Reg.⸗Bez. Sigmaringen: Winter⸗ und Sommergetreide steht auf Grundstücken mit nassen, kalten Böden etwas mager, während es auf mehr trockenen Gründen eine gute Ernte in Aussicht stellt. Raps verspricht eine gute Mittelernte. Kartoffeln stehen sehr gut. Runkeln und Kohl sind gut angewachsen und versprechen reich⸗ lichen Ertrag. Der erste Schnitt der Futterkräuter ist nach Quantität und Qualität gut ausgefallen und bei günstiger Witterung unter Dach gebracht worden. Der Stand der Hopfen ist bis jetzt ein guter. Die Baum⸗ blüthe ist rasch und äußerst schön vorüber gegangen. Kirschen, Zwetschen und Birnen haben reichlich Früchte angesetzt, dagegen haben die Apfelbäume ihren Fruchtansatz zum größten Theile verloren und stellen nur einen geringen Ertrag in Aussicht. (Nachtrag bezüglich der noch ausstehenden Bezirke folgt in einer der nächsten Nummern.)
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Die Direktion der Glashütte in Ottensen macht, laut Mittheilung der „Kiel. Ztg.“, Folgendes bekannt: „Im Interesse eines dauernd guten Einvernehmens mit unserer Arbeiterschaft, das durch die fast nur gänzlich politischen Tendenzen untergeordneten Be⸗ strebungen des Fachvereins weder gepflegt noch gehoben werden kann, sehen wir uns beranlaßt, den Fachverein der Ottensener Glas⸗ macher nicht weiter anzuerkennen, daß wir hiermit unsere sämmtlichen Glasarbeiter, Schleifer und sonst bei uns in Arbeit Stehenden, die dem Fachverein angehören, freundschaftlich gs entschieden auffordern, ihren Austritt aus demselben zu erklären. Wer dieser Aufforderung nicht nachkommen will, gilt als von unserer Seite aus gekündigt. Es handelt sich bei unserem Entschluß durchaus nicht um Beschränkung irgendwelcher gesetzlichen oder privaten Rechte unserer Arbeiter, sondern werden wir gern bereit sein, jede ander⸗ weite nützliche und dem Interesse der Glasmacher unserer Hütte wirklich dienliche Vereinigung, welche unsere Mitwirkung ermöglicht, zu unterstützen. — Wie verlautet, wollen sich wegen dieses „Ver⸗ bots“, dem Fachverein anzugehören, die betreffenden Glasarbeiter an
kaiser wenden. 1 8 8 88 Leipzig schreibt die „Leip.. Ztg.“: Am 5. Juli fand hier eine von 100 Personen besuchte Töpferversammlung statt, in welcher der hiesige Delegirte über den Verlauf des am 25 „ 26. und 27. Juni in München abgehaltenen 6. allgemeinen Kongresses der deutschen Töpfergehülfen Bericht erstattete. Es waren hier⸗ nach auf dem Kongrez 88 Städte durch 52 Delegirte ver⸗ treten. Die Zahl der Töpferorganisationen ist in Deutschland seit dem vorjährigen Kongreß um 40, von 68 auf 108 gestiegen. Von denjenigen 105 827 ℳ, welche in den letzten Jahren zur Unterstützung der Töpferlohnbewegungen aufgebracht und verausgabt worden sind, haben die im letzten Jahre an 31 Orten ausgebrochenen Arbeitseinstellungen allein 50 197 ℳ verschlungen. Der General⸗ ausschuß der deutschen Töpfer hat im vorigen Jahre 19 990 ℳ Ein⸗ nabmen — zu welchen die Leipziger Gehülfen 1200 ℳ bei⸗ steuerten — bei 19 200 ℳ Ausgaben zu verzeichnen gehabt. Die allgemeine vom Generalausschuß erhobene Statistik über Lohn⸗ und Arbeitsverbältnisse im Töpfergewerbe erstreckte sich über 7720 Ge⸗ hülfen aus 89 Ortschaften. Die durchschnittliche Arbeitszeit eines Gehülfen beträgt nach diesen Erhebungen in Deutschland 10 ½ Stunden täglich. Der Kongreß hat ferner beschlossen, aus dem Generalfonds nur solche Arbeitseinstellungen zu unterstützen, die eine Verkürzung der Arbeitszeit anstreben, dagegen die zur Erhöhung des Lohnes veranstalteten Strikes in der Regel ununterstützt zu lassen. Weiter hat der Kongreß in fünf verschiedenen Orten Deutschlands Vertrauensmänner ernannt, welche sich namentlich die Betreibnng der Agitation in der Provinz angelegen sein lassen sollen. Allgemeine Töpferkongresse sollen künftig nur alle zwei Jahre, dagegen häufigere Provinzialkongresse stattfinden. Die Versammlung trat den Kongreß⸗ beschlüssen allenthalben bei. B 1
Die Leipziger Feilenhauergehülfen hielten am 6. Juli eine Versammlung ab, in der über den letzten Deutschen Metall⸗ arbeiter⸗Kongreß in Weimar berichtet und beschlossen wurde, den Kongreßbeschlüssen nachzukommen. Die seit der Beendigung des letzten Strikes der Feilenhauer über mehrere Werkstellen deshalb, weil die Strikeführer nicht mehr eingestellt werden, verhängte Sperre soll aufrechterhalten und zu einer Benutzung des neben dem Arbeits⸗ nachweis der Arbeitgeber noch fortbestehenden Gehülfenarbeitsnachweises öffentlich aufgefordert werden.
