der dort bestehenden deutschen Schützenvereine, dem unter Hauptmann
Wehrenberg stehenden New⸗YPorker „Schützencorrs“, dem po mann John Meyer be em — ützencorps mit Hauptmann Spburyp. Jedes der Corps führte drei
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wurden um 12 Uhr mit der Kapelle des 4. Garde⸗Regiments vom Hotel abgeholt und marschirten unter klingendem Spiel und mitwebenden Fahnen
hinaus zu Kroll. die
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Deputationen der 11. Schützen der Provinzen Pommern Sachsen und Schlesien der ebgg-c ge9e ö? 2 . Schahes die Berliner Schützenvereine „Tell“ und „Bunte Scheibe Berliner Schützenbund.
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vor dem Rathhause reitet die Dragonermusit Berliner Es folgen als Schluß der XV. Gruppe die Wagen 1 1 Ausschüsse. XVI. Gruppe. Musikcor Ost⸗ und XVII Gruppe. Musikcorps.
2 Br ut J. rario m die Moabiter Provinz Brandenburg, Deputattonen, die Moabit
Posen Posen
2 s 27 „No5 „uts B Sre⸗ 8 Auf Einladung des Fest⸗Ausschusses des deutschen Bundes cießens Wien der Stellve Bürgermeisters Dr.
Borschke und Gemeinderatk
Gold, zu übergeben.
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verändert hat.
In Central⸗Europa ist das Wetter
bei meist schwacher südlicher Luftveränderung wärmer
und stellenweise beiter, vielfach haben in Deutschland Regenfälle stattgefunden, in Norddeutschland auch stellenweise Gewitter.
ö“ 8 Deutsche Seewart
Theater⸗Anzeigen.
Mullaghmor Aberdeen.. Cbristiansund HKopenhagen Stockholm Haparanda
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Sonnabend: Sonntag:
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NW 3 heiter e⸗ WNW 3 bedeck 14 Wier S 2wolki, 14 L 2 wolkig 15 SSO ꝰ2 heiter¹) 14 SSW 1 heiter) 16 3 wolkenl. ²³) 17 758 SW 5 bebeckt .en 8SZZZSSIIͤ““ 5 13 grris 760 SSW 2 Regen 2 1 bedeckt 14 762 SW 3 bedeckt 16 761 SMW 2 bedeckt 16 S. 1 — 7 8 762 W 1 wolkig ½ SW 3 halb bed. ⁵) 16 7 ½ Uhr. 762 still wolkig 16 763 SMW 1 wolfenloe 762 W. 5 Regen 16 761 5 beiter 1 760 still halb berd. 24 ee; — nathan. ¹) Gestern Nachmittag Regenschauer. ²) Gestern ²) Gestern Regen. ⁴) Nachte ⁵5) Gestern mehrfach Repen Uebersicht der Witterung
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Regen.
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Schottland nordostwärts noch Nordskandinavien, während das Marimum im Südwesten sich wenicg
Berlimner Theater. Cornelius Voß. 1 Der Veilchenfresser. — Anfang
Walner-Thenter. Therese Biebermann vom Theater an der Wien in 28. Male: 1 8 Paubeville in 3 Akten und 4 Bildern von H. Meilhac und A. Millaut H Vor der Vorstellung, bei günstiger Witterung: Großes Garten⸗Concert. der Vorstellung 7 ½ Uhr. Sonnabend u. folg. Tage: Biedermann. Mamsell Nitonche.
Sonnabend: 2 Friedrich-Wilhelmstädtisches Thrater und
Concerl-Park. Zum 168 22 in mann und Julius Bauer. — In Scene gesetzt von Julius Fritzsche⸗ Herr Kapellmeister Knoll. Anfang 7 Uhr. IZm prachtvollen Park um 6 Uhr: Großes Doppel⸗ Auftreten sämmtlicher Instrumental⸗ und Eine Zone niedrigen Luftdrucks erstreckt sich ron Gesangs⸗Künstler Sonnabend:
Im Park: Eroßers Parkfeft.
Freitag:
Freitag: 28 Gastspiel vo Mamsell Nitounche.
Musik von M. Hervs
Dehm mit den Wiener Schützen nach Berlin, um die Ehrengabe der Stadt Wien, 1000 ℳ in
it de5 . C
jumean.
2 2 „ 2 Bötel, als Gast.) V
Elite⸗ und
Anfang des Cencerts 6 ¼, Gastspiel von Therese
Pictoria-Theater. Freitag: Zum 318. M.: in Afrika. de in 8 von Alex. Moszkowski und Rich. Nathanson. Musik
von C. A. Raida.
