert, in Flens⸗ burg, Schiffbrücke 35, hat das Aufgebot eines Spar⸗ kassenbuchs Nr. 31 799 der Spar⸗ und Leihkasse hier über 1000 Mark, lautend auf den Namen „Emilie Sudan“, heantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. August 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Flensburg, den 12. Juni 1890 Königliches Amtsgericht. Abtheilung II

Veröffentlicht: Wegener, Aktuar.

28] Aufgebot. 8

Der Kaiserliche kommissarische Ober⸗Postdirektor Tasche in Kiel hat das Aufgebot des Sparkassen⸗ buchs der Spar⸗ und Leihkasse der Stadt Haders⸗ leben Nr. 1427 Fol. 1129 über 210 26 ₰, auf den Namen Wilhelm Waßner lautend, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 15. November 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hadersleben, den 18. April 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. [10622] Aufgebot.

Die Aktiengesellschaft Bank für Elsaß⸗Lothringen in Straßburg, vertreten durch ihre Directoren Montfort und Paschoud hier und diese durch Rechts⸗ anwalt Dr. Reinhard hier, hat das Aufgebot eines am 23. Dezember 1889, 4. Januar 1890 von M. Pinette und Feinstein in Karatschew (Rußland) ausgestellten, auf H. M. u. A. Levy in Straßburg i./Els. gezogenen und von letzteren acceptirten Wechsels über 4278.84 Mark, zahlbar drei Monate nach dato an die Ordre der Anglo⸗Deutschen Bank in Ham⸗ burg, girirt von dieser an die Züricher Cantonal⸗ bank, und von dieser auf die Bank für Elsaß⸗ Lothringen, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 16. Dezember 1890, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, im Civilsitzungs⸗ saal, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an⸗ zumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. 11“ Straßburg, den 13. Mai 1890. 8b

Kaiserliches Amtsgericht.

[19434] Aufgebot. Die Handlung Berliner⸗Zucker⸗Depot Löwinsohn & Co. zu Berlin hat das Aufgebot des von ihr auf Herrn Joh. Paul Koch in Berlin, Alte Jacob⸗ straße 94, gezogenen, mit Acceptvermerk des Be⸗ zogenen versehenen, drei Monat nach dem Tage der Ausstellung an die Ordre der Ausstellerin zahlbaren Prima⸗Wechsels über 549 25 ₰, d. d. Berlin, den 10. Mai 1890, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. Februar 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte, Neue Friedrichstraße 13, pof⸗ Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird. Berlin, den 18. Inui 1890. Das Königliche Amtsgericht I. Abtheilung 48.

428

Aufgebot. Der Kaufmann Julius Rittler in Zempelburg hat das Aufgebot des Zweighypothekenbriefes über

[19435]

Kamin Abbau gehörig, Abtheilung III. Nr. 8 ein⸗ getragene Theilpost von 3177 ℳ, eingetragen auf Grund der Verpfändungserklärung vom 24. März 1882 für den Kaufmann Raphael Cohn in Zempel⸗ burg, umgeschrieben am 12. März 1886 für den Besitzer Friedrich Nickel in Wittkau, durch notarielle Cession vom 10. Januar 1890 an Antragsteller ab⸗ getreten, zum Zwecke der Neubildung beantragt. Der Inhaber des Hypothekenbriefs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 10. Oktober 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und den Zweighypothekenbrief vorzu⸗ legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben

erfolgen wird. 1“ beeeg. den 24. Juni 180o. önigliches Amtsgericht.

8 [19439) 1 42

Aufgebot von Grundstücken Der Antheil der Ehefrau des Ackermanns Josef Degenhardt Catharine Elisabeth, geb. Heimroth, aus Dingelstädt an den im Grundbuch von Steinbach Band 3 Blatt 114 verzeichneten Grundstücken Nr. 556 564, bezw. das derselben durch mündliche Theilung überwiesene Grundstück Nr. 556, 1 Acker am Holzapfelbaum, welches von derselben im Jahre 1854 an den Ackermann Georg Franz Trost zu Steinbach mündlich verkauft sein soll, wird auf An⸗ trag seiner Erben aufgeboten. Alle, die auf obigen Antheil bezw. an das Grundstück Nr. 556 oder die dafür ausgewiesene Separations⸗Abfindung Anspruch erheben, haben solchen spätestens in dem Termine am 15. Oktober 1890, Mittags 12 Uhr, im Zimmer Nr. 13 bei Vermeidung des Ausschlusses bei uns anzumelden. Heiligenstadt im Eichsfeld, den 16. Juni 1890. Königliches Amtsgericht, 4 Abtheilung.

[19442] Aufgebot.