8 Aus Remscheid meldet die „Rh.⸗Westf. Ztg.“: Die unter dem Vorsitz des Landraths Königs von Lennep eingeleiteten Vergleichs⸗ verhandlungen im hiesigen Feilenhauerstrike sind leider ge⸗ scheitert. Die Fabrikanten stellen als Hauptbedingung auf, daß zu den bisherigen Haupreisen weiter gearbeitet werde; beim Eintritt einer günstigeren Lage der Feilenfabrikation werde man der Forderung einer Lohnerböhung wohlwollend entgegenkommen. Außerdem soll sich der Feilenhauerverein verpflichten, daß er als Körperschaft sowohl wie seine einzelnen Mitglieder keiner sonstigen Vereinigung beitreten, durch welche die Ausführung der Statuten verhindert wird. Dieses Verlangen wird mit Rücksicht auf einen vorgekommenen Spezialfall gestellt. Die zwangsweise Zugehörigkeit zum Feilenfabrikantenverein, bezw. Feilenhauerverein, wie solche bisher besteht, soll in Wegfall kommen. Die Entscheidung in Preis⸗ tarif⸗Aenderungen soll in Zukunft endgültig durch die Vergleichs⸗ kammer erfolgen. Die Feilenhauer haben hierauf beschlossen, den oben angeführten Vorschlägen der Fabrikanten zuzustimmen, ausgenommen den Fortbestand des bisherigen Hautarifs. Die Feilenhauer lehnen ab, die Arbeit wieder zu den alten Minimallöhnen aufzunehmen und erklären, den Ausstand fortsetzen zu wollen, bis die Fabrikanten ein Drittel der ursprünglich gefordeten Lohnerhöhung bewilligt haben. — Der nun bereits vier Wochen dauernde Strike macht sich ver⸗ schiedentlich in recht unangenehmer Weise fühlbar; namentlich klagen die hiesigen Geschäftsleute über erhebliche Ausfälle.
Aus Stettin schreibt die „Ostsee⸗Ztg.“ unterm 7. Juli: Nach⸗ dem die Maurer den Strike nunmehr aufgehoben haben, war heute Vormittag der Andrang beim Meldeamt ein so starker, daß derselbe kaum bewältigt werden konnte. Eine große Zahl hat vor⸗ läufig noch keine Aussicht, wieder Arbeit zu finden, da die meisten Bauten durch den Zuzug von auswärts mit Arbeitskräften zur Genüge versehen sind. Bei den Kasernenbauten hatten sich heute früh etwa 40 Mann gemeldet, doch konnten davon nur 2 Mann, welche ihren Austritt aus dem Fachverein erklärten, angestellt werden. 8
Ueber die Folgen des Strikes in Gera wird dem „Dtsch. Tagebl.“ geschrieben: Die Nachwehen des beendeten Weberaus⸗ standes treten jetzt recht deutlich hier zu Tage. Mehr als 400 Weber, darunter zahlreiche Familienväter, sind brodlos ge⸗ worden, indem die Arbeitgeber in Folge des Ausstandes auswärtige Kräfte zum Ersatz herangezogen und sich nunmehr weigern, diese zu Gunsten der einheimischen Arbeiter wieder zu entlassen. Dieser Ausstand hat viele Familien ruinirt. Das Elend derselben ist groß. In den Dörfern der Umgegend von Greiz, Reichenbach und Mylau wird in Folge dessen mehr⸗ fach die Wahrnehmung gemacht, daß seit einiger Zeit sich mehr als es sonst um diese Zeit der Fall zu sein pflegte, arbeitslose Weber herumtreiben und um Gaben ansprechen. Es sind dies meist im Ausstand gewesene Weber aus Greiz, die nicht wieder angenommen worden sind.
— In Courcelles Nord bei Charleroi haben, wie der „Saarbr. Ztg.“ aus Brüssel unter dem 4. d. geschrieben wird, die Berg⸗ leute Ausstand erklärt, weil ihnen eine Lohnerhöhung versagt wird. Aus dem Fapssachm Departement Pas⸗de⸗Calais wird ein Ausstand der landwirthschaftlichen Arbeiter eines größeren Betriebes in Longuenesse gemeldet. 8 1A“
einer Depesche der „Times“ aus Buenos Aires vom 6. wauc. ist in dem Salpeterhafen IFJquique ein ernster Arbeiterstrike ausgebrochen, in Folge dessen auch Ruhestörungen
vorkamen. Der
Handels⸗ und Schiffsverkehr stockt.
8 Zur Lage der Arbeiter. 8
ber die Arbeiterverhältnisse im Karlsruher Handels⸗ ka sagt der kürzlich zur Ausgabe gelangte . bericht der Handelskammer: Vielfach war es im Berichtsja - Schwierigkeiten verbunden, theilweise sogar ganz unmöglich, tüchtige und zuverlässige Arbeitskräfte zu gewinnen. Dies wurde 525e von denjenigen Betrieben mißlich empfunden, die gut geschulter Arbeiter bedürfen und ungeübte Neulinge nicht ewohl “ können. Den Etablissements in der Nähe größerer Städte, wie z Z. Karlsruhe und Baden, wurden während des Sommers die Arbeits⸗ kräfte zum Theil durch die in diesen Städten gebotene leichtere Erwerbs⸗ fähigkeit entzogen oder vertheuert. Eine große Anzahl von Berichten stimmt darin uüͤberein, daß die Arbeitslöhne gestiegen sind, und zwar mehrfach in ganz beträchtlichem Grade. Nur ausnahmsweise war diese Lohnsteigerung auf eine erhöhte Leistungsfähigkeit der Arbeiter zurückzuführen. Dies Moment der Lohnerhöhung wird von einigen Seiten als ein um so beachtenswertheres bezeichnet, als ohnehin die Kosten für die dem Arbeiter zugute kommenden gesetzlichen Einrich⸗ tungen der Kranken⸗ und Unfallversicherung zum größten Theile dem Arbeitgeber zur Last fielen. Hie und da konnte den sich stets stei⸗ gernden Lohnanforderungen der Arbeiter Seitens der Arbeit⸗ geber beim besten Willen nicht entsprochen werden. Arbeits⸗ kontraktbrüche sind in verschiedenen Betrieben, und zwar bisweilen in frivolster Weise vorgekommen. Daneben machte sich hin und wieder wachsende Unzufriedenheit, Unbotmäßig⸗ keit und zu anspruchsvolles Auftreten der Arbeiterschaft bemerkbar. Auf der anderen Seite wird aber auch mehrfach auf die Zufriedenheit und den Fleiß der Arbeiter in den Berichten der Ar⸗ beitgeber hingewiesen; es fehlt nicht an Geschäften, in denen die Arbeiter 10 — 20 Jahre lang ununterbrochen thätig sind und in denen man keine Arbeitseinstellungen und keine sog. blauen Montage kennt. Die Ein⸗ richtungen der gesetzlichen Kranken⸗ und Unfallversicherung sollen von den Arbeitern jetzt vielfach besser gewürdigt werden als in früherer Zeit. Außer der ihnen gesetzlich obliegenden Leistung von Beiträgen zu den Kranken⸗ und Unfallversicherungskassen nehmen sich die Arbeit⸗ geber vielfach fürsorglich ihrer Arbeiter an.
