1890 / 166 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 11 Jul 1890 18:00:01 GMT) scan diff

König der Belgier. 8 Auch iönen und allen übrigen Fürsten wurden Schützenmeister Stärzen⸗

Ovationen dargebracht.

Der zweite österreichische Ober⸗

gruber⸗Wien hielt sodann

Ereignisse der letzten drei Jahre erinnerte: Ereignisse, deren jedes die Welt erbeben machte, so erschütternd, als hätte sich die Tragik eines Jahrhunderts in werige Wochen zusammengedrängt; bittere, schmerz⸗ f re aber gemildert 1 „Die deutsche fort, „trägt heute der Wilhelm'’s d Thatendrang, ein die alten Heldenlieder feiern.

erfüllte Tage, deren Schwe das Bewußtsein gemeinsamer krone“, so fuhr er dann

Friedrich's des Weisen, der

reichen, ein jugendlicher Recke voll Kraftgefühl un Jung⸗Siegfried, kühn und stolz, wie ihn Und auf Oesterreichs Thron herrscht Franz Josef, der Gütige und dem, unter t lieb geworden, seit wir mit ihm an Hoffnungen gestanden,

Starke, der unserem Herzen doppel

der Bahre seines Einzigen, seiner und unserer Kaiser Franz Josef, dem kein Schmerz erspart geblieben und der ihn Mann und Held: In solchen Händen ruht das und Oesterreich eint, wie wir hoffen, den Feinden zum Trutz.

getragen wie ein 1 Völkerbündniß, das Deutschland für alle Zeiten, den Freunden zu

Das Bündniß, das wie ein mächtiges Bollwerk, gebaut von der Nordsee bis zur Adria und das wir besetzt mit Millionen wehrhafter Männer, bereit zu kämpfen und zu sterben für die große, gemeinsame einer Vereinbarung mit dem Hausvorstande der ebancelisch⸗lutherischen Mögen uns die blutigen Schrecken des Krieges erspart

Sache.

werden, mögen unsere Söhne statt in fremder Erde ein ruhmreiches Grab, im Vaterlande ein glückliches, friedliches, Fliegen aber die Schwerter aus der Scheide, dann wollen wir treu zusammenstehen, dann soll die Treue, die wir heute aufs Neue geloben, mit unserem Blute besiegelt werden. denn den alten Herzensbund erneuern, diesen Bürgen einer glücklichen, soll ihn nicht zu Falle bringen, Unglück ihn nicht zerreißen. Auf treue Waffenbrüderschaft erhebe ich den Pokal, die deutsch⸗österreichische Waffenbrüderschaft, sie lebe hoch!“

s Florenz, der nächste Redner, er⸗ innerte an das einigende Band, das alle Schützen umschließe, gedachte Kaiser Friedrich's, an dessen Sarge ganz Italien geweint, und leerte sein Glas auf die Brüderlichkeit, diese Bürgschaft des Friedens und

finden!

friedlichen Zukunft! Glück

Prof. Ecker⸗Dall Eco aun

auf das große Deutschland.

Der Fest Präsident Diersch richtete hierauf an die Festversammlung ungefähr folgende Worte: „Männer deutschen Stammes und Männer fremder Zungen, die Ihr Euch mit uns vereinigt habt, wenn es wahr ist, daß Völker zuweilen inneren Impulsen nackgeben, dann, Männer, vollzieht sich heute etwas Derartiges unter uns. überall treue, freudige Augen und n, in dem friedlichen Zusammen⸗ Lust und Liebe Seitens der Leiter und Ausführer erbaut.

Gleichheit in dem, was wir wolle leben der Völker auf dem gan

denn, daß das Fest Ihnen nicht nur freudige, sondern auch bedeutungs⸗ volle Stunden gebracht und seine Nachwirkungen hineintragen wird in Der Redner gab sodann nochmals dem Wunsche auf Verbrüderung aller Nationen Ausdruck, und einmüthig folgten die Vertreter aller auf dem Fest erschienenen Schützen seiner Aufforderung, sich brüderlich die Pände zu reichen. umarmte den Fest⸗

lud

spätere Zeiten“.

Der Vertreter Italiens Hr. Präsidenten. 8 8 Ober⸗Schützen neister

Brünn ein.

Stadt zum nächsten Festort und

Großherzogs von Hessen: Ich freue mich, daß

Glück auf!

sowie ein Zustimmungs⸗Telegramm des Mainzer Magistrats. Der württembergische Landes⸗Schützenmeister Föhr⸗Stuttgart ließ die Adamoli⸗Rom lud die Deutschen zum

künftige Feststadt leben

Adamoli

Jelineck⸗Brünn Schützen zu dem für 1892 geplanten österreichischen Schützenfest in Hr. Heerdt⸗Mainz dankte für die Wahl seiner folgende Depesche des

eine Rede, in

Trauer.