Der Seiler Peter Burghoff zu Harsewinkel hat das Aufgebot der im Grundbuche von Harsewinkel Bd. 1 Bl. 157 auf den Namen der Eheleute Seiler Anton Burghoff und Maria Anna, geb. Fölling, eingetragenen Grundstücke:

Flur 14 Nr. 100 K.⸗Gem. Harsewinkel, Haus, Hofraum mit dem Hause Nr. 69 zu Harse⸗ winkel, 8 Flur 9 Nr. 6 K.⸗Gem. Marienfeld, Lütken Goren, Acker, groß 18 a 89 m, zwecks Besitztitelberichtigung beantragt.

Alle Eigenthumsprätendenten werden daher aufge⸗ fordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die vorbezeich⸗ neten Grundstücke spätestens in dem auf den 7. November d. Js., Vorm. 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Termine geltend zu machen und ihr vermeintliches Widerspruchsrecht zu bescheinigen, widrigenfalls dieselben mit ihren Ansprüchen auf die Grundstücke ausgeschlossen werden 8 der Besitztitel für den Antragsteller berichtigt wird.

Warendorf, den 20. Juni 1890.

Königliches Amtsgericht. [19432] Aufgebot.

Auf Antrag der Schuhmacherswittwe Elisabetha Popp von Adelhofen und des Bürgermeisters Finkenberger von Walkershofen vom 18. l. Mts. ergeht hiemit die Aufforderung:

1) an die am 8. März 1824 zu Walkershofen als Tochter des Andreas Klingler und der Barbara, geb. Seibert, geborene Maria

Bearbara Klingler, welche zuletzt in Balders⸗ heim bei Aub diente und von dort aus um das Jahr 1850 mit einem Bauerssohn Hans nder Philipp Dörr oder Dürr oder Knorr nnach Amerika auswanderte, spätestens in dem Rhauf Freitag, 17. April 1891, Vorm. 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin persön⸗ lich oder schriftlich bei Gericht sich anzu⸗ melden, widrigenfalls sie für todt erklärt wird, an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen, an alle Diejenigen, welche über das Leben der Maria Barbara Klingler Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Gericht zu machen. Uffenheim, 25. Juni 1890. Königliches Amtsgericht.

Fischach. (L.S.) Beglaubigt: Zielbauer, K. Gerichtsschreiber.

[19428]

Das K. bayer. Amtsgericht Markt⸗Erlbach hbat

unterm 20. ds. Mts. folgendes Aufgebot erlassen:

Aufgebot. .

Auf Antrag der Vormünder bezw. nächsten gesetz⸗

lichen Erben ergeht hiemit die Aufforderung an:

1) Julius Wambacher, Handelsmannssohn von Wilhermsdorf, geb. 13 November 1847,

2) Johann Georg Bernlocher, Gütlerssohn von Neidhardswinden, geb. 15. Juli 1825,

3) Christian Schmidt, Schuhmacherssohn von Dietenhofen, geb. 24. September 1820,

4) Christof David Auerochs, Schreinergeselle von Leonrod, geb. am 10. Oktober 1817,

5) Leonhard Schuh, Oekonomensohn von Ebersbach, Geburtszeit unbekannt,

6) Anna Appollonia Frosch, Oekonomentochter von Altziegenrück, geb. 29. Oktober 1830,

7) Johann Lang, Oekonomensohn von Dagenbach, Ende des vorigen Jahrhunderts geboren, Josef Löw von Dietenhofen, seit 1790 ver⸗ schollen, Geburtszeit unbekannt, Sofie Hofmann, Weberstochter von Markt⸗Erl⸗ bach, geb., am 8. November 1826, Johann Leonhard Heindel, Gütler von Eschen⸗

n . Königliches Amtsgericht.

die auf dem Grundstücke Grundbuchs von Kamin 7 Blatt Nr 208 Gust

11) Johann Bernhard Feuerlein, Gastwirthssoh von Mkt.⸗Erlbach, geb. 15. November 1828, 12) Michar Eisig von Wilhermsdorf, geb. im März

13) Kilian Oeder, Bauernsohn von Dürrnbuch, Ge⸗ burtszeit unbekannt, 8 Leonhard Valentin Keller, Bürstenbinder von

Willhermsdorf, Geburtszeit unbekannt,

15) Johann Georg Nun, Metzgerssohn von Dieten

bhofen, geb. am 15. Januar 1812, 8

spätestens im Aufsebotstermine vom Dienstag,

den 14. April 1891, Vormittags 9 Uhr, im

Zimmer Nr. 9, persönlich oder schriftlich dahier sich

anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden,

2) an deren Erbbetheiligte, ihre Interessen im Auf⸗ gebotstermin wahrzunehmen,

3) an alle Diejenigen, welche über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung anher zu machen.