Die Güterbewegung auf den deutschen Eisenbahnen im Jahre 1889.
Der gesammte Güterverkehr der deutschen Eisenbahnen im ver⸗ flossenen Jahre bezifferte sich, einer von C. Thamer im neuesten Heft (4 für Juli⸗August 1890) des „Archivs für Eisenbahnwesen“⸗ aufgestellten vergleichenden Berechnung zufolge, auf 146 583 761 t, gegen 134 920 096 ½ t im Jahre 1888, 122 221 760 t im Jahre 1887 und 113 614 975 t im Jahre 1886. Der Güterverkehr hat also in den drei Jahren um beinahe 33 Millionen Tonnen zugenommen.
Auf den Verkehr im Inlande kamen im verflossenen Jahre 124 179 704 ½ t, auf den Verkehr mit dem Auslande 22 404 056 ½ t.
Von dem Inlandsverkehr blieben im engeren Lokalverkehr der einzelnen Verkehrsbezirke 49 645 645 t, im gegenseitigen Austausch der Verkehrsbezirke wurden befördert 74 534 059 ¼ t. 8
Vom Auslandsverkehr entfielen auf den direkten Verkehr zwischen
Deutschland und dem Auslande 20 345 696 t, auf die Durchfuhr von Ausland zu Ausland 2 058 360 ½ t. “ Deutschland ausgeführt wurden 10 281 015 t (gegen 10,25 Millionen t im Jahre 1888, 9,71 Mill. t im Jahre 1887 und 9,51 Mill. t im Jahre 1886.) Nach Deutschland eingeführt wurden 10 064 681 t (gegen 9,09 Mill. t im Jahre 1888, 7,41 Mill. t im Jahre 1887 und 5,97 Mill. t im Jahre 1886).
Berücksichtigt man den Umstand, daß der Verkehr mit den See⸗ häfen zu einem großen Theil den Verkehr mit dem überseeischen Aus⸗ lande darstellt, und daß der dort nachgewiesene Empfang mit der Eisenbahn sich vielfach als Ausfuhr aus Deutschland, der Versandt mit der Eisenbahn sich als Einfuhr nach Deutschland charakterisirt, so betrug: der Wechselverkehr zwischen den deutschen Verkehrsbezirken (mit Ausschluß der Seehäfen) für das Jahr 1889 66 272 478 ½ t, der Verkehr der deutschen Verkehrsbezirke (ausschließlich der Seehäfen) mit dem Auslande (einschließlich der Seehäfen) in der Ausfuhr 14 663 576 ½ t, in der Einfuhr 12 874 548 ½ t. .
Von obiger Ausfuhrziffer kamen auf den Versandt des deutschen Binnenlandes nach dem Auslande 9 985 038 ½ t, auf den Empfang der Seehäfen aus dem deutschen Binnenlande 4 678 538 t. Die Einfuhr⸗ ziffer setzt sich usammen aus dem Empfang des deutschen Binnen⸗ landes aus dem Auslande mit 9 291 505 ½ t und dem Versandt der Seehäfen nach dem deutschen Binnenlande mit 3 583 043 t
Die Durchfuhr von Ausland zu Ausland sowie zwischen dem Auslande und den deutschen Seehäfen umfaßte 3 127 512 ½ t, und zwar ergab die Durchfuhr von Ausland zu Ausland 2 058 360 ½ t, der Versandt der Seehäfen nach dem Auslande 295 976 ½ t, der Empfang der Seehäfen aus dem Auslande 773 175 ½ t (gegen 995 546 t im Jahre 1888). 1
Von den einzelnen Verkehrsbezirken des Inlandes hatten im Jahre 1889 die größte Güterbewegung aufzuweisen: die Rubrreviere der Provinz Westfalen (25 491 111 t) und der Rheinprovinz (17 238 585 t), dann der Regierungsbezirk Oppeln (14 896 325 t) und das Königreich Sachsen (14 383 536 t). Der Versandt vom Auslande her war am größten aus Böhmen (4 831 195 ½ t); dann folgen Luxemburg (913 881 ½¼ t), Belgien (845 852 ½ t) und die Niederlande (751 123 t). Die größten Gütermengen empfingen vo Deutschland: die Niederlande (2 290 457 ½ t), Oesterreich ohne Böhmen, Galizien, Ungarn (1 913 918 t), Böhmen (1 329 239 t) und die Schweiz (1 147 944 ½¼ t). 8 Lsben
Von den beförderten Gütern zeigen die größten Ziffern: Stein⸗ kohlen (56 833 646 t), gebrannte Steine (12 514 207 ¼ t), Braun⸗ kohlen (10 453 006 ½ t), dann Eisenerze (5 930 150 t) und Roheisen
8 8 “ “
(4519 619 tlat. .— Generalversammlung der Knappsschafts⸗ Berufsgenossenschaft. 8
In der diesjährigen ordentlichen Generalversammlung der Knapp⸗ schafts⸗Berufsgenossenschaft, welche am 5. d. M. im hiesigen Central⸗ Hotel stattfand, waren etwa 60 Delegirte aus den verschiedenen Berg⸗ werksbezirken des Deutschen Reichs erschienen. Die ersten Punkte der Tagesordnung: Entgegennahme des Verwaltungsberichts für 1889, Revisionsbericht der Rechnungskommission, Etat für 1891, Normal⸗ ausgabe für 1890 gaben zu Bemerkungen keine Veranlassung. Der Betriebsfonds wurde von 380 000 ℳ auf 500 000 ℳ erhöht. Nachdem die statutgemäßen Neuwahlen vorgenommen und Zahlungen der Sektion IV (Halle an der Saale) zu den Kosten des Baues von Krankenhäusern genehmigt worden waren, wurde über den Erlaß von Unfallverhütungsvorschriften gemäß §§. 78 ff. des Unfall⸗Ver⸗ sicherungsgesetzes vom 6. Juli 1884 verhandelt. Das Referat bierzu erstattete der Vorsitzende. In der eingehenden Diskussion sprachen sich die Herren Direktor Kleine (Dortmund) und Bergrath von Velsen (Dortmund) gegen die Feststellung von Unfallverhütungsvorschriften aus, während der Vorsitzende, Berg⸗Assessor Krahler, Geheimer Finanz⸗ Rath Jencke (Essen), sowie Berg⸗Assessor Leopold (Halle a. S.) solche warm befürworteten und besonders hervorhoben, daß es nicht nur die Aufgabe der Knappschafts⸗Berufsgenossenschaft sei, die Unfälle zu ent⸗ schädigen, sondern auch dieselben zu verhüten. Es erheische dies so⸗ wohl die Sorge für die Verminderung der Ausga als auch die edle Pflicht, Menschenleben zu schonen. Dem Antrage des Genossen⸗ schaftsvorstandes entsprechend sollen der nächstjährigen Genossen⸗ schaftsversammlung bestimmte Vorschläge nach dieser Richtung