Zeitgemölde in 10 Bildern
Ballet von C. Severini. Anfang
Dieselbe Vorstellung.
Julius Fritzsche. Male: Der arme Jo⸗ 3 Akten von Hugo Witt⸗ Musik von Carl Millöcker Dirigent:
Direktion:
Im Theater: Der arme Jonathan. Internat. Schönheits⸗
Erkrankungen und in Montichelvo eine Erkrankung vor⸗ gekommen.
Bern, 1. Juli. Der neue amtliche erung der Reisenden und ihres land soll nächstens erscheinen Der „Bund schreibt d ir ist in seiner Art wahrscheinlich das Vollständigste was er wird deshalb sowohl Werthen. Kutschern, Führern als allen Touristen und Reisenden willkommen der Zukunft mancher Differenz und Klage Ueberforderung vorbeugen. Nach den „All⸗ mmungen“ folgen die Preisansätze für Wagen, r und Träger in den Thälern und auf Vorgebirgstouren, rschöpfend zusammengestellt nach den Ausgangs⸗ Zweilütschinen, Grindelwald, Lauter⸗ Gimmelwald, Wengen, Brienz, Metringen, en, Grimsel, Spiez. Wimmis, Heustrich, oden, Zweisimmen, Lenk, Saanen und zmerliche Bild; die Kur⸗ 1 baanen. Fingeschaltet sind nun aber — und und in voriger euerung — auch die Führer⸗ T ggebirgstouren Alle eisigen Gipfel oder kübnen Villen ie sämmtlichen Gletscherpässe im Oberland und nach lich sich mehrenden Gäft er Uri sind einzeln aufgeührt und die Taren dafür sigen Bauthätigkeit ganze Titel umfaßt infolge dieser Ausfahrlichkeit Westerl weniger als, 64 Seiten, mit einem Register verseben, das ch, v Gebrauch bequem macht. Er ist überdies laut Beschluß Regierungsraths in den Wirths häusern aller oberländischen Amtsbezirke, sowie auf den Dampfschiffen beider Seen janzuschlagen, und jeder eingeschriebene Kutscher und Führer erhält ein Exemplar desselben.
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Nordsee⸗ stationen Straßen und
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New⸗York, 1. Juli. (A. C.) anta Rosa. Califor⸗ wurden gestern drei weitere Erds verspürt. Sie waren weniger als die S g wahrgenommenen. — West⸗Virginia, un üumbus, haben stattgefunden letztgenannter Ortschaft durch den Blitz getödtet, während viele
übt wurden.
hefti 2„ hbestig Ohio,
New⸗York, 1. Juli. (A. C) Im Steaate New⸗ V ork ist ein Gesetz erlassen, welches die Pferdecisenbahnen New⸗York verpflichtet, die ganze Nacht alle Viertel⸗ stunden Wagen fahren zu lassen. Die Gesellschaften sind
tunden Wagen 1831 g zu 1 8 9 AN See 8 theilweise dagegen, weil sie meinen, daß sich der Nachtdienst Fee nicht lohne. Man schätzt jedoch, daß 100 000 Personen in Fer. Vork regelmäßig des Nachts ihre Beschäftigung haben und die 9
rung daber im Interesse des Gemeinwohls durchzuführen sei Einige
t eingeführt.
erichtet: hrer Pferdecisenbahnen haben freiwillig den vollen Nachtdienst
5880‿
Philadelphia, 30. Juni. 8) Hie außerordentliche e hat im Wester nach ist aber im Süden f erbrei 8 Gestade des atlantischen
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und Sonntag von der
n 10 und in Louisville 1. in den Straßen von Chicago 40 Todesfälle in Folge
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tze überwältigt. JI Sonnabend star in Folge der Hitze. der Hitze vorgekommen.
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chluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
erlin, 3. Juli. (W. T. B.) h. in er Emin “ eingegangenen Telegramm ist ers mit seiner Expedition in Usagara eingetroffen. zburg i. E., 3. Juli. (W. T. B.) Der Statt⸗ st zu Ho henlohe begiebt sich heute zu längerem 1 Baden⸗Baden. 1 8 3. IJali (W. T. B.) Nach einer Depesche erbischen Konsuls in Ueskueb ist Marinkovic belebtem Marktplatz, 150 m vom Regierungspalast, et worden; die Leiche blieb eine Stunde liegen. Einige b Die Pforte hat dem serbischen ntersuchung zugesichert. Ein ch nicht zugegangen. (W. T. B.) Se. Majestät der ser Wilhelm eute Mittag um 1 Uhr eine ation der hi en Deutschen. — Der Kronprinz
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— Schriften eine General. andlungen erstreckten sich auf ng, Wahl des Vorstandes und einiger innerer Angelegenheiten.
