f den österreichisch⸗ungarischen ht oder zugesichert Bahnen wie folgt be⸗ gen in der ersten Klasse
tarife für Militärtrane ahnen eine Fahrpreisbegü werden auf den obengenannten fördert: Bei Benutzung von Schnellzü Personenzugsbillets und eines halben Personenzugsbillets für d zweiten auf ein Schnellzugsbillet in der dritten auf eine ganze und eine nach dem Militärtarife. in der ersten Klasse auf ein in der zweiten auf ein solches auf eine ganze Mil Reisegepäck ist die entrichten. — Für reisenden Militärperson stimmungen einstweilen in Kraft.
»Herzegowinische Truppen wurden zum im Jahre 1882 aufgestellt. 3 erscheinen vier Compagnien. die Truppen alljährlich um vier weitere und 1885 in vier, 188 gegliedert worden. ausschusses der österreichischen Finanz⸗Minister von Kallay erk vier neue Compagnien hinzukommen würden, 1891 40 in zehn Bataillone gegliederte Compagnien vorhanden sein werden. Man glaubt, daß die entsprechende alljährliche Vermehrung so lange fortgesetzt werden wird, bis die Stärke der aus dem Okkupationsgebiete hervorgehenden Truppen die für die Heeres⸗Ergänzungsbeiträge der übrigen Länder geltende Die „Militär⸗Zeitung“ Nr. 42 vom 20. Juni weist in dieser Beziehung auf Tirol hin, welches 400 000 Ein⸗ wohner weniger habe als das Okkupat onsgebiet und dabei jäger und ebensoviel Bataillone Landes⸗
nstigung zuste
ie dritte Klasse;
halbe Militärfahrkarte ung von Personenzügen Personenzugsbillet der zweiten, der dritten Klasse, in der dritten itärfahrkarte nach dem Militärtarife.
Transportgebühr nach dem Civiltarif Militärtransporte und für die im Di bleiben die geltenden Be⸗
Bei Benutz
Bosnisch ersten Male i Im Schematismus Seit dieser Zeit sind Compagnien vermehrt 9 in acht BE vier ö jährigen Sitzung des Budget⸗ hh * der Reichs⸗ lärt, daß 1890 und 1891 je sodaß Ende
In einer dies 1 Delegation
Höhe erreicht.
12 Bataillone Kaiser schützen stelle. Großbritannien und Irland. Der portugiesische Gesandte Auswärtigen sind, dem 1. Abgren⸗ Länder in Ost⸗ steht die Hoffnung, daß schließlich ein wonach der Fluß Ruo die Grenze zwischen dem britischen und portugiesischen Gebiet im Osten bilden dürfte. Das portugiesische Gebiet würde sich im Westen dann von der südlichen Grenze der deutschen Besitzungen bis zum oberen Zambesi ausdehnen. Landstrich, einschließlich des Nyass Theils des Shire, würde England gehören. nördliche Ufer des Zambesi in Besi Portugal würde ferner Großbritannien Maschona⸗Land auf dem Flusse Pongwe
London, 23. Juli. hatte vorgestern eine lange Unterredung im Amte. Die jetzt schwebenden Verhandlunge Vernehmen der „A. C.“ nach, namentlich auf eine ung der Einflußsphären beider
frika gerichtet. Abkommen erzielt wird,
Der weiter östlich gelegene des nördlichen Portugal würde
a⸗Sees und
England das südliche. freien Zugang in das gewähren.
Der internationale zur Einführung von endete heute seine Arbeiten. zu Gunsten des wurde in etwas veränderter Fassung angenommen. wurden Beschlüsse gefaßt für die Ein gerichtsklauseln
parlamentarische Kongreß Friedensschiedsgerichten be⸗ Die (gestern erwähnte) Resolution Abschlusses von Schiedsgerichts⸗ Verträgen Außerdem schaltung von Schieds⸗
parlamentarischen Aus⸗
Ideenaustauf Der nächstjährige — Bei dem heute sses stattgehabten Diner T. B.“ zufolge, der Vorsitzende Playfair die Gäste aus und lud insbesondere die sich der Schiedsgerichtsfrage fer und ihre Gründlichkeit die
und Erwägung der entstehenden Streitfälle. Kongreß wird in Rom abgehalten werden. zu Ehren der Mitglieder des Kongre brachte, dem einen Toast auf Deutschen ein, da sie durch ihren Ei Angelegenheit wesentlich fördern
Ueber den des 2. Garde⸗Grenadier⸗ Bataillons berichtet die „Allg. Corr.“:
Wie es heißt, wäre es um Haares Breite als der Herzog von Cambridge das nach B Grenadier⸗Bataillon besichtigte, zu einem ordination gekommen.
gestern (21.) Nachmittags, ermuda versetzte 2. Garde⸗ neuen Fall grober Insub⸗ Als der Befehl zum Schultern der Gewehre
nachlässiger saumseliger
Vorhaben im natürlich aber höchst kraftlos ons heute (22.) in der Frühe Palace⸗Eisenbahnstation, in Ordnung ab. sich trotz der frühen unden hatte, abgesperrt Auch Thränen Oberst Maitland, s, scheint die Reise nach Ber⸗ ht vielmehr jetzt unter Im Allgemeinen ist man der CLambridge das Richtige in der Be⸗ des Bataillons
Betreffenden letzten Augenblick auf, der Griff fiel aus. — Bei dem Abmarsch des Bataill um 5 Uhr nach der Buckingham⸗ Bereitschaft standen, ging Alles war für das Publikum, welches u Tausenden eingeft
Züge schon in Station selbst Morgenstunde z fehlten dem Schicksal der G der bisherige Befehlshaber des Bataillon muda nicht mit anzutreten. dem Befehl des Obersten Eaton. Ansicht, daß der Herzog von strafung der Insubordination Herzog selbst soll daͤrauf gekom nicht ermitteln ließen, je Bestrafung heranzuziehen. wurden schon gestern Brixton (London) abgeliefert.
arde⸗Grenadiere n.