1“
Nr. 50 der Verhandlungen, Mittheilungen und Berichte des Centralverbandes deutscher Industrieller (berausgegeben vom Geschäftsführer H. A. Bueck, Berlin SW. Char⸗ lottenstr. 48) hat folgenden Inhalt: I. Bericht über die Sitzung des Ausschusses vom 1. Mai 1890 in Frankfurt a. M., Frankfurter Hof. — Bericht des Geschäftsführers. — Die Tagesordnung der ar 22. Mai stattfindenden Delegirtenversammlung. a. Der Seseentmacf. betreffend die Gewerbegerichte. b. Der Gesetzentwurf, betreffend Ab⸗ änderung der Gewerbeordnung. — II. Bericht über die Delegirten⸗ versammlung vom 22. Mai 1890 in Frankfurt a M. im Saalbau. 1) Wahlen zur Ergänzung des Ausschusses. — 2) Die Gesetzentwürfe, betreffend a die Abänderung der Gewerbeordnung, b. die Gewerbe⸗ gerichte. — 3) Zusammenstellung der Resolutionen. — III. Litera⸗ risches: Jahresbericht der Auskunftei von Schimmelpfeng für 1889.
Ernteaussichten in Rußland.
Nach vom russischen Finanz⸗Ministerium veröffentlichten Bericht war der Stand des Winter⸗ und Sommergetreides am 1. (13.) Juni im Westen und Süden des europäischen Ruß⸗ lands theils sehr gut, theils gut, im Osten dagegen weniger befriedigend. Der Bericht schließt: Man könne im Herbst ein bedeutendes Getreideangebot Rußlands, ins⸗ besondere aus den Südhäfen erwarten. Andererseits sei in Folge der schlechten indischen Ernte und der ungünstigen Aussichten betreffs der Winterweizen⸗Ernte in Amerika und endlich in Folge des besonders günstigen Getreidehandels im Wolga⸗Gebiet ein gesteigerter Begehr zu erwarten und zwar noch im Herbst d. J, um nicht — den Eintritt ungünstigerer Konjunkturen im Frühjahr zu riskiren.
Heft 1 des Journals für Landwirthschaft, herausgegeben von Dr. W. Henneberg und Dr. G. Drechsler (Verlag von Paul Parey in Berlin), enthält folgende Abhandlungen: Ueber den Stickstoffverlust beim Faulen stickstoffhaltiger organischer Substanzen und die Mittel, denselben zu beschränken oder zu vermeiden. Von Dr. H. von Krause. — Ueber den Einfluß des Dämpfens auf den Nährwerth der Lupinen. Von Dr. S. Gabriel. — Weizenbau in Mexiko. Von Oskar A. Droege. — Die Konkurrenz der Züchter von Saat⸗Getreide im Anschluß an die Ausstellung der deutschen Land⸗ wirthschafts⸗Gesellschaft in Breslau 1888. Von G. Drechsler. — Uebt die Beigabe von Ammoniumsalz zu einem an Eiweißstoffen armen, aber an Kohlenhydraten reichen Futter beim Pflanzenfresser eine ähnliche eiweißsparende Wirkung aus wie das Asparagin? Von H. Weiske (Ref.) und E. Flechsig. 1
— Heft V. und VI. der landwirthschaftlichen Versuchs⸗ Stationen. Organ für naturwissenschaftliche Forschungen auf dem Gebiete der Landwirthschaft. Unter Mitwirkung sämmtlicher Deutschen Versuchs⸗Stationen herausgegeben von Dr. Friedrich Nobbe, (Verlag von Paul Parey in Berlin) hat folgenden Inhalt: Nachweis und quan⸗ titative Bestimmung von Milch⸗ und Buttersäure in Weinen, die aus ver⸗ schlämmten Trauben in verschiedener Weise hergestellt wurden. Von E. Mach und K. Portele. — Bakteriologische Untersuchungen über das „Umschlagen“ des Weines. (M. 21. Abb.) Von Dr. Ernst Kramer. — Die Zusammensetzung der Ackererde nach Anleitung der in den vorigen Abbandlungen mitgetheilten Analysen von gewöhnlichen und vulkanischen Thonböden. Von Prof. Dr. J. M. van Bemmelen. — Ueber die Ursachen der Fruchtbarkeit des Urwaldbodens in Deli
Sumatra) und auf Java für die Tabackkultur und der Abnahme dieser Fruchtbarkeit. Von Demselben. — Ueber die Zusammen⸗ setzung der Asche der Tabackblätter in Beziehung zu ihrer guten oder schlechten Qualität, insbesondere zu ihrer Brennbarkeit. Von Demselben. — Mittheilungen aus der Königlichen pflanzenphysiologischen Versuchs⸗ Station zu Tbarand. — XLVI. Ueber das Vorkommen des Bor im Pflanzenreich und dessen phvsiolbgische Bedeutung. Von Dr. E. Hotter, Assistent. — XLV. Ueber den zweckmäßigen Wärmegrad des Keimbetts für forstliche Samen. Von F. Nobbe. — XLVII. Ueber das numerische Verhältniß der im Saatbeet auflaufenden Kiefern⸗ und Fichtenpflanzen zu der Menge ausgesäeter Körner Von Demselben. — Ueber die Verluste von Stickstoff in eingesäuerten Futtermitteln. Erwiderung von F. W. Woll. — Kurzer Bericht über die 29. Abtheilung (für Agrikulturchemie und landwirthschaft⸗ liches Versuchswesen) der 62. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte zu Heidelberg (18.—23. September 1889) — 63. Ver⸗ sammlung Deutscher Natürforscher und Aerzte zu Bremen (15.—20. September 1890). — Zur Statistik des landwirthschaftlichen Ver⸗ suchswesens. Begründung einer „Versuchs⸗Station für Pflanzen⸗ kultur“ zu Dresden. — Max Hermann Siewert f.