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An die Stelle des bisherigen tritt mit dem 1. Juli
Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Musik⸗Corps är⸗Kapelle in spektor Johannes Busse (Gehofen —Eggenstedt
3 Mustt⸗Cornps. WMenl 88* ausen, Fr W) Frl. Emma Suersen
Irrektor Theodor Hau (Lüchow —
Sannover). — Frl. Marie Pfafferott
—. Hannover). Frl. 2 — 2.
. Semänenpächter Ferdinand Baldanus
vorr — Dohndorf). — Frl. Margarethe
ver wier Hrn. Konstantin Arnold (Leisnig).
d0 mit Hrn. Ingenieur
I1 ich Hi gerlin). — Frl. Antonie Dehnicke
günftigem Wetter vor und nach Hrn. Ernst Ewerbeck (Berlin — Brake b. Det⸗
der Vorstellung, Adends bei brillanter elekzr. Be⸗ —Frl. Margarethe Marnitz mit drn leuchtung des Sommergartens: Großes Concert. dehrer Gustav Schulze (Berlin). 8r
Anfang 5 ½, der Vorstellung 7 Uhr. Verebelicht: Hr. Hauptmann Schulz mit Frl.
Herwig Wagner (Chemnitz-Leipzig) —, Hr.
Zum FPans Velthusen mit Frl. Henny Drenckmann
en dremier⸗Lieutenant (Wernigerode). — Hr. Premier⸗Lieutenc
Francesco Mungioli mit Frl Friederike Jacobson
. Sohn: Hrn. Georg Freiherrn von Massenbach (Pinne). — Hrn. Regierungs⸗ Asseffor M. Meyer (Bromberg). — Hrn. Arthur Ar (Leipzig). — Hrn. Dr med. Harcken (Dorum). Hrn. Schmidt (Bromberg). — Hrn. Richard
Fbhlebowsky (Berlin). — Hrn. Alard du Bois⸗
Reymond (Berlin) — Eine TPochter: Hen⸗. Julius Schachnow (Magdeburg). — Hrn. Paul Schulze (Hannover). — Hrn. Gottfried von . Feebetm. Fgr. Sachsen). — Hrn. W. Brähmer (Svandauerberg).
Gestorben: Hr. Anton Alexander Scholz (Gauers). — Fr. Baronin Jenny von Gustedt, geb. Gräͤfin Pappenheim (Lablacken). — Hr. Administrator Fritz Sydow (Berlin). — Hr. Stadtrath Eduard Dornstein (Nordhausen). — Fr. Adele Niepoth, geb. Greeff (Odenkirchen).
Kongreß Uniform.
Kroll's Threater. Freitag: Gastspiel des Postillon von Lon⸗ Phar: Hr. Heinrich
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Hrn. Heimich Bötel. D (Chapelou u.
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Sonnabend: Silvana.
Täglich: Bei
PBelle-Alliance-Theater. Freitag:
125. Male: Der Nantilus. Im prachwolen glänzenden Sommergarten: Großes 8 Monstre⸗Concert, ausgesührt von 3 Mnsik⸗Corps. Auftreten sämmtl. Spezialttäten. Brillante Illumination des ganzen Garten⸗Etabliffe⸗ ments. Anfang des Concerts 6 Uhr, der Vorstellung 7 ¼ Uhr
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
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Urania. Anstalt für volksthümliche Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnbof). Geöffner von 12—11 Uhr. Täglich Vorstellung im wissenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗ zettel.
V National⸗Panorama. Herwarthstr. 4, Königsplatz.
Das alte Rom mirgh. Frhense. n LEeene. u Ale Redacteur: Dr. H. Klee. 1. . 2 vAöe öffnet v. or⸗ Berlin: ——— 1 e München Taechan Erintritt 1 ℳ Verlag der Expedition (3. 2. %. drich). 82 Druck der Norddeutschen Buchdruckerei Pn⸗ Mlage Anstalt, Berlin SW., Wilhbelmstraße N. 32. Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage) und das Post⸗Blatt Nr.
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Familien⸗Nachrichten. V
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lobt: Frl. Klara Dickbäuser mit Hrn. Kauf⸗ 1 Emil Schultz (Königsberg i. Pr.-Schän⸗ V %) — Frl. Lina Diettrich mit Hrn. Oekonomie⸗
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“ Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preu
Berlin, Donnerstag, den 3. Juli
ischen Staats⸗Anzeiger.
1890.
No. 159.
Stanley's neuestes Werk. III.