Das Bataillon ste
getroffen hat. men sein, da sich die Rädelsführer Soldaten jeder Compagnie zur sgerichtlich Verurtheilten 8 Militärgefängniß in sechsten steht das Urtheil
den ältesten
in Handschellen in da
In Sheerneß wurden schiffe für die beginnenden gestellt: die Kreuzer
gestern die folgenden Kriegs⸗ Flottenübungen in Dienst „Northampton“, „Tartar“ „Arethusa“ für die feindliche Flotte, die Kreu „Mersey“, „Medusa“ und „Mohawk“ für die flotte, das Kanonenboot „Grashopper“ vertheidigung zu benutzenden
„Hydra“ für die Reserve des br.
Frankreich.
Der Marine⸗Minister melden, nach Cherbour bereits gemeldeten
„„Medea“ und zer „Narcissus“, Vertheidigungs⸗ und die zur Küsten⸗ Panzerschiffe itischen Geschwaders.
Paris, 23. Juli. wie verschiedene Blätter m um sich über die Nr. 176 d. „R. u. St.⸗A.“) zu inform In der Budget⸗Kommi die Alkoholsteuer auf den Licenzen auf Grund steuer ein größeres Ertr 58 eine exakte E
älle (siehe
ssion beantragte Dubois, 230 Frcs. zu erhöhen, um aus dieser Steuer und der Proportional⸗ ägniß zu erzielen.
intreibung der Alkohol
Die Unterhand lungen ch werden, wie, einer „ eifrig fortgesetzt.
Gleichzeitig soll steuer ermöglicht
ischen England und epesche des „W. T. B.“ zu⸗ rnehmen nach
8
Lord Salisbury die Verhandlungen auf die Rechte Frankreichs in Egypten und Neufundland ausdehnen wollen, aber der Minister Ribot hätte dies abgelehnt und diese Rechte kategorisch aufrecht erhalten. Es heißt, zwei englische Delegirte würden nach Paris gesandt werden, um eine Einigung mit Ribot über eine neue Abgrenzung der französischen Einflußsphäre in dem Gebiete des Tschad⸗Sees zu vereinbaren.
Am 12. Juni 1890 hat die Société de secours aux blessés militaires des armées de terre et de mer unter dem Vorsitze des Marschalls Mac Mahon ihre Generalversammlung abgehalten. Dem bei dieser Gelegenheit erstatteten Jahres⸗ berichte für 1889 entnehmen wir nachstehende Angaben: Die Gesellschaft hat in jenem Jahre an Unterstützungen 96 000 Fr., mithin seit Herstellung des Friedens nach dem deutsch⸗ französischen Kriege 3 200 000 Fr. verausgabt. Sie hat
ihre Vorräthe an Ambulanzmaterial durch Anschaffungen im
Werthe von 100 000 Fr. vermehrt; die von ihr bei der Ausstellung vom Jahre 1889 für den Wettbewerb eingelieferten Muster sind durch ein großes Ehrendiplom aus⸗ gezeichnet worden. Sie hat ihre Vorbereitungen für die Er⸗ richtung verschiedener Heilstätten weiter entwickelt und 200 000 Fr. zur Beschaffung eines neuen Sanitätszuges aus⸗ gesetzt. Die Zahl der Lehrkurse für Pflegerinnen und Kranken⸗ träger ist vermehrt. Es haben sich 84 neue Männer⸗ und Frauenvereine gebildet; die Gesellschaft zählt 42 000 Mitglieder. Die Jahresbeiträge sind in den letzten drei Jahren um 100 000 Fr. gestiegen. Im Jahre 1889 hat die Gesellschaft 34 823 Fr. durch außerordentliche Zuwendungen und 91 068 Fr. durch Vermächtnisse eingenommen.
Versuche mit rauchschwachem Pulver, welche im Lager von Chalons vorgenommen wurden, haben ezeigt, daß bei Anwendung des neuen Treibmittels das durch das Kleingewehr⸗ und das Geschützfeuer hervorgebrachte Geräusch nicht erheblich geringer geworden ist. Die Raucherscheinung dagegen ist voll⸗ ständig verschwunden. „La France militaire“ Nr. 1847 vom 20. Juni 1890 meint, daß aus letzterem Umstande die Infanterie mehr Nutzen ziehen werde als die Artillerie, weil Letztere bei einem jeden Schuß ihre Stellung durch einen sehr lebhaften Feuerschein verriethe und dadurch genöthigt werden würde, sich in Zukunft mehr des indirekten Schusses zu be⸗ dienen und verdeckte Stellungen zu wählen.
Italien.
Rom, 22. Juli. König Humbert beabsichtigt, der M. „A. Z.“ zufolge, in San Rossore, wohin Se. Majestät am Sonntag Abend abgereist ist, eine Woche lang zu ver⸗ weilen. Sodann wird der König sich nach Monza egeben, wo er bis zum Beginn der großen italienischen Heeres⸗ manöver Aufenthalt zu nehmen gedenkt. Königin Mar⸗ gherita hat von Ceresole aus bereits mehrere Ausflüge ins Gebirge gemacht. Ihre Majestät ist Gegenstand vielfacher Huldigungen Seitens der Bevölkerung dieser Gegend.
Aus Rom wird eine neue Parteigruppirung sig⸗ nalisirt: eine Anzahl konservativer und oisher unversönlicher Elemente der klerikalen Partei soll die Bildung einer „Nationalkonservativen Vereinigung“ planen, welche Rom als Hauptstadt Italiens anerkennen würde. „Capitan Fracassa“ meint, diese Parteigründung stehe mit der vielbe⸗ sprochenen Ausfahrt des Papstes in Zusammenhang, und erblickt darin die Anzeichen eines Umschwunges in der vati⸗ canischen Politik. .