— Nr. 6 des Forstwissenschaftlichen Centralblatts, herausgegeben von Dr. Franz Baur, o. ö. Professor der Forstwissen⸗ schaft an der Universität München. (Verlag von Paul Parey in Berlin) enthält folgende Artikel: Das Auftreten der Nonne Liparis monacha — Phalaena Bombyx monacha Ratz — in den Waldungen des Regierungsbezirks Ober⸗Bayern im Jahre 1889. Von L. Heiß, Kgl. Ober⸗Forstrath in München. — Die Eichenheisterbestände im Kgl. baver. Forstamt Rothenbuch im Spessart. Vom Forstamtsassistent Sell zu Aschaffenburg. Der Sterbekassen⸗Verein für das Kgl. baver. Forstpersonal. Vom Oberförster O. Klette in Bärenfels.
Handel und Gewerbe.
Für die Weiterentwickelung der Textilindustrie dürfte sich ein neues Journal⸗Unternehmen als wichtig erweisen, dessen erstes Heft uns vorliegt. Es ist dies die seit Kurzem erscheinende illustrirte Monats⸗Ausgabe des „Centralblatt für die Textil⸗
weitern. Die Monats⸗Ausgabe, inhaltlich wie äußerlich gänzlich ver⸗ schieden und unabhängig von jener, führt sich schon mit ihrem I. Hefte auf das Vortheilhafieste ein. Sehr lehrreich ist der Eröffnungsartikel, ein Vortrag von Prof. J. Lessing über „Orienta⸗ lische Teppichweberei“ (Uebersicht der Gobelinweberei) ’ 1d interessante Abhandlungen schließen sich an, und zwar „Ueber die Textil⸗ industrie Chinas“, aus der Feder eines mit den dortigen wirthschaft⸗ lichen Verhältnissen offenbar sehr vertrauten Fachmanns stammend, sowie „Einiges über die in der Spinnerei und Weberci angewandten Differentialwerke“ von H. Brüggemann. Sodann folgen die Spezial⸗ gebiete Spinnerei und Weberei. Wirkerei und Strickerei, Appretur und Färberei mit einer stattlichen Reihe für die Praxis bestimmter Neue⸗ rungen und Belehrungen, wie u. A.: „Die Schaft⸗ und Jacquard⸗ Maschinen und ihre Verwendung in der Hand⸗ und mechanischen Weberei“ von O. Hallensleben, „Antrieb von Feinspinnstühlen“ von Professor E. Pfuhl ꝛc. es eftes veppestor es labrtlungen über den textilindustriellen Geschäftsgang, chemische Referate ꝛc. ꝛc. Beigegeben sind dem Hefte außer einer Farb⸗ mustertafel vier sehr schöne Vorlagen für Gewebemusterung in Buntdruck, und zwar folgende Originalentwürfe: fünffarbiger Seidenstoff, Seiden⸗ bordüre in Rococostil, Seidendamast, Möbelstoff, Tischtuch und Handtuch mit farbigen Zierborden. Sowohl die Dessins selbst als auch die Reproduktion derselben zeugen von künstlerischem, feinem Geschmack. — Dem durchweg sehr gediegenen Inhalt entspricht die splendide Ausstattung des ganzen Heftes der Monatsausgabe, die zu einer dominirenden Stellung in der periodischen Fachliteratur berufen zu sein scheint. Redaktion und Verlag (Fr. Schulze, Berlin, Heiligegeistgasse 11) verdienen für ihr Unternehmen den Dank und die Mithülfe aller betheiligten Fachkreise. (Der Abonnementspreis beträgt vierteljährlich 4 ℳ, der Preis für das einzelne Heft 2 ℳ) Leipzig, 7. Juli. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juli 4,52 ½ ℳ, pr. August 4,52 ½ ℳ. pr. September 4,52 ½ ℳ pr. Oktober 4,55 ℳ pr. November 4,47 ½ ℳ, pr. Dezember 4,45 ℳ, pr. Januar 4,40 ℳ, pr. Februar 4,32 ½ ℳ, pr. März 4,32 ½ ℳ, pr. April 4,30 ℳ, pr.
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hin zur Beschlußfassung unterbreitet werden.
Mai 4,30 ℳ. Umsatz 280 000 kg. Behauptet.
b
2
Industrie“ in Berlin, welche den Zweck hat, die seit 20 Jahren 8 bestehende Wochen⸗Ausgabe dieses Blattes zu ergänzen und zu er⸗
Nicht minder
Den Beschluß des reichhaltigen Heftes bilden
1. Steckbriefe und nasafagange ace voll en, 5421b orladungen 3. Verkäufe, schtungen, Verdi 4. Verloosung, Zinszah
lung ꝛc. von Sffertlichen Papieren.
— Oeffentlicher Anzeiger.
5.
