fallen,
noch nicht in der Abtheilung „Politische Verhandlungen“ Berück⸗ sichtigung gefunden hatten, dann aber auch Alles, soweit es persönliche Verhältnisse des Kurfürsten und seiner Umgebung betrifft, was geeignet sein könnte, die Kenntniß der Be⸗ ziehungen Brandenburgs zu den übrigen europäischen Mächten zu vermehren. Wörtlich wiedergegeben sind nur die wichtigsten Stellen der Berichte, die Auszüge aber je nach der Bedeutung der einzelnen Mittheilungen mehr oder minder kurz gefaßt. Sämmtliche benutzten Dokumente mit Ausnahme einiger, Bezug haben und dem Archiv des Ministeriums des Innern entnommen wurden, befinden sich im Haus⸗, Hof⸗ und Staats⸗ Archive zu Wien, und sind dabei vornehmlich drei Abtheilungen in Betracht gekommen: die Berichte der Gesandten, die Weisungen der Herrscher und eine Abtheilung, welche unter dem Titel „Brandenburgica“ neben den offiziellen Korrespon⸗ denzen der beiden Höfe auch die Protokolle über die in Wien mit den Vertretern Brandenburgs gepflogenen Verhandlungen, die Gutachten der Minister an den Monarchen und ähnliche Dokumente enthält.
Der jetzt erschienene erste Theil dieses Bandes, dessen einzelnen Abschnitten einleitende Bemerkungen vorangestellt sind, in welchen in großen Zügen die diplomatischen Be⸗ Peeeen der beiden Staaten zur Zeit des Großen Kurfürsten
argestellt werden, enthält die Aktenstücke bis zum Ausbruche des schwedisch⸗brandenburgischen Krieges im Jahre 1675 und ist somit gewissermaßen eine theilweise Ergänzung des 13. Bandes; der erste Abschnitt umfaßt die Zeit von 1640, dem Jahre der Thronbesteigung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, bis zum Jahre 1654 und enthält die auf die
Mission Joachim Friedrich's von Blumenthal an den brandenburgischen Hof, den jülich⸗cleveschen Streit und die rorfer Streitfrage bezüglichen Aktenstücke. Da die
eziehungen des Berliner und Wiener Hofes zu einander in den Jahren bis 1654 urkundlich bereits im 4. und 6. Bande dieses Werks dargelegt worden sind, so waren aus den Be⸗ ständen des Wiener Archivs nur wenige Ergänzungen möglich, welche namentlich den brandenburg⸗pfälzischen Konflikt und die Bezetsungen über die Jägerndorfsche Frage betreffen. Der zweite Abschnitt enthält die den nordischen Krieg von 1655 bis
1660 betreffenden Akten. Unter diesen sind insbesondere die Aus⸗ züge aus den Berichten der Kaiserlichen Gesandten Freiherr von Fermmont und Sinold genannt Schütz von Interesse, welche beide die Aufgabe hatten, den Kurfürsten in der Wahlfrage Leopold's I. zu Gunsten Oesterreichs zu stimmen. Der dritte Abschnitt be⸗ trifft die Mission des Freiherrn von Lisola in den Jahren von 1660 — 1664. Ueber den Aufenthalt dieses Diplomaten, wie über die brandenburgisch⸗österreichischen Beziehungen dieser Zeit überhaupt sind bereits zahlreiche Akten im 11. Bande mitgetheilt worden, immerhin aber bilden die jetzt mitgetheilten Berichte Lisola's eine wünschenswerthe Ergänzung der bereits bekannt gewordenen. Besonders interessant ist der Wechsel in dem Urtheil Lisola's über den Kurfürsten. Während er im Jahre 1657 ein nicht zu günstiges Urtheil über ihn gefällt hatte und ein gewisses Mißverhältniß zwischen Wollen und Können hervor⸗ heben zu müssen glaubte, wird er später nicht müde, die außergewöhnliche Umsicht und staunenswerthe Arbeitskraft dieses Fürsten hervorzuheben. Der vierte, fünfte und sechste Abschnitt endlich betreffen die drei Missionen des Freiherrn von Goeß in Berlin, von denen die erste vom Januar 1665 bis zum Mai 1668, die zweite vom Oktober 1668 bis zum September 1671 und die dritte von 1672 — 1675 währte. Die Akten der ersten Missionsperiode betreffen hauptsächlich die in diesen Jahren am meisten ventilirten Fragen, die polnische Successionsangelegenheit und den französisch⸗spanischen Kon⸗ flikt, in denen beiden der Freiherr von Goeß vergeblich eine Einigung zwischen Brandenburg und Oesterreich herbeizuführen versuchte, während die der zweiten sich auf den Verlauf der Unterhandlungen in Reichsangesegenheiten beziehen, von denen namentlich die Versuche der weltlichen Fürsten, die Macht des Kaisers durch den von ihnen projektirten Appendix und Epilog zur Wahlkapitulation zu schmälern, sowie die hütseegh Frankreichs, ihm die durch den Frieden von
achen neuerworbenen Besitzungen zu garantiren und zugleich Sitz und Stimme auf dem Reichstage zu ertheilen, es Oesterreich wünschenswerth erscheinen ließen, zu einer Einigung mit Brandenburg zu gelangen. Die aus der dritten Periode stammenden Akten beziehen sich auf die in Band 13 des Werkes behandelten Ereignise.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Unter den Begriff „Hausirer“ im Sinne des Art. 10 des öö (wonach die Bestimmungen über die Firmen, andelsbücher und die Prokura auf Hausirer keine Anwendung finden) nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Strafsenats, vom 8. Mai 1890, nicht Viehhändler, welche ihr Gewerbe im Umherziehen betreiben. Solche Viehhändler sind, wenn ihr Gewerbe⸗ betrieb ein erheblicher ist, zur Führung von Handelsbüchern verpflichtet und im Falle der Einstellung ihrer Zahlungen wegen Sün e 85 zu bestrafen, wenn sie Handelsbücher zu führen unter⸗ assen haben.
tatistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Ein Telegramm des „Wolff'schen Bureaus“ aus Aachen meldet, daß die Mehrzahl der an der neuen Eisenbahnstrecke Herzogen⸗ ratb — Nordstern beschäftigten Arbeiter, dem Vernehmen nach, die Arbeit wegen zu niedriger Löhne eingestellt habe.