Ueber diese Ausfahrt des Papstes wird der „Pol. Corr.“ aus Rom geschrieben:
„Man ist im Auslande kaum in der Lage, sich von dem Aufsehen eine Vorstellung zu machen, welches die Nachricht, daß der Papst am 15. d. M. gelegentlich des Besuchs des Ateliers des Bildhauers Aurelie eine kleine Strecke italienischen, bezw. städtischen Gebiets berührte, in Rom wie im ganzen Lande hervorgerufen hat. Mehrere Tage bildete dieses Ereigniß fast den ausschließ⸗ lichen Gesprächsstoff; das allgemeine Interesse wurde durch diesen Vorgang um so mehr in Bann gehalten, als man sich den⸗ selben nicht mit Sicherheit zu deuten wußte und zwischen der Auf⸗ fastung, daß das Ganze das Werk des Zufalls war, und der⸗ jenigen, daß das Symptom einer bedeutsamen Gesinnungsänderung des Papstes vorliege, hin⸗ und herschwankte. Es ist ein interessanter Nebenumstand, daß ein Blatt von unversöhnlich klerikaler Richtung, nämlich die zu dem Kardinal⸗Patriarchen von Venedig in engen Be⸗ ziebungen stehende „Difesa“, es war, welches die Ausfahrt des Papstes in einer römischen Depesche verzeichnete und ausdrücklich feststellte, daß der Wagen des Papstes eine öffentliche Straße passirt habe. Daß das genannte Blatt von dem Präsentiren des italienischen Wachtpostens beim Münzamt nichts wissen wollte ist selbstverständlich ein ganz belangloses Detail. Alsbald bemächtigte sich die gesammte Presse des Gegenstandes; die mit dem Vatikan in Fühlung stehenden Blätter bestritten die Behauptung, daß der Papst das Territorium des Vatikans verlassen und das Gebiet der Stadt Rom berührt habe, mit derselben Entschiedenheit, mit welcher alle sonstigen Blätter an der entgegengesetzten Darstellung festhielten. Nachdem aber nun einmal nicht bestritten werden konnte, daß der Wagen des Papstes den in den italienischen Blätte n bezeichneten Weg von einem Thore nach einem anderen thatsächlich nahm, versucht die klerikale Presse den Nachweis, daß die betreffende Straße keine öffentliche sei und zum Territorium des Vatikans gehöre. Diese Behauptung läßt sich zum Mindesten sehr anfechten. Zunächst ist zu bemerken, daß diese Straße den ganzen Tag dem öffentlichen Verkehre dient, ferner daß sich daselbst ein Wagenstandplatz befindet und schließlich, was wohl bei der juristischen Entscheidung dieser Frage am schwersten ins Gewicht fallen muß, daß die Gemeinde der Stadt Rom für die Er⸗ haltung des Pflasters der in Rede stehenden Straße Sorge trägt. Historisch erklärt sich die Zugehörigkeit dieser Straße zum römischen Stadtgebiete daraus, daß man in der Nacht des 19. September 1870 vatikanischerseits wohl die zum Arsenal führende Straße absperrte, sodaß dieselbe im Besitz des Vatikans verblieb, diese Maßregel aber bei der zum Münzamt führenden Straße auszuführen vergaß, was ihre Einbeziehung in das italienische Territorium zur Folge hatte.“
Spanien.
Madrid, 22. Juli. Ueber die Vor änge in der spanischen Besitzung Melilla in Marokko (vgl. Nr. 175 d. Bl.) liegen nachstehende ausführlichere Meldungen des „Reuter'schen Bureaus“ vor:
Einer von Melilla (Marokko) eingetroffenen Depesche zufolge feuerten Araber auf einen Trupp spanischer Reiterei. Ein Pferd wurde verwundet. Eine Abtheilung der in Melilla liegenden spanischen Truppen eilte darauf der Reiterei zu Hülfe und deckte den Rückzug, welcher in guter Ordnung von Statten ging. Auch von den Befestigungen wurden einige Schüsse auf die Araber abgefeuer t. — Nach weiteren Meldungen sind bei dem Angriff der Araber bei Melilla (einer befestigten, schon lange im Besitz Spaniens befindlichen Hafenstadt in der marokkanischen Provinz Fez) drei spanische Reiter und mehrere Pferde verwundet worden. In einigen Berichten heißt es, daß auch ein Unteroffizier ge⸗ tödtet wurde und die Araber, als die Infanterie ankam, auf die⸗ selbe schossen und nicht eher zurückwichen, bis einige Granaten von der Festung unter sie geworfen worden waren, Der spanische Befehlshaber in Melilla sagt, daß der Geist der Garnison vortreff⸗
lich ist und dieselbe ausreicht, um jeden Angriff der Araber zurück⸗ zuweisen. Die Presse von Madrid fordert die Regierung auf, Maß⸗ kexphn zum besseren Schutz der spanischen Besitzungen in Afrika zu reffen. 8 8 8
8
8
Bern, Juli. Wie das „Vaterland“ vernimmt, hat der Chef des eidgenössischen Militär⸗Departements den Waffen⸗ Chef der Infanterie, Oberst Feiß beauftragt, ein neues Exerzier⸗Reglement auszuarbeiten. Der Entwurf zu demselben ist an eine Anzahl höherer Offiziere und Ver⸗ trauensmänner versandt worden. Das neue Reglement soll im Wesentlichen demjenigen für die deutsche Infanterie in Form und Inhalt nachgebildet sein, immerhin mit den⸗ jenigen Auslassungen und Aenderungen, welche dem Waffen⸗ Chef nützlich scheinen. 8
Belgien.