1 — ö Wochen⸗Ausweise der d Zettelbanken. 9. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
[21376] Beschluß. Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen nachstehend benannte Personen, 1) den Marzellus Schendziellorz, geboren am 1. Juni 1866 in Groß⸗Dubensko, 2) den Karl Jakubowski, geboren am 25. Februar 1866 in Leschczin, 3) den Paul Schulik, geboren am 25. Juni 1866 4) den Kommis Felix Maximilian Nikel, geboren öe 88 1866 52 “ S., 1 5) den Bergmann Franz Jakubezyk, geboren am 27. Oktober 1866 in Czirsowitz, 6) den Johann Sohlich, geboren am 8. Januar 1866 in Dyhrnarund, 7) den Primaner Georg Viktor Brzesak, geboren am 27. März 1866 in Loslau, 8) den Arthur Badrian, geboren am 28. August 1866 in Loslau, 9) den Kommis Bertbold Kornik, geboren am 21. August 1866 in Nieder⸗Niewiadom, 10) den Karl Hrappek, geboren am 8. August 1866 in Ober⸗Niewiadom, 11) den Johann Krettek, geboren am 16. Mai 1866 in Pschow, 12) den Viktor Zientek, geboren am 3. Sep⸗ tember 1866 in Groß⸗Thurze, 13) den Karl Siegmund, geboren am 3. Februar 1866 in Zawada, 14) den Arbeiter Josef Machoczek, geboren am 20. Februar 1866 in Grabownia 15) den Arbeiter Josef August Görschner, geboren am 12. April 1866 in Königlich Jankowitz, 16) den Johann Pyttlik, geboren am 13. August 1866 in Knurow, 17) den Florian Dziura, geboren am 22. April 1866 in Ober⸗Radoschau, 18) den Ernst Guido Nischwitz, geboren am 17. Februar 1866 in Rybnik,
19) den Ludwig Halama, geboren am 3. Sep⸗ tember 1866 in Sczyrbitz,
20) den Josef Muschiol, geboren am 6. August 1866 in Ober⸗Wilcza,
21) den Klafterschläger Franz Siegmund, geboren am 24. Mai 1866 in Ober⸗Wilcza,
— zu 7) zuletzt in Starowies bei Lemberg in Galizien, zu 9) zuletzt in Amerika aufhaltsam, die Uebrigen zuletzt unbekannten Aufenthalts, —
welche hinreichend verdächtig sind, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver⸗ lassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben. —
Vergehen gegen §. 140 Str. G. B. —
das Hauptverfahren vor der Strafkammer des Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet und es wird gleichzeitig das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Angeschuldigten mit Beschlag belegt.
Ratibor, den 18. Juni 1890.
Königliches Landgericht, Strafkammer II. Schmidt. Heintze. Beier.
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2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
36] 9 E 1 [21436] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Frundbuche von den Umgebungen Band 130 Blatt Nr. 6097 auf den Namen des Kaufmanns Joa chim August Adolph Renck zu Brandenburg a./H. eingetragene, in der Admiralstraße hierselbst Nr. 38 belegene Grundstück am 16. September 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht — an Gerichtsstele — Neue Fried richstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 17 730 ℳ Nutzungswerth zur Gebände⸗ steuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden
ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ 8 — Gericte . zu machen,
idrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt vv bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezus auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16. September 1899, Mittags 12 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.
Berlin, den 23. Juni 1890.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.
[21145] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvellstreckung soll das im Grundbuche von dem adligen Gute Trzeianek, Kreis Strelno, Band I. Blatt Nr. 1 auf den Namen Gustavy und Marianna (geb. Pokarzynska) v. Bialekl⸗ schen Eheleute eingetragene, zu Trzcianek belegene Grundstück der Schuldner bezüglich dessen in den ersten Zwangsversteigerungsterminen, den 21. und 22. Juni 1890, der Zuschlag versagt worden ist,
und einer Fläche von 256 ha 75 a zur Grundsteuer anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗
und andere das Grundstück betreffende weisungen, sowie die gungen be Königlichen Amtsgerichts eingesehen werden.
nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des 2 sten Gebots nicht berücksichtigk werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berück⸗ sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug aaf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 12. August 1890, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle im Sitzungssaal verkündet werden. “ Strelno, den 28. Juni 1890. Königliches Amtsgericht 8
[21433] “ 8 Nach dem am 4. Juli 1890 erlassenen, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichts⸗ tafel bekannt gemachtem Proclam des Großherzog⸗ lichen Amtsgerichts in Schwaan finden zur Zwangs⸗ versteigerung des bisher Glaserfrau Stübe gehörigen Wohnhauses Nr. 243 B c. p. in Schwaan Termine 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regulirung der Verkaufs⸗Bedingungen am Mittwoch, den 17. September 1890, 2) zum Ueberbot am Mittwoch, den 15. Oktober 1890, jedesmal Vormittags 11 ½ Uhr, im Zimmer Nr. 3 des Schwaaner Amtsgerichtsgebäudes statt. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 1. September an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Armencassenberechner Vick in Schwaan, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör ge⸗ statten wird. 1 Schwaan, den 5. Juli 1890. Der Gerichtsschreib
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“ [20913] Aufgebot. Als verloren gegangen werden auf Antrag der nachbenannten Personen aufgeboten: I. die Prioritätsobligation der Berlin⸗Potsdam⸗ Magdeburger Eisenbahn⸗Gesellschaft Litt. D. (Neue Emission, Privileg vom 27. März 1872) Nr. 56628 über 300 ℳ auf Antrag des Stadt⸗ und Sparkassen⸗Kassirers Adolph Bauersachs zu Pulsnitz, die Magdeburg⸗Halberstädter Eisenbahn⸗ Prioritäts⸗Obligation vom Jahre 1873 Nr. 55672 über 300 ℳ von der Firma C. N. Engelhard zu Berlin. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Januar 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte, Domplatz 9, Zimmer 1, anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Magdeburg, den 24. Juni 1890. Königliches Amtsgericht. Abtheilung 6.
v111“
[8713] Der verstorbene Sattlermeister Thom zu Weiden war bei der Hannoverschen Lebensversiche⸗ rungsanstalt in Hannover auf den Todesfall zu Gunsten seiner Erben versichert zu 1000 — tausend — Mark. Auf Antrag seiner Wittwe Margarethe Kummer, geb. Lobenhofer, zu Weiden wird der Inhaber der angeblich nicht aufzufindenden hierüber lautenden Police Nr. 37020 vom 17. Februar 1881 hierdurch aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 24. November d. J., Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung derselben erfolgen wird. Hannover, den 29. April 1890.
Königliches Amtsgericht. V. C.
Frank.
(L. S.) Ausgefertigt: Böttcher, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.
Aufgebot.
Der Kaufmann Wilhelm Helmecke, Inhaber der Firma F. W. Helmecke zu Magdeburg, hat das Auf⸗ gebot der ihm verloren gegangenen zwei, vom König⸗ lichen Hauptzollamte zu ausgestellten Niederlagsscheine über unbearbeitete Tabacksblätter: a. vom 29. August 1889 über das Collo Nr. 15 032 im Gewichte von 94,50 kg, b. vom 17. September 1889 über die Collis Nr. 5147, 5148 im Gewichte von 104,50 kg, beantragt. 1 “ 8 Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf den 2. Detzember 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Domplatz Nr. 9, Zimmer Nr. 1, anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ürkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunden erfolgen wird. Magdeburg, den 30. April 1899.