(Vergl. Nr. 157 des „R.⸗ u. St.⸗A.“)
Stanley hatte bald erkannt, daß es schwer sein würde, mit dem Rest der aufgefundenen Nachhut wieder den Rück⸗ marsch nach Fort Bodo und dem Albert⸗See anzutreten, da sie durch Hunger und Krankheit schwach geworden und völlig undisziplinirt war. Gerade die Unbotmäßigkeit der Leute war Schuld daran gewesen, daß Major Barttelot hier un⸗ thätig verblieben war. Es galt nun, die Ordnung wieder herzustellen und die Leute zu ermuthigen, was namentlich durch die Schilderungen von den fruchtbaren Gegenden, aus denen die Vorhut unter Stanley nach Banalja gekommen war, gelang. Es wurden nun für den weiteren Marsch noch Eingeborene (Manjema) gewonnen. Im Ganzen waren für diese Expedition nunmehr 465 vorhanden, von denen 283 Träger, 21 Sudanesen und Offiziere, 45 Kranke, 4 Soldaten Emin Paschas, 108 Manjema, Häuptlinge, Weiber und Begleiter waren; für die Träger waren 230 Lasten vor⸗ handen, und zwar 37 Kisten Schießpulver, 83 Kisten Re⸗ mington⸗Munition, 11 Kisten Winchester⸗, 9 Kisten Maxim⸗ 19 Kisten Perlen in Säcken, 6 Kisten Kauris, 4 Kisten Messingdraht, 17 Kisten Stoffe in Ballen, 4 Kisten Zündhütchen, 40 Kisten mit diversen Sachen. Der Rückmarsch wurde am 30. August angetreten, nachdem Stanley vergebens den an den Stanley⸗Fällen weilenden, von ihm benachrichtigten und zu weiteren Leistungen aufge⸗ forderten Tippu⸗Tib erwartet hatte. Etwa 198 Mann, einbe⸗ griffen die Kranken, und ein Theil der Lasten wurden zunächst auf 29 Kanoes befördert. Die Landkolonne unter Lieutenant Bonny, dem einzigen Offizier, den Stanley bei der Nachhut vorgefunden hatte, zählte etwa 262 Mann. Auf dem Marsch wurden viele Leute, wenn sie sich in die Wälder absentirt hatten, um Fourage zu holen, von vergifteten Pfeilen getödtet oder von Kannibalen aufgefressen. die Manjema⸗Leute mitgebracht hatten, richteten viel Unheil an. Bananen und Paradiesfeigen, hin und wieder einmal eine Ziege oder Hühner bildeten die Nahrung. Am 27. Oktober konnte die Flußfahrt nicht mehr fortgesetzt verden, die gesammte Kolonne mußte nun marschiren. Bei Avatiko entdeckte Stanley ein Zwergengeschlecht von kupfriger Farbe und die Haut pelzartig mit Haaren von fast 1,3 cm Länge besetzt. Stanley sieht in diesem Abkömmlinge des ältesten Zeitalters, die Ismaels der primitiven Rasse, die „auf ewig die Wohnstätten der Arbeiter fliehen und der Freuden und An⸗ nehmlichkeiten des häuslichen Herdes beraubt sind, um, durch hre Laster auf ewig ausgestoßen, in den Morästen, Sümpfen und Dickichten der Wildniß ein Leben von Thieren in Menschengestalt zu führen.“ Von da aus wurde ein Weg in mehr nördlicher Richtung verfolgt, in der Hoffnung, daß er genügend Lebensmittel bieten werde. Doch auch hier war stellenweise mit viel Hunger und Noth zu kämpfen. Eine Brühe von Wasser, einem Löffel europäischer Butter und einem Löffel Milch mußte sechs Tage lang in dem sogenannten Hunger⸗ lager die ermattenden Lebenskräfte wieder auffrischen, Pilze, Beeren, Schwämme fristeten das Leben. Gar oft war Stanley der Verzweiflung nahe, — doch hielt er sich noch immer aufrecht und immer wieder fand man Nahrung. Gerade diese Erleb⸗ nisse sind es, welche ihn zu dem Gelübde führten, Gott vor den Menschen zu bekennen. Am 20. Dezember endlich — sogar noch zwei Tage früher, als berechnet war — traf die Kolonne in Fort Bodo ein. Der Marsch von Banalja nach Fort Bodo hatte über 3 ½ Monat gedauert.