In Leipzig wurde in einer Versammlung der Dachdecker⸗ gehülfen ein Fachverein begründet. Wie die „Leipz. Ztg.“ mit⸗ theilt, war in der Versammlung eine erhebliche Minoritaͤt, welche vor der Gründung warnte, anwesend; doch gelang es dieser Partei nicht, ihrer Ansicht Geltung zu verschaffen.
In Roßwein fand am Sonnabend eine von Arbeitern jeden Berufs stark besuchte öffentliche Versammlung des Gewerk⸗ vereins statt, welche vom Ausbreitungsverband deutscher Gewerk⸗ vereine im Königreich Sachsen veranstaltet worden war. Die Ver⸗ sammlung wurde, wie wir dem „Chem. Tgbl.“ entnehmen, von dem Direktor des Ausbreitungsverbandes, Schriftsetzer Huth aus Lindenau⸗Leipzig, eröffnet, welcher hervorhob, daß die Be⸗ strebungen der Gewerkvereine vollständig eins seien mit dem Ge⸗ dankengang der bekannten Erlasse Sr. Majestät, des auch in diesen Kreisen so hoch verehrten Kaisers Wilhelm II., und schloß mit einem Hoch auf den Kaiser und Se. Majestät den König Albert, dessen landesväterliche volksfreundliche Gesinnung Redner warm hervorhob mit dem Hinweis, deß deshalb auch die Arbeiter, wie alle anderen Bevölkerungsklassen den von Wohlwollen getragenen Absichten
eeenaägiis sächsischen Staatsregierung vollkommen vertrauen
welche auf die Schwiebuser Frage
In Paris haben am Sonnabend Abend sämmtliche Parquet⸗ arbeiter die Arbeit eingestellt.
Nach einer Mittheilung der „Köln. Ztg.“ aus Charleroi beläuft sich die Zahl der Ausständischen in der Gegend von Courcelles, Trazegnies und Gosselies auf mehr als 1300. Auch in den Kohlengruben von Ransart, Fleurus, Gilly, Chatelet und Chatelinen zeigt sich unter den Arbeitern eine große Auf⸗ regung, sodaß weitere Ausstände befürchtet werden.
Alrbeiter⸗Fürsorge. 8 Der Direktor der Anilin⸗ und Sodafabrik in Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Kommerzienrath Dr. H. Brunck, hat, wie die „Allg. Ztg.“ meldet, neuerdings eine nachahmenswerthe Ein⸗ richtung getroffen. Er hat nämlich in seinem Besitzthum in Kirchheimbolanden eine Art Sanatorium errichtet, woselbst kranke beziehungsweise rekonvalescente und ältere erholungsbedürftige Arbeiter der Fabrik Aufnahme finden. Es werden dort je sieben Rekonvalescenten 14 Tage lang aufgenommen, somit vom Frühjahr bis Herbst etwa 100 Personen in vorzüglicher Pflege sein können.
Bewegung der Bevölkerung in Württemberg b im Jahre 1888.
Im Kalenderjahre 1888 wurden bei den württembergischen Standesämtern insgesammt 18 169 Ehen geschlossen, 379 mehr als im Vorjahre. Gegen den Durchschnitt der 17 jährigen Periode von 1871 bis 1887 ist ein Rückgang von 1490, gegen den Durchschnitt der letzten 10 Jahre aber eine Zunahme von 386 zu verzeichnen. Von den im Jahre 1888 vorgenommenen Eheschließungen kommt im Durchschnitt 1 auf 152 Einwohner, oder 6,60 auf 1000 Einwohner, gegen 11,42 %0 in 1875, 8,73 % in 1880 und 6,65 bez. 6,41 % in 1885 und 1887. Was die Altersverhältnisse der Ehe⸗ schließenden anbetrifft, so betrug das zurückgelegte Alter des Bräutigams in 17,55 % weniger als 25 Jahre, 25 — 29 Jahre in 44,60 %, 30 — 34 Jahre in 18,54 %, 35 — 39 Jahre in 8,32 %, 40 — 44 Jahre in 4,27 %, 45 — 49 Jahre in 2,91 „% und mehr als 50 Jahre in 1,37 % aller Fälle, das Alter der Braut dagegen in 4,12 %, weniger als 20 Jahr, 20 — 24 Jahre in 41,46 %, 25 — 29 Jahre in 33,06 %, 30 — 34 Jahre in 11,00 %, 35 — 39 Jahre 4,77 %, 40 — 44 Jahre 2,62 % 45 — 49 Jahre 1,59 % und über 50 Jahre 37 % aller Fälle. Nach dem Familienstand belief sich die Zahl der eingegangenen Ehen zwischen Junggesellen und Jungfrauen auf 80,82 %, zwischen Junggesellen und Wittwen oder geschiedenen Frauen auf 4,22 %, zwischen Wittwern oder geschiedenen Männern und Jung⸗ frauen auf 12,16 % und zwischen Wittwern oder geschiedenen Männern und Wittwen oder geschiedenen Frauen auf 2,79 %. In 93,55 % aller Eheschließungen gehörten beide Gatten dem gleichen Religions⸗ bekenntniß an, 6,45 % waren konfessionell gemischte Ehen. Zwischen Christen und Israeliten wurden nur 4 Ehen geschlossen, in einem Falle waren beide Theile konfessionslos.
Die Gesammtzahl der Geburten betrug 70 282, darunter be⸗ fanden sich 1,25 % Mehrlingsgeburten, nämlich 875 Zwillings⸗ und 4 Drillingsgeburten. Geboren wurden mithin insgesammt 71 165 Kinder. Gegen das Vorjahr blieb die Zahl der Geborenen um 1668, gegen den Durchschnitt der vorhergehenden 17 Jahre um 9821 und gegen den Durchschnitt der letzten 10 Jahre um 6977 zurück; sie ist überhaupt die kleinste seit 1871. Dem Geschlecht nach theilen sich die Geborenen in 36 526 männliche und 34 639 weibliche. Die Zahl der Todtgeborenen oder in der Geburt Gestorbenen belief sich ins⸗ gesammt auf 3,49 % der Geborenen überhaupt, gegen 3,47 % in 1887 und 3,70 % im Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Dem Geschlecht nach befanden sich unter den Todtgeborenen 1422 Knaben und 1062 Mädchen. 10,19 % aller Todtgeborenen waren unehelicher Abkunft. Im Ganzen betrug die Zahl unehelich Geborener 7202 oder 10,19 % aller Geborenen, im Jahre 1887 stellte sich dieser Prozentsatz auf 9,89, in der Periode von 1872 — 1887 auf 9,00.