Brüssel, 23. Juli. Heute Vormittag 9 ½ Uhr besuchte der
König, wie W. T. B. meldet, das Stadthaus hierselbst, um die von dem Gemeinderath anläßlich des Regierungs⸗ Jubiläums des Königs beschlossene Adresse ent⸗ gegenzunehmen. Abtheilungen der Bürgergarde versahen den Ehrendienst. Der König wurde von dem Vürgermeister Buls und dem Schöffen⸗Kollegium empfangen. Nach der Be⸗ grüßungsrede des Bürgermeisters wurde dem Könige die Adresse überreicht. Der König hob in seiner Erwiderungsrede die mächtige Entwickelung Brüssels während der letzten 60 Jahre hervor, gab seinen besten Wünschen für das weitere Gedeihen der Stadt Ausdruck und dankte in seinem und im Namen der Königin für die Gefühle und Gesinnungen, welche die Be⸗ völkerung ihnen anläßlich der doppelten Gedenkfeier ausgedrückt habe. Anknüpfend an die Worte des Bürgermeisters, in welchen derselbe hervorgehoben, daß der König über den Parteien stehe und seine Fürsorge allen Belgiern zuwende, sagte der König: „Ja, diese Ge⸗ sinung wird erst mit meinem Leben erlöschen. Sie haben gesagt, daß die Erfüllung der konstitutionellen Pflichten zuweilen eine schwierige Aufgabe gewesen sei. Ich glaube, meine Herren, daß ich dieses Kompliment nicht ohne Einschränkung annehmen kann; mir scheint, daß die konstitu⸗ tionelle Pflicht, wie jede andere Aufgabe, . man ehrlich zu erfüllen strebt, eine leichte ist. Ich habe keinen andern Ehrgeiz, als meinem Lande gute Dienste zu leisten; die Parteien folgen einander in der Regierungsgewalt, sie haben den gleichen Anspruch auf mein Vertrauen und dasselbe wird ihnen auch nicht fehlen.“ Indem der König sodann einiger geschichtlicher Vorgänge ge⸗ dachte, welche sich an dieser selben Stelle abspielten, bat Se. Majestät alle Anwesenden, Hand in Hand an dem Gedeihen Brüssels und der Erhaltung der Unabhängigkeit des Vaterlandes zu arbeiten. Der König wurde bei seiner Ankunft und der Rückfahrt von der Menge, die hinter den Spalier bildenden Truppe gesammelt war, mit stürmischem Jubel begrüßt.
“ Bulgarien.
Sofia, 23. Juli. (W. T. B.) Der Minister⸗Präsident Stambuloff ist in Burgas eingetroffen.
Der neu ernannte diplomatische Agent Serbiens Steitsch ist hier eingetroffen und stattete alsbald dem Leiter des Ministeri ms des Auswärtigen einen Besuch ab, welcher später erwidert wurde. 1u“ 8
Dänemark. “ Kopenhagen, 24. Juli. . nig hat, „W. T. B.“ meldet, dem Erzherzog Karl Ludwig von Oesterreich den Elephanten⸗Orden verliehen. Die Erzherzöge Karl Ludwig und Ferdinand sind heute Morgen nach Hamburg abgereist. “
Vereinigte Staaten. Washington, 23. Juli. Dem Kongreß ist, wie „W. T. B.“ meldet, der amtliche Schrift⸗ wechsel über die Behringsmeer⸗Frage vorgelegt worden. Nach demselben überreichte auf Anweisung Lord Salisbury's der großbritannische Botschafter Pauncefote am 14. Juni dem Staatssekretär Blaine einen förmlichen Protest, in welchem das Recht der Vereinigten Staaten, die Freiheit der Schiffahrt im Behringsmeer ein⸗ zuschränken und englische Schiffe mit Beschlag zu be⸗ legen, bestritten und erklärt wird: die englische Regierung müsse die Regierung der Vereinigten Staaten für die Folgen aus Handlungen, welche den bestehenden Grundsätzen des Völkerrechts zuwiderlaufen, verantwortlich halten.
San Salvador. Weiteren Nachrichten zufolge wäre es dennoch bereits zu einem Zusammenstoß zwischen den Armeen von Guatemala und San Salvador gekommen. Aus New⸗York vom 21. d. M. wird der „A. C.“ darüber telegraphirt:
Die Streitmacht von Guatemala zählte etwa 9000 Mann, während die Armee von San Salvador fast ebenso stark war. Der höchst blatige Kampf endete mit der Niederlage der Guatemalaner, und der Befehlshaber der San Salvado⸗ rianer, General Ezeta, verfolgte den Feind mit solcher Energie, daß der Rückzug bald in eine wilde Flucht ausartete. Die Armee von Guatemala, welche in San Salvador eingefallen war, floh über die Grenze, nachdem ihre Artillerie und Feldbagage in die Hände der Sieger gefallen war. General Ezeta ist jetzt in Gua⸗ temala und marschirt auf die Hauptstadt. Es heißt, daß Hon⸗ duras mit Guatemala gegen San Salvador verbündet ist.
Einem Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“ aus New⸗York vom 22. d. M. zufolge meldet der „New⸗York Herald“ den Eingang einer Chiffre⸗Depesche, welche die Nachricht von einem Gefecht zwischen den Truppen Guatemalas und San Salvadors bestätigt. Es heißt darin:
Die Truppen von Guatemala lagerten, befehligt vom General Fuentes, südöstlich von Chalchuapa, nahe der Grenze San Salvadors. Ein Adjutant überbrachte dem General Ezeta, dem militärischen Befehlshaber von San Salvador, die Aufforderung, den Vorschlag zu genehmigen, eine Union der fünf mittelamerikanischen Republiken zu gründen und eine am 20. August in Teguci⸗ guepa abzuhaltende Versammlung der Vertreter der 5 Staaten zu beschicken. General Ezeta erwiderte, San Salvador sei ein souveräner Staat und wisse ohne fremde Einmischung fertig zu werden. Hierauf befahl der Präsident von Guatemala, General Barillas, seinen Truppen, ohne förmliche Kriegserklärung die Grenze zu überschreiten. Die Guatemalaner erwarteten keinen Widerstand und verloren in dem Gefecht 30 — 40 Todte und Ver⸗ wundete. Die Salvadorianer nützten ihren Vortheil nicht aus, indem sie nur die Integrität ihres Gebiets zu wahren wünschten.