In dem 23. Kapitel, einem der interessantesten des ganzen Buchs, nimmt Stanley Veranlassung zu interessanten Schil⸗ derungen des centralafrikanischen Waldes, der Natur und der Menschen in den durchwanderten Strecken. Stanley hält die Einwohner, so verthiert sie stellenweise sind, doch für kultur⸗ fähig; das ergiebt sich ihm aus manchen hübschen Zügen, die er an ihnen beobachtet hat. Ausführlich läßt er sich über das Verhältniß der Zwerge zu den Eingeborenen aus. Die Zwerge sind Nomaden, Räuber, Jäger voll von Verschlagenheit und wohnen im Walde rings um die Lichtungen, welche von den ackerbautreibenden Eingeborenen bewohnt werden; letztere sind meist große Shg Leute, pflanzen Bananen, süße Kartoffeln, Taback und haben Schafe, Ziegen und Haushühner, aber keine Rinder, sie werden viel von den Zwergen bedrängt, welche andererseits aber auch das von ihnen rlegte Wild, Elfenbein, Gift ꝛc. an die Eingeborenen gegen deren Produkte verkaufen.
In Fort Bodo, wo man alles in bester Ordnung an⸗ getroffen hatte, war nichts von Emin und Jephson bekannt
geworden, obwohl sie versprochen hatten, dorthin zu kommen.
Es blieb Stanley also nichts übrig, als seinen Marsch nach dem Albert⸗See fortzusetzen. Dies geschah am 23. Dezember. Die Reise von Banalja nach Fort Bodo hatte Stanley 106 Menschenleben gekostet, wovon 38 Mann der von dort ge⸗
holten Nachhut angehörten. Die Kolonne setzte sich nun inklusive
der Besatzung von Bodo, welche sich jetzt mit Stanley vereinigte, aus 209 Sansibariten, 17 Sudanesen, 1 Somali, 151 Man⸗ jema nebst Begleitern, 26 Madi, 2 Soldaten von Emin und 6 Weißen zusammen; sie betrug also 412 Mann. Fort Bodo wurde verbrannt und nun ging es nach dem Albert⸗See zu Emin Pascha und Jephson zurück. Am 16. Mai 1889 — in der Nähe des Sees — erhielt Stanley die ersten Nach⸗ richten über das Schicksal, welches Emin und Jephson in der Zwischenheit betroffen hatte. Emin wurde, nebst dem
ihm begleitenden Jephson, von seinen eigenen Offizieren am
18. August in Dufile gefangen gesetzt, weil sie Miß⸗ rauen gegen ihn und gegen die Mission Stanley's hatten; sie glaubten, Emin und Stanley hätten ein Komplot gemacht, um sie, ihre Frauen und Kinder aus dem Lande zu führen und sie als Sklaven den Engländern zu überantworten; sie hielten die ihnen vorgezeigten Briefe von der egyptischen Regierung für Fälschungen, glaubten auch nicht an den Fall Chartums. Ueberdies war der Mahdig in die Provinz eingefallen und hatte Redjah erobert. Hier⸗ durch war die Unordnung nur noch vermehrt, in Dufile war
Auch die Pocken, welche
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Alles in Verwirrung, die Soldaten verweigerten den Rebellen⸗ offizieren den Gehorsam. Weitere Niederlagen durch den Mahdi waren schließlich die Veranlassung, daß die Soldaten nach drei Monaten der Gefangenschaft die Befreiung Emin's verlangten und durehsetzten. Neue Angriffe des weiter vordringenden Mahdi auf Dufile wurden zurückgeschlagen, indeß wurde be⸗ fürchtet, daß er von Chartum aus Verstärkungen er⸗ halten würde. Es war deshalb für Emin und Jephson ge⸗ boten, sich im Dezember 1888 weiter nach Wadelai und Tunguru zurückzuziehen. In dem Briefe Jephson's, der von diesem Stand der Dinge Mittheilung machte, wird die Lage Emin’s und Jephson's als ziemlich verzweifelt hingestellt, — einmal wegen des weiten Vordringens des Mahdi und sodann wegen der Verstimmung der Offiziere gegen Emin Pascha. Stanley hätte an dieser Stelle bemerken können, daß Emin Pascha also doch (in dem mehrfach erwähnten Schreiben vom 25. März 1888 an die „Petermann'schen Mittheilungen“) mit Recht seine Lage als gefährlich und verzweifelt voraustaxirt hatte, wenn damals auch noch nicht der Einfall des Mahdi in die Provinz und die Unbotmäßigkeit der Offiziere Thatsache waren, obwohl allerdings das im Norden der Provinz liegende 1. Bataillon schon von ihm abgefallen war. Wenn dann später wirklich jene verzweifelte Lage eintrat, so kann das nur seinen damaligen Hülferuf rechtfertigen, während andererseits das verhältnißmäßige materielle Wohl⸗ befinden, welches Stanley im Mai an Emin Pascha beobachtete, nicht als Beweis für das Unberechtigte jenes Hülferufs an⸗ gesehen werden kann.