Die Zahl der Todesfälle belief sich im Berichtsjahre ins⸗
gesammt, d. h. einschließlich der Todtgeborenen, auf 52 323. Sie übersteigt die allerdings ungewöhnlich niedrige Ziffer des Vorjahres um 3935, bleibt aber hinter dem Durchschnitt der Periode von 1871 —1887 um 6227 und hinter dem der letzten 10 Jahre um 3724 zurück. Sie ist nächst der vorjährigen die günstigste, welche seit 1871 zu verzeichnen war. Von den Gestorbenen gehörten 50,75 % dem männlichen, 49,21 % dem weiblichen Geschlechte an. Nach dem Alter kommen, ausschließlich der Todtgeborenen, 35,06 % auf Kinder unter 1 Jahre, 9,64 % auf Kinder von 1—4 Jahren, 2,63 % auf die Al⸗ tersklasse von 5 — 9 Jahren, 1,26 % auf die von 10— 14 Jahren, 1,67 % auf die von 15— 19 Jahren, 3,66 % auf die von 20 — 29 Jahren, 4,17 % auf die von 30 — 39 Jahren, 5,87 % auf die von 40 — 49 Jahren, 7,66 % auf die von 50 — 59 Jahren, 11,67 % auf die von 60—69 Jahren und 16,70 % auf die Altersklassen von 70 Jahren und darüber. ‚Was die Kindersterblichkeit des ersten Lebensjahres insbesondere anbetrifft, so beträgt dieselbe, wie bereits bemerkt, 35,06 % aller Sterbefälle; wird dieselbe aber, was viel richtiger ist, nicht nach ihrem Antheil an der Gesammtzahl der Todesfälle, sondern nach dem Verhältniß bemessen, in welchem sie zu der Summe der Lebend⸗ geborenen steht, so ergiebt sich, daß im Jahre 1888 im Ganzen 25,44 vor Ablauf des ersten Lebensjahres Gestorbene auf je 100 Lebendgeborene kamen. Die Sterblichkeit zeigt hiernach eine geringe Zunahme gegen das Vorjahr, in welchem sie 23,49 % betrug, ist aber immer noch günstiger als der Durchschnitt der 5 jährigen Vorperiode, welcher sich auf 27,24 % stellt. Unter den im ersten Lebens⸗ jahre Gestorbenen seerde c 9543 oder 54,62 % Knaben und 7929 oder 45,38 % Mädchen. Die Sterblichkeitsziffer des männlichen Geschlechts gegenüber 100 lebend geborenen Kindern berechnet sich danach auf 27,18 %, die des weiblichen Geschlechts auf 23,61 % gegen bezw. 25,26 und 21,66 % im Vorijahre. Weiter befanden sich unter den im ersten Lebensjahre Gestorbenen 2108 oder 12,07 % uneheliche Kinder und es äußerte sich der Unterschied in der Sterblichkeit der ehelichen und unehelichen Kinder dieser Altersklasse darin, daß auf je 100 Lebendgeborene 24,89 gestorbene Kinder ehelicher und 30,34 gestorbene Kinder unehelicher Abkunft treffen. Im Jahre 1887 betrugen diese Ziffern 22,92 und 28,70. In den einzelnen 5⸗ bezw. 10 jährigen Altersklassen der Gestorbenen beträgt der Prozent⸗ Antheil des männlichen Geschlecht: von 1—4 Jahren 48,44 %, von 5 — 9 Jahren 49,62 %, von 10 — 14 Jahren 43,24 %, von 15 — 19 Jahren 47,53 %, von 20 — 29 Jahren 49,73 %, von 30 — 39 Jahren 44,71 %, von 40 — 49 Jahren 51,83 %, von 50 — 59 Jahren 48,72 %, von 60—69 Jahren 47,32 % und von 70 Jahren und darüber 48,05 %. Dem Familienstand nach theilen sich die Gestorbenen in 29 570 Ledige ShSg.ahner Kinder, 12 156 Verheirathete, 8025 Verwittwete und 87 Geschiedene. Unter je 100 Gestorbenen befanden sich 59,33 Ledige, 24,39 Verheirathete und 16,24 Verwittwete und Geschiedene. Auf 100 gestorbene weibliche Ledige kamen 106,68 männliche Ledige, auf 100 verheirathete Frauen 125,24 verheirathete Männer und auf 100 Wittwen und geschiedene Frauen 62,89 Wittwer und geschiedene Männer.
Der Ueberschuß der Geborenen über die Gestorbenen berechnet sich für 1888 auf 18 842 Köpfe, 5598 Köpfe weniger als im Vorjahre. Hinter dem Durchschnitt der 17 jährigen Periode 1871/87 bleibt er um 3594, hinter dem der letzten 10 Jahre um 3253 Köpfe zurück. Auf 1000 Einwohner kam 1888 ein Ueberschuß der Geborenen über die Gestorbenen von durchschnittlich 9,44 5/⁄%0 gegen 8,57 %0 in 1881, 12,71 % in 1875, 11,17 % in 1880, 9,39 %0 in 1885 und 12,25 % in 1887. Vom Geburtenüberschuß im Ganzen entfielen in dem Berichtsjahre 9949 oder 52,80 % auf das männliche und 8893 oder 47,20 % auf das weibliche Geschlecht.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
In Rheinhessen hat sich, wie das „Mainz. Tabl.“ schreibt, die Witterung endlich auch für den Weinbau wieder günstig ge⸗ staltet. Der Boden ist tüchtig mit Feuchtigkeit durchtränkt, die Blüthe ist vorüber, die Ansätze sind recht frisch und noch wenig
durchgefallen, und es kann jetzt unter den neeite⸗ Verhäͤltnissen an trifft schon
rasch mit der Ausbildung der Beeren gehen.
häufig Ansätze mit Beeren wie Schrot,
nicht
selten wie Erbsen
an. Dadurch, daß der Boden gründlich feucht ist, läßt sich hoffen, daß die Stöcke die zahlreichen Ansätze rasch und gehörig aus⸗
bi
lden können.