Nach einem von Mexiko eingelaufenen Telegramm wären mexikanische L an der Grenze von Guatemala konzentrirt worden. e befehligenden Generäle, Rosa und
“
Flores, hätten Befebl, die Grenze zu überschreiten, falls die dieses Staates in San Salvador einfallen. In dem
Telegramm heißt es ferner, daß Guatemala die Vereinigten Staaten um Schutz gegen die Einmischung Mexikos angehen werde. 1
Dem gegenüber wird aus Mexiko, vom 24. Juli, dem „W. T. B.“ gemeldet: Alle nach Europa gelangten Berichte über die Stellungnahme Mexikos zu den central⸗ amerikanischen irren sind falsch. Die Regie⸗ rung hat nicht einen Mann mehr an die Grenze ge⸗ schict; es stehen, wie immer, im Staate Oaxaca 3000 Mann, welche genügen, um eventuell aus Guatemala nach Mexiko versprengte Flüchtlinge zu entwaffnen. Der Präsident wird absolute Neutralität bewahren. Es verlautet, daß die Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika und Mexiko ihre guten, aber ausschließlich friedlichen Dienste anbieten werden, um die Schwierigkeiten in Central⸗ Amerika beizulegen.
Argentinien. Der Korrespondent der „Times“ in Buenos Aires meldet über die Verschwörung der Offi⸗ iere (vgl. Nrn. 174 und 175 d. Bl.) unterm 20. d. M. “ Nähere:
Die am Freitag im Umlauf gewesenen Gerüchte, daß eine Revolution bereits begonnen habe, erwiesen sich als verfrüht, allein der Ernst der Lage ist ein solcher, daß Vize⸗Präsident Pele⸗ grini, General Roca und andere hervorragende Politiker, ausgenom⸗ men Scüor Carcano, den Präsidenten Celman benachrichtigten, daß ohne eine rasche Wendung zum Bessern eine Katastrophe bevorstände. Präsident Celman versprach wiederholt, politische und finanzielle Reformen einzuführen, und willigte ein, eine Konvention ein⸗ zuberufen. Unter den Chefs der Garnison soll angeblich eine ernste Verschwörung von Offizieren zum Umsturz der Regierung und Verbannung des Präsidenten Celman aus dem Lande entdeckt worden sein. Kavallerie wurde aufgeboten zur Ueberwachung der Infan⸗ terie, welche, wie geargwöhnt wird, beeinflußt worden sein soll. General Campos, der Befehlshaber der ersten Linien⸗Brigade unter General Roca, wurde in Einzelhaft gebracht. Oberst Figuero, Major Garesita, Major Casariego, Chef des Genie⸗Bataillons, sowie andere Offiziere sind verhaftet worden. Während der Nacht wur⸗ den weitere Truppen in die Stadt gebracht. Die Nacht verlief ruhig in den Straßen.“ 1 8
Unter dem 21. Juli ging der „Times“ nachstehendes Telegramm zu: h 8
5 Niemand Zutritt zu den verhafteten Offizieren während der Dauer der Untersuchung hat, so sind alle Nachrichten über das Wesen und die Ausdehnung der angeblichen Verschwörung nicht ver⸗ läßlich. Eines nur ist gewiß, daß das Militär wie der Staat unter den Wirkungen einer Krisis leiden wird, deren Monate lange Dauer das Land in die äußerste Gefahr bringt. Allgemein ist man der Ansicht, daß Alles besser wäre, als diese lähmende Ungewißbeit. 4000 Mann Militär und 3000 bewaffnete Schutzmannschaft Uegen in der Stadt. Die Aufregung über die Dinge, welche da kommen mögen, hält an. An der Börse sind viele Papiere unverkäuflich und andere stark gefallen.
Einem Wolff'schen Telegramm aus Buenos⸗Aires vom 23. Juli zufolge sollen die wegen Verdachts der Ver⸗ schwörung in Haft genommenen Offiziere von dem Kriegsrath abgeurtheilt werden. Die Kavallerie⸗Abtheilung, welche die Residenz des Präsidenten zu schützen hatte, ist zurückgezogen worden.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Sulzbach (Kr. Saarbrücken) wird der „N. Pr. Ztg.“ mit⸗ etheilt, daß die Arbeiter der de Wendelschen, Kokes⸗ Anlage, welche vor einiger Zeit ohne besonderen Erfolg strikten, sich inzwischen in dem Verein für Recht und Schutz fest organisirt haben, und nunmehr an die Werksdirektion die Aufforderung um Wiederanlegung des gemaßregelten Vereinsvorsitzenden Fries gelangen lassen. Falls bis zum 1. August diese Forderung nicht erfüllt ist, soll der Strike aus Neue beginnen.
In einer öffentlichen Schuhmacherversammlung wurde am Dienstag in Magdeburg die Abrechnung über den dies⸗ jährigen Strike vorgelegt. Einem Bericht der „Mgdb. Ztg.“ zu⸗ folge hat der Strike 2720 ℳ gekostet. Verausgabt wurden u. A. an 116 Durchreisende 15 ℳ, an Unterstützungen wurden gezahlt in der ersten Woche 825 ℳ, in der zweiten 998 ℳ und in der dritten 617 ℳ Eingekommen sind nur 1560 ℳ, sodaß ein Darlehn von 1159 ℳ aufgenommen werden mußte. Dieser Fehlbetrag hat sich jedoch durch nachträglich eingegangene Beiträge herabgemindert; so hat der Abg. Bock, der bereits während des Strikes 700 ℳ eingeschickt hatte, nochmals 300 ℳ gesandt, ferner stehen noch verschiedene
Sammellisten aus. Es wurde daher ein Antrag angenommen, dahin
gehend, sämmtliche Mitglieder aufzufordern, binnen vier Wochen die noch ausstehenden Listen einzusenden und in einer dann einzuberufenden
Versammlung nochmals einen Abschluß vorzulegen, der ebenfalls von der seitherigen Kommission geprüft werden soll.