Stanley schrieb nun sofort, am 17. Januar, Briefe an Emin und Jephson, welche sie zu schnellen Entschlüssen betreffs des Bleibens oder Mitkommens aufforderten, und worin er dem Pascha ankündigte, daß er 63 Kisten Remingtonpatronen, 26 Kisten Schießpulver, 4 Kisten Zündhütchen ꝛc. für ihn mithabe. Am 6. Februar kam Jephson nach Cavalli und faßte Stanley gegenüber das, was er während seines neun⸗ monatlichen Aufenthalts bei Emin erfahren, in die Worte zusammen: „Das Gefühl ist der schlimmste Feind des Paschas. Emin Pascha hält Niemand zurück als Emin selbst.“ Zugleich brachte er einen Brief von Emin aus Tunguru (am Albert⸗See) mit, worin dieser er⸗ klärte, daß er und Casati und eine Menge seiner Leute den Wunsch hegen, mit Stanley fortzuziehen; aber er sagte auch, daß dies in Folge der letzten Ereignisse nicht so schnell ge⸗ schehen könne, weil seine Leute erst jetzt anfangen nach Tun⸗ guru zu kommen. Wenn Stanley nicht warten könne — dieser hatte in dringlicher Weise einen bestimmten Termin für seinen Abmarsch festgesetzt — so möge er nur außbrechen.
Stanley glaubte nun, seine ganze Kolonne — auch die Zurückgebliebenen — sammeln und mit Hülfe von eingeborenen Hülfstruppen nach Tunguru marschiren zu müssen, „um den Pascha mit Gewalt zu befreien“, da er offenbar annahm, er stehe immer noch allzusehr unter dem Druck seiner mißtrauischen Leute. Aber die rebellischen Offiziere hatten sich einer anderen Haltung besonnen, Emin um Verzeihung gebeten und ihn ersucht, eine Deputation von ihnen zu Stanley zu geleiten. Emin Pascha traf am 17. Februar mit etwa 65 Personen in Stanley's Lager ein. Hier erklärten die Offiziere Emin's ihre Bereitheit, sich an dem Abmarsch zu betheiligen und forderten nur einige Tage Zeit, um die Ihrigen zu sammeln und ihre Familien von Wadelai abzuholen. Dies wurde ihnen bewilligt, und allmählich kamen eine große Zahl Offiziere, Soldaten, Frauen und Kinder mit vielem Gepäck an. Aber der Zuzug dauerte lange, bis Stanley den 10. April als den Tag des Abmarsches an⸗ setzte, da er annahm, daß die Verzögerung von einigen Egyptern nur dazu benutzt werden sollte, um die Expedition Stan⸗ ley's in eine Falle zu locken und zu vernichten. Emin Pascha wurde inzwischen wiederholt von dem Gedanken gequält, daß man seinen Abmarsch als Desertion auffassen könne; Casati unter⸗ stützte ihn hierin. Stanley wies indeß darauf hin, daß er
Rebellen gegenüber keine Verpflichtung habe, und Emin ver⸗
sprach von Neuem, am 10. April mit Stanley aufzubrechen, auch wenn nicht alle von seinen Leuten an diesem Tage bei ihm wären. Am 10. April setzte Kolonne — 1510 Köpfe — in Bewegung. Emin und seine Leute (Frauen und Kinder) zählten 600, Stanley’'s Leute 230, eingeborene Träger 680. Die Kolonne stand von jetzt ab allein unter Stanley’s Befehl. Dieser kam noch manchen Versuchen von Verrätherei auf die Spur — es wurden 200 rebellische egyptische Soldaten aus Wadelai erwartet, welche die Expedition überfallen sollten —, indeß die rastlose Energie Stanley's drängte zu immer schnellerem Weitermarsch, bis jene Gefahr beseitigt war. “““