Nach der Anzahl der vorhandenen Trauben dürfte
ein Ertrag wie 1884, also ein vollkommener Herbst, in Aussicht
stehen. günstigen Witterung seither relativ geschützt den letzten Tagen schon häufig sich färbende
8
A B V D
der Werth der gesammten Einfuh
An den frühen Haustraubenstöcken,
Handel und Gewerb. Generalversammlung der
In der gestrigen ordentlichen
welche meist vor der un⸗ waren, bemerkt man seit Trauben.
8*
ktien⸗Gesellschaft Zwickauer Maschinenfabrik vorm.
rod & Stiehler fanden die Anträge des
Aufsichtsraths auf
ertheilung des Reingewinns und Ertheilung der Decharge an die irektion einstimmige Annahme; demnach beträgt die Dividende 7 ½¼ %. — In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres betrug
r in Frankreich 2 253 387 000 Fr.
gegen 2 170 316 000 Fr. in 1889; der Gesammtwerth der Ausfuhr
1 822 490 000 Fr.
na
fertige Waaren mit 17 938 000 Fr., mit 34 036 000 Fr.
vo
gegen 1 754 915 000 Fr. in hme der Einfuhr betrifft Rohmaterialien mit
rankfurt a. M., 28
oseph Straufß.) Weizenpreise wie
1889. Die Zu⸗
72 672 000 Fr. und 800 in der Ausfuhr Nahrungsmittel und fertige Waaren mit 53 558 000 Fr.
10. Juli. (Getreidemarktbericht
zuletzt. Das Ge⸗
schäft in Weizen stagnirt vollständig weil die benachbarten Handels⸗
mühlen keinerlei Kauflust zeigen;
22 R
Grundton ein ziemlich fester,
17 B
es
Fall wurde zu 11,65 ℳ gehandelt;
Impuls Seitens der
ab Umgegend 22 ¼ — ½ ℳ, frei hier ¼ ℳ, fremder je nach Qualität 212—928 8 3 fha⸗
— In russischem
oggen war das Geschäft ein sehr unregelmäßiges, doch blieb der
2⁄10— 17 ℳ, in der zweiten Hälfte des Verkehrs erichte 188⁄10 ℳ
und heute bis 166/10 ℳ geworfen, wieder fester 168⁄10 ℳ — Gerste, Futtergerste mußte unter dem Druck grö etwas nachgeben, die Notiz 17 ℳ bleibt, Mais (mixed) war in Folge
am Montag früh war der erste Cours
auf Berliner matte am Abend
Brauerwaare nicht gehandelt, hatte nur bescheidene Umsätze 13 ¾ — 14 ¼ ßerer Wasserankünfte
ℳ — Hafer (russ. Sorten)
3 exquisite viel darüber. — höherer New⸗Yorker Notirungen fest,
zeigte sich bessere Konsumfrage; man forderte 11 ⁄0 ℳ, in einem
Raps verharrte in
) Schluß 11¾ ℳ Känufer zögernd. sehr ruhiger Stimmung, denn von einem Spekulation war ebensowenig die Rede, wie von
Nachfrage für sofort greifbare Waare, kleine Provinzmühlen kauften
Thüringer mit circa 26 ¾ ℳ und ungarischen
à S
1 — 17⁄10 ℳ — Preise
we
sch
wohl eine Verstärkung erfahren, ladungen von Norddeutschland stelligt werden; Stimmung gedrückt. 33 ½ — 34 ℳ, Nr. 1 31 ¼ — 32 ¾ 25 ¾ — 27 ¼ ℳ, Nr. 4 22 ½ — 23 ½ ℳ, brot⸗ und Brotmehl im Verbande 5
we
pelzspreu (Ersatz für Roggenstroh) etwas 2 Roggenkleie 9 — ½ ℳ, stramm. — Weizenmehl in
Weizenkleie
8* 2 5 per August⸗September 26 ℳ, niedrigere Pariser und Berliner Oelcourse verstimmten. —
fester, per Centner
feinen Qualitäten
nig gefragt, ebenso wie der Begehr für die anderen Sorten recht wach ist. Das hiesige Lager von Roggenmehl dürfte demnächst
— Hiesiges
stfälische Weizenmehle Nr. Obige Preise verstehen sich per 100 kg
auch loko auswärtiger Stationen.
ha
August 4,65 ℳ,
pr. pr.
Mai 4,45 ℳ.
Leipzig, 17. Juli. ndel. La Plata. Grundmuster B. pr. September 4,62 ½ ℳ pr.
November 4,60 ℳ, pr. Dezember 4,57 ½ ℳ,
da die schon früher signalisirten Ab⸗ per Schiff via Rotterdam bewerk⸗
Weizenmehl Nr. 0
ℳ, Nr. 2 27 ½ — 28 ½ ℳ, Nr. 3 Nr. 5 18 — 19 ℳ — 9 — 62 ℳ — Norddeutsche und 00 28 ½ -29 ½ ℳ. — loko hier Nr. 0 27 — ½ ℳ, Nr. 0/1 25 — ½
Milch⸗
Roggenmehl
ℳ, Nr. 1 23 ½ — 24 ½ ℳ ab hier, häufig jedoch
(W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ pr. Juli 4,655 ℳ, pr.
Oktober 4,62 ½ ℳ,
pr. Januar 4,55 ℳ,
Februar 4,52 ½ ℳ, pr. März 4,52 ½ ℳ, pr. April 4,45 ℳ, pr.
Umsatz 45 000 kg. Geschäftslos.
London, 17. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. Fest, Preise unverändert. An der Küste 9 Weizenladungen angeboten.
Bradford, 17. Juli. (W. T. B.)
Garne ruhig, Stoffe unverändert.
de
Luzern, 17. Juli.
r Gotthardbahn betrugen im Juni 1890
verkehr 304 500 (im Mai 416 000) Fr., für
615 500 (im Mai 704 000) Fr.,
40 11
530 000 (im Mai Mai 635 000) Fr
000 (im Mai 35 000) Fr., 55 000) Fr.
545 000 Fr. 8
„Hermann“. „München“. „America“ Main“
“ eöö La „Gr. Bismarck“
„Hannover“.
EEöö“n „Stuttgart“.. „Braunschweig“ 8
„Sachsen“?... Ost⸗Asien 12. Feren. 8. r. Friedr. Wilh.“
9 99 2 9
Aktiengesellscha
1 8
Adlerrx.. Snber „Salier“.. „Nürnberg“. „Dresden“*
Verkehrs⸗Anstalten.