Enkel

m Schutz

Herzen, uͤberall

zen Erdenrund.

verlas

die Wahl auf

Besuch des nächsten italienischen Schützenfestes ein.

noch vom Fest⸗Präsiden! ier Pflicht die Schützen wieder in die

Ein Jubiläums⸗Briefco

englische Postverwaltung in einer An Das Jubiläumscouvert dient zur Erinnerung an die am

Juli 1840, also vor 50 Jahren, erfolgte erste Ausgabe eines Briefcouverts. Dieser Thatsache entsprechend ist es auch mit allerlei . 2 Es zeigt, der M. „Allg. Ztg“ zufolge, „B. einen Briefträger von 1840 und einen solchen von 1890; die „The North Mail making for Highgate, 1790, at 8 miles an hour“, und einen Eisenbahnzug, unter welchem steht: „The North Mail 1890, approaching Carlisle ist das mit blaucr Farbe bedruckte 1 y Postage At South 90.“ Die „onepenny“-Marke ist

ausgegeben

Abbildungen versehen worden.

vierspännige Postkutsche, darunter:

at 48 Miles an hour.“ Betitelt

Couvert: „Post office jubilee of uniform Penn

Kensington Museum 2nd July 18 eingedruckt.

Westerland auf Sylt, 4. Juli. Gestern Nachmittag 5 Uhr fand unter allgemeinster Betheiligung Seitens der Westerländer Ge⸗ meinde und der Badegesellschaft die neuerbauten Kinderheilstätte statt. kapelle, an die sich zwei große, dicht von Zuhörern erfüllte Räume

identen Diersch der Da Schießstände

uvert hat am 2. Juli d. J. die zahl von 10 000 Stück

Wetterbericht vom 11. Juli,

Morgens 8 Uhr.

Stationen.

Bar. auf 0 Gr.

u. d. Meeressp

red. in Millim. 8

8 1.

Temperatur in ° Celsius

Mullaghmore 764 NNW Aberdeen 762 Christiansund 754 Kopenhagen. 757 Stockholm. Haparanda . 751 St. Petersb. Moskau 1752

3 halb bed. 3 wolkig 2 Nebel 3 bedeckt 749 4 wolkig 2 Regen 754 1 wolkig 1 halb bed.

—,— 000—

Oo0-Gn

Cork, Queens⸗

town ... 765 Cherbourg 761 Helder . . ..

Hamburg .. Swinemünde Neufahrwasser 756 Memel 753

ö bedeckt 759 1t wolkig 77177277 wolkig 758 bedeckt 758 2 wolkig zedeckt halb bed

halb bed.

Paris 759 Münster... 759

Wiesbaden. 758 München .. 760 Chemnitz . 761 Berlin 1760 6616 Breslau. 761

1 bedeckt bedeckt Karlsruhe.. 758 3 Regen bedeckt bedeckt wolkig!¹) halb bed. wolkenl. ²) bedeckt

Ile d'Aix.. 762 111u1A1“A“*“ 759

¹) Nebel, Thau. ²) Gestern Ge Uebersicht der Witt

witter. erung.

Ein barometrisches Minimum von etwa 745 mm

liegt über dem Bottnischen Busen Marxima lagern westlich von Irlan b

Bearometrische d und über

Sehen Sie sich um:

in französischer Sprache

amen gedacht; dann rief die

feierliche Einweihung der In der kleinen Anstalts⸗

s5“ C. = 4⁰9

ngung des Einleitungsliedes „Ach bleib t der Ortsprediger Pastor Gleiß unter Vorausschickung des 100. Psalms „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ mit Zugrundelegung des Bibelworts: „Hier ist nichts Anderes denn Gottes Haus, hier ist die Pforte des Himmels“ in lichtvoller Ausführung den Segen über diese, in dem Dienste der Kinder zunächst dem Dienste Gottes geweihte Stätte. Darnach hielt der 1. Vorsitzende der Verwaltung der Kinderbeilstätte, Seebad⸗Direktor Pollaecsek die Eröffnungsrede, die er mit einem an alle Anwesenden gerichteten Willkom mengruß „im eigenen Hause“ einleitete und sodann ausführte, wie sich aus den allerbescheidensten Anfängen, unter Gottes augenscheinlichem Segen, dieses „eigene Haus“ aufbaute, dessen festester Grundstein auf den Bestrebungen reinster Menschenliebe ruht. Hervorgegangen aus m unter Allerhöchstem rotektorat stehenden Vereim der Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten, wurde im Jahre 1882 unter Vorsitz des Hrn. Landoogts Hübbe in Keitum das elegen habe. erste Lokal⸗Comité gebildet. Der nächste Vorsitzende war Hr. 8

Dr. Lahusen, jetzt in München set 1884, aus dessen Händen wohl sammt Dr. Pollaesek am 6. Juli 1886 den Vorsitz übernahm, wobei zugleich Erdmuhre eine Umbildung der hiesigen Zweigniederlassung in eine selbständige thal hat Vereinigung mit eigener Verfassung und dem ausgesprochenen Zweck, eine Kinderbeistätte auf Sylt zu begründen, erfolgte. Auf Grund

anschließen, sprach nach mit Deiner Gnade“ zunäch

der er an die

wurde durch Kaiser⸗

Sohn des Sieg⸗

Diakonissen⸗Anstalt in Flensburg wurde dieser Plan schon für die Kurzeit 1887, vorab in gemietheten Räumen, unter Leitung Flens⸗ auch burger Schwestern verwirklicht, und so war die Anstalt im Jahre