10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — im Sitzungssaal versteigert werden. Das Grundstück ist mit 368,42 Thaler Reinertrag 2. Mai 1890 folgendes Aufgebot erlassen: 1 ir Gr 1 Es ist zu Verlust gegangen ein unterm 31. März mit 114 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ 1871 ausgestelltes Sparkassebuch der Distriktssparkasse
schrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen = 68 ℳ 57 ₰, lautend auf die Filialkirche Stein⸗ ’1 Nach⸗ kirchen bezw. den Kultuszehentbaufond Steinkirchen. . die besonderen Kaufbedin⸗ können in der Gerichtsschreiberei I. des als Vertreterin der genannten
e Realberechtigten werden aufgefordert, die aufgefordert, längstens bis zum Aufgebotstermine
[8866] 8 Das Königliche Amtsgericht Haag hat unterm
Haag Nr. 322 mit einer Kapitalseinlage zu 40 Fl.
Auf Antrag der Kirchenverwaltung Obertaufkirchen a Filialkirche wird sonach der Inhaber dieses Sparkassebuchs öffentlich
18. November 1890, Vormittags 11 Uhr, beim hiesigen Gerichte seine Rechte anzumelden und das bezügliche Sparkassebuch vorzulegen, widrigen⸗ falls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird. Haag, den 3. Mai 1890. Die Gerichtsschreiberei. (L s.) Neumann, K. Sekretär.
[3226] Aufgebot. 2* Sparkassenbücher der städtischen S öln:
a. Litt. A. 32 Fol. 322 über 155,12 ℳ, lau⸗
tend auf Bier David Coßmann;
b. Litt. A. 11 Fol. 237 über 1847,11 ℳ, lau⸗ tend auf Heinrich Wett; sollen auf Antrag
zu a. des Leinenhändlers David Coßmann Bier in Aachen und des Kohlenbhändlers August Waren⸗ in Köln, vertreten durch M. Rosenbaum in — 2 n, zu b. der Erben und Rechtsnachfolger des Wett: 1) dessen Wittwe Margaretha, geborene Reuter, ohne Geschäft in Köln,
2) Margaretha, geb. Wett, Ehefrau des Wirthen
Linden in Hagen,
Franz Wett, Sch sser in Köln, 4) Helene, geb. Wett, Ehefrau des Lokomotiv⸗ heizers Wilhelm Hiesgen in Brügge, 5) Therese, geb. Wett, Ehefrau des Heizers Karl Auth in Hagen,
6) Anna, geb. Wett, Ehefrau des Tagelöhners Johann Großmann in Köln, “ 7) Maria Wett, 8) Barbara Wett, 9) Anton Wett, 10) Jakob Wett, 1 “ die vier letztgenannten noch minderjährig und unter Vormundschaft ihrer Mutter, Wittwe Wett, stebend, sämmtlich vertreten durch Rechtsanwalt Riffart in Köln, zum Zwecke der Kraftloserklärung aufgeboten werden. Die Inhaber der Sparkassenbücher werden des⸗ balb aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 17. November 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an ordentlicher Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Sparkassenbücher vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.
Köln, den 29. März 1890. Das Königliche Amtsgericht, Abtheilung 16.
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121802 Aunufgebot. 8 Das Sparkassenbuch Nr. 1018 der Kreissparkasse zu Neidenburg, ausgefertigt für die Gottlieb Opiolla'sche Pupillenmasse II. O. Nr. 2 (Aktenz. des Königlichen Amtsgerichts Neidenburg), auf welches ursprünglich 56,73 ℳ eingezahlt und von welchem 3,15 ℳ abgehoben sind, ist verloren gegangen. Auf Antrag des Grundbesitzers Carl Freynik in Napiwodda, welcher dasselbe als Vormund des abwesenden Gottlieb Opiolla in Besitz gehabt hat, werden zum Zweck der Ausstellung eines neuen Sparkassenbuchs alle etwaigen Inhaber dieses Sparkassenbuchs aufgefordert, ihre Rechte auf das⸗ selbe spätestens in dem Termine den 16. Februar 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte, Zimmer Nr. 11, anzumelden und as Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. IZ den 28. Juni 1890.
önigliches Amtsgericht. eisler. 8
Aufgebot. Auf den Antrag des Kaufmanns J. A. Schütz zu
Memel wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Wechsels, datirt Memel, 1. Oktober 1889, fällig am 1. Juni 1890, ohne Aussteller, acceptirt von dem Besitzer Heinrich Kodjahn zu Minge an eigene Ordre über 194,62 ℳ, hiermit aufgefordert, seine Rechte auf diesen Wechsel spätestens im Aufgebotstermin, den 15. Oktober 1890, Vormittags 10 ¼ Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gericht (Zimmer Nr. 5) anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ Memel, den 31. März 1890. “
Königliches Amtsgericht
[6329233 Aafgebot. Der Restaurateur J. Altmann und der Galvani⸗ seur Paul Choné zu Berlin, vertreten durch den Rechtsanwalt Wolffgram zu Berlin, haben das Auf⸗ gebot des von P. Chons auf den Herrn A. Goerdel in Berlin, 1. aße 58, gezogenen, mit An⸗ nahmevermerk von Armand Goerdel versehenen Primawechsels über 600 ℳ, de dato Berlin, den 2. Mai 1885, fällig gewesen am 6. Juni 1885, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf den 2. Oktober 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, rg wFretrichraß⸗ 13, Hof part., Flügel B., Saal 32. anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Berlin, den 18. Januar 1890. — Das Königliche Amtsgericht I. Abtheilung 48. 8 EE11“ 16“
Neuem am 11. Angust 1890, Vormittags
Königli Amtsgericht. Abtheilung 6.
[21440] Oeffentliche Zustellung und Ladung.