Wolle ruhiger, fest, (W. T. B.) Die Betriebseinnahmen
für den Personen⸗ den Güterverkehr
verschiedene Einnahmen im Juni — zusammen 959 500 (im Mai 1890 Die Betriebsausgaben betrugen im Juni 1890 520 000) Fr. Demnach Ueber
Der Bet iebsüberschnß im Ju
schuß 429 500 (im 1889 betrug
Norddeutscher Lloyd in Bremen.
(Letzte Nachrichten über die Bewegungen der D
pfer.)
New⸗York⸗ und Baltimore⸗Linien:
Bestimmung. Bremen 17. Juli Bremen 12. Juli
New⸗York —
Brasil⸗ und La Plata⸗Linien: Vigo, Antw., Brem.] 1 Plata 23. J
La Plata
Coruna, Vigo, - La Plata 14
Bremen Bremen 7. Juli Bremen 14.
Ost⸗Asien 15. Bremen 15. remen 16.
Australien 1
Australien
Hamburg, 18. Juli. (W. T. B.)
Morgens auf der Elbe eingetroffen.
Norsemann“
London, 17. Juli.
abgegangen und der Union⸗Dampfer „Moor
rei
se in Capetown angekommen. “
.Juli von Antwerpen.
Linien nach Ost⸗Asien und Australien: B 17. Juli in Bremerhaven
uli in Hongkong. Juli in Suez. Juli in Aden. 1 von Port Said. Bremen 9. in s 1 i in Adelaide. Australien 12. Juli in Colombo. 16. Juli Sagres passirt.
mh Der Suevia“ der Hamburg⸗Amerikantschen t ist, von New⸗York kommend, heute 5 Uhr
Bremen 16. Juli von New⸗YPork. New⸗York 14. Juli in 10. Juli von Southampton. ork 13. Juli von Southampton. New⸗York 17. Juli Dover passirt. New⸗York 11. Juli in New⸗York. New⸗York 17. Juli von Bremerhaven Bremen 9. Juli von Baltimore. Baltimore 16. Juli in Baltimore. Baltimore 11. Juli Dover passirt.
New⸗York.
. Juli St. Vincent pass. — uni in Montevideo.
1 Lissab. Antw., Brm.] 13. Juli von Bahia. v11Iö1n La Plata 12. Juli in Montevideo. .Juli Las
““”“ Brafilien 12. Juli St.
almas passirt. incent passirt.
5 Said. olombo.
Colombo.
Postdampfer Packetfahrt⸗
8 (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer ist heute von Southampton auf der
Ausreise * ist auf der Aus⸗
“ Verräufe . ung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
vom
ichtigt, daß es heißen muß: 1) Josef Franz Loj,
⁊75) Michael Josef Zajonec ꝛc.
, hat, hiermit aufgeboten, und die unbekannten In⸗
dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem auf
1. Steckbriefe und n.e e 2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote,
erpachtungen, Verdingungen ꝛc. 4. Verloo
8
orladungen u. dergl.
22 8
efenelicher Anzeiger.
5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien n. Aktien⸗ 6. Berufs⸗Genossenschaften. 8 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.
9. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
[23550] Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Arbeiter „Emil Paul Ernst Kettner, geboren am 18. 11. 70 zu Fürstenwalde, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls in Sachen J. II. d. 778/90 verhängt Es wird ersucht, den⸗ selben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit Nr. 11/12, abzuliefern. Berlin, den 15. Juli 1890. “ Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgerichte I. Beschreibung: Alter: geboren am 18. 11. 1870, Größe 166 cm, Statur mittel, kräftig, Haare blond, Stirn hoch gewölbt, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase hervorstehend, Mund gewöhnlich, Zähne defekt, K un oval, Gesicht länglich, oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: am linken Auge eine kleine Schramme, auf dem linken Vorderarm ein Herz blau tätowirt.
1““
19178] — Der Reservist, Kutscher Friedrich Radke aus Klein⸗Ehrenberg, geboren daselbst am 3. Januar 1863 und zuletzt dort wohnhaft, wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf⸗ gesetzbuchs. Derselbe wird auf den 9. Oktober 1890, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Berlinchen zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird der⸗ selbe auf Grund der nach §. 472, der Strafprozeß⸗ ordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Kommando zu Küstrin ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.
Berlinchen, den 14. Juni 1890.
Wagner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
19179 1 “ Schuhmacher Carl Haak, am 10. März 1863 zu Mandelkow, Kreis Soldin, geboren, zuletzt in Ruwen wohnhaft, wird beschul⸗ digt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein — Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf den 9. Oktober 1890, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Berlinchen zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Kommando zu Küstrin ausg klärung verurtheilt werden.
Berlinchen, den 14. Juni 1890.
Wagner,
Gerichtsschreiber des Königlichen Amt [123551] Oeffentliche Ladung. 1
Der Handlungsbeflissene Franz Ferdinand Heising aus Wiedenbrück, zuletzt wohnhaft zu Klarholz, Jäger und Landwehrmann I. Aufgebots, wird be⸗ schuldigt, ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetz⸗ buchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königl. Amtsgerichts hierselbst auf den 18. November 1890, Vormittags 10 Uhr, vor das Königl. Schöffengericht hierselbst, Zimmer Nr. 1, zur Haupt⸗ verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus⸗ bleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Straf⸗Prozeß⸗Ordnung von dem Königl. Bezirks⸗ Kommando zu Bielefeld am 26. Juni 1890 aus⸗ gestellten Erklärung verurtheilt werden.
Rheda i. Weftf., den 12. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht.
[23549] Bekanntmachung. 1
Das unter dem 4. August 1887 gegen die Heeres⸗ pflichtigen Stahn und Genossen erlassene offene Straf⸗ vollstreckungsersuchen — veröffentlicht in Nr. 185 10. August 1887 dieses Blattes unter Nr. 23881 — wird hierdurch gegen die unter Nr. 1, 3 bis 19 Genannten erneuert, wogegen das Ersuchen gegen den zu 2 genannten Senst erledigt ist.
Potsdam, den 10. Juli 1890.
Königliche Staatsanwaltschaft.
[23814] Berichtigung.