1887 von 14. 1888 von 12, 1889 von 29 Kindern besucht, die durch Gottes Gnade sammt und sonders frisch und neugestärkt, in befestigter Gesundheit zu ihren Angehörigen entlassen werden konnten. Dank warmherziger Unterstützungen war die Kinderheilstätte in den abgelaufenen drei Kurperioden in der Lage, 4 ganze und 12 halbe Freistellen zu gewähren. Das sich aus Sammlungen, Kostgeldern und Erträgen von Concert⸗Veranstaltungen u. s. w. zu⸗ sammensetzende Vermögen der Kinderheilstätte betrug Ende 1889 9032,57 ℳ, wozu noch das große, von der Gemeinde Westerland geschenkte Grundstück und das schuldentreie Inventar kommt. Das nunmehr eingeweihte Gebäude ist nach den Plänen des Architekten Ernst P. Dorn in Hamburg unter Oberaufsicht des Eisenbahn⸗Betriebsdirektors Kuhrt in Flensburg, durch die Bauübernebmer Gertz v. Ketelsen in Husum ausgeführt. Alsdann erklärte der Redner im Auftrag der Gesamutt⸗ verwaltung den Neubau der Kinderheilstätte als eröffnet. Die An⸗ wesenden machten noch einen Rundgang durch das Haus, der Allen den befriedigendsten Eindruck gewährte Das Haus ist mit gleich großem Verständniß für das Schöne und Praktische so recht mit 1— Lie Die neue Kinderbeilstätte bietet Raum für 25 Betten resp. Pfleglinge und ist mustergültig in ihrer ganzen Ausführung und Ausstattung.

gesegnetes Heim

So laßt uns

das Gefühl der

So hoffen wir

Vom Hümmling, 7 Juli. (Hann. Cour.) Am Sonntag Nachmittag ist Esterwegen und Umgegend von einer Wasser⸗ hose beimgesucht worden. Es sind nicht allein die Korn⸗ und Kartoffelfelder arg beschädigt, Bäume entwurzelt oder abgebrochen, sondern auch Häuser thbeils vollständig zerstört, theils der Dächer beraubt oder sonst beschädigt. Im Ganzen sind etwa 20 Familien⸗ wohnungen total zerstört. Verletzungen sind mehrfach vorge⸗ kommen, doch ist glücklicherweise kein Menschenleben zu beklagen. Der Schaden, von dem meist Unb mittelte betroffen sind, ist nicht unbedeutend.

gerichtet.

die deutschen

letzt, Niemand Lauterberg a. H., 10. Juli (W. T. B) Der Reichs⸗ Kommissar Major Wissmann leidet seit einigen Tagen an asthmatischen Beschwerden und muß das Bett hüten. Der Chef in der ostafrikanischen Schutztruppe, Premier⸗Lieutenant von Graven⸗ reuth ist zum Besuch des Reichs⸗Kommissars hier eingetroffen.

Leipzig, 10. Iuli. (W. T. B.) In dem heute vor dem Reichsgericht verhandelten Hochver rathsprozeß gegen den Schneidermeister Reinhold und dessen Ehefrau, den Maler Behr und den Schlosser Wagenknecht wurde Frau Reinhold wegen Aufforderung zu einem hochverrätherischen Unternehmen, Majestätsbeleidigung und Vergeben gegen die öffentliche Ordnung zu 6 Jahren Zuchthaus und 6 Jahren Ebrverlust verurtheilt. Die Angeklagten Reinhold, Wagen⸗ knecht und Behr wurden freigesprochen.

Mainz gefallen, Ludwig.“

Endlich wurde

Häuser ein.

bei Alverä und . nach den „M. ihrem Zerstörungswerk gemacht, daß neuer Menschen amtlich zum Verlassen ihrer den Einsturz drohenden Häuser aufgefordert werden mußten. gänzlichen Untergang um einen bedeutenden Schritt näher gerückk, und das knapp darunter gelegene Alvera wird von der Zerstörun durch die schlammige Erdmasse nicht verschont bleiben.

London, 9. Juli.

Winter mit Schnee bedeckt. hoch angeschwollen, un

London, 10. Juli.

New⸗York, 8. Juli. welcher sich über Fargo (Dakota) entlud, sind 9 Personen in der Fen getödtet Sr.-—e ihnen 7 Kinder.

ersonenzug der nördlichen Pacific⸗Eisenbahn, gerade als er den Bahnbof verließ, umgeweht. 88½ 8

=aBombap, 9. Juli. Ostküste von Arabien) ist jüngst von einem Wirbelwind beim⸗ geluch ee

ersonen ertranken. In der Stadt wurden viele Häuser demolirt. Als die obigen Nachrichten abgeschickt wurden, Auch die Dattelbäume haben vom Sturm gelitten.

2 2.

—Me tz. Wie bedeutend der Obsthau in der Gegend von Metz ist, er⸗ giebt sich dara us, allein vom Metzer Centner Erdbeeren, genauer bezeichnet, 107000 kg in 24000 bis 25 000 Körbchen zum V wird hauptsächli und die Rheinlande obenanstehen, also Mainz, Frankfurt, Oppenbeim, Pfeddershausen, Mombach, Deidesheim, Neustadt, Wiesbaden, Trier, Köln, Düsseldorf, Elberfeld, dazu Westfalen, wie auch Straßburg und die Schweiz über Basel an dem Verbrauch erheblich betheiligt sind.