Im 27. Kapitel liefert Stanley eine Schilderung von Emin’s Charakter auf Grund eigener Beobachtungen wie der Mittheilungen Jephson’'s über die Zustände, die dieser in Dufile angetroffen hatte, als er Emin Pascha vom Albert⸗See aus, ge⸗ wissermaßen als Repräsentant Stanley’s, begleitete. Die Schilderung hat den Zweck, die Unentschlossenheit Emin’s in Be⸗ zug auf den Abzug aus der Aequatorial⸗Provinz zu erklären. Die Schilderung ist an sich nicht übelwollend, ja Stanley erkennt an, daß Emin, so wie er ist, des größten Opfers, also auch des Opfers, welches er ihm gebracht, würdig ist. Er macht ihm aber zum Vorwurf, daß er bei seiner ersten Begegnung mit Stanley ihm nicht volle Klarheit über die Zustände in der Aequatorial⸗Provinz verschafft hatte. Stanley ist indeß nicht der Ansicht, daß Emin die Absicht hatte, ihn irre⸗ zuleiten, sondern er ist überzeugt, daß er sich über die Zustände der Aequatorial⸗Provinz und der ihm zur Verfü⸗ ung stehenden Truppen selbst im Irrthum befand, 8n das erklärt sich — nach Stanley's Meinung — aus dem Charakter Emin’s. Er hält diesen für zu optimistisch und zu vertrauensvoll gegen die ihn umgebenden „ver⸗ schlagenen“ Egypter; er ist ihm zu gutmüthig, zu milde, zu liebenswürdig, er hat zu wenig streng bestraft, und die Egypter haben seine Gutmüthigkeit zu sehr ausgebeutet. Er ist ein Gelehrter, kein Befehlshaber. Jephson bemerkte sofort, daß den Egyptern nicht zu trauen ist, während Emin ganz vertrauensvoll war; die Egypter waren voll Ungehorsam
sich die
egen ihn und beriethen Verrätherei; aber er verzieh immer ald, wenn sie sich ihm wieder näherten. Stanley meint, wenn Emin im Bewußtsein dieser Verbältnisse ihm sofort ge⸗ sagt hätte, wie es in seiner Provinz stehe und daß er aus Rücksicht auf die fortwährend auf Verrätherei sinnenden Soldaten nicht so ohne Weiteres abziehen könne, dann hätte er — Stanley — mit seiner Macht ihn retten, die Garnisonen eine nach der anderen bezwingen und so den Pascha aus seiner Umgebung befreien können. Aber es habe dem Pascha offenbar an dem Bewußtsein dieser Verhältnisse gefehlt.
Das erscheint nach⸗ dem von Stanley selbst wiederholt erwähnten Hülferuf Emin's offenbar nicht richtig. Dagegen wird man annehmen können, daß Emin nach seiner Kenntniß der Verhältnisse von solchen Gewaltmitteln nichts wissen wollte, sondern die Politik der Vorsicht vorzog.
Eine Schuld des Paschas läßt sich aus der Auffassung Stanley's jedenfalls nicht konstruiren. Es geht aus dem, was Stanley herbeibringt, vielmehr nur das Eine hervor, daß Stanley und Emin contraire Gegensätze sind. Stanley ist rauh, streng, schroff, befehlshaberisch. Als er in seiner Weise in geschäftsmäßigem Stil einen Brief an Emin geschrieben und Jephson zu lesen gab, bat dieser ihn dringend, einen solchen Brief, der den Pascha verletzen könne, nicht abzu⸗ schicken. Stanley hat gewiß mit seiner Strenge und außer⸗ ordentlichen Willenskraft viel erreicht. Aber damit ist noch nicht erwiesen, daß Emin mit seiner milderen Weise Fehler be⸗ gangen habe. Emin verstand sich offenbar darauf, die ver⸗ schlagenen Egypter richtig zu behandeln; das beweisen die fünf Jahre, in denen er, von aller Verbindung mit der Außen⸗ welt abgeschnitten, sich in dieser Umgebung gehalten hat. Ein schroffes energisches Vorgehen, wie es Stanley empfiehlt, hätte vielleicht gegenüber dieser Umgebung großes Unheil angerichtet. Wenn Stanley glaubt, mit seiner Charakteristik Emin'’s diesen bloßzustellen, so irrt er; mit dem Kopf durch die Wand konnte Emin nicht rennen, er mußte laviren, und Stanley's Meinung, daß, wenn Emin von vornherein strenger gewesen wäre und mehr bestraft hätte, er sich alle unterthänig gemacht haben würde, erscheint noch nicht begründet. Das Zögern und die Unentschlossenheit Emin’'s zum Abzuge findet in den Verhältnissen hinreichende Erklärung. Indem Stanley diese Verhältnisse darlegt, schafft er — wenn auch vielleicht wider Willen — das beste Material für die Rechtfertigung Emin’s herbei.
(Fortsetzung folgt.)