Wie demselben Blatt aus Halle berichtet wird, hat sich im
Bereiche der Mansfelder Kupferschiefer bauenden Ge⸗ werkschaft ein Berein gebildet, der sich „reichstreuer Berg⸗ und Hüttenmanns⸗Verein“ nennt.
In Leipzig fand am Dienstag eine von etwa 200 Personen be⸗ suchte Versammlung von Zimmerergehülfen statt, in
welcher nach einem Vortrage über die neu gegründete Gewerk⸗ schafts⸗Kartellkommission die Entsendung zweier Vertreter der Zimmergewerkschaft in diese Kommission beschlossen und deren Wahl sofort vorgenommen wurde.
Hierauf erstattete der Ver⸗ trauensmann der Leipziger Zimmerer einen der „Lpz. Ztg.“ zu⸗ folge sehr dürftigen Bericht über die Lohn⸗ und Arbeits⸗
verhältnisse. Der Stundenlohn ist darnach seit dem Frühjahr von 42 ₰ auf 39 ₰ und 38 ₰ gesunken. Der Vertrauensmann
legte sein Amt nieder, ein anderer wurde an seiner Stelle gewählt.
Die zur Unterstützung der ausgesperrten Hamburger Gehülfen aus⸗ eseea⸗ Wochensteuer von 1 ℳ für Ledige, 50 ₰ für Verheirathete
oll bis auf Weiteres beibehalten werden. — Eine auf den gestrigen
Vormittag einberufene Versammmlung der Arbeitslosen
war von etwa 1500 — 2000 Personen besucht. Maurer Beyer hielt
einen Vortrag über Ursachen und Wirkungen der Arbeitslosigkeit und
8 8
die Verhinderung derselben, bezeichnete als erstere namentlich die ange Arbeitszeit und die Accordarbeit und forderte zunächst Ver⸗
. kürzung der Arbeitszeit, Einführung der von den Arbeitern geforderten Koalitionsfreiheit und des Maximalarbeitstages. Resolution angenommen, durch welche das Versammlungsbureau
Es wurde eine
beauftragt wurde, die ausgesprochenen Wünsche in Form einer Reso⸗ lution dem Reichstage zu unterbreiten und die Abgeordneten des 12. und 13. Reichs tagswablkreises zu ersucheu, für den zehnstündigen Maximalarbeitstag und das freie Koalitionsrecht der Arbeiter ein⸗
zutreten.
Mit der Lage des Hamburger Strikes beschäftigten sich hier in Berlin am Dienstag Abend drei große Volksversammlungen, in welchen Resolutionen im Sinne der Unterstützung der strikenden Hamburger Bauhandwexker angenommen wurden. Es genügt, die Resolution der Versammlung im Böhmischen Brauhaus nach dem „B. Volksbl.“ wiederzugeben. Die Versammlung beschloß, „in Er⸗ wägung, daß das Vorgehen der Unternehmerverbände gegen die Ver⸗ einigungen der Arbeiter ein systematisches, und in fernerer Erwägung, daß diesen Schlag zu pariren Pflicht und Ehrensache jedes denkenden Ar⸗ beiters sei, den Arbeitern zum Siege zu verhelfen; die
111“
vereinte moralische und materielle Macht der Arbeiter Berlins stellt sich, herausgefordert durch das protzenhafte Vorgehen der Unter⸗ nehmer Hamburgs, für die Dauer des Ausstandes den Arbeitern Hamburgs zur Verfügung.“ b
Aus London meldet „W. T. B.“, daß der gegenwärtig in Sunderland befindliche Sekretär des nationalen Seeleute⸗ Vereins ein Manifest an die Schiffseigner erließ, in welchem ein allgemeiner, nächsten Sonnabend beginnender Ausstand aller See⸗ leute des vereinigten Königreichs angekündigt wird. Derselbe soll so lange dauern, bis den dänischen Seeleuten gleiche Löhnung mit den britischen zugestanden wird. Man will hierdurch die englischen Schiffseigner zwingen, ihren Einfluß bei den dänischen Eignern zu Gunsten der dortigen Schiffer geltend zu machen. Für nächsten Sonn⸗ abend ist eine Versammlung der Seeleute und Schiffs⸗ eigner nach Sunderland einberufen.
Die strikenden Pariser Parquet arbeiter haben dem „Journal des Débats“ zufolge in einer am 21. d. M abgehaltenen Versammlung die von den Fabrikanten gemachten Vorschläge ab⸗ gelehnt und die Fortdauer des Strikes beschlossen. Nach Schluß der Versammlung erklärten sich einzelne kleinere Fabrikanten mit der Einführung des Tarifs von 1881 einverstanden. Einer von ihnen, Hr. Flammarion, erklärte sich sogar bereit, 5 % mehr zu geben, als dieser Tarif festsetzt.
Telegramme, welche dem „Wolff'schen Bureau“ aus Madrid zugehen, berichten über Arbeiterunruhen in Valls. In Folge Wiederaufnahme der Arbeit Seitens einiger Arbeiter rotteten sich die Strikenden zusammen und begingen Ausschreitungen. Die Behörden waren den Tumultuanten gegenüber ohn⸗ mächtig. Die Strikenden warfen die Fenster einer Fabrik ein. Erst die Bürgergarde stellte die Ordnung wieder her. Nach den letzten Nachrichten aus Barcelona sind mehr als 2000 Fabrikarbeiter, zum größten Theile Frauen, aus⸗ ständig. Gestern veranstalteten die Ausständigen eine Demonstra⸗ tion in der Straße. Der Gouverneur von Barcelona hat eine Proklamation erlassen, in welcher er Demonstrationen und An⸗ sammlungen in den Straßen verbietet. Mehrere Fabriken sind ge⸗ schloss 1 8
Kunst und Wissenschaft.
Zu dem Internationalen medizinischen Kongreß hier⸗ selbst liegen schon jetzt über 700 Anmeldungen zu Vorträgen und Demonstrationen bei den verschiedenen Abtheilungen vor, sodaß darnach eine überreiche wissenschaftliche Ausbeute zu erwarten steht.