Innsbruck Eigenthümlichkeiten dieses Sommers. Reisende, die mit der Brenner⸗ bahn nach Innsbruck kamen, erzählen, daß der Schnee am Sonntag Abend sogar bis Matrei herab, der zweitnächsten Station von dort, Sonst reicht der Schnee weit über die Waldgrenze erein. Die Nordtiroler Almen dürften, nach den „Münch. N. N.*¹,

wie die⸗Metz. Ztg.“ schreibt, im Monat Juni d. J.

ahnbof aus dem Gewicht nach mehr als 2000

ersand gekommen sind. Diese Massenausfuhr von Konservenfabriken absorbirt, wobei die Pfalz

Starker Schneefall in den Alpen gehört zu den

stecken. Eine im Ampezzo⸗

Schnee Staolin derartige

und sonders im

Damit ist der Weiler Staolin feinem

(A. C.)

es werden Ueberschwemmungen besorgt.

(A. C.) Küute herrschte im ganzen

Grad Fahrenheit im Schatten.

Gleichzeitig kenterte ein Ver⸗

(A. C.) Durch den Wirbelwind, Außerdem wurde ein

19 Fahrgäste wurden ver⸗

jedoch schwer, und 7 getödtet. n Moorhead

(Minnesota) beträgt die Zahl der Verletzten 13. In beiden Städten wurde auch viel Eigenthum beschädigt.

New⸗York, 9. Juli. Wyoming sprudelte gestern ein Geyser aus der Erde hervor; Wasser, Dampf und Steine wurden 125 Fuß hoch geschleudert. In der Gegend wurden zu gleicher Zeit unbedeutende Erderschütte⸗ rungen verspürt.

(R. B.) Bei Norris Basin in

9. Juli. (R. B.) Die Stadt Mascat (an der

welcher starke Ueberschwemmungen veranlaßte.

stürzten noch immer

Pforzheim, 3. Juli, (Karlsr. Ztg.) Die Vorbereitungen zu Aufstellung des Denkmals für Kaiser Wilhelm den Sieg⸗ reichen in den Anlagen vor dem hi sigen Bahnhofe sind im Gange, und man hat bereits mit der Fundamentirung begonnen. Das Mo⸗ nument soll am 2. September,, dem Gedächtnißtage der Schlacht bei Sedan, eingeweiht werden.

Worms, 8. Juli. (W. T.) Ein riesiger Mammuth⸗Stoß⸗ zahn ist am 5. d. M. in einer vor dem Ma nzer Thor gelegenen Kiesgrube gefunden und dem Paulus⸗Museum überwiesen worden. Der Zahn ist 2m 20 cm lang und mißt 51 cm im Umfang Bei dem Aus⸗ graben durchbrach zwar die im Laufe der Jahrtausende mürbe ge⸗ wordene Elfenbeinmasse in zwei Stücke, jedoch wird dieser Bruch wie auch die übrigen kleinen Absplitterungen reparirt werden

Oesterreich. In Central⸗Europa ist das Wetter ruhig, kühl und stellenweise heiter. Gewitter fanden in Neufahrwasser, Karlsruhe, Wien und Bregenz statt. In Karlsruhe fielen 20 mm Regen. Deutsche Seewarte.

unter Mitwirkung von 3 Musik⸗Corps. Auftreten sämmtlicher Instrumental⸗ und Gesangs⸗Künstler.

Sonntag: Im Theater: Der arme Jonathau. Im Park: Großes Doppel⸗Concert.

Kroll's Theater. Sonnabend: Die beiden

Schützen. 1 Sonntag: Gastspiel des Hr. Heinrich Bötel: Der Postillon von Lonjumeau. Täglich: Bei Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bei brillanter elektr. Be⸗ leuchtung des Sommergartens: Großes Concert. Anfang 5 ½ der Vorstellung E““

Theater⸗Anzeigen.

Berliner Theater. Sonnabend: Der Veilchen⸗ fresser. .

Sonntag: Letzte Vorst. vor den Ferien: Der Probepfeil. Anfang 7 ½ Uhr. 3

Wallner-Theater. Sonnabend: Zum 36. Male: Mamsell Nitouche. Vaudeville in 3 Akten und 4 Bildern von H. Meilhac und A. Millaud. Musik von M. Hervé.

Vor der Vorstellung, bei günstiger Witterung:

BVelle-Alliance-Theater. Sonnabend: Z. 133. Male: Der Nautilns.

Im prachtvollen glänzenden Sommergarten: Großes Militär⸗Doppel Concert, ausgeführt von dem Musik⸗ Corps des Kaiser Franz Garde⸗Hrenadier⸗Regiment

Großes Garten⸗Concert. Anfang des C erts der Vorstellung 7 ¼ Uhr. ““ 8 Sonntag u. folg. Tage: Mamsell Nitouche.

und der uniformirten Musik⸗Kapelle des Belle⸗ Alliance⸗Theaters. 8 Auftreten saäͤmmtlicher Spezialrtäten. Brillante des Pritn 28 elabrtfeneins. ; WI S 8. 20 . Anfang des Concerts r, der Vorstellung r. Victoria Theater. Sonnabend: Zum 326. M: Sonntag: Dieselbe Vorstellung. Stauley in Afrika. Zeitgemälde in 10 Bildern von Alex. Moszkowski und Rich. Nathanson. Musik venc. A. Raida. Ballet von C. Severini. Anfang hr. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnbof). Geöffnet von 12—11 Uhr. Fäglich Vorstellung im missenschstch Theater. Näheres die Anschlag⸗ zettel.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Fanny Haußmann, Tochter des I. Staatsanwalts Haußmann, mit Hrn. Franz Oechsler, Justizreferendar (Heilbronn). Frl. Helene von Weger mit Hrn. Hauptmann Demnig

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater und Concert-Park. Direktion: Julius Fritzsche.