Markt Erlbach, den 25. Juni 1890.

Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts.

(L. S) Bitzingern, K. Sekretär.

[19441] Aufgebot.

Zohannes Spitz von Neckar⸗Steinach, geboren am

24. Oktober 1795, ist seit vielen Jahren an un

bekanntem Orte abwesend.

Auf Antrag dessen Kurators Johannes Erban II. zugleich als Bevollmächtigten der erbberechtigt er scheinenden Verwandten des Johannes Spitz, ergeht an diesen oder Nachkommen desselben die Auf⸗ forderung, spätestens im Aufgebotstermine Donner⸗ stag, den 25. September 1890, Vormittags 8 Uhr, ihre Rechte und Ansprüche bei unter zeichnetem Gerichte anzumelden, widrigenfalls Jo hannes Spitz für todt erklärt und dessen bis jetz kuratorisch verwaltetes, nach letztem Ausweise 117 29 betragendes Vermögen dessen erbberechtigten Verwandten ausgeliefert wird.

Hirschhorn, den 25. Juni 1890.

Großherzogliches Frnt ertcht Hirschhorn.

Aufgebot. Auf den Antrag:

a. der Ehefrau des Klempners Fritz Holländer Maria, geb. Lange, in Blankenese, 3

b. der unverehelichten Maria Pieper in Blankenese,

c. des Landmanns Jochim Huckfeldt in Holm als Abwesenheitsvormund

werden:

1) der Seemann Peter Lange, geb. den 9. De zember 1805, Sohn des Hans Lange und dessen Ehefrau Elsabe, geb. Breckwoldt, in Blankenese,

2) der Matrose Jochim Pieper, geb. 9. Ok tober 1815, Sohn des Jochim Piepe (Vadder) und dessen Ehefrau Metta, geb Tiemann, in Blankenese,

3) der Seefahrer Jürgen Hinrich Kruse, geb 16. Januar 1820 in Holm,

sowie die unbekannten Erben der zu 1 incl. 3 nannten Personen hierdurch aufgefordert, sich be dem unterzeichneten Gericht in dem auf Sonn abend, den 11. Oktober d. Is., Mittags 12 Uhr, anberaumten Termin zu melden, widrigen falls die Verschollenen werden für todt erklärt und mit ihrem Vermögen es der Verordnung vom 2. No vember 1798 gemäß verhalten werden wird. Blaukenese, den 24. Juni 1890. Königliches Amtsgericht.

11“] Veröffentlicht:

Becker, Aktuar, als Gerichtsschreiber. [12788] Für den am 20. Mai 1820 zu Doberan geborenen Schuster Johann Carl Joachim Matthews, Sohn der wail. Eheleute Arbeitsmann Hans Jochen Matthews und Margarethe Maria, geb. Mester⸗ mann, welcher im Jahre 1848 nach Amerika aus⸗ gewandert ist und seit dem Jahre 1851 nichts wieder von sich hat hören lassen, also verschollen ist, wird hieselbst ein Vermögen von ca. 2700 verwaltet. Da derselbe, wäre er noch am Leben, das 70. Lebensjahr bereits vollendet haben würde, so wird er in Gemäßheit der Konstitution vom 8. März 1774 hiemit geladen, in dem auf den 4. November 1890, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Ter⸗ mine vor dem unterzeichneten Waisengericht zu er⸗ scheinen oder von seinem Leben und Aufenthalt bis dahin Nachricht zu geben, widrigenfalls er für todt und sein hier verwaltetes Vermögen seinen nächsten Verwandten für anheimgefallen erklärt werden wird. Nachdem als solche nächste Verwandte aktenmäßig legitimirt sind die nachbezeichneten Geschwister resp. Geschwisterkinder: 1) der Rentner Friedrich Matthews zu Bützow, 2) die Ehefrau des Schlachtermeisters Riebe,

geb. Margarethe Matthews, zu Stavenhagen, 3) die Kinder des wail. Schneiders Heinrich

Matthews, werden zugleich alle Diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht zu haben vermeinen, hie⸗ durch aufgefordert, bis zum obigen Termine, oder in demselben ihre Ansprüche anzumelden und gehörig zu bescheinigen unter dem Nachtheil, daß die sub 1—3 aufgeführten Personen, oder die sich Meldenden und Legitimirenden für die rechten Erben angenommen, ihnen als solchen der Nachlaß überlassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll, daß ferner die sich nach der Präclusion meldenden näheren, oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschaft getreten, anzu⸗ erkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen. Doberan, den 22. Mai 1890. WE

bach, geb beiläufig im Jahre 1775,

Das Waisengericht. MA

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