Die in der Nr. 171 I. Beil. d. Bl. unter X⸗Nr. 23478 veröffentlichte Ladung des Ersten Staatsanwalts zu Beuthen O.⸗S. wird dahin be⸗
Haushälter, zuletzt in Beuthen O.⸗S. ꝛc., 2) Paul Pytlik ꝛc., 9) Wilhelm Kwipanek ꝛc., 13) Franz Soika ꝛc., 53) Josef Klasczyk ꝛc., 57) Carl Wilhelm Adolf Rybascz ꝛc., 73) Franz Cofalka ꝛc.,
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
[1724711 Aufgebot.
Auf Antrag der Wittwe des Gärtners Friedrich Kellner, Anna, geb. Bechstein, in Nordhausen, Klosterhof 29, werden die Schuldscheine vom 7. Juli 1882 und vom 21. Oktober 1882, welche das Bank⸗ haus G. Vogler in Quedlinburg der Ehefrau Friederike Vetter, geb. Bechstein, früher verehelichten Weihmann, über Darlehne von 150 ℳ beziehungsweise 450 ℳ aus⸗
aber aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte vor
den 24. Januar 1891, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 16, angesetzten Aufgebotstermine anzu⸗ melden und die Schuldscheine vorzulegen, widrigen⸗ falls diese für kraftlos werden erklärt werden. Quedlinburg, den 10. Juni 1890. Königliches Amtsgericht.
1esgh Aufgebot.
Der Bergverwalter H. Größer von Weilmünster,
Main hat die Amortisation folgender, auf den Letzt⸗ genannten lautender, im Jahre 1883 an den jetzt verstorbenen Vorsitzenden des Ausschusses des Vor⸗ schuß⸗Vereins E. G. in Weilmünster, den Gerberei⸗ besitzer Wilhelm Schmidt von da übergebener und verloren gegangener Kuxscheine: 1 1) Nr. I. über 888 Kuxe der Schiefergrube Nr. III. „ 333] „Leonhard“ bei Lützendorf, 2) Nr. I. über 88 Kuxe der Schiefergrube Nr. III. „ 333] „Riedel“ bei Lützendorf, 3) Nr. I. über 334¼ Kuxe der Schiefergrube Nr. III. „ eEE--. 8 Kuxe der iefergrube 4) Nr. I. über 334¹ ⁷ 72 . ; 2† „Hermann II.“ bei Weil⸗ Nr. III. „ 333 b venünfter, 1 8 4 uxe der Schiefergrube 5) Nr. * über 3887. Scieferkaute⸗ bei Laubus⸗ 116 eschbach, . I. über Kuxe der Schiefergrube III. „ 333¼. Wolfgang’ bei Essershausen, 7) Nr. I. über 383 Kuxe der Eisensteingrube Nr. III. „ 333/ „Frankfurt“ bei Kirschhofen, bei hiesigem Amtsgericht beantragt.
In Gemäßheit des §. 110 des allgemeinen Berg⸗ gesetzes für die Preußischen Staaten vom 24. Juni 1865 werden die unbekannten Inhaber dieser Kux⸗ scheine hiermit aufgefordert, dieselben binnen 3 Monaten vom 15. Juli cr. ab dem unterzeich⸗ neten Amtsgerichte vorzulegen, unter der Verwarnung, daß sonst die Scheine für kraftlos erklärt werden.
Weilburg, den 9. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht. I.
[5813] 88 Aufgebot. 1
Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Patschkau Nr. 3922 über 156 ℳ 76 ₰, ausgefertigt für Frau Albertine Zimmermann zu Patschkau, ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag der Frau Zimmermann aufgeboten werden. Es wird daher der Inhaber jenes Buches aufgefordert, spätestens in dem auf den 14. November 1890, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine bei dem unterzeich⸗ neten Gericht seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des⸗ selben erfolgen wird. v1“
Patschkau, den 22. April 1890. Keoönigliches Amtsgericht.
1“ Aufgebot.
Es ist das Aufgebot folgender Fundsachen:
1) der von Wilhelm Hauschild am 4. Oktober 1889 am Tempelhofer Ufer gefundenen Cylinderuhr mit Goldrand nebst schwarzer Kette,
2) der von Johann Klapsch am 2. April 1890 in der Rathnowerstraße gefundenen Uhr,
3) der von dem Gymnasiasten Curt Kehne am 3. Januar 1890 auf dem Platz am Zeughause ge⸗ fundenen Werthpapiere, bestehend in 1 Eintausend Markschein und 3 Einhundert Markscheinen,
4) des von Martha Fink am 13. Januar 1890 gefundenen Einhundert Markscheines,
5) des vom Kommis Paul Franke am 24. August 1889 auf dem Georgen⸗Kirchplatz gefundenen goldenen Trauringes, 1
6) der vom Schneider C. Dietrich am 19. Februar 1890 in der Lothringerstraße gefundenen grünen Börse mit 15 ℳ,
7) der von Franz Engel am 21. Oktober 1889 in der Brückenstraße gefundenen goldenen Damenuhr mit silberner Kette,
8) der dem Restaurateur Karl Klötzing am 20. November 1889 zugelaufenen Ulmer Dogge,
9) des von der Tochter des Kaufmanns Benno Frankenbach am 4. April 1890 in der Moritzstraße ge⸗ fundenen Portemonnai mit 12 ℳ 25 ₰ und einem Schlüssel, 8
10) des von dem Waisenknaben Martin Hirsch am 5. Dezember 1889 an der Ecke der Friedrichs⸗ und Oranienburgerstraße gefundenen goldenen Taurings,
11) der von Emma Laser am 12. Juni 1890 in der Nähe des Kommandanturgebäudes gefundenen
oldenen Damen⸗Remontoiruhr nebst doppelter
hatelainkette mit Berloques, 1 8
12) des dem Dachdeckermeister Joseph Hirschfeld am 31. März 1890 zugelaufenen Hundes,
13) des vom Schutzmann Männchen am 8. Februar 1890 in der Schützenstraße gefundenen Beutel⸗ portemonnai mit 7 ℳ 25 ₰. .
14) der von Mitgliedern des Vereins Berliner Droschkenkutscher in den von ihnen gefahrenen Droschken in der Zeit vom 9. Juni 1889 bis 28. Januar 1890 gefundenen, in den Beilagen des Antrages vom 20. Juni 1890 näher bezeichneten Gegenstände, .
15) des von dem Fräulein Marie Langer am 22. Oktober 1889 in dem Hefter'schen Geschäftslokale Leipzigerstraße 98 gefundenen Coupons über 60 ℳ des Pfandbriefs Nr. 520 der Schlesischen Boden⸗Credit⸗ Aktienbank,
16) des der Frau Boog am 6. Mai 1890 zu⸗ gelaufenen großen Hundes
von den Findern, bezw. deren Vertretern be⸗ antragt.