— Wie Prof. Schliemann der Berliner Anthropologischen Gesellschaft mitgetheilt hat, gedenkt er am 29. d. M. seine dies⸗ jährige Forschungscampagne zu beschließen, da seine Leute stark vom Fieber heimgesucht und die Schlangenplage so groß sei, daß man es kaum wagen könne, sich Abends niederzulegen.
— Der Kaiser von Oesterreich hat die Wahl des Pro⸗ fessors Dr. Zeller in Berlin zum Ehrenmitgliede der philosophisch⸗ historischen Klasse der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien und die Wahl des Professocs Dr. Kiepert in Berlin zum korrespondirenden Mitgliede bestätigt. 1
— Der Standort für das Kyffhäuser⸗Denkmal soll, wie der „Voss. Ztg.“ mitgetheilt wird, nunmehr endgültig bestimmt worden sein. Gewählt wurde die Ostspitze des Burgberges, auf welcher der Schmitz'sche Entwurf nach der ursprünglichen Anordnung ausgeführt werden soll. Das Denkmal wird indessen mit der Front nach Westen zu gerichtet, sodaß man von dem alten Thurm aus, der jetzt den Eingang zu der ganzen Anlage bildet, nach längerer Vorbereitung erstküber den Festplatz vor die Terrasse mit dem Standbilde des Kaisers gelangen wird. Die Ausführung bedingt eine nur wenig geänderte Höhenlage des Thurmes (des sog. Reichsthurmes mit der Kaiserkrone), welche es gestattet, einen großen Theil des Hausteinmaterials aus dem Berge selbst zu gewinnen. Für das Reiterstandbild soll noch im Laufe des Jahres eine allgemeine Bewerbung unter den deutschen Bildhauern erlassen werden, wobei die Hauptschwierigkeit darin liegen dürfte, die Skulptur — abgesehen von der Aehnlichkeit der äußeren Er⸗ scheinung — auch im Stile dem alterthümlichen Charakter des trotzigen Bauwerks anzupassen. 3
— Die Nordpol⸗Expedition Dr. Nansen’'s, zu welcher das norwegische Storthing einen Kostenbeitrag von 200 000 Kronen bewilligt hat, soll im Frühjahr 1892 abgehen. Gesuche wegen Theilnahme an der Fahrt sind, wie man der „Voss. Ztg.“ aus Christiania schreibt, aus Norwegen, England, Frankreich, Deutschland und Italien, ja selbst aus Indien eingegangen; eine Entscheidung in dieser Hinsicht dürfte jedoch erst später getroffen werden. Kapitän Sverdrup, der Be⸗ gleiter Dr. Nansen's auf der Grönlandsfahrt, soll die nautische Leitung der Expedition übernehmen; er befindet sich gegen⸗ wärtig an Bord eines Fangschiffes aus Tromsö im Polarmeere, um sich im Manöpriren zwischen den Eisbergen zu üben. Sverdrup wird auf dieser Fahrt sowohl Nowaja Semlja anlaufen, als auch Franz Josefs⸗Land zu erreichen suchen. Die Schiffsmannschaft für die Expedition hofft Dr. Nansen ausschließlich aus norwegischen See⸗ leuten zu bilden. Unter den mitfolgenden Naturforschern dürften jedoch einzelne Ausländer sich befinden.
Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Quarantänewesen
Oesterreich⸗Ungarn. 8 Der Königlich ungarische Handels⸗Minister hat mit Rücksich auf die in Egypten seit längerer Zeit herrschende Blattern⸗Epidemie die Einfuhr von Lumpen aus Egypten bis auf Weiteres verboten. Süd⸗Amerika. 8 Nachdem die an der Küste des Mittelländischen Meeres gelegenen spanischen Häfen von der uruguayschen Regierung als der Cholera verdächtig erklärt worden sind, hat die Gesundheitsbehörde zu Monte⸗ video durch Verordnung vom 23 Juni 1890 für die aus den ge⸗ dachten Häfen kommenden Schiffe eine Beobachtungs⸗Quarantäne eingeführt. 1 8 8
Handel und Gewerbe.
Aus dem Vogtlande schreibt man dem „Chemn. Tabl.“ unter dem 18. d. M.: Die Kammgarnweberei erfreut sich jetzt wieder eines besseren Geschäftsganges als vor mehreren Wochen, und hofft man, daß diese Besserung auch fortdauern wird. Seitdem neuer⸗ dings die Wolle wieder höher gegangen ist, hat sich etwas größeres Vertrauen eingestellt, und besonders ist in den Kammgarn⸗ spinnereien in letzter Zeit ein lebhafterer Geschäftsgang zu bemerken gewesen. Die Streichgarnspinner scheinen eben⸗ falls beschäftigt zu sein. Die Flanellindustrie hat einen neuen Artikel, nämlich Flanellstoffe für Herrenwesten, auf den Markt ge⸗ bracht, der sich allgemeiner Anerkennung erfreut. Auch weiße Kamm⸗ garnwesten mit Köperbindung, sowie gestreifte und karrirte Kammgarn⸗ westenstoffe sollen nächstens viel getragen werden. Für die Kamm⸗ garnindustrie ist dies gewiß recht erfreulich. — Die Buckskin⸗ fabriken sind dagegen mit ihrem Geschäftsgange ziemlich un⸗ zufrieden. Auch in den Vigognespinnereien sieht es in der Firphache recht trübe aus, wenn auch einige Firmen genügend mit
ufträgen versehen sind. 1
Leipzig, 23. Juli. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juli 4,70 ℳ, pr. August 4,65 ℳ, pr. September 4,65 ℳ, pr. Oktober 4,65 ℳ, pr. November 4,60 ℳ, pr. Dezember 4,57 ½ ℳ, pr. Januar 4,55 ℳ, pr. Februar 4,55 ℳ, pr. März 4,50 ℳ, pr. April 4,50 ℳ, pr. Mai 4,50 ℳ. Umsatz 38 Ruhig.