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
In Stettin fand gestern, der „Ostsee⸗Ztg.“ zufolge, eine sehr zahlreich esuchte Versammlung der ausständigen Maurer, Zimmerleute und Kalk⸗ und Steinträger statt, in welcher über eine Besprechung Bericht erstattet wurde, die Abends zuvor zwischen den Abgeordneten der Strikenden und den Vorständen des Arbeitgeberbundes und der Baugewerke⸗Innung stattgefunden hat. Die Strikenden hatten sich, wie berichtet wurde, erboten, für einen Stundenlohn von 47 ½ ₰ die Arbeit wieder aufzunehmen, unter der Bedingung, daß die von den Meistern eingeführten Entlassungs⸗ scheine wieder abgeschaftt werden und daß die Vereinigungen der Zimmerleute und Maurer fortbestehen. Die Meister hatten erklärt, auf diese Bedingungen nicht eingehen zu wollen und die Besprechung war resultatlos verlaufen. Es traten in der Versammlung verschiedene Redner auf, und obgleich dieselben nicht umhin konnten, anzuerkennen, daß der Strike wohl einen ungünstigen Verlauf für sie zu nehmen scheine, ermahnten sie dennoch die Versammelten, nicht weiter nachzu⸗ geben, sondern im Strike auszuharren. Der ungünstige Verlauf des Strikes sei, wie hervorgehoben wurde, lediglich den Kollegen zuzu⸗ schreiben, welche voreilig die Arbeit wieder aufgenommen hätten.
Vorgestern Nachmittag trafen in Stettin mit der Eisenbahn wieder gegen 80 schlesische Bauarbeiter für den Arbeitgeber⸗ bund ein. Die Leute wurden mittelst Extrawagen der Straßenbahn in die für sie bereit gehaltenen Quartiere geschafft und werden heute Vormittag den einzelnen Meistern zugetheilt werden. Die strikenden Maurer waren wieder in großer Zahl vor dem Bahnhofsgebäude ver⸗ sammelt, das Aus⸗ und Einschiffen der fremden Arbeiter ging jedoch, da genügende polizeiliche Vorkehrungen getroffen waren, ohne Störung von Statten.
Aus Elmshorn wird der „Kieler Ztg.“ unterm 1. Juli ge⸗ schrieben: Der seit zwölf Wochen dauernde Gerberstrike hier am Orte ist jetzt thatsächlich zu Ende. Die Meister haben nunmehr beschlossen, die Gesellen, soweit noch ein Bedürfniß vorliegt, wieder einzustellen. Jeder Geselle muß bei seinem Wiedereintritt eine Werk⸗ stattordnung unterschreiben, welche als wesentliche Bedingung die elf⸗ stündige Arbeitszeit enthält. Von den ca. 60 Gesellen, welche gestrikt haben, können indessen nur ungefähr 30 wieder eingestellt werden.
Die in Straßburg abgehaltene Generalversammlung des Deutschen Buchdrucker⸗Vereins beschloß am 30. Juni, der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ zufolge, unter einstimmiger Annahme der Anträge der Sektion II (Rheinland⸗Westfalen) eine Neuregelung der Lohnfrage unter entsprechender Abänderung der Vereinsstatuten. Ein neuer Grund⸗Lohntarif mit sektionsweiser Feststellung der Lokalzuschläge soll unter Mitwirkung der Gehülfen vereinbart werden. Ueber die glückliche Einigung der deutschen Prinzipalität herrscht all⸗ gemeine Befriedigung.
Ueber den gegenwärtigen Stand der theils schon fest organisirten, theils in der Organisation begriffenen Strikeverhütungs⸗ verbände giebt die „Kiel. Ztg.“ eine Uebersicht in folgender Zu⸗ sammenstellung: Verband sämmtlicher Arbeitgeber Le-. der vornehmlich bezweckt, „die guten und friedlichen Arbeiter gegen über den Aufwieglern zu schützen.“ Für Letztere soll eine schwarze Liste angelegt und den Mitgliedern des Verbandes es zur Pflicht gemacht werden, keinen Aufwiegler mehr in Arbeit zu behalten. DieZahl dieser agitatorischen Elemente Leipzigs wird auf 2—300 veranschlagt. Verband der Flachsspinnereibesitzer von Nordwest⸗Deutschland zur gemeinsamen Abwehr unberechtigter Arbeiterausstände. Verein der Brauereibesitzer in Rheinland, Westfalen, Hessen⸗ Nassau u. s. w. zur Wahrung ihrer Interessen den Arbeitern gegen⸗ über. Verbindung Lausitzer Cigarrenfabrikanten zur Abwehr gegen unberechtigte Arbeitseinstellungen. Die wichtigsten Bestimmungen sind: Es wird ein Schiedsgericht gebildet, welches aus dem Vorsitzenden des Verbandes, zwei bei einem event. Strike unbetheiligten Fabrikanten und zwei unbetheiligten Arbeitern besteht. Wenn die Forderungen der Arbeiter als gerechte anerkannt werden, hat sich der Fabrikant zu fügen, andernfalls er keine Unterstützung vom Verbande zu erwarten hat. Die vom Verbande