Die Verlierer oder Eigenthümer dieser Gegen⸗ stände werden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 2. Oktober 1890, Nachmittags 12 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof Flügel B. part., Saal 32 anberaumten Termine ihre Ansprüche und Rechte anzumelden, widrigenfalls Ihnen nur der Anspruch auf Herausgabe des durch den Fund erlangten und zur Zeit der Erhebung des Anspruchs noch vor⸗ handenen Vortheils vorbehalten, jedes weitere Recht derselben aber ausgeschlossen werden wird.
Berlin, den 30. Juni 1890. 8
Königliches Amtgericht I. Abtheilung 4
[23569] Aufgebot. 8
Der Kaufmann Adolph Simon zu Posen hat das Aufgebot des von dem Zimmermeister Albrecht Moegelin daselbst ausgestellten und von A. Killel⸗ mann zu Wilda bei Posen acceptirten Wechsels über 5000 ℳ d. d. Posen, den 13. März 1890, zahlbar drei Monate a dato an die Ordre des Aus⸗
Der Inhaber dieses Wechsels wird deshalb auf⸗ gefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem auf den 5. Februar 1891, Vormittags 11 ½ Uhr, im hiesigen Amtsgerichtsgebäude, Wronker Platz Nr. 2, Zimmer Nr. 18, anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls Letzterer für kraft⸗ los erklärt werden wird.
Posen, den 12. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV. [23564] Bekanntmachung. 4
Auf Antrag des Grafen Hermann von Arnim zu Muskau, für die zu Gablenz am Dorfe belegene Wiesenparzelle Nr. 422/236 Kartbl. 4 Gemarkung Gablenz von 0,01,50 ha, 0,54 ℳ R.⸗E., ein neues Grundbuchblatt anzulegen, werden die unbekannten Eigenthumsprätendenten und dinglich Berechtigten aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf das Grundstück spätestens im Aufgebotstermin am 13. September 1890, Vormittags 10 Uhr, bei Vermeidung der Ausschließung anzumelden.
Muskau, den 12. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht.
868. Aufgebot. 8
Nachdem die Wittwe des weil. Schiffsbaumeisters Hermann Friedrich Ulrichs, Gesine Helene, geb. Christoffers, in Vegesack ihre in Grohn belegenen, im Grundbuch von Grohn Band VI. Blatt 231 Artikel 233 eingetragenen Grundstücke, benannt „Im Dorfe“, groß 61 a 69 qm, an den Fabrikanten Claus Hinrich Michelsen in Grohn verkauft hat, so werden auf Antrag des Käufers Alle, welche an obigen Grundstücken Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigun⸗ gen zu haben vermeinen, zur Anmeldung solcher Rechte spätestens in dem hier anstehenden Termine vom 18. November 1890, Morgens 11 Uhr, hierdurch geladen unter dem Rechtsnachtheile, daß für den sich nicht Meldenden im Verhältniß zum neuen Erwerber das Recht verloren geht.
Lesum, 15. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht.
. Aufgebot.
1) Der Drechsler Christian Brand junior Nr. 102 zu Elbrinxen in Lippe nimmt als Besitzer des im Grundbuche von Lügde vol. 15 fol. 883 auf den Namen des Drechslers Friedrich Brand zu Elbrinxen eingetragenen Grundstücks Flur 20 Nr. 72, am Theilhofe, Acker, 2 Morgen 39 Ruthen 3 Fuß groß, der Steuergemeinde Lügde das Eigenthum desselben in Anspruch und hat das Aufgebot desselben zum Zwecke der Besitztitelberichtigung beantragt;
2) Desgleichen nimmt der Ackerwirth Heinrich Brockmeier Nr. 20 zu Elbrinxen als Besitzer des im Grundbuche von Lügde vol. 6 fol. 471 auf den Namen des Ackermanns Johann Josef Köster Nr. 109 zu Lügde eingetragenen Grundstücks Flur 3 Nr. 87, auf kleiner Brücke, Wiese 73 Are 37 Qu.⸗Mtr. groß, der Steuergemeinde Lügde das Eigenthum desselben in Anspruch und hat gleichfalls das Aufgebot des⸗ selben zum Zwecke der Besitztitelberichtigung bean⸗ tragt.
Es werden daher alle Eigenthumsprätendenten aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die vorbezeichneten Grundstücke spätestens in dem auf den 5. November 1890, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden unter der Verwarnung, daß im Falle nicht erfolgender Anmeldung und Bescheinigung des vermeintlichen Widerspruchsrechtes der Ausschluß aller Eigenthumsprätendenten mit ihren Ansprüchen und Rechten auf die bezeichneten Grundstücke und die Eintragung des Besitztitels für die Antragsteller erfolgen wird.
Steinheim, den 28. Juni 1890.
Königliches Amtsgericht.
1.““ Aufgebot.
Die evangelische Schulgemeinde von Parchwitz, Schloßgemeinde, welche laut Bescheinigung der Orts⸗ behörde das im Grundbuche der Vorstadt Parchwitz Band I. Blatt 20 verzeichnete, auf den Namen des am 2. November 1831 zu Ober⸗Heidau verstorbenen Freihäuslers Georg Friedrich Schmidt eingetragene Grundstück (Schulhaus nebst Hofraum und Garten) seit dem Jahre 1819 besitzt, hat das Aufgebot des genannten Grundstücks zum Zwecke der Besitztitel⸗ berichtigung beantragt.
Demzufolge ergeht an alle Diejenigen, welche auf das Grundstück Platt 20 Vorstadt Parchwitz Eigen⸗ thumsansprüche erheben, hierdurch die Aufforderung, ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem auf den 6. Februar 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls dieselben mit ihren Ansprüchen auf das gedachte Grundstück werden ausgeschlossen werden, und die Eintragung des Besitztitels für die Antrag⸗ stellerin erfolgen wird.
Parchwitz, den 4. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht
[23602] .