Sonnabend: Zum 176. Male: Der arme Jo⸗ nathaun. Operette in 3 Akten von Hugo Witt⸗ mann und Julius Bauer. Musik von Carl Millocker. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 Uhr.

Im prachwollen Park um 6 Uhr: Großes Park⸗Fest. Internationaler Schönheits⸗ Kongreß

Der Himmel ist bezogen, das Wetter kühl, klärt sich „Hohenzollern“ fährt über Bergen nach Gudwangen, um d den Kaiser zu erwarten. ö“

ach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

Eide, 11. Juli, Nachm. 12 Uhr 49 Min. Se. Majestät der Kaiser hat nebst Carriolfahrt über Vassewangen nach Stahlheim angetreten.

Gefolge heute früh 8 Uhr eine sich aber auf. dort

(Kassel Saarlouis). Frl. Sophie Kirchstein mit Hrn. Dr phil. Karl Langer (Breslau Kottbus). Frl. Emma Mebus mit Hrn. Otto Pott HEF Frl. Elsbeth Schild mit Hrn. Dr. Gustav Höpel (2 ittenbe g Mühlhausen). Frl. Helene Moritz mit Hrn. Gerichts⸗Assessor Dr. jur. Arends (Lüneburg). Verehelicht: Hr. Premier⸗Lieutenant Werner Graf von der Schulenburg⸗Wolfsburg mit Freiin von dem Bussche⸗Ippenburg gen. von Kessell (Ippenburg). Hr. Hans Kaukelwitz mit Frl. Margarethe Brockmann (Königsberg). eboren: Ein Sohn: Hrn Avpotheker Max Fritsche (Schlawa). Hrn. Amtsrichter O. von Uechtritz⸗Steinkirch (Wansen). Hrn. Karl W. Jost (Hamburg). Hrn. Fritz Seiffert (Breslau). Eine Tochter: Hrn. Amtsrichter von Wil⸗ mowski Pri alk). Hrn. Wilbhelmi (Kotelow). Hrn F. Brehmer (Mittenwalde). Hrn. G Bley (Magdeburg). Hrn. Ernst Ancker (Ruß). Gestorben: Hr. Professor emer. Friedrich Kleb- cadel (Cöthen). Frau Auguste von Holy⸗ Poniecitz, geb. von Wentzky und Petersheyd (Breslau) pe Fr W. Dannenberg (Königs berg). Hr. Fabrikbesitzer Karl Peter Huguenel (Breslau) Hr. Geh. Rechnungsrath Chr.

riedr. Zimmerhaeckel (Magdeburg). Frau

uise Kluge, geb. Kachler (Leipzig). Mathilde Lang, geb. Dieterichs (Giezen). August Klewitz (Berlin). Hr. Trolldenier (Sinsleben). Rath Freiherrn von Teubern Tochter Blanda (Bautzen). 3

3 Redacteur: Dr. H. Klee. Berlin:

Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt. Berlin SW., Wilbelmstraße Nr. 88,0 3

Sechs Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage).

lichten V

berar Fortschritte 8 lich sechs Familien mit 26

Berlin, Freitag, den 11. Juli

;

Staats⸗Anzeiger. 1890.

Deutsches Reich.

betreffend die Unfallversicherung.

Zu dem im „Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger“ Nr. 224 für 1886 veröffent⸗ erzeichniß von Mitgliedern und stellvertretenden Mitgliedern der auf Grund des Gesetzes über die Ausdehnung der Unfall⸗ und Krankenversicherung vom 28. Mai 1885 (R.⸗G.⸗Bl. S. 159) in Preußen errichteten Schiedsgerichte für die Heeresverwaltung sind folgende weitere Veränderungen einzutragen.

8 2. 8

811“

Bezirk

Name, Stand und Wohnort

Lfd. des Vorsitzenden.

der stell⸗ vertretenden Beisitzer.

des der sstellvertretenden Vorsitzenden. Beisitzer.

1“ 1 In der Nacht vom Montag zum

Dienstag trat in Schottland starker Schneefall ein, und gestern waren die Gipfel der Berge Grampian und Monadhliadh wie im Fast alle Flüsse in Schottland sind

don lli. (A. C.) Der Londoner Grafschafts⸗ rath hat seinen Ausschuß für Theater und Concerthallen angewiesen, eine Anzahl Inspektoren zur Beaufsichtigung dieser Anstalten zu ernennen. Die Aufgabe der Inspektoren besteht darin, für bauliche Sicherheit der Lokale und Moralität der Auf⸗ führungen zu sorgen.

1 82v,I; Juli ande ungewöhnli große Hi Thermometer über 100 b.i. Personen erlagen dem Sonnenstich. Aus fast allen Theilen des Landes liegen Berichte vor über plötzliche und heftige Stürme. In Plattsburg, am Champlainsee, wurde das Blufppoint Hotel durch einen Sturm theilweise zerstört. gnügungsboot auf dem See und dessen 7 Insassen, Gäste des Hotels, ertranken. In Portbenry sind 10 Personen durch Umschlagen von Ruderbooten ertrunken. Viel Schaden wurde auch in Eleveland an⸗

In New⸗York verzeichnete das Viele

Liebisch,

Ober⸗

I. Armee⸗Corps. ““ . Königlicher Auditeur des I.

III. Armee⸗Corps. Spandau.

V. Armee⸗Corps. Posen.

VI Armee⸗Corps. Breslau.