8 Aufgebot. Auf Antrag:
1) des Söldners Jakob Spierer von Reichen⸗ berg, Gem. Baierbach,
2) des Söldners Thomas Hillinger von Scheid⸗ ham, Gem. Neufraunhofen,
27. Oktober 1827 auf dem Anwesen des Jakob Spierer eingetragene Hypothek für 100 Fl. Ueber⸗ gabsrückstand der Magdalena Straßer von Reischen⸗ berg und auf die am 11. August 1845 auf dem An⸗ wesen des Thomas Hillinger eingetragene Hypothek für 36 Fl. Schuld an Dekan Bachmair in Velden und 10 Fl. Schuld an Bräumeister Zels in Neu⸗ fraunhofen ein Recht zu haben glauben, die Auf⸗ forderung, dasselbe innerhalb 6 Monaten und spätestens in dem auf Mittwoch, 4. Februar 1891, Vormittags 8 ½ Uhr, anberaumten Auf⸗ ebotstermine anzumelden, widrigenfalls die Forderung ür erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würde. 1“ VBilsbiburg, 3. Juli 1890. Koönigliches Amtsgericht. Mändl, A.⸗R. Zur Beglaubigung: Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Vilsbiburg. (L. s.) Gillitzer, K. Sekretär.
9 n Aufgebot. Auf Antrag des Wirths Egidius Cziemny zu Naumannshof, vertreten durch den Rechtsanwalt Radziszewski zu Schildberg wird das im Grundbuche von Reymannshof Band I Blatt 9 verzeichnete, aus einer Häuslerstelle von 1 Hektar 13 Ar 90 Quadrat⸗ meter Größe bestehende, auf den Namen des Komorniks Andreas Hebisch als Eigenthümers lautende Grundstück, welches die Wittwe des Andreas Hebisch, Agatha Hebisch, einem gewissen Karl Jaensch durch notariellen Vertrag vom 26. April 1872 verkauft haben will und welches Antragsteller dem⸗ nächst durch notariellen Vertrag vom 3. August 1872 käuflich erworben und seit dieser Zeit ununterbrochen im Besitz gehabt haben will, zum Zweck der Besitz⸗ titelberichtigung hierdurch aufgeboten. Alle Eigen⸗ thumsprätendenten werden aufgefordert, ihre An⸗ sprüche und Rechte auf das Grundstück spätestens in dem vor dem unterzeichneten Amtsgericht auf den 10. Februar 1891, Vormittags 10 Uhr, an⸗ beroumten Aufgebotstermine anzumelden und das ver⸗ meintliche Widerspruchsrecht zu bescheinigen, widrigen⸗ falls der Ausschluß aller Eigenthumsprätendenten und die Eintragung des Besitztitels für den Antrag⸗ steller erfolgen wird. Schildberg, den 1. Juli 1890. 8 Königliches Amtsgericht. 1 Vogt.
[21439] Aufgebot. Nachstehende Grundstücke werden aufgeboten: 1) auf Antrag des Ackerwirths Wilhelm Grewe zu Leiberg die im Grundbuche von Leiberg Band 8 Blatt 436 für Hermann Grewe daselbst eingetragene Parzelle Flur 6 Nr. 444/156 der Steuergemeinde Leiberg, auf der Hödde, groß 26,95 Are; 2) auf Antrag der Kapellengemeinde Leiberg die im Grundbuche von Leiberg Band 8 Blatt 484 für Anton Schmidt daselbst eingetragene Parzelle Flur 4 Nr. 764/141 der Steuergemeinde Leiberg am Falters⸗ kampe, groß 3,39 Are; 3) auf Antrag des Schafmeisters Heinrich Roerig zu Fürstenberg die im Grundbuche von Wünnenberg Band 7 Blatt 1197 für Bürgermeister Clemens Laufkötter daselbst eingetragene Parzelle Flur 14 Nr. 14/2 der Steuergemeinde Wünnenberg, bei Isings⸗ mühle, 20,43 Are groß; 4) auf Antrag der Wittwe Ackerwirth Fritz Hüser zu Wünnenberg das Grundstück Flur 9 Nr. 227/100 der Steuergemeinde Wünnenberg, in Blocks Grund, groß 31,90 Are, eingetragen im Grundbuche von Wünnenberg Band 7 Blatt 22 für den Gerichts⸗ assessor Ignatz Spanken zu Büren; 5) auf Antrag des Ackerwirths Conrad Klein⸗ schnittger zu Leiberg die zum Grundbuche bislang nicht übernommene Parzelle Flur 7 Nr. 480 der Steuer-⸗ gemeinde Leiberg, auf’m großen Stücke, 27,47 Are groß. „Alle Realprätendenten werden spätestens im Aufgebotstermine, den 3. November 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte ihre Eigenthums⸗ und bezüglich der Parzelle ad 5 auch ihre sonstigen Realrechte und Ansprüche an den vorbezeichneten Grundstücken anzumelden, widrigenfalls sie mit diesen Rechten und Ansprüchen ausgeschlossen werden und die Eintragung der Antragsteller in das Grundbuch “ der fraglichen Parzellen erfolgen wird. Fürstenberg i. Westfl., den 27. Juni 1890
1 Königliches Amtsgericht.
d- Aufgebot. 8
Auf Antrag des Stadtmagistrats hieselbst, welcher glaubhaft gemacht hat, daß die hiesige Stadt das Eigenthum an dem Garten an der Weser, 4. Revier
aufgefordert,
4 Nr. 7 zu 37 CMRuthen erworben habe, werden alle
Diejenigen, welche ein Recht an dem qu. Garten zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, ihre etwaigen Ansprüche bis spätestens in dem auf den 16. Sep⸗ tember d. J., Morgens 10 Uhr, vor unter⸗ zeichnetem Gerichte anberaumten Termine anzumelden. Holzminden, den 1. Juli 1890. 8 Herzogliches Amtsgericht. H. Cleve.
Behufs Anlegung eines Grundbuchblattes für das
8 1 — im Gemeindebezirk Langenhagen belegene unter Art. „anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte Nr. 77 der Grundsteuermutterrolle und auf Karten⸗
blatt 2 Abschn. 5 der Gemarkung La
n 2 eichnete Grundstück „Im Dorfe“ (Fre gef⸗
raum, mit einem Flächenraum von 0,05,10 ha werden auf Antrag des Besitzers, Heinrich zu Langenhagen, alle unbekannten Eigen⸗
Sattlermeisters Carl
thumsprätendenten und alle Realberechtigte, deren
ergeht an alle Diejenigen, welche auf die am