Wien, 23. Juli. (W. T. B.) Answeis der Karl⸗Ludwigs⸗ bahn (gesammtes 89- vom 11. bis 20. Juli: 250 593 Fl., Minder⸗ einnahme 6672 Fl., die Einnahmen des alten Netzes betrugen in derselben Zeit 198 531 Fl., Mehreinnahme 1784 Fl.
London, 23. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. Preise unverändert An der Küste 6 Weizenladungen angeboten.
Submissionen im Auslande.
Niederlande. 8 —
Juli, 2 Uhr De commissie van beheer der
gemeentegasfabriek zu Delft: 8 Lieferung von 5 600 000 kg Gaskohlen für den Bedarf der Gemeinde⸗Gasfabrik in 1890/1891.
Auskunft an Ort und Stelle.
Stoomtramweg-
vzendyksche
Maatschappy zu Pendyke (Provinz Zeeland):
444 500 kg Stahlschienen (Vignola⸗
Gewicht pro laufenden Meter;
23 000 kg eiserne Laschplatten; 8
c. 3400 kg Mutterbolzen mit stählernen Federringen;
d. 7600 kg spitze Haakenbolzen
käuflich für
Carpreau in YAendpke. 3) 5. August, 2 Uhr Nm. Maatschappy tot Exploitatie van
Staatsspoorwegen zu Utrecht, im Centralbureau: 8
Bau einer Perron⸗Ueberdachung nebst den da⸗
nauf der Station Venlo. Schätzungs⸗
Form) von etwa 21,50 kg
Stück beim Ingenieur
Loos Nr. 525. mit verbundenen Arbeite werth 56 200 Fl. 3 — Bedingungen käuflich für 1 Fl. im genannten Bureau (Afd Weg en Werken). 4) 8. August, 1 U en Nyverheid im Haag: “ b 1 Lieferung des Uniformtuches für die Postbcamten während des Jahres 1895l. Bedingungen käuflich bei den Buchhändlern
hr Nm. Ministéerie van Waterstaat, Handel
Gebrs. van Cleef
Verkehrs⸗Anstalten.
Der Postdamp urg⸗Amerikanischen Packetfabr t, von Hamburg kommend, heute in
Hamburg, „Bavaria“ Aktiengesellschaft Thomas eingetroffen. 1
— 24. Juli. (W. T. B.) Der Postdampfer „Bohemia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packelfahrt⸗Aktiengesell⸗ schaft ist, von Hamburg kommend, gestern 12 Uhr Nachts in New⸗ York eingetroffen 1 8 Schnelldampfer „Columbia“ der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New⸗York kommend, beute Morgen 9 Uhr in Southampton angekommen. 1
London, 23 Juli Der Union⸗Dampfer Canarischen
(W. T. B.) Heimreise von den der Castle⸗Dampfer „Warwick Castle“ Ausreise von London abgegangen und der Castle „Dampfer „Garth Castle“ hat auf der Ausreise Madeira passirt.
24 Juli. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer.
B — Spartan“ ist gestern von Capetown auf der Heimreise abgegangen.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) fortgesetzten 3 182. Königlich preußischer Klassenlotter der Nachmittagsziehung: b 1 1 Gewinn von 300 000 ℳ auf Nr. 98 580. 1 Gewinn von 150 000 ℳ auf Nr. 4295. 1 Gewinn von 10 000 ℳ auf Nr. 104 141. 2 ZSewinne von 5000 ℳ auf Nr. 8877. 79 221. 28 Gewinne von 3000 ℳ 6608. 8654. 21 765. 25 193. 27 837. 37 117. 46 784. 50 010.
4. Klasse
der gestern . j e fielen in
34 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 4308. 6909. 90 950. 91 232. 91 535. 96 098.
500 ℳ auf Nr. 6725. 8906. 31 515. 35 043.
50 Gewinne von 40 533. 41 309.
Ziehung der 4. Klasse 182. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittagsziehung: b. 1
1 Gewinn von 50 000 ℳ auf Nr. 57 214.
1 Gewinn von 10 000 ℳ auf Nr. 64 915. 8
32 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 2750. 2795. 3431.
72 405. 83 508.
der heute fortgesetzten
33 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 22 317. 25 845. 28 730. 30 768. 33 109. 49 048. 58 396.
42 086. 44 605. 75 390. 83 577.
160 946. 168 449. 44 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 8772. 9009. 10 864. 15 985. 22 731.
60 067. 67521. 82 130. 82 780.
162 495. 165 766.
Mannigfaltiges.
erhält gegenwärtig eine hervor⸗ ragende Verschönerung: die nach dem Schloßplatze gelegenen Portale
Königliche
I und II werden mit gewaltigen, ganzen Portalöffnungen schließenden schmiedeeisernen Thoren und Pforten, für die kleineren Seitenöffnungen, versehen. Werke der Schmiedetechnik, hervorgegangen nach de
Angaben der Königlichen Hof⸗Bauverwaltung aus den Werkstätten von Ed. Puls, dessen Meisterschaft in der Herstellung schmiedeeiserner in Deutschland, efunden hat.
tvollen Durchbildung der
Es handelt sich um ausgezeichnete
Kunstarbeiten G auch im Auslande allgemeine Anerkennung solchen Größenverhältnissen, von solcher kra 1 1— — . Konstruktion und der Ornamentik sind weder in Berlin, wie wir Darstellung der anderen deutschen Stadt jemals zuvor gefertigt worden. selben ist 4 m breit, 7 m hoch und besteht aus einem mehr als mannshohen in centimeterstarken Platten hergestellten, reich mit auf⸗ geschmiedeten Ornamenten und mit einem durchbrochenen Friesstreifen versehenen Sockel, über welchem sich zwischen mächtigem Rahmen⸗ Stabfüllungen
„Voss. Ztg.“
Spiegelglas