Königlicher Ober⸗ Auditeur des in Breslau. Triepke,

Danzig. S er⸗

XVII. Armee Corps. u“ Königlicher

in Danzig. Berlin, den 5. Juli 1890. Der Kriegs⸗Minister. In Vertretung: Gerhards.

und Corps⸗Königlicher Justiz⸗Rath, Divisions⸗ Armee⸗Corps in Auditeur der 2. Division in Königs⸗ sberg i. Pr.

und Corps⸗Königlicher Divisions⸗Auditeur der VI. Armee⸗Corps

und Corps⸗ Königlicher Justiz⸗Rath, Garnison⸗ Auditeur des XVII. Armee⸗Corpcps Auditeur in Danzig.

Bender,

berg i. Pr.

Lieberkühn, 1 Königlicher Justiz⸗Rath, Divisions⸗ Auditeur der 2. Garde⸗Infanterie⸗

Division in Berlin. Platz, Königlicher Divisions⸗Auditeur der 10. Division in Posen. Hundt,

11. Division in Breslau.

Surminski,

r für Handel und Gewerbe. In Vertretung: Magdeburg.

önigreich Preußen.

Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleihescheine der Stadt Hagen i. W., Regierungs⸗ bezirk Arnsberg, im Betrage von 1 368 000

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc. Nachdem die Stadtverordneten⸗Versammlung der Stadt Hagen unterm 18. Dezember 1889 und 5. Mai 1890 beschlossen hat, die zur Deckung der Kosten verschiedener Neubauten, zur Erweiterung von städtischen Anlagen, zum Ankauf von Grundstücken und zur Tilgung älterer Schulden erforderlichen Mittel im Wege einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der Stadt Hagen:

zu diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, Seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine zum Betrage von 1 368 000 ℳ“, in Buchstaben: eine Million DSIddreihundert acht und sechszigtausend Mark, ausstellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger noch der Schuldner etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des §. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Anleihescheinen zum Betrage von 1 368 000 ℳ, in Buchstaben: eine Million dreihundert⸗ achtundsechszigtausend Mark, welche in folgenden Abschnitte: 181 Stück Buchstabe A zu 3000 543 000 ℳh‧.⸗,

50 B 1000 550 000

8 C500 275 000

8 zusammen 1 368 000

nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit drei und ein halb Prozent jährlich zu verzinsen und nach dem festgestellten Til ungs⸗ plan mittelst Ausloosung oder freihändigen Ankaufs fäbrlich vom 1. April 1893 ab mit wenigstens einem und sechs Zehntel Prozent des Schuldkapitals unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung ertheilen.

Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihescheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein.

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über⸗

Urkundlich unter Unserer 1 Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insieg

Gegeben Neues Palais, den 17. Juni 1890.

8 (L. S.) Wilhelm R. 3 von Scholz. Herrfurth.

Provinz Westfalen. Regierungsbezirk Arnsberg.

8 Anleiheschein

1. 8 der Stadt Hagen

. Pucht 16““ Reichswährung.

Ausgefertigt in n des landesherrlichen Privilegiums vom

17. Funi 1890 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg

vom 18. Nr. .Seite.und Gesetz⸗

Sammlung für 18 .. Seite ... laufende Nr. . . )).

Auf Grund des von dem Bezirksausschusse zu Arnsberg ge⸗ nehmigten Beschlusses der Stadtverordneten⸗Versammlung zu Hagen vom 18. Dezember 1889 wegen Aufnahme einer Schuld von 1 500 000 ℳ, von welcher auf Grund des Stadtverordnetenbeschlusses vom 5. Mai 1890 1 368 000 durch Ausgabe von auf den Inbaber lautenden Schuldverschreibungen aufgenommen werden sollen, bekennen sich die Unterzeichneten Namens der Stadt Hagen durch diese, für jeden Inhaber gültige, Seitens der Gläubiger unkündbare Verschreibung zu einer Darlehnsschuld von .. Mark, welche an die Stadt Hagen baar gezahlt worden und mit drei und einhalb Prozent jährlich zu verzinsen ist. 1

Die Rückzahlung der Schuld von 1 368 000 erfolgt nach Maßgabe des genehmigten Tilgungsplans mittels Verloosung der Anleihescheine oder auch mittels freihändigen Ankaufs derselben in den Jahren 1893 bis spätestens 1926 einschließlich aus einem Til⸗ gungsstock, welcher mit wenigstens einem und sechs Zehntel Prozent

des Kapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen gebildet wird. 1—

Die Ausloosung geschieht in dem Monat Mai jeden Jahres.

Der Stadt Hagen bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungs⸗

1“

stock zu verstärken oder auch sämmtliche noch im Umlauf befindliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen. 8

Die durch die verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben⸗ falls dem Tilgungsstock zu.

Die ausgeloosten sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge sowie des Rückzahlungstermins öffentlich bekannt gemacht. Diese Bekannt⸗ machung erfolgt sechs, drei, zwei und einen Monat vor dem Fälligkeits⸗ termine in dem „Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger“, dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg und in dem Kreisblatte des Stadtkreises Hagen.

Geht eins dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von der Stadt Hagen mit Genehmigung des Königlichen Regierungs⸗Präsi⸗ denten ein anderes Blatt bestimmt. .

Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird dasselbe in halbjährigen Terminen, am 2. Januar und 1. Juli, von heute an gerechnet, mit dreieinhalb Prozent jährlich verzinst.