In der Angelegenheit, betreffend die Feststellung der Entschädigung für das zum Bau der Nebenbahn von Dillenburg nach Straßebersbach im Enteignungs⸗ verfahren von der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion (rechtsrheinischen) in Köln zu erwerbende Gelände, werden die mit unbekanntem Aufenthalte abwesenden Grundeigenthümer als:
1) a. die Ehefrau des Louis Woersdörfer Johan⸗ nette, geb. Stremmel, in Amerika, b 8
b. die unbekannten Erben des Gottfried Dürbeck zu Laasphe, 8
c. die unbekannten Erben der Ehefrau des Hütten⸗ verwalters Jüngst, geb. Dürbeck, wegen der Parzelle Stockbuchs⸗Nr. 1795 der Gemarkung Dillenburg,
2) a. die unbekannten Erben des verstorbenen Wilhelm Scholl aus Straßebersbach und
als Repräsentant und Bevollmächtigter des Archi⸗ tekten Leonhard Wilhelm Brofft in Frankfurt am
stellers und von Letzterem in blanco indossirt, be⸗ antragt.
b. August Scholl aus Straßebersbach jetzt in
Amerika wegen der Parzelle Stockbuchs⸗Nr. 3805 und 3794 der Gemarkung Straßebersbach,
3) Jakob Thielmann aus Steinbrücken wegen der Parzelle Stockbuch⸗Nr. 1977, 1966 und 1979 der Gemarkung Steinbrücken,
4) die Erben des verstorbenen Adam Blecher aus Eibelshausen und Katharina Blecher in Amerika, wegen der Parzelle Lagerbuch⸗Nr. 66 der Gemarkung Eibelshausen,
5) Wilhelm Giersbach aus Eibelshausen wegen der “ Lagerbuch⸗Nr. 434, 133, 428, 122, 537 der Gemarkung Eibelshausen,
6) Jakob Hartmann aus Eibelshausen wegen der Parzelle Lagerbuch⸗Nr. 70, 534, 62 der Gemarkung Eibelsbausen, 1 4
7) August Hast sen., Karl Hast und Aug jun. aus Eibelshausen wegen der Parzelle L Nr. 145 der- Gemarkung Eibelshausen,
8) August Hudel aus Wissenbach wegen der Par⸗ zelle Stockbuch⸗Nr. 1489 der Gemarkung Wissenbach, auf Montag, den 28. Juli d. Is., Vormit⸗ tags 10 Uhr, in das Geschäftszimmer des König⸗ lichen Landraths zu Dillenburg unter der Verwar⸗ nung geladen, daß im Falle des Ausbleibens ohne ihr Zuthun die Entschädigung festgestellt und wegen Auszahlung oder Hinterlegung der letzteren wird ver⸗ fügt werden.
Wiesbaden, den 15. Juli 1890.
Der Kommissar des Königlichen Regierungs⸗Präsidenten. von Geheimer Regierungs
1235760) Aufgebot.
Auf Antrag der verwittweten Frau Schneider⸗ meister Emilie Scholz, geb. Banke, zu Breslau wird der Bruder derselben, der Arbeiter August Robert Karl Banke, Sohn des Schneidermeisters Karl Banke und der Henriette, geb. Hübscher, ge⸗ boren am 2. September 1851 zu Löwen, welcher seit dem Jahre 1877 verschollen ist, hiermit aufge⸗ fordert, sich spätestens im Aufgebotstermine am 26. Juni 1891, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls derselbe wird für todt erklärt werden.
Löwen, den 11. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht. Scheuerman 8
Auf Antrag des Obergärtners Carl Bischoff zu Scharfeneck bei Mittelsteine wird dessen Oheim der am 20. Januar 1806 zu Bunzlau geborene Bäcker Carl Friedrich Schurich, welcher im Jahre 1845 nach Chicago in Amerika ausgewandert und seit dem Jahre 1883 oder 1884 verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens in dem Aufgebotstermin am 8. Juli 1891, Vormittags 10 Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gericht (Zimmer Nr. 9) zu melden, widri⸗ genfalls derselbe für todt erklärt werden wi
Bunzlau, 9. Juli 1890.
Königliches Amtsgerich Wentzel.
Aufgebot.
Ferdinand August Kunde, geboren am 24. Juli 1843, Sohn des am 16. März 1881 zu Neu⸗ Dünnow verstorbenen Altsitzers Christian Kunde und der Anna, gebr. Voß, war Seefahrer und ist seit 1862 verschollen. Auf Antrag seines Halb⸗ bruders, des Eigenthümers Hermann Kunde zu Neu⸗Dünnow, wird er aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermine, welcher am 3. Juni 1891, Vormittags 9 Uhr, in unser Terminszimmer 17 abgehalten werden wird, sich bei uns zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt werden wird.
Stolp, den 9. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht.
123570 Aufgebot. “
Auf den Antrag des Altsitzers Martin Thomat in Blindgallen wird dessen Bruder Michael Thomat, geboren am 22. September 1825, welcher vor etwa 35 Jahren seinen Wohnort Blindgallen verlassen hat, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermin den 25. April 1891, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht — Zimmer Nr. 7 — zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung er⸗ folgen wird.
Goldap, den 12. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht.
[237981 Aufgebot behuf Todeserklärung.
Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Wiegand al Abwesenheitskurator von Arend Eugen Poppe wird der gedachte Arend Eugen Poppe, geboren am 21. De⸗ zember 1841 in Bremen, Sohn des Zimmermeisters Christoph Poppe und der Johanna, geb. Danne⸗ mann, damit ge spätestens in dem zum weiteren Verfahren auf Dienstag, den 15. Dezember 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem Amtsgerichte hierselbst, unten im Stadthause, Zimmer Nr. 6, anberaumten Aufgebotstermine sich zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt, sein Vermögen den im Falle seines Ablebens zur Erbfolge Be⸗ rufenen ausgeantwortet und der etwa hinterlassenen Ehefrau die Wiederverheirathung gestattet werden soll. Mit dem Bemerken, daß angestellten Ermitte⸗ lungen zufolge der Verschollene 1868 etwa zuletzt als Seemann in Bremen gewesen ist, und von dort sich unbekannt wohin entfernt hat, werden um weitere Nachrichten über dessen Fortleben oder Tod Alle ersucht, welche solche zu geben im Stande sind. Die unbekannten Erben und Gläubiger des Verschollenen haben ihre Ansprüche bei Meidung des Verlustes spätestens in dem anberaumten Termine geltend zu machen. 4
Bremen, den 16. Juli 1890.
Das Amtsgericht. Cordes.
Zur Beglaubigung: C. Viohl, Gerichtsschreiber.