An dem für die Einlösung bestimmten Tage endigt der Zinsen⸗ lauf der ausgeloosten oder gekündigten Anleihescheine.

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine, beziehungsweise des Anleihescheins bei der Schuldentilgungskasse (Stadt⸗Hauptkasse) zu Hagen und zwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeits⸗ termins folgenden Zeit.

Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals überreichten Anleihe⸗ schein sind auch die zu demselben ehörigen Zinsscheine der späteren Fälligkeitstermine zurückzureichen. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem bekannt gemachten Rück⸗ zahlungstermine nicht erhoben werden, sowie die innerhalb vier Jabren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht abgehobenen Zinsbeträge verjähren zu Gunsten der Stadt

agen. 8 geas Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder ver⸗ nichteter Anleihescheine erfolgt nach Vorschrift der §§. 838 und ff. der Civilprozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 83) bezw. nach §. 20 des Ausführungsgesetzes zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. März 1879 (Ges.⸗Samml. S. 281). 8 1 8

Zinsscheine können weder aufgeboten noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjähbrungsfrist bei der Stadtverwaltung zu Hagen anmeldet und den stattgehabten Besitz der Zinsscheine durch Vorzeigung des Anleihescheins oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der von ihm angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung gezahlt werden. 81

Mit diesem Anleihescheine sind halbjährliche Zinsscheine auf fünf Jahre ausgegeben. Die Ausgabe jeder neuen gleich großen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Schuldentilgungskasse (Stadt⸗Hauptkasse) zu Hagen gegen Ablieferung der der älteren Reihe beigedruckten An⸗ weisung. Beim Verluste der letzteren erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleihescheins, sofern dessen Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist.

Für die Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadt Hagen mit ihrem gesammten Vermögen und mit ihrer Steuerkraft. b 3

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt. 8

(Trockenstempel der Stadt Hagenn)

Der Ober⸗Bürgermeister. Die Schuldentilgungs⸗Kommission.

(Unterschriften.)

Provinz Westfalen. Regierungsbezirk Arnsberg. sschein

Zin zum Hagener Stadt⸗Anleiheschein. Buchstabe .. . . Nr. . . . . über zu drei und einhalb Prozent Zinsen über JX.

Provinz Westfalen.

Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Betrag nicht innerhalb

vier Jahren nach Ablauf des calenderjahres der Fälligkeit erhoben wird.

Anmerkung: Die Namensunterschrift des Ober⸗Bürger⸗

meisters und der Schuldentilgungs⸗Kommission können mit Lettern oder Faecsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namensunterschrift des Stadtkassen⸗Rendanten versehen werden. *

Regierungsbezirk Arnsberg.

Anweisueng zum Hagener Stadt⸗Anleiheschein Buchstabe. Nr.. Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren gabe zu dem vorbenannten Stadt⸗Anleiheschein die.. te Reihe Zinsscheinen für die fünf Jahre von .. . . bis bei der Schuldentilgungskasse (Stadt⸗Hauptkasse) zu Hagen, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleihe⸗ scheins dagegen Widerspruch erhoben wird.

L“ Der Ober⸗Bürgermeister. Die Schuldentilgungs⸗Kommission. (Trockener Stadt⸗Stempel.) Der Stadtkassen⸗Rendant. 24

Anmerkung. Die Namenzunterschrift des Ober⸗Bürgermeisters und der Schuldentilgungs⸗Kommission können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift des Stadtkassen⸗Rendanten ver⸗ sehen werden. Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blatt breite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:

Zinsschein Nr... Zinsschein Nr....

Anweisung.

2

Sterblichkeits⸗ und Gesundheitsveryältnisse im Monat Mai 1890.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts sind im Monat Mai von je 1000 Einwohnern als ge⸗ storben gemeldet worden: in Berlin 23,3, in Breslau 27,8, in Königsberg 41,7, in⸗Köln 24,3, in Kassel 17,5, in Magdeburg 21,5, in Stettin 24,2, in Altona 23,8, in Hannover 20,9, in Frankfurt a. M. 21,9, in Wiesbaden 19,1, in München 29,6, in Nürnberg 23,8, in Augsburg 27,8, in Dresden 23,7, in Leipzig 19,5, in Stuttgart 22,7, in Karlsruhe 16,8, in Braunschweig 24,0, in Hamburg 23,8, in Straßburg 23,1, in Metz 22,9, in Amsterdam 21,5, in Brüssel 22,3, in Budapest 33,9, in Christiania 19,9, in Dublin 23,0, in Edinburg 18,0, in Glasgow 25,8, in Kopenhagen 22,5, in Krakau 34,9, in Liverpool 20,8, in London 17,0, in Lyon —, in Odessa 24,5, in Paris 23,5, in St. Petersburg 30,5, in Prag 28,2, in Stockholm 19,9, in Triest 22,6, in Turin 23,7 (April), in Venedig?

in Warschau 26,2, in Wien 26,7. (Für die außerdeutschen

ist der Zeitraum vom 4. bis 31. Mai inkl. genommen).

Der Gesundheitszustand im Monat Mai war in der über⸗ wiegenden Mehrzahl der größeren Orte Europas ein günstiger, doch hat, besonders in deutschen Orten, vielfach die Sterblichkeit, im Ver⸗ gleich zum Vormonat, etwas zugenommen, so daß in 14 derselben (gegen 9 des Vormonats) und zwar in Lichtenberg, Rirdorf und den anderen Vororten Berlins mit Ausnahme von Schöneberg, ferner in Königsberg, Langenbielau, Liegnitz, Malstatt⸗Kurbach, Neustadt O./S., Schweidnitz, Amberg, Erlangen, Passau, Regensburg, Lindenau, die Sterblichkeitsziffer über 35,0 (in Amberg bis über 72) pro Mille und Jahr stieg. Dagegen erfreuten sich nur 5 Orte (gegen 10 im April) einer geringen Sterblichkeit von noch nicht 15,0 pro Mille nämlich: Bielefeld, Mühlhausen i. Th., Neunkirchen, Staßfurt und Eisenach. In 49 deutschen Orten, von denen wir hier nur Barmen, Elberfeld, Bromberg, Glogau, Gnesen, Hamm, Insterburg, Kassel, Kolberg, Osnabrück, Paderborn, Siegen, Wesel, Wiesbaden, Hof, Leipzig, Kannstatt, Karlsruhe, Schwerin i. M., Rostock, Wismar, Weimar, Oldenburg, Dessau, Greiz, Bremen, Mülhausen i. E., von außerdeutschen Städten London, Edinburg, Christiania, Stockholm erwähnen wollen, war die Sterblichkeitsziffer eine günstige und betrug noch nicht 20,0 pr. Mille und Jahr und in 40 deutschen Orten (darunter Aachen, Brandenburg, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt a. M., M.⸗Gladbach, Hahe ver, Kattowitz, Kiel, Königshütte, Kottbus, Magdeburg, Memel, Neisse, Potsdam, Trier, Nürnberg, Landshut (Bayern), Bautzen, Krimmitschau, Stutt⸗ gart, Ulm, Mainz, Apolda, Cöthen, Metz und von außer⸗ deutschen Städten in Amsterdam, Brüssel, Dublin, Kopen⸗ hagen, Liverpool, Triest, Venedig) blieb die Sterblichkeit eine mäßig hohe (etwas über 20,0 pro Mille und Jahr). Der Antheil des Säuglingsalters an der Gesammtsterblichkeit war im Allgemeinen ein gegen den Vormonat gesteigerter. Von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, in Stuttgart 68, in Dresden 72, in Hamburg 75, in Berlin 90, in München 117 Säug⸗ linge. Diese Steigerung der Sterblichkeit des Säuglingsalters ist zumeist durch die in den meisten Orten häufiger auftretenden akuten Darmkatarrhe und Brechdurchfälle veranlaßt worden, die besonders zu Ende des Monats in Berlin und seinen Vororten, ferner in Breslau, Charlottenburg, Danzig, Düsseldorf, Elbing, Gera, Görlitz, Königsberg, Kottbus, Liegnitz, Stettin, Augsburg, München, Dresden, Leipzig, Stuttgart, Hamburg, Straßburg, Wien und seinen Vororten, sowie in Budapest, Kopenhagen, Lyon, Paris, St. Petersburg, Warschau u. a. O. in zahlreichen Fällen zum Tode geführt haben. Dagegen hat die Sterblichkeit in den höheren Altersklassen etwas abgenommen, was wohl zum großen Theil auf Abnahme der Sterbe⸗ fälle an akuten Entzündungen der Athmungsorgane, die sich an den meisten größeren Orten kenntlich machte, zurückzufüͤhren ist. An epidemischer Grippe wurden nur aus Kopenhagen eine mäßige Zahl von Erkrankungen, aber keine durch sie veranlaßten Sterbefälle mitgetheilt. Von den Infektionskrankheiten haben Masern und in außerdeutschen Städten auch Pocken mehr Sterbefälle als im April herbeigeführt, während Scharlach, Diphtherie, Keuch⸗ husten und typhöse Fieber im Ganzen seltener als Todesursachen gemeldet wurden. Ganz besonders haben Masern große Ver⸗ breitung gefunden und in Berlin, Altona, Königsberg, Malstatt⸗ Burbach, Schweidnitz, Weißenfels, Amberg (40 Todesfälle), Regensburg, Dresden, Stuttgart, Lübeck, Hamburg, Wien,

Inhaber dieses Zinsscheines empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 2. Januar 18. (bezw. 1. Juli 18.)) ab die Zinsen des vorbenannten Anleihescheins für das Halbjahr vom . .. . 18. bis mit JP bei der Schulden⸗ tilgungskasse (Stadt⸗Haupkasse) zu Hagen oder den bekannt zu machenden Zahlstellen.

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und seinen Vororten, ferner in Prag, Kopenhagen, London, Odessa Genf viel Todesfälle veranlaßt. Auch in Moskau (März), New⸗Pori (April), Madras herrschten Masern, in Metz, Budapest, Paris, Edinburg, Liverpool, St. Petersburg hat die Masernepidemie dagegen etwas weniger Opfer als im Vormonat gefordert. Dem Scharlach⸗ fieber erlag in Berlin fast die gleiche Zahl von Kindern wie im April, dagegen hat die Zahl der Sterbefälle in Leipzig, Wien, Budapest, Prag, Paris, London, Liverpool, Stockholm, St. Peters⸗ burg, Warschau, Moskau (März), Brooklyn, New⸗York (April) ab⸗

Der Ober⸗Bürgermeister. Die Schuldentilgungs⸗Kommission. (Trockener Stadt⸗Stempel.) Der Stadtkassen⸗Rendant.

genommen. Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup war